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Leichtbetonsteine (Bimsbeton) - Berufskolleg Borken

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1. Einleitung<br />

Thema : Einschaliges Mauerwerk DIN 1053<br />

Um ein Gebäude aus Mauerwerk herzustellen, benötigt man zu einen künstlich hergestellte<br />

Mauersteine und zum anderen einen geeigneten Kleber, der die einzelnen Mauersteine<br />

zusammenhält. Dabei muss eine einzelne Wand aus Mauerwerk eine Vielzahl von Aufgaben<br />

übernehmen können. Hinsichtlich der Lage in einem Bauwerk wird zwischen Innen- und<br />

Außenwänden unterschieden. Die Aufgaben oder Funktionalität können aber gleich sein. Nicht<br />

nur die Wahl geeigneter Baustoffe ist entscheidend, ob das Mauerwerk den Anforderungen<br />

entspricht, sondern auch die Herstellung seitens des Maurers. Stoß- und Lagerfugen und das<br />

Überbindemaß der Mauersteine spielen dabei die entscheidende Rolle. Verantwortlich für diesen<br />

Part ist aber der Maurer vor Ort. Die Überprüfung erfolgt aber wieder durch die zuständige<br />

Bauleitung (Architekt, Bauingenieur, Polier etc.).<br />

2. Aufgaben von Wänden aus Mauerwerk<br />

Wie bereits erwähnt werden hauptsächlich zwischen Innen und Außenwänden unterschieden.<br />

Die Aufgaben der Wände können aber identisch sein: Sowohl eine Innen- als auch eine<br />

Außenwand kann oder muss folgende Aufgaben übernehmen können :<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

Innerhalb eines Gebäudes sind in der Regel neben einer bestimmten Anzahl von tragenden<br />

Wänden auch eine Vielzahl von nichtragenden Wänden. Das Aufgabengebiet kann dasselbe<br />

umfassen, wobei diese nur ihr Eigenwicht und das Gewicht der Wandbekleidung (Putz etc.) zu<br />

tragen haben. Welche Wände in einem Gebäude eine tragende Funktion besitzen, entscheiden<br />

die Götter (Statiker) im Bauwesen.<br />

Seite 1


3. Künstliche Mauersteine<br />

Je nach Anforderung kommen in der Praxis verschiedene künstlich hergestellte Mauersteine zur<br />

Anwendung. Jeder Mauerstein bietet dem Planer ein gewisse Palette von Vorteilen, aber auch<br />

Nachteilen an. Die Aufgabe des Planers liegt darin, die Anforderungen genau zu definieren, um<br />

somit das optimale Material auswählen zu können. Oft kommt es vor, dass mehrere verschiedene<br />

Mauersteine die Anforderungen erfüllen, wo dann zum Schluss der Preis entscheidet.<br />

3.1 Mauerziegel, Leichtziegel, Vormauerziegel und Klinker nach DIN 105<br />

Nachfolgend werden für jeden Ziegeltyp die Ausgangsmaterialien, das Herstellverfahren, die<br />

Eigenschaften und Verwendung aufgezeigt.<br />

Mauerziegel<br />

Ausgangsmaterialien Gemisch aus Lehm und Ton<br />

Herstellung Gemisch wird mithilfe von Wasserdampf durch<br />

eine Strangpresse gedrückt<br />

Austrocknung bei ca. 100°C<br />

Brenntemperatur zwischen 900°C und 1200°C<br />

Eigenschaften Druckfestigkeit von 4 bis 28 N/mm 2<br />

Rohdichteklasse von 1,2 – 2,2 kg/dm 3<br />

Hohe Kapillarität (Wassersaugen)<br />

Keine Frostbeständigkeit<br />

Normale Wärmedämmfähigkeit<br />

Diffusionsoffen<br />

geringe Wärmespeicherkapazität<br />

Verwendung Außen- (nur mit Verkleidung) und<br />

Innenmauerwerk in Gebäuden mit normaler<br />

statischer und bauphysikalischer Beanspruchung<br />

Seite 2


Leichtziegel<br />

Ausgangsmaterialien Gemisch aus Lehm und Ton<br />

Ziegelmehl (leicht ausbrennbar). Dadurch<br />

entstehen beim Brennen Luftporen im Gefüge,<br />

welche die Wärmedämmeigenschaften enorm<br />

verbessern.<br />

Herstellung Gemisch wird mithilfe von Wasserdampf durch<br />

eine Strangpresse gedrückt<br />

Austrocknung bei ca. 100°C<br />

Brenntemperatur zwischen 900°C und 1200°C<br />

Eigenschaften Druckfestigkeit von 2 bis 28 N/mm 2<br />

Rohdichteklasse von 0,4 – 1,0 kg/dm 3<br />

Hohe Kapillarität (Wassersaugen)<br />

Keine Frostbeständigkeit<br />

Hohe Wärmedämmfähigkeit<br />

Diffusionsoffen<br />

geringe Wärmespeicherkapazität<br />

Verwendung Außen- (nur mit Verkleidung) und<br />

Innenmauerwerk in Gebäuden mit normaler<br />

statischer und hoher bauphysikalischer<br />

Beanspruchung<br />

Seite 3


Vormauerziegel<br />

Ausgangsmaterialien Gemisch aus Lehm und Ton<br />

Herstellung Gemisch wird mithilfe von Wasserdampf durch<br />

eine Strangpresse gedrückt<br />

Austrocknung bei ca. 100°C<br />

Brenntemperatur höher als beim normalen<br />

Mauerziegel<br />

Die Farbgebung erfolgt mithilfe von<br />

Metalloxiden<br />

Eigenschaften Druckfestigkeit von 4 bis 28 N/mm 2<br />

Rohdichteklasse von 1,2 – 2,2 kg/dm 3<br />

Geringe Kapillarität (Wassersaugen)<br />

Frostbeständigkeit<br />

Geringe Wärmedämmfähigkeit<br />

Diffusionsoffen<br />

Verwendung Außenmauerwerk (Verblender) als<br />

Witterungsschutz<br />

Seite 4


Klinker<br />

Ausgangsmaterialien Gemisch aus Lehm und Ton<br />

Herstellung Gemisch wird mithilfe von Wasserdampf durch<br />

eine Strangpresse gedrückt<br />

Austrocknung bei ca. 100°C<br />

Ziegel werden bei einer Brenntemperatur von<br />

1500°C bis zur Sinterung gebrannt<br />

Die Farbgebung erfolgt mithilfe von<br />

Metalloxiden<br />

Eigenschaften Druckfestigkeit von 4 bis 28 N/mm 2<br />

Rohdichteklasse von 1,8 – 2,2 kg/dm 3<br />

Sehr geringe Kapillarität (Wassersaugen)<br />

Frostbeständigkeit<br />

Nahezu dichtes Porengefüge<br />

Geringe Wärmedämmfähigkeit<br />

Sehr Diffusionsdicht<br />

Verwendung Außenmauerwerk (Verblender) als<br />

Witterungsschutz<br />

Seite 5


3.2 Kalksandsteine nach DIN 106<br />

Der Unterschied zum Mauerziegel liegt darin, dass diese bei der Herstellung nicht gebrannt<br />

werden und somit energiefreundlicher hergestellt werden können.<br />

Kalksandsteine<br />

Ausgangsmaterialien Quarzsand und Branntkalk CaO als Bindemittel<br />

Herstellung Gemisch (12:1) wird gepresst, geformt und<br />

unter Dampfdruck (16 bar) bei einer<br />

Temperatur von 200°C gehärtet<br />

Eigenschaften Druckfestigkeit von 4 bis 28 N/mm 2<br />

Rohdichteklasse von 0,6 – 2,2 kg/dm 3<br />

hohe Kapillarität (Wassersaugen)<br />

Keine Frostbeständigkeit<br />

Normale Wärmedämmfähigkeit<br />

Diffusionsoffen<br />

hohe Wärmespeicherkapazität<br />

Verwendung Außen- (nur mit Verkleidung) und<br />

Innenmauerwerk in Gebäuden mit normaler<br />

statischer und bauphysikalischer Beanspruchung<br />

3.2.1 Kalksandsteine mit besonderen Eigenschaften<br />

Die Kalksandsteinindustrie bietet dem Planer für den Witterungsschutz von Gebäuden ebenfalls<br />

Mauersteine mit besonderen Eigenschaften bezüglich der Wasseraufnahme, der<br />

Frostbeständigkeit, der Verfärbung, dem Widerstand gegenüber Ausblühungen und der<br />

Formbeständigkeit an.<br />

Kalksand-Vormauersteine (KS Vm) Kalksand-Verblender (KS Vb)<br />

Druckfestigkeit ≥ 12 N/mm 2<br />

Seite 6<br />

Druckfestigkeit ≥ 20 N/mm 2


3.3 Porenbetonsteine nach DIN 4165<br />

Porenbeton wird nicht nur im kommerziellen Wohnungsbau verwendet, sondern auch im<br />

Industriebau (Hallen etc.). Neben der Herstellung von Mauersteinen, werden Wand-, Dach- und<br />

Deckenbauplatten hergestellt für Wandhöhen bis zu 3,50 m und Deckespannweiten bis zu 7,50<br />

m. Diese Fertigteilelemente ermöglichen einen schnellen und trockenen Baufortschritt.<br />

Porenbetonsteine<br />

Ausgangsmaterialien feingemahlener quarzhaltiger Sand<br />

Zement oder Kalk als Bindemittel<br />

Aluminiumpulver als Porenbildner<br />

Zugabewasser<br />

Herstellung Der Frischbeton treibt unter Wärme auf und es<br />

bilden sich Poren bis 1,5 mm Durchmesser<br />

Die auf Format geschnittenen Steine werden in<br />

einem Härtekessel mithilfe von Wasserdampf<br />

bei 190°C und unter einem Druck von 12 bar<br />

ausgehärtet<br />

Eigenschaften Druckfestigkeit von 2 bis 8 N/mm 2<br />

Rohdichteklasse von 0,3 – 1,0 kg/dm 3<br />

hohe Kapillarität (Wassersaugen)<br />

Keine Frostbeständigkeit<br />

leicht zu verarbeiten<br />

Sehr hohe Wärmedämmfähigkeit<br />

sehr geringer Schallschutz<br />

geringe Wärmespeicherkapazität<br />

Diffusionsoffen<br />

Verwendung Außen- (nur mit Verkleidung) und<br />

Innenmauerwerk in Gebäuden mit normaler<br />

statischer und hoher bauphysikalischer<br />

Beanspruchung<br />

Ausfachung im Stahlbeton-Skelettbau<br />

Trenndecken in Doppelhäusern ohne große<br />

Einzellasten<br />

Seite 7


3.4 <strong>Leichtbetonsteine</strong> (<strong>Bimsbeton</strong>) nach DIN 18151<br />

<strong>Leichtbetonsteine</strong> sind auf den Markt wieder im Vormarsch. Diese wurden in früheren Zeiten<br />

häufig im Keller verwendet. Durch die Eigenschaften können Betonsteine ebenso als tragende<br />

als auch nichttragende Wände in allen Geschossen eines Gebäudes verwendet werden.<br />

<strong>Leichtbetonsteine</strong> (<strong>Bimsbeton</strong>)<br />

Ausgangsmaterialien porige Gesteinskörnung wie Natur- oder<br />

Hüttenbims bims, Blähton, Ziegelsplitt oder<br />

Lavaschlacke<br />

Zement als Bindemittel<br />

Zugabewasser<br />

Herstellung Der Frischbeton wird in Formen eingebracht<br />

und verdichtet<br />

Die Erhärtung erfolgt an der Luft oder im<br />

Härtekessel mithilfe von Wasserdampf und<br />

Druck<br />

Eigenschaften Druckfestigkeit von 2 bis 20 N/mm 2<br />

Rohdichteklasse von 0,5 – 2,0 kg/dm 3<br />

geringe Kapillarität (Wassersaugen)<br />

Keine Frostbeständigkeit<br />

keine Ausblühung<br />

hohe Wärmedämmfähigkeit<br />

geringe Wärmespeicherkapazität<br />

Diffusionsoffen<br />

Verwendung Außen- (nur mit Verkleidung) und<br />

Innenmauerwerk in Gebäuden mit normaler<br />

statischer und hoher bauphysikalischer<br />

Beanspruchung<br />

Seite 8


4. Kurzbezeichnung im Mauerwerksbau<br />

Welche Steinart mit welchen Eigenschaften für das Bauwerk vorgesehen wird, muss in den<br />

Ausführungsplänen erkenntlich sein. Verantwortlich hierfür ist in der Regel der Bauzeichner<br />

bzw. die Bauzeichnerin. Steinart und Eigenschaften werden kompakt mithilfe einer genormten<br />

Kurzbezeichnung in den Ausführungszeichnungen dargestellt. Die Reihenfolge der<br />

Kurzbezeichnung ist für alle Steinarten gleich :<br />

Beispiel :<br />

Steinart Druckfestigkeit Rohdichte Mauermörtel<br />

KSL – 12 – 1,2 – MG IIa (M5)<br />

__________________________________<br />

_________________________________<br />

_______________________________<br />

_______________________________<br />

5. Zusammenhang zwischen Druckfestigkeit und Rohdichte<br />

Unter der Rohdichte fester Stoffe wird die Dichte inklusive Poren bzw. Hohlräume verstanden.<br />

Die Rohdichte eines Stoffes ist entscheidend für die aufnehmbare Druckfestigkeit. Dichte feste<br />

Stoffe wie z.B. Beton mit einer Rohdichte von 2400 kg/m 3 können mehr Druckbelastung<br />

aufnehmen als Stoffe geringerer Dichte wie z.B. ein Mauerziegel mit einer Rohdichte von 800<br />

kg/m 3 . Bei der Auswahl eines Werkstoffes hat der Planer nicht nur den statischen Aspekt zu<br />

betrachten, sondern auch den Bauphysikalischen. Am Beispiel einer Außenwand soll dieses<br />

deutlich gemacht werden.<br />

Eine tragende Außenwand hat nicht nur eine statische Funktion, sondern mindestens<br />

gleichgewichtet auch eine bauphysikalische Funktion, nämlich die Gewährleistung eines<br />

ausreichenden Wärmeschutzes. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter. Demzufolge, wären<br />

Baustoffe mit vielen Poren (geringe Rohdichte) die optimale Lösung. Geringe Dichte, bedeutet<br />

gleichzeitig auch eine geringe aufnehmbare Druckfestigkeit. Es muss also ein Baustoff mit einer<br />

entsprechenden Rohdichte dafür sorgen, dass beide Parteien, sowohl die Statische als auch die<br />

Bauphysikalische zufrieden ist.<br />

Seite 9


6. Steinformate<br />

Unterschiedliche Wandstärken erfordern unterschiedliche Steinmaße. Ebenso wird ein<br />

Verblender, der dem Witterungsschutz dient, vorwiegend aus optischen Gründen mit kleinen<br />

Steinformaten hergestellt. Das tragende Mauerwerk innerhalb eines Gebäudes wird aus<br />

wirtschaftlichen Gründen aus großen Steinformaten hergestellt. Die Praxis unterscheidet daher<br />

zwischen :<br />

klein- und mittelformatigen Steinen<br />

großformatigen Steinen<br />

Klein- und mittelformatige Steine lassen sich ohne großen gesundheitlichen Beschwerden noch<br />

mit der Hand vermauern. Die Verwendung großformatiger Steine erfordert den Einsatz von<br />

Verlegemaschinen (Minikran etc.). Mithilfe von großformatigen Steinen, können Sie den<br />

Baufortschritt nicht mehr ganz so einfach beobachten, so schnell ist dieser. Der Vorteil von<br />

großformatigen Steinen liegt auch in der Mörtelersparnis. Durch das sogenannte Nut- und<br />

Federsystem, kann auf eine Vermörtelung der Stoßfugen verzichtet werden. Dadurch ergibt sich<br />

eine Mörtelersparnis von ca. 30 %.<br />

Das kleinste Steinformat ist der DF-Stein. Das DF steht für Dünnformat. Bis auf den NF-Stein<br />

(Normalformat) beziehen sich alle anderen Steinformate auf das Volumen eines DF-Steines.<br />

Beispiel :<br />

NF-Stein Steinmaße : Länge x Breite x Höhe 24 / 11,5 / 5,2 cm<br />

2DF-Stein Steinmaße : Länge x Breite x Höhe 24 / 11,5 / 11,3 cm<br />

Wenn Sie sich die Mühe machen würden, das Volumen beider Steinformate zu berechnen, dann<br />

würden Sie feststellen, dass das Volumen vom 2DF-Stein annähernd doppelt so groß ist, wie das<br />

Volumen vom DF-Stein. Machen Sie den Test mit einem 3DF-Stein für eine 17,5er<br />

Mauerwerkswand !<br />

Volumen NF-Stein : V = 1435 cm 2<br />

Volumen 3DF-Stein : V = 4746 cm 2 ≈ 2x so groß<br />

In der Praxis werden Steinformate bis 6DF als kein- bzw. mittelformatig eingestuft. Darüber<br />

hinaus als großformatige Steine.<br />

Seite 10


7. Mindestüberbindemaß ü<br />

Die Standsicherheit einer Mauerwerkswand kann nur dann gewährleistet werden, wenn die<br />

einzelnen Steine übereinander ein gewisses Überbindemaß besitzen. Kreuzfugen sind gemäß<br />

DIN 1053 verboten.<br />

Für klein- und mittelformatige Steine gilt :<br />

ü ≥ ________________________________<br />

bzw.<br />

ü ≥ ________________________________<br />

Für großformatige Steine gilt :<br />

ü ≥ ________________________________<br />

bzw.<br />

ü ≥ ________________________________<br />

Bei einem ausreichend großen Überbindemaß, werden Einzellasten am Wandkopf gleichmäßig<br />

über die Höhe unter einem Winkel von 60° im Mauerwerk verteilt. Die Bruchgefahr wird<br />

deutlich minimiert. Ohne ausreichende Überbindung, würden die unteren Schichten überdrückt .<br />

Seite 11<br />

Bruchgefahr der unteren Schichten


8. Maßordnung im Hochbau nach DIN 1053<br />

Die erforderlichen Maße für ein Gebäude aus Mauerwerk ergeben sich durch die Maßordnung<br />

im Hochbau nach DIN 1053. Unterschieden wird zwischen Rohbaurichtmaßen und<br />

Rohbaunennmaßen.<br />

Die Länge einer Mauerwerkswand setzt sich nicht nur aus der Summe der einzelnen Mauersteine<br />

zusammen, sondern auch aus einer bestimmten Anzahl von Stoßfugen (Vertikalfugen). Das Maß<br />

der Stoßfuge beträgt genau 1,0 cm. Die Anzahl der Stoßfugen ist nicht immer gleich der Anzahl<br />

von Mauersteinen. sodass die meisten Maße in einem Gebäude keine ganzen Maße sind, wie z.B.<br />

5,00 m.<br />

8.1 Rohbaurichtmaße – Rohbaunennmaße für Wandlängen<br />

Rohbaurichtmaße ergeben sich aus dem vielfachen eines Achtelmeters (12,5 cm). In der<br />

Praxis wird dieser Achtelmeter auch als Kopf bezeichnet. Dieser Achtelmeter (am) setzt sich<br />

zusammen aus der Steinbreite + 1 Stoßfuge.<br />

Beispiel :<br />

Die Länge einer freistehenden Terrassentrennwand soll 16 Köpfe betragen. Wie groß ist das<br />

Rohbaurichtmaß ?<br />

Rohbaurichtmaß = 16 Köpfe * 12,5 cm = 2,00 m<br />

Die entscheidende Frage die sich jetzt hier stellt lautet : Kann eine freistehende<br />

Mauerwerkswand tatsächlich eine exakte Länge von 2,00 m besitzen ? Zählen Sie die Anzahl der<br />

Steine und die Anzahl der Fugen und geben Sie selbst die Antwort !<br />

Seite 12


Wie Sie bestimmt festgestellt haben ist die Summe der Fugen exakt eine weniger als die Summe<br />

der benötigten Steine. Die Länge der Wand beträgt somit nur 1,99 m. Der ausführende Maurer<br />

benötigt demzufolge ein ganz anderes Maß in den Ausführungsplänen als eben das sogenannte<br />

Rohbaurichtmaß. Die realen Maße, die der ausführende Maurer benötigt, werden in der Praxis<br />

als Rohbaunennmaße bezeichnet. Diese Maße ergeben sich aus der genauen Anzahl der<br />

benötigten Steine und der genauen Anzahl der erforderlichen Stoßfugen.<br />

8.1.1 Unterschiedliche Rohbaunennmaße in einem Gebäude<br />

Ein Gebäude mit verschieden großen Innenräumen lässt sich nicht mit freistehenden<br />

Mauerwerkswänden herstellen. Um die Stabilität (Aussteifung) des Gebäudes zu gewährleisten<br />

zu können, werden Außen und Innenwände in einem festen Verbund (Verzahnung)<br />

hochgezogen. Die Verzahnung ergibt sich automatisch, wenn das entsprechende Überbindemaß<br />

ü eingehalten wird. Öffnungen für Türen und Fenster sind ebenso unerlässlich, wie einzelne<br />

Mauervorsprünge.<br />

Die Maßordnung unterscheidet somit drei unterschiedliche Rohbaunennmaße :<br />

Außenmaße oder Pfeilermaße<br />

Öffnungsmaße oder Innenmaße<br />

Anbaumaße oder Vorsprungsmaße<br />

Bei Nachzählen der benötigten Mauersteine und Stoßfugen stellen Sie fest, dass bei einem<br />

Außenmaß eine Stoßfuge weniger benötigt, bei einem Öffnungsmaß eine Stoßfuge mehr benötigt<br />

und bei einem Anbaumaß die Anzahl beider Parteien gleich groß ist. Somit ergeben sich für die<br />

unterschiedlichen Rohbaurichtmaße folgende Formeln :<br />

Außenmaß = Rohbaurichtmaß - 1 Stoßfuge<br />

Öffnungsmaß = Rohbaurichtmaß + 1 Stoßfuge<br />

Anbaumaß = Rohbaurichtmaß<br />

Seite 13


Mithilfe von Zahlen ausgedrückt :<br />

Beispiel :<br />

Außenmaß = Anzahl Köpfe (12,5 cm) - 1,0 cm<br />

Öffnungsmaß = Anzahl Köpfe (12,5 cm) + 1,0 cm<br />

Anbaumaß = Anzahl Köpfe (12,5 cm)<br />

Berechnen Sie für den dargestellten Fahrradunterstand die tatsächlichen Rohbaunennmaße !<br />

Seite 14


Lösung :<br />

Maß Maßbezeichnung Rohbaurichtmaß (cm, m) Rohbaunennmaß(cm, m)<br />

1 Außenmaß<br />

2 Innenmaß<br />

3 Außenmaß<br />

4 Außenmaß<br />

5 Öffnungsmaß<br />

6 Außenmaß<br />

7 Innenmaß<br />

8.1.2 Teilsteine im Mauerwerksbau<br />

Um eine versetzte Anordnung der Mauersteine in den einzelnen Mauerschichten zu<br />

gewährleisten, müssen einige Steine geschlagen (verkürzt) werden. Durch die Verkürzung<br />

ergeben sich folgende Teilsteine :<br />

Dreiviertelstein Halber Stein Viertelstein<br />

Die Maße für den Mauerer ergeben sich folgendermaßen :<br />

Dreiviertelstein : ¾ * 25 cm – 1,0 cm = 17,75 cm 1,5 Köpfe<br />

Halber Stein : ½ * 25 cm – 1,0 cm = 12,5 cm 1 Kopf<br />

Viertelstein : ¼ * 25 cm – 1,0 cm = 5,25 cm 0,5 Köpfe<br />

Seite 15


Aufgabe 1:<br />

Berechnen Sie in den folgenden Fällen die fehlenden Rohbaunennmaße! Zählen Sie zunächst die<br />

Köpfe und bestimmen Sie, um welches Rohbaunennmaß es sich handelt!<br />

1.<br />

3.<br />

5.<br />

c<br />

c<br />

e<br />

a<br />

d<br />

b<br />

c<br />

2.<br />

4.<br />

Seite 16<br />

c<br />

d<br />

a<br />

d<br />

a<br />

c<br />

g


Aufgabe 2:<br />

Berechnen Sie in den folgenden Fällen die fehlenden Rohbaunennmaße! Zählen Sie zunächst die<br />

Köpfe und bestimmen Sie, um welches Rohbaunennmaß es sich handelt!<br />

1.<br />

3.<br />

5.<br />

b<br />

d<br />

a<br />

c<br />

a<br />

h<br />

a<br />

f<br />

Seite 17<br />

2.<br />

4.<br />

d<br />

e<br />

a<br />

c<br />

a<br />

c


Aufgabe 3:<br />

Überprüfen Sie die Maße im nachfolgenden Grundriss und korrigieren Sie diese wenn<br />

erforderlich !<br />

Aufgabe 4:<br />

7,24<br />

74 1,50 1,00 2,25 1,75<br />

36 5 2,24 11 5 4,12 5 36 5<br />

36 5 2,50 24 1,25 11 5 2,36 5 36 5<br />

1,50 1,25 1,87 5 112 5 1,50<br />

7,24<br />

Bestimmen Sie für jedes Maß die Anzahl der Köpfe (Achtelmeter) !<br />

(k)3,11 5<br />

(f)24 (g)1,26 (h)11 5 (i)1,26 (j)24<br />

(a)36 5 (b)1,01 (c) 36 5 (d)1,01 (e)36 5<br />

Seite 18


Aufgabe 5:<br />

Berechnen Sie aus den gegebenen ca. Maßen die tatsächlichen Rohbaunennmaße und tragen Sie<br />

diese in den beigefügten Grundriss ein !<br />

Seite 19


Lösung Aufgabe 5 :<br />

Seite 20


8.2 Rohbaurichtmaße – Rohbaunennmaße für Wandhöhen<br />

Wand-, Fenster- oder Brüstungshöhen werden mithilfe von Schichtmaße bestimmt. Das<br />

Schichtmaß ergibt sich aus der Summe :<br />

Schichtmaß = Steinhöhe + Dicke der Lagerfuge<br />

Genauso wie bei Wandlängen, müssen bei Wandhöhen Öffnungsmaße oder Anbaumaße<br />

bestimmt werden. Außenmaße kommen nicht vor, weil am Wandfuß stets mit einer Fuge<br />

begonnen werden muss. An einem Wandschnitt wird dieses verdeutlicht :<br />

Rohbaurichtmaße lassen sich mit folgenden Berechnungsformeln bestimmen :<br />

für Fensterhöhen (Verblender) und Innentüren :<br />

Öffnungsmaß = Anzahl der Schichten * Schichtmaß + ≈ 1,0 cm<br />

für Brüstungshöhen und Fensterhöhen bis UK Rohdeckenplatte :<br />

Anbaumaß = Anzahl der Schichten * Schichtmaß<br />

Seite 21


Um auf eine Wandhöhe von 1,00 m zu kommen, ergeben sich in Abhängigkeit der Steinhöhe<br />

folgende Schichtmaße :<br />

Steinformat Steinhöhe (cm) Lagerfuge (cm) Schichtmaß (cm)<br />

DF 5,2 1,05 6,25<br />

NF 7,1 1,23 8,33<br />

2DF, 3DF etc. 11,3 1,20 12,5<br />

6DF, 8DF etc. 23,8 1,20 25,0<br />

9. Mauermörtel<br />

Um die Standfestigkeit der Mauerwerkswand zu gewährleisten, werden die einzelnen<br />

Mauersteine mithilfe eines druckfesten Mauermörtels verbunden. Nach der Erhärtungsphase des<br />

Mauermörtels wirken zwischen dem Mörtel und dem Mauerstein enorme Adhäsionskräfte,<br />

welche das gesamte Mauerwerk zusammenhalten. Unter Adhäsion versteht man die<br />

Zusammenhangskraft der Moleküle eines Stoffes. Gleichzeitig wirken im Mörtel und im<br />

Mauerstein sogenannte Kohäsionskräfte. Unter Kohäsion versteht man die<br />

Zusammenhangskraft der Moleküle eines Stoffes.<br />

Weiter Beispiele für Adhäsion im Bauwesen :<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

Weiter Beispiele für Kohäsion im Bauwesen :<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

Seite 22


9.1 Mörtelarten<br />

Mörtel besteht aus einem feinen Zuschlag (Sand von 1,0 bis 4,0 mm Durchmesser) und einem<br />

mineralischen Bindemittel aus Kalk oder Zement oder in Kombination. In Abhängigkeit der<br />

geforderten Druckfestigkeit des Gesamtmauerwerks und der verwendeten Steinart (Block- oder<br />

Planstein) kommen in der Praxis verschiedene Mörtelarten zur Anwendung. Diese sind in einer<br />

Übersichtstabelle zusammengefasst.<br />

Mörtelart Kurzbezeichnung Mörtelgruppen<br />

nach DIN 1053<br />

Normalmauermörtel NM MG I<br />

Seite 23<br />

MG II, MG IIa<br />

Leichtmauermörtel LM<br />

MG III, MG IIIa<br />

LM 21<br />

Mörtelklassen<br />

nach der<br />

Euronorm<br />

M 1<br />

M 2,5, M 5<br />

M 10, M 20<br />

M 5<br />

LM 36<br />

M 5<br />

Dünnbettmörtel DM MG III M 10<br />

9.1.1 Normalmörtel (NM)<br />

Normalmörtel eignet sich zum Mauern von Blocksteinen, wo zwischen den Mauerschichten eine<br />

Lagerfuge erforderlich ist. Dieser besteht aus feinkörnigen Sand und einem mineralischen<br />

Bindemittel. Jedoch darf nicht jede Mörtelgruppe für jedes Bauteil oder Gebäude verwendet<br />

werden. Welche Mörtelgruppe zur Anwendung kommt hängt von verschiedenen Kriterien ab :<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________


Nachfolgend wird für jede Mörtelgruppe das erforderliche Bindemittel, die Druckfestigkeit und<br />

die mögliche Verwendung aufgezeigt :<br />

Mörtelgruppe Bindemittel Druckfestigkeit<br />

(N/mm 2 )<br />

Seite 24<br />

Verwendung<br />

MG I Kalk 1,0 N/mm 2 Gebäude ≤ 2 Vollgeschosse<br />

MG II Kalk und Zement 2,5 N/mm 2<br />

MG IIa Kalk und Zement 5,0 N/mm 2<br />

MG III<br />

MG IIIa<br />

Zement 10,0 N/mm 2<br />

Zement 20,0 N/mm 2<br />

9.1.2 Aufgabe der Bindemittel<br />

Wandstärke ≥ 24 cm<br />

nicht zulässig für Mauerpfeiler,<br />

Verblendmauerwerk oder Gewöl-<br />

bemauerwerk<br />

normal belastetes Mauerwerk für<br />

Innen- und Außenwände<br />

dürfen nicht zusammen auf einer<br />

Baustelle verwendet werden,<br />

wenn eine Verwechselungsgefahr<br />

besteht<br />

hochbelastete Mauerwerkswände<br />

und Mauerpfeiler, sowie<br />

Gewölbemauerwerk<br />

dürfen nicht zusammen auf einer<br />

Baustelle verwendet werden,<br />

wenn eine Verwechselungsgefahr<br />

besteht<br />

Gemäß der Übersichtstabelle lässt sich erkennen, welches der beiden Bindemittel verantwortlich<br />

ist für die Druckfestigkeit. Richtig der Zement. Warum also dann noch Kalk ? Würde man der<br />

Baustelle nur einen Mörtel der Gruppe III bzw. IIIa anbieten, würden Sie sich keine Freunde<br />

schaffen. Wo liegt also der Nachteil ?<br />

Zementmörtel lässt sich nur schwer verarbeiten<br />

Zementmörtel besitzt ein sehr schlechtes Ausdehnungsverhalten<br />

(Temperaturbeanspruchung oder Setzungen)<br />

An drei Fingern können Sie sich jetzt ausrechnen, welche Mörtelgruppe vorwiegend für alle<br />

normalbelasteten Innen- und Außenwände und Mauerpfeiler zur Anwendung kommt !<br />

Richtig : Mörtelgruppe II oder IIa


Die Eigenschaften dieser Mörtelgruppen liegen deutlich auf der Hand :<br />

ausreichende Festigkeit (Zement) bei leichter Verarbeitung<br />

hervorragendes Ausdehnungsverhalten bei Temperaturbeanspruchung oder<br />

ungleichmäßige Setzungen (Kalk)<br />

9.1.3 Leichtbaumörtel / Dünnbettmörtel<br />

Leichtbaumörtel wird dort verwendet, wo ein erhöhter Wärmeschutz gefordert ist. Die Zahl gibt<br />

Auskunft über die Wärmeleitfähigkeit des Mörtels.<br />

LM 21 Wärmeleitfähigkeit λ (Lambda) = 0,21 W / (m * K)<br />

LM 36 Wärmeleitfähigkeit λ (Lambda) = 0,36 W / (m * K)<br />

Dünnbettmörtel eignet sich zum Mauern von Plansteinen bzw. Planelementen. Das Höhenmaß<br />

von Plansteinen lässt nur eine geringe Lagerfugenstärke zu. Das Größtkorn des Zuschlags beträgt<br />

somit maximal 1,00 mm. Die Kalksandsteinindustrie bietet Plansteine bzw. Planelemente für<br />

unterschiedliche Wandstärken an (siehe Tabellenbuch !).<br />

10. Massenberechnung<br />

Woher kommt der Planer an die erforderliche Anzahl von Mauersteine und das erforderliche<br />

Volumen des Mauermörtels ? Schätzen kann hier wohl nicht die richtige Antwort sein. Natürlich<br />

kann der Mengenbedarf entweder pro m 2 Wandfläche oder pro m 3 Gesamtmauerwerk im<br />

Tabellenbuch oder einer Formelsammlung abgelesen werden. Die Menge ist dabei Abhängig von<br />

zwei. Kriterien :<br />

Steinformat<br />

Wanddicke<br />

Der Mengenbedarf bei Wanddicken von 11,5 cm kann dabei nur über die m 2 Wandfläche<br />

erfolgen.<br />

Beispiel :<br />

Wandfläche 260 m 2 , d = 17,5 cm<br />

Steinformat 3 DF<br />

Gesucht : Gesamtanzahl Mauersteine<br />

Gesamtvolumen Mauermörtel<br />

Steinbedarf : 260 m 2 * 33 Steine / m 2 = 8580 Steine<br />

Mörtelbedarf : 260 m 2 * 29 Liter / m 2 = 7540 Liter (Festmörtel)<br />

Seite 25


Aufgabe 1 :<br />

Wandfläche 560 m 2 , d = 24 cm<br />

Steinformat 12 DF<br />

Gesucht : Gesamtanzahl Mauersteine<br />

Gesamtvolumen Mauermörtel<br />

Aufgabe 2 :<br />

Wandfläche 38,5 m 2 , d = 36,5 cm<br />

Steinformat 18 DF<br />

Gesucht : Gesamtanzahl Mauersteine<br />

Gesamtvolumen Mauermörtel<br />

Aufgabe 3 :<br />

Berechnen Sie für die dargestellte Giebelfassade (d=17,5cm, 6 DF) die erforderliche Anzahl an<br />

Mauersteinen und die erforderliche Festmörtelmenge !<br />

Fenster : Spitzboden ∅ 1,01 m<br />

Dachgeschoss 1,38 5 m / 1,26 m<br />

Erdgeschoss 2,01 m / 1,26 m<br />

Tür : Erdgeschoss 1,01 m / 2,13 5 m<br />

Seite 26


Aufgabe 4 :<br />

Berechnen Sie für die dargestellte Giebelfassade (d=24 cm, 8 DF) die erforderliche Anzahl an<br />

Mauersteinen und die erforderliche Festmörtelmenge !<br />

Fenster : Dachgeschoss 2,51 m / 1,26 m<br />

Erdgeschoss 1,38 5 m / 1,26 m<br />

Aufgabe 5 :<br />

Berechnen Sie für die dargestellte Giebelfassade (d=49 cm, 20 DF) die erforderliche Anzahl an<br />

Mauersteinen und die erforderliche Festmörtelmenge !<br />

Fenster : Dachgeschoss 3,01 m / 1,26 m<br />

Erdgeschoss 1,38 5 m / 1,26 m<br />

Garage 4,01 m / 2,25 m<br />

Seite 27


Aufgabe 6 :<br />

Berechnen Sie für die dargestellte Doppelgarage im Grundriss (Steinformat 16 DF) die<br />

erforderliche Anzahl an Mauersteinen und die erforderliche Festmörtelmenge !<br />

Seite 28


10.1 Mischungsverhältnis (MV) von Normalmörtel<br />

Wieder ein neues Problem. Was macht denn die Baustelle, wenn es den Mörtel vor Ort auf der<br />

Baustelle selber mischen möchte und nicht wie so schön einfach vom Werk bestellen ? Die<br />

Tabelle für die erforderliche Festmörtelmenge gibt da leider keine Auskunft drüber, wieviel<br />

Bindemittel oder Zuschlag man dazu geben muss, um einen Mörtel der Gruppe IIa als Beispiel<br />

herzustellen.<br />

Glück gehabt, es gibt nichts, was man im Tabellenbuch nicht ablesen kann. Auf der Seite 190<br />

finden Sie eine Tabelle, wo für jeden Normalmörtel das erforderliche Mischungsverhältnis<br />

(MV) angegeben wird. Mit anderen Worten, hier kann die zuständige Bauleitung ablesen,<br />

wieviel Schüppen gleicher Größe (auch Raumteile genannt) vom Bindemittel und vom Zuschlag<br />

in den Mischer reingeworfen werden muss.<br />

Beispiel :<br />

Herzustellen ist ein Normalmörtel der Gruppe IIa (Kalkzementmörtel) !<br />

Gesucht : Raumteile Bindemittel<br />

Raumteile Zuschlag<br />

Lösung :<br />

Diese Mörtelgruppe kann auf zwei Arten hergestellt werden :<br />

1. Möglichkeit : 1 Raumteil Kalkhydrat<br />

1 Raumteil Zement<br />

6 Raumteile Zuschlag (Sand)<br />

2. Möglichkeit : 2 Raumteile Hydraulischer Kalk<br />

1 Raumteil Zement<br />

Aufgabe 1 :<br />

8 Raumteile Zuschlag (Sand)<br />

Herzustellen ist ein Normalmörtel der Gruppe III (Zementmörtel) !<br />

Gesucht : Raumteile Bindemittel<br />

Raumteile Zuschlag<br />

Lösung :<br />

Seite 29<br />

MV 1:1:6<br />

MV 2:1:8


10.2 Mörtelfaktor / Mörtelausbeute<br />

Hauen wir noch mal ein Problem drauf. Einfach formuliert :<br />

5 Schüppen Sand + 2 Schüppen Zement ergeben nicht 7 Schüppen Mörtel<br />

Klingt nicht logisch, ist aber wahr. Zwei Gründe stecken dahinter :<br />

1. Grund : Die Körnung vom Zuschlag ist viel gröber als die vom Bindemittel. Im Zuschlag<br />

selber befinden sich demzufolge eine große Anzahl von Hohlräumen. Mischt man<br />

jetzt das feinkörnige Bindemittel dazu, so füllt dieses erst mal die Hohlräume der<br />

Gesteinskörnung aus.<br />

2. Grund : Um den Mörtel überhaupt verarbeitbar zu machen, wird den trockenen<br />

Bestandteilen Wasser beigefügt. Dieses lässt die trockenen Bestandteile noch<br />

enger (Amor lässt grüßen) aneinander rücken und das ursprüngliche Volumen<br />

wird tatsächlich weniger.<br />

Das Problem liegt jetzt klar auf der Hand. Um 100 Liter Festmörtel (Mörtel im trockenen<br />

Zustand) zu bekommen, müssen vor Ort oder auch im Werk weit mehr als 100 Liter an losen<br />

Bestandteilen zusammengemischt werden. Die Frage ist nur diese, wieviel mehr. Mithilfe eines<br />

Mörtelfaktors kann auf die erforderliche Menge der losen Bestandteile gekommen werden. Die<br />

Größe des Mörtelfaktors ist abhängig vom Feuchtegehalt des Zuschlags :<br />

trockener Sand : Mörtelfaktor (MF) = 1,4<br />

baufeuchter Sand : Mörtelfaktor (MF) = 1,6<br />

Die erforderliche Menge der losen Bestandteile ergibt sich somit mithilfe der Formel :<br />

Beispiel :<br />

Volumen loser Bestandteile = MF * Volumen Festmörtel<br />

Erforderliches Festmörtelvolumen 370 Liter<br />

Sand baufeucht<br />

Gesucht : Volumen der losen Bestandteile<br />

Lösung : Volumen der losen Bestandteile = 1,4 * 370 Liter<br />

Seite 30<br />

= 518 Liter lose Bestandteile


Das Volumen der losen Bestandteile kann auch mithilfe der Mörtelausbeute berechnet werden.<br />

Die Mörtelausbeute entspricht das Volumen in Prozent, welches beim Mischen der losen<br />

Bestandteile mit Wasser der Baustelle zur Verfügung steht.<br />

Formel zur Berechnung der Mörtelausbeute :<br />

Beispiel :<br />

VFestmörtel<br />

Mörtelausbeute (%) = * 100%<br />

V<br />

Erforderliches Festmörtelvolumen 420 Liter<br />

Volumen der losen Bestandteile 540 Liter<br />

Gesucht : Mörtelausbeute in %<br />

Lösung :<br />

Seite 31<br />

loser _ Bes tan dteile<br />

420Liter<br />

Mörtelausbeute (%) = * 100<br />

540Liter<br />

= 77,8 % Mörtelausbeute<br />

In Abhängigkeit vom Feuchtzustand des Zuschlages kann folgende Mörtelausbeute<br />

angenommen werden :<br />

trockener Sand : Mörtelausbeute = 71 %<br />

baufeuchter Sand : Mörtelausbeute = 63 %<br />

Um jetzt mithilfe dieser Werte auf das Volumen der losen Bestandteile zu kommen, stellen Sie<br />

einfach die Formel für die Mörtelausbeute nach dem Volumen der losen Bestandteile um !<br />

Beispiel :<br />

V Festmörtel<br />

Volumen loser Bestandteile = * 100%<br />

Mörtelausbeute(%)<br />

Erforderliches Festmörtelvolumen 880 Liter<br />

Erwartete Mörtelausbeute 71 % (Sand trocken)<br />

Gesucht : Volumen der losen Bestandteile<br />

Lösung :<br />

880Liter<br />

Volumen loser Bestandteile = * 100%<br />

71%<br />

= 1240 Liter


10.3 Volumen der losen Einzelbestandteile<br />

Das Volumen der losen Bestandteile gibt der Baustelle noch keine Auskunft darüber, wie groß<br />

das Volumen der losen Einzelbestandteile ist. Mit anderen Worten, die Baustelle muss wissen,<br />

wieviel m 3 oder Tonnen Sand bestellt werden muss bzw. wieviel Sack Bindemittel (Kalk oder<br />

Zement). Diese Berechnung ist sehr einfach. Ich weiß, für den Stuhr ist immer alles ganz<br />

einfach. Glauben Sie mir ! Für Sie auch.<br />

Stellen Sie sich einfach einen großen Kuchen vor. Dieser Kuchen wird von Ihnen erst mal in eine<br />

bestimmte Anzahl gleich großer Einzelstücke zerschnitten. Nennen wir diese Raumteile (RT).<br />

Die Anzahl der Einzelstücke (Raumteile), wird durch das Mischungsverhältnis bestimmt.<br />

Machen wir sofort ein Beispiel :<br />

Erforderliche Mörtelgruppe MG IIa Mischungsverhältnis (MV) = 2:1:8<br />

Gesucht : Anzahl der gleich großen Raumteile<br />

Lösung : 2 RT Kalk + 1 RT Zement + 8 RT Sand 11 Raumteile<br />

Wie groß das Volumen vom ganzen Kuchen ist, wissen Sie auch schon :<br />

Richtig Das Volumen der losen Bestandteile<br />

Das Volumen eines Raumteiles lässt sich folgendermaßen berechnen :<br />

Volumen pro Raumteil (RT) =<br />

Seite 32<br />

Vlosen _ Bes tan dteile<br />

Summe<br />

Raumteile<br />

Das Volumen der losen Einzelbestandteile ergibt sich somit zu :<br />

Kalk : 2 Raumteile * Volumen / Raumteil<br />

Zement : 1 Raumteil * Volumen / Raumteil Einheit Liter<br />

Sand : 8 Raumteile * Volumen / Raumteil


Um auf das Volumen der losen Einzelbestandteile zu kommen, gehen Sie schrittweise vor :<br />

1. Schritt : Berechnung Volumen Festmörtel (Tabelle) und MV<br />

2. Schritt : Bestimmung Mörtelfaktor oder Mörtelausbeute<br />

3. Schritt : Berechnung Volumen der losen Bestandteile<br />

4. Schritt : Berechnung Volumen eines Raumteiles in Abhängigkeit des MV<br />

5. Schritt : Berechnung Volumen der losen Einzelbestandteile in<br />

Abhängigkeit der erforderlichen Raumteile<br />

Beispiel :<br />

Erforderlich 680 Liter Festmörtel MG IIa, Mischungsverhältnis 1:1:6<br />

Gesucht : Volumen der losen Einzelbestandteile<br />

Da der erste Schritt schon durch die Aufgabenstellung gegeben ist, steigen wir sofort mit dem 2.<br />

Schritt in die Berechnung ein.<br />

2. Schritt : Sand baufeucht Mörtelfaktor MF = 1,6<br />

3. Schritt : Volumen der losen Bestandteile = 1,6 * 680 Liter<br />

4. Schritt : Volumen pro Raumteil =<br />

5. Schritt : Volumen der losen Einzelbestandteile :<br />

Seite 33<br />

= 1088 Liter<br />

1088Liter<br />

8RT<br />

= 136 Liter / RT<br />

Kalk : 1 RT * 136 Liter / RT = 136 Liter<br />

Zement : 1 RT * 136 Liter / RT = 136 Liter<br />

Sand : 6 RT * 136 Liter / RT = 816 Liter<br />

Geben Sie mir bitte ein Zeichen, dass Sie diese einfach Materie verstanden haben !


Aufgabe 1 :<br />

Erforderliche Bedarf Festmörtel 960 Liter MG II, MV 1:3<br />

Zuschlag Sand baufeucht<br />

Gesucht : Volumen der losen Einzelbestandteile des Mauermörtels mithilfe des<br />

Mörtelfaktors<br />

Aufgabe 2 :<br />

Erforderliche Bedarf Festmörtel 960 Liter MG II, MV 1:3<br />

Zuschlag Sand trocken<br />

Aufgabe 3 :<br />

Gesucht : Volumen der losen Einzelbestandteile des Mauermörtels mithilfe<br />

der Mörtelausbeute<br />

Die Wandfläche der tragenden Innenwände (d = 17,5cm) in einem Kellergeschoss beträgt 110<br />

m 2 . Das Mauerwerk soll gemäß folgender Kurtbezeichnung hergestellt werden :<br />

KSL – 12 – 1,2 – MG IIa (MV 2:1:8), Steinformat 6 DF<br />

Zuschlag Sand baufeucht<br />

Gesucht : 3.1 Volumen der losen Einzelbestandteile des Mauermörtels mithilfe des<br />

Mörtelfaktors<br />

3.2 Anzahl der Steine (Steinformat 6 DF)<br />

Aufgabe 4 :<br />

Das Wandvolumen der tragenden Innenwände (d = 24,0cm) in einem Erdgeschoss beträgt 270<br />

m 3 . Das Mauerwerk soll gemäß folgender Kurtbezeichnung hergestellt werden :<br />

Poroton – 12 – 0,8 – MG IIa (MV 1:1:6), Steinformat 12 DF<br />

Zuschlag Sand baufeucht<br />

Gesucht : 4.1 Volumen der losen Einzelbestandteile des Mauermörtels mithilfe des<br />

Mörtelfaktors<br />

4.2 Anzahl der Steine (Steinformat 6 DF)<br />

Aufgabe 5 :<br />

Das Wandvolumen der tragenden Außenwände (d = 36,5cm) in einem Kellergeschoss beträgt<br />

105 m 2 . Das Mauerwerk soll gemäß folgender Kurtbezeichnung hergestellt werden :<br />

3K Hbl – 8 – 0,5 – MG IIa (MV 1:1:6), Steinformat 15 DF (Nut + Federsystem)<br />

Mörtelausbeute 75 %<br />

Gesucht : 5.1 Volumen der losen Einzelbestandteile des Mauermörtels mithilfe des<br />

Mörtelfaktors<br />

5.2 Anzahl der Steine (Steinformat 15 DF)<br />

Seite 34


11. Zusammenhang zwischen Rohdichte – Masse - Volumen<br />

Die Berechnung des Volumens der losen Einzelbestandteile, sollte für Sie kein Problem mehr<br />

sein. Das Problem ist nur, Sie können den Zuschlag oder das Bindemittel überhaupt nicht in Liter<br />

bestellen. Ich könnte jetzt sagen, rufen Sie selber einmal bei einem Baumarkt an, dann wissen<br />

Sie in welche Einheit man die Bestandteile bestellen muss. Das Bindemittel kann nur in Säcken<br />

und der Zuschlag entweder in Tonnen oder m 3 in loser Form erworben werden. Zement wird in<br />

Säcken a = 25 kg und Kalk in Säcken a =20 kg abgefüllt. Das Volumen in der Einheit Liter<br />

muss daher in die Einheit Kilogramm oder Tonnen bzw. in m 3 umgerechnet werden.<br />

Mithilfe der Dichte ist das kein Problem. Unterschieden wird in der Praxis zwischen der :<br />

Reindichte<br />

Rohdichte<br />

Schüttdichte<br />

Bei Stoffen, die keine Poren oder Hohlräume aufweisen, spricht man von Reindichte.<br />

Metalle<br />

Glas<br />

Bei Stoffen, die Poren oder Hohlräume aufweisen, spricht man von Rohdichte.<br />

Mauerwerk<br />

Holz<br />

Beton<br />

Bei Stoffen, die lose aufgeschüttet werden. spricht man von Schüttdichte.<br />

Sand<br />

Kies<br />

Schotter<br />

Allgemein gibt die Dichte darüber Auskunft, wie schwer ein Baustoff pro Volumeneinheit ist.<br />

Die Formel zur Berechnung der Dichte („ρ“ gesprochen Roh) lautet demzufolge :<br />

Dichte =<br />

Masse kg kg gr<br />

Einheit ; ;<br />

3 3 3<br />

Volumen<br />

Bei bekannter Dichte und dem Volumen lässt sich auf die Masse schließen, bzw. bei bekannter<br />

Dichte und bekannter Masse auf das Volumen :<br />

Masse<br />

Volumen = Masse =<br />

Volumen * Dichte<br />

Dichte<br />

Seite 35<br />

m<br />

dm<br />

cm


Beispiele für die Dichte bestimmter Baustoffe :<br />

Baustoff Dichte (kg/dm 3 )<br />

Kalkteig 1,25<br />

Hydraulischer Kalk HL2 1,25<br />

Kalkhydrat 0,50<br />

Hydraulischer Kalk HL5 1,00<br />

Zement 1,20<br />

lagerfeuchter Sand (3% EF) 1,30<br />

Beispiel :<br />

Geforderter Mauermörtel MG IIa (MV 1:1:6)<br />

Volumen der losen Einzelbestandteile (siehe Kapitel 10.3) :<br />

Kalkhydrat : 1RT 230 Liter<br />

Zement : 1RT 230 Liter<br />

Sand (baufeucht) : 6 RT 1380 Liter<br />

Gesucht : Anzahl Säcke Kalk (20 kg)<br />

Anzahl Säcke Zement (25 kg)<br />

Gesamtmasse Sand in Tonnen<br />

Lösung :<br />

Ausgangsformel für alle losen Einzelbestandteile : Masse = Dichte * Volumen<br />

Kalk : Masse = 0,50 kg/dm 3 (Liter) * 230 Liter<br />

= 115 kg 6 Sack<br />

Zement : Masse = 1,20 kg/dm 3 (Liter) * 230 Liter<br />

= 276 kg 11 Sack<br />

Sand : Masse = 1,30 kg/dm 3 (Liter) * 1380 Liter<br />

= 1794 kg 1,8 Tonnen<br />

Seite 36


Aufgabe 1 :<br />

Gefordert MG IIa (MV 2:1:8)<br />

Volumen der losen Einzelbestandteile :<br />

HL5 : 2RT 230 Liter<br />

Zement : 1RT 230 Liter<br />

Sand (baufeucht) : 8 RT 1380 Liter<br />

Gesucht : Masse der losen Einzelbestandteile in Sack und Tonnen !<br />

Aufgabe 2 :<br />

Gefordert MG II (MV 1,5:1:8)<br />

Volumen pro Raumteil 310 Liter<br />

Gesucht : Masse der losen Einzelbestandteile in Sack und Tonnen !<br />

Aufgabe 3 :<br />

Gefordert MG IIIa (MV 1:4)<br />

Volumen pro Raumteil 420 Liter<br />

Gesucht : Masse der losen Einzelbestandteile in Sack und Tonnen !<br />

Aufgabe 4 :<br />

Die Wandfläche der tragenden Innenwände (d = 17,5cm) in einem Erdgeschoss beträgt 195 m 2 .<br />

Das Mauerwerk soll gemäß folgender Kurtbezeichnung hergestellt werden :<br />

KSL – 12 – 1,2 – MG IIa (MV 2:1:8), Steinformat 3 DF<br />

Zuschlag Sand baufeucht (MF = 1,6)<br />

Gesucht : 4.1 Masse der losen Einzelbestandteile in Sack und Tonnen<br />

4.2 Anzahl der Steine (Steinformat 3 DF)<br />

Aufgabe 5 :<br />

Die Wandfläche der nichttragenden Innenwände (d = 11,5cm) in einem Erdgeschoss beträgt 45<br />

m 2 . Das Mauerwerk soll gemäß folgender Kurtbezeichnung hergestellt werden :<br />

KSL – 12 – 1,2 – MG IIa (MV 1:1:6), Steinformat 2 DF<br />

Zuschlag Sand baufeucht (Mörtelausbeute 72 %)<br />

Gesucht : 5.1 Masse der losen Einzelbestandteile in Sack und Tonnen<br />

5.2 Anzahl der Steine (Steinformat 2 DF)<br />

Seite 37


Aufgabe 6 :<br />

Um einen ausreichenden Luftschallschutz zwischen zwei Wohneinheiten zu gewährleisten,<br />

müssen die Mauersteine eine Rohdichte von mindestens 1800 kg/m 3 besitzen.<br />

Welche Masse muss ein Kalksandstein besitzen, damit der Luftschallschutz gewährleistet<br />

werden kann ?<br />

Aufgabe 7 :<br />

Damit die Außenwand in einem Einfamilienwohnhaus einen ausreichenden Wärmeschutz<br />

aufweißt, darf die Rohdichte des tragenden Mauerwerks (d = 17,5 cm) maximal 1,2 kg/dm 3<br />

besitzen.<br />

Welche Rohdichte besitzt das Mauerwerk, wenn die Masse pro m 2 Wandfläche 220 kg beträgt ?<br />

Aufgabe 8 :<br />

Im Rahmen einer Bauwerkssanierung werden auf der Baustelle folgende Steine benötigt :<br />

384 Stück KSL – 12 – 1,2 – MG IIa (MV 2:1:8), d = 17,5 cm (6 DF)<br />

256 Stück Poroton – 12 – 0,8 – MG IIa (MV 2:1:8), d = 24,0 cm (8 DF)<br />

Berechnen Sie Gesamttransportzeit, wenn pro Lieferfahrt ca. 45 Minuten kalkuliert wird und das<br />

maximale Transportgewicht des Transporters 3,5 Tonnen beträgt.<br />

Aufgabe 9 :<br />

Die Geschossdecke in einem Wohnhaus soll als Holzbalkendecke ausgeführt werden. Für die<br />

Ausführung werden folgende Holzbalken benötigt :<br />

14 Stück b/h = 12/22 cm, Länge = 14,68 m<br />

2 Stück b/h = 14/22 cm, Länge = 3,68 m<br />

3 Stück b/h = 8/22 cm, Länge = 68 cm<br />

Berechnen Sie das Transportgewicht der Holzbalken, wenn die Rohdichte 0,35 kg/dm 3 beträgt !<br />

Aufgabe 10 :<br />

Zur Abfangung einer tragenden Wand in einem Wohnhaus, wird ein Stahlträger HE 240 B<br />

(Länge 5,40 m) benötigt.<br />

Berechnen Sie die Anzahl der Arbeiter für den Einbau, wenn jeder maximal 50 kg heben soll und<br />

die Rohdichte vom Stahl 7,85 kg/dm 3 beträgt !<br />

Seite 38


Aufgabe 11 :<br />

Auf der Baustelle befinden sich folgende Baustoffe für ein Mauermörtel MG II (MV 1:3) :<br />

Hydraulischer Kalk HL5 : 25 Sack<br />

Zuschlag (Sand) : 2,8 Tonnen<br />

Gesucht : 11.1 Maximale Festmörtelmenge bei einer Mörtelausbeute von 71 %<br />

11.2 Restbestand an Kalk oder Sand<br />

Aufgabe 12 :<br />

Auf der Baustelle befinden sich folgende Baustoffe für ein Mauermörtel MG IIa (MV 2:1:8) :<br />

Hydraulischer Kalk HL5 : 26 Sack<br />

Zement : 18 Sack<br />

Zuschlag (Sand) : 3,2 Tonnen<br />

Gesucht : 12.1 Maximale Festmörtelmenge bei einem Mörtelfaktor von 1,54<br />

12.2 Restbestand an Kalk, Zement oder Sand<br />

Aufgabe 13 :<br />

Auf der Baustelle befinden sich folgende Baustoffe für ein Mauermörtel MG III :<br />

Zement : 25 Sack<br />

Zuschlag (Sand) : 3,8 Tonnen<br />

Gesucht : 13.1 Maximale Festmörtelmenge bei einem Mörtelfaktor von 1,54<br />

13.2 Restbestand an Zement oder Sand<br />

Aufgabe 14 :<br />

Auf der Baustelle befinden sich folgende Baustoffe für ein Mauermörtel MG I :<br />

Hydraulischer Kalk HL2 : 40 Sack<br />

Zuschlag (Sand) : 6,2 Tonnen<br />

Gesucht : 14.1 Maximale Festmörtelmenge bei einem Mörtelfaktor von 1,54<br />

14.2 Restbestand an Zement oder Sand<br />

14.3 Wieviel Kalk oder Sand müsste nachbestellt werden, wenn keine<br />

Reste übrig bleiben sollen<br />

Seite 39


12. Direkte Berechnung der losen Einzelbestandteile in Kilogramm<br />

In Bautechnik Formel und Tabellen wird eine Übersichtstabelle angeboten, womit Sie sofort die<br />

entsprechenden Massen der losen Einzelbestandteile für 1000 Liter Festmörtel in Kilogramm<br />

berechnen können. Ein entsprechender Mörtelfaktor ist bereits in diese Tabelle eingearbeitet.<br />

Beispiel :<br />

Wieviel Kilogramm Kalkhydrat, Zement und Sand wird für 1000 Liter Festmörtel MG IIa<br />

benötigt ?<br />

Lösung : Mischungsverhältnis bei Verwendung von Kalkhydrat 1:1:6<br />

Aufgabe : 1<br />

Kalkhydrat : 98 kg<br />

Zement : 234 kg<br />

Sand : 1520 kg<br />

Berechnen Sie Masse der losen Einzelbestandteile in kg, wenn 2600 Liter Festmörtel MG IIa<br />

(MV 2:1:8) für das Mauerwerk in einem Kellergeschoss benötigt wird !<br />

Aufgabe : 2<br />

Berechnen Sie Masse der losen Einzelbestandteile in kg, wenn 4200 Liter Festmörtel MG II<br />

(MV 1,5:1:8) für die Giebelwände eines Einfamilienwohnhauses benötigt wird !<br />

13. Zusammenfassung<br />

Momentan ist das Mauerwerk nicht von den Baustellen wegzudenken. Forschungsgebiete im<br />

Bereich des textilen Bauens sind aber im vollen Gange. Ebenso ist der Holzrahmenbau mit allen<br />

seinen Vorteilen ist nicht mehr Markt zu verdrängen. Ein Wort noch zur Abschlussprüfung. Mit<br />

dem erworbenen Wissen, sind Sie absolut auf der sicheren Seite. Gruß Stuhr<br />

Seite 40

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