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Script (PDF) - Bildungswerk Irsee

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<strong>Script</strong>: Kreatives und therapeutisches Schreiben<br />

• Wie jede kreative Tätigkeit lebt auch das Schreiben von einer positiven Hal-­‐<br />

tung sich selbst und dem Schreiben gegenüber.<br />

• Schreiben öffnet einen Raum sensibler Wahrnehmung, scheinbar Banales er-­‐<br />

hält Aufmerksamkeit und wird zu etwas Besonderem.<br />

• Achtsamkeit wird zu einem wichtigsten Instrument zur Erfassung des Selbst<br />

und der Welt.<br />

• Schreiben kann zum Ordnen und Formen von Gedanken, Gefühlen und Ideen<br />

beitragen.<br />

• Durch das Schreiben kommt es zum produktiven Austausch zwischen Bewuss-­‐<br />

tem und Unbewusstem, wodurch im gelungenen Fall am Ende des Prozesses<br />

ein poetisches Selbst sichtbar wird und hervortreten kann.<br />

• Die kreative Eigentätigkeit des Schreibens kann helfen, ein autonomes Selbst-­‐<br />

wertgefühl zu wecken und psychische Leistungen über ästhetische Simulation<br />

wieder aufzubauen.<br />

• An der Konsequenz künstlerischer, literarischer Tätigkeit kann es gelingen, zu<br />

erkennen, dass Zustände, die Leidensdruck erzeugen, durch kreative Prozesse<br />

produktiv genutzt werden können.<br />

• Der schreibende Mensch ist nicht länger passiver Rezipient von Ratschlägen<br />

und Deutungen, sondern produziert etwas, auf das er stolz sein kann.<br />

• Es entsteht ein neues Selbstbewusstsein, der Schreibende wird sich zuneh-­‐<br />

mend seiner Selbst bewusst, erkennt Stärken und Schwächen, Vorlieben und<br />

Abneigungen und integriert sie.<br />

• Die differenzierte Selbstwahrnehmung ist ein entscheidender Schritt zur radi-­‐<br />

kalen Akzeptanz der eigenen Person, die der Schreibende im Schreiben als ei-­‐<br />

gene entdeckt.<br />

• Die Poesietherapie eröffnet die Möglichkeit, am Ende der Therapie ein konkre-­‐<br />

tes Ergebnis mitzunehmen, einen Text, der so oft lesen, überarbeitet und fort-­‐<br />

geführt werden kann, wie es dem Schreibenden einfällt.<br />

• Schreiben vermittelt ein Gefühl der Selbstkontrolle und bildet somit ein Ge-­‐<br />

gengewicht zu den Gefühlen der Ohnmacht und Resignation, mit dem zahlrei-­‐<br />

che psychische Leiden einhergehen.<br />

Die meisten wissenschaftlichen Nachweise existieren für das Expressive Schreiben,<br />

was mehrere Gründe hat. Erstens ist die Methode klar strukturiert und standardisiert,<br />

weswegen sie gut untersucht werden kann. Zweitens handelt es sich um eine Kurz-­‐<br />

zeitintervention, wodurch die Untersuchungszeiträume und der Forschungsaufwand<br />

überschaubar bleiben. Drittens wurden zur Untersuchung der Methode For-­‐<br />

schungsgelder zur Verfügung gestellt. Dass im deutschsprachigen Raum so gut wie<br />

keine Forschungsergebnisse für die Poesietherapie vorliegen, ist auf ihre mangelnde<br />

© Dr. med. Silke Heimes 6

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