Kein Markt für Biosupermärkte? Seite 4 Schnelle ... - Bioaktuell.ch
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ioaktuell<br />
DAS MAGAZIN DER BIOBEWEGUNG DEZEMBER|JANUAR<br />
10/06<br />
<strong>Kein</strong> <strong>Markt</strong> <strong>für</strong> <strong>Biosupermärkte</strong>? <strong>Seite</strong> 4<br />
<strong>S<strong>ch</strong>nelle</strong> S<strong>ch</strong>necke: Slow Food kommt <strong>Seite</strong> 8<br />
Öffnung und Aufbru<strong>ch</strong> bei Bio Suisse <strong>Seite</strong> 11
AKTION<br />
UFA 170F<br />
Aufzu<strong>ch</strong>tfutter<br />
mit Flocken
KOLUMNE<br />
Das neue Leitbild<br />
entsteht im Internet<br />
«Chance dur<strong>ch</strong> Veränderungen», dieses<br />
Motto gibt si<strong>ch</strong> die Ges<strong>ch</strong>äftsstelle von<br />
Bio Suisse <strong>für</strong> das Jahr 2007. Nur, wohin<br />
soll si<strong>ch</strong> eine Ges<strong>ch</strong>äftsstelle verändern,<br />
die im Dienste einer verunsi<strong>ch</strong>ert wirkenden<br />
Bewegung steht?<br />
Der Organisationsgrad der S<strong>ch</strong>weizer<br />
Biobäuerinnen in einem einzigen Verband<br />
ist international einmalig. Einmalig<br />
ist au<strong>ch</strong> die Stärke ihrer<br />
Marke, der Knospe.<br />
Glei<strong>ch</strong>zeitig sind die Einheit<br />
und die Markenstärke unter<br />
Druck. Bioproduzenten<br />
su<strong>ch</strong>en ihr Glück ohne<br />
Verband, und der Handel<br />
s<strong>ch</strong>ielt auf billigere Importbioware.<br />
Die Knospe tritt<br />
stets mit der Marke des Herstellers der<br />
Produkte auf. Die Hersteller bauten si<strong>ch</strong><br />
damit seit Jahren ihre eigenen Marken<br />
auf und ma<strong>ch</strong>en die Knospe ersetzli<strong>ch</strong>.<br />
Das sind Herausforderungen, die Einheit<br />
und Stärke erfordern, will man den<br />
Wüns<strong>ch</strong>en von erneutem Wa<strong>ch</strong>stum oder<br />
gar dem Bioland S<strong>ch</strong>weiz näher kommen.<br />
Die Delegiertenversammlung hat<br />
nun ein Budget <strong>für</strong> einen Leitbildprozess<br />
mit Einbezug der Mitglieder gespro<strong>ch</strong>en.<br />
Weite Reisen und nä<strong>ch</strong>telanges<br />
Feils<strong>ch</strong>en um Ideen liegen ni<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> alle<br />
Bäuerinnen und Bauern drin. Denno<strong>ch</strong><br />
darf das neue Leitbild ni<strong>ch</strong>t im kleinen<br />
Kreis entstehen; wir wollen eine breite<br />
Diskussion.<br />
Die Lösung liegt im Internet: Ein<br />
Internetforum wird einen eintägigen<br />
Workshop, die Zukunftskonferenz, ergänzen.<br />
Ni<strong>ch</strong>t nur die tieferen Kosten,<br />
au<strong>ch</strong> die Chancenglei<strong>ch</strong>heit von abgelegenen<br />
Betrieben und die hohe<br />
Transparenz der Diskussion sind enorme<br />
Vorteile dieser modernen Form der<br />
Auseinandersetzung. Bestimmt, es ist<br />
ungewohnt, die Voten an Bilds<strong>ch</strong>irme<br />
statt an ein Plenum zu ri<strong>ch</strong>ten.<br />
Entwicklung heisst aber Gewohnheiten<br />
ändern. Die Zukunft beginnt bereits bei<br />
der Erarbeitung der Vision.<br />
Mehr Informationen zum Leitbildprozess<br />
und zur Zukunftskonferenz finden si<strong>ch</strong><br />
auf <strong>Seite</strong> 12 dieses Heftes.<br />
Markus Arbenz, Ges<strong>ch</strong>äftsführer Bio Suisse<br />
bioaktuell<br />
4<br />
8<br />
12<br />
15<br />
H A NDEL<br />
I NHA LT <br />
4 <strong>Biosupermärkte</strong>: Zwei von vier kriseln<br />
Mit «Yardo» in St.Gallen und dem «Rägeboge»<br />
in Winterthur stecken zwei der vier S<strong>ch</strong>weizer<br />
<strong>Biosupermärkte</strong> in akuten S<strong>ch</strong>wierigkeiten. Wie<br />
kann der Biofa<strong>ch</strong>handel neben Coop und Migros<br />
bestehen?<br />
8 Slow Food – gut, sauber, gere<strong>ch</strong>t<br />
Was hat Slow Food mit Bio gemein? Porträt einer<br />
Bewegung <strong>für</strong> Esskultur, die ihre S<strong>ch</strong>necke ni<strong>ch</strong>t<br />
zum Label ma<strong>ch</strong>en will.<br />
BIO SUISSE<br />
11 Zertifizierung: Klares Mehr <strong>für</strong> Öffnung<br />
Ab 2008 können alle Firmen, wel<strong>ch</strong>e die<br />
Vertragsbedingungen von Bio Suisse einhalten,<br />
kontrollieren und zertifizieren.<br />
12 Start der Diskussion um neues Leitbild<br />
Eine breit angelegte Debatte soll bis Herbst<br />
2007 oder Frühling 2008 zu einem neuen Bio<br />
Suisse Leitbild führen. Alle Mitglieder sind zum<br />
Mitdenken und Mitma<strong>ch</strong>en aufgerufen.<br />
PRODUKTION<br />
17 Rindviehzu<strong>ch</strong>t: Aufbru<strong>ch</strong>stimmung<br />
Das Wissen und die Instrumente sind da:<br />
Stimmen wir nun vermehrt Betriebe und Herden<br />
aufeinander ab! So die Grundstimmung am zweiten<br />
Biobraunviehzu<strong>ch</strong>tseminar am Plantahof.<br />
R ATG EBER<br />
18 Na<strong>ch</strong>haltige Strategie gegen Lagers<strong>ch</strong>ädlinge<br />
Die neue Weisung zur S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle in<br />
Verarbeitungs- und Handelsbetrieben setzt<br />
klar auf Vorbeugen. Bekämpfen nur im Notfall,<br />
Rückstände unbedingt vermeiden.<br />
RUBRIKEN<br />
25 Konsum<br />
26 Notizen<br />
27 Impressum<br />
28 Agenda<br />
29 Märitstand<br />
31 Das letzte Wort. Leserbriefe<br />
Titelbild: Kompetenz und Freundli<strong>ch</strong>keit: Sarah Bets<strong>ch</strong>art,<br />
gelernte Verkäuferin, im Einsatz bei «Yardo», St.Gallen.<br />
Bild: ba1006_Letzte_NOTIZ<br />
bioaktuell 10/06 3
HANDEL<br />
<strong>Biosupermärkte</strong><br />
laufen gar ni<strong>ch</strong>t super<br />
Breit beri<strong>ch</strong>tete die S<strong>ch</strong>weizer Presse im Herbst über die S<strong>ch</strong>wierigkeiten der <strong>Biosupermärkte</strong> «Yardo»<br />
in St.Gallen und «Rägeboge» in Winterthur. Beide Ges<strong>ch</strong>äfte mussten Stellen abbauen, der «Rägeboge»<br />
su<strong>ch</strong>t überdies dringend eine Million Franken, um die nä<strong>ch</strong>sten drei Jahre über die Runden zu kommen.<br />
Was läuft fals<strong>ch</strong>? In Deuts<strong>ch</strong>land florieren die <strong>Biosupermärkte</strong> do<strong>ch</strong>? bioaktuell hat si<strong>ch</strong> umgehört.<br />
4 bioaktuell 10/06<br />
Brot, Käse, Fleis<strong>ch</strong> und Wurst gibt’s bei Höheners in Basel an bedienten Theken. Vatter in Bern und der Rägeboge in Winterthur wollen<br />
den Aufwand mit einem höheren Anteil an Selbstbedienung dämpfen, die Beratungskompetenz aber bewahren.<br />
Mit grossen Zielen und gegen 20 Mitarbeitenden<br />
begann es vor bald<br />
einem Jahr. Inzwis<strong>ch</strong>en sind no<strong>ch</strong> 10<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei:<br />
Albert Keel hat normale Abgänge ni<strong>ch</strong>t<br />
mehr ersetzt und kürzli<strong>ch</strong> zwei Personen<br />
aus Strukturgründen entlassen. Der Erfinder<br />
von Yardo, dem in St.Gallen an<br />
bester Ges<strong>ch</strong>äftslage lancierten Konzept<br />
einer dur<strong>ch</strong>gestylten Biosupermarktket-<br />
Flaute in Luzern und Lausanne<br />
In mittleren Städten haben es grosse<br />
Ökoladenprojekte besonders s<strong>ch</strong>wer, wie zwei<br />
Beispiele zeigen.<br />
«Ökomotive», unter diesem optimistis<strong>ch</strong>en<br />
Namen startete Mitte der Neunzigerjahre ein<br />
Projekt von Luzerner Biobewegten. Do<strong>ch</strong> die<br />
gute Idee eines Ökowarenhauses s<strong>ch</strong>eiterte<br />
s<strong>ch</strong>rittweise: Drogerie und WWF-Laden zogen<br />
aus, im Bioladen und Take-away we<strong>ch</strong>selten<br />
mehrmals die Betreiber, eine Biometzgerei liess<br />
si<strong>ch</strong> nur kurzzeitig halten.<br />
«Damals fehlte die Sa<strong>ch</strong>kompetenz, die<br />
Trägers<strong>ch</strong>aft war vor allem aus Idealisten zusammengesetzt»,<br />
bilanziert Armin Kull. Der<br />
Ges<strong>ch</strong>äftsführer des WWF-Ladens führt aber<br />
au<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong>e Differenzen zwis<strong>ch</strong>en den<br />
Beteiligten an, die zum S<strong>ch</strong>iffbru<strong>ch</strong> beigetragen<br />
hätten. Aufgrund der professionellen Konkurrenz<br />
dur<strong>ch</strong> Migros und Coop hält er Ökowarenhäuser<br />
<strong>für</strong> wenig Erfolg verspre<strong>ch</strong>end. «Wir müssen<br />
uns auf Nis<strong>ch</strong>en spezialisieren und kompetent<br />
te, räumt Fehleins<strong>ch</strong>ätzungen ein: «Die<br />
Zahl der Selbstbedienungskunden ist in<br />
dieser <strong>Markt</strong>grösse viel höher und diese<br />
wollen weniger Beratung – i<strong>ch</strong> hatte viel<br />
zu viel Personal mit entspre<strong>ch</strong>end hohen<br />
Fixkosten.»<br />
S<strong>ch</strong>rumpfen, aber wa<strong>ch</strong>sen<br />
Der frühere Reform-Müller-Chef Keel<br />
nimmt au<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>ied von der regionalen<br />
beraten können», meint er. Dass es mit dem<br />
WWF-Laden ni<strong>ch</strong>t klappte, erklärt er unter anderem<br />
mit der starken Konkurrenz dur<strong>ch</strong> Coop bei<br />
früheren Textil-Umsatzrennern wie Unterwäs<strong>ch</strong>e<br />
und Socken.<br />
Zeitglei<strong>ch</strong> mit dem Luzerner Aufbru<strong>ch</strong> grünte<br />
es au<strong>ch</strong> in Lausanne. Drei Jahre lang hielt si<strong>ch</strong><br />
der Biosupermarkt namens «Biovillage», dann<br />
ging er Konkurs: «Die Investitionen in die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />
Einri<strong>ch</strong>tungen, aufwändiges Interieur<br />
und die hohen Mieten trotz versteckter Lage<br />
ma<strong>ch</strong>ten uns den Garaus», erinnert si<strong>ch</strong> ein<br />
Beteiligter. Ers<strong>ch</strong>werend kam hinzu, dass das<br />
Lausanner Experiment in eine Rezessionsphase<br />
fiel und glei<strong>ch</strong>zeitig die Konkurrenz von Coop<br />
zu spüren bekam, der seine Bios<strong>ch</strong>iene massiv<br />
ausbaute.<br />
Es tut si<strong>ch</strong> aber etwas in der Romandie: Im<br />
kommenden Frühjahr soll au<strong>ch</strong> die Wests<strong>ch</strong>weiz<br />
wieder einen Biosupermarkt haben. Bonne<br />
<strong>ch</strong>ance! pld/mb<br />
Bes<strong>ch</strong>affung, wie sie viele Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfte<br />
zur Profilierung verfolgen: «Mit<br />
mehr als drei grossen Lieferanten zusammenzuarbeiten,<br />
ist logistis<strong>ch</strong> zu aufwändig.»<br />
Trotzdem lobt er im Gemüseregal<br />
jene Produkte als «regional» aus, die<br />
aus der Osts<strong>ch</strong>weiz stammen und via den<br />
Grossisten Ei<strong>ch</strong>berg AG an ihn gelangen.<br />
An seinem ehrgeizigen Ziel, ein Netz<br />
von Yardo-Filialen in der ganzen S<strong>ch</strong>weiz<br />
aufzubauen, hält Keel fest, wenn er au<strong>ch</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t mehr von 13 Filialen innert vier<br />
Jahren spri<strong>ch</strong>t. Zurzeit ist er in letzten<br />
Verhandlungen mit einem Standort in<br />
Züri<strong>ch</strong>-Oberstrass. Ents<strong>ch</strong>eidend <strong>für</strong> die<br />
Zusage, so Keel, sei das <strong>Markt</strong>potenzial<br />
an diesem Standort.<br />
Bilder: Markus Bär<br />
Den Bogen grad no<strong>ch</strong> gekriegt<br />
Neben Yardo ma<strong>ch</strong>te in den letzten Monaten<br />
der Winterthurer «Rägeboge» negativ<br />
von si<strong>ch</strong> reden. Die 1982 gegründete<br />
Genossens<strong>ch</strong>aft hatte si<strong>ch</strong> mit einem 1,2<br />
Millionen Franken teuren Umbau übernommen.<br />
Die Lage hinter dem Bahnhof<br />
erwies si<strong>ch</strong> als ungünstig, die Umsätze<br />
blieben tiefer als erwartet. Notfallmässig<br />
musste die Zahl der Vollzeitstellen von 31<br />
auf 23 reduziert werden.<br />
Stefan Menti, na<strong>ch</strong> eigenen Aussagen<br />
ein Bran<strong>ch</strong>enneuling, der die Sanierung<br />
des s<strong>ch</strong>lingernden Bioboots über-
Solidaritätswelle: Na<strong>ch</strong> den Pressemeldungen über die wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>wierigkeiten des Rägeboge zogen die Umsätze spürbar an.<br />
Au<strong>ch</strong> am 1. Geburtstag des Winterthurer Biosupermarktes am 11. November (Bilder) waren Laden und Bistro sehr gut besu<strong>ch</strong>t.<br />
nommen hat, verweist auf die massive<br />
Konkurrenz dur<strong>ch</strong> Migros und Coop.<br />
Entspre<strong>ch</strong>end müsse man in der Beratung<br />
besonders stark sein und beispielsweise<br />
Allergiker auf das <strong>für</strong> sie verträgli<strong>ch</strong>e<br />
Sortiment aufmerksam ma<strong>ch</strong>en.<br />
«Es ist erstaunli<strong>ch</strong>, wie lange die Kunds<strong>ch</strong>aft<br />
im Laden verweilt, bei Degustationen<br />
mitma<strong>ch</strong>t und die Packungsaufs<strong>ch</strong>riften<br />
liest», so die Erfahrung Mentis.<br />
Entspre<strong>ch</strong>end lasse si<strong>ch</strong> Mehrumsatz generieren,<br />
wenn Personal präsent sei und<br />
aktiv auf neue oder ergänzende Produkte<br />
hinweise. Zurückfahren will Menti hin-<br />
60 %<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10 %<br />
0%<br />
gegen die bedienten Theken. Käse und<br />
Fleis<strong>ch</strong> sollen ab diesem Jahr zum Teil<br />
abgepackt angeboten werden. No<strong>ch</strong> stärker<br />
will Menti neue und vor allem junge<br />
Kunds<strong>ch</strong>aft ins Regenbogenland lotsen,<br />
«Dazu ist ein gutes Ambiente nötig, und<br />
das bieten wir.»<br />
«Lokale Lieferanten, Topqualität,<br />
Know-how, Beratung: Diese Pluspunkte<br />
müssen wir den Leuten au<strong>ch</strong> aufzeigen,<br />
darum ist Marketing so wi<strong>ch</strong>tig.»<br />
So ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> an «Powertagen» die «Rägeboge»-Crew<br />
per Inline-Skates auf*, um<br />
mit Aktionen, Wettbewerben und Flyers<br />
Biomarkt S<strong>ch</strong>weiz 1998 bis 2005:<br />
<strong>Markt</strong>anteile der vers<strong>ch</strong>iedenen Verteiler<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Coop<br />
Migros<br />
Reform- und Bioläden<br />
Knospe-Direktvermarktung<br />
Spar, Volg und diverse<br />
Warenhäuser, Metzgereien, Bäckereien<br />
In einem stark wa<strong>ch</strong>senden <strong>Markt</strong> (gesamter Bioumsatz in der S<strong>ch</strong>weiz 1998: Fr. 574 Mio.,<br />
2005: 1183 Mio.) haben die Reform- und Bioläden in absoluten Zahlen nur lei<strong>ch</strong>t zugelegt<br />
(von 150 auf 172 Mio.) und damit stetig <strong>Markt</strong>anteile verloren. Zahlen: Bio Suisse<br />
die Winterthurer auf gesunden Ernährungskurs<br />
zu bringen.<br />
Fa<strong>ch</strong>handel dümpelt<br />
Der gedämpfte Start in St.Gallen und der<br />
Beinahe-Crash in der Eula<strong>ch</strong>stadt spiegeln<br />
si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in der Statistik, die den<br />
Biomarkt S<strong>ch</strong>weiz der letzten a<strong>ch</strong>t Jahre<br />
dokumentiert: Der <strong>Markt</strong>anteil der Reform-<br />
und Bioläden ging von über einem<br />
Viertel auf gerade no<strong>ch</strong> knapp 15 Prozent<br />
zurück. Seit 2002 stagniert der Umsatz<br />
des Fa<strong>ch</strong>handels bei rund 170 Millionen<br />
Franken (siehe Grafik).<br />
Auf der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> Erklärungen<br />
wird deutli<strong>ch</strong>, wie stark die Entwicklung<br />
bei den Grossen die lang behauptete<br />
Einzigartigkeit der Fa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfte ritzt.<br />
So trumpft Coop mit laufend neuen «regionalen<br />
Biospezialitäten» auf und gräbt<br />
dem Fa<strong>ch</strong>handel au<strong>ch</strong> im Non-Food-<br />
Berei<strong>ch</strong> das Wasser ab. «Mit Coop hat die<br />
S<strong>ch</strong>weiz ja längst einen Biosupermarkt.»,<br />
hält Andreas Höhener, Basler Pionier<br />
der Biosupermarktszene, lakonis<strong>ch</strong> fest.<br />
Die Migros fährt mit «Aus der Region –<br />
<strong>für</strong> die Region» ebenfalls auf der Regios<strong>ch</strong>iene.<br />
Das Programm umfasst sowohl<br />
biologis<strong>ch</strong>e als au<strong>ch</strong> konventionelle<br />
Produkte; geworben wird mit Regionalität.<br />
Angesi<strong>ch</strong>ts dieser Konkurrenz bilanziert<br />
au<strong>ch</strong> Thomas Vatter vom Berner<br />
«Vatterland», dem Fa<strong>ch</strong>handel bleibe<br />
die Stärke der Beratung – do<strong>ch</strong> eine Rationalisierung<br />
tue trotzdem Not: «Dank<br />
Selbstbedienung können wir effizienter<br />
werden, müssen aber die Beratungskompetenz<br />
beibehalten.» Wurstwaren etwa<br />
werden bei Vatter inzwis<strong>ch</strong>en konsequent<br />
<strong>für</strong> die Selbstbedienungstheke abgepackt.<br />
«Das Rindsfilet wirds aber au<strong>ch</strong><br />
in Zukunft nur in Bedienung geben.»<br />
* «Bio mit Drive», ein Marketinginstrument<br />
aus dem Angebot von [ECHT BIO] vgl. S.6<br />
Bilder: Christian Ulri<strong>ch</strong><br />
bioaktuell 10/06 5
Bilder: Iris Krebs<br />
[ECHT BIO]<br />
Das Programm [ECHT BIO] will den anges<strong>ch</strong>lossenen<br />
Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äften eine «gemeinsame<br />
Kommunikation» anbieten, die ihre «Kompetenz<br />
unterstrei<strong>ch</strong>t und einem breiten Publikum si<strong>ch</strong>tbar<br />
ma<strong>ch</strong>t». Si<strong>ch</strong>tbar werden sollen, unter anderem<br />
dur<strong>ch</strong> den Einsatz von Renzo Blumenthal als «Mister<br />
E<strong>ch</strong>t Bio», die Beratungskompetenz, das umfassende<br />
Biosortiment, «Genuss pur» und das persönli<strong>ch</strong>e<br />
Engagement der [ECHT BIO]-Läden. Lanciert haben<br />
das Programm die Ei<strong>ch</strong>berg Bio AG und die Vanadis<br />
AG, beide mit Sitz in Seon. Mittlerweile sind au<strong>ch</strong> die<br />
Horai AG und die Via Verde AG anges<strong>ch</strong>lossen (nähere<br />
Informationen: www.biopartner.<strong>ch</strong> und www.<br />
e<strong>ch</strong>t-bio.<strong>ch</strong>).<br />
Gemeinsame Kommunikation und Einkaufslogistik:<br />
S<strong>ch</strong>afft [ECHT BIO] die nötigen Synergien im<br />
Biofa<strong>ch</strong>handel? Oder geht es bei der angestrebten<br />
«dynamis<strong>ch</strong>en Verbindung zwis<strong>ch</strong>en Grosshandel,<br />
Laden und Konsumenten» (biopartner) darum, die<br />
Läden an das eigene Verteilsystem zu binden?<br />
Albert Keel von Yardo ma<strong>ch</strong>t mit und findet das<br />
Marketingangebot [ECHT BIO] e<strong>ch</strong>t gut. Besonders<br />
kleine Läden, die das ni<strong>ch</strong>t selber leisten könnten, kämen<br />
so zu professionellen Kommunikationsmitteln.<br />
Der Basler Biodetaillist Andreas Höhener hat<br />
Vorbehalte: «Zum einen grenzt das Programm aus,<br />
denn es suggeriert, das Übrige sei ni<strong>ch</strong>t kontrolliert<br />
biologis<strong>ch</strong>. Zum andern ers<strong>ch</strong>öpft si<strong>ch</strong> die Kampagne<br />
in Aktionitis und gibt den beteiligten Läden zu viel<br />
vor.»<br />
6 bioaktuell 10/06<br />
Grosse Non-Food-Abteilungen bieten Vatter an bester Lage in Bern (Bilder) und der etwas weniger vorteilhaft hinter dem Winterthurer<br />
Bahnhof gelegene Rägeboge.<br />
Am Essen sparen<br />
Das Dilemma zwis<strong>ch</strong>en hohen Personalkosten<br />
und intensiver Beratung kennt<br />
au<strong>ch</strong> Andreas Höhener vom glei<strong>ch</strong>namigen<br />
Basler Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äft, wo Brot,<br />
Käse und Fleis<strong>ch</strong> bedient verkauft werden.<br />
Der persönli<strong>ch</strong>e Kontakt und die<br />
Beratung seien einer der Trümpfe, um<br />
si<strong>ch</strong> von den Grossverteilern zu unters<strong>ch</strong>eiden.<br />
Der Bioroutinier zweifelt, ob der grüne<br />
Baum in den Himmel wä<strong>ch</strong>st. Mit<br />
Platz 17 auf dem nationalen Sorgenbarometer<br />
habe die Umwelt an Bedeutung<br />
stark verloren. «In unsi<strong>ch</strong>eren Zeiten<br />
wird gespart», stellt Höhener fest. Traditionell<br />
gebe der S<strong>ch</strong>weizer erstaunli<strong>ch</strong> wenig<br />
<strong>für</strong>s Essen aus, besonders in den protestantis<strong>ch</strong><br />
orientierten Städten. «In Basel<br />
gibt es mit ‹Globus Delicatessa› ein einziges<br />
gut sortiertes Delikatessenges<strong>ch</strong>äft<br />
– und das serbelt». Und dann diese jahrelange<br />
Billig-billig-billig- und Geiz-istgeil-Welle<br />
…<br />
Au<strong>ch</strong> die europaweit einzigartige hiesige<br />
Situation im Detailhandel verhindert<br />
laut Höhener eine stärkere eigenständige<br />
Biokraft: Migros und Coop mit ihrem<br />
Biomarktanteil von zusammen 75 Prozent<br />
hätten den Biotrend deutli<strong>ch</strong> stärker<br />
aufgenommen als ausländis<strong>ch</strong>e Supermarktketten,<br />
was dem Fa<strong>ch</strong>handel wenig<br />
Luft lasse.<br />
Kontakte, Cooking und Catering<br />
Ist das Biobusiness also vergebli<strong>ch</strong>e Liebesmüh?<br />
Via Verde-Ges<strong>ch</strong>äftsleiter Stefan<br />
Möckli ist anderer Meinung: «Wo ein<br />
guter Standort, ein überzeugendes Ladenbaukonzept<br />
und ein engagierter Unternehmer<br />
zusammenkommen, ist der<br />
Erfolg mögli<strong>ch</strong>.» Denn Grösse sei ni<strong>ch</strong>t<br />
ents<strong>ch</strong>eidend. Mit den Verkaufsflä<strong>ch</strong>en<br />
und dem vermittelten Raumgefühl der<br />
zwei dominanten Grossverteiler könne<br />
der Biofa<strong>ch</strong>handel ohnehin ni<strong>ch</strong>t konkurrenzieren.<br />
Um si<strong>ch</strong> in Zukunft no<strong>ch</strong> besser von<br />
Migros und Coop abzuheben, sei es wi<strong>ch</strong>tig,<br />
in die Beratung zu investieren. Weil<br />
Personal viel kostet, empfiehlt Möckli,<br />
monotone Fleissarbeit an den PC zu delegieren:<br />
«Wer etwa die Bestellprozesse optimiert,<br />
kann mit seinen Mitarbeitenden<br />
die Kunds<strong>ch</strong>aft beraten und sie neue Sortimente<br />
entdecken lassen.»<br />
Eine Stärkung des Umsatzes könnte<br />
au<strong>ch</strong> in der Diversifizierung des Services<br />
liegen: Immer mehr Lebensmittel werden<br />
ausser Haus verzehrt, in Kantinen, Res-<br />
taurants, von «Take-aways» und Imbissständen.<br />
In der S<strong>ch</strong>weiz liegt dieser Ausser-Haus-Anteil<br />
bereits bei rund 35 Prozent.<br />
An diesem ambulanten Ku<strong>ch</strong>en<br />
könnte au<strong>ch</strong> der Biofa<strong>ch</strong>handel stärker<br />
partizipieren und dabei, als Zusatznutzen,<br />
Ware vor dem Verfalldatum umsetzen<br />
statt entsorgen.<br />
Yardo etwa baut sein bisheriges Bistro<br />
aus und stuhlt selbst im Winter na<strong>ch</strong><br />
draussen. Au<strong>ch</strong> Vatter und Höhener bereiten<br />
Sandwi<strong>ch</strong>s zu und haben Kaffeeecken<br />
eingeri<strong>ch</strong>tet. Der «Rägeboge» führt<br />
– wie Yardo – Ko<strong>ch</strong>kurse dur<strong>ch</strong> und bietet<br />
externen Veranstaltern ein Catering<br />
an. «Wir überlegen uns au<strong>ch</strong>, das Bistro<br />
über die Ladenöffnungszeiten hinaus offen<br />
zu halten, um zusätzli<strong>ch</strong>en Umsatz<br />
zu errei<strong>ch</strong>en», erklärt Stefan Menti vom<br />
«Rägeboge». Laut seinen neusten Zahlen<br />
sei es dem «Rägeboge» gelungen, auf dem<br />
Platz Winterthur im Jahr 2006 <strong>für</strong> rund<br />
2,5 Millionen Franken mehr Bioprodukte<br />
abzusetzen als 2005.<br />
Gigantis<strong>ch</strong>es Sparpotenzial<br />
in der Bes<strong>ch</strong>affung?<br />
Einig sind si<strong>ch</strong> die befragten Ladner, dass<br />
eine Regionen übergreifende Bes<strong>ch</strong>affung<br />
Sparpotenzial birgt. Stefan Menti etwa<br />
s<strong>ch</strong>wärmt von seinen diesbezügli<strong>ch</strong>en<br />
Erfahrungen aus der Gesundheitsbran<strong>ch</strong>e:<br />
«Da ist gigantis<strong>ch</strong> viel rauszuholen.»<br />
Do<strong>ch</strong> da stehen si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>lüsselfiguren<br />
als starke Individualisten au<strong>ch</strong> selbst im<br />
Weg, räumt etwa Andreas Höhener offen<br />
ein: «Man kriegt keine drei Leute an einen<br />
Tis<strong>ch</strong> oder hinter dieselbe Idee.»<br />
Für die Biofa<strong>ch</strong>bran<strong>ch</strong>e dürfte die<br />
Losung somit lauten, Individualität no<strong>ch</strong><br />
stärker mit Professionalität zu verknüpfen<br />
und darauf zu hoffen, dass mit der<br />
anziehenden Konjunktur au<strong>ch</strong> die Na<strong>ch</strong>frage<br />
na<strong>ch</strong> Bio wieder wä<strong>ch</strong>st.<br />
Pieter Poldervaart und Markus Bär
«Biolücken der Grossverteiler<br />
kompetent besetzen»<br />
Haben <strong>Biosupermärkte</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz eine Chance? Wenn ja, wie können sie sie nutzen? bioaktuell<br />
befragte den vor einem halben Jahr aus der Fors<strong>ch</strong>ung (FiBL) in die Praxis (Bio Plus AG) abgesprungenen<br />
Kenner des S<strong>ch</strong>weizer Biomarktes Toralf Ri<strong>ch</strong>ter.<br />
bioaktuell: In Deuts<strong>ch</strong>land boomen die<br />
<strong>Biosupermärkte</strong>, in der S<strong>ch</strong>weiz kämpfen<br />
sie ums Überleben. Was ma<strong>ch</strong>en Keel, Vatter<br />
und Co. fals<strong>ch</strong>?<br />
Toralf Ri<strong>ch</strong>ter: Erstens ist die Bindung<br />
der Konsumenten in der S<strong>ch</strong>weiz an die<br />
zwei marktbeherrs<strong>ch</strong>enden Unternehmen<br />
Migros oder Coop einzigartig. Dies<br />
lässt wenig Luft <strong>für</strong> weitere Akteure, die<br />
im Supermarktformat Bio verkaufen wollen.<br />
Während in Deuts<strong>ch</strong>land ein Biosupermarkt<br />
<strong>für</strong> viele Konsumenten eine<br />
glei<strong>ch</strong>wertige Einkaufsstätte zu der Vielzahl<br />
konventioneller Supermarktketten<br />
darstellt, ist in der S<strong>ch</strong>weiz ein Bioladen<br />
oder ein Biosupermarkt <strong>für</strong> die meisten<br />
Konsumenten nur die Ergänzung zum<br />
wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>en Einkauf des Grundbedarfs<br />
bei Migros oder Coop.<br />
Zweitens sind die Ladenmieten <strong>für</strong><br />
verglei<strong>ch</strong>bare Standorte in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
signifikant höher. Au<strong>ch</strong> in Deuts<strong>ch</strong>land<br />
bre<strong>ch</strong>en die Umsätze pro Quadratmeter<br />
ab einer Verkaufsflä<strong>ch</strong>e von 300 Quadratmetern<br />
deutli<strong>ch</strong> ein. Das Umsatzpotenzial<br />
in <strong>Biosupermärkte</strong>n ist in beiden<br />
Ländern ähnli<strong>ch</strong>. Das Konzept eines<br />
grossflä<strong>ch</strong>igen Biomarktes kann in der<br />
S<strong>ch</strong>weiz also nur bei tragfähigen Ladenmieten<br />
aufgehen.<br />
Und drittens ist der Erfolg eines Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfts<br />
ni<strong>ch</strong>t kurzfristig realisierbar.<br />
Er lässt si<strong>ch</strong> nur langsam dur<strong>ch</strong> den<br />
s<strong>ch</strong>rittweisen Aufbau eines loyalen Kundenstamms<br />
errei<strong>ch</strong>en. Hier haben es Läden<br />
wie Vatter und Rägeboge mit ihrer<br />
lokalen Verwurzelung einfa<strong>ch</strong>er als ein<br />
völlig neuer Player wie Yardo.<br />
Wie läufts anderswo? Gibt es ein funktionierendes<br />
Modell, das auf die S<strong>ch</strong>weiz<br />
übertragbar ist?<br />
Man sollte si<strong>ch</strong> angesi<strong>ch</strong>ts der sehr speziellen<br />
S<strong>ch</strong>weizer Detailhandelsstruktur<br />
ni<strong>ch</strong>t zu stark an ausländis<strong>ch</strong>en Modellen<br />
orientieren. Erfolg im S<strong>ch</strong>weizer Biofa<strong>ch</strong>handel<br />
hat, wer entweder eine aussergewöhnli<strong>ch</strong><br />
hohe Kundenfrequenz oder einen<br />
hohen dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en Einkaufswert<br />
pro Kunde realisieren kann. Inter-<br />
Toralf Ri<strong>ch</strong>ter, Ökonom und<br />
Biomarketingexperte.<br />
essant sind deshalb vor allem drei Typen<br />
von Ladenkonzepten:<br />
1. Kleinere bis mittelgrosse Läden<br />
mit ausgewählten Produkten, die in einer<br />
Toplage (grosse Einkaufszentren, Bahnhöfe,<br />
Flughäfen) punktgenau jene Sortimente<br />
anbieten, die dem typis<strong>ch</strong>en Bedarf<br />
von eiliger Laufkunds<strong>ch</strong>aft entspre<strong>ch</strong>en.<br />
Hier darf man si<strong>ch</strong> ruhig einmal<br />
an Konzepten konventioneller Unternehmen<br />
orientieren (z.B. Coop Pronto-<br />
Shops). Es muss ni<strong>ch</strong>t in jedem Fall ein<br />
Biovollsortiment sein.<br />
2. Läden, die auf eine enge Bindung<br />
mit ihren Kundinnen und Kunden setzen<br />
und dadur<strong>ch</strong> in der Lage sind, diesen<br />
einen hohen Anteil ihres wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>en<br />
Bedarfs an Lebensmitteln zu verkaufen.<br />
3. Zukunftsträ<strong>ch</strong>tig sind si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong><br />
au<strong>ch</strong> kleinere Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfte, die si<strong>ch</strong><br />
auf eine Sortimentsgruppe fokussieren,<br />
zum Beispiel Anbieter von Ökomode,<br />
Naturkosmetikmärkte, Bioteeläden, Biodelikatessenläden<br />
etc.<br />
Wird der Biomarkt in der S<strong>ch</strong>weiz wieder<br />
wa<strong>ch</strong>sen?<br />
Er wä<strong>ch</strong>st ja s<strong>ch</strong>on wieder. Allein im Bio-<br />
Bild: Thomas Alföldi<br />
fa<strong>ch</strong>handel können im laufenden Jahr si<strong>ch</strong>er<br />
Zuwä<strong>ch</strong>se zwis<strong>ch</strong>en 5 und 7 Prozent<br />
erwartet werden.<br />
Beratung oder anonyme Selbstbedienung:<br />
Was will der Biokunde der Zukunft?<br />
Den Biokunden gibt es ni<strong>ch</strong>t. Jener Biokunde,<br />
der in einer Innenstadtlage s<strong>ch</strong>nell<br />
einen Ergänzungskauf im Bioladen tätigen<br />
mö<strong>ch</strong>te, erwartet keine Bedienung.<br />
Die Biokundin, die Zeit und Interesse<br />
<strong>für</strong> den Kauf von Nahrungsmitteln oder<br />
eine enge Bindung zu einem Laden hat,<br />
s<strong>ch</strong>ätzt wiederum ein gutes Beratungs-<br />
und Bedienangebot. Je na<strong>ch</strong> Standort<br />
und Kundenstruktur sollte der Anteil an<br />
Selbstbedienung also variieren können.<br />
Wie kann der S<strong>ch</strong>weizer Biofa<strong>ch</strong>handel neben<br />
Coop und Migros bestehen?<br />
Indem er kompetent die Biolücken der<br />
Grossverteiler besetzt. Das kann beispielsweise<br />
in den Berei<strong>ch</strong>en Käse, Wein,<br />
Tee, Brot- und Backwaren oder Naturkosmetik<br />
sein. Wi<strong>ch</strong>tig ist, dass die Konsumenten<br />
wissen, wel<strong>ch</strong>e Angebote sie in<br />
einem Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äft exklusiv erwarten.<br />
Der Kommunikation und dem Aussenauftritt<br />
von Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äften, zum<br />
Beispiel mit einem Stand auf regionalen<br />
Messen, bei Strassenfesten oder Wo<strong>ch</strong>enmärkten,<br />
kommt deshalb eine hohe Bedeutung<br />
zu. Bisher denken viele Biokunden:<br />
«Bioläden haben ein verglei<strong>ch</strong>bares<br />
Bioangebot wie Coop, nur eben teurer.»<br />
Beides stimmt so ni<strong>ch</strong>t – aber keiner sagt<br />
das den Leuten!<br />
Müssen die <strong>Biosupermärkte</strong> näher zusammenrücken,<br />
Synergien su<strong>ch</strong>en zum Beispiel<br />
im Einkauf, in der Logistik, im Marketing?<br />
Nein, da ist aus meiner Si<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> die wenigen,<br />
no<strong>ch</strong> dazu über die halbe S<strong>ch</strong>weiz<br />
verstreuten Läden zu wenig zu holen.<br />
Wenns dann mal sieben Yardos und fünf<br />
Regenbögen gibt und wenn die unter si<strong>ch</strong><br />
und mit andern kooperieren, sieht das<br />
anders aus.<br />
Interview: Markus Bär<br />
bioaktuell 10/06 7
HANDEL<br />
Slow food: Buono – pulito – giusto<br />
Zehn Jahre na<strong>ch</strong> der Erstaustragung platzt die Slow Food-Messe «Salone del Gusto» aus allen Nähten.<br />
Rund 170000 Besu<strong>ch</strong>er und 700 Ausstellerinnen fanden si<strong>ch</strong> vom 26. bis 30. Oktober in Turin ein.<br />
Diese Zahlen zeigen den Stellenwert von Slow Food in Italien. Unterstri<strong>ch</strong>en wurde dies dur<strong>ch</strong> die<br />
Eröffnung dur<strong>ch</strong> Staatspräsident Giorgio Napolitano.<br />
8 bioaktuell 10/06<br />
Die vom Slow Food-Begründer Carlo<br />
Petrini an den Beginn des diesjährigen<br />
Salone del Gusto gestellten Begriffe<br />
«gut» (genussvoll), «sauber» (ohne die<br />
Umwelt zu belasten) und «gere<strong>ch</strong>t» (sozialverträgli<strong>ch</strong><br />
produziert und gehandelt)<br />
sind glei<strong>ch</strong>zeitig die neuen Leitlinien von<br />
Slow Food. Der na<strong>ch</strong>haltige Umgang mit<br />
Lebensmitteln ist au<strong>ch</strong> Ziel der Bio- und<br />
Fairtrade-Bewegung. Slow Food ist jedo<strong>ch</strong><br />
nie mit dem ökologis<strong>ch</strong>en oder sozialen<br />
Zeigefinger angetreten. Die Ritter<br />
des guten Ges<strong>ch</strong>macks mö<strong>ch</strong>ten die Welt<br />
mit einem selbst zubereiteten Teller Pasta<br />
retten.<br />
Die Slow Food-Bewegung mit der<br />
S<strong>ch</strong>necke als Erkennungszei<strong>ch</strong>en lässt<br />
si<strong>ch</strong> nur s<strong>ch</strong>wer präzise einordnen. Sie ist<br />
einerseits eine Gemeins<strong>ch</strong>aft von glei<strong>ch</strong><br />
gesinnten Nahrungsmittelexperten, Produzentinnen<br />
und Umweltaktivisten. Andererseits<br />
ist sie au<strong>ch</strong> ein politis<strong>ch</strong>er Zusammens<strong>ch</strong>luss<br />
von Verbesserern aus<br />
der ganzen Welt sowie ein Bündnis von<br />
genussorientierten Mens<strong>ch</strong>en. Trotz des<br />
philosophis<strong>ch</strong>en Überbaus kommen die<br />
Projekte von Slow Food erstaunli<strong>ch</strong> pragmatis<strong>ch</strong><br />
daher.<br />
Slow Food entstand vor 20 Jahren<br />
in Italien als Gegenbewegung zu<br />
Das Slow Food-ABC<br />
Ar<strong>ch</strong>e des Ges<strong>ch</strong>macks: Initiative zur Wiederentdeckung<br />
und Katalogisierung vergessener Ges<strong>ch</strong>mäcker.<br />
Convivien: Slow Food ist in Regionalgruppen organisiert.<br />
In der S<strong>ch</strong>weiz gibt es 16 Convivien, wel<strong>ch</strong>e<br />
Veranstaltungen rund um die Esskultur organisieren.<br />
Förderkreis: Zusammens<strong>ch</strong>luss von Produzenten<br />
zur Erhaltung und Förderung regionaler kulinaris<strong>ch</strong>er<br />
Spezialitäten.<br />
Stiftung<strong>für</strong>biologis<strong>ch</strong>eVielfalt: Pro Mitgliederbeitrag<br />
fliessen fünf Euro in diese Institution zur weltweiten<br />
Bewahrung der biologis<strong>ch</strong>en Vielfalt und gastronomis<strong>ch</strong>en<br />
Tradition. (www.slowfoodfoundation.com).<br />
Terra Madre: Internationales Netzwerk <strong>für</strong> handwerkli<strong>ch</strong>e<br />
Lebensmittelerzeugung und -verteilung.<br />
Der solidaris<strong>ch</strong>e Bund taus<strong>ch</strong>t Erfahrungen aus und<br />
diskutiert, wie eine na<strong>ch</strong>haltige Esswelt aussieht.<br />
Universität <strong>für</strong> gastronomis<strong>ch</strong>e Wissens<strong>ch</strong>aft: Akademis<strong>ch</strong>e<br />
Einri<strong>ch</strong>tung, die si<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dem<br />
gastronomis<strong>ch</strong>en Studium und Fors<strong>ch</strong>ung widmet.<br />
www.unisg.it sk<br />
McDonald’s & Co. Aus einer vers<strong>ch</strong>worenen<br />
Gruppe von Gourmets hervorgegangen,<br />
breitete si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>necke über den<br />
ganzen Globus aus. Heute ist Slow Food<br />
eine bunte Gemeins<strong>ch</strong>aft, hat Ableger<br />
auf allen fünf Kontinenten, 80000 Mitglieder<br />
in über 100 Ländern und verfügt<br />
mit dem Salone del Gusto über ein grossartiges<br />
Aushänges<strong>ch</strong>ild.<br />
<strong>Markt</strong> der Gaumen<br />
Der Salone del Gusto ist eine Mis<strong>ch</strong>ung<br />
aus <strong>Markt</strong>platz, Food- und Weinmesse.<br />
Konsumenten, Produzenten, Kö<strong>ch</strong>innen,<br />
Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e, Händlerinnen<br />
und Einkäufer, Experten und Studierende<br />
begegnen si<strong>ch</strong>. Allen gemeinsam ist<br />
die Freude am Essen und Geniessen.<br />
An allen Ständen können die Besu<strong>ch</strong>er<br />
degustieren, mit den Herstellern<br />
fa<strong>ch</strong>simpeln und Produkte günstig kaufen.<br />
Einige Messebesu<strong>ch</strong>er sind sogar mit<br />
Einkaufswägeli unterwegs.<br />
Auffallend sind die ausserordentli<strong>ch</strong><br />
zahlrei<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ulklassen. «DolceAmaro»<br />
heisst die Erlebnisstätte <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendli<strong>ch</strong>e. Dort gehen S<strong>ch</strong>ulklassen<br />
spieleris<strong>ch</strong> mit den sensoris<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften<br />
von Lebensmitteln um, simulieren<br />
Einkaufssituationen und erlernen die<br />
Zubereitung von Mittagessen und Zwis<strong>ch</strong>enmalzeiten.<br />
Stilvoll geht es beim Teigwarenhersteller<br />
De Cecco zu und her. De Cecco ist<br />
einer der offiziellen Sponsoren des Salone<br />
del Gusto. Der Konzern mit 230 Millionen<br />
Euro Jahresumsatz exportiert seine<br />
Pasta in 85 Länder. Am Salone del Gusto<br />
lancierte De Cecco eine neue Biolinie.<br />
«Die Kunden erwarten immer mehr<br />
Bioprodukte – au<strong>ch</strong> von traditionellen<br />
Markenherstellern», ist der deuts<strong>ch</strong>e Starko<strong>ch</strong><br />
Heinz Beck überzeugt. Zusammen<br />
mit 16 weiteren Spitzenkö<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>t er<br />
am Salone del Gusto mit. Bei De Cecco<br />
hat Beck die neuen Fertigsaucen mitentwickelt.<br />
Au<strong>ch</strong> das passt offenbar ohne<br />
Probleme ins Slow Food-Konzept.<br />
Das Herzstück des Salone del Gusto<br />
sind die Slow Food-Förderkreise. Förderkreise<br />
sind Zusammens<strong>ch</strong>lüsse von Produzierenden<br />
aus einer definierten Regi-<br />
on, die ein bestimmtes Produkt oder eine<br />
Verarbeitungsart aufre<strong>ch</strong>terhalten. 200<br />
italiens<strong>ch</strong>e und 85 internationale Förderkreise<br />
gibt es zurzeit, zwei davon in der<br />
S<strong>ch</strong>weiz. Die beiden S<strong>ch</strong>weizer Förderkreise<br />
sind im Tessin zu finden: Um den<br />
«Zincarlin», einem mit Weisswein behandelten<br />
Rohmil<strong>ch</strong>käse aus dem Muggiotal<br />
oberhalb Chiasso, hat si<strong>ch</strong> ein Förderkreis<br />
gebildet. Der andere Tessiner<br />
Kreis kümmert si<strong>ch</strong> um «Cititt», eine<br />
Ziegenwurst aus den Tälern um Locarno.<br />
Die Cicitt sind lange, dünne Würste, die<br />
im Herbst aus dem Fleis<strong>ch</strong>, dem Fett und<br />
dem Herzen der Ziege zubereitet und in<br />
den Darm des Tieres gestopft werden.<br />
Slow Food bald bei Coop<br />
Bisher spielte si<strong>ch</strong> Slow Food vor allem<br />
im Kopf ab. Slow Food ist eine Lebensphilosophie<br />
und eine politis<strong>ch</strong>e Bewegung.<br />
Die Organisation kämpft gegen eine<br />
globalisierte Nahrungsmittelindustrie,<br />
die mehrheitli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>macksneutrale<br />
Einheitsprodukte präferiert und <strong>für</strong> die<br />
Verarmung der Vielfalt und <strong>für</strong> das Vers<strong>ch</strong>winden<br />
von Handwerk und Kleinproduzenten<br />
verantwortli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t wird.<br />
Was erstaunt: Slow Food hatte denno<strong>ch</strong><br />
nie Berührungsängste gegenüber Grosskonzernen<br />
aus der Lebensmittelbran<strong>ch</strong>e.<br />
Seit es den Salone del Gusto gibt, unterstützen<br />
weltweit agierende Nahrungsmittelkonzerne<br />
wie Lavazza oder Parmigiano<br />
Reggiano Slow Food finanziell.<br />
In jüngster Zeit entwickelt si<strong>ch</strong> die<br />
Slow Food-Philosophie zu einer Marke,<br />
unter anderem in der S<strong>ch</strong>weiz. Seit<br />
Kurzem ist bekannt, dass 20 bis 30 Slow<br />
Food-Produkte ab Frühling 2007 in 100<br />
Läden von Coop verkauft werden sollen.<br />
S<strong>ch</strong>inken, Mortadella, Käse, Antipasti,<br />
Linsen und Weine gehören zu den ersten<br />
Slow Food-Produkten und stammen<br />
mehrheitli<strong>ch</strong> aus Italien. S<strong>ch</strong>weizer Produkte<br />
bleiben zu Beginn die Ausnahme.<br />
Coop will mit Geld aus dem Coop Naturaplan-Fonds<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz pro Jahr<br />
zehn neue Förderkreise s<strong>ch</strong>affen.<br />
Gespannt darf man auf den Produktauftritt<br />
sein, na<strong>ch</strong>dem Carlo Petrini<br />
in der Zeits<strong>ch</strong>rift «Salz & Pfeffer» vom
Juli 2006 die Verwendung der S<strong>ch</strong>necke<br />
auf den Verpackungen kategoris<strong>ch</strong> ausges<strong>ch</strong>lossen<br />
hat. Slow Food sei keine Zertifizierungsorganisation,<br />
im Vordergrund<br />
stehe eine Denkhaltung.<br />
Mit dem S<strong>ch</strong>ritt in den Detailhandel<br />
wandelt Slow Food auf denselben Pfaden<br />
wie Bio Suisse, Max Havelaar oder Pro-<br />
SpecieRara und wird zu einem konkreten<br />
Mitstreiter <strong>für</strong> die Labelorganisationen.<br />
Die Relevanz von Slow Food im Regal<br />
wird jedo<strong>ch</strong> klein bleiben. Unglei<strong>ch</strong> grösser<br />
ist die Wirkung in der Kommunikation.<br />
Lernen von der S<strong>ch</strong>necke<br />
Slow Food versteht es sehr gut, Esskultur<br />
und das Handwerk zur Nahrungsmittelherstellung<br />
ins Zentrum zu rücken. Die<br />
Organisation zelebriert Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten über<br />
Mens<strong>ch</strong>en, Produktionsweisen und sensoris<strong>ch</strong>e<br />
Erlebnisse.<br />
Kann der Biomarkt von den Erfahrungen<br />
von Slow Food lernen? Denkansätze<br />
anhand von fünf Aspekten:<br />
1. Qualität vor Quantität: Eine Erfindung<br />
aus dem Hause Slow Food ist<br />
das Wort «Ko-Erzeuger». Der Konsument<br />
ents<strong>ch</strong>eidet, was der <strong>Markt</strong><br />
anbietet und was produziert wird.<br />
Dur<strong>ch</strong> das wa<strong>ch</strong>sende Bewusstsein<br />
über die Abläufe in der Nahrungsmittelkette<br />
wird aus der Konsumentin<br />
eine Koproduzentin, die Einfluss<br />
auf die Herstellungsweise nimmt. Die<br />
Bauern haben in diesem Prozess eine<br />
S<strong>ch</strong>lüsselrolle inne. Dur<strong>ch</strong> ihre Arbeit<br />
unter dem Zei<strong>ch</strong>en der Qualität<br />
und dur<strong>ch</strong> ihre Erfahrung, die sie<br />
Der Salone del Gusto stellt handwerkli<strong>ch</strong> hergestellte regionale Spezialitäten ins<br />
Rampenli<strong>ch</strong>t der Slow Food-Bewegung.<br />
vermitteln, nehmen sie Einfluss auf<br />
das Kaufverhalten der Konsumenten.<br />
Viele Biobetriebe vermarkten direkt<br />
ab Hof und kommen auf Märkten<br />
mit Konsumenten in Kontakt. Slow<br />
Food zeigt, dass darin au<strong>ch</strong> in Zukunft<br />
Potenzial liegt. Der Kunds<strong>ch</strong>aft<br />
muss das Produkt, der Entstehungsprozess,<br />
das Handwerk bekannt sein,<br />
damit sie es werts<strong>ch</strong>ätzt.<br />
2. Kö<strong>ch</strong>e, Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e: Slow<br />
Food basiert auf einem starken Netzwerk<br />
von Gastronominnen. Die Nähe<br />
zur Gastronomie ist zentral <strong>für</strong> die<br />
Verbindung von Nahrungsmittel und<br />
Genuss. Seit Jahren versu<strong>ch</strong>t die Biobewegung,<br />
im Gastroberei<strong>ch</strong> Fuss<br />
zu fassen – mit bes<strong>ch</strong>eidenem Erfolg.<br />
Hier könnte eine Zusammenarbeit<br />
mit Slow Food den Anstrengungen<br />
neuen S<strong>ch</strong>wung verleihen. Au<strong>ch</strong><br />
beim Umgang mit den jüngsten Zielgruppen<br />
hat Slow Food der Biobewegung<br />
einiges voraus. Slow Food arbeitet<br />
sehr stark mit S<strong>ch</strong>ulen zusammen<br />
und hat unter anderem über<br />
hundert S<strong>ch</strong>ulgartenprojekte in der<br />
ganzen Welt realisiert.<br />
3. Förderkreise: Der Zusammens<strong>ch</strong>luss<br />
von glei<strong>ch</strong>gesinnten Bäuerinnen<br />
zwecks Erhaltung eines Handwerks<br />
und Herstellung ho<strong>ch</strong>wertiger Produkte<br />
ist au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Biobetriebe von Interesse.<br />
Bisher gibt es nur zwei Slow<br />
Food-Förderkreise im Tessin. In<br />
der S<strong>ch</strong>weiz bestehen Bioinitiativen<br />
wie Gran Alpin, die mit wenig Zusatzaufwand<br />
einen Förderkreis bilden<br />
könnten. Ein reiner Bioförder-<br />
kreis wäre au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Slow Food etwas<br />
Neues und attraktiv in der Kommunikation<br />
(Sti<strong>ch</strong>wort: sauber).<br />
4. Kommunikation: Essen ist mehr als<br />
nur der Vollzug der Handlung und<br />
beginnt mit dem Wissen über Herkunft<br />
und Herstellungsart der Nahrung.<br />
Slow Food weiss diese Aspekte<br />
ges<strong>ch</strong>ickt auszuloben. Zwar nimmt<br />
das Zeit- und Geldbudget <strong>für</strong> den<br />
Kauf und die Zubereitung von Nahrungsmitteln<br />
laufend ab. Do<strong>ch</strong> ein<br />
wa<strong>ch</strong>sender Anteil der Konsumenten<br />
su<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>zeitig ausgefallene, ho<strong>ch</strong>wertige<br />
und authentis<strong>ch</strong>e Produkte<br />
und ist bereit, da<strong>für</strong> mehr zu bezahlen.<br />
Produkte mit einer Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
wecken das Interesse.<br />
5. Märkte: Slow Food international<br />
mö<strong>ch</strong>te in den nä<strong>ch</strong>sten Jahren ein<br />
neues Netzwerk von 100 Slow Food-<br />
Märkten aufbauen. Märkte, auf denen<br />
in kleinem Rahmen ho<strong>ch</strong>wertige<br />
Produkte angeboten werden, wel<strong>ch</strong>e<br />
die Kriterien gut, sauber und gere<strong>ch</strong>t<br />
einhalten. Als Modell gilt der <strong>Markt</strong><br />
von Montevar<strong>ch</strong>i (Provinz Arezzo,<br />
Toskana), der in der Region zu einer<br />
festen ökonomis<strong>ch</strong>en und kulturellen<br />
Grösse geworden ist. In allen grösseren<br />
Städten in der S<strong>ch</strong>weiz ein Slow<br />
Food-<strong>Markt</strong> mit Biobauern? Das wäre<br />
Zukunftsmusik.<br />
Buono – pulito – giusto: Die Ziele von<br />
Slow Food und Bio sind dieselben. Die<br />
Biobran<strong>ch</strong>e sollte Kooperationsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
prüfen.<br />
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bioaktuell 10/06 9
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Öffnung und Aufbru<strong>ch</strong><br />
Na<strong>ch</strong> langen heftigen Auseinandersetzungen<br />
innerhalb des Bioda<strong>ch</strong>verbandes<br />
um die Zertifizierung der Knospe<br />
fand am 15. November in Olten eine<br />
Delegiertenversammlung statt, in der<br />
versöhnli<strong>ch</strong>e Töne vorherrs<strong>ch</strong>ten. Selbst<br />
Delegierte, die übli<strong>ch</strong>erweise ni<strong>ch</strong>t gerade<br />
dur<strong>ch</strong> ein übersteigertes Harmoniebedürfnis<br />
auffallen, fanden positive Worte<br />
<strong>für</strong> die Arbeit des Vorstands und der Ges<strong>ch</strong>äftsstelle<br />
in den vergangenen Monaten.<br />
«Wir sind mit dem Umbru<strong>ch</strong> einverstanden»,<br />
erklärte etwa der Obwaldner<br />
Delegierte Kurt Siegrist, «<strong>für</strong> die Biobäuerinnen<br />
und Biobauern wird er positiv<br />
sein. Und auf der Ges<strong>ch</strong>äftsstelle sind<br />
gute Leute gekommen. Man muss ihnen<br />
den Freiraum lassen, damit sie gute Arbeit<br />
leisten können.»<br />
Eine wohltuende Aufbru<strong>ch</strong>stimmung<br />
herrs<strong>ch</strong>te über der ganzen Versammlung.<br />
Ein geeignetes Feld, um sie in Taten umzusetzen,<br />
öffnet der Vorstand dur<strong>ch</strong> die<br />
Leitbilddiskussion, die das Tätigkeitsprogramm<br />
2007 dominiert (vgl. Artikel <strong>Seite</strong><br />
12/13 in diesem Heft).<br />
Selbst das Hauptges<strong>ch</strong>äft, die Öffnung<br />
der Zertifizierung, ging in dieser milden<br />
Tonalität über die Bühne. Die Delegierten<br />
stimmten der Öffnung klar zu. Max<br />
Ei<strong>ch</strong>enberger, Präsident der Markenkommission<br />
Verarbeitung MKV, warnte allerdings<br />
zuvor in einem engagierten Votum<br />
no<strong>ch</strong> vor den Konsequenzen dieses<br />
S<strong>ch</strong>rittes. Diese Öffnung liege zwar im<br />
europaweiten Trend. Do<strong>ch</strong> gebe es au<strong>ch</strong><br />
einen anderen Trend zu berücksi<strong>ch</strong>tigen,<br />
nämli<strong>ch</strong> dass die bäuerli<strong>ch</strong>en Verbände<br />
dadur<strong>ch</strong> an Bedeutung verlören und mit<br />
ihren Marken au<strong>ch</strong> Einfluss aus der Hand<br />
gäben. Mit der Öffnung der Zertifizierung<br />
seien die Probleme zwis<strong>ch</strong>en bio.<br />
inspecta, Bio Test Agro (BTA) und Bio<br />
Suisse ni<strong>ch</strong>t zu lösen, ist er überzeugt,<br />
aber die Knospe gebe damit einen Teil ihrer<br />
<strong>Markt</strong>ma<strong>ch</strong>t ab.<br />
Diese Warnung wurde nur von einer<br />
kleinen Minderheit beherzigt. In Zukunft<br />
können nun mehrere Firmen die Knospe-Betriebe<br />
kontrollieren und zertifizieren.<br />
Die von Bio Suisse im August angekündigte<br />
Erhöhung des Kapitalanteils<br />
bei der Kontroll- und Zertifizierungsfirma<br />
bio.inspecta ist damit definitiv vom<br />
BIO SUISSE <br />
Die Delegiertenversammlung von Bio Suisse hat die bisher wohlgehütete Zertifizierung der Knospe geöffnet.<br />
Dieser Ents<strong>ch</strong>eid fiel in einer zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Grundstimmung des Aufbru<strong>ch</strong>s.<br />
Tis<strong>ch</strong>. Das neue System tritt ab 2008 in<br />
Kraft.<br />
Bereits zum zweiten Mal stimmten<br />
die Delegierten über dieses kontrovers<br />
diskutierte Thema ab. Im April 2005<br />
s<strong>ch</strong>eiterte die Öffnung der Zertifizierung<br />
am nötigen Zweidrittelsmehr, das <strong>für</strong> Statutenänderungen<br />
errei<strong>ch</strong>t werden muss.<br />
Jetzt wurde diese Hürde klar genommen.<br />
Neue Rolle <strong>für</strong> Bio Suisse<br />
Bisher zertifizierte auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> bio.<br />
inspecta Knospe-Produktionsbetriebe<br />
und Lizenznehmer (Verarbeitungsbetriebe).<br />
Die Biokontrollen dagegen können<br />
von vier zugelassenen Firmen dur<strong>ch</strong>geführt<br />
werden. Es sind dies <strong>für</strong> Produktionsbetriebe<br />
die bio.inspecta AG und die<br />
BTA, <strong>für</strong> die Verarbeitungsbetriebe ebenfalls<br />
die bio.inspecta AG, die SQS und die<br />
IMO. In Zukunft können alle Firmen,<br />
wel<strong>ch</strong>e die Vertragsbedingungen von Bio<br />
Suisse erfüllen, kontrollieren und zertifizieren.<br />
Diese neue Regelung ändert die Rolle<br />
von Bio Suisse im Kontroll- und Zertifizierungsprozess.<br />
Sie löst ihre finanzielle<br />
Beteiligung an der bio.inspecta auf und<br />
wird in Zukunft die Überprüfung der<br />
kontrollierenden und zertifizierenden<br />
Firmen verstärken. Diese Audits werden<br />
neue Kosten verursa<strong>ch</strong>en. Das neue System<br />
hat jedo<strong>ch</strong> den Vorteil, dass alle Firmen<br />
na<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>en Bedingungen arbeiten.<br />
Mit dem bisherigen Modell bestand<br />
eine solidaris<strong>ch</strong>e Tarifstruktur, wel<strong>ch</strong>e<br />
au<strong>ch</strong> abgelegenen Betrieben und sol<strong>ch</strong>en<br />
in der lateinis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>weiz zahlbare<br />
Kontrollen ermögli<strong>ch</strong>te. Damit der ab<br />
2008 herrs<strong>ch</strong>ende freie Wettbewerb die-<br />
Etienne Kottelat neues<br />
Mitglied der MKI<br />
Die Delegiertenversammlung hat die<br />
Wahl von Etienne Kottelat als Mitglied<br />
der Markenkommission Import (MKI)<br />
bestätigt. Mit dem Knospe-Produzenten<br />
aus Mervelier JU konnte eine motivierte<br />
und kompetente Persönli<strong>ch</strong>keit<br />
gewonnen werden. Somit setzt si<strong>ch</strong> die<br />
Kommission erneut aus vier Leuten zusammen.<br />
cv<br />
Bio Suisse Delegierte stimmten <strong>für</strong><br />
die Öffnung der Zertifizierung.<br />
se solidaris<strong>ch</strong>e Tarifstruktur ni<strong>ch</strong>t in Frage<br />
stellt, wird Bio Suisse in den Verträgen<br />
mit den zugelassenen Firmen entspre<strong>ch</strong>ende<br />
Bedingungen formulieren. Die<br />
Verhandlungen über diese Bedingungen<br />
dürften künftig zu neuen Knackpunkten<br />
und Auseinandersetzungen führen.<br />
7,4-Millionen-Budget bewilligt<br />
Die Delegierten haben dem vom Vorstand<br />
beantragten Budget 2007 zugestimmt.<br />
Auf der Einnahmenseite werden<br />
weniger Leistungen als 2006 erwartet.<br />
Die Delegierten haben einem budgetierten<br />
Verlust von 33 000 Franken<br />
zugestimmt.<br />
Weiter wurde in der Budgetdiskussion<br />
ein Antrag von Bio Gris<strong>ch</strong>un und<br />
den S<strong>ch</strong>wyzer Biobauern grossmehrheitli<strong>ch</strong><br />
gutgeheissen: Ab 2008 sollen die<br />
SMP-Gelder bis auf Weiteres <strong>für</strong> Absatzförderungsmassnahmen<br />
im Mil<strong>ch</strong>sektor<br />
eingesetzt werden. Der Vorstand legt an<br />
der Frühlings-DV 2007 ein Konzept vor,<br />
aus wel<strong>ch</strong>em hervorgeht, wie die SMP-<br />
Gelder ab 2008 verwendet werden.<br />
Christian Voegeli, Bio Suisse/Alfred S<strong>ch</strong>ädeli<br />
Bild: Thomas Alföldi<br />
bioaktuell 10/06 11
Mit neuem Leitbild<br />
am selben Strick ziehen<br />
Bio Suisse startet eine breit angelegte Diskussion um ein neues Leitbild. Dabei ist der Verband auf die<br />
Mitarbeit der Mitglieder angewiesen. Wel<strong>ch</strong>e Fragen in der Leitbilddebatte diskutiert werden, bestimmt<br />
die Basis mit. Das neue Leitbild will auf drei Fragen Antwort geben: Was wollen wir errei<strong>ch</strong>en? Was ist<br />
uns wi<strong>ch</strong>tig? Wie errei<strong>ch</strong>en wir das Ziel?<br />
12 bioaktuell 10/06<br />
Da haben si<strong>ch</strong> vor 25 Jahren ein paar<br />
verwegene, belä<strong>ch</strong>elte Bäuerinnen<br />
und Bauern zusammengetan, um die<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aft zu verändern und gemeinsam<br />
am selben Strick zu ziehen. Im<br />
Rückblick und aus der Distanz betra<strong>ch</strong>tet<br />
sieht es aus, als sei es dana<strong>ch</strong> immer nur<br />
problemlos aufwärts gegangen. Im Zeitraffer<br />
lässt si<strong>ch</strong> die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von Bio<br />
Suisse in ein paar peppige S<strong>ch</strong>lagzeilen<br />
verpacken: Bereits 4000 Höfe auf Knospe<br />
umgestellt! Coop steigt bei den Biobauern<br />
ein! Biomil<strong>ch</strong> ein Hit! Bio boomt!<br />
Umsatz mit Bioprodukten dur<strong>ch</strong>bri<strong>ch</strong>t<br />
die Milliardengrenze! – Wer den Biolandbau<br />
und die Mens<strong>ch</strong>en, die ihn ma<strong>ch</strong>en,<br />
auf Zahlen und S<strong>ch</strong>lagzeilen reduziert,<br />
wird weder dem einen no<strong>ch</strong> den<br />
anderen gere<strong>ch</strong>t.<br />
Innerhalb der Biobewegung ist 25<br />
Jahre na<strong>ch</strong> der Gründung des Verbandes<br />
ni<strong>ch</strong>t alles zum Besten bestellt. Das zu-<br />
Mitglieder <strong>für</strong> Zukunftskonferenz gesu<strong>ch</strong>t!<br />
Was wollen wir errei<strong>ch</strong>en?<br />
Was ist uns wi<strong>ch</strong>tig?<br />
Wie errei<strong>ch</strong>en wir das Ziel?<br />
Der ganze Prozess wird rund ein<br />
Jahr dauern. Die Gesamtleitung<br />
des Prozesses obliegt einer<br />
Projektgruppe. Sie wird von der<br />
Präsidentin Regina Fuhrer geleitet.<br />
Ges<strong>ch</strong>äftsführer Markus Arbenz,<br />
Verbandskoordinator Christian<br />
Voegeli und je eine Biobäuerin<br />
und ein Biobauer sind ebenfalls<br />
Mitglied der Projektgruppe.<br />
Die Groupe de réflexion ist <strong>für</strong><br />
fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Inputs während des<br />
Entwicklungsprozesses und die<br />
Bewertung des Inhaltes zuständig.<br />
Die Groupe de réflexion besteht<br />
aus den Vorstandsmitgliedern,<br />
den Präsidentinnen der Fa<strong>ch</strong>-<br />
und Markenkommissionen sowie<br />
den Präsidenten der Mitgliedorgansiationen.<br />
Insgesamt sind<br />
dies etwa 50 Personen. An ei-<br />
ner Zukunftskonferenz mit etwa<br />
100 Personen werden die<br />
Kernpunkte definiert und die strategis<strong>ch</strong>en<br />
A<strong>ch</strong>sen diskutiert. Diese<br />
Gruppe besteht aus Mitgliedern<br />
der Verbandsbasis aus allen<br />
Spra<strong>ch</strong>gruppen und Landesteilen.<br />
Wie läuft der Prozess ab?<br />
Die Groupe de réflexion bereitet<br />
zusammen mit der Projektgruppe<br />
die eintägige Zukunftskonferenz<br />
vor. Im März 07 findet diese an<br />
einem zentralen Ort statt. Dort<br />
werden die Kernfragen definiert.<br />
Ans<strong>ch</strong>liessend erarbeitet die<br />
Projektgruppe einen Leitbildentwurf.<br />
Dieser geht ans<strong>ch</strong>liessend<br />
bei den Mitgliedorganisationen<br />
und allen Prozessbeteiligten in<br />
die Vernehmlassung. An der Präsidenteninnenkonferenzwerden<br />
das Leitbild diskutiert und<br />
Korrekturen angebra<strong>ch</strong>t. Na<strong>ch</strong><br />
der S<strong>ch</strong>lussredaktion dur<strong>ch</strong> die<br />
erst leise Murmeln kritis<strong>ch</strong>er Stimmen<br />
ist zu einem gemis<strong>ch</strong>ten, stimmenkräftigen<br />
Chor unzufriedener Mens<strong>ch</strong>en anges<strong>ch</strong>wollen.<br />
Die Faust wird längst ni<strong>ch</strong>t<br />
mehr nur im Sack gema<strong>ch</strong>t, sondern auf<br />
den Tis<strong>ch</strong> gehauen. Viele Mitglieder ma<strong>ch</strong>en<br />
ihrem Unmut in Leserbriefen im<br />
bioaktuell Luft. Was steckt denn da eigentli<strong>ch</strong><br />
dahinter? Wenn es so einfa<strong>ch</strong><br />
wäre, auf diese Frage eine Antwort zu<br />
finden, dann hätte Bio Suisse dies längst<br />
getan. Und mit den «positiven S<strong>ch</strong>lagzeilen»<br />
wäre es munter weitergegangen.<br />
Viellei<strong>ch</strong>t.<br />
Na<strong>ch</strong>ahmer im Winds<strong>ch</strong>atten<br />
Vor 25 Jahren stand die Knospe allein<br />
auf weiter Flur. Die Landwirts<strong>ch</strong>aft liess<br />
si<strong>ch</strong> – überspitzt formuliert – in S<strong>ch</strong>warz<br />
und Weiss einteilen. Au<strong>ch</strong> die bewussten<br />
Konsumentinnen und Konsumenten hatten<br />
es einfa<strong>ch</strong>: Wer si<strong>ch</strong> selber und der<br />
Projektgruppe wird das Leitbild<br />
zuerst vom Vorstand und dana<strong>ch</strong><br />
von der Delegiertenversammlung<br />
verabs<strong>ch</strong>iedet. Voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> im<br />
Herbst 07 oder Frühjahr 08 ist die<br />
Leitbilddiskussion abges<strong>ch</strong>lossen.<br />
An der eintägigen Zukunftskonferenz<br />
kommen alle Beteiligten zusammen.<br />
Zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> wird via<br />
Internet diskutiert und gearbeitet.<br />
Da<strong>für</strong> ri<strong>ch</strong>tet Bio Suisse ein spezielles<br />
Internetforum ein.<br />
Wen wir su<strong>ch</strong>en<br />
Wer aktiv an der Leitbilddiskussion<br />
teilnehmen mö<strong>ch</strong>te, brau<strong>ch</strong>t folgendes<br />
Anforderungsprofil:<br />
Offenheit, Lust an konstruktiven<br />
Debatten<br />
Bereits<strong>ch</strong>aft, mindestens fünf<br />
Personen im persönli<strong>ch</strong>en biolandwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Umfeld<br />
über den Leitbildprozess laufend<br />
zu informieren<br />
Zugang zu einem Internet-<br />
Umwelt Gutes tun wollte, kaufte Knospe-<br />
Produkte. Verlass Di<strong>ch</strong> drauf. Die Knospe<br />
war einsame Spitze. Heute ist alles anders.<br />
Die Knospe ist zwar immer no<strong>ch</strong><br />
Spitze, aber ni<strong>ch</strong>t mehr einsam. Sie hat<br />
Konkurrenz erhalten.<br />
Was ist eigentli<strong>ch</strong> der Unters<strong>ch</strong>ied<br />
zwis<strong>ch</strong>en M-Bio und Naturaplan? Und<br />
warum gibt es Naturaplan mit und ohne<br />
Knospe? Wo<strong>für</strong> steht Max Havelaar?<br />
Stammen die Bioprodukte von Manor<br />
au<strong>ch</strong> von Knospe-Betrieben? Warum gibt<br />
es Knospe-Produkte mit und ohne Zusatz<br />
«Suisse»? Ist Bio und Knospe dasselbe?<br />
Was wird aus den Bundesbiobetrieben?<br />
Und was um Himmels Willen erlauben<br />
si<strong>ch</strong> unsere IP-Kollegen mit ihrer neuen<br />
TV-Werbung? Da könnte man glatt meinen,<br />
der Käfer sei ein neues Biolabel!<br />
Der Platz wird eng, die Argumentation<br />
s<strong>ch</strong>wieriger. Was ma<strong>ch</strong>en wir anders<br />
als die andern? Ma<strong>ch</strong>en wir es besser?<br />
ans<strong>ch</strong>luss, um die Online-<br />
Diskussionen der Groupe de<br />
réflexion zu verfolgen<br />
Während der Vernehmlassung<br />
(Frühsommer 07) der eigenen<br />
Mitgliedorganisation zur<br />
Verfügung stehen<br />
Von Januar bis April ein- bis<br />
zweimal wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> die<br />
Protokolle der Groupe de réflexion<br />
im Internet lesen.<br />
Jedes Mitglied ma<strong>ch</strong>t seine<br />
Beiträge in seiner Mutterspra<strong>ch</strong>e.<br />
Das Verstehen einer<br />
zweiten Landesspra<strong>ch</strong>e ist<br />
keine Bedingung, aber ein<br />
Vorteil.<br />
Bewerbungen sind bis Mitte Januar<br />
07 mit vollständiger Adresse<br />
und einer Bestätigung oben genannter<br />
Bedingungen zu ri<strong>ch</strong>ten<br />
an bio@bio-suisse.<strong>ch</strong>. Bei allfälligen<br />
Fragen gibt Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />
Markus Arbenz gerne Auskunft:<br />
Tel. 061 385 96 10. jf
In der Leitbilddiskussion will Bio Suisse den «Wind der Erneuerung» aufnehmen, der aus den eigenen Reihen bläst. Oder weht er von<br />
aussen? Aufnahme vom 25-Jahr-Jubiläum am 18. August auf dem Berner Bundesplatz, als ein Spru<strong>ch</strong>band auf dem eingerüsteten und<br />
verhüllten Bundeshaus auf den Aufbru<strong>ch</strong> in den Reihen der Jubilarin hinzuweisen s<strong>ch</strong>ien.<br />
Wenn ja, warum? Wenn nein, warum<br />
ni<strong>ch</strong>t? Wollen wir überhaupt anders sein<br />
als die anderen? Worin wollen wir uns<br />
unters<strong>ch</strong>eiden? Müssen wir uns überhaupt<br />
unters<strong>ch</strong>eiden? Die Knospe hat im<br />
Biolandbau Pionierarbeit geleistet und im<br />
Winds<strong>ch</strong>atten ihres Erfolges eine grosse<br />
Anzahl Na<strong>ch</strong>ahmer hinter si<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>art.<br />
Die Gefahr besteht, von ihnen überholt<br />
zu werden. Die Knospe läuft Gefahr, irgendwo<br />
auf der Strecke zu bleiben.<br />
Wohin gehen wir?<br />
Eine Frage, die si<strong>ch</strong> heute viele stellen und<br />
wel<strong>ch</strong>e die Leitbilddiskussion mitprägen<br />
wird: Wollen wir Knospe-Bäuerinnen<br />
und Knospe-Bauern viele, sehr viele Mitglieder<br />
in unserem Verband oder wollen<br />
wir s<strong>ch</strong>rumpfen? Darauf könnte die eine<br />
<strong>Seite</strong> so antworten: Mögli<strong>ch</strong>st gross, klar,<br />
wir haben do<strong>ch</strong> die Vision vom Bioland<br />
S<strong>ch</strong>weiz. Gross, logis<strong>ch</strong>, Bio muss weiter<br />
boomen! Gross, auf jeden Fall, der Un-<br />
ters<strong>ch</strong>ied zur Bioverordnung ist do<strong>ch</strong> minim.<br />
Gross, i<strong>ch</strong> bin au<strong>ch</strong> da<strong>für</strong>, sonst wird<br />
der Labelsalat no<strong>ch</strong> grösser. Gross. Denn<br />
nur dank unserer Grösse haben wir politis<strong>ch</strong>es<br />
Gewi<strong>ch</strong>t und Einfluss bei Coop.<br />
Nur gross sind wir überlebensfähig.<br />
Die andere <strong>Seite</strong> könnte si<strong>ch</strong> so anhören:<br />
Nur klein sind wir überlebensfähig.<br />
Auf keinen Fall Wa<strong>ch</strong>stum um jeden<br />
Preis. Qualität ist uns wi<strong>ch</strong>tiger als<br />
Wa<strong>ch</strong>stum. Kleiner sind wir glaubwürdiger.<br />
Nur wenn wir einzigartig bleiben,<br />
können wir uns von all den anderen Biolabels<br />
abheben. Wir riskieren einen «Mitglieders<strong>ch</strong>wund»,<br />
weil wir überzeugt<br />
sind, das uns dies längerfristig stärkt.<br />
Wenn wir uns abheben, verstehen uns die<br />
Konsumenten besser. Wir ma<strong>ch</strong>en unsere<br />
Arbeit mit tiefer innerer Überzeugung.<br />
Wir s<strong>ch</strong>wimmen au<strong>ch</strong> mal gegen<br />
den Strom.<br />
Jede Frage verbirgt eine ganze Kaskade<br />
von neuen Fragen und Themen. Wel-<br />
<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> herauskristallisieren,<br />
wird die Leitbilddiskussion zeigen.<br />
Wer ma<strong>ch</strong>t mit?<br />
So. Wer eine salomonis<strong>ch</strong>e Lösung parat<br />
hat, soll si<strong>ch</strong> an der Leitbilddiskussion<br />
beteiligen. Eingeladen sind aber au<strong>ch</strong><br />
alle andern, die keine Patentlösung hervorzaubern<br />
können: alle kritis<strong>ch</strong>en Stimmen.<br />
Alle, die die Faust no<strong>ch</strong> im Sack ma<strong>ch</strong>en.<br />
Au<strong>ch</strong> jene, die sie s<strong>ch</strong>on hervorgeholt<br />
haben. All jene, die konstruktiv diskutieren,<br />
vorwärts denken und Pioniere<br />
im Verband sein mö<strong>ch</strong>ten. Frauen und<br />
Männer. Romands, Tessinnerinnen, Rumants<strong>ch</strong>e<br />
und Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer. Bergbauern<br />
und Gemüseproduzentinnen.<br />
Grosse und Kleine. Junge und Alte. Linke<br />
und Re<strong>ch</strong>te. Fundis und Neoliberale.<br />
Damit in Zukunft die Mehrheit des Verbandes<br />
wieder am glei<strong>ch</strong>en Strick in dieselbe<br />
Ri<strong>ch</strong>tung zieht.<br />
Jacqueline Forster-Zigerli, Bio Suisse<br />
Bild: Adrian Moser<br />
bioaktuell 10/06 13
Bild: Hans Ramseier<br />
Einstieg auf niederer S<strong>ch</strong>welle<br />
Die Markenkommission Anbau will bei der Umsetzung der sozialen Anforderungen im Inland die<br />
Verspre<strong>ch</strong>en einhalten, die bei der Einführung des neuen Ri<strong>ch</strong>tlinienartikels gema<strong>ch</strong>t wurden. Es wird<br />
auf die Selbstverantwortung der Knospe-Betriebe gesetzt, 2007 sind keine zusätzli<strong>ch</strong>en Kontrollen und<br />
au<strong>ch</strong> keine Sanktionen vorgesehen. Die Selbstdeklaration soziale Anforderungen soll den Betrieben<br />
helfen, die gesetzli<strong>ch</strong>en Anforderungen einzuhalten und bei einer allfälligen kantonalen Kontrolle «auf<br />
der si<strong>ch</strong>eren <strong>Seite</strong>» zu stehen.<br />
14 bioaktuell 10/06<br />
Im Zentrum der Umsetzung des neuen<br />
Ri<strong>ch</strong>tlinienartikels zu den sozialen Anforderungen<br />
steht ein doppelseitiger A3-<br />
Bogen mit dem Titel «Selbstdeklaration<br />
Soziale Anforderungen». Er soll 2007<br />
zusammen mit den Kontrollunterlagen<br />
an alle Knospe-Betriebe vers<strong>ch</strong>ickt werden.<br />
Alle Betriebe, die familienfremde<br />
Arbeitskräfte bes<strong>ch</strong>äftigen, sollen diesen<br />
Bogen ausfüllen. Das Formular gibt Auskunft<br />
darüber, wo der Betrieb bezügli<strong>ch</strong><br />
Arbeitsre<strong>ch</strong>ten steht und wo allenfalls<br />
Defizite auszuräumen sind. Für diesen<br />
Fall kann die Betriebsleitung selber einen<br />
Massnahmenplan entwerfen, der Art<br />
und Zeitrahmen der Umsetzung darlegt.<br />
Der einzige Punkt, bei dem die Bio Suisse<br />
Ri<strong>ch</strong>tlinien weiter gehen als die gesetzli<strong>ch</strong>en<br />
Anforderungen ist übrigens die<br />
Forderung na<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Arbeitsverträgen<br />
mit allen Arbeitskräften.<br />
Die Selbstdeklaration wird begleitet<br />
von einem Leitfaden. Darin finden<br />
si<strong>ch</strong> eine Hilfe zum Ausfüllen des Bogens,<br />
Verweise auf die gesetzli<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>riften,<br />
Vorlagen <strong>für</strong> Lohnabre<strong>ch</strong>-<br />
<br />
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<br />
<br />
nungen und Arbeitsverträge, Adressen<br />
der kantonalen Arbeitsämter sowie Bezugsquellen<br />
der kantonalen Normalarbeitsverträge<br />
<strong>für</strong> die Landwirts<strong>ch</strong>aft. Bei<br />
Bio Suisse wird eine Telefonnummer eingeri<strong>ch</strong>tet,<br />
wo Auskünfte bezügli<strong>ch</strong> der<br />
sozialen Anforderungen und der Selbstdeklaration<br />
erteilt werden.<br />
Testlauf <strong>für</strong> den Selbstdeklarationsbogen auf dem Betrieb von Caroline und Rolf Streit-<br />
Berner in Galgenen SZ.<br />
Kantonale Unters<strong>ch</strong>iede<br />
Das Thema Kontrollen wurde anlässli<strong>ch</strong><br />
der Verabs<strong>ch</strong>iedung des Ri<strong>ch</strong>tlinienartikels<br />
letzten Frühling kontrovers diskutiert.<br />
Die Arbeitsgruppe Umsetzung Inland<br />
hat si<strong>ch</strong> fundiert informiert, wel<strong>ch</strong>e<br />
Kontrollen bezügli<strong>ch</strong> Arbeitsre<strong>ch</strong>t bereits<br />
von Kantonen dur<strong>ch</strong>geführt werden. Dabei<br />
wurde festgestellt, dass von Kanton zu<br />
Kanton grosse Unters<strong>ch</strong>iede bestehen. Im<br />
Kanton Waadt werden zum Beispiel bereits<br />
heute jährli<strong>ch</strong> 10 Prozent der Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe<br />
auf die Einhaltung<br />
der arbeitsre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>riften kontrolliert.<br />
Es ist das Ziel der staatli<strong>ch</strong>en Behörden,<br />
Kontrollen in diesem Rahmen<br />
<strong>für</strong> die ganze S<strong>ch</strong>weiz verbindli<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
Die Arbeitsgruppe ist deshalb zur<br />
Auffassung gekommen, dass es keinen<br />
Sinn ma<strong>ch</strong>t, von Bioseite her zusätzli<strong>ch</strong>e<br />
Kontrollen dur<strong>ch</strong>zuführen. Zudem haben<br />
die bio.inspecta- und BTA-Kontrolleure<br />
gar ni<strong>ch</strong>t die notwendige Ausbildung,<br />
um sol<strong>ch</strong>e Kontrollen zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
Ers<strong>ch</strong>werend kommt dazu, dass jeder<br />
Kanton eigene Detailvors<strong>ch</strong>riften bezügli<strong>ch</strong><br />
Arbeitsre<strong>ch</strong>ten hat. Anlässli<strong>ch</strong> der<br />
Biokontrolle 2007 wird folgli<strong>ch</strong> nur überprüft,<br />
ob die Selbstdeklaration ausgefüllt<br />
und unters<strong>ch</strong>rieben wurde. Säumige Betriebe<br />
erhalten die Auflage, dies bis zur<br />
Kontrolle 2008 na<strong>ch</strong>zuholen.<br />
Die Einhaltung der sozialen Anforderungen<br />
wird damit vollständig in die<br />
Selbstverantwortung der Knospe-Betriebe<br />
gelegt. Bio Suisse ist überzeugt,<br />
dass si<strong>ch</strong> die Betriebe der Verantwortung<br />
bewusst sind und kein Knospe-Betrieb<br />
ein Interesse daran hat, Angestellte<br />
arbeitsre<strong>ch</strong>tswidrig zu bes<strong>ch</strong>äftigen. Die<br />
Selbstdeklaration ist ein Hilfsmittel, allfällige<br />
Defizite festzustellen und zu beheben.<br />
Biobetriebe können damit einer<br />
kantonalen Kontrolle getrost entgegensehen<br />
und gehen au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t das Risiko ein,<br />
dass ihnen wegen Verstössen gegen das<br />
Arbeitsre<strong>ch</strong>t Direktzahlungen gekürzt<br />
werden.<br />
Hans Ramseier, Bio Suisse
Förderpreis an Alp de Lagh<br />
Zum Abs<strong>ch</strong>luss des Jubiläumsjahres lanciert Bio Suisse den Bio Suisse Förderpreis. Damit wird ab jetzt<br />
jedes Jahr ein innovatives und na<strong>ch</strong>haltiges Projekt des Biolandbaus mit 5000 Franken unterstützt.<br />
Erste Preisträger sind die Initianten des Projektes Alp de Lagh im Val Cama, Misox.<br />
Auf 1279 Metern, zwis<strong>ch</strong>en San Bernardino<br />
und Bellinzona, liegt die Alp<br />
de Lagh im maleris<strong>ch</strong>en Val Cama. Sie<br />
wurde na<strong>ch</strong> mehreren Jahren der Verlassenheit<br />
2004 wieder «ins Leben gerufen».<br />
Auf der Alp findet man aber ni<strong>ch</strong>t<br />
eine gewöhnli<strong>ch</strong>e Viehherde, sondern eine<br />
bunte Gesells<strong>ch</strong>aft vers<strong>ch</strong>iedener alter<br />
und gefährdeter Haustierrassen vom<br />
Erhaltungsprojekt ProSpecieRara. Diese<br />
S<strong>ch</strong>weizer Stiftung bewahrt selten gewordene<br />
Nutztiere und Kulturpflanzen vor<br />
dem Vers<strong>ch</strong>winden und mö<strong>ch</strong>te ihnen eine<br />
Zukunft geben. Seit 2006 wird die Pro-<br />
SpecieRara-Alp als Bioalp betrieben. Neben<br />
dem Direktverkauf von Alpkäse werden<br />
au<strong>ch</strong> Führungen und vieles mehr angeboten.<br />
Neue Pfade dank Förderpreis<br />
Die Jahre der Verlassenheit haben auf der<br />
Alp de Lagh ihre Spuren hinterlassen –<br />
sie war komplett vergandet. Auf Initative<br />
von Knospe-Bauer Markus Lanfran<strong>ch</strong>i<br />
und Antonio Spadini, Gemeindepräsident<br />
von Verdabbio, spra<strong>ch</strong> die Gemeinde<br />
vor drei Jahren 600 000 Franken zur Wie-<br />
derinstandstellung der Alp. Sie ist nur zu<br />
Fuss errei<strong>ch</strong>bar und no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ganz in<br />
dem von den Initianten gewüns<strong>ch</strong>ten Zustand.<br />
Es herrs<strong>ch</strong>t Tendenz zur Überweidung<br />
dur<strong>ch</strong> die Ziegen, da die weiter weg<br />
liegenden Wiesen ni<strong>ch</strong>t mehr zugängli<strong>ch</strong><br />
sind. Mit den 5000 Franken aus dem Bio<br />
Suisse Förderpreis werden im kommenden<br />
Frühling die Pfade gereinigt und wieder<br />
zugängli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t. «Wir freuen uns<br />
riesig über die Unterstützung dur<strong>ch</strong> den<br />
Verband», sagt Markus Lanfran<strong>ch</strong>i, der<br />
au<strong>ch</strong> vorges<strong>ch</strong>lagen hat, dass die Mitarbeitenden<br />
der Bio Suisse Ges<strong>ch</strong>äftsstelle<br />
bei der Wiederinstandstellung der Pfade<br />
selber Hand anlegen. Eine gute Idee!<br />
Beliebte Alpspezialitäten<br />
Seit 2004 wird die Alp de Lagh nun wieder<br />
von Mitte Mai bis Mitte September<br />
bewirts<strong>ch</strong>aftet. Sie ermögli<strong>ch</strong>t zehn Bauernfamilien<br />
aus der Region, ihre Tiere zu<br />
sömmern. Seit der Wiederherstellung ist<br />
die Alp ein rege besu<strong>ch</strong>tes Ausflugsziel<br />
geworden, und die Spezialitäten erfreuen<br />
si<strong>ch</strong> grosser Beliebtheit. Es werden rund<br />
80 Ziegen, 30 Mil<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>afe und zwei Kü-<br />
he gemolken. Die Käse reifen in zwei alten<br />
traditionellen Steinhütt<strong>ch</strong>en heran.<br />
Muffettati bian<strong>ch</strong>i (weisser Ziegenwei<strong>ch</strong>käse),<br />
cilindretti di capri (Ziegenrolle), ricotta<br />
calabrese und S<strong>ch</strong>afjoghurt sind die<br />
«Spezialitäten des Hauses».<br />
Au<strong>ch</strong> mit Führungen <strong>für</strong> S<strong>ch</strong>ulklasen,<br />
Firmen und andere Gruppen holen<br />
die initativen Alpbetreiber Leben und<br />
Mens<strong>ch</strong>en auf die Alp. Die Entdeckungsreise<br />
zu den ProSpecieRara-Tieren und<br />
den Nutzpflanzen vermittelt Wissen über<br />
fast vergessene Flora und Fauna. Die Gäste<br />
erhalten au<strong>ch</strong> einen Einblick ins Älplerleben<br />
und können bei der Käseherstellung<br />
zus<strong>ch</strong>auen.<br />
Nä<strong>ch</strong>sten Mai, wenn si<strong>ch</strong> die Grauen<br />
Bergziegen, das Rätis<strong>ch</strong>e Grauvieh, die<br />
Engadiner S<strong>ch</strong>afe und die Wolls<strong>ch</strong>weine<br />
auf den Weg zur Alp ma<strong>ch</strong>en, werden wir<br />
wieder über den Einsatz des Geldes beri<strong>ch</strong>ten<br />
und den Bio Suisse Förderpreis<br />
2007 auss<strong>ch</strong>reiben.<br />
Jacqueline Forster-Zigerli, Bio Suisse<br />
Mehr Infos: www.alpdelagh.net<br />
Bild: ProSpecieRara<br />
bioaktuell 10/06 15
BBio Suissse Mitgliedorganisation itgliedor<br />
Anlass Datumm<br />
Zeit Ort Bemerkungen<br />
BBärner Bio Bure Hauptversammlung 11.01.22007<br />
09.00–15.30 Na<strong>ch</strong>mittagsthema:<br />
effekk<br />
tive Mikroorganism men<br />
16 bioaktuell 10/06<br />
Sitzungen Vorstan stand<br />
Wintertagung 21.02.22007<br />
09.30–16.00 Boden – Bodenfr fru<strong>ch</strong>tbarkeit,<br />
Boden Bodeneigens<strong>ch</strong>aften<br />
en und reduzierte<br />
Bodenbearbeitung ng<br />
Bioterra Delegiertenversammlung 17.03.2007 10.00–17.00 Kölliken AG<br />
60 Jahre Bioterra – Tage des<br />
offenen Biogarte ogartens<br />
009.<br />
+ 10.06.07<br />
Bioforum S<strong>ch</strong>weiz Mös Mös<strong>ch</strong>berg-Gesprä<strong>ch</strong> 16. + 17.01.07<br />
Bio Fribourg Salon Mednat-Agrobior orama 28.03.–<br />
Beaulieu, Bio Fribo ibourg est hôte<br />
01.04.07<br />
Lausanne d‘honneur ur<br />
Bio Luzern Herzberg-Wo<strong>ch</strong>e henende 27. + 28.01.07 10.00<br />
u.a. Herzberg, Vortrag zum Einfluss Ei des<br />
55025<br />
Asp ob Mondes auf Pflan anzen,<br />
Aaarau<br />
Tiere, Mens<strong>ch</strong>en uund<br />
weitere<br />
Aktivitäten<br />
BBio-Ring<br />
Appenzellerland Haup ptversammlung 17.01.2007 20.00 Krone, Gaais<br />
AR<br />
SS<strong>ch</strong>wyzer<br />
Biobauern n Jahr resversammlung 06.03.2007 <strong>Markt</strong>stübli, bli, Ma <strong>Markt</strong>halle<br />
Rothhen<br />
thurm, S<strong>ch</strong>wyzer hwyz<br />
Viehvermarktungs arkt<br />
AG, Landstr. str. 33,<br />
Rothenthurm urm<br />
VVOB<br />
Hauptv tversammlung 14.02.2007<br />
Ver rein S<strong>ch</strong>weizer Bio Gärtnereien Wintertagung Wintertagu 19. + 20.01.07 Ftan, Engadin nähere AAngaben<br />
unter<br />
www.bi biopflanzen.<strong>ch</strong><br />
Bio Suisse Su Jahresagenda<br />
Biogipfel im Rahmen des<br />
Bio Mar<strong>ch</strong>é (22.–24.06.07) )<br />
Generalv lversammlung 05.03.2007 S<strong>ch</strong>ulh lhaus,<br />
6232 GGeuense ee<br />
Kurs Direktvermarktung D<br />
20.03.2007<br />
3. Osts<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>weizer Biomarkt 01.09.2007 09.00–17.00 Weinfelden eld<br />
Delegier ertenversammlung Frühlings-DV gs-D 18.04.2007<br />
Herbst-DV 14.11.2007<br />
PräsidentInne nen-Konferenz 27.03.2007<br />
Workshop im Mai<br />
18.10.2007<br />
16.01.2007<br />
27.02.2007<br />
20.03.2007<br />
10.04.2 10.04.2007<br />
15.05.2007<br />
26.06.2007<br />
26.06<br />
28.08.2007<br />
28.08<br />
02.10.2007<br />
02.10<br />
06.11.2007 06.11<br />
04./05.12.07<br />
04./0<br />
Sitzungen MKA<br />
Zofingen<br />
06.03.20 2007<br />
08.05 05.2007<br />
12.06.2007<br />
12<br />
31.07.2007<br />
20./21.09.07<br />
06.11.2007<br />
11.12.2007<br />
Sitzungen MKV Di. 06.02.2007<br />
Messen en mit Bio Suisse<br />
Stand<br />
25.01.2007<br />
Di. 03.04.2007<br />
Di. 26.06.2007 .2007<br />
Di. 04.09.2007 .200<br />
Di. 20.11. 2007<br />
Biofa<strong>ch</strong> <strong>ch</strong> 15.–18.02.2007 2.200<br />
Bio o Mar<strong>ch</strong> Mar<strong>ch</strong>é 22.–24.06 6.2007
Aufbru<strong>ch</strong>stimmung<br />
in der Biorindviehzu<strong>ch</strong>t<br />
o<strong>ch</strong> viel zu oft ist die Herde un-<br />
«Ngenügend auf den Betrieb abgestimmt.»<br />
Dies war eine der beiden Kernaussagen<br />
am gut besu<strong>ch</strong>ten zweiten Biobraunviehzu<strong>ch</strong>tseminar<br />
vom 23. November<br />
am Plantahof. Die zweite lautete:<br />
«Mittlerweile stehen so viel Praxiswissen<br />
und gute Instrumente zur Biorindviehzu<strong>ch</strong>t<br />
zur Verfügung, dass jetzt vermehrt<br />
die Umsetzung anzugehen ist.» Aussagen<br />
wie diese liessen so etwas wie Aufbru<strong>ch</strong>stimmung<br />
aufkommen.<br />
Maria Hug-Sutter hat im Rahmen<br />
des Bergmil<strong>ch</strong>projekts der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule <strong>für</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />
(SHL) Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe im Berggebiet<br />
unter die Lupe genommen. Eines<br />
ihrer Resultate: A<strong>ch</strong>t von zwölf Betrieben<br />
im Rheinwald wüns<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> eine weniger<br />
mil<strong>ch</strong>betonte, da<strong>für</strong> besser der Futterbasis<br />
angepasste Mil<strong>ch</strong>viehzu<strong>ch</strong>t.<br />
Markus Meuli aus Nufenen ist diesem<br />
Ziel s<strong>ch</strong>on sehr nahe gekommen.<br />
In seinem packenden Referat s<strong>ch</strong>ilderte<br />
Meuli, wie er S<strong>ch</strong>ritt <strong>für</strong> S<strong>ch</strong>ritt Herde<br />
und Betrieb in Einklang gebra<strong>ch</strong>t hat und<br />
so au<strong>ch</strong> wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> erfolgrei<strong>ch</strong> ist. Dabei<br />
bezei<strong>ch</strong>nete er die Umstellung auf Bio<br />
im Jahr 1992 als eine wi<strong>ch</strong>tige Etappe auf<br />
dem Weg zur standortangepassten Mil<strong>ch</strong>produktion<br />
im Berggebiet: «Seit der Umstellung<br />
auf Bio haben wir die Futterproduktion<br />
stärker gewi<strong>ch</strong>tet, dies war einer<br />
der S<strong>ch</strong>lüssel zum Erfolg».<br />
No<strong>ch</strong> ist es aber ni<strong>ch</strong>t allen Bündner<br />
Biobetrieben so gut wie Markus Meuli<br />
gelungen, Herde und Betrieb aufeinander<br />
abzustimmen. Wie Georg Trepp, Leiter<br />
der neu gegründeten Bio Gris<strong>ch</strong>un-<br />
Arbeitsgruppe Rindviehzu<strong>ch</strong>t beri<strong>ch</strong>tete,<br />
sind etli<strong>ch</strong>e Betriebsleiter mit der heutigen<br />
Situation unzufrieden. Oft liegen<br />
mehr Fragen als Antworten vor, so zum<br />
Beispiel: «Wel<strong>ch</strong>en Stier soll i<strong>ch</strong> denn<br />
nun einsetzen?», «Wie kriege i<strong>ch</strong> die Zellzahl<br />
no<strong>ch</strong> besser in den Griff?», «Verfolge<br />
i<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> das ri<strong>ch</strong>tige Zu<strong>ch</strong>tziel?». Die<br />
Mitglieder der Arbeitsgruppe Rindvieh-<br />
PRODUKTION <br />
Das zweite Biobraunviehzu<strong>ch</strong>tseminar am Plantahof war ein Erfolg: Unter den zahlrei<strong>ch</strong>en<br />
Teilnehmenden herrs<strong>ch</strong>te die Eins<strong>ch</strong>ätzung vor, das Fa<strong>ch</strong>wissen und die Instrumente, Betriebe und<br />
Herden aufeinander abzustimmen, seien nun vorhanden. Man könne si<strong>ch</strong> an die Umsetzung ma<strong>ch</strong>en.<br />
Nun muss es ja ni<strong>ch</strong>t immer Braunvieh sein: Die neue Website www.biorindviehzu<strong>ch</strong>t.<strong>ch</strong> ist die<br />
Informations- und Dienstleistungsdrehs<strong>ch</strong>eibe <strong>für</strong> die ganze Biomil<strong>ch</strong>viehzu<strong>ch</strong>t.<br />
zu<strong>ch</strong>t (Paul Fry aus Cumpadials, Linard<br />
Gregori aus Bergün, Christian Mani aus<br />
Andeer und Victor Peer aus Ramos<strong>ch</strong>)<br />
haben si<strong>ch</strong> deshalb vorgenommen, Bündner<br />
Biobetrieben in Zu<strong>ch</strong>t- und Haltungsfragen<br />
von Mil<strong>ch</strong>vieh Unterstützung<br />
zu bieten.<br />
Bio Gris<strong>ch</strong>un will Theorie und<br />
Praxis vernetzen<br />
Na<strong>ch</strong> der Phase einer gewissen Orientierungslosigkeit<br />
im Berei<strong>ch</strong> der Zu<strong>ch</strong>t und<br />
Haltung von Biomil<strong>ch</strong>vieh zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong><br />
immer konkreter neue Lösungsansätze<br />
ab. Der Wille und nun vermehrt au<strong>ch</strong><br />
die Instrumente, um Bioherden und Biobetriebe<br />
im Berggebiet besser in Einklang<br />
zu bringen, sind vorhanden. Dazu kann<br />
au<strong>ch</strong> die seit kurzem aufges<strong>ch</strong>altete Internetsite<br />
www.biorindviehzu<strong>ch</strong>t.<strong>ch</strong> (siehe<br />
Kasten) einen Beitrag leisten. «Bei dieser<br />
Dienstleistung handelt es si<strong>ch</strong> um ein<br />
offenes, dynamis<strong>ch</strong>es System, das stark<br />
vom Praxiswissen der Biobäuerinnen und<br />
Biobauern lebt», betonten Anet Spengler<br />
und Beat Bapst vom FiBL. Bereits gut<br />
eingespielt ist das ebenfalls vom FiBL betreute<br />
Projekt «pro-Q», dessen Ziel es ist,<br />
dur<strong>ch</strong> intensive Bestandesbetreuung die<br />
Eutergesundheit zu fördern. Es liegen keine<br />
allgemeingültigen Rezepte vor, wie Biobetriebe<br />
im Berggebiet zur idealen Herde<br />
kommen. Die meisten Zutaten sind jedo<strong>ch</strong><br />
vorhanden. Bio Gris<strong>ch</strong>un mö<strong>ch</strong>te<br />
nun verstärkt mithelfen, die Vernetzung<br />
von Theorie und Praxis weiter voranzutreiben,<br />
um so eine ökologis<strong>ch</strong>e und ökonomis<strong>ch</strong>e<br />
Mil<strong>ch</strong>produktion im Berggebiet<br />
zu stützen.<br />
Andi S<strong>ch</strong>mid, Ges<strong>ch</strong>äftsführer Bio Gris<strong>ch</strong>un<br />
Erfolgrei<strong>ch</strong>es Duo: Markus Meuli aus<br />
Nufenen mit seiner 13-jährigen Zu<strong>ch</strong>tkuh<br />
Heidi, Mutter des KB-Stiers Rico.<br />
Elektronis<strong>ch</strong>e Plattform <strong>für</strong> die Biorindviehzu<strong>ch</strong>t<br />
Das FiBL hat in Zusammenarbeit mit<br />
Praktikern und mit Unterstützung von Bio<br />
Suisse eine neue Website als Plattform<br />
<strong>für</strong> die S<strong>ch</strong>weizer Biorindviehzu<strong>ch</strong>t<br />
entwickelt. www.biorindviehzu<strong>ch</strong>t.<strong>ch</strong><br />
bietet Biobäuerinnen und Biobauern<br />
Grundlagen und praktis<strong>ch</strong>e Tipps <strong>für</strong><br />
die Auswahl von Zu<strong>ch</strong>ttieren. Au<strong>ch</strong> wer<br />
ni<strong>ch</strong>t selber zü<strong>ch</strong>tet, findet hier wi<strong>ch</strong>tige<br />
Informationen und Neuigkeiten.<br />
Die Website www.biorindviehzu<strong>ch</strong>t.<strong>ch</strong><br />
soll dazu beitragen, der<br />
Biomil<strong>ch</strong>viehzu<strong>ch</strong>t ein stärkeres eigenes<br />
Profil zu geben. Die Biozu<strong>ch</strong>t legt grossen<br />
Wert auf die Gesundheitsmerkmale<br />
und die Funktionalität der Zu<strong>ch</strong>ttiere.<br />
Zudem soll die Biozu<strong>ch</strong>t artgere<strong>ch</strong>t<br />
Bild: Anet Spengler<br />
und standortgere<strong>ch</strong>t sein; die Mil<strong>ch</strong>leistungsveranlagung<br />
der Tiere muss also<br />
zum Raufutterangebot auf dem<br />
Standortbetrieb und zum betriebsspezifis<strong>ch</strong>en<br />
Management passen.<br />
Die Website erläutert entspre<strong>ch</strong>ende<br />
Zu<strong>ch</strong>tstrategien und stellt Zu<strong>ch</strong>ttiere vor.<br />
Insbesondere werden KB-Stiere empfohlen,<br />
die si<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Biobetriebe in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />
Produktionsregionen besonders<br />
gut eignen, und Biobetriebe<br />
werden vorgestellt, die mit Natursprung<br />
arbeiten und die regelmässig Zu<strong>ch</strong>tstiere<br />
zu verkaufen oder zu verstellen<br />
haben. Diese Dienstleistung soll<br />
Zu<strong>ch</strong>tpartners<strong>ch</strong>aften unter Biobetrieben<br />
anregen oder fördern. as/bb<br />
bioaktuell 10/06 17
RATGEBER<br />
Na<strong>ch</strong>haltig gegen S<strong>ch</strong>ädlinge<br />
in Lagerung und Verarbeitung<br />
Vorbeugen, laufend überwa<strong>ch</strong>en, bekämpfen nur im Notfall und dabei Rückstände von S<strong>ch</strong>ädlingsbe<br />
kämpfungsmitteln auf Knospe-Produkten unbedingt vermeiden: Das sind die Zielvorgaben der neuen<br />
Weisung zur S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle in Knospe-zertifizierten Verarbeitungs- und Handelsbetrieben.<br />
18 bioaktuell 10/06<br />
Die bisherige Weisung* führte immer<br />
wieder zu Unklarheiten und die zugelassenen<br />
Mittel und Massnahmen entspra<strong>ch</strong>en<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr dem heutigen Stand.<br />
Die neue Weisung «S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle<br />
in Lagerung und Verarbeitung» setzt<br />
auf vorbeugende Massnahmen und regelmässige<br />
Kontrolle der Produktionsräume<br />
und -anlagen (Prävention und Monitoring).<br />
Längerfristig soll der S<strong>ch</strong>ädlingsbefall<br />
in der Lagerung oder Verarbeitung<br />
mögli<strong>ch</strong>st verhindert und damit der Einsatz<br />
von S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsmitteln<br />
<strong>für</strong> lokale S<strong>ch</strong>lupfwinkelbehandlungen,<br />
Vernebelungen und Begasungen reduziert<br />
werden. In jedem Fall zu verhindern<br />
sind Rückstände von Bekämpfungsmitteln<br />
auf Knospe-Produkten.<br />
Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella),<br />
bis 12 mm lang, ist ein sehr häufiger Vorratss<strong>ch</strong>ädling.<br />
Frass, Gespinste und Vers<strong>ch</strong>mutzung<br />
entwerten die Nahrungsmittel.<br />
Die neue Weisung befasst si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
mit der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung auf Knospe-Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieben:<br />
Diese ist<br />
in den Ausführungsbestimmungen der<br />
Markenkommission Anbau geregelt.<br />
Vorbeugen hat Vorrang<br />
Die Vorbeugung hat vor jeder Art der<br />
Bekämpfung absoluten Vorrang im biologis<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>ädlingsmanagement. Die<br />
Umsetzung der neuen Weisung soll län-<br />
* «S<strong>ch</strong>aderregerkontrolle in Lagerung und<br />
Verarbeitung»<br />
gerfristig mögli<strong>ch</strong>st zu einem Verzi<strong>ch</strong>t<br />
auf <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>-synthetis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsmittel<br />
führen. Auf dem Weg<br />
dahin soll der Einsatz von Pestiziden<br />
dur<strong>ch</strong> die Kombination mit alternativen<br />
Verfahren reduziert werden.<br />
Alle Betriebe, die Lebensmittel lagern<br />
oder aufbereiten, brau<strong>ch</strong>en ein System<br />
zur S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle. Auf der Bio<br />
Suisse Homepage ist eine Checkliste abrufbar<br />
(siehe Käst<strong>ch</strong>en «Wo die Dokumente<br />
zu finden sind»), wel<strong>ch</strong>e die Minimalanforderungen<br />
an ein eigenes System<br />
der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung <strong>für</strong> kleinere<br />
Betriebe beinhaltet und <strong>für</strong> Risikobetriebe<br />
ausgebaut werden kann.<br />
Risikobetriebe lagern oder verarbeiten<br />
Getreide- oder Trockenprodukte und<br />
führen oftmals grossräumige Vernebelungen<br />
und Begasungen dur<strong>ch</strong>. Sol<strong>ch</strong>e<br />
Betriebe benötigen ein besonders ausführli<strong>ch</strong>es,<br />
spri<strong>ch</strong> ein integriertes S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungssystem.<br />
S<strong>ch</strong>ädlinge wie<br />
Motten oder Käfer können mit einem<br />
umfassenden Monitoringsystem erkannt<br />
werden, das mindestens se<strong>ch</strong>s Betriebskontrollen<br />
pro Jahr und angepasste Prüfungsintervalle<br />
der Fallen umfasst. Die<br />
Reinigungsrhythmen müssen auf den Betriebstyp<br />
abgestimmt und geeignet sein,<br />
Wo die Dokumente<br />
zu finden sind<br />
Die Weisung «S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle in<br />
Lagerung und Verarbeitung» wird im<br />
Januar in gedruckter Form vers<strong>ch</strong>ickt<br />
und auf der Bio Suisse Website aufges<strong>ch</strong>altet<br />
(www.bio-suisse.<strong>ch</strong> > Dokumentation<br />
> Lizenznehmer Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />
& Weisungen).<br />
Alle hier im Text erwähnten zusätzli<strong>ch</strong>en<br />
Dokumente – die Checkliste<br />
mit den Minimalanforderungen, die<br />
Liste der von Bio Suisse anerkannten<br />
S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsunternehmen,<br />
die Liste der erlaubten <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>-synthetis<strong>ch</strong>en<br />
Mittel – sind auf der Bio<br />
Suisse Website abrufbar unter diesem<br />
Link: http://www.bio-suisse.<strong>ch</strong>/de/<br />
dokumentation/ln/sbk<br />
den Befall dauerhaft auf einem mögli<strong>ch</strong>st<br />
tiefen Niveau zu halten.<br />
Die Umsetzung der Vorgaben und<br />
Ziele kann <strong>für</strong> Betriebe unter Umständen<br />
eine Umstellung der bisherigen Praxis<br />
bedeuten. Deshalb wird den Betrieben eine<br />
Übergangsfrist bis 1.1.2008 gewährt.<br />
Rückstände vermeiden<br />
Die Vermeidung jegli<strong>ch</strong>er Rückstände<br />
von S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsmitteln auf<br />
Knospe-Produkten dur<strong>ch</strong> Vers<strong>ch</strong>leppung<br />
hat allerhö<strong>ch</strong>ste Priorität. Hauptprobleme<br />
sind immer wieder: undi<strong>ch</strong>te Silozellen,<br />
ungenügende Abdi<strong>ch</strong>tung der zu<br />
vernebelnden Räume, ni<strong>ch</strong>t eingehaltene<br />
Wartefristen sowie das Vergessen der<br />
Auslagerung der Ware während der Vernebelung<br />
oder Begasung.<br />
Das FiBL hat zu dieser Problematik<br />
in Zusammenarbeit mit der Desinfecta<br />
Dienstleistung AG Versu<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong>geführt.<br />
Das Vers<strong>ch</strong>leppungspotenzial von<br />
Begasungsmitteln, wie z.B. Phosphin gegen<br />
S<strong>ch</strong>ädlinge in Silozellen, ist ho<strong>ch</strong>,<br />
wenn<br />
das Silo undi<strong>ch</strong>t gebaut ist. Das ist bei<br />
Stahlsilos grundsätzli<strong>ch</strong> der Fall und<br />
bei Betonsilos vom Baujahr abhängig;<br />
die Begasung von konventioneller<br />
Ware in einer Zelle glei<strong>ch</strong> neben eingelagerter<br />
Bioware stattfindet;<br />
die Biozellen na<strong>ch</strong> der Begasung einer<br />
Na<strong>ch</strong>barzelle mit konventioneller<br />
Ware ni<strong>ch</strong>t gelüftet werden.<br />
Na<strong>ch</strong> der Vernebelung von Anlagen,<br />
wel<strong>ch</strong>e in leeren Räumli<strong>ch</strong>keiten stehen,<br />
soll eine ausrei<strong>ch</strong>ende Reinigung vorgenommen<br />
werden. Zudem muss die erste<br />
Produktions<strong>ch</strong>arge na<strong>ch</strong> der Vernebelung<br />
ohne Knospe vermarktet werden.<br />
Einsatz von Nützlingen wird<br />
erprobt<br />
In der biologis<strong>ch</strong>en Lagerhaltung stehen<br />
nur bes<strong>ch</strong>ränkt direkte Bekämpfungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
zur Verfügung. Eine Alternative<br />
zu den <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>-synthetis<strong>ch</strong>en<br />
Mitteln ist der Einsatz von Nützlingen,
Der Kornkäfer (Sitophilus granarius) ist der wi<strong>ch</strong>tigste S<strong>ch</strong>ädling in lagerndem Getreide. Er ma<strong>ch</strong>t seine ganze Entwicklung vom Ei über<br />
die Larve bis zum 3,5 bis 5 mm grossen flugunfähigen Rüsselkäfer im Getreidekorn dur<strong>ch</strong>, das er dabei vollkommen ausfrisst. Befallenes<br />
Getreide erwärmt si<strong>ch</strong> und wird muffig.<br />
wel<strong>ch</strong>e die Vorratss<strong>ch</strong>ädlinge auf natürli<strong>ch</strong>e<br />
Art und Weise bekämpfen. Der gezielte<br />
Einsatz von Nützlingen in Betrieben<br />
der Lebensmittelindustrie ist bis heute<br />
nur ansatzweise erprobt.<br />
Das FiBL, finanziell unterstützt dur<strong>ch</strong><br />
den Coop Naturaplan-Fonds, begleitet<br />
deshalb Praxisversu<strong>ch</strong>e in einem Si-<br />
lo, einem Lagerraum, einer Bäckerei, einer<br />
Mühle und einer Packerei mit dem<br />
S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsunternehmen<br />
Desinfecta AG und dem Nützlingsproduzenten<br />
Andermatt Biocontrol AG. Die<br />
bis jetzt erzielten Resultate sind sehr ermutigend.<br />
Obwohl speziell bei den Vorratsmotten<br />
die Grenze des vertretbaren<br />
Kontrolle von Lagers<strong>ch</strong>ädlingen: Was ist neu?<br />
Hier die Neuerungen der Weisung<br />
«S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle in Lagerung und<br />
Verarbeitung» im Überblick. Die Weisung<br />
muss bis spätestens 1.1.2008 vollumfängli<strong>ch</strong><br />
umgesetzt sein.<br />
1. Vorgaben zur Erarbeitung eines<br />
integrierten Systems der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung;<br />
dazu Checkliste mit den<br />
Minimalanforderungen an ein integriertes<br />
System der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung <strong>für</strong><br />
kleine Betriebe (auf der Website von<br />
Bio Suisse, siehe Käst<strong>ch</strong>en «Wo die<br />
Dokumente zu finden sind»). Darin unter<br />
anderem:<br />
Regelung der Verantwortli<strong>ch</strong>keit <strong>für</strong><br />
die S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung.<br />
Gefahrenanalyse.<br />
S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>stellenanalyse aus bauli<strong>ch</strong>er,<br />
hygienis<strong>ch</strong>er und organisatoris<strong>ch</strong>er<br />
Si<strong>ch</strong>t.<br />
Jahresberi<strong>ch</strong>t: Aktivitäten <strong>für</strong> die<br />
Erfolgskontrolle ausführli<strong>ch</strong> dokumentieren.<br />
2. Das Einri<strong>ch</strong>ten und Betreuen geeigneter<br />
Monitoringsysteme sowie die<br />
Dur<strong>ch</strong>führung von Bekämpfungsaktionen<br />
gehören in die Hände von Bio Suisse anerkanntenS<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsunternehmen<br />
(aktuelle Liste auf der Homepage<br />
von Bio Suisse aufges<strong>ch</strong>altet; im Laufe<br />
des Jahres 2007 werden die neu anerkannten<br />
Firmen gelistet).<br />
3. Anerkennung der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsunternehmen<br />
vers<strong>ch</strong>ärft:<br />
Beratungsangebot <strong>für</strong> Lizenznehmer<br />
im Sinne der Weisung: Prävention hat<br />
Priorität, regelmässiges Monitoring nötig,<br />
alternative Verfahren statt Pestizide.<br />
Besu<strong>ch</strong> einer S<strong>ch</strong>ulung nötig<br />
zum Erwerb von geeigneten Fa<strong>ch</strong>bewilligungen<br />
im Rahmen des Ausbildungslehrgangs<br />
des Verbandes<br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfer<br />
FSD-VSS.<br />
Breites Angebot an alternativen<br />
Verfahren ist Bedingung (thermis<strong>ch</strong>e,<br />
physikalis<strong>ch</strong>e und me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Verfahren,<br />
z.B. Verwendung von Kieselgur,<br />
und Einsatz von Nützlingen, sobald<br />
Anwendung praxisreif).<br />
Erfolgskontrolle zur Umsetzung der<br />
Weisung bei den S<strong>ch</strong>ädlingsbekämp-<br />
Befalles errei<strong>ch</strong>t wurde, konnte auf Zusatzbehandlungen<br />
mit <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Bekämpfungsmitteln<br />
weitgehend verzi<strong>ch</strong>tet<br />
werden und das verzögerte Auftreten der<br />
S<strong>ch</strong>ädlinge im Verglei<strong>ch</strong> zu den Vorjahren<br />
war klar ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />
Gabriela Wyss, FiBL<br />
fungsunternehmen dur<strong>ch</strong> Audits,<br />
dur<strong>ch</strong>geführt von Bio Suisse.<br />
4. Mehr Mögli<strong>ch</strong>keiten bei den Mitteln,<br />
wenn Bekämpfung nötig; Bekämp-fung<br />
aber nur im Notfall als na<strong>ch</strong>weisli<strong>ch</strong><br />
letzte Mögli<strong>ch</strong>keit. Prioritätenfolge der<br />
Massnahmen: 1. lokale S<strong>ch</strong>lupfwinkelbehandlung,<br />
2. Vernebelung, 3. Begasung.<br />
Die Liste mit den erlaubten <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>-synthetis<strong>ch</strong>en<br />
Mitteln <strong>für</strong> lokale<br />
S<strong>ch</strong>lupfwinkelbehandlung, Vernebelung<br />
und Begasung ist ni<strong>ch</strong>t mehr Teil der<br />
Weisung, sondern abrufbar auf der Bio<br />
Suisse Homepage.<br />
5. Selbstanwendung von Pestiziden no<strong>ch</strong><br />
mögli<strong>ch</strong>, aber vers<strong>ch</strong>ärft:<br />
Nur auf Gesu<strong>ch</strong> hin mögli<strong>ch</strong>.<br />
Bekämpfer muss im Besitz einer geeigneten<br />
Fa<strong>ch</strong>bewilligung sein; ein neuer<br />
Kurs «Selbstanwender Bio Suisse»<br />
wird ab November 2007 angeboten.<br />
6. Erstellen eines Jahresberi<strong>ch</strong>ts bei<br />
grossräumigen Bekämpfungen als Rückblick<br />
und Erfolgskontrolle sowie mit Verbesserungsvors<strong>ch</strong>lägen.<br />
gw/mt<br />
Bilder: Andermatt Biocontrol, Markus Züger<br />
bioaktuell 10/06 19
Melde- und Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t<br />
<strong>für</strong> Direktvermarkter<br />
Hofverarbeiter und Direktvermarkterinnen unterstehen na<strong>ch</strong> Lebensmittelre<strong>ch</strong>t in vielen Fällen einer<br />
Melde- oder gar Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t.<br />
20 bioaktuell 10/06<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe, wel<strong>ch</strong>e Lebensmittel<br />
verarbeiten und vermarkten,<br />
müssen ihren Betrieb mögli<strong>ch</strong>st<br />
unverzügli<strong>ch</strong> bei der kantonalen<br />
Lebensmittelvollzugsbehörde melden.<br />
Produzenten, wel<strong>ch</strong>e auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> un-<br />
Selbstkontrolle<br />
in der Direktvermarktung<br />
Wer Lebensmittel herstellt und an Konsumenten<br />
abgibt, untersteht der Lebensmittelverordnung.<br />
Diese baut auf dem Prinzip der Selbstkontrolle auf.<br />
Die getroffenen Massnahmen bezügli<strong>ch</strong> verantwortli<strong>ch</strong>e<br />
Person, Risiken, Hygiene, Temperaturen,<br />
Rezepturen, Kennzei<strong>ch</strong>nung und Rückverfolgbarkeit<br />
müssen <strong>für</strong> die Lebensmittelinspektion s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong><br />
aufgezei<strong>ch</strong>net werden. Die Aufzei<strong>ch</strong>nungspfli<strong>ch</strong>t ist<br />
unabhängig davon, ob es si<strong>ch</strong> um einen Biobetrieb<br />
handelt oder ni<strong>ch</strong>t. Eine genaue Anleitung und<br />
praktis<strong>ch</strong>e Formulare enthalten die Agridea-Ordner<br />
«Selbstkontrolle in der Direktvermarktung» (Fr. 22.–)<br />
und «Selbstkontrolle im Berei<strong>ch</strong> Gästebewirtung» (Fr.<br />
15.–). Die Ordner können bestellt werden bei der agridea,<br />
Es<strong>ch</strong>ikon 28, 8315 Lindau, Tel. 052 354 97 00<br />
oder unter www.lbl.<strong>ch</strong><br />
verarbeitete Primärprodukte (z.B. Kartoffeln,<br />
Obst, Rohmil<strong>ch</strong>) an Konsumenten<br />
verkaufen, müssen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t melden.<br />
Betriebe, die bereits bei den kantonalen<br />
Lebensmittelvollzugbehörden registriert<br />
sind, gelten als gemeldet und müssen somit<br />
ni<strong>ch</strong>ts unternehmen.<br />
Folgende Betriebe müssen si<strong>ch</strong><br />
melden:<br />
Betriebe, die ni<strong>ch</strong>t wissen, ob sie registriert<br />
sind<br />
Betriebe, die na<strong>ch</strong> dem 1.1.2006 ihre<br />
Tätigkeit aufgenommen haben<br />
Betriebe mit wi<strong>ch</strong>tigen Veränderungen<br />
seit der letzten Inspektion<br />
(z.B. andere Produkte, neue verantwortli<strong>ch</strong>e<br />
Person, grössere Umbauten)<br />
Betriebe, die ihre Tätigkeit aufgeben.<br />
Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t<br />
Betriebe, die Lebensmittel tieris<strong>ch</strong>er Herkunft<br />
herstellen, verarbeiten oder verkaufen,<br />
können einer Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t un-<br />
terstellt werden. Betriebe, die nur pflanzli<strong>ch</strong>e<br />
Rohstoffe verarbeiten, benötigen nie<br />
eine Bewilligung. Für kleine Betriebe und<br />
sol<strong>ch</strong>e, die ihre Lebensmittel nur lokal direkt<br />
vermarkten, besteht die Mögli<strong>ch</strong>keit<br />
einer Ausnahme von der Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t.<br />
Es ist davon auszugehen, dass<br />
die Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> Hofverarbeiter<br />
eher die Ausnahme ist. Ob ein Betrieb<br />
der Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t untersteht, ist mit<br />
der kantonalen Lebensmittelvollzugsbehörde<br />
abzuspre<strong>ch</strong>en. Als Orientierungshilfe<br />
dient die Weisung Nr. 7 des Bundesamtes<br />
<strong>für</strong> Gesundheit (BAG) vom 26. Januar<br />
2006. Die Bewilligung muss bei der<br />
kantonalen Lebensmittelvollzugsbehörde<br />
beantragt werden.<br />
Christoph Fankhauser, Bio Suisse<br />
Neues <strong>für</strong> Hofverarbeitung<br />
und Direktvermarktung<br />
An der DV vom 19. April 2006 haben die Delegierten die Gesamtbetriebli<strong>ch</strong>keit im Berei<strong>ch</strong><br />
Hofverarbeitung, Handel und Direktvermarktung aufgehoben. Davon betroffen ist au<strong>ch</strong> die Verpflegung<br />
von Gästen auf dem Hof.<br />
Ab 1.1.2007 ist es ohne Ausnahmebewilligung<br />
erlaubt, auf einem Biohof<br />
au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>e Produkte herzustellen,<br />
zu verarbeiten und zu vermarkten.<br />
Zentraler Punkt ist eine korrekte Deklaration<br />
der vers<strong>ch</strong>iedenen Qualitäten.<br />
Der Konsument und die Konsumentin<br />
dürfen ni<strong>ch</strong>t getäus<strong>ch</strong>t werden.<br />
Wenn auf einem Biohof biologis<strong>ch</strong>e<br />
und ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>e Produkte hergestellt<br />
werden, muss au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> die ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>en<br />
Produkte der Warenfluss belegt<br />
werden (Verarbeitungsjournal, Belege <strong>für</strong><br />
Zutaten, Rezepte, Sortimentsliste). Ansonsten<br />
kann eine Vermis<strong>ch</strong>ung der Warenflüsse<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr kontrolliert werden.<br />
Wenn auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> konventionelle<br />
Produkte vermarktet werden, bes<strong>ch</strong>ränkt<br />
si<strong>ch</strong> die Biokontrolle auf eine Überprüfung<br />
einer korrekten Deklaration.<br />
Parallelprodukte: Das glei<strong>ch</strong>zeitige<br />
Anbieten eines glei<strong>ch</strong>en Produktes in<br />
biologis<strong>ch</strong>er und konventioneller Qualität<br />
ist weiterhin ni<strong>ch</strong>t erlaubt. Für die De-<br />
i<br />
Auf folgender Internetseite können<br />
Sie die Weisung Nr. 7 des BAG herunterladen:<br />
www.bag.admin.<strong>ch</strong>/themen/<br />
ernaehrung/02907<br />
finition von Parallelprodukten sind die<br />
Markenkommissionen zuständig. Folgende<br />
Fälle sind bereits definiert:<br />
Verpackt zugekaufte Produkte gelten<br />
nie als Parallelprodukte<br />
Einzeln etikettierte Produkte ebenfalls<br />
ni<strong>ch</strong>t<br />
Bei Offenware (Frü<strong>ch</strong>ten, Gemüse):<br />
Äpfel, egal wel<strong>ch</strong>er Sorte, gelten als<br />
Parallelprodukte; das glei<strong>ch</strong>e gilt bei<br />
Salaten<br />
Käse der glei<strong>ch</strong>en Sorte werden als
Parallelprodukte betra<strong>ch</strong>tet (Beispiel<br />
Greyerzer mild und Greyerzer<br />
rezent), aber Greyerzer und Tilsiter<br />
sind keine Parallelprodukte<br />
Deklaration: Auf konventionellen<br />
Produkten darf kein Bezug zum Biohof<br />
gema<strong>ch</strong>t werden. Der Hofladen darf<br />
ni<strong>ch</strong>t als Bioladen oder Knospe-Laden<br />
anges<strong>ch</strong>rieben sein, wenn konventionelle<br />
Produkte angeboten werden. Die ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>en<br />
Produkte müssen ohne<br />
Na<strong>ch</strong>fragen als sol<strong>ch</strong>e erkennbar sein.<br />
Verpflegung auf dem Hof: Es können<br />
sowohl biologis<strong>ch</strong>e als au<strong>ch</strong> konventionelle<br />
Speisen angeboten werden. Wenn<br />
Speisen mit der Knospe ausgezei<strong>ch</strong>net<br />
werden, muss das Kapitel «Knospe-Kom-<br />
ponenten-Kü<strong>ch</strong>e» der Weisung «Gastronomie»<br />
eingehalten werden. Dieses Kapitel<br />
regelt hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die korrekte Verwendung<br />
des Knospe-Labels auf einer<br />
Speisekarte.<br />
Lohnverarbeitung: Dank erfolgrei<strong>ch</strong>en<br />
Verhandlungen von Bio Suisse<br />
mit dem Bundesamt <strong>für</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />
ist es <strong>für</strong> Produzenten weiterhin mögli<strong>ch</strong>,<br />
mit einem Lohnverarbeiter auf der<br />
Basis eines Lohnverarbeitungsvertrages<br />
zusammenzuarbeiten. Es dürfen maximal<br />
fünf Produzenten pro Jahr bei einem<br />
ni<strong>ch</strong>tzertifizierten Lohnverarbeiter verarbeiten<br />
lassen. Übers<strong>ch</strong>reitet ein Lohnverarbeiter<br />
diese Limite, muss er im Folgejahr<br />
einen Kontrollvertrag abs<strong>ch</strong>lies-<br />
sen. Der Lohnverarbeiter muss wie bis<br />
anhin ein Verarbeitungsjournal führen.<br />
Neu kann der Lohnverarbeiter Zutaten<br />
wie Gewürze, Speck usw. selber bes<strong>ch</strong>affen.<br />
Für diese Zutaten muss der Produzent<br />
vom Lohnverarbeiter eine Kopie der<br />
nötigen Belege (Re<strong>ch</strong>nung, Biozertifikat,<br />
evtl. GVO-Bestätigung) verlangen. Diese<br />
werden bei der Kontrolle überprüft.<br />
Bio Suisse hofft, dass mit der neuen<br />
Weisung eine praxistaugli<strong>ch</strong>e Lösung<br />
gefunden wurde und trotz Liberalisierung<br />
in der Hofverarbeitung viele Knospe-Produkte<br />
in Hofläden und auf Tellern<br />
und Märkten anzutreffen sind!<br />
Christoph Fankhauser,<br />
Bio Suisse<br />
Antworten auf SwissGAP-Fragen<br />
Teile des Handels verlangen au<strong>ch</strong> von Biobetrieben die Einhaltung des Qualitätssi<strong>ch</strong>erungssystems<br />
SwissGAP. Die Kontrollfirmen bieten Kombikontrolle zusammen mit der Biokontrolle an.<br />
Was ist SwissGAP?<br />
SwissGAP ist ein neues Qualitätssi<strong>ch</strong>erungssystem,<br />
wel<strong>ch</strong>es si<strong>ch</strong> vom europäis<strong>ch</strong>en<br />
EurepGAP ableitet. GAP steht <strong>für</strong><br />
«Gute landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Praxis». Entwickelt<br />
wurde das Programm <strong>für</strong> konventionelle<br />
Betriebe. Biobetriebe decken einen<br />
Grossteil dieser Anforderungen bereits<br />
ab und liegen natürli<strong>ch</strong> in vielen Punkten<br />
weit über den Basisanforderungen. Nur<br />
die Punkte Hygiene und Arbeitssi<strong>ch</strong>erheit<br />
sind in den Bio Suisse Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />
ni<strong>ch</strong>t abgedeckt.<br />
Wer brau<strong>ch</strong>t SwissGAP?<br />
Die Grossverteiler Coop und Migros verlangen<br />
von ihren Lieferanten die Erfüllung<br />
von SwissGAP. Betroffen sind die<br />
Berei<strong>ch</strong>e Frü<strong>ch</strong>te, Gemüse und Kartoffeln.<br />
Diese Vors<strong>ch</strong>rift gilt au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Bioproduzenten<br />
in diesen Kategorien. Wer<br />
ni<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>er ist, ob er SwissGAP brau<strong>ch</strong>t,<br />
soll si<strong>ch</strong> bei seinem Abnehmer erkundigen.<br />
Wie melde i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> an?<br />
Betriebe können si<strong>ch</strong> bei Agrosolution<br />
(Tel. 031 910 53 20; www.agrosolution.<strong>ch</strong>)<br />
s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> oder via Internet anmelden.<br />
Auf der Agrosolution-Homepage<br />
könne au<strong>ch</strong> alle Dokumente heruntergeladen<br />
werden. Gemäss Zeitplan<br />
müssen si<strong>ch</strong> Vermarkter (inklusive Produzenten<br />
mit Vermarktungstätigkeit) bis<br />
Ende 2006 anmelden. Die Zertifizierung<br />
sollte bis Ende 2007 erfolgen. Produktionsbetriebe<br />
müssen si<strong>ch</strong> bis Ende Februar<br />
2007 anmelden. Die Kontrolle sollte<br />
na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit bis Ende 2008 dur<strong>ch</strong>geführt<br />
werden.<br />
Was kostet mi<strong>ch</strong><br />
SwissGAP?<br />
Der Jahresbeitrag<br />
liegt bei Fr. 145.–<br />
plus eine Anmeldegebühr<br />
und allenfalls<br />
Kosten<br />
<strong>für</strong> die Unterlagen.<br />
Dazu kommen<br />
die Kontrollkosten.<br />
Die Dauer<br />
der zusätzli<strong>ch</strong>en<br />
SwissGAP-Kontrolle<br />
wird von<br />
den Kontrollstellen<br />
auf drei bis fünf Stunden ges<strong>ch</strong>ätzt.<br />
Wer kontrolliert SwissGAP?<br />
Die Biokontrollstellen bio.inspecta und<br />
BTA bieten au<strong>ch</strong> SwissGAP-Kontrollen<br />
an. Bei der Anmeldung müssen Biobetriebe<br />
unbedingt ihre Biokontrollstelle<br />
als gewüns<strong>ch</strong>te Organisation angeben.<br />
Nur dann kann eine Kombikontrolle<br />
dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />
Wel<strong>ch</strong>en Mehraufwand habe i<strong>ch</strong>?<br />
Ein SwissGAP-Betrieb muss eine umfangrei<strong>ch</strong>e<br />
Dokumentation erstellen. Für<br />
den Zusatzaufwand gibt es no<strong>ch</strong> keine<br />
Praxiswerte. Es empfiehlt si<strong>ch</strong>, zuerst die<br />
«te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Anforderungen» zu lesen<br />
und die auf dem Betrieb notwendigen<br />
Massnahmen zu definieren. Ein Biobauer<br />
füllt dieselben Unterlagen aus wie seine<br />
Ni<strong>ch</strong>tbiokollegen. Es gibt aber Erlei<strong>ch</strong>terungen.<br />
So können in den te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />
Anforderungen bereits zahlrei<strong>ch</strong>e Punkte<br />
mit «Ja» beantwortet werden, wenn bei<br />
der Biokontrolle ni<strong>ch</strong>ts beanstandet wurde.<br />
Diese Punkte sind im Formular «Betriebsdaten<br />
Anbau» unter Punkt 2.3 aufgeführt.<br />
Bis wann muss i<strong>ch</strong> das alles ausfüllen?<br />
Zum Zeitpunkt der Kontrolle müssen<br />
die Aufzei<strong>ch</strong>ungen <strong>für</strong> mindestens die<br />
drei vorangegangenen Monate vollständig<br />
vorhanden sein. Die Selbstkontrolle<br />
muss dur<strong>ch</strong>geführt sein und mindestens<br />
eine Kultur muss vorhanden sein (Feld<br />
oder Lager).<br />
Wenn i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Fragen habe?<br />
Auskünfte gibt es bei der Firma Agrosolution,<br />
den Beratern und den Bran<strong>ch</strong>enorganisationen.<br />
Markus Wittmer, Bio Suisse<br />
i<br />
Dokumente zum Herunterladen<br />
und te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Anforderungen finden<br />
Sie unter www.agrosolution.<strong>ch</strong><br />
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Handel mit Nutzvieh und Raufutter<br />
neu unter Kontrollpfli<strong>ch</strong>t<br />
Ab 2007 unterstehen au<strong>ch</strong> Nutzvieh- und Raufutterhändler sowie Grastrocknungsanlagen der Kontroll-<br />
und Zertifizierungspfli<strong>ch</strong>t. Dies verlangt die Bioverordnung des Bundes.<br />
Gemäss Artikel 1a der Bioverordnung<br />
müssen Nutzviehhändler dem Kontrollre<strong>ch</strong>t<br />
unterstellt werden. Das bedeutet,<br />
dass jeder Zwis<strong>ch</strong>enhändler beim<br />
Weiterverkauf sein eigenes Biozertifikat<br />
mitliefern muss. Zwis<strong>ch</strong>enhandel liegt<br />
dann vor, wenn Tiere bei einem Händler<br />
zwis<strong>ch</strong>enzeitli<strong>ch</strong> eingestallt werden<br />
oder wenn die Verre<strong>ch</strong>nung der Nutztiere<br />
über den Händler abgewickelt wird<br />
und ni<strong>ch</strong>t direkt zwis<strong>ch</strong>en zwei Biolandwirten.<br />
Nutzviehtransporteure müssen au<strong>ch</strong><br />
weiterhin ni<strong>ch</strong>t kontrolliert und zertifiziert<br />
sein, sofern es si<strong>ch</strong> bei ihrer Dienstleistung<br />
ledigli<strong>ch</strong> um einen Transportauftrag<br />
vom Biobauern A zur Biobäuerin<br />
B handelt. Unter die Kategorie Nutzvieh<br />
fallen alle gängigen Nutzvieharten<br />
der Gattungen S<strong>ch</strong>weine, Rindvieh, S<strong>ch</strong>afe,<br />
Ziegen und Pferde sowie das Nutzgeflügel.<br />
Ausgenommen ist der Handel mit<br />
eindeutigen Hobbytieren, wel<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t<br />
zur Vermarktung bestimmt sind, also<br />
zum Beispiel Kanin<strong>ch</strong>en zur Selbstversorgung<br />
oder Haustiere wie Hängebau<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weine.<br />
Raufutter und Trockengras<br />
Gemäss Artikel 1c der Bioverordnung<br />
müssen au<strong>ch</strong> Raufutterhändler kontrolliert<br />
und zertifiziert werden. Dies wird<br />
ebenfalls ab 2007 umgesetzt. Raufutter,<br />
wel<strong>ch</strong>es als Biofutter angere<strong>ch</strong>net werden<br />
soll, muss daher immer direkt beim<br />
Biobauern oder bei einem zertifizierten<br />
Raufutterhändler gekauft werden. Anlässli<strong>ch</strong><br />
der Betriebskontrollen müssen<br />
die Zertifikate der Lieferanten vorgelegt<br />
werden.<br />
Anlagen, wel<strong>ch</strong>e Gras oder anderes<br />
Raufutter verarbeiten, fallen ebenfalls<br />
unter das Kontrollre<strong>ch</strong>t gemäss Artikel<br />
1c der Bioverordnung. Da in diesem Fall<br />
eine Lohnverarbeitung des eigenen Rohstoffes<br />
stattfindet, rei<strong>ch</strong>t ein Lohnverarbeitungsvertrag<br />
aus, sofern der einzelne<br />
Verarbeitungsbetrieb <strong>für</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
als fünf Biolandwirte arbeitet. Ab se<strong>ch</strong>s<br />
Landwirten muss au<strong>ch</strong> die Grastrocknungsanlage<br />
einen Kontrollvertrag mit<br />
einer akkreditierten Kontrollfirma abs<strong>ch</strong>liessen.<br />
Erhöhte Si<strong>ch</strong>erheit<br />
Die Sanktionsstatistik hat vor allem beim<br />
Nutzviehhandel immer wieder gezeigt,<br />
dass dies einer der häufigsten Verstosspunkte<br />
war. Oft werden Nutztiere im guten<br />
Glauben gekauft, dass der Biostatus<br />
stimmt. Bei der Kontrolle, wenn die Dokumente<br />
überprüft werden, stellt si<strong>ch</strong><br />
aber des Öfteren heraus, dass das vermeintli<strong>ch</strong>e<br />
Biotier gar kein Biotier ist. Die<br />
Sanktion in sol<strong>ch</strong>en Fällen hatte bisher<br />
immer der Käufer zu tragen. Wenn die<br />
Händler neuerdings kontrolliert und zer-<br />
Au<strong>ch</strong> bei Auktionen gilt: Ni<strong>ch</strong>t ohne Zertifikat des Händlers.<br />
tifiziert sein müssen, kann bei Verstössen<br />
der fehlbare Händler belangt werden.<br />
Die Kontroll- und Zertifizierungspfli<strong>ch</strong>t<br />
<strong>für</strong> den Nutzvieh- und Raufutterhandel<br />
wird ab dem 1. Januar 2007 umgesetzt.<br />
Ab Kontrollsaison 2008 gelten Tiere<br />
und Raufutter, die von einem ni<strong>ch</strong>t zertifizierten<br />
Händler zugekauft wurden,<br />
als ni<strong>ch</strong>t biologis<strong>ch</strong> und werden entspre<strong>ch</strong>end<br />
sanktioniert. Die Kontrolle der<br />
Nutzvieh- und Raufutterhändler erfolgt<br />
im Normalfall nur na<strong>ch</strong> Bioverordnung.<br />
Für die Knospe ist der Handel von Nutzvieh<br />
und Raufutter ni<strong>ch</strong>t kontrollpfli<strong>ch</strong>tig.<br />
Martin Suter, bio.inspecta<br />
Bild: Beat Bapst<br />
bioaktuell 10/06 23
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Die Delegierten der Bio Suisse haben si<strong>ch</strong> klar <strong>für</strong> die Öffnung der Knospenzertifizierung ents<strong>ch</strong>ieden. Wir danken allen<br />
<strong>für</strong> das Vertrauen, das uns mit diesem Ents<strong>ch</strong>eid entgegengebra<strong>ch</strong>t worden ist. Der Ents<strong>ch</strong>eid ermögli<strong>ch</strong>t es der BTA, weiterhin<br />
Dienstleistungen <strong>für</strong> Knospenbetriebe zu erbringen.<br />
Wir sind au<strong>ch</strong> im Jahr 2007 wieder in Ihrer Region, um Sie über wi<strong>ch</strong>tige Fragen rund um den biologis<strong>ch</strong>en Landbau zu informieren.<br />
Eine Anmeldung ist ni<strong>ch</strong>t nötig. Alle Biobauern und weitere Interessierte sind herzli<strong>ch</strong> willkommen! Wir freuen<br />
uns auf Ihren Besu<strong>ch</strong>.<br />
Region Tagungsort Datum Zeit Themen/ Sti<strong>ch</strong>worte<br />
Langnau und Umgebung Inforama Bäregg, Bärau 08.01.07 13.30Uhr Was ändert si<strong>ch</strong> in den<br />
Bern und Umgebung Inforama Rütti, Zollikofen 08.01.07 20.00Uhr Biovors<strong>ch</strong>riften?<br />
Burgdorf und Umgebung<br />
Simmental<br />
Rest. S<strong>ch</strong>ützenhaus, Burgdorf<br />
Gemeindesaal, Zweisimmen<br />
09.01.06<br />
10.01.07<br />
20.00Uhr<br />
13.30Uhr<br />
Wo wird es einfa<strong>ch</strong>er, wo s<strong>ch</strong>wieriger?<br />
Info zur Suisse Bilanz.<br />
Spiez und Umgebung<br />
Solothrun/Jura<br />
Eggiwil und Umgebung<br />
Kantone TG, SG, AR, AI<br />
Kantone ZH, SH<br />
Kanton Luzern<br />
Inforama Hondri<strong>ch</strong>, Hondri<strong>ch</strong><br />
Restaurant Bad Klus, Balsthal<br />
Hotel Hirs<strong>ch</strong>en, Eggiwil<br />
Restaurant Freihof, Wil SG<br />
LS Strickhof, Lindau ZH<br />
Restaurant Brauerei Sursee<br />
10.01.07<br />
11.01.07<br />
15.01.07<br />
16.01.07<br />
16.01.07<br />
17.01.07<br />
20.00Uhr<br />
20.00Uhr<br />
20.00Uhr<br />
13.30Uhr<br />
20.00Uhr<br />
13.30Uhr<br />
Lohn- und Hofverarbeitung<br />
Wo liegen die heiklen Punkte? Wir<br />
werden wieder ein Standard-<br />
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mitbringen.<br />
Graubünden<br />
Kantone SZ, LU<br />
LS Plantahof, Landquart<br />
Rest. Rose, Iba<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wyz<br />
18.01.07<br />
18.01.07<br />
13.30Uhr<br />
20.00Uhr<br />
Bio-Mil<strong>ch</strong>- und Fleis<strong>ch</strong>produktion<br />
Wo liegen die Chancen und Probleme?<br />
Kanton Aargau Murimoos, Muri AG 22.01.07 13.30Uhr Energieproduktion anstelle von<br />
Baselland/ Soloturn LS Ebenrain, Sissa<strong>ch</strong> 22.01.07 20.00Uhr Fleis<strong>ch</strong> und Mil<strong>ch</strong>? Und weitere<br />
Thun und Umgebung Landgasthof Krone, Uetendorf 23.01.07 13.30Uhr aktuelle Fragen.<br />
Brienz / Interlaken Hotel Artos, Interlaken 23.01.07 20.00Uhr Beim Anlass besteht die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />
Spiez und Umgebung Inforama Hondri<strong>ch</strong>, Hondri<strong>ch</strong> 24.01.07 20.00Uhr persönli<strong>ch</strong>e Fragen zu klären.<br />
Oberaargau, Solothurn Inforama Waldhof, Langenthal 29.01.07 20.00Uhr<br />
Langnau und Umgebung Inforama Bäregg, Bärau 29.01.07 13.30Uhr<br />
BIO TEST AGRO AG, Grüttstrasse 10, 3474 Rüedisba<strong>ch</strong><br />
Tel. 062 968 19 77 • Fax. 062 968 19 80 • E-Mail: info@bio-test-agro.<strong>ch</strong> • www.bio-test-agro.<strong>ch</strong>
Hans Pfister, selbstständig<br />
Erwerbender, 6030 Ebikon<br />
1 Warum kaufen Sie Bioprodukte?<br />
Weil sie gesünder sind. I<strong>ch</strong> kaufe seit etwa<br />
20 Jahren Bioprodukte ein. Sie sind<br />
natürli<strong>ch</strong>er und ni<strong>ch</strong>t <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong> behandelt,<br />
es hat keine synthetis<strong>ch</strong>en Pflanzens<strong>ch</strong>utzmittel<br />
dran, sie sind ursprüngli<strong>ch</strong>er.<br />
Weiter wurden zur Herstellung<br />
keine Farbstoffe, Hormonzusätze oder<br />
künstli<strong>ch</strong>e Vitamine wie beim Functional<br />
Food verwendet. Wenn man davon<br />
ausgeht, dass zwis<strong>ch</strong>en natürli<strong>ch</strong>en und<br />
künstli<strong>ch</strong>en Vitaminen kein Unters<strong>ch</strong>ied<br />
besteht, spielt das natürli<strong>ch</strong> keine Rolle,<br />
dann kann man au<strong>ch</strong> künstli<strong>ch</strong>es Vitamin<br />
C zu si<strong>ch</strong> nehmen. Wenn man diesen<br />
Unters<strong>ch</strong>ied kennt, verzi<strong>ch</strong>tet man gerne<br />
darauf. So ist es au<strong>ch</strong> mit anderen Zusatz-<br />
oder Ersatzstoffen. Was die Natur uns<br />
gibt ist gut, alles andere lehnen wir in unserem<br />
Haushalt ab.<br />
2 Wel<strong>ch</strong>e Produkte kaufen Sie<br />
immer in Bioqualität, wel<strong>ch</strong>e nie?<br />
Eigentli<strong>ch</strong> alles immer. Es gibt keine Produkte,<br />
die i<strong>ch</strong> nie in Bioqualität kaufe.<br />
3 Wie ho<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ätzen Sie den Anteil<br />
der Bioprodukte in Ihrem Haushalt?<br />
So etwa 95 bis 98 Prozent.<br />
4 Wo kaufen Sie Ihre Lebensmittel<br />
in der Regel ein?<br />
In der Regel hier bei Paul im Gänterli,<br />
ab und zu au<strong>ch</strong> bei Coop. Freitags ma<strong>ch</strong>e<br />
i<strong>ch</strong> den Wo<strong>ch</strong>eneinkauf und komme<br />
mit dem Velo hierher. Im Coop kaufe i<strong>ch</strong><br />
dann die Bioprodukte, die mir während<br />
der Wo<strong>ch</strong>e ausgehen: Etwa Brot oder Joghurt.<br />
5 Finden Sie Bioprodukte zu teuer?<br />
I<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, do<strong>ch</strong> das ist immer relativ. Es<br />
kommt darauf an, wie viel Geld ein Haushalt<br />
zur Verfügung hat und wel<strong>ch</strong>e Prioritäten<br />
man setzt. Wenn das Auto vor der<br />
Nahrung kommt, dann ist klar, dass ni<strong>ch</strong>t<br />
mehr viel drin liegt.<br />
KONSUM <br />
Hans Pfister (58) lebt mit seiner Frau (59) im gemeinsamen Haushalt. Er betreibt ein eigenes Ges<strong>ch</strong>äft<br />
in der Industrie-Elektronik und bezei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> gerne als «Bonvivant». Er isst und trinkt alles, was<br />
ursprüngli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>meckt und was er mag. Er ist Postges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tler und interessiert si<strong>ch</strong> vor allem <strong>für</strong><br />
Briefmarken aus der Zeit von 1862–1907. Daneben ist er Judolehrer in Luzern.<br />
6 Was halten Sie von den<br />
Billiglinien der Grossverteiler?<br />
I<strong>ch</strong> kann gar ni<strong>ch</strong>ts damit anfangen. Es<br />
gibt jedo<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>en, denen geht es<br />
wirkli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t. Die haben viellei<strong>ch</strong>t<br />
400 Franken im Monat <strong>für</strong> Lebensmittel<br />
<strong>für</strong> die ganze Familie zur Verfügung.<br />
I<strong>ch</strong> kann mir das fast ni<strong>ch</strong>t vorstellen.<br />
Wir brau<strong>ch</strong>en das Doppelte <strong>für</strong> zwei Personen.<br />
7 A<strong>ch</strong>ten Sie auf die Herkunft<br />
der Produkte?<br />
Ja. Sie sollen aus der Region sein, weder<br />
aus Südafrika no<strong>ch</strong> aus Neuseeland.<br />
Das gilt au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> den Wein: Frankrei<strong>ch</strong>,<br />
Italien, Deuts<strong>ch</strong>land, S<strong>ch</strong>weiz, aber si<strong>ch</strong>er<br />
ni<strong>ch</strong>t Amerika. Es hat au<strong>ch</strong> etwas<br />
mit Effizienz und Energievers<strong>ch</strong>wendung<br />
zu tun, wenn man bedenkt, dass ein Kilo<br />
Äpfel aus Südafrika einen Deziliter Öl<br />
verbrennt.<br />
8 Wel<strong>ch</strong>e Bedeutung haben <strong>für</strong> Sie<br />
Biolabels, zum Beispiel die Knospe?<br />
Für mi<strong>ch</strong> ist die Knospe der Garant <strong>für</strong><br />
Qualität, alles andere ist <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> … da<br />
s<strong>ch</strong>aue i<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t drauf. Ausser sie<br />
kommen aus Deuts<strong>ch</strong>land. Wenn jetzt<br />
der Paul hier deuts<strong>ch</strong>e Produkte verkauft,<br />
die keine Knospe tragen, dann habe<br />
i<strong>ch</strong> kein Problem. Wenn aber S<strong>ch</strong>weizer<br />
Produkte einen Käfer oder i<strong>ch</strong> weiss<br />
au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t was tragen – i<strong>ch</strong> bin s<strong>ch</strong>on<br />
lange ni<strong>ch</strong>t mehr in der Migros gewesen<br />
– traue i<strong>ch</strong> dem ni<strong>ch</strong>t. Die Knospe ist einfa<strong>ch</strong><br />
das bekannteste Label. Au<strong>ch</strong> in ausländis<strong>ch</strong>e<br />
Produkte mit der Knospe habe<br />
i<strong>ch</strong> Vertrauen.<br />
9 Erinnern Sie si<strong>ch</strong> an ein<br />
S<strong>ch</strong>lüsselerlebnis, wel<strong>ch</strong>es Sie zum<br />
Biokonsumenten ma<strong>ch</strong>te?<br />
Das war intuitiv. I<strong>ch</strong> wollte das Beste <strong>für</strong><br />
meinen Körper – wie der Auto-Freak, der<br />
sagt, er wolle das beste Benzin <strong>für</strong> seine<br />
Karre. Wenn i<strong>ch</strong> Bioprodukte kaufe, trage<br />
i<strong>ch</strong> zudem zur S<strong>ch</strong>onung der Natur und<br />
der Böden bei. Nebst der biologis<strong>ch</strong>en<br />
Bild: Oliver Lang<br />
Hans Pfister vor seinem Bioladen<br />
«s’Gänterli» in Luzern, bei seinem<br />
wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>en Einkauf.<br />
Ernährung setzen wir uns au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> eine<br />
dezentrale Energieversorgung ein, <strong>für</strong><br />
den sanften Weg, gegen AKW. Das gehört<br />
alles zusammen.<br />
10 Was halten Sie von den Biobäuerinnen<br />
und Biobauern? Dur<strong>ch</strong><br />
wel<strong>ch</strong>e Eigens<strong>ch</strong>aften fallen sie auf?<br />
Persönli<strong>ch</strong> kennen wir – also ni<strong>ch</strong>t, dass<br />
wir per Du wären – den ehemaligen Nationalrat<br />
Ruedi Baumann, oder au<strong>ch</strong> Andrea<br />
Hämmerle. Die Biobauern sind einfa<strong>ch</strong><br />
sanfter, rücksi<strong>ch</strong>tsvoller, haben das<br />
ganzheitli<strong>ch</strong>ere Denken. Wir sind Mitglied<br />
beim VKMB, und die Kleinbauern<br />
sind zum grössten Teil Biobauern und<br />
s<strong>ch</strong>auen zum Boden.<br />
Interview: Irène Böhm<br />
bioaktuell 10/06 25
NOTIZEN<br />
Merkblatt Fütterungsri<strong>ch</strong>tlinien aktualisiert<br />
Das Merkblatt «Fütterungsri<strong>ch</strong>tlinien 2007 na<strong>ch</strong> Bio Suisse» wurde<br />
auf den neuesten Stand gebra<strong>ch</strong>t. Es zeigt ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> und im Detail,<br />
wie die Fütterung auf den Knospe-Betrieben ab 1.1.2007 geregelt ist.<br />
Dazu gehören: Raufutteranteil, konventioneller Futteranteil sowie die<br />
Bere<strong>ch</strong>nungsgrundlagen. Das Merkblatt kann gratis aus dem FiBL-Shop<br />
unter der Bestellnummer 1398 abgerufen (www.shop.fibl.org) oder<br />
zum Preis von 3 Franken als Ausdruck bezogen werden bei:<br />
FiBL, Ackerstrasse, 5070 Frick, Tel. 062 865 72 72, Fax 062 865 72 73,<br />
info.suisse@fibl.org. rs<br />
Erster Auftritt von Bio S<strong>ch</strong>wand<br />
Zwis<strong>ch</strong>en 600 und 800 Gäste folgten am Samstag,<br />
2. Dezember der Einladung von Bio S<strong>ch</strong>wand zum<br />
Tag der offenen Tür und der leeren Räume. Das neu<br />
entstehende Biozentrum in Münsingen im Berner<br />
Aaretal präsentierte si<strong>ch</strong> erstmals einer breiten<br />
Öffentli<strong>ch</strong>keit aus der Region und der S<strong>ch</strong>weizer<br />
Biobewegung. Ein Rundgang führte dur<strong>ch</strong> die<br />
grösstenteils no<strong>ch</strong> leer stehenden Gebäude der<br />
ehemaligen Landwirts<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>ule. Bio S<strong>ch</strong>wand<br />
konnte fristgemäss sämtli<strong>ch</strong>e <strong>für</strong> die Übernahme<br />
der Anlage erforderli<strong>ch</strong>en Verträge mit dem Kanton<br />
Bern unterzei<strong>ch</strong>nen. Die Pä<strong>ch</strong>tergemeins<strong>ch</strong>aft, die<br />
den Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieb seit dem Jahr 2000<br />
bewirts<strong>ch</strong>aftet, zieht si<strong>ch</strong> überras<strong>ch</strong>end aus dem<br />
Projekt zurück, weshalb Bio S<strong>ch</strong>wand eine neue<br />
Pä<strong>ch</strong>ters<strong>ch</strong>aft su<strong>ch</strong>t. als<br />
26 bioaktuell 10/06<br />
Rumpe verlässt bio.inspecta<br />
Frank Rumpe kündigt seine Stelle als<br />
Ges<strong>ch</strong>äftsführer der bio.inspecta AG auf Ende<br />
August 2007. Der 45-Jährige will na<strong>ch</strong> 5 Jahren<br />
bei der Fricker Kontroll-<br />
und Zertifizierungsfirma<br />
no<strong>ch</strong> einmal einen<br />
Neustart wagen. Irgendwo<br />
in der weiten Welt will er<br />
si<strong>ch</strong> einen Traum erfüllen,<br />
sei es als Betreiber eines<br />
Biohotels, sei es in der<br />
Gewinnung erneuerbarer<br />
Energien. Sobald er sein<br />
Büro geräumt hat, wird er<br />
als erstes na<strong>ch</strong> Vancouver<br />
an der kanadis<strong>ch</strong>en Westküste fliegen, si<strong>ch</strong><br />
dort aufs Fahrrad s<strong>ch</strong>wingen und in den Indian<br />
Summer radeln. Zieldestination Washington DC.<br />
als<br />
Stand der neuen EU-Bioverordnung<br />
planète bio suisse<br />
beendet Umlaufbahn<br />
Na<strong>ch</strong> drei äusserst erfolgrei<strong>ch</strong>en Saisons<br />
mit über 6000 zufriedenen Besu<strong>ch</strong>ern, einer<br />
Vielzahl an positiven Medienberi<strong>ch</strong>ten<br />
und Rückmeldungen der Hoffamilien hat<br />
planète bio suisse Ende Oktober seine<br />
Umlaufbahn dur<strong>ch</strong> den Biokosmos definitiv<br />
beendet. Zurück bleiben viele intensive<br />
Erfahrungen und tolle Erinnerungen im<br />
Dialog mit den Jugendli<strong>ch</strong>en – und also mit<br />
den Biokonsumenten von morgen. Dies<br />
alles wäre ohne das enorme Engagement<br />
aller Beteiligten und der grosszügigen<br />
Unterstützung dur<strong>ch</strong> den Coop Naturaplan-<br />
Fonds ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> gewesen. Bereits<br />
hat si<strong>ch</strong> die kleine S<strong>ch</strong>wester von planète<br />
bio suisse, das Lehrmittel «Bio hautnah»,<br />
zu einem würdigen Folgeprojekt entwickelt<br />
und wird rege von Lehrpersonen der<br />
Oberstufe im Unterri<strong>ch</strong>t eingesetzt. Das<br />
Lehrmittel kann kostenlos unter www.planetebiosuisse.<strong>ch</strong><br />
bestellt werden. ml<br />
Seit Dezember 2005 wird ein neuer Entwurf <strong>für</strong> die EU-Bioverordnung intensiv diskutiert.<br />
Geplant ist, dass ab dem Jahr 2009 die bisherige Verordnung dur<strong>ch</strong> eine übergeordnete<br />
Ratsverordnung ersetzt wird, in der neben den wi<strong>ch</strong>tigsten Grundregeln <strong>für</strong> die<br />
Produktion, die Kennzei<strong>ch</strong>nung und den Import neu au<strong>ch</strong> Ziele und Grundsätze des<br />
Biolandbaus aufgenommen werden. Im Verlauf der vergangenen Monate wurden zahlrei<strong>ch</strong>e<br />
kritisierte Punkte verbessert, dies auf Druck vieler Mitgliedländer und des privaten<br />
Sektors.<br />
Mittlerweile liegt bereits der 3. umfassende Entwurf vor, der jetzt auf politis<strong>ch</strong>er und<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr auf te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Ebene diskutiert wird. Es gibt Punkte, die immer no<strong>ch</strong> als unbefriedigend<br />
angesehen werden:<br />
Eins<strong>ch</strong>ränkungen privater Labelorganisationen bezügli<strong>ch</strong> der Kommunikation von<br />
Unters<strong>ch</strong>ieden zur EU-Verordnung;<br />
Unklarheiten bezügli<strong>ch</strong> der Übernahmepfli<strong>ch</strong>t von Zertifikaten dur<strong>ch</strong> private<br />
Kontrollstellen von anderen Kontrollstellen, wenn diese auf Labelniveau ausgestellt<br />
wurden.<br />
Ende November haben die finnis<strong>ch</strong>e Präsidents<strong>ch</strong>aft und die EU-Kommission signalisiert,<br />
diese beiden strittigen Punkte zu strei<strong>ch</strong>en. Andere Punkte sollen aber no<strong>ch</strong> weiter<br />
diskutiert werden:<br />
Formulierung der GVO-Kontamination (es wird die allgemeine EU-Regelung übernommen,<br />
die praktis<strong>ch</strong> auf eine Toleranzgrenze bis 0,9 Prozent hinausläuft);<br />
Importregelung (Unklarheiten bei der Anerkennung von Zertifizierungsstellen);<br />
Kontrollregelungen (potenzielle Konfliktfelder mit Lebensmittelkontrolle);<br />
Unklarheiten bezügli<strong>ch</strong> der neu vorges<strong>ch</strong>lagenen Flexibilitätsregelung auf<br />
Länderebene;<br />
Der neue Vors<strong>ch</strong>lag, dass das EU-Logo obligatoris<strong>ch</strong> auf alle Produkte kommen muss.<br />
Im Dezember wird der Ministerrat darüber befinden. Dann geht der ganze Text zum<br />
Parlament und, falls dieses ni<strong>ch</strong>t das ganze Papier zurückweist, im März zur definitiven<br />
Verabs<strong>ch</strong>iedung in den Ministerrat. Die Umsetzung ist auf zwei Jahre na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>luss geplant,<br />
also frühestens 2009. Otto S<strong>ch</strong>mid, FiBL
Pestizide: Mehr statt weniger!<br />
Gemäss dem neusten jährli<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>t, den<br />
die EU-Generaldirektion Gesundheit und<br />
Verbrau<strong>ch</strong>ers<strong>ch</strong>utz herausgibt, nimmt die<br />
Konzentration von Pestizidrückständen in<br />
Lebensmitteln zu: 47 Prozent der 2005 in Europa<br />
konsumierten Frü<strong>ch</strong>te, Gemüse und Getreide<br />
waren kontaminiert, gegenüber 42 Prozent im<br />
Jahr zuvor. 23,4 Prozent der Produkte wiesen<br />
Rückstände von zwei bis a<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Pestiziden auf.<br />
Zum ersten Mal hat die Generaldirektion<br />
Gesundheit au<strong>ch</strong> Babynahrung unter die Lupe<br />
genommen: In 8,7 Prozent der Produkte findet<br />
man Pestizidrückstände, in 2,7 Prozent werden<br />
die Grenzwerte übers<strong>ch</strong>ritten.<br />
Quellen: www.mdrgf.org, «Libération» 07.11.06»<br />
Bio Suisse an der Olma<br />
Mit regionalen Wurstspezialitäten in Bioqualität<br />
wurden die Gäste an der Olma<br />
verwöhnt. Bio Suisse präsentierte an der<br />
grössten Publikumsmesse der S<strong>ch</strong>weiz mit<br />
400000 Besu<strong>ch</strong>erinnen und Besu<strong>ch</strong>ern 19<br />
Biowürste aus sieben Kantonen, darunter<br />
au<strong>ch</strong> prämierte Produkte aus dem Bio<br />
Suisse Sensorik-Wettbewerb vom letzten<br />
Sommer. Während den elf Messetagen besu<strong>ch</strong>ten<br />
rund 40000 Interessierte den Bio<br />
Suisse Stand, wo sie ausserdem ihr Glück<br />
beim elektronis<strong>ch</strong>en Bio-Memory-Spiel<br />
versu<strong>ch</strong>en konnten. ml<br />
FiBL-Kursverzei<strong>ch</strong>nis 2007 ers<strong>ch</strong>ienen<br />
Die «Biolandbau Fa<strong>ch</strong>kurse 2007» umfassen 18 ein- oder mehrtägige<br />
Veranstaltungen. Die Themen rei<strong>ch</strong>en von Ackerbautrends<br />
über Junghennenaufzu<strong>ch</strong>t, Pflanzens<strong>ch</strong>utz im Gemüsebau,<br />
<strong>Markt</strong>fragen in der S<strong>ch</strong>weinehaltung, Ho<strong>ch</strong>stammobstbau,<br />
Rebenveredelung bis hin zu Verarbeitung, Vermarktung und<br />
Zertifizierung. Die Kurse ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> an Bäuerinnen und Bauern,<br />
Lehrer, Beraterinnen und Kontrolleure sowie Fa<strong>ch</strong>leute aus<br />
Firmen, Verwaltung und<br />
Verbänden. Referentinnen<br />
und Referenten sind<br />
Fa<strong>ch</strong>leute aus Praxis,<br />
Beratung, Fors<strong>ch</strong>ung,<br />
Handel, Verbänden und der<br />
Verwaltung. Das 28-seitige<br />
Kursverzei<strong>ch</strong>nis kann<br />
gratis abgerufen werden<br />
unter www.fibl.org/Bildung<br />
S<strong>ch</strong>weiz/FiBL-Kurse oder<br />
gratis bezogen werden bei:<br />
FiBL, Ackerstrasse, 5070 Frick,<br />
Tel. 062 865 72 72,<br />
Fax 062 865 72 73,<br />
info.suisse@fibl.org. rs<br />
<br />
Biolandbau<br />
Fa<strong>ch</strong>kurse 2007<br />
Kurse und Tagungen<br />
<strong>für</strong> Bäuerinnen und Bauern,<br />
Lehrer, Beraterinnen und<br />
Kontrolleure im Biolandbau<br />
sowie Fa<strong>ch</strong>leute aus Firmen,<br />
Verwaltung und Verbänden<br />
Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut <strong>für</strong> biologis<strong>ch</strong>en Landbau (FiBL)<br />
Ackerstrasse, CH-5070 Frick<br />
Sagenhafte Absatzförderung<br />
ohne Preisaktion<br />
«Sagenhaft: Biokäse»: Unter diesem Titel bot die Ei<strong>ch</strong>berg Bio AG<br />
zusammen mit der Bio Plus AG den Bioläden ein Programm an,<br />
das den Absatz kantiger, einzigartiger Biokäsespezialitäten fördert,<br />
ohne den Preis anzutasten. Es startete Anfang 2006 und fokussiert<br />
monatli<strong>ch</strong> einen bestimmten Biokäse. Dieser wird in authentis<strong>ch</strong>er<br />
Form an der Bedientheke präsentiert; zusammen mit<br />
einem Infoflyer, der eine Sage aus der Herkunftsregion erzählt,<br />
die Region und die Käserei vorstellt und einen passenden Wein-<br />
und Genusstipp gibt. Die Promotionen werden mit Verkostungen<br />
dur<strong>ch</strong> das Verkaufspersonal begleitet.<br />
Die erste Zwis<strong>ch</strong>enbilanz na<strong>ch</strong> knapp einem halben Jahr fällt positiv<br />
aus: Während der Aktion profitierten alle Promotionskäse<br />
von einer mehrfa<strong>ch</strong>en bis zu 17-fa<strong>ch</strong>en Absatzsteigerung ge-<br />
genüber den Verkaufszahlen der glei<strong>ch</strong>en Vorjahresperiode und<br />
konnten na<strong>ch</strong> Ablauf des Promotionsmonats deutli<strong>ch</strong> erhöhte<br />
Absatzzahlen halten. Für den parallel angebotenen Weintipp zum<br />
Käse gelten ähnli<strong>ch</strong>e Erfolgszahlen.<br />
Die Aktion kannibalisiert dabei das übrige Käsesortiment ni<strong>ch</strong>t,<br />
im Gegenteil: Sie belebt den gesamten Käseverkauf. Einzelne<br />
Läden melden seit Beginn der Aktion bis zu 60 Prozent Zuwa<strong>ch</strong>s<br />
im bedienten Käseverkauf gegenüber dem Vorjahr. Die Zuwä<strong>ch</strong>se<br />
in den Verkäufen zeigen aber au<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>wankungen zwis<strong>ch</strong>en<br />
einzelnen Käsesorten. Die Auswahl der Käse im Programm<br />
wird daher mit hoher Sorgfalt erfolgen. Für 2007 sind weitere<br />
zwölf Promotionen mit sagenhaften Biokäsen in Vorbereitung.<br />
Toralf Ri<strong>ch</strong>ter, Bio Plus AG, Seon<br />
Mehr Infos beim Autor: Tel. 062 769 00 87, E-Mail tr@bio-plus.<strong>ch</strong><br />
IMPRESSUM<br />
bioaktuell<br />
15. Jahrgang<br />
Ers<strong>ch</strong>eint 10-mal jährli<strong>ch</strong> (jeweils Anfang Monat, ausser August und<br />
Januar)<br />
Auflage 7832 Exemplare (WEMF-beglaubigt, 2003)<br />
Geht an Produktions- und Lizenzbetriebe der Bio Suisse; Abonnement<br />
Fr. 49.–, Ausland Fr. 56.–<br />
Abonnementsdauer Kalenderjahr, Kündigung auf Ende Dezember<br />
Herausgeber FiBL, Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut <strong>für</strong> biologis<strong>ch</strong>en Landbau,<br />
Ackerstrasse, Postfa<strong>ch</strong>, CH-5070 Frick, Telefon +41 (0)62 865 72 72,<br />
Telefax +41 (0)62 865 72 73, www.fibl.org<br />
Bio Suisse (Vereinigung S<strong>ch</strong>weizer Biolandbau-Organisationen),<br />
Margarethenstrasse 87, CH-4053 Basel, Telefon +41 (0)61 385 96 10,<br />
Telefax +41 (0)61 385 96 11, www.bio-suisse.<strong>ch</strong><br />
Redaktion Alfred S<strong>ch</strong>ädeli, Markus Bär, Thomas Alföldi (FiBL); Christian<br />
Voegeli (Bio Suisse); bioaktuell@fibl.org<br />
Gestaltung Daniel Gorba<br />
Druck Brogle Druck AG, Postfa<strong>ch</strong>, 5073 Gipf-Oberfrick,<br />
Telefon +41 (0)62 865 10 30, Telefax +41 (0)62 865 10 39<br />
Inserate Nicole Rölli, FiBL, Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick.<br />
Telefon +41 (0)62 865 72 04, Telefax +41 (0)62 865 72 73,<br />
E-Mail nicole.roelli@fibl.org<br />
bioaktuell 10/06 27
AGEND A<br />
28 bioakutell 10/06<br />
ACKERBAU<br />
Bioackerbautagung<br />
Wann<br />
Donnerstag, 25. Januar<br />
Wo<br />
FiBL, 5070 Frick<br />
Inhalt<br />
Die bilateralen Abkommen mit der<br />
EU und der Import von günstigen<br />
Bioprodukten haben au<strong>ch</strong> Auswirkungen<br />
auf das Preisgefüge unserer<br />
Bioackerprodukte. Die Fa<strong>ch</strong>kommission<br />
von Bio Suisse und der<br />
Getreidepool haben die Preise<br />
bisher erfolgrei<strong>ch</strong> mit Agreements<br />
verteidigt. Wie lange können sie<br />
das no<strong>ch</strong> und wie entwickeln si<strong>ch</strong><br />
die Preise weiter? Wel<strong>ch</strong>e Kulturen<br />
sollen in Zukunft no<strong>ch</strong> angebaut<br />
werden? Wel<strong>ch</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />
haben die S<strong>ch</strong>weizer Produzenten,<br />
um günstiger zu produzieren? Die<br />
S<strong>ch</strong>weizer Produzenten können mit<br />
guter Qualität und Vertrauen in ihre<br />
Produkte auftrumpfen. Genügt das<br />
no<strong>ch</strong> in Zukunft?<br />
Kursleitung<br />
Hansueli Dierauer, FiBL Beratung<br />
Anmeldung/Auskunft<br />
FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />
Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />
72 74, Fax 062 865 72 73,<br />
E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />
Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />
Bioacker- und -Futterbau<br />
Wann<br />
Jeweils Donnerstag 15. und 22.<br />
Februar, 1. März, 19. April, Feldtag<br />
31. Mai, 9.00–16.00<br />
Wo<br />
Strickhof Wülflingen, Winterthur;<br />
LBBZ Arenenberg, Salenstein; LBBZ<br />
Liebegg, Gräni<strong>ch</strong>en<br />
Kursleitung<br />
Erik Meier, Strickhof<br />
Inhalt<br />
Anbauplanung unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung<br />
ökologis<strong>ch</strong>er und marktwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />
Aspekte, Produktionste<strong>ch</strong>nik,<br />
Düngung und Nährstoffkreislauf,<br />
Suisse-Bilanz, na<strong>ch</strong>haltige<br />
Bodenbearbeitung, Pflanzens<strong>ch</strong>utz,<br />
ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong> und<br />
Nützlingsförderung. Vernetzung<br />
aller Massnahmen anhand<br />
praktis<strong>ch</strong>er Planungsbeispiele.<br />
Der Kurs zählt au<strong>ch</strong> als<br />
Berufsprüfungsmodul. Besu<strong>ch</strong> einzelner<br />
Kurstage mögli<strong>ch</strong>.<br />
Kosten<br />
Fr. 60.– pro Kurstag plus<br />
Verpflegung und Unterlagen<br />
Auskunft<br />
Erik Meier, Tel. 052 354 98 45,<br />
erik.meier@bd.zh.<strong>ch</strong><br />
Anmeldung<br />
bis 3. Februar an Strickhof Lindau,<br />
Postfa<strong>ch</strong>, 8315 Lindau, Tel. 052 354<br />
98 22, www.strickhof.<strong>ch</strong><br />
GEMÜSEBAU<br />
Jahrestagung Biogemüse<br />
Wann<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 7. Februar<br />
Wo Olten<br />
Inhalt<br />
Die Jahrestagung der Biogemüsebran<strong>ch</strong>e<br />
bietet ni<strong>ch</strong>t nur Wissenswertes<br />
aus Politik, <strong>Markt</strong>, Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />
und Verbandsarbeit, sondern<br />
ist au<strong>ch</strong> eine gute Gelegenheit,<br />
Berufskollegen und -kolleginnen<br />
zum Erfahrungs- und Gedankenaustaus<strong>ch</strong><br />
zu treffen.<br />
Kursleitung<br />
Martin Li<strong>ch</strong>tenhahn, FiBL Beratung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
1382722<br />
Kosten<br />
Fr 85.– inkl. Kursunterlagen und<br />
Verpflegung<br />
Anmeldung/Auskunft<br />
FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />
Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick,<br />
Tel. 062 865 72 74, Fax 062 865 72<br />
73, E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />
Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />
OBSTBAU<br />
Bioobstbautagung<br />
Wann<br />
Freitag, 26. Januar<br />
Wo<br />
FiBL, 5070 Frick<br />
Inhalt<br />
Dur<strong>ch</strong> neue Anbaumethoden<br />
und -te<strong>ch</strong>niken konnte die<br />
Ertragssi<strong>ch</strong>erheit kontinuierli<strong>ch</strong><br />
verbessert werden. Trotzdem sind<br />
no<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Optimierungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
zur Si<strong>ch</strong>erung der<br />
Erträge zu erarbeiten und umzusetzen,<br />
wie das vergangene, <strong>für</strong><br />
den Pflanzens<strong>ch</strong>utz s<strong>ch</strong>wierige Jahr<br />
deutli<strong>ch</strong> zeigte.<br />
Die FiBL-Obstbautagung bietet die<br />
Gelegenheit, si<strong>ch</strong> im Bioobstbau<br />
auf den neusten Wissensstand zu<br />
bringen und den Austaus<strong>ch</strong> mit Kollegen<br />
und Kolleginnen zu pflegen.<br />
Praktiker, Fa<strong>ch</strong>leute vom Handel,<br />
sowie Fors<strong>ch</strong>er und Beraterinnen<br />
präsentieren praxisgere<strong>ch</strong>t Entwicklungen,<br />
Trends und neueste Untersu<strong>ch</strong>ungsresultate.<br />
Kursleitung<br />
Andi Häseli, FiBL Beratung<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />
Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />
72 74, Fax 062 865 72 73,<br />
Gesu<strong>ch</strong>t ab 2008 oder 2009<br />
E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />
Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />
Fa<strong>ch</strong>kurs Feld- und<br />
Gartenobstbau<br />
Wann<br />
Montag, 8. bis Freitag 12. Januar,<br />
9.00–16.30<br />
Wo<br />
Landw. Zentrum Ebenrain,<br />
4450 Sissa<strong>ch</strong>, und vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Praxisbetriebe<br />
Inhalt<br />
Pflanzung und Pflege von ho<strong>ch</strong>stämmigen<br />
Obstbäumen. Die wi<strong>ch</strong>tigsten<br />
Themen: Pflanzung, S<strong>ch</strong>nitt,<br />
Sortenkunde, Düngung, Pflanzens<strong>ch</strong>utz<br />
und Unfallverhütung.<br />
Kursleitung<br />
Andreas Buser, Ebenrain<br />
Kosten<br />
Fr. 250.– inkl. Kursunterlagen,<br />
exkl. Verpflegung<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
bitte unverzügli<strong>ch</strong> an Landw.<br />
Zentrum Ebenrain, Kurssekretariat,<br />
4450 Sissa<strong>ch</strong>, Tel. 061 976 21 21,<br />
E-Mail s<strong>ch</strong>ulen.lze@bl.<strong>ch</strong><br />
REBBAU<br />
Biorebbaukurs 2007<br />
Wann<br />
Hauptkurs:<br />
Freitag, 23. Februar, 9.00–16.15<br />
Freitag, 2. März, 9.00–16.15<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 5. September, 9.00–<br />
16.15 Exkursion<br />
Praxiskurs: jeweils am<br />
Freitagna<strong>ch</strong>mittag von 13.30–17.00<br />
23. März: S<strong>ch</strong>nitt von Jung- und<br />
Ertragsreben<br />
25. Mai: Reben setzen, Erlesen,<br />
Bodenpflege, Begrünung<br />
Pä<strong>ch</strong>terIn oder Pä<strong>ch</strong>tergemeins<strong>ch</strong>aft<br />
<strong>für</strong> den Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieb Bio S<strong>ch</strong>wand in Münsingen bei Bern.<br />
Modern eingeri<strong>ch</strong>teter Betrieb mit Mil<strong>ch</strong>viehhaltung, S<strong>ch</strong>weinezu<strong>ch</strong>t<br />
und Ackerbau, 55 Hektaren landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzflä<strong>ch</strong>e,<br />
Wohnraum <strong>für</strong> zwei Familien. Das Inventar kann von den bisherigen<br />
Bewirts<strong>ch</strong>aftern übernommen werden.<br />
Der Betrieb wird jetzt no<strong>ch</strong> konventionell bewirts<strong>ch</strong>aftet und<br />
muss auf biologis<strong>ch</strong>e oder biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />
umgestellt werden. Der Hof liegt in der Agglomeration Bern und soll<br />
im Rahmen von Bio S<strong>ch</strong>wand <strong>für</strong> Besu<strong>ch</strong>er zugängli<strong>ch</strong> sein. Zusammenarbeit<br />
mit Bildung, Fors<strong>ch</strong>ung, Verarbeitungs- und Handelsbetrieben<br />
an der Bio S<strong>ch</strong>wand ist mögli<strong>ch</strong> und erwüns<strong>ch</strong>t.<br />
Bitte senden Sie ein Bewirts<strong>ch</strong>aftungskonzept und die übli<strong>ch</strong>en<br />
Bewerbungsunterlagen an Bio S<strong>ch</strong>wand, Postfa<strong>ch</strong>,<br />
CH-3110 Münsingen. Weitere Informationen www.bios<strong>ch</strong>wand.<strong>ch</strong>
29. Juni: Laubarbeit, Bodenpflege,<br />
Trauben teilen<br />
24. August: Ertrag regulieren<br />
Ende September (kurzfristige<br />
Einladung, fakultativ): Ernte,<br />
erste Verarbeitungss<strong>ch</strong>ritte<br />
Wo<br />
FiBL, 5070 Frick<br />
Inhalt<br />
Dieser Fa<strong>ch</strong>kurs ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> an alle<br />
Erwerbs- und Hobbyrebbäuerinnen<br />
und -rebbauern, die einen Einstieg<br />
in den Biorebbau in Betra<strong>ch</strong>t ziehen<br />
oder si<strong>ch</strong> umfassend darüber informieren<br />
wollen. Der 3-tägige Hauptkurs<br />
und der 5 Halbtage umfassende<br />
Praxiskurs können unabhängig<br />
voneinander besu<strong>ch</strong>t werden.<br />
A) Hauptkurs: Grundlagen<br />
im Biorebbau. Exkursion auf<br />
Biorebbaubetrieben. Hauptinhalte:<br />
Ri<strong>ch</strong>tlinienanforderungen,<br />
Laubarbeiten, Pflanzens<strong>ch</strong>utz,<br />
Sortenwahl, Bodenpflege und<br />
Pflanzenernährung, Nährstoffversorgung;<br />
Betriebswirts<strong>ch</strong>aft, Vermarktung;<br />
Erfahrungsberi<strong>ch</strong>te langjähriger<br />
Biorebbauern.<br />
B) Praxiskurs: An 5 Halbtagen während<br />
der Vegetationsperiode werden<br />
die zur Erzielung von qualitativ<br />
ho<strong>ch</strong>wertigem Traubengut wi<strong>ch</strong>tigsten<br />
Massnahmen im Biorebberg<br />
in einer Einführung erläutert und<br />
dann im Rebberg demonstriert und<br />
intensiv geübt.<br />
Kursleitung<br />
Andi Häseli, FiBL Beratung<br />
Kosten<br />
Hauptkurs Fr. 200.–,<br />
Praxiskurs Fr. 200.–<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />
Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />
72 74, Fax 062 865 72 73,<br />
E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />
Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />
Biorebbautagung<br />
Wann<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 7. März<br />
Wo<br />
Neu<strong>ch</strong>âtel<br />
Inhalt<br />
Die Biorebbautagung von FiBL und<br />
Bio Suisse ist die Gelegenheit, si<strong>ch</strong><br />
über die aktuellen Entwicklungen<br />
in der Produktion und auf dem<br />
<strong>Markt</strong> zu orientieren, die neusten<br />
Errungens<strong>ch</strong>aften der Fors<strong>ch</strong>ung<br />
zu erfahren und den Austaus<strong>ch</strong><br />
mit Berufskollegen zu pflegen.<br />
S<strong>ch</strong>werpunkte: Fors<strong>ch</strong>ungsresultate<br />
und Erfahrungen bei der Regulierung<br />
von Rebkrankheiten, Forts<strong>ch</strong>ritte<br />
bei der Produktion von Biojungpflanzen,<br />
neuste Erkenntnisse<br />
mit pilzfesten Rebsorten. Die<br />
Qualität der Weine aus diesen<br />
Sorten lässt si<strong>ch</strong> bei einer ausgedehnten<br />
Degustation beurteilen.<br />
Simultanübersetzung <strong>für</strong> französis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>ige<br />
Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer.<br />
Kursleitung<br />
Andi Häseli, FiBL Beratung<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />
Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />
72 74, Fax 062 865 72 73,<br />
E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />
Kursprogramm folgt<br />
GARTEN<br />
Mehr Freude am Garten<br />
Wann<br />
Jeweils Mittwo<strong>ch</strong>, 24., 31. Jan.;<br />
7., 14. Feb., 7., 14., 21., 28. März;<br />
18., 25. April; 2., 9., 16., 23., 30. Mai;<br />
6., 13., 20. Juni, 8.30–11.45<br />
Wo<br />
Landw. Zentrum Ebenrain,<br />
4450 Sissa<strong>ch</strong>, Gebäude 6<br />
Inhalt<br />
Im Kurs lernen Sie, einen Freizeitgarten<br />
erfolgrei<strong>ch</strong> zu gestalten und<br />
zu bewirts<strong>ch</strong>aften. Dabei mö<strong>ch</strong>ten<br />
wir so nahe als mögli<strong>ch</strong> zum biologis<strong>ch</strong>en<br />
Gärtnern kommen.<br />
Kursleitung<br />
Urs Streuli, Ebenrain<br />
Kosten<br />
Fr. 590.–<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
bis 5. Januar beim Landw. Zentrum<br />
Ebenrain, Kurssekretariat,<br />
4450 Sissa<strong>ch</strong>, Tel. 061 976 21 21,<br />
E-Mail s<strong>ch</strong>ulen.lze@bl.<strong>ch</strong><br />
TIERHALTUNG<br />
Legehennentagung<br />
Wann<br />
Dienstag, 6. März, 9.00–12.00<br />
Wo<br />
Olten, SV-Konferenzzentrum,<br />
Swisscom-Gasse<br />
Inhalt<br />
Das Aviforum (ehemals S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e<br />
Geflügelzu<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>ule) übernimmt<br />
<strong>für</strong> die S<strong>ch</strong>weizer Geflügelwirts<strong>ch</strong>aft<br />
zentrale Aufgaben wie<br />
Fütterungsversu<strong>ch</strong>e, Ausbildung<br />
von Geflügelzü<strong>ch</strong>tern, Erarbeitung<br />
von Massnahmen bei Seu<strong>ch</strong>engefahr<br />
(z.B. Vogelgrippe). Der Referent<br />
stellt uns die erwähnten Berei<strong>ch</strong>e<br />
näher vor.<br />
Die Junghennenaufzu<strong>ch</strong>t stellt hohe<br />
Anforderungen. Die Junghennen<br />
müssen in kurzer Zeit ihre Reife<br />
erzielen, um im gewüns<strong>ch</strong>ten Alter<br />
mit ihrer Legetätigkeit zu beginnen.<br />
Die Feinabstimmung zwis<strong>ch</strong>en<br />
der Aufzu<strong>ch</strong>t und der Einstallung/<br />
Haltung im Legehennenstall ist <strong>für</strong><br />
die Tierhalter ni<strong>ch</strong>t immer einfa<strong>ch</strong>.<br />
Praktiker erläutern ihre mehrjährigen<br />
Erfahrungen beim Einstallen<br />
von Junghennen.<br />
Kursleitung<br />
Klaus Böhler, FiBL Beratung<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />
Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />
72 74, Fax 062 865 72 73,<br />
E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />
Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />
Tierfreundli<strong>ch</strong>e Haltung<br />
von Pferden<br />
Wann, Wo<br />
Kurs I, Basiskurs:<br />
Samstag, 3. Februar, Winterthur<br />
Kurs I, Basiskurs:<br />
Samstag, 24. März, Olten<br />
Kurs II, Workshop:<br />
Samstag, 28. April, Olten<br />
Inhalt<br />
Kurs I, Basiskurs: Das natürli<strong>ch</strong>e<br />
Verhalten der Pferde; Gestaltung<br />
von Stall, Auslauf und Weide;<br />
Management und Eingliederung<br />
neuer Pferde in die Gruppe;<br />
Krankheiten, Verletzungen und<br />
deren Prophylaxe; aktuelle<br />
Rahmenbedingungen (Gesetze,<br />
Verordnungen)<br />
Kurs II, Workshop: <strong>für</strong> alle, die<br />
bereits Erfahrung mit der Gruppenhaltung<br />
von Pferden haben oder<br />
unseren Kurs I besu<strong>ch</strong>t haben:<br />
Praxisbeispiele; Fragen der Teilnehmenden<br />
zu den Themen aus Kurs I.<br />
Kosten<br />
Kurs I Fr. 250.– (Studierende<br />
150.–), Kurs II Fr. 300.–<br />
(Studierende 200.–) inkl.<br />
Unterlagen, Verpflegung und<br />
Kursbestätigung<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
S<strong>ch</strong>weizer Tiers<strong>ch</strong>utz STS,<br />
Dorna<strong>ch</strong>erstrasse 101, 4008 Basel,<br />
Tel. 061 365 99 99, Fax 061 365<br />
99 90, E-Mail: sts@tiers<strong>ch</strong>utz.com,<br />
www.tiers<strong>ch</strong>utz.com, detailliertes<br />
Programm erhältli<strong>ch</strong><br />
VERMARKTUNG<br />
Neue Wege in der Vermarktung?<br />
Wann<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 28. Februar<br />
Wo<br />
FiBL Frick<br />
Inhalt<br />
Au<strong>ch</strong> die Preise <strong>für</strong> Bioprodukte geraten<br />
zunehmend unter Druck.<br />
Ni<strong>ch</strong>t alle Landwirte können ihr Einkommen<br />
mit einem Nebenerwerb<br />
oder dur<strong>ch</strong> Zupa<strong>ch</strong>t von mehr Land<br />
aufbessern. Eine Strategie ist, die<br />
Werts<strong>ch</strong>öpfung der eigenen Produkte<br />
zu erhöhen und die Vermarktung<br />
selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Das ist aber oft ni<strong>ch</strong>t ganz einfa<strong>ch</strong>.<br />
Wel<strong>ch</strong>es sind die Faktoren <strong>für</strong> eine<br />
erfolgrei<strong>ch</strong>e Vermarktung? Wel<strong>ch</strong>e<br />
Mögli<strong>ch</strong>keiten gibt es <strong>für</strong> meinen<br />
Betrieb? In der S<strong>ch</strong>weiz gibt es<br />
s<strong>ch</strong>on einige erfolgrei<strong>ch</strong>e Beispiele.<br />
Fors<strong>ch</strong>er analysieren diese Projekte<br />
auf Stärken und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en und<br />
geben Tipps.<br />
Kursleitung<br />
Hansueli Dierauer, FiBL Beratung<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />
Su<strong>ch</strong>e<br />
Kleinheim <strong>für</strong> behinderte Erwa<strong>ch</strong>sene su<strong>ch</strong>t<br />
auf 2007 einen ausgebildeten (evtl. älteren<br />
oder auf seinem Betrieb ni<strong>ch</strong>t ausgelasteten)<br />
Landwirt <strong>für</strong> den kleinen, biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong><br />
geführten Betrieb. Geregelte Arbeitsbedingungen.<br />
Ihre s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Bewerbung<br />
erwartet gerne: Wohnheim Hö<strong>ch</strong>matt, 3616<br />
S<strong>ch</strong>warzenegg, F. Wulff, Tel. 033 453 16 63<br />
Ehepaar su<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> den Alpsommer 2007 eine<br />
Kuhalp. Wir haben Alperfahrung (Melken und<br />
Käsen) auf Bio- und Demeter-Alpen. Wir mö<strong>ch</strong>ten<br />
gerne selbstständig den Betrieb führen, ca.<br />
18–20 Mil<strong>ch</strong>kühe, ein paar Rinder und Kälber.<br />
Am liebsten wäre uns ein Ganzjahresbetrieb,<br />
au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> den Winter. Angebote an FiBL,<br />
Ackerstrasse, 5070 Frick,<br />
Chiffre BA 105-3011018<br />
Su<strong>ch</strong>e im Raum ZH/AG 1-2-Zi. od. 1-Zi-Whg.<br />
auf Bauernhof. Biete evtl. Mithilfe im Haushalt<br />
an. Tel. 043 455 90 04<br />
Kleiner, aber feiner Biogemüsebaubetrieb mit<br />
Direktvermaktung su<strong>ch</strong>t als re<strong>ch</strong>te Hand des<br />
Betriebsleiters: GemüsegärtnerIn mit Herz<br />
und Verstand. Stehen Sie auf Qualität? Lieben<br />
Sie die Vielfalt? Wollen Sie <strong>für</strong> die Frü<strong>ch</strong>te Ihrer<br />
Arbeit den Kopf hinhalten? Dann senden Sie<br />
Ihre Bewerbung an: Gmüesgarte S<strong>ch</strong>irmensee,<br />
Mark Gnant, Bahnhofstrasse 2, 8714 Feldba<strong>ch</strong><br />
I<strong>ch</strong> (w, 36) su<strong>ch</strong>e Biohof (oder ähnli<strong>ch</strong>es)<br />
– Wohnen gegen Mithilfe – <strong>für</strong> 4 Jahre während<br />
Studienaufenthalt, Umgebung der Stadt<br />
Zug. Erfahrung in Stallarbeit und Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />
vorhanden. Ab April 07, Tel. 0049 (0)7073 5389<br />
ab 18.00 Uhr, E-Mail t.c.bos<strong>ch</strong>@t-online.de<br />
Junges initiatives Paar su<strong>ch</strong>t Pa<strong>ch</strong>t zur biologis<strong>ch</strong>en<br />
Bewirts<strong>ch</strong>aftung. Wir bieten gute<br />
Ausbildung und Praxiserfahrung mit Referenzen.<br />
Angebote an biobauer@freesurf.<strong>ch</strong> oder<br />
FiBL, Ackerstrasse, 5070 Frick,<br />
Chiffre BA 105-3011019<br />
Angebote<br />
Kuh braun, geb. Jan. 03, fleis<strong>ch</strong>ig, ca. 68 % OB,<br />
gehörnt, trä<strong>ch</strong>tig seit 4.5.06, geeignet als<br />
Ammen- od. Mutterkuh. Gottfried Hiestand,<br />
Tel. 044 784 79 81<br />
Diverses<br />
MÄRITSTAND <br />
Wer taus<strong>ch</strong>t mit uns vom 10.–25.2.07 Haus +<br />
Hof? Familie mit 3 Kindern su<strong>ch</strong>t Biobetrieb,<br />
evtl. Nebenerwerb, Nähe Skigebiet. Haben<br />
7 Kühe, Boxenlaufstall, Melkstall, 1 Reitpferd,<br />
einmaliges Wohnhaus, exzellente Wohnlage,<br />
s<strong>ch</strong>öne Wander- und Reitregion im Fricktal.<br />
Au<strong>ch</strong> Interesse an weiterem Ferientaus<strong>ch</strong>.<br />
Tel. 062 878 11 43<br />
bioaktuell 10/06 29
30 bioakutell 10/06<br />
DIREKTVERMARKTUNG<br />
Direktverkaufsseminar <strong>für</strong> Bäuerinnen und Bauern<br />
Wann<br />
Dienstage 16. und 30. Januar, 27. Februar, 20. März und 17. April 2007,<br />
jeweils 8.30–16.00<br />
Wo<br />
Strickhof Wülflingen, vers<strong>ch</strong>iedene Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe in der<br />
Region<br />
Inhalt<br />
Dem Betriebszweig Direktvermarktung das nötige Gewi<strong>ch</strong>t innerhalb<br />
des gesamten Betriebes geben. Die Teilnehmenden erarbeiten<br />
einen konkreten Umsetzungsplan zur Professionalisierung der eigenen<br />
Vermarktung. Sti<strong>ch</strong>worte: Förderung der Kreativität, Hoflogo,<br />
Verpackung, Sortimentsgestaltung, Preiskalkulation, Lernen am<br />
Beispiel.<br />
Kursleitung<br />
Klaus Böhler, Bettina Springer, FiBL Beratung, 5070 Frick,<br />
Tel. 062 865 72 63, E-Mail klaus.boehler@fibl.org<br />
Kosten<br />
Fr. 500.– pro Betrieb <strong>für</strong> das ganze Seminar inkl. Unterlagen, plus<br />
Verpflegung; Fr. 100.– pro Tag<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
bitte unverzügli<strong>ch</strong> an: Strickhof Kurssekretariat, Postfa<strong>ch</strong>, 8315 Lindau;<br />
Tel. 052 354 98 02, Fax 052 354 98 33, www.strickhof.<strong>ch</strong>, Kurse/<br />
Termine<br />
Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />
72 74, Fax 062 865 72 73,<br />
E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />
Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />
BIOLOGISCH-<br />
DYNAMISCH<br />
Einführungskurs biologis<strong>ch</strong>dynamis<strong>ch</strong>er<br />
Landbau<br />
obligatoris<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Umsteller<br />
Wann<br />
Montag 15. bis Samstag 20. Januar<br />
Wo<br />
Bio S<strong>ch</strong>wand, 3110 Münsingen<br />
Inhalt<br />
Wesentli<strong>ch</strong>e Grundbegriffe des<br />
biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en Landbaus<br />
wie Betriebsindividualität; irdis<strong>ch</strong>es<br />
und kosmis<strong>ch</strong>es Leben;<br />
Kräftewirkungen der Planeten;<br />
Studium am Landwirts<strong>ch</strong>afli<strong>ch</strong>en<br />
Kurs; Herstellung, Anwendung<br />
und Wirkung der Präparate.<br />
Vermarktungsfragen, Obstbau,<br />
Alpwirts<strong>ch</strong>aft, Anthroposophie,<br />
Mondrhythmen und Planetenwirkungen,<br />
Gemüsebau, Viehzu<strong>ch</strong>t;<br />
Qualitätsfragen in der Mil<strong>ch</strong>verarbeitung.<br />
Kursleitung<br />
Jürg Hädri<strong>ch</strong><br />
Auskunft, Anmeldung<br />
Verein <strong>für</strong> biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aft, Anita Werren,<br />
4144 Arlesheim, Tel. 061 706 96 43,<br />
a.werren@demeter.<strong>ch</strong>, detailliertes<br />
Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />
Bild: BLE, Bonn/Dominic Menzler<br />
Introduction à la Biodynamie<br />
Dates<br />
6 février, 11 et 12 avril, 15 juin<br />
Lieu<br />
L’Aubier, Hôtel-Restaurant et Ferme-<br />
Fromagerie, 2037 Montézillon-<br />
Neu<strong>ch</strong>âtel<br />
Programme<br />
La notion d‘individualité appliquée<br />
à l‘agriculture; La fumure bio-dynamique<br />
et les soins aux plantes; Les<br />
préparations bio-dynamiques à pulvériser;<br />
Le compostage, spécificités<br />
du compostage bio-dynamique; Les<br />
rythmes du cosmos influencent-ils<br />
le comportement du sol et des<br />
plantes?; Le paysage et la diversité<br />
comme facteurs de santé pour<br />
l’agriculture et pour l’homme; Une<br />
nouvelle appro<strong>ch</strong>e pour soigner<br />
les plantes; La re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e biodynamique:<br />
Les résultats; Pratiques<br />
spécifiques pour l‘élevage, pour<br />
les grandes cultures et les cultures<br />
légumières et l‘arboriculture;<br />
Pratiques spécifiques pour la viticulture:<br />
Emploi des préparations;<br />
réduction des doses de cuivre et de<br />
soufre; Comment créer de la diversité<br />
dans le vignoble; la biodynamie<br />
peut-elle se prolonger à la cave?;<br />
régénération du vignoble; rythmes<br />
et emploi des préparations, travail<br />
du sol, taille, rognages, semis,<br />
greffage, plantation, etc.; Visites sur<br />
le terrain<br />
Information et inscription<br />
Association pour la Biodynamie,<br />
4144 Arlesheim, Anita Werren,<br />
Tel. 061 706 96 43,<br />
mobile 078 745 48 81<br />
Einführung<br />
biodynamis<strong>ch</strong>er Landbau<br />
Wann<br />
Montag bis Donnerstag 12. bis 15.<br />
Februar, Feldtag am Dienstag,<br />
12. Juni, jeweils 9.00–16.00<br />
Wo<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieb Fintan,<br />
8462 Rheinau<br />
Inhalt<br />
Grundbegriffe, ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Zusammenhänge;Betriebsorganismus;<br />
biodynamis<strong>ch</strong>e Qualitätskriterien;<br />
Planetenwirkung; Kompostierungsverfahren<br />
und Präparate;<br />
pflanzenbauli<strong>ch</strong>e Massnahmen;<br />
Tierhaltung im Wirkungskreis<br />
Mens<strong>ch</strong>-Tier-Pflanze; Vermarktung<br />
von Demeter-Produkten,<br />
Ri<strong>ch</strong>tlinienaspekte; Fragen zur<br />
Betriebsumstellung, Lernzielkontrolle.<br />
(Der Kurs zählt au<strong>ch</strong> als<br />
Berufsprüfungsmodul.)<br />
Kursleitung<br />
Ueli Straub, Strickhof; Martin Ott,<br />
Stiftung Fintan<br />
Kurskosten<br />
Fr. 60.– pro Kurstag exkl. Unterlagen,<br />
Verpflegung, (mögli<strong>ch</strong>e)<br />
Unterkunft<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
bitte unverzügli<strong>ch</strong> an Strickhof<br />
Lindau, Ueli Straub, Postfa<strong>ch</strong>,<br />
8315 Lindau, Tel. 052 354 98 22<br />
oder Tel. 078 738 03 97,<br />
E-Mail ulri<strong>ch</strong>.straub@bd.zh.<strong>ch</strong>,<br />
www.strickhof.<strong>ch</strong><br />
Vertiefungswo<strong>ch</strong>en Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />
und Anthroposophie<br />
Wann<br />
Montag, 15. Januar bis Freitag,<br />
2. Februar<br />
Wo<br />
Goetheanum, 4143 Dorna<strong>ch</strong><br />
Inhalt<br />
Dieser Kurs ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> an Mens<strong>ch</strong>en,<br />
die die biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aft bereits<br />
kennen und praktizieren und das<br />
Bedürfnis na<strong>ch</strong> einer Vertiefung der<br />
anthroposophis<strong>ch</strong>en Grundlagen<br />
des biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en<br />
Landbaus haben. Der Kurs führt<br />
au<strong>ch</strong> in die goetheanistis<strong>ch</strong>e<br />
Naturbeoba<strong>ch</strong>tung ein.<br />
Kosten<br />
Kursgebühr Fr. 590.–,<br />
Gemeins<strong>ch</strong>aftsunterkunft Fr. 250.–,<br />
Verpflegung Fr. 230.–<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
Sektion <strong>für</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft am<br />
Goetheanum, Hügelweg 59,<br />
4143 Dorna<strong>ch</strong>, Tel. 061 706 42 12,<br />
Fax 061 706 42 15, E-Mail sektion.<br />
landwirts<strong>ch</strong>aft@goetheanum.<strong>ch</strong><br />
Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Tagung<br />
Wann<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 7. bis Samstag,<br />
10. Februar<br />
Wo<br />
Goetheanum, 4143 Dorna<strong>ch</strong><br />
Inhalt<br />
«Kohlenstoff und Klimawandel<br />
– Düngerpflege und Bodendynamik<br />
im Jahreslauf» ist das Jahresthema<br />
der weltweiten biologis<strong>ch</strong>dynamis<strong>ch</strong>en<br />
Bewegung und<br />
damit au<strong>ch</strong> das Thema der<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Tagung.<br />
Kosten<br />
Tagungsgebühr Fr. 230.–,<br />
Ehepaare Fr. 370.–, Studierende,<br />
Auszubildende, Stellenlose<br />
Fr. 140.–; Verpflegung im Speisehaus<br />
und Vermittlung von Unterkunft<br />
auf Anfrage<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
Sektion <strong>für</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft am<br />
Goetheanum, Hügelweg 59,<br />
4143 Dorna<strong>ch</strong>, Tel. 061 706 42 12,<br />
Fax 061 706 42 15, E-Mail sektion.<br />
landwirts<strong>ch</strong>aft@goetheanum.<strong>ch</strong><br />
DIVERSES<br />
Bionährstoff- oder Humusbilanz<br />
selber bere<strong>ch</strong>nen<br />
Wann<br />
Montag, 8. Januar, 9.15–15.45<br />
Wo<br />
Inforama Waldhof, 4900 Langenthal<br />
Inhalt<br />
Einführung in die Nährstoffbilanzierungsmethode<br />
Suisse-Bilanz und<br />
Humusbilanzierungsmethode <strong>für</strong><br />
Biobetriebe; Hinweise zu den EDV-<br />
Programmen, individuelle Arbeit<br />
mit Computer unter Anleitung in<br />
Kleingruppe<br />
Kosten<br />
Fr. 60.– plus Material und<br />
Verpflegung<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
Inforama Waldhof, Kurssekretariat,<br />
4900 Langenthal, Tel. 062 916 01<br />
01, E-Mail info.inforama@vol.be.<strong>ch</strong><br />
Wintertagung<br />
der Bärner Bio Bure<br />
Wann<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 21. Februar, 9.00–16.00<br />
Wo<br />
Bio S<strong>ch</strong>wand, 3110 Münsingen<br />
Inhalt<br />
Au<strong>ch</strong> auf Biohöfen gibt es Verdi<strong>ch</strong>tungsers<strong>ch</strong>einungen.Verdi<strong>ch</strong>tungen<br />
haben Einflüsse auf die<br />
Erträge, die Pflanzengesundheit und<br />
die Nährstoffdynamik im Boden.<br />
Die Kursteilnehmer lernen die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Einflüsse der Bewirts<strong>ch</strong>aftung,<br />
die im Zusammenhang<br />
mit der Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit stehen,<br />
besser kennen. Unters<strong>ch</strong>iede<br />
bezügli<strong>ch</strong> Gewi<strong>ch</strong>t, Luftdruck<br />
und Bereifung im Bezug auf die<br />
Verdi<strong>ch</strong>tungstiefe erkennen.<br />
Auskunft, Anmeldung<br />
Inforama Waldhof, Kurssekretariat,<br />
4900 Langenthal BE,<br />
Tel. 062 916 01 01,<br />
E-Mail info.inforama@vol.be.<strong>ch</strong>
… und sie bewegt si<strong>ch</strong><br />
do<strong>ch</strong>!<br />
Zur Öffnung der Zertifizierung.<br />
Galileo Galilei musste wider besseres<br />
Wissen der Erkenntnis abs<strong>ch</strong>wören,<br />
dass si<strong>ch</strong> die Erde bewegt. Nur<br />
so konnte er den Kopf aus der S<strong>ch</strong>linge<br />
ziehen, die ihm bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on um<br />
den Hals gelegt war. Heute lä<strong>ch</strong>eln wir<br />
darüber, dass es einmal eine Zeit gegeben<br />
hat, in der neue Erkenntnisse von den<br />
Herrs<strong>ch</strong>enden als Teufelswerk verurteilt<br />
wurden und ihre Verfe<strong>ch</strong>ter verbannt,<br />
ins Irrenhaus gesteckt oder gar hingeri<strong>ch</strong>tet<br />
wurden. Das Beispiel Galileo<br />
Galilei ist nur ein markantes unter vielen.<br />
Heute sind wir da wesentli<strong>ch</strong> weiter.<br />
Wirkli<strong>ch</strong>?<br />
Bei uns in der S<strong>ch</strong>weiz riskiert niemand<br />
mehr das Leben, wenn er unangenehme<br />
Wahrheiten ausspri<strong>ch</strong>t. Aber russis<strong>ch</strong>e<br />
Journalisten oder südamerikanis<strong>ch</strong>e<br />
Politiker leben immer no<strong>ch</strong> lebensgefährli<strong>ch</strong>,<br />
wenn sie si<strong>ch</strong> kritis<strong>ch</strong> über die<br />
Herrs<strong>ch</strong>enden äussern.<br />
Damit sind die Probleme der Biobewegung<br />
ni<strong>ch</strong>t verglei<strong>ch</strong>bar. Aber wie jeder<br />
Bewegung, die in die Jahre kommt und<br />
deren Verhaltensmuster si<strong>ch</strong> fest etablieren,<br />
droht au<strong>ch</strong> ihr, dass sie Abwei<strong>ch</strong>ler<br />
in den eigenen Reihen ausgrenzt. Au<strong>ch</strong><br />
jeder und jede Einzelne von uns kann<br />
der Versu<strong>ch</strong>ung unterliegen, notwendige<br />
Veränderungen ni<strong>ch</strong>t zuzulassen. Da ist<br />
ein Vater, der seinem Sohn keinen Freiraum<br />
lässt, um Neues auszuprobieren,<br />
dort eine Mutter, die ihre Kinder emotional<br />
an si<strong>ch</strong> bindet, und sie damit am<br />
Selbstständigwerden hindert. Hier ein<br />
Vorsitzender, der den Kurs seines Vereins<br />
in Alleinherrs<strong>ch</strong>aft bestimmt, bis ihm die<br />
Mitglieder davonlaufen, dort ein Politiker,<br />
der Jasager um si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>art und na<strong>ch</strong><br />
seinem Abgang ein Vakuum hinterlässt.<br />
Wir alle haben ein mehr oder weniger<br />
ausgeprägtes Beharrungsvermögen und<br />
oft eine gewisse Betriebsblindheit, die<br />
uns hindern, notwendige Kurskorrekturen<br />
re<strong>ch</strong>tzeitig an die Hand zu nehmen.<br />
Wohl dem, der si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t stur an<br />
eingefahrene Strukturen klammert.<br />
So gesehen war es ein weiser Ents<strong>ch</strong>eid<br />
des Bio Suisse Vorstandes, die Opposition<br />
gegen die Öffnung der Zertifizierung<br />
aufzugeben und den Weg<br />
<strong>für</strong> Mitbewerber frei zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
In der Oktober-Nummer des bioaktuell<br />
bedauert Alfred S<strong>ch</strong>ädeli, dass der Umgangston<br />
unter Biobauern rauer geworden<br />
sei und dass mit härteren Bandagen<br />
gekämpft werde als früher. Dem mö<strong>ch</strong>te<br />
i<strong>ch</strong> entgegenhalten, dass sol<strong>ch</strong>e Auseinandersetzungen<br />
das Zei<strong>ch</strong>en da<strong>für</strong> sind,<br />
dass die Biobewegung no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verkrustet<br />
ist, dass sie lebt und si<strong>ch</strong> bewegt!<br />
Unsere ganze Bewegung ist das Ergebnis<br />
einer jahrelangen und s<strong>ch</strong>merzvollen<br />
Auseinandersetzung mit der etablierten<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aft. Was haben die Initianten<br />
des FiBL ni<strong>ch</strong>t alles über si<strong>ch</strong> ergehen<br />
lassen müssen bis zur heutigen Anerkennung!<br />
Aber au<strong>ch</strong> innerhalb der Biobewegung<br />
gab es immer wieder S<strong>ch</strong>eidewege.<br />
Die Gründung der Biofarm ist ein<br />
Beispiel, die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Bio-Gemüse<br />
AV-AG ein weiteres. Und wenn wir<br />
die Bio Suisse der ersten Jahre mit der<br />
von heute verglei<strong>ch</strong>en, können wir uns<br />
nur verwundert die Augen reiben ob der<br />
rasanten Entwicklung, die sie in 25 Jahren<br />
dur<strong>ch</strong>laufen hat. Gegründet wurde<br />
sie mit dem einzigen Vereinszweck, die<br />
Knospe in S<strong>ch</strong>utz zu nehmen. Heute ist<br />
sie eine ernst zu nehmende Gesprä<strong>ch</strong>spartnerin<br />
bis in hö<strong>ch</strong>ste Bundesstellen.<br />
Zu glauben, mit den jüngsten Ents<strong>ch</strong>eiden<br />
sei nun Ruhe eingekehrt, wäre eine<br />
Illusion. Es gibt no<strong>ch</strong> viel zu<br />
tun bis zum Bioland S<strong>ch</strong>weiz –<br />
wenn wir etwas anderes wollten<br />
wären wir unglaubwürdig<br />
– und bis unsere ganze Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
si<strong>ch</strong> an ökologis<strong>ch</strong>em Gedankengut<br />
ausri<strong>ch</strong>tet. In einigen<br />
Jahren wird der jüngste Ents<strong>ch</strong>eid im<br />
Rückblick nur eine kleine Episode auf<br />
einem langen Weg sein. Si<strong>ch</strong>er keine<br />
s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te!<br />
Werner S<strong>ch</strong>eidegger, Madiswil BE<br />
Lieber Heu vom Na<strong>ch</strong>barn<br />
Zum Artikel «Bald 100 Prozent Biofutter<br />
<strong>für</strong> die Kühe?», bioaktuell Nr. 9, November<br />
06<br />
100 Prozent Biofutter dur<strong>ch</strong> Vertragsproduktion?<br />
Das zielt na<strong>ch</strong><br />
meiner Meinung am Problem vorbei. In<br />
normalen Jahren muss der Viehbestand<br />
ganz klar aus Betriebsfutter ernährt werden<br />
können. Nun gab es aber in kurzer<br />
Folge Sommertrockenheiten und -<br />
nässen, wel<strong>ch</strong>e auf reinen Grünlandbetrieben<br />
grosse Futterwu<strong>ch</strong>slücken hinterliessen.<br />
Betriebe mit Ackerbau sind<br />
da flexibler und können bei Bedarf die<br />
Zwis<strong>ch</strong>enfutterflä<strong>ch</strong>e ausdehnen. Glückli<strong>ch</strong>erweise<br />
bes<strong>ch</strong>erten uns die Jahre<br />
2003 und 2006 einen zweiten Frühling<br />
im Herbst. So sind wir von australis<strong>ch</strong>en<br />
D AS L E T Z T E WORT <br />
Krisenszenarien vers<strong>ch</strong>ont geblieben,<br />
nämli<strong>ch</strong> dem Abs<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>ten wegen Futtermangels.<br />
In diesem s<strong>ch</strong>limmsten<br />
Fall mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Bioheu aus der<br />
Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ei herankarren lassen, um das<br />
Lo<strong>ch</strong> zu stopfen. In diesem Fall mö<strong>ch</strong>te<br />
i<strong>ch</strong> viel lieber die extensive Grünflä<strong>ch</strong>e<br />
meines viehlosen Na<strong>ch</strong>barn mit eigener<br />
Me<strong>ch</strong>anisierung nutzen dürfen. Zwar<br />
ist das ni<strong>ch</strong>t Bio, aber <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> viel ökologis<strong>ch</strong>er<br />
und so oder so zum Kompost<br />
bestimmt.<br />
Hansruedi S<strong>ch</strong>legel, Ulmiz FR<br />
Knospe lässt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
beliebig interpretieren<br />
Zum Artikel «Importe mit der Knospe:<br />
was, wie viel, woher», bioaktuell Nr. 9,<br />
November 06<br />
Als ehemaliger Mitarbeiter von Bio<br />
Suisse habe i<strong>ch</strong> die Knospe-Zertifizierung<br />
ausländis<strong>ch</strong>er Bioprodukte in<br />
den Neunzigerjahren hautnah miterlebt<br />
bzw. selber handfest dur<strong>ch</strong>gezogen.<br />
Die Anwendung der strengen, unter<br />
S<strong>ch</strong>weizer Verhältnissen entstandenen<br />
Anforderungen war<br />
unerbittli<strong>ch</strong>, ja stur. Aber das war<br />
und ist au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig so,<br />
denn ein Label lässt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t beliebig<br />
interpretieren – übrigens au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
im Rahmen einer (i<strong>ch</strong> traute beim Lesen<br />
der Kolumne von Eugen Oggenfuss im<br />
glei<strong>ch</strong>en Heft meinen Augen ni<strong>ch</strong>t)<br />
«weitgehenden Selbstkontrolle» der<br />
Knospe-Bewirts<strong>ch</strong>after!<br />
Heute bin i<strong>ch</strong> ein hartgesottener Konsument<br />
von Knospe-Produkten und froh<br />
darüber, dass das qualitativ und quantitativ<br />
limitierte Sortiment von S<strong>ch</strong>weizer<br />
Knospe-Produkten dur<strong>ch</strong> gute Auslandware<br />
berei<strong>ch</strong>ert und ergänzt wird. Es<br />
ermögli<strong>ch</strong>t mir bei Coop, Migros und<br />
im Biodetailhandel einen nahezu 100prozentigen<br />
Knospe-Warenkorb, dessen<br />
sämtli<strong>ch</strong>e Bestandteile – ein willkommener<br />
Nebeneffekt <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> Knospe-<br />
Aficionado – satte Lizenzgebühren in die<br />
Kasse von Bio Suisse spült! Dass dur<strong>ch</strong><br />
Importe die Saisonalität des Knospe-<br />
Angebots tangiert wird, ist unbestritten.<br />
Knospe-Tomaten im Winter lasse<br />
i<strong>ch</strong> aber genauso links liegen wie die anderen<br />
s<strong>ch</strong>rägen Produkte, die zahlrei<strong>ch</strong>e<br />
Gestelle unserer Einkaufsläden füllen.<br />
Irgendwo fängt s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> die Eigenverantwortung<br />
an.<br />
Matthias S<strong>ch</strong>eurer,<br />
Gewerks<strong>ch</strong>aftssekretär, Basel<br />
bioaktuell 10/06 31
Biofutter ist Vertrauenssa<strong>ch</strong>e<br />
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