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Kein Markt für Biosupermärkte? Seite 4 Schnelle ... - Bioaktuell.ch

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ioaktuell<br />

DAS MAGAZIN DER BIOBEWEGUNG DEZEMBER|JANUAR<br />

10/06<br />

<strong>Kein</strong> <strong>Markt</strong> <strong>für</strong> <strong>Biosupermärkte</strong>? <strong>Seite</strong> 4<br />

<strong>S<strong>ch</strong>nelle</strong> S<strong>ch</strong>necke: Slow Food kommt <strong>Seite</strong> 8<br />

Öffnung und Aufbru<strong>ch</strong> bei Bio Suisse <strong>Seite</strong> 11


AKTION<br />

UFA 170F<br />

Aufzu<strong>ch</strong>tfutter<br />

mit Flocken


KOLUMNE<br />

Das neue Leitbild<br />

entsteht im Internet<br />

«Chance dur<strong>ch</strong> Veränderungen», dieses<br />

Motto gibt si<strong>ch</strong> die Ges<strong>ch</strong>äftsstelle von<br />

Bio Suisse <strong>für</strong> das Jahr 2007. Nur, wohin<br />

soll si<strong>ch</strong> eine Ges<strong>ch</strong>äftsstelle verändern,<br />

die im Dienste einer verunsi<strong>ch</strong>ert wirkenden<br />

Bewegung steht?<br />

Der Organisationsgrad der S<strong>ch</strong>weizer<br />

Biobäuerinnen in einem einzigen Verband<br />

ist international einmalig. Einmalig<br />

ist au<strong>ch</strong> die Stärke ihrer<br />

Marke, der Knospe.<br />

Glei<strong>ch</strong>zeitig sind die Einheit<br />

und die Markenstärke unter<br />

Druck. Bioproduzenten<br />

su<strong>ch</strong>en ihr Glück ohne<br />

Verband, und der Handel<br />

s<strong>ch</strong>ielt auf billigere Importbioware.<br />

Die Knospe tritt<br />

stets mit der Marke des Herstellers der<br />

Produkte auf. Die Hersteller bauten si<strong>ch</strong><br />

damit seit Jahren ihre eigenen Marken<br />

auf und ma<strong>ch</strong>en die Knospe ersetzli<strong>ch</strong>.<br />

Das sind Herausforderungen, die Einheit<br />

und Stärke erfordern, will man den<br />

Wüns<strong>ch</strong>en von erneutem Wa<strong>ch</strong>stum oder<br />

gar dem Bioland S<strong>ch</strong>weiz näher kommen.<br />

Die Delegiertenversammlung hat<br />

nun ein Budget <strong>für</strong> einen Leitbildprozess<br />

mit Einbezug der Mitglieder gespro<strong>ch</strong>en.<br />

Weite Reisen und nä<strong>ch</strong>telanges<br />

Feils<strong>ch</strong>en um Ideen liegen ni<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> alle<br />

Bäuerinnen und Bauern drin. Denno<strong>ch</strong><br />

darf das neue Leitbild ni<strong>ch</strong>t im kleinen<br />

Kreis entstehen; wir wollen eine breite<br />

Diskussion.<br />

Die Lösung liegt im Internet: Ein<br />

Internetforum wird einen eintägigen<br />

Workshop, die Zukunftskonferenz, ergänzen.<br />

Ni<strong>ch</strong>t nur die tieferen Kosten,<br />

au<strong>ch</strong> die Chancenglei<strong>ch</strong>heit von abgelegenen<br />

Betrieben und die hohe<br />

Transparenz der Diskussion sind enorme<br />

Vorteile dieser modernen Form der<br />

Auseinandersetzung. Bestimmt, es ist<br />

ungewohnt, die Voten an Bilds<strong>ch</strong>irme<br />

statt an ein Plenum zu ri<strong>ch</strong>ten.<br />

Entwicklung heisst aber Gewohnheiten<br />

ändern. Die Zukunft beginnt bereits bei<br />

der Erarbeitung der Vision.<br />

Mehr Informationen zum Leitbildprozess<br />

und zur Zukunftskonferenz finden si<strong>ch</strong><br />

auf <strong>Seite</strong> 12 dieses Heftes.<br />

Markus Arbenz, Ges<strong>ch</strong>äftsführer Bio Suisse<br />

bioaktuell<br />

4<br />

8<br />

12<br />

15<br />

H A NDEL<br />

I NHA LT <br />

4 <strong>Biosupermärkte</strong>: Zwei von vier kriseln<br />

Mit «Yardo» in St.Gallen und dem «Rägeboge»<br />

in Winterthur stecken zwei der vier S<strong>ch</strong>weizer<br />

<strong>Biosupermärkte</strong> in akuten S<strong>ch</strong>wierigkeiten. Wie<br />

kann der Biofa<strong>ch</strong>handel neben Coop und Migros<br />

bestehen?<br />

8 Slow Food – gut, sauber, gere<strong>ch</strong>t<br />

Was hat Slow Food mit Bio gemein? Porträt einer<br />

Bewegung <strong>für</strong> Esskultur, die ihre S<strong>ch</strong>necke ni<strong>ch</strong>t<br />

zum Label ma<strong>ch</strong>en will.<br />

BIO SUISSE<br />

11 Zertifizierung: Klares Mehr <strong>für</strong> Öffnung<br />

Ab 2008 können alle Firmen, wel<strong>ch</strong>e die<br />

Vertragsbedingungen von Bio Suisse einhalten,<br />

kontrollieren und zertifizieren.<br />

12 Start der Diskussion um neues Leitbild<br />

Eine breit angelegte Debatte soll bis Herbst<br />

2007 oder Frühling 2008 zu einem neuen Bio<br />

Suisse Leitbild führen. Alle Mitglieder sind zum<br />

Mitdenken und Mitma<strong>ch</strong>en aufgerufen.<br />

PRODUKTION<br />

17 Rindviehzu<strong>ch</strong>t: Aufbru<strong>ch</strong>stimmung<br />

Das Wissen und die Instrumente sind da:<br />

Stimmen wir nun vermehrt Betriebe und Herden<br />

aufeinander ab! So die Grundstimmung am zweiten<br />

Biobraunviehzu<strong>ch</strong>tseminar am Plantahof.<br />

R ATG EBER<br />

18 Na<strong>ch</strong>haltige Strategie gegen Lagers<strong>ch</strong>ädlinge<br />

Die neue Weisung zur S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle in<br />

Verarbeitungs- und Handelsbetrieben setzt<br />

klar auf Vorbeugen. Bekämpfen nur im Notfall,<br />

Rückstände unbedingt vermeiden.<br />

RUBRIKEN<br />

25 Konsum<br />

26 Notizen<br />

27 Impressum<br />

28 Agenda<br />

29 Märitstand<br />

31 Das letzte Wort. Leserbriefe<br />

Titelbild: Kompetenz und Freundli<strong>ch</strong>keit: Sarah Bets<strong>ch</strong>art,<br />

gelernte Verkäuferin, im Einsatz bei «Yardo», St.Gallen.<br />

Bild: ba1006_Letzte_NOTIZ<br />

bioaktuell 10/06 3


HANDEL<br />

<strong>Biosupermärkte</strong><br />

laufen gar ni<strong>ch</strong>t super<br />

Breit beri<strong>ch</strong>tete die S<strong>ch</strong>weizer Presse im Herbst über die S<strong>ch</strong>wierigkeiten der <strong>Biosupermärkte</strong> «Yardo»<br />

in St.Gallen und «Rägeboge» in Winterthur. Beide Ges<strong>ch</strong>äfte mussten Stellen abbauen, der «Rägeboge»<br />

su<strong>ch</strong>t überdies dringend eine Million Franken, um die nä<strong>ch</strong>sten drei Jahre über die Runden zu kommen.<br />

Was läuft fals<strong>ch</strong>? In Deuts<strong>ch</strong>land florieren die <strong>Biosupermärkte</strong> do<strong>ch</strong>? bioaktuell hat si<strong>ch</strong> umgehört.<br />

4 bioaktuell 10/06<br />

Brot, Käse, Fleis<strong>ch</strong> und Wurst gibt’s bei Höheners in Basel an bedienten Theken. Vatter in Bern und der Rägeboge in Winterthur wollen<br />

den Aufwand mit einem höheren Anteil an Selbstbedienung dämpfen, die Beratungskompetenz aber bewahren.<br />

Mit grossen Zielen und gegen 20 Mitarbeitenden<br />

begann es vor bald<br />

einem Jahr. Inzwis<strong>ch</strong>en sind no<strong>ch</strong> 10<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei:<br />

Albert Keel hat normale Abgänge ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr ersetzt und kürzli<strong>ch</strong> zwei Personen<br />

aus Strukturgründen entlassen. Der Erfinder<br />

von Yardo, dem in St.Gallen an<br />

bester Ges<strong>ch</strong>äftslage lancierten Konzept<br />

einer dur<strong>ch</strong>gestylten Biosupermarktket-<br />

Flaute in Luzern und Lausanne<br />

In mittleren Städten haben es grosse<br />

Ökoladenprojekte besonders s<strong>ch</strong>wer, wie zwei<br />

Beispiele zeigen.<br />

«Ökomotive», unter diesem optimistis<strong>ch</strong>en<br />

Namen startete Mitte der Neunzigerjahre ein<br />

Projekt von Luzerner Biobewegten. Do<strong>ch</strong> die<br />

gute Idee eines Ökowarenhauses s<strong>ch</strong>eiterte<br />

s<strong>ch</strong>rittweise: Drogerie und WWF-Laden zogen<br />

aus, im Bioladen und Take-away we<strong>ch</strong>selten<br />

mehrmals die Betreiber, eine Biometzgerei liess<br />

si<strong>ch</strong> nur kurzzeitig halten.<br />

«Damals fehlte die Sa<strong>ch</strong>kompetenz, die<br />

Trägers<strong>ch</strong>aft war vor allem aus Idealisten zusammengesetzt»,<br />

bilanziert Armin Kull. Der<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführer des WWF-Ladens führt aber<br />

au<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong>e Differenzen zwis<strong>ch</strong>en den<br />

Beteiligten an, die zum S<strong>ch</strong>iffbru<strong>ch</strong> beigetragen<br />

hätten. Aufgrund der professionellen Konkurrenz<br />

dur<strong>ch</strong> Migros und Coop hält er Ökowarenhäuser<br />

<strong>für</strong> wenig Erfolg verspre<strong>ch</strong>end. «Wir müssen<br />

uns auf Nis<strong>ch</strong>en spezialisieren und kompetent<br />

te, räumt Fehleins<strong>ch</strong>ätzungen ein: «Die<br />

Zahl der Selbstbedienungskunden ist in<br />

dieser <strong>Markt</strong>grösse viel höher und diese<br />

wollen weniger Beratung – i<strong>ch</strong> hatte viel<br />

zu viel Personal mit entspre<strong>ch</strong>end hohen<br />

Fixkosten.»<br />

S<strong>ch</strong>rumpfen, aber wa<strong>ch</strong>sen<br />

Der frühere Reform-Müller-Chef Keel<br />

nimmt au<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>ied von der regionalen<br />

beraten können», meint er. Dass es mit dem<br />

WWF-Laden ni<strong>ch</strong>t klappte, erklärt er unter anderem<br />

mit der starken Konkurrenz dur<strong>ch</strong> Coop bei<br />

früheren Textil-Umsatzrennern wie Unterwäs<strong>ch</strong>e<br />

und Socken.<br />

Zeitglei<strong>ch</strong> mit dem Luzerner Aufbru<strong>ch</strong> grünte<br />

es au<strong>ch</strong> in Lausanne. Drei Jahre lang hielt si<strong>ch</strong><br />

der Biosupermarkt namens «Biovillage», dann<br />

ging er Konkurs: «Die Investitionen in die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />

Einri<strong>ch</strong>tungen, aufwändiges Interieur<br />

und die hohen Mieten trotz versteckter Lage<br />

ma<strong>ch</strong>ten uns den Garaus», erinnert si<strong>ch</strong> ein<br />

Beteiligter. Ers<strong>ch</strong>werend kam hinzu, dass das<br />

Lausanner Experiment in eine Rezessionsphase<br />

fiel und glei<strong>ch</strong>zeitig die Konkurrenz von Coop<br />

zu spüren bekam, der seine Bios<strong>ch</strong>iene massiv<br />

ausbaute.<br />

Es tut si<strong>ch</strong> aber etwas in der Romandie: Im<br />

kommenden Frühjahr soll au<strong>ch</strong> die Wests<strong>ch</strong>weiz<br />

wieder einen Biosupermarkt haben. Bonne<br />

<strong>ch</strong>ance! pld/mb<br />

Bes<strong>ch</strong>affung, wie sie viele Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfte<br />

zur Profilierung verfolgen: «Mit<br />

mehr als drei grossen Lieferanten zusammenzuarbeiten,<br />

ist logistis<strong>ch</strong> zu aufwändig.»<br />

Trotzdem lobt er im Gemüseregal<br />

jene Produkte als «regional» aus, die<br />

aus der Osts<strong>ch</strong>weiz stammen und via den<br />

Grossisten Ei<strong>ch</strong>berg AG an ihn gelangen.<br />

An seinem ehrgeizigen Ziel, ein Netz<br />

von Yardo-Filialen in der ganzen S<strong>ch</strong>weiz<br />

aufzubauen, hält Keel fest, wenn er au<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t mehr von 13 Filialen innert vier<br />

Jahren spri<strong>ch</strong>t. Zurzeit ist er in letzten<br />

Verhandlungen mit einem Standort in<br />

Züri<strong>ch</strong>-Oberstrass. Ents<strong>ch</strong>eidend <strong>für</strong> die<br />

Zusage, so Keel, sei das <strong>Markt</strong>potenzial<br />

an diesem Standort.<br />

Bilder: Markus Bär<br />

Den Bogen grad no<strong>ch</strong> gekriegt<br />

Neben Yardo ma<strong>ch</strong>te in den letzten Monaten<br />

der Winterthurer «Rägeboge» negativ<br />

von si<strong>ch</strong> reden. Die 1982 gegründete<br />

Genossens<strong>ch</strong>aft hatte si<strong>ch</strong> mit einem 1,2<br />

Millionen Franken teuren Umbau übernommen.<br />

Die Lage hinter dem Bahnhof<br />

erwies si<strong>ch</strong> als ungünstig, die Umsätze<br />

blieben tiefer als erwartet. Notfallmässig<br />

musste die Zahl der Vollzeitstellen von 31<br />

auf 23 reduziert werden.<br />

Stefan Menti, na<strong>ch</strong> eigenen Aussagen<br />

ein Bran<strong>ch</strong>enneuling, der die Sanierung<br />

des s<strong>ch</strong>lingernden Bioboots über-


Solidaritätswelle: Na<strong>ch</strong> den Pressemeldungen über die wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>wierigkeiten des Rägeboge zogen die Umsätze spürbar an.<br />

Au<strong>ch</strong> am 1. Geburtstag des Winterthurer Biosupermarktes am 11. November (Bilder) waren Laden und Bistro sehr gut besu<strong>ch</strong>t.<br />

nommen hat, verweist auf die massive<br />

Konkurrenz dur<strong>ch</strong> Migros und Coop.<br />

Entspre<strong>ch</strong>end müsse man in der Beratung<br />

besonders stark sein und beispielsweise<br />

Allergiker auf das <strong>für</strong> sie verträgli<strong>ch</strong>e<br />

Sortiment aufmerksam ma<strong>ch</strong>en.<br />

«Es ist erstaunli<strong>ch</strong>, wie lange die Kunds<strong>ch</strong>aft<br />

im Laden verweilt, bei Degustationen<br />

mitma<strong>ch</strong>t und die Packungsaufs<strong>ch</strong>riften<br />

liest», so die Erfahrung Mentis.<br />

Entspre<strong>ch</strong>end lasse si<strong>ch</strong> Mehrumsatz generieren,<br />

wenn Personal präsent sei und<br />

aktiv auf neue oder ergänzende Produkte<br />

hinweise. Zurückfahren will Menti hin-<br />

60 %<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10 %<br />

0%<br />

gegen die bedienten Theken. Käse und<br />

Fleis<strong>ch</strong> sollen ab diesem Jahr zum Teil<br />

abgepackt angeboten werden. No<strong>ch</strong> stärker<br />

will Menti neue und vor allem junge<br />

Kunds<strong>ch</strong>aft ins Regenbogenland lotsen,<br />

«Dazu ist ein gutes Ambiente nötig, und<br />

das bieten wir.»<br />

«Lokale Lieferanten, Topqualität,<br />

Know-how, Beratung: Diese Pluspunkte<br />

müssen wir den Leuten au<strong>ch</strong> aufzeigen,<br />

darum ist Marketing so wi<strong>ch</strong>tig.»<br />

So ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> an «Powertagen» die «Rägeboge»-Crew<br />

per Inline-Skates auf*, um<br />

mit Aktionen, Wettbewerben und Flyers<br />

Biomarkt S<strong>ch</strong>weiz 1998 bis 2005:<br />

<strong>Markt</strong>anteile der vers<strong>ch</strong>iedenen Verteiler<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Coop<br />

Migros<br />

Reform- und Bioläden<br />

Knospe-Direktvermarktung<br />

Spar, Volg und diverse<br />

Warenhäuser, Metzgereien, Bäckereien<br />

In einem stark wa<strong>ch</strong>senden <strong>Markt</strong> (gesamter Bioumsatz in der S<strong>ch</strong>weiz 1998: Fr. 574 Mio.,<br />

2005: 1183 Mio.) haben die Reform- und Bioläden in absoluten Zahlen nur lei<strong>ch</strong>t zugelegt<br />

(von 150 auf 172 Mio.) und damit stetig <strong>Markt</strong>anteile verloren. Zahlen: Bio Suisse<br />

die Winterthurer auf gesunden Ernährungskurs<br />

zu bringen.<br />

Fa<strong>ch</strong>handel dümpelt<br />

Der gedämpfte Start in St.Gallen und der<br />

Beinahe-Crash in der Eula<strong>ch</strong>stadt spiegeln<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in der Statistik, die den<br />

Biomarkt S<strong>ch</strong>weiz der letzten a<strong>ch</strong>t Jahre<br />

dokumentiert: Der <strong>Markt</strong>anteil der Reform-<br />

und Bioläden ging von über einem<br />

Viertel auf gerade no<strong>ch</strong> knapp 15 Prozent<br />

zurück. Seit 2002 stagniert der Umsatz<br />

des Fa<strong>ch</strong>handels bei rund 170 Millionen<br />

Franken (siehe Grafik).<br />

Auf der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> Erklärungen<br />

wird deutli<strong>ch</strong>, wie stark die Entwicklung<br />

bei den Grossen die lang behauptete<br />

Einzigartigkeit der Fa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfte ritzt.<br />

So trumpft Coop mit laufend neuen «regionalen<br />

Biospezialitäten» auf und gräbt<br />

dem Fa<strong>ch</strong>handel au<strong>ch</strong> im Non-Food-<br />

Berei<strong>ch</strong> das Wasser ab. «Mit Coop hat die<br />

S<strong>ch</strong>weiz ja längst einen Biosupermarkt.»,<br />

hält Andreas Höhener, Basler Pionier<br />

der Biosupermarktszene, lakonis<strong>ch</strong> fest.<br />

Die Migros fährt mit «Aus der Region –<br />

<strong>für</strong> die Region» ebenfalls auf der Regios<strong>ch</strong>iene.<br />

Das Programm umfasst sowohl<br />

biologis<strong>ch</strong>e als au<strong>ch</strong> konventionelle<br />

Produkte; geworben wird mit Regionalität.<br />

Angesi<strong>ch</strong>ts dieser Konkurrenz bilanziert<br />

au<strong>ch</strong> Thomas Vatter vom Berner<br />

«Vatterland», dem Fa<strong>ch</strong>handel bleibe<br />

die Stärke der Beratung – do<strong>ch</strong> eine Rationalisierung<br />

tue trotzdem Not: «Dank<br />

Selbstbedienung können wir effizienter<br />

werden, müssen aber die Beratungskompetenz<br />

beibehalten.» Wurstwaren etwa<br />

werden bei Vatter inzwis<strong>ch</strong>en konsequent<br />

<strong>für</strong> die Selbstbedienungstheke abgepackt.<br />

«Das Rindsfilet wirds aber au<strong>ch</strong><br />

in Zukunft nur in Bedienung geben.»<br />

* «Bio mit Drive», ein Marketinginstrument<br />

aus dem Angebot von [ECHT BIO] vgl. S.6<br />

Bilder: Christian Ulri<strong>ch</strong><br />

bioaktuell 10/06 5


Bilder: Iris Krebs<br />

[ECHT BIO]<br />

Das Programm [ECHT BIO] will den anges<strong>ch</strong>lossenen<br />

Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äften eine «gemeinsame<br />

Kommunikation» anbieten, die ihre «Kompetenz<br />

unterstrei<strong>ch</strong>t und einem breiten Publikum si<strong>ch</strong>tbar<br />

ma<strong>ch</strong>t». Si<strong>ch</strong>tbar werden sollen, unter anderem<br />

dur<strong>ch</strong> den Einsatz von Renzo Blumenthal als «Mister<br />

E<strong>ch</strong>t Bio», die Beratungskompetenz, das umfassende<br />

Biosortiment, «Genuss pur» und das persönli<strong>ch</strong>e<br />

Engagement der [ECHT BIO]-Läden. Lanciert haben<br />

das Programm die Ei<strong>ch</strong>berg Bio AG und die Vanadis<br />

AG, beide mit Sitz in Seon. Mittlerweile sind au<strong>ch</strong> die<br />

Horai AG und die Via Verde AG anges<strong>ch</strong>lossen (nähere<br />

Informationen: www.biopartner.<strong>ch</strong> und www.<br />

e<strong>ch</strong>t-bio.<strong>ch</strong>).<br />

Gemeinsame Kommunikation und Einkaufslogistik:<br />

S<strong>ch</strong>afft [ECHT BIO] die nötigen Synergien im<br />

Biofa<strong>ch</strong>handel? Oder geht es bei der angestrebten<br />

«dynamis<strong>ch</strong>en Verbindung zwis<strong>ch</strong>en Grosshandel,<br />

Laden und Konsumenten» (biopartner) darum, die<br />

Läden an das eigene Verteilsystem zu binden?<br />

Albert Keel von Yardo ma<strong>ch</strong>t mit und findet das<br />

Marketingangebot [ECHT BIO] e<strong>ch</strong>t gut. Besonders<br />

kleine Läden, die das ni<strong>ch</strong>t selber leisten könnten, kämen<br />

so zu professionellen Kommunikationsmitteln.<br />

Der Basler Biodetaillist Andreas Höhener hat<br />

Vorbehalte: «Zum einen grenzt das Programm aus,<br />

denn es suggeriert, das Übrige sei ni<strong>ch</strong>t kontrolliert<br />

biologis<strong>ch</strong>. Zum andern ers<strong>ch</strong>öpft si<strong>ch</strong> die Kampagne<br />

in Aktionitis und gibt den beteiligten Läden zu viel<br />

vor.»<br />

6 bioaktuell 10/06<br />

Grosse Non-Food-Abteilungen bieten Vatter an bester Lage in Bern (Bilder) und der etwas weniger vorteilhaft hinter dem Winterthurer<br />

Bahnhof gelegene Rägeboge.<br />

Am Essen sparen<br />

Das Dilemma zwis<strong>ch</strong>en hohen Personalkosten<br />

und intensiver Beratung kennt<br />

au<strong>ch</strong> Andreas Höhener vom glei<strong>ch</strong>namigen<br />

Basler Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äft, wo Brot,<br />

Käse und Fleis<strong>ch</strong> bedient verkauft werden.<br />

Der persönli<strong>ch</strong>e Kontakt und die<br />

Beratung seien einer der Trümpfe, um<br />

si<strong>ch</strong> von den Grossverteilern zu unters<strong>ch</strong>eiden.<br />

Der Bioroutinier zweifelt, ob der grüne<br />

Baum in den Himmel wä<strong>ch</strong>st. Mit<br />

Platz 17 auf dem nationalen Sorgenbarometer<br />

habe die Umwelt an Bedeutung<br />

stark verloren. «In unsi<strong>ch</strong>eren Zeiten<br />

wird gespart», stellt Höhener fest. Traditionell<br />

gebe der S<strong>ch</strong>weizer erstaunli<strong>ch</strong> wenig<br />

<strong>für</strong>s Essen aus, besonders in den protestantis<strong>ch</strong><br />

orientierten Städten. «In Basel<br />

gibt es mit ‹Globus Delicatessa› ein einziges<br />

gut sortiertes Delikatessenges<strong>ch</strong>äft<br />

– und das serbelt». Und dann diese jahrelange<br />

Billig-billig-billig- und Geiz-istgeil-Welle<br />

…<br />

Au<strong>ch</strong> die europaweit einzigartige hiesige<br />

Situation im Detailhandel verhindert<br />

laut Höhener eine stärkere eigenständige<br />

Biokraft: Migros und Coop mit ihrem<br />

Biomarktanteil von zusammen 75 Prozent<br />

hätten den Biotrend deutli<strong>ch</strong> stärker<br />

aufgenommen als ausländis<strong>ch</strong>e Supermarktketten,<br />

was dem Fa<strong>ch</strong>handel wenig<br />

Luft lasse.<br />

Kontakte, Cooking und Catering<br />

Ist das Biobusiness also vergebli<strong>ch</strong>e Liebesmüh?<br />

Via Verde-Ges<strong>ch</strong>äftsleiter Stefan<br />

Möckli ist anderer Meinung: «Wo ein<br />

guter Standort, ein überzeugendes Ladenbaukonzept<br />

und ein engagierter Unternehmer<br />

zusammenkommen, ist der<br />

Erfolg mögli<strong>ch</strong>.» Denn Grösse sei ni<strong>ch</strong>t<br />

ents<strong>ch</strong>eidend. Mit den Verkaufsflä<strong>ch</strong>en<br />

und dem vermittelten Raumgefühl der<br />

zwei dominanten Grossverteiler könne<br />

der Biofa<strong>ch</strong>handel ohnehin ni<strong>ch</strong>t konkurrenzieren.<br />

Um si<strong>ch</strong> in Zukunft no<strong>ch</strong> besser von<br />

Migros und Coop abzuheben, sei es wi<strong>ch</strong>tig,<br />

in die Beratung zu investieren. Weil<br />

Personal viel kostet, empfiehlt Möckli,<br />

monotone Fleissarbeit an den PC zu delegieren:<br />

«Wer etwa die Bestellprozesse optimiert,<br />

kann mit seinen Mitarbeitenden<br />

die Kunds<strong>ch</strong>aft beraten und sie neue Sortimente<br />

entdecken lassen.»<br />

Eine Stärkung des Umsatzes könnte<br />

au<strong>ch</strong> in der Diversifizierung des Services<br />

liegen: Immer mehr Lebensmittel werden<br />

ausser Haus verzehrt, in Kantinen, Res-<br />

taurants, von «Take-aways» und Imbissständen.<br />

In der S<strong>ch</strong>weiz liegt dieser Ausser-Haus-Anteil<br />

bereits bei rund 35 Prozent.<br />

An diesem ambulanten Ku<strong>ch</strong>en<br />

könnte au<strong>ch</strong> der Biofa<strong>ch</strong>handel stärker<br />

partizipieren und dabei, als Zusatznutzen,<br />

Ware vor dem Verfalldatum umsetzen<br />

statt entsorgen.<br />

Yardo etwa baut sein bisheriges Bistro<br />

aus und stuhlt selbst im Winter na<strong>ch</strong><br />

draussen. Au<strong>ch</strong> Vatter und Höhener bereiten<br />

Sandwi<strong>ch</strong>s zu und haben Kaffeeecken<br />

eingeri<strong>ch</strong>tet. Der «Rägeboge» führt<br />

– wie Yardo – Ko<strong>ch</strong>kurse dur<strong>ch</strong> und bietet<br />

externen Veranstaltern ein Catering<br />

an. «Wir überlegen uns au<strong>ch</strong>, das Bistro<br />

über die Ladenöffnungszeiten hinaus offen<br />

zu halten, um zusätzli<strong>ch</strong>en Umsatz<br />

zu errei<strong>ch</strong>en», erklärt Stefan Menti vom<br />

«Rägeboge». Laut seinen neusten Zahlen<br />

sei es dem «Rägeboge» gelungen, auf dem<br />

Platz Winterthur im Jahr 2006 <strong>für</strong> rund<br />

2,5 Millionen Franken mehr Bioprodukte<br />

abzusetzen als 2005.<br />

Gigantis<strong>ch</strong>es Sparpotenzial<br />

in der Bes<strong>ch</strong>affung?<br />

Einig sind si<strong>ch</strong> die befragten Ladner, dass<br />

eine Regionen übergreifende Bes<strong>ch</strong>affung<br />

Sparpotenzial birgt. Stefan Menti etwa<br />

s<strong>ch</strong>wärmt von seinen diesbezügli<strong>ch</strong>en<br />

Erfahrungen aus der Gesundheitsbran<strong>ch</strong>e:<br />

«Da ist gigantis<strong>ch</strong> viel rauszuholen.»<br />

Do<strong>ch</strong> da stehen si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>lüsselfiguren<br />

als starke Individualisten au<strong>ch</strong> selbst im<br />

Weg, räumt etwa Andreas Höhener offen<br />

ein: «Man kriegt keine drei Leute an einen<br />

Tis<strong>ch</strong> oder hinter dieselbe Idee.»<br />

Für die Biofa<strong>ch</strong>bran<strong>ch</strong>e dürfte die<br />

Losung somit lauten, Individualität no<strong>ch</strong><br />

stärker mit Professionalität zu verknüpfen<br />

und darauf zu hoffen, dass mit der<br />

anziehenden Konjunktur au<strong>ch</strong> die Na<strong>ch</strong>frage<br />

na<strong>ch</strong> Bio wieder wä<strong>ch</strong>st.<br />

Pieter Poldervaart und Markus Bär


«Biolücken der Grossverteiler<br />

kompetent besetzen»<br />

Haben <strong>Biosupermärkte</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz eine Chance? Wenn ja, wie können sie sie nutzen? bioaktuell<br />

befragte den vor einem halben Jahr aus der Fors<strong>ch</strong>ung (FiBL) in die Praxis (Bio Plus AG) abgesprungenen<br />

Kenner des S<strong>ch</strong>weizer Biomarktes Toralf Ri<strong>ch</strong>ter.<br />

bioaktuell: In Deuts<strong>ch</strong>land boomen die<br />

<strong>Biosupermärkte</strong>, in der S<strong>ch</strong>weiz kämpfen<br />

sie ums Überleben. Was ma<strong>ch</strong>en Keel, Vatter<br />

und Co. fals<strong>ch</strong>?<br />

Toralf Ri<strong>ch</strong>ter: Erstens ist die Bindung<br />

der Konsumenten in der S<strong>ch</strong>weiz an die<br />

zwei marktbeherrs<strong>ch</strong>enden Unternehmen<br />

Migros oder Coop einzigartig. Dies<br />

lässt wenig Luft <strong>für</strong> weitere Akteure, die<br />

im Supermarktformat Bio verkaufen wollen.<br />

Während in Deuts<strong>ch</strong>land ein Biosupermarkt<br />

<strong>für</strong> viele Konsumenten eine<br />

glei<strong>ch</strong>wertige Einkaufsstätte zu der Vielzahl<br />

konventioneller Supermarktketten<br />

darstellt, ist in der S<strong>ch</strong>weiz ein Bioladen<br />

oder ein Biosupermarkt <strong>für</strong> die meisten<br />

Konsumenten nur die Ergänzung zum<br />

wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>en Einkauf des Grundbedarfs<br />

bei Migros oder Coop.<br />

Zweitens sind die Ladenmieten <strong>für</strong><br />

verglei<strong>ch</strong>bare Standorte in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

signifikant höher. Au<strong>ch</strong> in Deuts<strong>ch</strong>land<br />

bre<strong>ch</strong>en die Umsätze pro Quadratmeter<br />

ab einer Verkaufsflä<strong>ch</strong>e von 300 Quadratmetern<br />

deutli<strong>ch</strong> ein. Das Umsatzpotenzial<br />

in <strong>Biosupermärkte</strong>n ist in beiden<br />

Ländern ähnli<strong>ch</strong>. Das Konzept eines<br />

grossflä<strong>ch</strong>igen Biomarktes kann in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz also nur bei tragfähigen Ladenmieten<br />

aufgehen.<br />

Und drittens ist der Erfolg eines Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfts<br />

ni<strong>ch</strong>t kurzfristig realisierbar.<br />

Er lässt si<strong>ch</strong> nur langsam dur<strong>ch</strong> den<br />

s<strong>ch</strong>rittweisen Aufbau eines loyalen Kundenstamms<br />

errei<strong>ch</strong>en. Hier haben es Läden<br />

wie Vatter und Rägeboge mit ihrer<br />

lokalen Verwurzelung einfa<strong>ch</strong>er als ein<br />

völlig neuer Player wie Yardo.<br />

Wie läufts anderswo? Gibt es ein funktionierendes<br />

Modell, das auf die S<strong>ch</strong>weiz<br />

übertragbar ist?<br />

Man sollte si<strong>ch</strong> angesi<strong>ch</strong>ts der sehr speziellen<br />

S<strong>ch</strong>weizer Detailhandelsstruktur<br />

ni<strong>ch</strong>t zu stark an ausländis<strong>ch</strong>en Modellen<br />

orientieren. Erfolg im S<strong>ch</strong>weizer Biofa<strong>ch</strong>handel<br />

hat, wer entweder eine aussergewöhnli<strong>ch</strong><br />

hohe Kundenfrequenz oder einen<br />

hohen dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en Einkaufswert<br />

pro Kunde realisieren kann. Inter-<br />

Toralf Ri<strong>ch</strong>ter, Ökonom und<br />

Biomarketingexperte.<br />

essant sind deshalb vor allem drei Typen<br />

von Ladenkonzepten:<br />

1. Kleinere bis mittelgrosse Läden<br />

mit ausgewählten Produkten, die in einer<br />

Toplage (grosse Einkaufszentren, Bahnhöfe,<br />

Flughäfen) punktgenau jene Sortimente<br />

anbieten, die dem typis<strong>ch</strong>en Bedarf<br />

von eiliger Laufkunds<strong>ch</strong>aft entspre<strong>ch</strong>en.<br />

Hier darf man si<strong>ch</strong> ruhig einmal<br />

an Konzepten konventioneller Unternehmen<br />

orientieren (z.B. Coop Pronto-<br />

Shops). Es muss ni<strong>ch</strong>t in jedem Fall ein<br />

Biovollsortiment sein.<br />

2. Läden, die auf eine enge Bindung<br />

mit ihren Kundinnen und Kunden setzen<br />

und dadur<strong>ch</strong> in der Lage sind, diesen<br />

einen hohen Anteil ihres wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>en<br />

Bedarfs an Lebensmitteln zu verkaufen.<br />

3. Zukunftsträ<strong>ch</strong>tig sind si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> kleinere Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfte, die si<strong>ch</strong><br />

auf eine Sortimentsgruppe fokussieren,<br />

zum Beispiel Anbieter von Ökomode,<br />

Naturkosmetikmärkte, Bioteeläden, Biodelikatessenläden<br />

etc.<br />

Wird der Biomarkt in der S<strong>ch</strong>weiz wieder<br />

wa<strong>ch</strong>sen?<br />

Er wä<strong>ch</strong>st ja s<strong>ch</strong>on wieder. Allein im Bio-<br />

Bild: Thomas Alföldi<br />

fa<strong>ch</strong>handel können im laufenden Jahr si<strong>ch</strong>er<br />

Zuwä<strong>ch</strong>se zwis<strong>ch</strong>en 5 und 7 Prozent<br />

erwartet werden.<br />

Beratung oder anonyme Selbstbedienung:<br />

Was will der Biokunde der Zukunft?<br />

Den Biokunden gibt es ni<strong>ch</strong>t. Jener Biokunde,<br />

der in einer Innenstadtlage s<strong>ch</strong>nell<br />

einen Ergänzungskauf im Bioladen tätigen<br />

mö<strong>ch</strong>te, erwartet keine Bedienung.<br />

Die Biokundin, die Zeit und Interesse<br />

<strong>für</strong> den Kauf von Nahrungsmitteln oder<br />

eine enge Bindung zu einem Laden hat,<br />

s<strong>ch</strong>ätzt wiederum ein gutes Beratungs-<br />

und Bedienangebot. Je na<strong>ch</strong> Standort<br />

und Kundenstruktur sollte der Anteil an<br />

Selbstbedienung also variieren können.<br />

Wie kann der S<strong>ch</strong>weizer Biofa<strong>ch</strong>handel neben<br />

Coop und Migros bestehen?<br />

Indem er kompetent die Biolücken der<br />

Grossverteiler besetzt. Das kann beispielsweise<br />

in den Berei<strong>ch</strong>en Käse, Wein,<br />

Tee, Brot- und Backwaren oder Naturkosmetik<br />

sein. Wi<strong>ch</strong>tig ist, dass die Konsumenten<br />

wissen, wel<strong>ch</strong>e Angebote sie in<br />

einem Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äft exklusiv erwarten.<br />

Der Kommunikation und dem Aussenauftritt<br />

von Biofa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äften, zum<br />

Beispiel mit einem Stand auf regionalen<br />

Messen, bei Strassenfesten oder Wo<strong>ch</strong>enmärkten,<br />

kommt deshalb eine hohe Bedeutung<br />

zu. Bisher denken viele Biokunden:<br />

«Bioläden haben ein verglei<strong>ch</strong>bares<br />

Bioangebot wie Coop, nur eben teurer.»<br />

Beides stimmt so ni<strong>ch</strong>t – aber keiner sagt<br />

das den Leuten!<br />

Müssen die <strong>Biosupermärkte</strong> näher zusammenrücken,<br />

Synergien su<strong>ch</strong>en zum Beispiel<br />

im Einkauf, in der Logistik, im Marketing?<br />

Nein, da ist aus meiner Si<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> die wenigen,<br />

no<strong>ch</strong> dazu über die halbe S<strong>ch</strong>weiz<br />

verstreuten Läden zu wenig zu holen.<br />

Wenns dann mal sieben Yardos und fünf<br />

Regenbögen gibt und wenn die unter si<strong>ch</strong><br />

und mit andern kooperieren, sieht das<br />

anders aus.<br />

Interview: Markus Bär<br />

bioaktuell 10/06 7


HANDEL<br />

Slow food: Buono – pulito – giusto<br />

Zehn Jahre na<strong>ch</strong> der Erstaustragung platzt die Slow Food-Messe «Salone del Gusto» aus allen Nähten.<br />

Rund 170000 Besu<strong>ch</strong>er und 700 Ausstellerinnen fanden si<strong>ch</strong> vom 26. bis 30. Oktober in Turin ein.<br />

Diese Zahlen zeigen den Stellenwert von Slow Food in Italien. Unterstri<strong>ch</strong>en wurde dies dur<strong>ch</strong> die<br />

Eröffnung dur<strong>ch</strong> Staatspräsident Giorgio Napolitano.<br />

8 bioaktuell 10/06<br />

Die vom Slow Food-Begründer Carlo<br />

Petrini an den Beginn des diesjährigen<br />

Salone del Gusto gestellten Begriffe<br />

«gut» (genussvoll), «sauber» (ohne die<br />

Umwelt zu belasten) und «gere<strong>ch</strong>t» (sozialverträgli<strong>ch</strong><br />

produziert und gehandelt)<br />

sind glei<strong>ch</strong>zeitig die neuen Leitlinien von<br />

Slow Food. Der na<strong>ch</strong>haltige Umgang mit<br />

Lebensmitteln ist au<strong>ch</strong> Ziel der Bio- und<br />

Fairtrade-Bewegung. Slow Food ist jedo<strong>ch</strong><br />

nie mit dem ökologis<strong>ch</strong>en oder sozialen<br />

Zeigefinger angetreten. Die Ritter<br />

des guten Ges<strong>ch</strong>macks mö<strong>ch</strong>ten die Welt<br />

mit einem selbst zubereiteten Teller Pasta<br />

retten.<br />

Die Slow Food-Bewegung mit der<br />

S<strong>ch</strong>necke als Erkennungszei<strong>ch</strong>en lässt<br />

si<strong>ch</strong> nur s<strong>ch</strong>wer präzise einordnen. Sie ist<br />

einerseits eine Gemeins<strong>ch</strong>aft von glei<strong>ch</strong><br />

gesinnten Nahrungsmittelexperten, Produzentinnen<br />

und Umweltaktivisten. Andererseits<br />

ist sie au<strong>ch</strong> ein politis<strong>ch</strong>er Zusammens<strong>ch</strong>luss<br />

von Verbesserern aus<br />

der ganzen Welt sowie ein Bündnis von<br />

genussorientierten Mens<strong>ch</strong>en. Trotz des<br />

philosophis<strong>ch</strong>en Überbaus kommen die<br />

Projekte von Slow Food erstaunli<strong>ch</strong> pragmatis<strong>ch</strong><br />

daher.<br />

Slow Food entstand vor 20 Jahren<br />

in Italien als Gegenbewegung zu<br />

Das Slow Food-ABC<br />

Ar<strong>ch</strong>e des Ges<strong>ch</strong>macks: Initiative zur Wiederentdeckung<br />

und Katalogisierung vergessener Ges<strong>ch</strong>mäcker.<br />

Convivien: Slow Food ist in Regionalgruppen organisiert.<br />

In der S<strong>ch</strong>weiz gibt es 16 Convivien, wel<strong>ch</strong>e<br />

Veranstaltungen rund um die Esskultur organisieren.<br />

Förderkreis: Zusammens<strong>ch</strong>luss von Produzenten<br />

zur Erhaltung und Förderung regionaler kulinaris<strong>ch</strong>er<br />

Spezialitäten.<br />

Stiftung<strong>für</strong>biologis<strong>ch</strong>eVielfalt: Pro Mitgliederbeitrag<br />

fliessen fünf Euro in diese Institution zur weltweiten<br />

Bewahrung der biologis<strong>ch</strong>en Vielfalt und gastronomis<strong>ch</strong>en<br />

Tradition. (www.slowfoodfoundation.com).<br />

Terra Madre: Internationales Netzwerk <strong>für</strong> handwerkli<strong>ch</strong>e<br />

Lebensmittelerzeugung und -verteilung.<br />

Der solidaris<strong>ch</strong>e Bund taus<strong>ch</strong>t Erfahrungen aus und<br />

diskutiert, wie eine na<strong>ch</strong>haltige Esswelt aussieht.<br />

Universität <strong>für</strong> gastronomis<strong>ch</strong>e Wissens<strong>ch</strong>aft: Akademis<strong>ch</strong>e<br />

Einri<strong>ch</strong>tung, die si<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dem<br />

gastronomis<strong>ch</strong>en Studium und Fors<strong>ch</strong>ung widmet.<br />

www.unisg.it sk<br />

McDonald’s & Co. Aus einer vers<strong>ch</strong>worenen<br />

Gruppe von Gourmets hervorgegangen,<br />

breitete si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>necke über den<br />

ganzen Globus aus. Heute ist Slow Food<br />

eine bunte Gemeins<strong>ch</strong>aft, hat Ableger<br />

auf allen fünf Kontinenten, 80000 Mitglieder<br />

in über 100 Ländern und verfügt<br />

mit dem Salone del Gusto über ein grossartiges<br />

Aushänges<strong>ch</strong>ild.<br />

<strong>Markt</strong> der Gaumen<br />

Der Salone del Gusto ist eine Mis<strong>ch</strong>ung<br />

aus <strong>Markt</strong>platz, Food- und Weinmesse.<br />

Konsumenten, Produzenten, Kö<strong>ch</strong>innen,<br />

Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e, Händlerinnen<br />

und Einkäufer, Experten und Studierende<br />

begegnen si<strong>ch</strong>. Allen gemeinsam ist<br />

die Freude am Essen und Geniessen.<br />

An allen Ständen können die Besu<strong>ch</strong>er<br />

degustieren, mit den Herstellern<br />

fa<strong>ch</strong>simpeln und Produkte günstig kaufen.<br />

Einige Messebesu<strong>ch</strong>er sind sogar mit<br />

Einkaufswägeli unterwegs.<br />

Auffallend sind die ausserordentli<strong>ch</strong><br />

zahlrei<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ulklassen. «DolceAmaro»<br />

heisst die Erlebnisstätte <strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendli<strong>ch</strong>e. Dort gehen S<strong>ch</strong>ulklassen<br />

spieleris<strong>ch</strong> mit den sensoris<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften<br />

von Lebensmitteln um, simulieren<br />

Einkaufssituationen und erlernen die<br />

Zubereitung von Mittagessen und Zwis<strong>ch</strong>enmalzeiten.<br />

Stilvoll geht es beim Teigwarenhersteller<br />

De Cecco zu und her. De Cecco ist<br />

einer der offiziellen Sponsoren des Salone<br />

del Gusto. Der Konzern mit 230 Millionen<br />

Euro Jahresumsatz exportiert seine<br />

Pasta in 85 Länder. Am Salone del Gusto<br />

lancierte De Cecco eine neue Biolinie.<br />

«Die Kunden erwarten immer mehr<br />

Bioprodukte – au<strong>ch</strong> von traditionellen<br />

Markenherstellern», ist der deuts<strong>ch</strong>e Starko<strong>ch</strong><br />

Heinz Beck überzeugt. Zusammen<br />

mit 16 weiteren Spitzenkö<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>t er<br />

am Salone del Gusto mit. Bei De Cecco<br />

hat Beck die neuen Fertigsaucen mitentwickelt.<br />

Au<strong>ch</strong> das passt offenbar ohne<br />

Probleme ins Slow Food-Konzept.<br />

Das Herzstück des Salone del Gusto<br />

sind die Slow Food-Förderkreise. Förderkreise<br />

sind Zusammens<strong>ch</strong>lüsse von Produzierenden<br />

aus einer definierten Regi-<br />

on, die ein bestimmtes Produkt oder eine<br />

Verarbeitungsart aufre<strong>ch</strong>terhalten. 200<br />

italiens<strong>ch</strong>e und 85 internationale Förderkreise<br />

gibt es zurzeit, zwei davon in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Die beiden S<strong>ch</strong>weizer Förderkreise<br />

sind im Tessin zu finden: Um den<br />

«Zincarlin», einem mit Weisswein behandelten<br />

Rohmil<strong>ch</strong>käse aus dem Muggiotal<br />

oberhalb Chiasso, hat si<strong>ch</strong> ein Förderkreis<br />

gebildet. Der andere Tessiner<br />

Kreis kümmert si<strong>ch</strong> um «Cititt», eine<br />

Ziegenwurst aus den Tälern um Locarno.<br />

Die Cicitt sind lange, dünne Würste, die<br />

im Herbst aus dem Fleis<strong>ch</strong>, dem Fett und<br />

dem Herzen der Ziege zubereitet und in<br />

den Darm des Tieres gestopft werden.<br />

Slow Food bald bei Coop<br />

Bisher spielte si<strong>ch</strong> Slow Food vor allem<br />

im Kopf ab. Slow Food ist eine Lebensphilosophie<br />

und eine politis<strong>ch</strong>e Bewegung.<br />

Die Organisation kämpft gegen eine<br />

globalisierte Nahrungsmittelindustrie,<br />

die mehrheitli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>macksneutrale<br />

Einheitsprodukte präferiert und <strong>für</strong> die<br />

Verarmung der Vielfalt und <strong>für</strong> das Vers<strong>ch</strong>winden<br />

von Handwerk und Kleinproduzenten<br />

verantwortli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t wird.<br />

Was erstaunt: Slow Food hatte denno<strong>ch</strong><br />

nie Berührungsängste gegenüber Grosskonzernen<br />

aus der Lebensmittelbran<strong>ch</strong>e.<br />

Seit es den Salone del Gusto gibt, unterstützen<br />

weltweit agierende Nahrungsmittelkonzerne<br />

wie Lavazza oder Parmigiano<br />

Reggiano Slow Food finanziell.<br />

In jüngster Zeit entwickelt si<strong>ch</strong> die<br />

Slow Food-Philosophie zu einer Marke,<br />

unter anderem in der S<strong>ch</strong>weiz. Seit<br />

Kurzem ist bekannt, dass 20 bis 30 Slow<br />

Food-Produkte ab Frühling 2007 in 100<br />

Läden von Coop verkauft werden sollen.<br />

S<strong>ch</strong>inken, Mortadella, Käse, Antipasti,<br />

Linsen und Weine gehören zu den ersten<br />

Slow Food-Produkten und stammen<br />

mehrheitli<strong>ch</strong> aus Italien. S<strong>ch</strong>weizer Produkte<br />

bleiben zu Beginn die Ausnahme.<br />

Coop will mit Geld aus dem Coop Naturaplan-Fonds<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz pro Jahr<br />

zehn neue Förderkreise s<strong>ch</strong>affen.<br />

Gespannt darf man auf den Produktauftritt<br />

sein, na<strong>ch</strong>dem Carlo Petrini<br />

in der Zeits<strong>ch</strong>rift «Salz & Pfeffer» vom


Juli 2006 die Verwendung der S<strong>ch</strong>necke<br />

auf den Verpackungen kategoris<strong>ch</strong> ausges<strong>ch</strong>lossen<br />

hat. Slow Food sei keine Zertifizierungsorganisation,<br />

im Vordergrund<br />

stehe eine Denkhaltung.<br />

Mit dem S<strong>ch</strong>ritt in den Detailhandel<br />

wandelt Slow Food auf denselben Pfaden<br />

wie Bio Suisse, Max Havelaar oder Pro-<br />

SpecieRara und wird zu einem konkreten<br />

Mitstreiter <strong>für</strong> die Labelorganisationen.<br />

Die Relevanz von Slow Food im Regal<br />

wird jedo<strong>ch</strong> klein bleiben. Unglei<strong>ch</strong> grösser<br />

ist die Wirkung in der Kommunikation.<br />

Lernen von der S<strong>ch</strong>necke<br />

Slow Food versteht es sehr gut, Esskultur<br />

und das Handwerk zur Nahrungsmittelherstellung<br />

ins Zentrum zu rücken. Die<br />

Organisation zelebriert Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten über<br />

Mens<strong>ch</strong>en, Produktionsweisen und sensoris<strong>ch</strong>e<br />

Erlebnisse.<br />

Kann der Biomarkt von den Erfahrungen<br />

von Slow Food lernen? Denkansätze<br />

anhand von fünf Aspekten:<br />

1. Qualität vor Quantität: Eine Erfindung<br />

aus dem Hause Slow Food ist<br />

das Wort «Ko-Erzeuger». Der Konsument<br />

ents<strong>ch</strong>eidet, was der <strong>Markt</strong><br />

anbietet und was produziert wird.<br />

Dur<strong>ch</strong> das wa<strong>ch</strong>sende Bewusstsein<br />

über die Abläufe in der Nahrungsmittelkette<br />

wird aus der Konsumentin<br />

eine Koproduzentin, die Einfluss<br />

auf die Herstellungsweise nimmt. Die<br />

Bauern haben in diesem Prozess eine<br />

S<strong>ch</strong>lüsselrolle inne. Dur<strong>ch</strong> ihre Arbeit<br />

unter dem Zei<strong>ch</strong>en der Qualität<br />

und dur<strong>ch</strong> ihre Erfahrung, die sie<br />

Der Salone del Gusto stellt handwerkli<strong>ch</strong> hergestellte regionale Spezialitäten ins<br />

Rampenli<strong>ch</strong>t der Slow Food-Bewegung.<br />

vermitteln, nehmen sie Einfluss auf<br />

das Kaufverhalten der Konsumenten.<br />

Viele Biobetriebe vermarkten direkt<br />

ab Hof und kommen auf Märkten<br />

mit Konsumenten in Kontakt. Slow<br />

Food zeigt, dass darin au<strong>ch</strong> in Zukunft<br />

Potenzial liegt. Der Kunds<strong>ch</strong>aft<br />

muss das Produkt, der Entstehungsprozess,<br />

das Handwerk bekannt sein,<br />

damit sie es werts<strong>ch</strong>ätzt.<br />

2. Kö<strong>ch</strong>e, Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e: Slow<br />

Food basiert auf einem starken Netzwerk<br />

von Gastronominnen. Die Nähe<br />

zur Gastronomie ist zentral <strong>für</strong> die<br />

Verbindung von Nahrungsmittel und<br />

Genuss. Seit Jahren versu<strong>ch</strong>t die Biobewegung,<br />

im Gastroberei<strong>ch</strong> Fuss<br />

zu fassen – mit bes<strong>ch</strong>eidenem Erfolg.<br />

Hier könnte eine Zusammenarbeit<br />

mit Slow Food den Anstrengungen<br />

neuen S<strong>ch</strong>wung verleihen. Au<strong>ch</strong><br />

beim Umgang mit den jüngsten Zielgruppen<br />

hat Slow Food der Biobewegung<br />

einiges voraus. Slow Food arbeitet<br />

sehr stark mit S<strong>ch</strong>ulen zusammen<br />

und hat unter anderem über<br />

hundert S<strong>ch</strong>ulgartenprojekte in der<br />

ganzen Welt realisiert.<br />

3. Förderkreise: Der Zusammens<strong>ch</strong>luss<br />

von glei<strong>ch</strong>gesinnten Bäuerinnen<br />

zwecks Erhaltung eines Handwerks<br />

und Herstellung ho<strong>ch</strong>wertiger Produkte<br />

ist au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Biobetriebe von Interesse.<br />

Bisher gibt es nur zwei Slow<br />

Food-Förderkreise im Tessin. In<br />

der S<strong>ch</strong>weiz bestehen Bioinitiativen<br />

wie Gran Alpin, die mit wenig Zusatzaufwand<br />

einen Förderkreis bilden<br />

könnten. Ein reiner Bioförder-<br />

kreis wäre au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Slow Food etwas<br />

Neues und attraktiv in der Kommunikation<br />

(Sti<strong>ch</strong>wort: sauber).<br />

4. Kommunikation: Essen ist mehr als<br />

nur der Vollzug der Handlung und<br />

beginnt mit dem Wissen über Herkunft<br />

und Herstellungsart der Nahrung.<br />

Slow Food weiss diese Aspekte<br />

ges<strong>ch</strong>ickt auszuloben. Zwar nimmt<br />

das Zeit- und Geldbudget <strong>für</strong> den<br />

Kauf und die Zubereitung von Nahrungsmitteln<br />

laufend ab. Do<strong>ch</strong> ein<br />

wa<strong>ch</strong>sender Anteil der Konsumenten<br />

su<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>zeitig ausgefallene, ho<strong>ch</strong>wertige<br />

und authentis<strong>ch</strong>e Produkte<br />

und ist bereit, da<strong>für</strong> mehr zu bezahlen.<br />

Produkte mit einer Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

wecken das Interesse.<br />

5. Märkte: Slow Food international<br />

mö<strong>ch</strong>te in den nä<strong>ch</strong>sten Jahren ein<br />

neues Netzwerk von 100 Slow Food-<br />

Märkten aufbauen. Märkte, auf denen<br />

in kleinem Rahmen ho<strong>ch</strong>wertige<br />

Produkte angeboten werden, wel<strong>ch</strong>e<br />

die Kriterien gut, sauber und gere<strong>ch</strong>t<br />

einhalten. Als Modell gilt der <strong>Markt</strong><br />

von Montevar<strong>ch</strong>i (Provinz Arezzo,<br />

Toskana), der in der Region zu einer<br />

festen ökonomis<strong>ch</strong>en und kulturellen<br />

Grösse geworden ist. In allen grösseren<br />

Städten in der S<strong>ch</strong>weiz ein Slow<br />

Food-<strong>Markt</strong> mit Biobauern? Das wäre<br />

Zukunftsmusik.<br />

Buono – pulito – giusto: Die Ziele von<br />

Slow Food und Bio sind dieselben. Die<br />

Biobran<strong>ch</strong>e sollte Kooperationsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

prüfen.<br />

Stefan Kaus<strong>ch</strong>, dietler clavadets<strong>ch</strong>er gmbh<br />

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Bild: Stefan Kaus<strong>ch</strong><br />

bioaktuell 10/06 9


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Öffnung und Aufbru<strong>ch</strong><br />

Na<strong>ch</strong> langen heftigen Auseinandersetzungen<br />

innerhalb des Bioda<strong>ch</strong>verbandes<br />

um die Zertifizierung der Knospe<br />

fand am 15. November in Olten eine<br />

Delegiertenversammlung statt, in der<br />

versöhnli<strong>ch</strong>e Töne vorherrs<strong>ch</strong>ten. Selbst<br />

Delegierte, die übli<strong>ch</strong>erweise ni<strong>ch</strong>t gerade<br />

dur<strong>ch</strong> ein übersteigertes Harmoniebedürfnis<br />

auffallen, fanden positive Worte<br />

<strong>für</strong> die Arbeit des Vorstands und der Ges<strong>ch</strong>äftsstelle<br />

in den vergangenen Monaten.<br />

«Wir sind mit dem Umbru<strong>ch</strong> einverstanden»,<br />

erklärte etwa der Obwaldner<br />

Delegierte Kurt Siegrist, «<strong>für</strong> die Biobäuerinnen<br />

und Biobauern wird er positiv<br />

sein. Und auf der Ges<strong>ch</strong>äftsstelle sind<br />

gute Leute gekommen. Man muss ihnen<br />

den Freiraum lassen, damit sie gute Arbeit<br />

leisten können.»<br />

Eine wohltuende Aufbru<strong>ch</strong>stimmung<br />

herrs<strong>ch</strong>te über der ganzen Versammlung.<br />

Ein geeignetes Feld, um sie in Taten umzusetzen,<br />

öffnet der Vorstand dur<strong>ch</strong> die<br />

Leitbilddiskussion, die das Tätigkeitsprogramm<br />

2007 dominiert (vgl. Artikel <strong>Seite</strong><br />

12/13 in diesem Heft).<br />

Selbst das Hauptges<strong>ch</strong>äft, die Öffnung<br />

der Zertifizierung, ging in dieser milden<br />

Tonalität über die Bühne. Die Delegierten<br />

stimmten der Öffnung klar zu. Max<br />

Ei<strong>ch</strong>enberger, Präsident der Markenkommission<br />

Verarbeitung MKV, warnte allerdings<br />

zuvor in einem engagierten Votum<br />

no<strong>ch</strong> vor den Konsequenzen dieses<br />

S<strong>ch</strong>rittes. Diese Öffnung liege zwar im<br />

europaweiten Trend. Do<strong>ch</strong> gebe es au<strong>ch</strong><br />

einen anderen Trend zu berücksi<strong>ch</strong>tigen,<br />

nämli<strong>ch</strong> dass die bäuerli<strong>ch</strong>en Verbände<br />

dadur<strong>ch</strong> an Bedeutung verlören und mit<br />

ihren Marken au<strong>ch</strong> Einfluss aus der Hand<br />

gäben. Mit der Öffnung der Zertifizierung<br />

seien die Probleme zwis<strong>ch</strong>en bio.<br />

inspecta, Bio Test Agro (BTA) und Bio<br />

Suisse ni<strong>ch</strong>t zu lösen, ist er überzeugt,<br />

aber die Knospe gebe damit einen Teil ihrer<br />

<strong>Markt</strong>ma<strong>ch</strong>t ab.<br />

Diese Warnung wurde nur von einer<br />

kleinen Minderheit beherzigt. In Zukunft<br />

können nun mehrere Firmen die Knospe-Betriebe<br />

kontrollieren und zertifizieren.<br />

Die von Bio Suisse im August angekündigte<br />

Erhöhung des Kapitalanteils<br />

bei der Kontroll- und Zertifizierungsfirma<br />

bio.inspecta ist damit definitiv vom<br />

BIO SUISSE <br />

Die Delegiertenversammlung von Bio Suisse hat die bisher wohlgehütete Zertifizierung der Knospe geöffnet.<br />

Dieser Ents<strong>ch</strong>eid fiel in einer zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Grundstimmung des Aufbru<strong>ch</strong>s.<br />

Tis<strong>ch</strong>. Das neue System tritt ab 2008 in<br />

Kraft.<br />

Bereits zum zweiten Mal stimmten<br />

die Delegierten über dieses kontrovers<br />

diskutierte Thema ab. Im April 2005<br />

s<strong>ch</strong>eiterte die Öffnung der Zertifizierung<br />

am nötigen Zweidrittelsmehr, das <strong>für</strong> Statutenänderungen<br />

errei<strong>ch</strong>t werden muss.<br />

Jetzt wurde diese Hürde klar genommen.<br />

Neue Rolle <strong>für</strong> Bio Suisse<br />

Bisher zertifizierte auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> bio.<br />

inspecta Knospe-Produktionsbetriebe<br />

und Lizenznehmer (Verarbeitungsbetriebe).<br />

Die Biokontrollen dagegen können<br />

von vier zugelassenen Firmen dur<strong>ch</strong>geführt<br />

werden. Es sind dies <strong>für</strong> Produktionsbetriebe<br />

die bio.inspecta AG und die<br />

BTA, <strong>für</strong> die Verarbeitungsbetriebe ebenfalls<br />

die bio.inspecta AG, die SQS und die<br />

IMO. In Zukunft können alle Firmen,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Vertragsbedingungen von Bio<br />

Suisse erfüllen, kontrollieren und zertifizieren.<br />

Diese neue Regelung ändert die Rolle<br />

von Bio Suisse im Kontroll- und Zertifizierungsprozess.<br />

Sie löst ihre finanzielle<br />

Beteiligung an der bio.inspecta auf und<br />

wird in Zukunft die Überprüfung der<br />

kontrollierenden und zertifizierenden<br />

Firmen verstärken. Diese Audits werden<br />

neue Kosten verursa<strong>ch</strong>en. Das neue System<br />

hat jedo<strong>ch</strong> den Vorteil, dass alle Firmen<br />

na<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>en Bedingungen arbeiten.<br />

Mit dem bisherigen Modell bestand<br />

eine solidaris<strong>ch</strong>e Tarifstruktur, wel<strong>ch</strong>e<br />

au<strong>ch</strong> abgelegenen Betrieben und sol<strong>ch</strong>en<br />

in der lateinis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>weiz zahlbare<br />

Kontrollen ermögli<strong>ch</strong>te. Damit der ab<br />

2008 herrs<strong>ch</strong>ende freie Wettbewerb die-<br />

Etienne Kottelat neues<br />

Mitglied der MKI<br />

Die Delegiertenversammlung hat die<br />

Wahl von Etienne Kottelat als Mitglied<br />

der Markenkommission Import (MKI)<br />

bestätigt. Mit dem Knospe-Produzenten<br />

aus Mervelier JU konnte eine motivierte<br />

und kompetente Persönli<strong>ch</strong>keit<br />

gewonnen werden. Somit setzt si<strong>ch</strong> die<br />

Kommission erneut aus vier Leuten zusammen.<br />

cv<br />

Bio Suisse Delegierte stimmten <strong>für</strong><br />

die Öffnung der Zertifizierung.<br />

se solidaris<strong>ch</strong>e Tarifstruktur ni<strong>ch</strong>t in Frage<br />

stellt, wird Bio Suisse in den Verträgen<br />

mit den zugelassenen Firmen entspre<strong>ch</strong>ende<br />

Bedingungen formulieren. Die<br />

Verhandlungen über diese Bedingungen<br />

dürften künftig zu neuen Knackpunkten<br />

und Auseinandersetzungen führen.<br />

7,4-Millionen-Budget bewilligt<br />

Die Delegierten haben dem vom Vorstand<br />

beantragten Budget 2007 zugestimmt.<br />

Auf der Einnahmenseite werden<br />

weniger Leistungen als 2006 erwartet.<br />

Die Delegierten haben einem budgetierten<br />

Verlust von 33 000 Franken<br />

zugestimmt.<br />

Weiter wurde in der Budgetdiskussion<br />

ein Antrag von Bio Gris<strong>ch</strong>un und<br />

den S<strong>ch</strong>wyzer Biobauern grossmehrheitli<strong>ch</strong><br />

gutgeheissen: Ab 2008 sollen die<br />

SMP-Gelder bis auf Weiteres <strong>für</strong> Absatzförderungsmassnahmen<br />

im Mil<strong>ch</strong>sektor<br />

eingesetzt werden. Der Vorstand legt an<br />

der Frühlings-DV 2007 ein Konzept vor,<br />

aus wel<strong>ch</strong>em hervorgeht, wie die SMP-<br />

Gelder ab 2008 verwendet werden.<br />

Christian Voegeli, Bio Suisse/Alfred S<strong>ch</strong>ädeli<br />

Bild: Thomas Alföldi<br />

bioaktuell 10/06 11


Mit neuem Leitbild<br />

am selben Strick ziehen<br />

Bio Suisse startet eine breit angelegte Diskussion um ein neues Leitbild. Dabei ist der Verband auf die<br />

Mitarbeit der Mitglieder angewiesen. Wel<strong>ch</strong>e Fragen in der Leitbilddebatte diskutiert werden, bestimmt<br />

die Basis mit. Das neue Leitbild will auf drei Fragen Antwort geben: Was wollen wir errei<strong>ch</strong>en? Was ist<br />

uns wi<strong>ch</strong>tig? Wie errei<strong>ch</strong>en wir das Ziel?<br />

12 bioaktuell 10/06<br />

Da haben si<strong>ch</strong> vor 25 Jahren ein paar<br />

verwegene, belä<strong>ch</strong>elte Bäuerinnen<br />

und Bauern zusammengetan, um die<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft zu verändern und gemeinsam<br />

am selben Strick zu ziehen. Im<br />

Rückblick und aus der Distanz betra<strong>ch</strong>tet<br />

sieht es aus, als sei es dana<strong>ch</strong> immer nur<br />

problemlos aufwärts gegangen. Im Zeitraffer<br />

lässt si<strong>ch</strong> die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von Bio<br />

Suisse in ein paar peppige S<strong>ch</strong>lagzeilen<br />

verpacken: Bereits 4000 Höfe auf Knospe<br />

umgestellt! Coop steigt bei den Biobauern<br />

ein! Biomil<strong>ch</strong> ein Hit! Bio boomt!<br />

Umsatz mit Bioprodukten dur<strong>ch</strong>bri<strong>ch</strong>t<br />

die Milliardengrenze! – Wer den Biolandbau<br />

und die Mens<strong>ch</strong>en, die ihn ma<strong>ch</strong>en,<br />

auf Zahlen und S<strong>ch</strong>lagzeilen reduziert,<br />

wird weder dem einen no<strong>ch</strong> den<br />

anderen gere<strong>ch</strong>t.<br />

Innerhalb der Biobewegung ist 25<br />

Jahre na<strong>ch</strong> der Gründung des Verbandes<br />

ni<strong>ch</strong>t alles zum Besten bestellt. Das zu-<br />

Mitglieder <strong>für</strong> Zukunftskonferenz gesu<strong>ch</strong>t!<br />

Was wollen wir errei<strong>ch</strong>en?<br />

Was ist uns wi<strong>ch</strong>tig?<br />

Wie errei<strong>ch</strong>en wir das Ziel?<br />

Der ganze Prozess wird rund ein<br />

Jahr dauern. Die Gesamtleitung<br />

des Prozesses obliegt einer<br />

Projektgruppe. Sie wird von der<br />

Präsidentin Regina Fuhrer geleitet.<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführer Markus Arbenz,<br />

Verbandskoordinator Christian<br />

Voegeli und je eine Biobäuerin<br />

und ein Biobauer sind ebenfalls<br />

Mitglied der Projektgruppe.<br />

Die Groupe de réflexion ist <strong>für</strong><br />

fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Inputs während des<br />

Entwicklungsprozesses und die<br />

Bewertung des Inhaltes zuständig.<br />

Die Groupe de réflexion besteht<br />

aus den Vorstandsmitgliedern,<br />

den Präsidentinnen der Fa<strong>ch</strong>-<br />

und Markenkommissionen sowie<br />

den Präsidenten der Mitgliedorgansiationen.<br />

Insgesamt sind<br />

dies etwa 50 Personen. An ei-<br />

ner Zukunftskonferenz mit etwa<br />

100 Personen werden die<br />

Kernpunkte definiert und die strategis<strong>ch</strong>en<br />

A<strong>ch</strong>sen diskutiert. Diese<br />

Gruppe besteht aus Mitgliedern<br />

der Verbandsbasis aus allen<br />

Spra<strong>ch</strong>gruppen und Landesteilen.<br />

Wie läuft der Prozess ab?<br />

Die Groupe de réflexion bereitet<br />

zusammen mit der Projektgruppe<br />

die eintägige Zukunftskonferenz<br />

vor. Im März 07 findet diese an<br />

einem zentralen Ort statt. Dort<br />

werden die Kernfragen definiert.<br />

Ans<strong>ch</strong>liessend erarbeitet die<br />

Projektgruppe einen Leitbildentwurf.<br />

Dieser geht ans<strong>ch</strong>liessend<br />

bei den Mitgliedorganisationen<br />

und allen Prozessbeteiligten in<br />

die Vernehmlassung. An der Präsidenteninnenkonferenzwerden<br />

das Leitbild diskutiert und<br />

Korrekturen angebra<strong>ch</strong>t. Na<strong>ch</strong><br />

der S<strong>ch</strong>lussredaktion dur<strong>ch</strong> die<br />

erst leise Murmeln kritis<strong>ch</strong>er Stimmen<br />

ist zu einem gemis<strong>ch</strong>ten, stimmenkräftigen<br />

Chor unzufriedener Mens<strong>ch</strong>en anges<strong>ch</strong>wollen.<br />

Die Faust wird längst ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr nur im Sack gema<strong>ch</strong>t, sondern auf<br />

den Tis<strong>ch</strong> gehauen. Viele Mitglieder ma<strong>ch</strong>en<br />

ihrem Unmut in Leserbriefen im<br />

bioaktuell Luft. Was steckt denn da eigentli<strong>ch</strong><br />

dahinter? Wenn es so einfa<strong>ch</strong><br />

wäre, auf diese Frage eine Antwort zu<br />

finden, dann hätte Bio Suisse dies längst<br />

getan. Und mit den «positiven S<strong>ch</strong>lagzeilen»<br />

wäre es munter weitergegangen.<br />

Viellei<strong>ch</strong>t.<br />

Na<strong>ch</strong>ahmer im Winds<strong>ch</strong>atten<br />

Vor 25 Jahren stand die Knospe allein<br />

auf weiter Flur. Die Landwirts<strong>ch</strong>aft liess<br />

si<strong>ch</strong> – überspitzt formuliert – in S<strong>ch</strong>warz<br />

und Weiss einteilen. Au<strong>ch</strong> die bewussten<br />

Konsumentinnen und Konsumenten hatten<br />

es einfa<strong>ch</strong>: Wer si<strong>ch</strong> selber und der<br />

Projektgruppe wird das Leitbild<br />

zuerst vom Vorstand und dana<strong>ch</strong><br />

von der Delegiertenversammlung<br />

verabs<strong>ch</strong>iedet. Voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> im<br />

Herbst 07 oder Frühjahr 08 ist die<br />

Leitbilddiskussion abges<strong>ch</strong>lossen.<br />

An der eintägigen Zukunftskonferenz<br />

kommen alle Beteiligten zusammen.<br />

Zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> wird via<br />

Internet diskutiert und gearbeitet.<br />

Da<strong>für</strong> ri<strong>ch</strong>tet Bio Suisse ein spezielles<br />

Internetforum ein.<br />

Wen wir su<strong>ch</strong>en<br />

Wer aktiv an der Leitbilddiskussion<br />

teilnehmen mö<strong>ch</strong>te, brau<strong>ch</strong>t folgendes<br />

Anforderungsprofil:<br />

Offenheit, Lust an konstruktiven<br />

Debatten<br />

Bereits<strong>ch</strong>aft, mindestens fünf<br />

Personen im persönli<strong>ch</strong>en biolandwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Umfeld<br />

über den Leitbildprozess laufend<br />

zu informieren<br />

Zugang zu einem Internet-<br />

Umwelt Gutes tun wollte, kaufte Knospe-<br />

Produkte. Verlass Di<strong>ch</strong> drauf. Die Knospe<br />

war einsame Spitze. Heute ist alles anders.<br />

Die Knospe ist zwar immer no<strong>ch</strong><br />

Spitze, aber ni<strong>ch</strong>t mehr einsam. Sie hat<br />

Konkurrenz erhalten.<br />

Was ist eigentli<strong>ch</strong> der Unters<strong>ch</strong>ied<br />

zwis<strong>ch</strong>en M-Bio und Naturaplan? Und<br />

warum gibt es Naturaplan mit und ohne<br />

Knospe? Wo<strong>für</strong> steht Max Havelaar?<br />

Stammen die Bioprodukte von Manor<br />

au<strong>ch</strong> von Knospe-Betrieben? Warum gibt<br />

es Knospe-Produkte mit und ohne Zusatz<br />

«Suisse»? Ist Bio und Knospe dasselbe?<br />

Was wird aus den Bundesbiobetrieben?<br />

Und was um Himmels Willen erlauben<br />

si<strong>ch</strong> unsere IP-Kollegen mit ihrer neuen<br />

TV-Werbung? Da könnte man glatt meinen,<br />

der Käfer sei ein neues Biolabel!<br />

Der Platz wird eng, die Argumentation<br />

s<strong>ch</strong>wieriger. Was ma<strong>ch</strong>en wir anders<br />

als die andern? Ma<strong>ch</strong>en wir es besser?<br />

ans<strong>ch</strong>luss, um die Online-<br />

Diskussionen der Groupe de<br />

réflexion zu verfolgen<br />

Während der Vernehmlassung<br />

(Frühsommer 07) der eigenen<br />

Mitgliedorganisation zur<br />

Verfügung stehen<br />

Von Januar bis April ein- bis<br />

zweimal wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong> die<br />

Protokolle der Groupe de réflexion<br />

im Internet lesen.<br />

Jedes Mitglied ma<strong>ch</strong>t seine<br />

Beiträge in seiner Mutterspra<strong>ch</strong>e.<br />

Das Verstehen einer<br />

zweiten Landesspra<strong>ch</strong>e ist<br />

keine Bedingung, aber ein<br />

Vorteil.<br />

Bewerbungen sind bis Mitte Januar<br />

07 mit vollständiger Adresse<br />

und einer Bestätigung oben genannter<br />

Bedingungen zu ri<strong>ch</strong>ten<br />

an bio@bio-suisse.<strong>ch</strong>. Bei allfälligen<br />

Fragen gibt Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />

Markus Arbenz gerne Auskunft:<br />

Tel. 061 385 96 10. jf


In der Leitbilddiskussion will Bio Suisse den «Wind der Erneuerung» aufnehmen, der aus den eigenen Reihen bläst. Oder weht er von<br />

aussen? Aufnahme vom 25-Jahr-Jubiläum am 18. August auf dem Berner Bundesplatz, als ein Spru<strong>ch</strong>band auf dem eingerüsteten und<br />

verhüllten Bundeshaus auf den Aufbru<strong>ch</strong> in den Reihen der Jubilarin hinzuweisen s<strong>ch</strong>ien.<br />

Wenn ja, warum? Wenn nein, warum<br />

ni<strong>ch</strong>t? Wollen wir überhaupt anders sein<br />

als die anderen? Worin wollen wir uns<br />

unters<strong>ch</strong>eiden? Müssen wir uns überhaupt<br />

unters<strong>ch</strong>eiden? Die Knospe hat im<br />

Biolandbau Pionierarbeit geleistet und im<br />

Winds<strong>ch</strong>atten ihres Erfolges eine grosse<br />

Anzahl Na<strong>ch</strong>ahmer hinter si<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>art.<br />

Die Gefahr besteht, von ihnen überholt<br />

zu werden. Die Knospe läuft Gefahr, irgendwo<br />

auf der Strecke zu bleiben.<br />

Wohin gehen wir?<br />

Eine Frage, die si<strong>ch</strong> heute viele stellen und<br />

wel<strong>ch</strong>e die Leitbilddiskussion mitprägen<br />

wird: Wollen wir Knospe-Bäuerinnen<br />

und Knospe-Bauern viele, sehr viele Mitglieder<br />

in unserem Verband oder wollen<br />

wir s<strong>ch</strong>rumpfen? Darauf könnte die eine<br />

<strong>Seite</strong> so antworten: Mögli<strong>ch</strong>st gross, klar,<br />

wir haben do<strong>ch</strong> die Vision vom Bioland<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Gross, logis<strong>ch</strong>, Bio muss weiter<br />

boomen! Gross, auf jeden Fall, der Un-<br />

ters<strong>ch</strong>ied zur Bioverordnung ist do<strong>ch</strong> minim.<br />

Gross, i<strong>ch</strong> bin au<strong>ch</strong> da<strong>für</strong>, sonst wird<br />

der Labelsalat no<strong>ch</strong> grösser. Gross. Denn<br />

nur dank unserer Grösse haben wir politis<strong>ch</strong>es<br />

Gewi<strong>ch</strong>t und Einfluss bei Coop.<br />

Nur gross sind wir überlebensfähig.<br />

Die andere <strong>Seite</strong> könnte si<strong>ch</strong> so anhören:<br />

Nur klein sind wir überlebensfähig.<br />

Auf keinen Fall Wa<strong>ch</strong>stum um jeden<br />

Preis. Qualität ist uns wi<strong>ch</strong>tiger als<br />

Wa<strong>ch</strong>stum. Kleiner sind wir glaubwürdiger.<br />

Nur wenn wir einzigartig bleiben,<br />

können wir uns von all den anderen Biolabels<br />

abheben. Wir riskieren einen «Mitglieders<strong>ch</strong>wund»,<br />

weil wir überzeugt<br />

sind, das uns dies längerfristig stärkt.<br />

Wenn wir uns abheben, verstehen uns die<br />

Konsumenten besser. Wir ma<strong>ch</strong>en unsere<br />

Arbeit mit tiefer innerer Überzeugung.<br />

Wir s<strong>ch</strong>wimmen au<strong>ch</strong> mal gegen<br />

den Strom.<br />

Jede Frage verbirgt eine ganze Kaskade<br />

von neuen Fragen und Themen. Wel-<br />

<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> herauskristallisieren,<br />

wird die Leitbilddiskussion zeigen.<br />

Wer ma<strong>ch</strong>t mit?<br />

So. Wer eine salomonis<strong>ch</strong>e Lösung parat<br />

hat, soll si<strong>ch</strong> an der Leitbilddiskussion<br />

beteiligen. Eingeladen sind aber au<strong>ch</strong><br />

alle andern, die keine Patentlösung hervorzaubern<br />

können: alle kritis<strong>ch</strong>en Stimmen.<br />

Alle, die die Faust no<strong>ch</strong> im Sack ma<strong>ch</strong>en.<br />

Au<strong>ch</strong> jene, die sie s<strong>ch</strong>on hervorgeholt<br />

haben. All jene, die konstruktiv diskutieren,<br />

vorwärts denken und Pioniere<br />

im Verband sein mö<strong>ch</strong>ten. Frauen und<br />

Männer. Romands, Tessinnerinnen, Rumants<strong>ch</strong>e<br />

und Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer. Bergbauern<br />

und Gemüseproduzentinnen.<br />

Grosse und Kleine. Junge und Alte. Linke<br />

und Re<strong>ch</strong>te. Fundis und Neoliberale.<br />

Damit in Zukunft die Mehrheit des Verbandes<br />

wieder am glei<strong>ch</strong>en Strick in dieselbe<br />

Ri<strong>ch</strong>tung zieht.<br />

Jacqueline Forster-Zigerli, Bio Suisse<br />

Bild: Adrian Moser<br />

bioaktuell 10/06 13


Bild: Hans Ramseier<br />

Einstieg auf niederer S<strong>ch</strong>welle<br />

Die Markenkommission Anbau will bei der Umsetzung der sozialen Anforderungen im Inland die<br />

Verspre<strong>ch</strong>en einhalten, die bei der Einführung des neuen Ri<strong>ch</strong>tlinienartikels gema<strong>ch</strong>t wurden. Es wird<br />

auf die Selbstverantwortung der Knospe-Betriebe gesetzt, 2007 sind keine zusätzli<strong>ch</strong>en Kontrollen und<br />

au<strong>ch</strong> keine Sanktionen vorgesehen. Die Selbstdeklaration soziale Anforderungen soll den Betrieben<br />

helfen, die gesetzli<strong>ch</strong>en Anforderungen einzuhalten und bei einer allfälligen kantonalen Kontrolle «auf<br />

der si<strong>ch</strong>eren <strong>Seite</strong>» zu stehen.<br />

14 bioaktuell 10/06<br />

Im Zentrum der Umsetzung des neuen<br />

Ri<strong>ch</strong>tlinienartikels zu den sozialen Anforderungen<br />

steht ein doppelseitiger A3-<br />

Bogen mit dem Titel «Selbstdeklaration<br />

Soziale Anforderungen». Er soll 2007<br />

zusammen mit den Kontrollunterlagen<br />

an alle Knospe-Betriebe vers<strong>ch</strong>ickt werden.<br />

Alle Betriebe, die familienfremde<br />

Arbeitskräfte bes<strong>ch</strong>äftigen, sollen diesen<br />

Bogen ausfüllen. Das Formular gibt Auskunft<br />

darüber, wo der Betrieb bezügli<strong>ch</strong><br />

Arbeitsre<strong>ch</strong>ten steht und wo allenfalls<br />

Defizite auszuräumen sind. Für diesen<br />

Fall kann die Betriebsleitung selber einen<br />

Massnahmenplan entwerfen, der Art<br />

und Zeitrahmen der Umsetzung darlegt.<br />

Der einzige Punkt, bei dem die Bio Suisse<br />

Ri<strong>ch</strong>tlinien weiter gehen als die gesetzli<strong>ch</strong>en<br />

Anforderungen ist übrigens die<br />

Forderung na<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Arbeitsverträgen<br />

mit allen Arbeitskräften.<br />

Die Selbstdeklaration wird begleitet<br />

von einem Leitfaden. Darin finden<br />

si<strong>ch</strong> eine Hilfe zum Ausfüllen des Bogens,<br />

Verweise auf die gesetzli<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>riften,<br />

Vorlagen <strong>für</strong> Lohnabre<strong>ch</strong>-<br />

<br />

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<br />

<br />

nungen und Arbeitsverträge, Adressen<br />

der kantonalen Arbeitsämter sowie Bezugsquellen<br />

der kantonalen Normalarbeitsverträge<br />

<strong>für</strong> die Landwirts<strong>ch</strong>aft. Bei<br />

Bio Suisse wird eine Telefonnummer eingeri<strong>ch</strong>tet,<br />

wo Auskünfte bezügli<strong>ch</strong> der<br />

sozialen Anforderungen und der Selbstdeklaration<br />

erteilt werden.<br />

Testlauf <strong>für</strong> den Selbstdeklarationsbogen auf dem Betrieb von Caroline und Rolf Streit-<br />

Berner in Galgenen SZ.<br />

Kantonale Unters<strong>ch</strong>iede<br />

Das Thema Kontrollen wurde anlässli<strong>ch</strong><br />

der Verabs<strong>ch</strong>iedung des Ri<strong>ch</strong>tlinienartikels<br />

letzten Frühling kontrovers diskutiert.<br />

Die Arbeitsgruppe Umsetzung Inland<br />

hat si<strong>ch</strong> fundiert informiert, wel<strong>ch</strong>e<br />

Kontrollen bezügli<strong>ch</strong> Arbeitsre<strong>ch</strong>t bereits<br />

von Kantonen dur<strong>ch</strong>geführt werden. Dabei<br />

wurde festgestellt, dass von Kanton zu<br />

Kanton grosse Unters<strong>ch</strong>iede bestehen. Im<br />

Kanton Waadt werden zum Beispiel bereits<br />

heute jährli<strong>ch</strong> 10 Prozent der Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe<br />

auf die Einhaltung<br />

der arbeitsre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>riften kontrolliert.<br />

Es ist das Ziel der staatli<strong>ch</strong>en Behörden,<br />

Kontrollen in diesem Rahmen<br />

<strong>für</strong> die ganze S<strong>ch</strong>weiz verbindli<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Die Arbeitsgruppe ist deshalb zur<br />

Auffassung gekommen, dass es keinen<br />

Sinn ma<strong>ch</strong>t, von Bioseite her zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Kontrollen dur<strong>ch</strong>zuführen. Zudem haben<br />

die bio.inspecta- und BTA-Kontrolleure<br />

gar ni<strong>ch</strong>t die notwendige Ausbildung,<br />

um sol<strong>ch</strong>e Kontrollen zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Ers<strong>ch</strong>werend kommt dazu, dass jeder<br />

Kanton eigene Detailvors<strong>ch</strong>riften bezügli<strong>ch</strong><br />

Arbeitsre<strong>ch</strong>ten hat. Anlässli<strong>ch</strong> der<br />

Biokontrolle 2007 wird folgli<strong>ch</strong> nur überprüft,<br />

ob die Selbstdeklaration ausgefüllt<br />

und unters<strong>ch</strong>rieben wurde. Säumige Betriebe<br />

erhalten die Auflage, dies bis zur<br />

Kontrolle 2008 na<strong>ch</strong>zuholen.<br />

Die Einhaltung der sozialen Anforderungen<br />

wird damit vollständig in die<br />

Selbstverantwortung der Knospe-Betriebe<br />

gelegt. Bio Suisse ist überzeugt,<br />

dass si<strong>ch</strong> die Betriebe der Verantwortung<br />

bewusst sind und kein Knospe-Betrieb<br />

ein Interesse daran hat, Angestellte<br />

arbeitsre<strong>ch</strong>tswidrig zu bes<strong>ch</strong>äftigen. Die<br />

Selbstdeklaration ist ein Hilfsmittel, allfällige<br />

Defizite festzustellen und zu beheben.<br />

Biobetriebe können damit einer<br />

kantonalen Kontrolle getrost entgegensehen<br />

und gehen au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t das Risiko ein,<br />

dass ihnen wegen Verstössen gegen das<br />

Arbeitsre<strong>ch</strong>t Direktzahlungen gekürzt<br />

werden.<br />

Hans Ramseier, Bio Suisse


Förderpreis an Alp de Lagh<br />

Zum Abs<strong>ch</strong>luss des Jubiläumsjahres lanciert Bio Suisse den Bio Suisse Förderpreis. Damit wird ab jetzt<br />

jedes Jahr ein innovatives und na<strong>ch</strong>haltiges Projekt des Biolandbaus mit 5000 Franken unterstützt.<br />

Erste Preisträger sind die Initianten des Projektes Alp de Lagh im Val Cama, Misox.<br />

Auf 1279 Metern, zwis<strong>ch</strong>en San Bernardino<br />

und Bellinzona, liegt die Alp<br />

de Lagh im maleris<strong>ch</strong>en Val Cama. Sie<br />

wurde na<strong>ch</strong> mehreren Jahren der Verlassenheit<br />

2004 wieder «ins Leben gerufen».<br />

Auf der Alp findet man aber ni<strong>ch</strong>t<br />

eine gewöhnli<strong>ch</strong>e Viehherde, sondern eine<br />

bunte Gesells<strong>ch</strong>aft vers<strong>ch</strong>iedener alter<br />

und gefährdeter Haustierrassen vom<br />

Erhaltungsprojekt ProSpecieRara. Diese<br />

S<strong>ch</strong>weizer Stiftung bewahrt selten gewordene<br />

Nutztiere und Kulturpflanzen vor<br />

dem Vers<strong>ch</strong>winden und mö<strong>ch</strong>te ihnen eine<br />

Zukunft geben. Seit 2006 wird die Pro-<br />

SpecieRara-Alp als Bioalp betrieben. Neben<br />

dem Direktverkauf von Alpkäse werden<br />

au<strong>ch</strong> Führungen und vieles mehr angeboten.<br />

Neue Pfade dank Förderpreis<br />

Die Jahre der Verlassenheit haben auf der<br />

Alp de Lagh ihre Spuren hinterlassen –<br />

sie war komplett vergandet. Auf Initative<br />

von Knospe-Bauer Markus Lanfran<strong>ch</strong>i<br />

und Antonio Spadini, Gemeindepräsident<br />

von Verdabbio, spra<strong>ch</strong> die Gemeinde<br />

vor drei Jahren 600 000 Franken zur Wie-<br />

derinstandstellung der Alp. Sie ist nur zu<br />

Fuss errei<strong>ch</strong>bar und no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ganz in<br />

dem von den Initianten gewüns<strong>ch</strong>ten Zustand.<br />

Es herrs<strong>ch</strong>t Tendenz zur Überweidung<br />

dur<strong>ch</strong> die Ziegen, da die weiter weg<br />

liegenden Wiesen ni<strong>ch</strong>t mehr zugängli<strong>ch</strong><br />

sind. Mit den 5000 Franken aus dem Bio<br />

Suisse Förderpreis werden im kommenden<br />

Frühling die Pfade gereinigt und wieder<br />

zugängli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t. «Wir freuen uns<br />

riesig über die Unterstützung dur<strong>ch</strong> den<br />

Verband», sagt Markus Lanfran<strong>ch</strong>i, der<br />

au<strong>ch</strong> vorges<strong>ch</strong>lagen hat, dass die Mitarbeitenden<br />

der Bio Suisse Ges<strong>ch</strong>äftsstelle<br />

bei der Wiederinstandstellung der Pfade<br />

selber Hand anlegen. Eine gute Idee!<br />

Beliebte Alpspezialitäten<br />

Seit 2004 wird die Alp de Lagh nun wieder<br />

von Mitte Mai bis Mitte September<br />

bewirts<strong>ch</strong>aftet. Sie ermögli<strong>ch</strong>t zehn Bauernfamilien<br />

aus der Region, ihre Tiere zu<br />

sömmern. Seit der Wiederherstellung ist<br />

die Alp ein rege besu<strong>ch</strong>tes Ausflugsziel<br />

geworden, und die Spezialitäten erfreuen<br />

si<strong>ch</strong> grosser Beliebtheit. Es werden rund<br />

80 Ziegen, 30 Mil<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>afe und zwei Kü-<br />

he gemolken. Die Käse reifen in zwei alten<br />

traditionellen Steinhütt<strong>ch</strong>en heran.<br />

Muffettati bian<strong>ch</strong>i (weisser Ziegenwei<strong>ch</strong>käse),<br />

cilindretti di capri (Ziegenrolle), ricotta<br />

calabrese und S<strong>ch</strong>afjoghurt sind die<br />

«Spezialitäten des Hauses».<br />

Au<strong>ch</strong> mit Führungen <strong>für</strong> S<strong>ch</strong>ulklasen,<br />

Firmen und andere Gruppen holen<br />

die initativen Alpbetreiber Leben und<br />

Mens<strong>ch</strong>en auf die Alp. Die Entdeckungsreise<br />

zu den ProSpecieRara-Tieren und<br />

den Nutzpflanzen vermittelt Wissen über<br />

fast vergessene Flora und Fauna. Die Gäste<br />

erhalten au<strong>ch</strong> einen Einblick ins Älplerleben<br />

und können bei der Käseherstellung<br />

zus<strong>ch</strong>auen.<br />

Nä<strong>ch</strong>sten Mai, wenn si<strong>ch</strong> die Grauen<br />

Bergziegen, das Rätis<strong>ch</strong>e Grauvieh, die<br />

Engadiner S<strong>ch</strong>afe und die Wolls<strong>ch</strong>weine<br />

auf den Weg zur Alp ma<strong>ch</strong>en, werden wir<br />

wieder über den Einsatz des Geldes beri<strong>ch</strong>ten<br />

und den Bio Suisse Förderpreis<br />

2007 auss<strong>ch</strong>reiben.<br />

Jacqueline Forster-Zigerli, Bio Suisse<br />

Mehr Infos: www.alpdelagh.net<br />

Bild: ProSpecieRara<br />

bioaktuell 10/06 15


BBio Suissse Mitgliedorganisation itgliedor<br />

Anlass Datumm<br />

Zeit Ort Bemerkungen<br />

BBärner Bio Bure Hauptversammlung 11.01.22007<br />

09.00–15.30 Na<strong>ch</strong>mittagsthema:<br />

effekk<br />

tive Mikroorganism men<br />

16 bioaktuell 10/06<br />

Sitzungen Vorstan stand<br />

Wintertagung 21.02.22007<br />

09.30–16.00 Boden – Bodenfr fru<strong>ch</strong>tbarkeit,<br />

Boden Bodeneigens<strong>ch</strong>aften<br />

en und reduzierte<br />

Bodenbearbeitung ng<br />

Bioterra Delegiertenversammlung 17.03.2007 10.00–17.00 Kölliken AG<br />

60 Jahre Bioterra – Tage des<br />

offenen Biogarte ogartens<br />

009.<br />

+ 10.06.07<br />

Bioforum S<strong>ch</strong>weiz Mös Mös<strong>ch</strong>berg-Gesprä<strong>ch</strong> 16. + 17.01.07<br />

Bio Fribourg Salon Mednat-Agrobior orama 28.03.–<br />

Beaulieu, Bio Fribo ibourg est hôte<br />

01.04.07<br />

Lausanne d‘honneur ur<br />

Bio Luzern Herzberg-Wo<strong>ch</strong>e henende 27. + 28.01.07 10.00<br />

u.a. Herzberg, Vortrag zum Einfluss Ei des<br />

55025<br />

Asp ob Mondes auf Pflan anzen,<br />

Aaarau<br />

Tiere, Mens<strong>ch</strong>en uund<br />

weitere<br />

Aktivitäten<br />

BBio-Ring<br />

Appenzellerland Haup ptversammlung 17.01.2007 20.00 Krone, Gaais<br />

AR<br />

SS<strong>ch</strong>wyzer<br />

Biobauern n Jahr resversammlung 06.03.2007 <strong>Markt</strong>stübli, bli, Ma <strong>Markt</strong>halle<br />

Rothhen<br />

thurm, S<strong>ch</strong>wyzer hwyz<br />

Viehvermarktungs arkt<br />

AG, Landstr. str. 33,<br />

Rothenthurm urm<br />

VVOB<br />

Hauptv tversammlung 14.02.2007<br />

Ver rein S<strong>ch</strong>weizer Bio Gärtnereien Wintertagung Wintertagu 19. + 20.01.07 Ftan, Engadin nähere AAngaben<br />

unter<br />

www.bi biopflanzen.<strong>ch</strong><br />

Bio Suisse Su Jahresagenda<br />

Biogipfel im Rahmen des<br />

Bio Mar<strong>ch</strong>é (22.–24.06.07) )<br />

Generalv lversammlung 05.03.2007 S<strong>ch</strong>ulh lhaus,<br />

6232 GGeuense ee<br />

Kurs Direktvermarktung D<br />

20.03.2007<br />

3. Osts<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>weizer Biomarkt 01.09.2007 09.00–17.00 Weinfelden eld<br />

Delegier ertenversammlung Frühlings-DV gs-D 18.04.2007<br />

Herbst-DV 14.11.2007<br />

PräsidentInne nen-Konferenz 27.03.2007<br />

Workshop im Mai<br />

18.10.2007<br />

16.01.2007<br />

27.02.2007<br />

20.03.2007<br />

10.04.2 10.04.2007<br />

15.05.2007<br />

26.06.2007<br />

26.06<br />

28.08.2007<br />

28.08<br />

02.10.2007<br />

02.10<br />

06.11.2007 06.11<br />

04./05.12.07<br />

04./0<br />

Sitzungen MKA<br />

Zofingen<br />

06.03.20 2007<br />

08.05 05.2007<br />

12.06.2007<br />

12<br />

31.07.2007<br />

20./21.09.07<br />

06.11.2007<br />

11.12.2007<br />

Sitzungen MKV Di. 06.02.2007<br />

Messen en mit Bio Suisse<br />

Stand<br />

25.01.2007<br />

Di. 03.04.2007<br />

Di. 26.06.2007 .2007<br />

Di. 04.09.2007 .200<br />

Di. 20.11. 2007<br />

Biofa<strong>ch</strong> <strong>ch</strong> 15.–18.02.2007 2.200<br />

Bio o Mar<strong>ch</strong> Mar<strong>ch</strong>é 22.–24.06 6.2007


Aufbru<strong>ch</strong>stimmung<br />

in der Biorindviehzu<strong>ch</strong>t<br />

o<strong>ch</strong> viel zu oft ist die Herde un-<br />

«Ngenügend auf den Betrieb abgestimmt.»<br />

Dies war eine der beiden Kernaussagen<br />

am gut besu<strong>ch</strong>ten zweiten Biobraunviehzu<strong>ch</strong>tseminar<br />

vom 23. November<br />

am Plantahof. Die zweite lautete:<br />

«Mittlerweile stehen so viel Praxiswissen<br />

und gute Instrumente zur Biorindviehzu<strong>ch</strong>t<br />

zur Verfügung, dass jetzt vermehrt<br />

die Umsetzung anzugehen ist.» Aussagen<br />

wie diese liessen so etwas wie Aufbru<strong>ch</strong>stimmung<br />

aufkommen.<br />

Maria Hug-Sutter hat im Rahmen<br />

des Bergmil<strong>ch</strong>projekts der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />

Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule <strong>für</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

(SHL) Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe im Berggebiet<br />

unter die Lupe genommen. Eines<br />

ihrer Resultate: A<strong>ch</strong>t von zwölf Betrieben<br />

im Rheinwald wüns<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> eine weniger<br />

mil<strong>ch</strong>betonte, da<strong>für</strong> besser der Futterbasis<br />

angepasste Mil<strong>ch</strong>viehzu<strong>ch</strong>t.<br />

Markus Meuli aus Nufenen ist diesem<br />

Ziel s<strong>ch</strong>on sehr nahe gekommen.<br />

In seinem packenden Referat s<strong>ch</strong>ilderte<br />

Meuli, wie er S<strong>ch</strong>ritt <strong>für</strong> S<strong>ch</strong>ritt Herde<br />

und Betrieb in Einklang gebra<strong>ch</strong>t hat und<br />

so au<strong>ch</strong> wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> erfolgrei<strong>ch</strong> ist. Dabei<br />

bezei<strong>ch</strong>nete er die Umstellung auf Bio<br />

im Jahr 1992 als eine wi<strong>ch</strong>tige Etappe auf<br />

dem Weg zur standortangepassten Mil<strong>ch</strong>produktion<br />

im Berggebiet: «Seit der Umstellung<br />

auf Bio haben wir die Futterproduktion<br />

stärker gewi<strong>ch</strong>tet, dies war einer<br />

der S<strong>ch</strong>lüssel zum Erfolg».<br />

No<strong>ch</strong> ist es aber ni<strong>ch</strong>t allen Bündner<br />

Biobetrieben so gut wie Markus Meuli<br />

gelungen, Herde und Betrieb aufeinander<br />

abzustimmen. Wie Georg Trepp, Leiter<br />

der neu gegründeten Bio Gris<strong>ch</strong>un-<br />

Arbeitsgruppe Rindviehzu<strong>ch</strong>t beri<strong>ch</strong>tete,<br />

sind etli<strong>ch</strong>e Betriebsleiter mit der heutigen<br />

Situation unzufrieden. Oft liegen<br />

mehr Fragen als Antworten vor, so zum<br />

Beispiel: «Wel<strong>ch</strong>en Stier soll i<strong>ch</strong> denn<br />

nun einsetzen?», «Wie kriege i<strong>ch</strong> die Zellzahl<br />

no<strong>ch</strong> besser in den Griff?», «Verfolge<br />

i<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> das ri<strong>ch</strong>tige Zu<strong>ch</strong>tziel?». Die<br />

Mitglieder der Arbeitsgruppe Rindvieh-<br />

PRODUKTION <br />

Das zweite Biobraunviehzu<strong>ch</strong>tseminar am Plantahof war ein Erfolg: Unter den zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Teilnehmenden herrs<strong>ch</strong>te die Eins<strong>ch</strong>ätzung vor, das Fa<strong>ch</strong>wissen und die Instrumente, Betriebe und<br />

Herden aufeinander abzustimmen, seien nun vorhanden. Man könne si<strong>ch</strong> an die Umsetzung ma<strong>ch</strong>en.<br />

Nun muss es ja ni<strong>ch</strong>t immer Braunvieh sein: Die neue Website www.biorindviehzu<strong>ch</strong>t.<strong>ch</strong> ist die<br />

Informations- und Dienstleistungsdrehs<strong>ch</strong>eibe <strong>für</strong> die ganze Biomil<strong>ch</strong>viehzu<strong>ch</strong>t.<br />

zu<strong>ch</strong>t (Paul Fry aus Cumpadials, Linard<br />

Gregori aus Bergün, Christian Mani aus<br />

Andeer und Victor Peer aus Ramos<strong>ch</strong>)<br />

haben si<strong>ch</strong> deshalb vorgenommen, Bündner<br />

Biobetrieben in Zu<strong>ch</strong>t- und Haltungsfragen<br />

von Mil<strong>ch</strong>vieh Unterstützung<br />

zu bieten.<br />

Bio Gris<strong>ch</strong>un will Theorie und<br />

Praxis vernetzen<br />

Na<strong>ch</strong> der Phase einer gewissen Orientierungslosigkeit<br />

im Berei<strong>ch</strong> der Zu<strong>ch</strong>t und<br />

Haltung von Biomil<strong>ch</strong>vieh zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong><br />

immer konkreter neue Lösungsansätze<br />

ab. Der Wille und nun vermehrt au<strong>ch</strong><br />

die Instrumente, um Bioherden und Biobetriebe<br />

im Berggebiet besser in Einklang<br />

zu bringen, sind vorhanden. Dazu kann<br />

au<strong>ch</strong> die seit kurzem aufges<strong>ch</strong>altete Internetsite<br />

www.biorindviehzu<strong>ch</strong>t.<strong>ch</strong> (siehe<br />

Kasten) einen Beitrag leisten. «Bei dieser<br />

Dienstleistung handelt es si<strong>ch</strong> um ein<br />

offenes, dynamis<strong>ch</strong>es System, das stark<br />

vom Praxiswissen der Biobäuerinnen und<br />

Biobauern lebt», betonten Anet Spengler<br />

und Beat Bapst vom FiBL. Bereits gut<br />

eingespielt ist das ebenfalls vom FiBL betreute<br />

Projekt «pro-Q», dessen Ziel es ist,<br />

dur<strong>ch</strong> intensive Bestandesbetreuung die<br />

Eutergesundheit zu fördern. Es liegen keine<br />

allgemeingültigen Rezepte vor, wie Biobetriebe<br />

im Berggebiet zur idealen Herde<br />

kommen. Die meisten Zutaten sind jedo<strong>ch</strong><br />

vorhanden. Bio Gris<strong>ch</strong>un mö<strong>ch</strong>te<br />

nun verstärkt mithelfen, die Vernetzung<br />

von Theorie und Praxis weiter voranzutreiben,<br />

um so eine ökologis<strong>ch</strong>e und ökonomis<strong>ch</strong>e<br />

Mil<strong>ch</strong>produktion im Berggebiet<br />

zu stützen.<br />

Andi S<strong>ch</strong>mid, Ges<strong>ch</strong>äftsführer Bio Gris<strong>ch</strong>un<br />

Erfolgrei<strong>ch</strong>es Duo: Markus Meuli aus<br />

Nufenen mit seiner 13-jährigen Zu<strong>ch</strong>tkuh<br />

Heidi, Mutter des KB-Stiers Rico.<br />

Elektronis<strong>ch</strong>e Plattform <strong>für</strong> die Biorindviehzu<strong>ch</strong>t<br />

Das FiBL hat in Zusammenarbeit mit<br />

Praktikern und mit Unterstützung von Bio<br />

Suisse eine neue Website als Plattform<br />

<strong>für</strong> die S<strong>ch</strong>weizer Biorindviehzu<strong>ch</strong>t<br />

entwickelt. www.biorindviehzu<strong>ch</strong>t.<strong>ch</strong><br />

bietet Biobäuerinnen und Biobauern<br />

Grundlagen und praktis<strong>ch</strong>e Tipps <strong>für</strong><br />

die Auswahl von Zu<strong>ch</strong>ttieren. Au<strong>ch</strong> wer<br />

ni<strong>ch</strong>t selber zü<strong>ch</strong>tet, findet hier wi<strong>ch</strong>tige<br />

Informationen und Neuigkeiten.<br />

Die Website www.biorindviehzu<strong>ch</strong>t.<strong>ch</strong><br />

soll dazu beitragen, der<br />

Biomil<strong>ch</strong>viehzu<strong>ch</strong>t ein stärkeres eigenes<br />

Profil zu geben. Die Biozu<strong>ch</strong>t legt grossen<br />

Wert auf die Gesundheitsmerkmale<br />

und die Funktionalität der Zu<strong>ch</strong>ttiere.<br />

Zudem soll die Biozu<strong>ch</strong>t artgere<strong>ch</strong>t<br />

Bild: Anet Spengler<br />

und standortgere<strong>ch</strong>t sein; die Mil<strong>ch</strong>leistungsveranlagung<br />

der Tiere muss also<br />

zum Raufutterangebot auf dem<br />

Standortbetrieb und zum betriebsspezifis<strong>ch</strong>en<br />

Management passen.<br />

Die Website erläutert entspre<strong>ch</strong>ende<br />

Zu<strong>ch</strong>tstrategien und stellt Zu<strong>ch</strong>ttiere vor.<br />

Insbesondere werden KB-Stiere empfohlen,<br />

die si<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Biobetriebe in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />

Produktionsregionen besonders<br />

gut eignen, und Biobetriebe<br />

werden vorgestellt, die mit Natursprung<br />

arbeiten und die regelmässig Zu<strong>ch</strong>tstiere<br />

zu verkaufen oder zu verstellen<br />

haben. Diese Dienstleistung soll<br />

Zu<strong>ch</strong>tpartners<strong>ch</strong>aften unter Biobetrieben<br />

anregen oder fördern. as/bb<br />

bioaktuell 10/06 17


RATGEBER<br />

Na<strong>ch</strong>haltig gegen S<strong>ch</strong>ädlinge<br />

in Lagerung und Verarbeitung<br />

Vorbeugen, laufend überwa<strong>ch</strong>en, bekämpfen nur im Notfall und dabei Rückstände von S<strong>ch</strong>ädlingsbe<br />

kämpfungsmitteln auf Knospe-Produkten unbedingt vermeiden: Das sind die Zielvorgaben der neuen<br />

Weisung zur S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle in Knospe-zertifizierten Verarbeitungs- und Handelsbetrieben.<br />

18 bioaktuell 10/06<br />

Die bisherige Weisung* führte immer<br />

wieder zu Unklarheiten und die zugelassenen<br />

Mittel und Massnahmen entspra<strong>ch</strong>en<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr dem heutigen Stand.<br />

Die neue Weisung «S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle<br />

in Lagerung und Verarbeitung» setzt<br />

auf vorbeugende Massnahmen und regelmässige<br />

Kontrolle der Produktionsräume<br />

und -anlagen (Prävention und Monitoring).<br />

Längerfristig soll der S<strong>ch</strong>ädlingsbefall<br />

in der Lagerung oder Verarbeitung<br />

mögli<strong>ch</strong>st verhindert und damit der Einsatz<br />

von S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsmitteln<br />

<strong>für</strong> lokale S<strong>ch</strong>lupfwinkelbehandlungen,<br />

Vernebelungen und Begasungen reduziert<br />

werden. In jedem Fall zu verhindern<br />

sind Rückstände von Bekämpfungsmitteln<br />

auf Knospe-Produkten.<br />

Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella),<br />

bis 12 mm lang, ist ein sehr häufiger Vorratss<strong>ch</strong>ädling.<br />

Frass, Gespinste und Vers<strong>ch</strong>mutzung<br />

entwerten die Nahrungsmittel.<br />

Die neue Weisung befasst si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

mit der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung auf Knospe-Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieben:<br />

Diese ist<br />

in den Ausführungsbestimmungen der<br />

Markenkommission Anbau geregelt.<br />

Vorbeugen hat Vorrang<br />

Die Vorbeugung hat vor jeder Art der<br />

Bekämpfung absoluten Vorrang im biologis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>ädlingsmanagement. Die<br />

Umsetzung der neuen Weisung soll län-<br />

* «S<strong>ch</strong>aderregerkontrolle in Lagerung und<br />

Verarbeitung»<br />

gerfristig mögli<strong>ch</strong>st zu einem Verzi<strong>ch</strong>t<br />

auf <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>-synthetis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsmittel<br />

führen. Auf dem Weg<br />

dahin soll der Einsatz von Pestiziden<br />

dur<strong>ch</strong> die Kombination mit alternativen<br />

Verfahren reduziert werden.<br />

Alle Betriebe, die Lebensmittel lagern<br />

oder aufbereiten, brau<strong>ch</strong>en ein System<br />

zur S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle. Auf der Bio<br />

Suisse Homepage ist eine Checkliste abrufbar<br />

(siehe Käst<strong>ch</strong>en «Wo die Dokumente<br />

zu finden sind»), wel<strong>ch</strong>e die Minimalanforderungen<br />

an ein eigenes System<br />

der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung <strong>für</strong> kleinere<br />

Betriebe beinhaltet und <strong>für</strong> Risikobetriebe<br />

ausgebaut werden kann.<br />

Risikobetriebe lagern oder verarbeiten<br />

Getreide- oder Trockenprodukte und<br />

führen oftmals grossräumige Vernebelungen<br />

und Begasungen dur<strong>ch</strong>. Sol<strong>ch</strong>e<br />

Betriebe benötigen ein besonders ausführli<strong>ch</strong>es,<br />

spri<strong>ch</strong> ein integriertes S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungssystem.<br />

S<strong>ch</strong>ädlinge wie<br />

Motten oder Käfer können mit einem<br />

umfassenden Monitoringsystem erkannt<br />

werden, das mindestens se<strong>ch</strong>s Betriebskontrollen<br />

pro Jahr und angepasste Prüfungsintervalle<br />

der Fallen umfasst. Die<br />

Reinigungsrhythmen müssen auf den Betriebstyp<br />

abgestimmt und geeignet sein,<br />

Wo die Dokumente<br />

zu finden sind<br />

Die Weisung «S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle in<br />

Lagerung und Verarbeitung» wird im<br />

Januar in gedruckter Form vers<strong>ch</strong>ickt<br />

und auf der Bio Suisse Website aufges<strong>ch</strong>altet<br />

(www.bio-suisse.<strong>ch</strong> > Dokumentation<br />

> Lizenznehmer Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

& Weisungen).<br />

Alle hier im Text erwähnten zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

Dokumente – die Checkliste<br />

mit den Minimalanforderungen, die<br />

Liste der von Bio Suisse anerkannten<br />

S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsunternehmen,<br />

die Liste der erlaubten <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>-synthetis<strong>ch</strong>en<br />

Mittel – sind auf der Bio<br />

Suisse Website abrufbar unter diesem<br />

Link: http://www.bio-suisse.<strong>ch</strong>/de/<br />

dokumentation/ln/sbk<br />

den Befall dauerhaft auf einem mögli<strong>ch</strong>st<br />

tiefen Niveau zu halten.<br />

Die Umsetzung der Vorgaben und<br />

Ziele kann <strong>für</strong> Betriebe unter Umständen<br />

eine Umstellung der bisherigen Praxis<br />

bedeuten. Deshalb wird den Betrieben eine<br />

Übergangsfrist bis 1.1.2008 gewährt.<br />

Rückstände vermeiden<br />

Die Vermeidung jegli<strong>ch</strong>er Rückstände<br />

von S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsmitteln auf<br />

Knospe-Produkten dur<strong>ch</strong> Vers<strong>ch</strong>leppung<br />

hat allerhö<strong>ch</strong>ste Priorität. Hauptprobleme<br />

sind immer wieder: undi<strong>ch</strong>te Silozellen,<br />

ungenügende Abdi<strong>ch</strong>tung der zu<br />

vernebelnden Räume, ni<strong>ch</strong>t eingehaltene<br />

Wartefristen sowie das Vergessen der<br />

Auslagerung der Ware während der Vernebelung<br />

oder Begasung.<br />

Das FiBL hat zu dieser Problematik<br />

in Zusammenarbeit mit der Desinfecta<br />

Dienstleistung AG Versu<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Das Vers<strong>ch</strong>leppungspotenzial von<br />

Begasungsmitteln, wie z.B. Phosphin gegen<br />

S<strong>ch</strong>ädlinge in Silozellen, ist ho<strong>ch</strong>,<br />

wenn<br />

das Silo undi<strong>ch</strong>t gebaut ist. Das ist bei<br />

Stahlsilos grundsätzli<strong>ch</strong> der Fall und<br />

bei Betonsilos vom Baujahr abhängig;<br />

die Begasung von konventioneller<br />

Ware in einer Zelle glei<strong>ch</strong> neben eingelagerter<br />

Bioware stattfindet;<br />

die Biozellen na<strong>ch</strong> der Begasung einer<br />

Na<strong>ch</strong>barzelle mit konventioneller<br />

Ware ni<strong>ch</strong>t gelüftet werden.<br />

Na<strong>ch</strong> der Vernebelung von Anlagen,<br />

wel<strong>ch</strong>e in leeren Räumli<strong>ch</strong>keiten stehen,<br />

soll eine ausrei<strong>ch</strong>ende Reinigung vorgenommen<br />

werden. Zudem muss die erste<br />

Produktions<strong>ch</strong>arge na<strong>ch</strong> der Vernebelung<br />

ohne Knospe vermarktet werden.<br />

Einsatz von Nützlingen wird<br />

erprobt<br />

In der biologis<strong>ch</strong>en Lagerhaltung stehen<br />

nur bes<strong>ch</strong>ränkt direkte Bekämpfungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

zur Verfügung. Eine Alternative<br />

zu den <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>-synthetis<strong>ch</strong>en<br />

Mitteln ist der Einsatz von Nützlingen,


Der Kornkäfer (Sitophilus granarius) ist der wi<strong>ch</strong>tigste S<strong>ch</strong>ädling in lagerndem Getreide. Er ma<strong>ch</strong>t seine ganze Entwicklung vom Ei über<br />

die Larve bis zum 3,5 bis 5 mm grossen flugunfähigen Rüsselkäfer im Getreidekorn dur<strong>ch</strong>, das er dabei vollkommen ausfrisst. Befallenes<br />

Getreide erwärmt si<strong>ch</strong> und wird muffig.<br />

wel<strong>ch</strong>e die Vorratss<strong>ch</strong>ädlinge auf natürli<strong>ch</strong>e<br />

Art und Weise bekämpfen. Der gezielte<br />

Einsatz von Nützlingen in Betrieben<br />

der Lebensmittelindustrie ist bis heute<br />

nur ansatzweise erprobt.<br />

Das FiBL, finanziell unterstützt dur<strong>ch</strong><br />

den Coop Naturaplan-Fonds, begleitet<br />

deshalb Praxisversu<strong>ch</strong>e in einem Si-<br />

lo, einem Lagerraum, einer Bäckerei, einer<br />

Mühle und einer Packerei mit dem<br />

S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsunternehmen<br />

Desinfecta AG und dem Nützlingsproduzenten<br />

Andermatt Biocontrol AG. Die<br />

bis jetzt erzielten Resultate sind sehr ermutigend.<br />

Obwohl speziell bei den Vorratsmotten<br />

die Grenze des vertretbaren<br />

Kontrolle von Lagers<strong>ch</strong>ädlingen: Was ist neu?<br />

Hier die Neuerungen der Weisung<br />

«S<strong>ch</strong>ädlingskontrolle in Lagerung und<br />

Verarbeitung» im Überblick. Die Weisung<br />

muss bis spätestens 1.1.2008 vollumfängli<strong>ch</strong><br />

umgesetzt sein.<br />

1. Vorgaben zur Erarbeitung eines<br />

integrierten Systems der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung;<br />

dazu Checkliste mit den<br />

Minimalanforderungen an ein integriertes<br />

System der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung <strong>für</strong><br />

kleine Betriebe (auf der Website von<br />

Bio Suisse, siehe Käst<strong>ch</strong>en «Wo die<br />

Dokumente zu finden sind»). Darin unter<br />

anderem:<br />

Regelung der Verantwortli<strong>ch</strong>keit <strong>für</strong><br />

die S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfung.<br />

Gefahrenanalyse.<br />

S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>stellenanalyse aus bauli<strong>ch</strong>er,<br />

hygienis<strong>ch</strong>er und organisatoris<strong>ch</strong>er<br />

Si<strong>ch</strong>t.<br />

Jahresberi<strong>ch</strong>t: Aktivitäten <strong>für</strong> die<br />

Erfolgskontrolle ausführli<strong>ch</strong> dokumentieren.<br />

2. Das Einri<strong>ch</strong>ten und Betreuen geeigneter<br />

Monitoringsysteme sowie die<br />

Dur<strong>ch</strong>führung von Bekämpfungsaktionen<br />

gehören in die Hände von Bio Suisse anerkanntenS<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsunternehmen<br />

(aktuelle Liste auf der Homepage<br />

von Bio Suisse aufges<strong>ch</strong>altet; im Laufe<br />

des Jahres 2007 werden die neu anerkannten<br />

Firmen gelistet).<br />

3. Anerkennung der S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfungsunternehmen<br />

vers<strong>ch</strong>ärft:<br />

Beratungsangebot <strong>für</strong> Lizenznehmer<br />

im Sinne der Weisung: Prävention hat<br />

Priorität, regelmässiges Monitoring nötig,<br />

alternative Verfahren statt Pestizide.<br />

Besu<strong>ch</strong> einer S<strong>ch</strong>ulung nötig<br />

zum Erwerb von geeigneten Fa<strong>ch</strong>bewilligungen<br />

im Rahmen des Ausbildungslehrgangs<br />

des Verbandes<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>ädlingsbekämpfer<br />

FSD-VSS.<br />

Breites Angebot an alternativen<br />

Verfahren ist Bedingung (thermis<strong>ch</strong>e,<br />

physikalis<strong>ch</strong>e und me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Verfahren,<br />

z.B. Verwendung von Kieselgur,<br />

und Einsatz von Nützlingen, sobald<br />

Anwendung praxisreif).<br />

Erfolgskontrolle zur Umsetzung der<br />

Weisung bei den S<strong>ch</strong>ädlingsbekämp-<br />

Befalles errei<strong>ch</strong>t wurde, konnte auf Zusatzbehandlungen<br />

mit <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Bekämpfungsmitteln<br />

weitgehend verzi<strong>ch</strong>tet<br />

werden und das verzögerte Auftreten der<br />

S<strong>ch</strong>ädlinge im Verglei<strong>ch</strong> zu den Vorjahren<br />

war klar ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />

Gabriela Wyss, FiBL<br />

fungsunternehmen dur<strong>ch</strong> Audits,<br />

dur<strong>ch</strong>geführt von Bio Suisse.<br />

4. Mehr Mögli<strong>ch</strong>keiten bei den Mitteln,<br />

wenn Bekämpfung nötig; Bekämp-fung<br />

aber nur im Notfall als na<strong>ch</strong>weisli<strong>ch</strong><br />

letzte Mögli<strong>ch</strong>keit. Prioritätenfolge der<br />

Massnahmen: 1. lokale S<strong>ch</strong>lupfwinkelbehandlung,<br />

2. Vernebelung, 3. Begasung.<br />

Die Liste mit den erlaubten <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>-synthetis<strong>ch</strong>en<br />

Mitteln <strong>für</strong> lokale<br />

S<strong>ch</strong>lupfwinkelbehandlung, Vernebelung<br />

und Begasung ist ni<strong>ch</strong>t mehr Teil der<br />

Weisung, sondern abrufbar auf der Bio<br />

Suisse Homepage.<br />

5. Selbstanwendung von Pestiziden no<strong>ch</strong><br />

mögli<strong>ch</strong>, aber vers<strong>ch</strong>ärft:<br />

Nur auf Gesu<strong>ch</strong> hin mögli<strong>ch</strong>.<br />

Bekämpfer muss im Besitz einer geeigneten<br />

Fa<strong>ch</strong>bewilligung sein; ein neuer<br />

Kurs «Selbstanwender Bio Suisse»<br />

wird ab November 2007 angeboten.<br />

6. Erstellen eines Jahresberi<strong>ch</strong>ts bei<br />

grossräumigen Bekämpfungen als Rückblick<br />

und Erfolgskontrolle sowie mit Verbesserungsvors<strong>ch</strong>lägen.<br />

gw/mt<br />

Bilder: Andermatt Biocontrol, Markus Züger<br />

bioaktuell 10/06 19


Melde- und Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t<br />

<strong>für</strong> Direktvermarkter<br />

Hofverarbeiter und Direktvermarkterinnen unterstehen na<strong>ch</strong> Lebensmittelre<strong>ch</strong>t in vielen Fällen einer<br />

Melde- oder gar Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t.<br />

20 bioaktuell 10/06<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe, wel<strong>ch</strong>e Lebensmittel<br />

verarbeiten und vermarkten,<br />

müssen ihren Betrieb mögli<strong>ch</strong>st<br />

unverzügli<strong>ch</strong> bei der kantonalen<br />

Lebensmittelvollzugsbehörde melden.<br />

Produzenten, wel<strong>ch</strong>e auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> un-<br />

Selbstkontrolle<br />

in der Direktvermarktung<br />

Wer Lebensmittel herstellt und an Konsumenten<br />

abgibt, untersteht der Lebensmittelverordnung.<br />

Diese baut auf dem Prinzip der Selbstkontrolle auf.<br />

Die getroffenen Massnahmen bezügli<strong>ch</strong> verantwortli<strong>ch</strong>e<br />

Person, Risiken, Hygiene, Temperaturen,<br />

Rezepturen, Kennzei<strong>ch</strong>nung und Rückverfolgbarkeit<br />

müssen <strong>für</strong> die Lebensmittelinspektion s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong><br />

aufgezei<strong>ch</strong>net werden. Die Aufzei<strong>ch</strong>nungspfli<strong>ch</strong>t ist<br />

unabhängig davon, ob es si<strong>ch</strong> um einen Biobetrieb<br />

handelt oder ni<strong>ch</strong>t. Eine genaue Anleitung und<br />

praktis<strong>ch</strong>e Formulare enthalten die Agridea-Ordner<br />

«Selbstkontrolle in der Direktvermarktung» (Fr. 22.–)<br />

und «Selbstkontrolle im Berei<strong>ch</strong> Gästebewirtung» (Fr.<br />

15.–). Die Ordner können bestellt werden bei der agridea,<br />

Es<strong>ch</strong>ikon 28, 8315 Lindau, Tel. 052 354 97 00<br />

oder unter www.lbl.<strong>ch</strong><br />

verarbeitete Primärprodukte (z.B. Kartoffeln,<br />

Obst, Rohmil<strong>ch</strong>) an Konsumenten<br />

verkaufen, müssen si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t melden.<br />

Betriebe, die bereits bei den kantonalen<br />

Lebensmittelvollzugbehörden registriert<br />

sind, gelten als gemeldet und müssen somit<br />

ni<strong>ch</strong>ts unternehmen.<br />

Folgende Betriebe müssen si<strong>ch</strong><br />

melden:<br />

Betriebe, die ni<strong>ch</strong>t wissen, ob sie registriert<br />

sind<br />

Betriebe, die na<strong>ch</strong> dem 1.1.2006 ihre<br />

Tätigkeit aufgenommen haben<br />

Betriebe mit wi<strong>ch</strong>tigen Veränderungen<br />

seit der letzten Inspektion<br />

(z.B. andere Produkte, neue verantwortli<strong>ch</strong>e<br />

Person, grössere Umbauten)<br />

Betriebe, die ihre Tätigkeit aufgeben.<br />

Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t<br />

Betriebe, die Lebensmittel tieris<strong>ch</strong>er Herkunft<br />

herstellen, verarbeiten oder verkaufen,<br />

können einer Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t un-<br />

terstellt werden. Betriebe, die nur pflanzli<strong>ch</strong>e<br />

Rohstoffe verarbeiten, benötigen nie<br />

eine Bewilligung. Für kleine Betriebe und<br />

sol<strong>ch</strong>e, die ihre Lebensmittel nur lokal direkt<br />

vermarkten, besteht die Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

einer Ausnahme von der Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t.<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

die Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> Hofverarbeiter<br />

eher die Ausnahme ist. Ob ein Betrieb<br />

der Bewilligungspfli<strong>ch</strong>t untersteht, ist mit<br />

der kantonalen Lebensmittelvollzugsbehörde<br />

abzuspre<strong>ch</strong>en. Als Orientierungshilfe<br />

dient die Weisung Nr. 7 des Bundesamtes<br />

<strong>für</strong> Gesundheit (BAG) vom 26. Januar<br />

2006. Die Bewilligung muss bei der<br />

kantonalen Lebensmittelvollzugsbehörde<br />

beantragt werden.<br />

Christoph Fankhauser, Bio Suisse<br />

Neues <strong>für</strong> Hofverarbeitung<br />

und Direktvermarktung<br />

An der DV vom 19. April 2006 haben die Delegierten die Gesamtbetriebli<strong>ch</strong>keit im Berei<strong>ch</strong><br />

Hofverarbeitung, Handel und Direktvermarktung aufgehoben. Davon betroffen ist au<strong>ch</strong> die Verpflegung<br />

von Gästen auf dem Hof.<br />

Ab 1.1.2007 ist es ohne Ausnahmebewilligung<br />

erlaubt, auf einem Biohof<br />

au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>e Produkte herzustellen,<br />

zu verarbeiten und zu vermarkten.<br />

Zentraler Punkt ist eine korrekte Deklaration<br />

der vers<strong>ch</strong>iedenen Qualitäten.<br />

Der Konsument und die Konsumentin<br />

dürfen ni<strong>ch</strong>t getäus<strong>ch</strong>t werden.<br />

Wenn auf einem Biohof biologis<strong>ch</strong>e<br />

und ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>e Produkte hergestellt<br />

werden, muss au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> die ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>en<br />

Produkte der Warenfluss belegt<br />

werden (Verarbeitungsjournal, Belege <strong>für</strong><br />

Zutaten, Rezepte, Sortimentsliste). Ansonsten<br />

kann eine Vermis<strong>ch</strong>ung der Warenflüsse<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr kontrolliert werden.<br />

Wenn auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> konventionelle<br />

Produkte vermarktet werden, bes<strong>ch</strong>ränkt<br />

si<strong>ch</strong> die Biokontrolle auf eine Überprüfung<br />

einer korrekten Deklaration.<br />

Parallelprodukte: Das glei<strong>ch</strong>zeitige<br />

Anbieten eines glei<strong>ch</strong>en Produktes in<br />

biologis<strong>ch</strong>er und konventioneller Qualität<br />

ist weiterhin ni<strong>ch</strong>t erlaubt. Für die De-<br />

i<br />

Auf folgender Internetseite können<br />

Sie die Weisung Nr. 7 des BAG herunterladen:<br />

www.bag.admin.<strong>ch</strong>/themen/<br />

ernaehrung/02907<br />

finition von Parallelprodukten sind die<br />

Markenkommissionen zuständig. Folgende<br />

Fälle sind bereits definiert:<br />

Verpackt zugekaufte Produkte gelten<br />

nie als Parallelprodukte<br />

Einzeln etikettierte Produkte ebenfalls<br />

ni<strong>ch</strong>t<br />

Bei Offenware (Frü<strong>ch</strong>ten, Gemüse):<br />

Äpfel, egal wel<strong>ch</strong>er Sorte, gelten als<br />

Parallelprodukte; das glei<strong>ch</strong>e gilt bei<br />

Salaten<br />

Käse der glei<strong>ch</strong>en Sorte werden als


Parallelprodukte betra<strong>ch</strong>tet (Beispiel<br />

Greyerzer mild und Greyerzer<br />

rezent), aber Greyerzer und Tilsiter<br />

sind keine Parallelprodukte<br />

Deklaration: Auf konventionellen<br />

Produkten darf kein Bezug zum Biohof<br />

gema<strong>ch</strong>t werden. Der Hofladen darf<br />

ni<strong>ch</strong>t als Bioladen oder Knospe-Laden<br />

anges<strong>ch</strong>rieben sein, wenn konventionelle<br />

Produkte angeboten werden. Die ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>en<br />

Produkte müssen ohne<br />

Na<strong>ch</strong>fragen als sol<strong>ch</strong>e erkennbar sein.<br />

Verpflegung auf dem Hof: Es können<br />

sowohl biologis<strong>ch</strong>e als au<strong>ch</strong> konventionelle<br />

Speisen angeboten werden. Wenn<br />

Speisen mit der Knospe ausgezei<strong>ch</strong>net<br />

werden, muss das Kapitel «Knospe-Kom-<br />

ponenten-Kü<strong>ch</strong>e» der Weisung «Gastronomie»<br />

eingehalten werden. Dieses Kapitel<br />

regelt hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die korrekte Verwendung<br />

des Knospe-Labels auf einer<br />

Speisekarte.<br />

Lohnverarbeitung: Dank erfolgrei<strong>ch</strong>en<br />

Verhandlungen von Bio Suisse<br />

mit dem Bundesamt <strong>für</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

ist es <strong>für</strong> Produzenten weiterhin mögli<strong>ch</strong>,<br />

mit einem Lohnverarbeiter auf der<br />

Basis eines Lohnverarbeitungsvertrages<br />

zusammenzuarbeiten. Es dürfen maximal<br />

fünf Produzenten pro Jahr bei einem<br />

ni<strong>ch</strong>tzertifizierten Lohnverarbeiter verarbeiten<br />

lassen. Übers<strong>ch</strong>reitet ein Lohnverarbeiter<br />

diese Limite, muss er im Folgejahr<br />

einen Kontrollvertrag abs<strong>ch</strong>lies-<br />

sen. Der Lohnverarbeiter muss wie bis<br />

anhin ein Verarbeitungsjournal führen.<br />

Neu kann der Lohnverarbeiter Zutaten<br />

wie Gewürze, Speck usw. selber bes<strong>ch</strong>affen.<br />

Für diese Zutaten muss der Produzent<br />

vom Lohnverarbeiter eine Kopie der<br />

nötigen Belege (Re<strong>ch</strong>nung, Biozertifikat,<br />

evtl. GVO-Bestätigung) verlangen. Diese<br />

werden bei der Kontrolle überprüft.<br />

Bio Suisse hofft, dass mit der neuen<br />

Weisung eine praxistaugli<strong>ch</strong>e Lösung<br />

gefunden wurde und trotz Liberalisierung<br />

in der Hofverarbeitung viele Knospe-Produkte<br />

in Hofläden und auf Tellern<br />

und Märkten anzutreffen sind!<br />

Christoph Fankhauser,<br />

Bio Suisse<br />

Antworten auf SwissGAP-Fragen<br />

Teile des Handels verlangen au<strong>ch</strong> von Biobetrieben die Einhaltung des Qualitätssi<strong>ch</strong>erungssystems<br />

SwissGAP. Die Kontrollfirmen bieten Kombikontrolle zusammen mit der Biokontrolle an.<br />

Was ist SwissGAP?<br />

SwissGAP ist ein neues Qualitätssi<strong>ch</strong>erungssystem,<br />

wel<strong>ch</strong>es si<strong>ch</strong> vom europäis<strong>ch</strong>en<br />

EurepGAP ableitet. GAP steht <strong>für</strong><br />

«Gute landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Praxis». Entwickelt<br />

wurde das Programm <strong>für</strong> konventionelle<br />

Betriebe. Biobetriebe decken einen<br />

Grossteil dieser Anforderungen bereits<br />

ab und liegen natürli<strong>ch</strong> in vielen Punkten<br />

weit über den Basisanforderungen. Nur<br />

die Punkte Hygiene und Arbeitssi<strong>ch</strong>erheit<br />

sind in den Bio Suisse Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

ni<strong>ch</strong>t abgedeckt.<br />

Wer brau<strong>ch</strong>t SwissGAP?<br />

Die Grossverteiler Coop und Migros verlangen<br />

von ihren Lieferanten die Erfüllung<br />

von SwissGAP. Betroffen sind die<br />

Berei<strong>ch</strong>e Frü<strong>ch</strong>te, Gemüse und Kartoffeln.<br />

Diese Vors<strong>ch</strong>rift gilt au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Bioproduzenten<br />

in diesen Kategorien. Wer<br />

ni<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>er ist, ob er SwissGAP brau<strong>ch</strong>t,<br />

soll si<strong>ch</strong> bei seinem Abnehmer erkundigen.<br />

Wie melde i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> an?<br />

Betriebe können si<strong>ch</strong> bei Agrosolution<br />

(Tel. 031 910 53 20; www.agrosolution.<strong>ch</strong>)<br />

s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> oder via Internet anmelden.<br />

Auf der Agrosolution-Homepage<br />

könne au<strong>ch</strong> alle Dokumente heruntergeladen<br />

werden. Gemäss Zeitplan<br />

müssen si<strong>ch</strong> Vermarkter (inklusive Produzenten<br />

mit Vermarktungstätigkeit) bis<br />

Ende 2006 anmelden. Die Zertifizierung<br />

sollte bis Ende 2007 erfolgen. Produktionsbetriebe<br />

müssen si<strong>ch</strong> bis Ende Februar<br />

2007 anmelden. Die Kontrolle sollte<br />

na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit bis Ende 2008 dur<strong>ch</strong>geführt<br />

werden.<br />

Was kostet mi<strong>ch</strong><br />

SwissGAP?<br />

Der Jahresbeitrag<br />

liegt bei Fr. 145.–<br />

plus eine Anmeldegebühr<br />

und allenfalls<br />

Kosten<br />

<strong>für</strong> die Unterlagen.<br />

Dazu kommen<br />

die Kontrollkosten.<br />

Die Dauer<br />

der zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

SwissGAP-Kontrolle<br />

wird von<br />

den Kontrollstellen<br />

auf drei bis fünf Stunden ges<strong>ch</strong>ätzt.<br />

Wer kontrolliert SwissGAP?<br />

Die Biokontrollstellen bio.inspecta und<br />

BTA bieten au<strong>ch</strong> SwissGAP-Kontrollen<br />

an. Bei der Anmeldung müssen Biobetriebe<br />

unbedingt ihre Biokontrollstelle<br />

als gewüns<strong>ch</strong>te Organisation angeben.<br />

Nur dann kann eine Kombikontrolle<br />

dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />

Wel<strong>ch</strong>en Mehraufwand habe i<strong>ch</strong>?<br />

Ein SwissGAP-Betrieb muss eine umfangrei<strong>ch</strong>e<br />

Dokumentation erstellen. Für<br />

den Zusatzaufwand gibt es no<strong>ch</strong> keine<br />

Praxiswerte. Es empfiehlt si<strong>ch</strong>, zuerst die<br />

«te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Anforderungen» zu lesen<br />

und die auf dem Betrieb notwendigen<br />

Massnahmen zu definieren. Ein Biobauer<br />

füllt dieselben Unterlagen aus wie seine<br />

Ni<strong>ch</strong>tbiokollegen. Es gibt aber Erlei<strong>ch</strong>terungen.<br />

So können in den te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />

Anforderungen bereits zahlrei<strong>ch</strong>e Punkte<br />

mit «Ja» beantwortet werden, wenn bei<br />

der Biokontrolle ni<strong>ch</strong>ts beanstandet wurde.<br />

Diese Punkte sind im Formular «Betriebsdaten<br />

Anbau» unter Punkt 2.3 aufgeführt.<br />

Bis wann muss i<strong>ch</strong> das alles ausfüllen?<br />

Zum Zeitpunkt der Kontrolle müssen<br />

die Aufzei<strong>ch</strong>ungen <strong>für</strong> mindestens die<br />

drei vorangegangenen Monate vollständig<br />

vorhanden sein. Die Selbstkontrolle<br />

muss dur<strong>ch</strong>geführt sein und mindestens<br />

eine Kultur muss vorhanden sein (Feld<br />

oder Lager).<br />

Wenn i<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Fragen habe?<br />

Auskünfte gibt es bei der Firma Agrosolution,<br />

den Beratern und den Bran<strong>ch</strong>enorganisationen.<br />

Markus Wittmer, Bio Suisse<br />

i<br />

Dokumente zum Herunterladen<br />

und te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Anforderungen finden<br />

Sie unter www.agrosolution.<strong>ch</strong><br />

bioaktuell 10/06 21


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Handel mit Nutzvieh und Raufutter<br />

neu unter Kontrollpfli<strong>ch</strong>t<br />

Ab 2007 unterstehen au<strong>ch</strong> Nutzvieh- und Raufutterhändler sowie Grastrocknungsanlagen der Kontroll-<br />

und Zertifizierungspfli<strong>ch</strong>t. Dies verlangt die Bioverordnung des Bundes.<br />

Gemäss Artikel 1a der Bioverordnung<br />

müssen Nutzviehhändler dem Kontrollre<strong>ch</strong>t<br />

unterstellt werden. Das bedeutet,<br />

dass jeder Zwis<strong>ch</strong>enhändler beim<br />

Weiterverkauf sein eigenes Biozertifikat<br />

mitliefern muss. Zwis<strong>ch</strong>enhandel liegt<br />

dann vor, wenn Tiere bei einem Händler<br />

zwis<strong>ch</strong>enzeitli<strong>ch</strong> eingestallt werden<br />

oder wenn die Verre<strong>ch</strong>nung der Nutztiere<br />

über den Händler abgewickelt wird<br />

und ni<strong>ch</strong>t direkt zwis<strong>ch</strong>en zwei Biolandwirten.<br />

Nutzviehtransporteure müssen au<strong>ch</strong><br />

weiterhin ni<strong>ch</strong>t kontrolliert und zertifiziert<br />

sein, sofern es si<strong>ch</strong> bei ihrer Dienstleistung<br />

ledigli<strong>ch</strong> um einen Transportauftrag<br />

vom Biobauern A zur Biobäuerin<br />

B handelt. Unter die Kategorie Nutzvieh<br />

fallen alle gängigen Nutzvieharten<br />

der Gattungen S<strong>ch</strong>weine, Rindvieh, S<strong>ch</strong>afe,<br />

Ziegen und Pferde sowie das Nutzgeflügel.<br />

Ausgenommen ist der Handel mit<br />

eindeutigen Hobbytieren, wel<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t<br />

zur Vermarktung bestimmt sind, also<br />

zum Beispiel Kanin<strong>ch</strong>en zur Selbstversorgung<br />

oder Haustiere wie Hängebau<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weine.<br />

Raufutter und Trockengras<br />

Gemäss Artikel 1c der Bioverordnung<br />

müssen au<strong>ch</strong> Raufutterhändler kontrolliert<br />

und zertifiziert werden. Dies wird<br />

ebenfalls ab 2007 umgesetzt. Raufutter,<br />

wel<strong>ch</strong>es als Biofutter angere<strong>ch</strong>net werden<br />

soll, muss daher immer direkt beim<br />

Biobauern oder bei einem zertifizierten<br />

Raufutterhändler gekauft werden. Anlässli<strong>ch</strong><br />

der Betriebskontrollen müssen<br />

die Zertifikate der Lieferanten vorgelegt<br />

werden.<br />

Anlagen, wel<strong>ch</strong>e Gras oder anderes<br />

Raufutter verarbeiten, fallen ebenfalls<br />

unter das Kontrollre<strong>ch</strong>t gemäss Artikel<br />

1c der Bioverordnung. Da in diesem Fall<br />

eine Lohnverarbeitung des eigenen Rohstoffes<br />

stattfindet, rei<strong>ch</strong>t ein Lohnverarbeitungsvertrag<br />

aus, sofern der einzelne<br />

Verarbeitungsbetrieb <strong>für</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

als fünf Biolandwirte arbeitet. Ab se<strong>ch</strong>s<br />

Landwirten muss au<strong>ch</strong> die Grastrocknungsanlage<br />

einen Kontrollvertrag mit<br />

einer akkreditierten Kontrollfirma abs<strong>ch</strong>liessen.<br />

Erhöhte Si<strong>ch</strong>erheit<br />

Die Sanktionsstatistik hat vor allem beim<br />

Nutzviehhandel immer wieder gezeigt,<br />

dass dies einer der häufigsten Verstosspunkte<br />

war. Oft werden Nutztiere im guten<br />

Glauben gekauft, dass der Biostatus<br />

stimmt. Bei der Kontrolle, wenn die Dokumente<br />

überprüft werden, stellt si<strong>ch</strong><br />

aber des Öfteren heraus, dass das vermeintli<strong>ch</strong>e<br />

Biotier gar kein Biotier ist. Die<br />

Sanktion in sol<strong>ch</strong>en Fällen hatte bisher<br />

immer der Käufer zu tragen. Wenn die<br />

Händler neuerdings kontrolliert und zer-<br />

Au<strong>ch</strong> bei Auktionen gilt: Ni<strong>ch</strong>t ohne Zertifikat des Händlers.<br />

tifiziert sein müssen, kann bei Verstössen<br />

der fehlbare Händler belangt werden.<br />

Die Kontroll- und Zertifizierungspfli<strong>ch</strong>t<br />

<strong>für</strong> den Nutzvieh- und Raufutterhandel<br />

wird ab dem 1. Januar 2007 umgesetzt.<br />

Ab Kontrollsaison 2008 gelten Tiere<br />

und Raufutter, die von einem ni<strong>ch</strong>t zertifizierten<br />

Händler zugekauft wurden,<br />

als ni<strong>ch</strong>t biologis<strong>ch</strong> und werden entspre<strong>ch</strong>end<br />

sanktioniert. Die Kontrolle der<br />

Nutzvieh- und Raufutterhändler erfolgt<br />

im Normalfall nur na<strong>ch</strong> Bioverordnung.<br />

Für die Knospe ist der Handel von Nutzvieh<br />

und Raufutter ni<strong>ch</strong>t kontrollpfli<strong>ch</strong>tig.<br />

Martin Suter, bio.inspecta<br />

Bild: Beat Bapst<br />

bioaktuell 10/06 23


Die Fa<strong>ch</strong>ausbildung <strong>für</strong> biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

ist im tertiären Bildungssektor als Erwa<strong>ch</strong>senenbildung tätig<br />

und s<strong>ch</strong>liesst mit der eidgenössis<strong>ch</strong>en Berufsprüfung ab.<br />

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Die Delegierten der Bio Suisse haben si<strong>ch</strong> klar <strong>für</strong> die Öffnung der Knospenzertifizierung ents<strong>ch</strong>ieden. Wir danken allen<br />

<strong>für</strong> das Vertrauen, das uns mit diesem Ents<strong>ch</strong>eid entgegengebra<strong>ch</strong>t worden ist. Der Ents<strong>ch</strong>eid ermögli<strong>ch</strong>t es der BTA, weiterhin<br />

Dienstleistungen <strong>für</strong> Knospenbetriebe zu erbringen.<br />

Wir sind au<strong>ch</strong> im Jahr 2007 wieder in Ihrer Region, um Sie über wi<strong>ch</strong>tige Fragen rund um den biologis<strong>ch</strong>en Landbau zu informieren.<br />

Eine Anmeldung ist ni<strong>ch</strong>t nötig. Alle Biobauern und weitere Interessierte sind herzli<strong>ch</strong> willkommen! Wir freuen<br />

uns auf Ihren Besu<strong>ch</strong>.<br />

Region Tagungsort Datum Zeit Themen/ Sti<strong>ch</strong>worte<br />

Langnau und Umgebung Inforama Bäregg, Bärau 08.01.07 13.30Uhr Was ändert si<strong>ch</strong> in den<br />

Bern und Umgebung Inforama Rütti, Zollikofen 08.01.07 20.00Uhr Biovors<strong>ch</strong>riften?<br />

Burgdorf und Umgebung<br />

Simmental<br />

Rest. S<strong>ch</strong>ützenhaus, Burgdorf<br />

Gemeindesaal, Zweisimmen<br />

09.01.06<br />

10.01.07<br />

20.00Uhr<br />

13.30Uhr<br />

Wo wird es einfa<strong>ch</strong>er, wo s<strong>ch</strong>wieriger?<br />

Info zur Suisse Bilanz.<br />

Spiez und Umgebung<br />

Solothrun/Jura<br />

Eggiwil und Umgebung<br />

Kantone TG, SG, AR, AI<br />

Kantone ZH, SH<br />

Kanton Luzern<br />

Inforama Hondri<strong>ch</strong>, Hondri<strong>ch</strong><br />

Restaurant Bad Klus, Balsthal<br />

Hotel Hirs<strong>ch</strong>en, Eggiwil<br />

Restaurant Freihof, Wil SG<br />

LS Strickhof, Lindau ZH<br />

Restaurant Brauerei Sursee<br />

10.01.07<br />

11.01.07<br />

15.01.07<br />

16.01.07<br />

16.01.07<br />

17.01.07<br />

20.00Uhr<br />

20.00Uhr<br />

20.00Uhr<br />

13.30Uhr<br />

20.00Uhr<br />

13.30Uhr<br />

Lohn- und Hofverarbeitung<br />

Wo liegen die heiklen Punkte? Wir<br />

werden wieder ein Standard-<br />

Sortiment an biokonformen Zutaten<br />

mitbringen.<br />

Graubünden<br />

Kantone SZ, LU<br />

LS Plantahof, Landquart<br />

Rest. Rose, Iba<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wyz<br />

18.01.07<br />

18.01.07<br />

13.30Uhr<br />

20.00Uhr<br />

Bio-Mil<strong>ch</strong>- und Fleis<strong>ch</strong>produktion<br />

Wo liegen die Chancen und Probleme?<br />

Kanton Aargau Murimoos, Muri AG 22.01.07 13.30Uhr Energieproduktion anstelle von<br />

Baselland/ Soloturn LS Ebenrain, Sissa<strong>ch</strong> 22.01.07 20.00Uhr Fleis<strong>ch</strong> und Mil<strong>ch</strong>? Und weitere<br />

Thun und Umgebung Landgasthof Krone, Uetendorf 23.01.07 13.30Uhr aktuelle Fragen.<br />

Brienz / Interlaken Hotel Artos, Interlaken 23.01.07 20.00Uhr Beim Anlass besteht die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

Spiez und Umgebung Inforama Hondri<strong>ch</strong>, Hondri<strong>ch</strong> 24.01.07 20.00Uhr persönli<strong>ch</strong>e Fragen zu klären.<br />

Oberaargau, Solothurn Inforama Waldhof, Langenthal 29.01.07 20.00Uhr<br />

Langnau und Umgebung Inforama Bäregg, Bärau 29.01.07 13.30Uhr<br />

BIO TEST AGRO AG, Grüttstrasse 10, 3474 Rüedisba<strong>ch</strong><br />

Tel. 062 968 19 77 • Fax. 062 968 19 80 • E-Mail: info@bio-test-agro.<strong>ch</strong> • www.bio-test-agro.<strong>ch</strong>


Hans Pfister, selbstständig<br />

Erwerbender, 6030 Ebikon<br />

1 Warum kaufen Sie Bioprodukte?<br />

Weil sie gesünder sind. I<strong>ch</strong> kaufe seit etwa<br />

20 Jahren Bioprodukte ein. Sie sind<br />

natürli<strong>ch</strong>er und ni<strong>ch</strong>t <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong> behandelt,<br />

es hat keine synthetis<strong>ch</strong>en Pflanzens<strong>ch</strong>utzmittel<br />

dran, sie sind ursprüngli<strong>ch</strong>er.<br />

Weiter wurden zur Herstellung<br />

keine Farbstoffe, Hormonzusätze oder<br />

künstli<strong>ch</strong>e Vitamine wie beim Functional<br />

Food verwendet. Wenn man davon<br />

ausgeht, dass zwis<strong>ch</strong>en natürli<strong>ch</strong>en und<br />

künstli<strong>ch</strong>en Vitaminen kein Unters<strong>ch</strong>ied<br />

besteht, spielt das natürli<strong>ch</strong> keine Rolle,<br />

dann kann man au<strong>ch</strong> künstli<strong>ch</strong>es Vitamin<br />

C zu si<strong>ch</strong> nehmen. Wenn man diesen<br />

Unters<strong>ch</strong>ied kennt, verzi<strong>ch</strong>tet man gerne<br />

darauf. So ist es au<strong>ch</strong> mit anderen Zusatz-<br />

oder Ersatzstoffen. Was die Natur uns<br />

gibt ist gut, alles andere lehnen wir in unserem<br />

Haushalt ab.<br />

2 Wel<strong>ch</strong>e Produkte kaufen Sie<br />

immer in Bioqualität, wel<strong>ch</strong>e nie?<br />

Eigentli<strong>ch</strong> alles immer. Es gibt keine Produkte,<br />

die i<strong>ch</strong> nie in Bioqualität kaufe.<br />

3 Wie ho<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ätzen Sie den Anteil<br />

der Bioprodukte in Ihrem Haushalt?<br />

So etwa 95 bis 98 Prozent.<br />

4 Wo kaufen Sie Ihre Lebensmittel<br />

in der Regel ein?<br />

In der Regel hier bei Paul im Gänterli,<br />

ab und zu au<strong>ch</strong> bei Coop. Freitags ma<strong>ch</strong>e<br />

i<strong>ch</strong> den Wo<strong>ch</strong>eneinkauf und komme<br />

mit dem Velo hierher. Im Coop kaufe i<strong>ch</strong><br />

dann die Bioprodukte, die mir während<br />

der Wo<strong>ch</strong>e ausgehen: Etwa Brot oder Joghurt.<br />

5 Finden Sie Bioprodukte zu teuer?<br />

I<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, do<strong>ch</strong> das ist immer relativ. Es<br />

kommt darauf an, wie viel Geld ein Haushalt<br />

zur Verfügung hat und wel<strong>ch</strong>e Prioritäten<br />

man setzt. Wenn das Auto vor der<br />

Nahrung kommt, dann ist klar, dass ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr viel drin liegt.<br />

KONSUM <br />

Hans Pfister (58) lebt mit seiner Frau (59) im gemeinsamen Haushalt. Er betreibt ein eigenes Ges<strong>ch</strong>äft<br />

in der Industrie-Elektronik und bezei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> gerne als «Bonvivant». Er isst und trinkt alles, was<br />

ursprüngli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>meckt und was er mag. Er ist Postges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tler und interessiert si<strong>ch</strong> vor allem <strong>für</strong><br />

Briefmarken aus der Zeit von 1862–1907. Daneben ist er Judolehrer in Luzern.<br />

6 Was halten Sie von den<br />

Billiglinien der Grossverteiler?<br />

I<strong>ch</strong> kann gar ni<strong>ch</strong>ts damit anfangen. Es<br />

gibt jedo<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>en, denen geht es<br />

wirkli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t. Die haben viellei<strong>ch</strong>t<br />

400 Franken im Monat <strong>für</strong> Lebensmittel<br />

<strong>für</strong> die ganze Familie zur Verfügung.<br />

I<strong>ch</strong> kann mir das fast ni<strong>ch</strong>t vorstellen.<br />

Wir brau<strong>ch</strong>en das Doppelte <strong>für</strong> zwei Personen.<br />

7 A<strong>ch</strong>ten Sie auf die Herkunft<br />

der Produkte?<br />

Ja. Sie sollen aus der Region sein, weder<br />

aus Südafrika no<strong>ch</strong> aus Neuseeland.<br />

Das gilt au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> den Wein: Frankrei<strong>ch</strong>,<br />

Italien, Deuts<strong>ch</strong>land, S<strong>ch</strong>weiz, aber si<strong>ch</strong>er<br />

ni<strong>ch</strong>t Amerika. Es hat au<strong>ch</strong> etwas<br />

mit Effizienz und Energievers<strong>ch</strong>wendung<br />

zu tun, wenn man bedenkt, dass ein Kilo<br />

Äpfel aus Südafrika einen Deziliter Öl<br />

verbrennt.<br />

8 Wel<strong>ch</strong>e Bedeutung haben <strong>für</strong> Sie<br />

Biolabels, zum Beispiel die Knospe?<br />

Für mi<strong>ch</strong> ist die Knospe der Garant <strong>für</strong><br />

Qualität, alles andere ist <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> … da<br />

s<strong>ch</strong>aue i<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t drauf. Ausser sie<br />

kommen aus Deuts<strong>ch</strong>land. Wenn jetzt<br />

der Paul hier deuts<strong>ch</strong>e Produkte verkauft,<br />

die keine Knospe tragen, dann habe<br />

i<strong>ch</strong> kein Problem. Wenn aber S<strong>ch</strong>weizer<br />

Produkte einen Käfer oder i<strong>ch</strong> weiss<br />

au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t was tragen – i<strong>ch</strong> bin s<strong>ch</strong>on<br />

lange ni<strong>ch</strong>t mehr in der Migros gewesen<br />

– traue i<strong>ch</strong> dem ni<strong>ch</strong>t. Die Knospe ist einfa<strong>ch</strong><br />

das bekannteste Label. Au<strong>ch</strong> in ausländis<strong>ch</strong>e<br />

Produkte mit der Knospe habe<br />

i<strong>ch</strong> Vertrauen.<br />

9 Erinnern Sie si<strong>ch</strong> an ein<br />

S<strong>ch</strong>lüsselerlebnis, wel<strong>ch</strong>es Sie zum<br />

Biokonsumenten ma<strong>ch</strong>te?<br />

Das war intuitiv. I<strong>ch</strong> wollte das Beste <strong>für</strong><br />

meinen Körper – wie der Auto-Freak, der<br />

sagt, er wolle das beste Benzin <strong>für</strong> seine<br />

Karre. Wenn i<strong>ch</strong> Bioprodukte kaufe, trage<br />

i<strong>ch</strong> zudem zur S<strong>ch</strong>onung der Natur und<br />

der Böden bei. Nebst der biologis<strong>ch</strong>en<br />

Bild: Oliver Lang<br />

Hans Pfister vor seinem Bioladen<br />

«s’Gänterli» in Luzern, bei seinem<br />

wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>en Einkauf.<br />

Ernährung setzen wir uns au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> eine<br />

dezentrale Energieversorgung ein, <strong>für</strong><br />

den sanften Weg, gegen AKW. Das gehört<br />

alles zusammen.<br />

10 Was halten Sie von den Biobäuerinnen<br />

und Biobauern? Dur<strong>ch</strong><br />

wel<strong>ch</strong>e Eigens<strong>ch</strong>aften fallen sie auf?<br />

Persönli<strong>ch</strong> kennen wir – also ni<strong>ch</strong>t, dass<br />

wir per Du wären – den ehemaligen Nationalrat<br />

Ruedi Baumann, oder au<strong>ch</strong> Andrea<br />

Hämmerle. Die Biobauern sind einfa<strong>ch</strong><br />

sanfter, rücksi<strong>ch</strong>tsvoller, haben das<br />

ganzheitli<strong>ch</strong>ere Denken. Wir sind Mitglied<br />

beim VKMB, und die Kleinbauern<br />

sind zum grössten Teil Biobauern und<br />

s<strong>ch</strong>auen zum Boden.<br />

Interview: Irène Böhm<br />

bioaktuell 10/06 25


NOTIZEN<br />

Merkblatt Fütterungsri<strong>ch</strong>tlinien aktualisiert<br />

Das Merkblatt «Fütterungsri<strong>ch</strong>tlinien 2007 na<strong>ch</strong> Bio Suisse» wurde<br />

auf den neuesten Stand gebra<strong>ch</strong>t. Es zeigt ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> und im Detail,<br />

wie die Fütterung auf den Knospe-Betrieben ab 1.1.2007 geregelt ist.<br />

Dazu gehören: Raufutteranteil, konventioneller Futteranteil sowie die<br />

Bere<strong>ch</strong>nungsgrundlagen. Das Merkblatt kann gratis aus dem FiBL-Shop<br />

unter der Bestellnummer 1398 abgerufen (www.shop.fibl.org) oder<br />

zum Preis von 3 Franken als Ausdruck bezogen werden bei:<br />

FiBL, Ackerstrasse, 5070 Frick, Tel. 062 865 72 72, Fax 062 865 72 73,<br />

info.suisse@fibl.org. rs<br />

Erster Auftritt von Bio S<strong>ch</strong>wand<br />

Zwis<strong>ch</strong>en 600 und 800 Gäste folgten am Samstag,<br />

2. Dezember der Einladung von Bio S<strong>ch</strong>wand zum<br />

Tag der offenen Tür und der leeren Räume. Das neu<br />

entstehende Biozentrum in Münsingen im Berner<br />

Aaretal präsentierte si<strong>ch</strong> erstmals einer breiten<br />

Öffentli<strong>ch</strong>keit aus der Region und der S<strong>ch</strong>weizer<br />

Biobewegung. Ein Rundgang führte dur<strong>ch</strong> die<br />

grösstenteils no<strong>ch</strong> leer stehenden Gebäude der<br />

ehemaligen Landwirts<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>ule. Bio S<strong>ch</strong>wand<br />

konnte fristgemäss sämtli<strong>ch</strong>e <strong>für</strong> die Übernahme<br />

der Anlage erforderli<strong>ch</strong>en Verträge mit dem Kanton<br />

Bern unterzei<strong>ch</strong>nen. Die Pä<strong>ch</strong>tergemeins<strong>ch</strong>aft, die<br />

den Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieb seit dem Jahr 2000<br />

bewirts<strong>ch</strong>aftet, zieht si<strong>ch</strong> überras<strong>ch</strong>end aus dem<br />

Projekt zurück, weshalb Bio S<strong>ch</strong>wand eine neue<br />

Pä<strong>ch</strong>ters<strong>ch</strong>aft su<strong>ch</strong>t. als<br />

26 bioaktuell 10/06<br />

Rumpe verlässt bio.inspecta<br />

Frank Rumpe kündigt seine Stelle als<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführer der bio.inspecta AG auf Ende<br />

August 2007. Der 45-Jährige will na<strong>ch</strong> 5 Jahren<br />

bei der Fricker Kontroll-<br />

und Zertifizierungsfirma<br />

no<strong>ch</strong> einmal einen<br />

Neustart wagen. Irgendwo<br />

in der weiten Welt will er<br />

si<strong>ch</strong> einen Traum erfüllen,<br />

sei es als Betreiber eines<br />

Biohotels, sei es in der<br />

Gewinnung erneuerbarer<br />

Energien. Sobald er sein<br />

Büro geräumt hat, wird er<br />

als erstes na<strong>ch</strong> Vancouver<br />

an der kanadis<strong>ch</strong>en Westküste fliegen, si<strong>ch</strong><br />

dort aufs Fahrrad s<strong>ch</strong>wingen und in den Indian<br />

Summer radeln. Zieldestination Washington DC.<br />

als<br />

Stand der neuen EU-Bioverordnung<br />

planète bio suisse<br />

beendet Umlaufbahn<br />

Na<strong>ch</strong> drei äusserst erfolgrei<strong>ch</strong>en Saisons<br />

mit über 6000 zufriedenen Besu<strong>ch</strong>ern, einer<br />

Vielzahl an positiven Medienberi<strong>ch</strong>ten<br />

und Rückmeldungen der Hoffamilien hat<br />

planète bio suisse Ende Oktober seine<br />

Umlaufbahn dur<strong>ch</strong> den Biokosmos definitiv<br />

beendet. Zurück bleiben viele intensive<br />

Erfahrungen und tolle Erinnerungen im<br />

Dialog mit den Jugendli<strong>ch</strong>en – und also mit<br />

den Biokonsumenten von morgen. Dies<br />

alles wäre ohne das enorme Engagement<br />

aller Beteiligten und der grosszügigen<br />

Unterstützung dur<strong>ch</strong> den Coop Naturaplan-<br />

Fonds ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> gewesen. Bereits<br />

hat si<strong>ch</strong> die kleine S<strong>ch</strong>wester von planète<br />

bio suisse, das Lehrmittel «Bio hautnah»,<br />

zu einem würdigen Folgeprojekt entwickelt<br />

und wird rege von Lehrpersonen der<br />

Oberstufe im Unterri<strong>ch</strong>t eingesetzt. Das<br />

Lehrmittel kann kostenlos unter www.planetebiosuisse.<strong>ch</strong><br />

bestellt werden. ml<br />

Seit Dezember 2005 wird ein neuer Entwurf <strong>für</strong> die EU-Bioverordnung intensiv diskutiert.<br />

Geplant ist, dass ab dem Jahr 2009 die bisherige Verordnung dur<strong>ch</strong> eine übergeordnete<br />

Ratsverordnung ersetzt wird, in der neben den wi<strong>ch</strong>tigsten Grundregeln <strong>für</strong> die<br />

Produktion, die Kennzei<strong>ch</strong>nung und den Import neu au<strong>ch</strong> Ziele und Grundsätze des<br />

Biolandbaus aufgenommen werden. Im Verlauf der vergangenen Monate wurden zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

kritisierte Punkte verbessert, dies auf Druck vieler Mitgliedländer und des privaten<br />

Sektors.<br />

Mittlerweile liegt bereits der 3. umfassende Entwurf vor, der jetzt auf politis<strong>ch</strong>er und<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr auf te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Ebene diskutiert wird. Es gibt Punkte, die immer no<strong>ch</strong> als unbefriedigend<br />

angesehen werden:<br />

Eins<strong>ch</strong>ränkungen privater Labelorganisationen bezügli<strong>ch</strong> der Kommunikation von<br />

Unters<strong>ch</strong>ieden zur EU-Verordnung;<br />

Unklarheiten bezügli<strong>ch</strong> der Übernahmepfli<strong>ch</strong>t von Zertifikaten dur<strong>ch</strong> private<br />

Kontrollstellen von anderen Kontrollstellen, wenn diese auf Labelniveau ausgestellt<br />

wurden.<br />

Ende November haben die finnis<strong>ch</strong>e Präsidents<strong>ch</strong>aft und die EU-Kommission signalisiert,<br />

diese beiden strittigen Punkte zu strei<strong>ch</strong>en. Andere Punkte sollen aber no<strong>ch</strong> weiter<br />

diskutiert werden:<br />

Formulierung der GVO-Kontamination (es wird die allgemeine EU-Regelung übernommen,<br />

die praktis<strong>ch</strong> auf eine Toleranzgrenze bis 0,9 Prozent hinausläuft);<br />

Importregelung (Unklarheiten bei der Anerkennung von Zertifizierungsstellen);<br />

Kontrollregelungen (potenzielle Konfliktfelder mit Lebensmittelkontrolle);<br />

Unklarheiten bezügli<strong>ch</strong> der neu vorges<strong>ch</strong>lagenen Flexibilitätsregelung auf<br />

Länderebene;<br />

Der neue Vors<strong>ch</strong>lag, dass das EU-Logo obligatoris<strong>ch</strong> auf alle Produkte kommen muss.<br />

Im Dezember wird der Ministerrat darüber befinden. Dann geht der ganze Text zum<br />

Parlament und, falls dieses ni<strong>ch</strong>t das ganze Papier zurückweist, im März zur definitiven<br />

Verabs<strong>ch</strong>iedung in den Ministerrat. Die Umsetzung ist auf zwei Jahre na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>luss geplant,<br />

also frühestens 2009. Otto S<strong>ch</strong>mid, FiBL


Pestizide: Mehr statt weniger!<br />

Gemäss dem neusten jährli<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>t, den<br />

die EU-Generaldirektion Gesundheit und<br />

Verbrau<strong>ch</strong>ers<strong>ch</strong>utz herausgibt, nimmt die<br />

Konzentration von Pestizidrückständen in<br />

Lebensmitteln zu: 47 Prozent der 2005 in Europa<br />

konsumierten Frü<strong>ch</strong>te, Gemüse und Getreide<br />

waren kontaminiert, gegenüber 42 Prozent im<br />

Jahr zuvor. 23,4 Prozent der Produkte wiesen<br />

Rückstände von zwei bis a<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Pestiziden auf.<br />

Zum ersten Mal hat die Generaldirektion<br />

Gesundheit au<strong>ch</strong> Babynahrung unter die Lupe<br />

genommen: In 8,7 Prozent der Produkte findet<br />

man Pestizidrückstände, in 2,7 Prozent werden<br />

die Grenzwerte übers<strong>ch</strong>ritten.<br />

Quellen: www.mdrgf.org, «Libération» 07.11.06»<br />

Bio Suisse an der Olma<br />

Mit regionalen Wurstspezialitäten in Bioqualität<br />

wurden die Gäste an der Olma<br />

verwöhnt. Bio Suisse präsentierte an der<br />

grössten Publikumsmesse der S<strong>ch</strong>weiz mit<br />

400000 Besu<strong>ch</strong>erinnen und Besu<strong>ch</strong>ern 19<br />

Biowürste aus sieben Kantonen, darunter<br />

au<strong>ch</strong> prämierte Produkte aus dem Bio<br />

Suisse Sensorik-Wettbewerb vom letzten<br />

Sommer. Während den elf Messetagen besu<strong>ch</strong>ten<br />

rund 40000 Interessierte den Bio<br />

Suisse Stand, wo sie ausserdem ihr Glück<br />

beim elektronis<strong>ch</strong>en Bio-Memory-Spiel<br />

versu<strong>ch</strong>en konnten. ml<br />

FiBL-Kursverzei<strong>ch</strong>nis 2007 ers<strong>ch</strong>ienen<br />

Die «Biolandbau Fa<strong>ch</strong>kurse 2007» umfassen 18 ein- oder mehrtägige<br />

Veranstaltungen. Die Themen rei<strong>ch</strong>en von Ackerbautrends<br />

über Junghennenaufzu<strong>ch</strong>t, Pflanzens<strong>ch</strong>utz im Gemüsebau,<br />

<strong>Markt</strong>fragen in der S<strong>ch</strong>weinehaltung, Ho<strong>ch</strong>stammobstbau,<br />

Rebenveredelung bis hin zu Verarbeitung, Vermarktung und<br />

Zertifizierung. Die Kurse ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> an Bäuerinnen und Bauern,<br />

Lehrer, Beraterinnen und Kontrolleure sowie Fa<strong>ch</strong>leute aus<br />

Firmen, Verwaltung und<br />

Verbänden. Referentinnen<br />

und Referenten sind<br />

Fa<strong>ch</strong>leute aus Praxis,<br />

Beratung, Fors<strong>ch</strong>ung,<br />

Handel, Verbänden und der<br />

Verwaltung. Das 28-seitige<br />

Kursverzei<strong>ch</strong>nis kann<br />

gratis abgerufen werden<br />

unter www.fibl.org/Bildung<br />

S<strong>ch</strong>weiz/FiBL-Kurse oder<br />

gratis bezogen werden bei:<br />

FiBL, Ackerstrasse, 5070 Frick,<br />

Tel. 062 865 72 72,<br />

Fax 062 865 72 73,<br />

info.suisse@fibl.org. rs<br />

<br />

Biolandbau<br />

Fa<strong>ch</strong>kurse 2007<br />

Kurse und Tagungen<br />

<strong>für</strong> Bäuerinnen und Bauern,<br />

Lehrer, Beraterinnen und<br />

Kontrolleure im Biolandbau<br />

sowie Fa<strong>ch</strong>leute aus Firmen,<br />

Verwaltung und Verbänden<br />

Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut <strong>für</strong> biologis<strong>ch</strong>en Landbau (FiBL)<br />

Ackerstrasse, CH-5070 Frick<br />

Sagenhafte Absatzförderung<br />

ohne Preisaktion<br />

«Sagenhaft: Biokäse»: Unter diesem Titel bot die Ei<strong>ch</strong>berg Bio AG<br />

zusammen mit der Bio Plus AG den Bioläden ein Programm an,<br />

das den Absatz kantiger, einzigartiger Biokäsespezialitäten fördert,<br />

ohne den Preis anzutasten. Es startete Anfang 2006 und fokussiert<br />

monatli<strong>ch</strong> einen bestimmten Biokäse. Dieser wird in authentis<strong>ch</strong>er<br />

Form an der Bedientheke präsentiert; zusammen mit<br />

einem Infoflyer, der eine Sage aus der Herkunftsregion erzählt,<br />

die Region und die Käserei vorstellt und einen passenden Wein-<br />

und Genusstipp gibt. Die Promotionen werden mit Verkostungen<br />

dur<strong>ch</strong> das Verkaufspersonal begleitet.<br />

Die erste Zwis<strong>ch</strong>enbilanz na<strong>ch</strong> knapp einem halben Jahr fällt positiv<br />

aus: Während der Aktion profitierten alle Promotionskäse<br />

von einer mehrfa<strong>ch</strong>en bis zu 17-fa<strong>ch</strong>en Absatzsteigerung ge-<br />

genüber den Verkaufszahlen der glei<strong>ch</strong>en Vorjahresperiode und<br />

konnten na<strong>ch</strong> Ablauf des Promotionsmonats deutli<strong>ch</strong> erhöhte<br />

Absatzzahlen halten. Für den parallel angebotenen Weintipp zum<br />

Käse gelten ähnli<strong>ch</strong>e Erfolgszahlen.<br />

Die Aktion kannibalisiert dabei das übrige Käsesortiment ni<strong>ch</strong>t,<br />

im Gegenteil: Sie belebt den gesamten Käseverkauf. Einzelne<br />

Läden melden seit Beginn der Aktion bis zu 60 Prozent Zuwa<strong>ch</strong>s<br />

im bedienten Käseverkauf gegenüber dem Vorjahr. Die Zuwä<strong>ch</strong>se<br />

in den Verkäufen zeigen aber au<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>wankungen zwis<strong>ch</strong>en<br />

einzelnen Käsesorten. Die Auswahl der Käse im Programm<br />

wird daher mit hoher Sorgfalt erfolgen. Für 2007 sind weitere<br />

zwölf Promotionen mit sagenhaften Biokäsen in Vorbereitung.<br />

Toralf Ri<strong>ch</strong>ter, Bio Plus AG, Seon<br />

Mehr Infos beim Autor: Tel. 062 769 00 87, E-Mail tr@bio-plus.<strong>ch</strong><br />

IMPRESSUM<br />

bioaktuell<br />

15. Jahrgang<br />

Ers<strong>ch</strong>eint 10-mal jährli<strong>ch</strong> (jeweils Anfang Monat, ausser August und<br />

Januar)<br />

Auflage 7832 Exemplare (WEMF-beglaubigt, 2003)<br />

Geht an Produktions- und Lizenzbetriebe der Bio Suisse; Abonnement<br />

Fr. 49.–, Ausland Fr. 56.–<br />

Abonnementsdauer Kalenderjahr, Kündigung auf Ende Dezember<br />

Herausgeber FiBL, Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut <strong>für</strong> biologis<strong>ch</strong>en Landbau,<br />

Ackerstrasse, Postfa<strong>ch</strong>, CH-5070 Frick, Telefon +41 (0)62 865 72 72,<br />

Telefax +41 (0)62 865 72 73, www.fibl.org<br />

Bio Suisse (Vereinigung S<strong>ch</strong>weizer Biolandbau-Organisationen),<br />

Margarethenstrasse 87, CH-4053 Basel, Telefon +41 (0)61 385 96 10,<br />

Telefax +41 (0)61 385 96 11, www.bio-suisse.<strong>ch</strong><br />

Redaktion Alfred S<strong>ch</strong>ädeli, Markus Bär, Thomas Alföldi (FiBL); Christian<br />

Voegeli (Bio Suisse); bioaktuell@fibl.org<br />

Gestaltung Daniel Gorba<br />

Druck Brogle Druck AG, Postfa<strong>ch</strong>, 5073 Gipf-Oberfrick,<br />

Telefon +41 (0)62 865 10 30, Telefax +41 (0)62 865 10 39<br />

Inserate Nicole Rölli, FiBL, Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick.<br />

Telefon +41 (0)62 865 72 04, Telefax +41 (0)62 865 72 73,<br />

E-Mail nicole.roelli@fibl.org<br />

bioaktuell 10/06 27


AGEND A<br />

28 bioakutell 10/06<br />

ACKERBAU<br />

Bioackerbautagung<br />

Wann<br />

Donnerstag, 25. Januar<br />

Wo<br />

FiBL, 5070 Frick<br />

Inhalt<br />

Die bilateralen Abkommen mit der<br />

EU und der Import von günstigen<br />

Bioprodukten haben au<strong>ch</strong> Auswirkungen<br />

auf das Preisgefüge unserer<br />

Bioackerprodukte. Die Fa<strong>ch</strong>kommission<br />

von Bio Suisse und der<br />

Getreidepool haben die Preise<br />

bisher erfolgrei<strong>ch</strong> mit Agreements<br />

verteidigt. Wie lange können sie<br />

das no<strong>ch</strong> und wie entwickeln si<strong>ch</strong><br />

die Preise weiter? Wel<strong>ch</strong>e Kulturen<br />

sollen in Zukunft no<strong>ch</strong> angebaut<br />

werden? Wel<strong>ch</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

haben die S<strong>ch</strong>weizer Produzenten,<br />

um günstiger zu produzieren? Die<br />

S<strong>ch</strong>weizer Produzenten können mit<br />

guter Qualität und Vertrauen in ihre<br />

Produkte auftrumpfen. Genügt das<br />

no<strong>ch</strong> in Zukunft?<br />

Kursleitung<br />

Hansueli Dierauer, FiBL Beratung<br />

Anmeldung/Auskunft<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />

72 74, Fax 062 865 72 73,<br />

E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

Bioacker- und -Futterbau<br />

Wann<br />

Jeweils Donnerstag 15. und 22.<br />

Februar, 1. März, 19. April, Feldtag<br />

31. Mai, 9.00–16.00<br />

Wo<br />

Strickhof Wülflingen, Winterthur;<br />

LBBZ Arenenberg, Salenstein; LBBZ<br />

Liebegg, Gräni<strong>ch</strong>en<br />

Kursleitung<br />

Erik Meier, Strickhof<br />

Inhalt<br />

Anbauplanung unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung<br />

ökologis<strong>ch</strong>er und marktwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />

Aspekte, Produktionste<strong>ch</strong>nik,<br />

Düngung und Nährstoffkreislauf,<br />

Suisse-Bilanz, na<strong>ch</strong>haltige<br />

Bodenbearbeitung, Pflanzens<strong>ch</strong>utz,<br />

ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong> und<br />

Nützlingsförderung. Vernetzung<br />

aller Massnahmen anhand<br />

praktis<strong>ch</strong>er Planungsbeispiele.<br />

Der Kurs zählt au<strong>ch</strong> als<br />

Berufsprüfungsmodul. Besu<strong>ch</strong> einzelner<br />

Kurstage mögli<strong>ch</strong>.<br />

Kosten<br />

Fr. 60.– pro Kurstag plus<br />

Verpflegung und Unterlagen<br />

Auskunft<br />

Erik Meier, Tel. 052 354 98 45,<br />

erik.meier@bd.zh.<strong>ch</strong><br />

Anmeldung<br />

bis 3. Februar an Strickhof Lindau,<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 8315 Lindau, Tel. 052 354<br />

98 22, www.strickhof.<strong>ch</strong><br />

GEMÜSEBAU<br />

Jahrestagung Biogemüse<br />

Wann<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 7. Februar<br />

Wo Olten<br />

Inhalt<br />

Die Jahrestagung der Biogemüsebran<strong>ch</strong>e<br />

bietet ni<strong>ch</strong>t nur Wissenswertes<br />

aus Politik, <strong>Markt</strong>, Ri<strong>ch</strong>tlinien<br />

und Verbandsarbeit, sondern<br />

ist au<strong>ch</strong> eine gute Gelegenheit,<br />

Berufskollegen und -kolleginnen<br />

zum Erfahrungs- und Gedankenaustaus<strong>ch</strong><br />

zu treffen.<br />

Kursleitung<br />

Martin Li<strong>ch</strong>tenhahn, FiBL Beratung<br />

<br />

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1382722<br />

Kosten<br />

Fr 85.– inkl. Kursunterlagen und<br />

Verpflegung<br />

Anmeldung/Auskunft<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick,<br />

Tel. 062 865 72 74, Fax 062 865 72<br />

73, E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

OBSTBAU<br />

Bioobstbautagung<br />

Wann<br />

Freitag, 26. Januar<br />

Wo<br />

FiBL, 5070 Frick<br />

Inhalt<br />

Dur<strong>ch</strong> neue Anbaumethoden<br />

und -te<strong>ch</strong>niken konnte die<br />

Ertragssi<strong>ch</strong>erheit kontinuierli<strong>ch</strong><br />

verbessert werden. Trotzdem sind<br />

no<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Optimierungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

zur Si<strong>ch</strong>erung der<br />

Erträge zu erarbeiten und umzusetzen,<br />

wie das vergangene, <strong>für</strong><br />

den Pflanzens<strong>ch</strong>utz s<strong>ch</strong>wierige Jahr<br />

deutli<strong>ch</strong> zeigte.<br />

Die FiBL-Obstbautagung bietet die<br />

Gelegenheit, si<strong>ch</strong> im Bioobstbau<br />

auf den neusten Wissensstand zu<br />

bringen und den Austaus<strong>ch</strong> mit Kollegen<br />

und Kolleginnen zu pflegen.<br />

Praktiker, Fa<strong>ch</strong>leute vom Handel,<br />

sowie Fors<strong>ch</strong>er und Beraterinnen<br />

präsentieren praxisgere<strong>ch</strong>t Entwicklungen,<br />

Trends und neueste Untersu<strong>ch</strong>ungsresultate.<br />

Kursleitung<br />

Andi Häseli, FiBL Beratung<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />

72 74, Fax 062 865 72 73,<br />

Gesu<strong>ch</strong>t ab 2008 oder 2009<br />

E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

Fa<strong>ch</strong>kurs Feld- und<br />

Gartenobstbau<br />

Wann<br />

Montag, 8. bis Freitag 12. Januar,<br />

9.00–16.30<br />

Wo<br />

Landw. Zentrum Ebenrain,<br />

4450 Sissa<strong>ch</strong>, und vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Praxisbetriebe<br />

Inhalt<br />

Pflanzung und Pflege von ho<strong>ch</strong>stämmigen<br />

Obstbäumen. Die wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

Themen: Pflanzung, S<strong>ch</strong>nitt,<br />

Sortenkunde, Düngung, Pflanzens<strong>ch</strong>utz<br />

und Unfallverhütung.<br />

Kursleitung<br />

Andreas Buser, Ebenrain<br />

Kosten<br />

Fr. 250.– inkl. Kursunterlagen,<br />

exkl. Verpflegung<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

bitte unverzügli<strong>ch</strong> an Landw.<br />

Zentrum Ebenrain, Kurssekretariat,<br />

4450 Sissa<strong>ch</strong>, Tel. 061 976 21 21,<br />

E-Mail s<strong>ch</strong>ulen.lze@bl.<strong>ch</strong><br />

REBBAU<br />

Biorebbaukurs 2007<br />

Wann<br />

Hauptkurs:<br />

Freitag, 23. Februar, 9.00–16.15<br />

Freitag, 2. März, 9.00–16.15<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 5. September, 9.00–<br />

16.15 Exkursion<br />

Praxiskurs: jeweils am<br />

Freitagna<strong>ch</strong>mittag von 13.30–17.00<br />

23. März: S<strong>ch</strong>nitt von Jung- und<br />

Ertragsreben<br />

25. Mai: Reben setzen, Erlesen,<br />

Bodenpflege, Begrünung<br />

Pä<strong>ch</strong>terIn oder Pä<strong>ch</strong>tergemeins<strong>ch</strong>aft<br />

<strong>für</strong> den Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieb Bio S<strong>ch</strong>wand in Münsingen bei Bern.<br />

Modern eingeri<strong>ch</strong>teter Betrieb mit Mil<strong>ch</strong>viehhaltung, S<strong>ch</strong>weinezu<strong>ch</strong>t<br />

und Ackerbau, 55 Hektaren landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzflä<strong>ch</strong>e,<br />

Wohnraum <strong>für</strong> zwei Familien. Das Inventar kann von den bisherigen<br />

Bewirts<strong>ch</strong>aftern übernommen werden.<br />

Der Betrieb wird jetzt no<strong>ch</strong> konventionell bewirts<strong>ch</strong>aftet und<br />

muss auf biologis<strong>ch</strong>e oder biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

umgestellt werden. Der Hof liegt in der Agglomeration Bern und soll<br />

im Rahmen von Bio S<strong>ch</strong>wand <strong>für</strong> Besu<strong>ch</strong>er zugängli<strong>ch</strong> sein. Zusammenarbeit<br />

mit Bildung, Fors<strong>ch</strong>ung, Verarbeitungs- und Handelsbetrieben<br />

an der Bio S<strong>ch</strong>wand ist mögli<strong>ch</strong> und erwüns<strong>ch</strong>t.<br />

Bitte senden Sie ein Bewirts<strong>ch</strong>aftungskonzept und die übli<strong>ch</strong>en<br />

Bewerbungsunterlagen an Bio S<strong>ch</strong>wand, Postfa<strong>ch</strong>,<br />

CH-3110 Münsingen. Weitere Informationen www.bios<strong>ch</strong>wand.<strong>ch</strong>


29. Juni: Laubarbeit, Bodenpflege,<br />

Trauben teilen<br />

24. August: Ertrag regulieren<br />

Ende September (kurzfristige<br />

Einladung, fakultativ): Ernte,<br />

erste Verarbeitungss<strong>ch</strong>ritte<br />

Wo<br />

FiBL, 5070 Frick<br />

Inhalt<br />

Dieser Fa<strong>ch</strong>kurs ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> an alle<br />

Erwerbs- und Hobbyrebbäuerinnen<br />

und -rebbauern, die einen Einstieg<br />

in den Biorebbau in Betra<strong>ch</strong>t ziehen<br />

oder si<strong>ch</strong> umfassend darüber informieren<br />

wollen. Der 3-tägige Hauptkurs<br />

und der 5 Halbtage umfassende<br />

Praxiskurs können unabhängig<br />

voneinander besu<strong>ch</strong>t werden.<br />

A) Hauptkurs: Grundlagen<br />

im Biorebbau. Exkursion auf<br />

Biorebbaubetrieben. Hauptinhalte:<br />

Ri<strong>ch</strong>tlinienanforderungen,<br />

Laubarbeiten, Pflanzens<strong>ch</strong>utz,<br />

Sortenwahl, Bodenpflege und<br />

Pflanzenernährung, Nährstoffversorgung;<br />

Betriebswirts<strong>ch</strong>aft, Vermarktung;<br />

Erfahrungsberi<strong>ch</strong>te langjähriger<br />

Biorebbauern.<br />

B) Praxiskurs: An 5 Halbtagen während<br />

der Vegetationsperiode werden<br />

die zur Erzielung von qualitativ<br />

ho<strong>ch</strong>wertigem Traubengut wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

Massnahmen im Biorebberg<br />

in einer Einführung erläutert und<br />

dann im Rebberg demonstriert und<br />

intensiv geübt.<br />

Kursleitung<br />

Andi Häseli, FiBL Beratung<br />

Kosten<br />

Hauptkurs Fr. 200.–,<br />

Praxiskurs Fr. 200.–<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />

72 74, Fax 062 865 72 73,<br />

E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

Biorebbautagung<br />

Wann<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 7. März<br />

Wo<br />

Neu<strong>ch</strong>âtel<br />

Inhalt<br />

Die Biorebbautagung von FiBL und<br />

Bio Suisse ist die Gelegenheit, si<strong>ch</strong><br />

über die aktuellen Entwicklungen<br />

in der Produktion und auf dem<br />

<strong>Markt</strong> zu orientieren, die neusten<br />

Errungens<strong>ch</strong>aften der Fors<strong>ch</strong>ung<br />

zu erfahren und den Austaus<strong>ch</strong><br />

mit Berufskollegen zu pflegen.<br />

S<strong>ch</strong>werpunkte: Fors<strong>ch</strong>ungsresultate<br />

und Erfahrungen bei der Regulierung<br />

von Rebkrankheiten, Forts<strong>ch</strong>ritte<br />

bei der Produktion von Biojungpflanzen,<br />

neuste Erkenntnisse<br />

mit pilzfesten Rebsorten. Die<br />

Qualität der Weine aus diesen<br />

Sorten lässt si<strong>ch</strong> bei einer ausgedehnten<br />

Degustation beurteilen.<br />

Simultanübersetzung <strong>für</strong> französis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>ige<br />

Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer.<br />

Kursleitung<br />

Andi Häseli, FiBL Beratung<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />

72 74, Fax 062 865 72 73,<br />

E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm folgt<br />

GARTEN<br />

Mehr Freude am Garten<br />

Wann<br />

Jeweils Mittwo<strong>ch</strong>, 24., 31. Jan.;<br />

7., 14. Feb., 7., 14., 21., 28. März;<br />

18., 25. April; 2., 9., 16., 23., 30. Mai;<br />

6., 13., 20. Juni, 8.30–11.45<br />

Wo<br />

Landw. Zentrum Ebenrain,<br />

4450 Sissa<strong>ch</strong>, Gebäude 6<br />

Inhalt<br />

Im Kurs lernen Sie, einen Freizeitgarten<br />

erfolgrei<strong>ch</strong> zu gestalten und<br />

zu bewirts<strong>ch</strong>aften. Dabei mö<strong>ch</strong>ten<br />

wir so nahe als mögli<strong>ch</strong> zum biologis<strong>ch</strong>en<br />

Gärtnern kommen.<br />

Kursleitung<br />

Urs Streuli, Ebenrain<br />

Kosten<br />

Fr. 590.–<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

bis 5. Januar beim Landw. Zentrum<br />

Ebenrain, Kurssekretariat,<br />

4450 Sissa<strong>ch</strong>, Tel. 061 976 21 21,<br />

E-Mail s<strong>ch</strong>ulen.lze@bl.<strong>ch</strong><br />

TIERHALTUNG<br />

Legehennentagung<br />

Wann<br />

Dienstag, 6. März, 9.00–12.00<br />

Wo<br />

Olten, SV-Konferenzzentrum,<br />

Swisscom-Gasse<br />

Inhalt<br />

Das Aviforum (ehemals S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e<br />

Geflügelzu<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>ule) übernimmt<br />

<strong>für</strong> die S<strong>ch</strong>weizer Geflügelwirts<strong>ch</strong>aft<br />

zentrale Aufgaben wie<br />

Fütterungsversu<strong>ch</strong>e, Ausbildung<br />

von Geflügelzü<strong>ch</strong>tern, Erarbeitung<br />

von Massnahmen bei Seu<strong>ch</strong>engefahr<br />

(z.B. Vogelgrippe). Der Referent<br />

stellt uns die erwähnten Berei<strong>ch</strong>e<br />

näher vor.<br />

Die Junghennenaufzu<strong>ch</strong>t stellt hohe<br />

Anforderungen. Die Junghennen<br />

müssen in kurzer Zeit ihre Reife<br />

erzielen, um im gewüns<strong>ch</strong>ten Alter<br />

mit ihrer Legetätigkeit zu beginnen.<br />

Die Feinabstimmung zwis<strong>ch</strong>en<br />

der Aufzu<strong>ch</strong>t und der Einstallung/<br />

Haltung im Legehennenstall ist <strong>für</strong><br />

die Tierhalter ni<strong>ch</strong>t immer einfa<strong>ch</strong>.<br />

Praktiker erläutern ihre mehrjährigen<br />

Erfahrungen beim Einstallen<br />

von Junghennen.<br />

Kursleitung<br />

Klaus Böhler, FiBL Beratung<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />

72 74, Fax 062 865 72 73,<br />

E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

Tierfreundli<strong>ch</strong>e Haltung<br />

von Pferden<br />

Wann, Wo<br />

Kurs I, Basiskurs:<br />

Samstag, 3. Februar, Winterthur<br />

Kurs I, Basiskurs:<br />

Samstag, 24. März, Olten<br />

Kurs II, Workshop:<br />

Samstag, 28. April, Olten<br />

Inhalt<br />

Kurs I, Basiskurs: Das natürli<strong>ch</strong>e<br />

Verhalten der Pferde; Gestaltung<br />

von Stall, Auslauf und Weide;<br />

Management und Eingliederung<br />

neuer Pferde in die Gruppe;<br />

Krankheiten, Verletzungen und<br />

deren Prophylaxe; aktuelle<br />

Rahmenbedingungen (Gesetze,<br />

Verordnungen)<br />

Kurs II, Workshop: <strong>für</strong> alle, die<br />

bereits Erfahrung mit der Gruppenhaltung<br />

von Pferden haben oder<br />

unseren Kurs I besu<strong>ch</strong>t haben:<br />

Praxisbeispiele; Fragen der Teilnehmenden<br />

zu den Themen aus Kurs I.<br />

Kosten<br />

Kurs I Fr. 250.– (Studierende<br />

150.–), Kurs II Fr. 300.–<br />

(Studierende 200.–) inkl.<br />

Unterlagen, Verpflegung und<br />

Kursbestätigung<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

S<strong>ch</strong>weizer Tiers<strong>ch</strong>utz STS,<br />

Dorna<strong>ch</strong>erstrasse 101, 4008 Basel,<br />

Tel. 061 365 99 99, Fax 061 365<br />

99 90, E-Mail: sts@tiers<strong>ch</strong>utz.com,<br />

www.tiers<strong>ch</strong>utz.com, detailliertes<br />

Programm erhältli<strong>ch</strong><br />

VERMARKTUNG<br />

Neue Wege in der Vermarktung?<br />

Wann<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 28. Februar<br />

Wo<br />

FiBL Frick<br />

Inhalt<br />

Au<strong>ch</strong> die Preise <strong>für</strong> Bioprodukte geraten<br />

zunehmend unter Druck.<br />

Ni<strong>ch</strong>t alle Landwirte können ihr Einkommen<br />

mit einem Nebenerwerb<br />

oder dur<strong>ch</strong> Zupa<strong>ch</strong>t von mehr Land<br />

aufbessern. Eine Strategie ist, die<br />

Werts<strong>ch</strong>öpfung der eigenen Produkte<br />

zu erhöhen und die Vermarktung<br />

selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Das ist aber oft ni<strong>ch</strong>t ganz einfa<strong>ch</strong>.<br />

Wel<strong>ch</strong>es sind die Faktoren <strong>für</strong> eine<br />

erfolgrei<strong>ch</strong>e Vermarktung? Wel<strong>ch</strong>e<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten gibt es <strong>für</strong> meinen<br />

Betrieb? In der S<strong>ch</strong>weiz gibt es<br />

s<strong>ch</strong>on einige erfolgrei<strong>ch</strong>e Beispiele.<br />

Fors<strong>ch</strong>er analysieren diese Projekte<br />

auf Stärken und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en und<br />

geben Tipps.<br />

Kursleitung<br />

Hansueli Dierauer, FiBL Beratung<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

FiBL Kurssekretariat, Ackerstrasse,<br />

Su<strong>ch</strong>e<br />

Kleinheim <strong>für</strong> behinderte Erwa<strong>ch</strong>sene su<strong>ch</strong>t<br />

auf 2007 einen ausgebildeten (evtl. älteren<br />

oder auf seinem Betrieb ni<strong>ch</strong>t ausgelasteten)<br />

Landwirt <strong>für</strong> den kleinen, biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong><br />

geführten Betrieb. Geregelte Arbeitsbedingungen.<br />

Ihre s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Bewerbung<br />

erwartet gerne: Wohnheim Hö<strong>ch</strong>matt, 3616<br />

S<strong>ch</strong>warzenegg, F. Wulff, Tel. 033 453 16 63<br />

Ehepaar su<strong>ch</strong>t <strong>für</strong> den Alpsommer 2007 eine<br />

Kuhalp. Wir haben Alperfahrung (Melken und<br />

Käsen) auf Bio- und Demeter-Alpen. Wir mö<strong>ch</strong>ten<br />

gerne selbstständig den Betrieb führen, ca.<br />

18–20 Mil<strong>ch</strong>kühe, ein paar Rinder und Kälber.<br />

Am liebsten wäre uns ein Ganzjahresbetrieb,<br />

au<strong>ch</strong> <strong>für</strong> den Winter. Angebote an FiBL,<br />

Ackerstrasse, 5070 Frick,<br />

Chiffre BA 105-3011018<br />

Su<strong>ch</strong>e im Raum ZH/AG 1-2-Zi. od. 1-Zi-Whg.<br />

auf Bauernhof. Biete evtl. Mithilfe im Haushalt<br />

an. Tel. 043 455 90 04<br />

Kleiner, aber feiner Biogemüsebaubetrieb mit<br />

Direktvermaktung su<strong>ch</strong>t als re<strong>ch</strong>te Hand des<br />

Betriebsleiters: GemüsegärtnerIn mit Herz<br />

und Verstand. Stehen Sie auf Qualität? Lieben<br />

Sie die Vielfalt? Wollen Sie <strong>für</strong> die Frü<strong>ch</strong>te Ihrer<br />

Arbeit den Kopf hinhalten? Dann senden Sie<br />

Ihre Bewerbung an: Gmüesgarte S<strong>ch</strong>irmensee,<br />

Mark Gnant, Bahnhofstrasse 2, 8714 Feldba<strong>ch</strong><br />

I<strong>ch</strong> (w, 36) su<strong>ch</strong>e Biohof (oder ähnli<strong>ch</strong>es)<br />

– Wohnen gegen Mithilfe – <strong>für</strong> 4 Jahre während<br />

Studienaufenthalt, Umgebung der Stadt<br />

Zug. Erfahrung in Stallarbeit und Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

vorhanden. Ab April 07, Tel. 0049 (0)7073 5389<br />

ab 18.00 Uhr, E-Mail t.c.bos<strong>ch</strong>@t-online.de<br />

Junges initiatives Paar su<strong>ch</strong>t Pa<strong>ch</strong>t zur biologis<strong>ch</strong>en<br />

Bewirts<strong>ch</strong>aftung. Wir bieten gute<br />

Ausbildung und Praxiserfahrung mit Referenzen.<br />

Angebote an biobauer@freesurf.<strong>ch</strong> oder<br />

FiBL, Ackerstrasse, 5070 Frick,<br />

Chiffre BA 105-3011019<br />

Angebote<br />

Kuh braun, geb. Jan. 03, fleis<strong>ch</strong>ig, ca. 68 % OB,<br />

gehörnt, trä<strong>ch</strong>tig seit 4.5.06, geeignet als<br />

Ammen- od. Mutterkuh. Gottfried Hiestand,<br />

Tel. 044 784 79 81<br />

Diverses<br />

MÄRITSTAND <br />

Wer taus<strong>ch</strong>t mit uns vom 10.–25.2.07 Haus +<br />

Hof? Familie mit 3 Kindern su<strong>ch</strong>t Biobetrieb,<br />

evtl. Nebenerwerb, Nähe Skigebiet. Haben<br />

7 Kühe, Boxenlaufstall, Melkstall, 1 Reitpferd,<br />

einmaliges Wohnhaus, exzellente Wohnlage,<br />

s<strong>ch</strong>öne Wander- und Reitregion im Fricktal.<br />

Au<strong>ch</strong> Interesse an weiterem Ferientaus<strong>ch</strong>.<br />

Tel. 062 878 11 43<br />

bioaktuell 10/06 29


30 bioakutell 10/06<br />

DIREKTVERMARKTUNG<br />

Direktverkaufsseminar <strong>für</strong> Bäuerinnen und Bauern<br />

Wann<br />

Dienstage 16. und 30. Januar, 27. Februar, 20. März und 17. April 2007,<br />

jeweils 8.30–16.00<br />

Wo<br />

Strickhof Wülflingen, vers<strong>ch</strong>iedene Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe in der<br />

Region<br />

Inhalt<br />

Dem Betriebszweig Direktvermarktung das nötige Gewi<strong>ch</strong>t innerhalb<br />

des gesamten Betriebes geben. Die Teilnehmenden erarbeiten<br />

einen konkreten Umsetzungsplan zur Professionalisierung der eigenen<br />

Vermarktung. Sti<strong>ch</strong>worte: Förderung der Kreativität, Hoflogo,<br />

Verpackung, Sortimentsgestaltung, Preiskalkulation, Lernen am<br />

Beispiel.<br />

Kursleitung<br />

Klaus Böhler, Bettina Springer, FiBL Beratung, 5070 Frick,<br />

Tel. 062 865 72 63, E-Mail klaus.boehler@fibl.org<br />

Kosten<br />

Fr. 500.– pro Betrieb <strong>für</strong> das ganze Seminar inkl. Unterlagen, plus<br />

Verpflegung; Fr. 100.– pro Tag<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

bitte unverzügli<strong>ch</strong> an: Strickhof Kurssekretariat, Postfa<strong>ch</strong>, 8315 Lindau;<br />

Tel. 052 354 98 02, Fax 052 354 98 33, www.strickhof.<strong>ch</strong>, Kurse/<br />

Termine<br />

Postfa<strong>ch</strong>, 5070 Frick, Tel. 062 865<br />

72 74, Fax 062 865 72 73,<br />

E-Mail kurse@fibl.org, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

BIOLOGISCH-<br />

DYNAMISCH<br />

Einführungskurs biologis<strong>ch</strong>dynamis<strong>ch</strong>er<br />

Landbau<br />

obligatoris<strong>ch</strong> <strong>für</strong> Umsteller<br />

Wann<br />

Montag 15. bis Samstag 20. Januar<br />

Wo<br />

Bio S<strong>ch</strong>wand, 3110 Münsingen<br />

Inhalt<br />

Wesentli<strong>ch</strong>e Grundbegriffe des<br />

biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en Landbaus<br />

wie Betriebsindividualität; irdis<strong>ch</strong>es<br />

und kosmis<strong>ch</strong>es Leben;<br />

Kräftewirkungen der Planeten;<br />

Studium am Landwirts<strong>ch</strong>afli<strong>ch</strong>en<br />

Kurs; Herstellung, Anwendung<br />

und Wirkung der Präparate.<br />

Vermarktungsfragen, Obstbau,<br />

Alpwirts<strong>ch</strong>aft, Anthroposophie,<br />

Mondrhythmen und Planetenwirkungen,<br />

Gemüsebau, Viehzu<strong>ch</strong>t;<br />

Qualitätsfragen in der Mil<strong>ch</strong>verarbeitung.<br />

Kursleitung<br />

Jürg Hädri<strong>ch</strong><br />

Auskunft, Anmeldung<br />

Verein <strong>für</strong> biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft, Anita Werren,<br />

4144 Arlesheim, Tel. 061 706 96 43,<br />

a.werren@demeter.<strong>ch</strong>, detailliertes<br />

Kursprogramm erhältli<strong>ch</strong><br />

Bild: BLE, Bonn/Dominic Menzler<br />

Introduction à la Biodynamie<br />

Dates<br />

6 février, 11 et 12 avril, 15 juin<br />

Lieu<br />

L’Aubier, Hôtel-Restaurant et Ferme-<br />

Fromagerie, 2037 Montézillon-<br />

Neu<strong>ch</strong>âtel<br />

Programme<br />

La notion d‘individualité appliquée<br />

à l‘agriculture; La fumure bio-dynamique<br />

et les soins aux plantes; Les<br />

préparations bio-dynamiques à pulvériser;<br />

Le compostage, spécificités<br />

du compostage bio-dynamique; Les<br />

rythmes du cosmos influencent-ils<br />

le comportement du sol et des<br />

plantes?; Le paysage et la diversité<br />

comme facteurs de santé pour<br />

l’agriculture et pour l’homme; Une<br />

nouvelle appro<strong>ch</strong>e pour soigner<br />

les plantes; La re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e biodynamique:<br />

Les résultats; Pratiques<br />

spécifiques pour l‘élevage, pour<br />

les grandes cultures et les cultures<br />

légumières et l‘arboriculture;<br />

Pratiques spécifiques pour la viticulture:<br />

Emploi des préparations;<br />

réduction des doses de cuivre et de<br />

soufre; Comment créer de la diversité<br />

dans le vignoble; la biodynamie<br />

peut-elle se prolonger à la cave?;<br />

régénération du vignoble; rythmes<br />

et emploi des préparations, travail<br />

du sol, taille, rognages, semis,<br />

greffage, plantation, etc.; Visites sur<br />

le terrain<br />

Information et inscription<br />

Association pour la Biodynamie,<br />

4144 Arlesheim, Anita Werren,<br />

Tel. 061 706 96 43,<br />

mobile 078 745 48 81<br />

Einführung<br />

biodynamis<strong>ch</strong>er Landbau<br />

Wann<br />

Montag bis Donnerstag 12. bis 15.<br />

Februar, Feldtag am Dienstag,<br />

12. Juni, jeweils 9.00–16.00<br />

Wo<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieb Fintan,<br />

8462 Rheinau<br />

Inhalt<br />

Grundbegriffe, ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Zusammenhänge;Betriebsorganismus;<br />

biodynamis<strong>ch</strong>e Qualitätskriterien;<br />

Planetenwirkung; Kompostierungsverfahren<br />

und Präparate;<br />

pflanzenbauli<strong>ch</strong>e Massnahmen;<br />

Tierhaltung im Wirkungskreis<br />

Mens<strong>ch</strong>-Tier-Pflanze; Vermarktung<br />

von Demeter-Produkten,<br />

Ri<strong>ch</strong>tlinienaspekte; Fragen zur<br />

Betriebsumstellung, Lernzielkontrolle.<br />

(Der Kurs zählt au<strong>ch</strong> als<br />

Berufsprüfungsmodul.)<br />

Kursleitung<br />

Ueli Straub, Strickhof; Martin Ott,<br />

Stiftung Fintan<br />

Kurskosten<br />

Fr. 60.– pro Kurstag exkl. Unterlagen,<br />

Verpflegung, (mögli<strong>ch</strong>e)<br />

Unterkunft<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

bitte unverzügli<strong>ch</strong> an Strickhof<br />

Lindau, Ueli Straub, Postfa<strong>ch</strong>,<br />

8315 Lindau, Tel. 052 354 98 22<br />

oder Tel. 078 738 03 97,<br />

E-Mail ulri<strong>ch</strong>.straub@bd.zh.<strong>ch</strong>,<br />

www.strickhof.<strong>ch</strong><br />

Vertiefungswo<strong>ch</strong>en Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

und Anthroposophie<br />

Wann<br />

Montag, 15. Januar bis Freitag,<br />

2. Februar<br />

Wo<br />

Goetheanum, 4143 Dorna<strong>ch</strong><br />

Inhalt<br />

Dieser Kurs ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> an Mens<strong>ch</strong>en,<br />

die die biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft bereits<br />

kennen und praktizieren und das<br />

Bedürfnis na<strong>ch</strong> einer Vertiefung der<br />

anthroposophis<strong>ch</strong>en Grundlagen<br />

des biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>en<br />

Landbaus haben. Der Kurs führt<br />

au<strong>ch</strong> in die goetheanistis<strong>ch</strong>e<br />

Naturbeoba<strong>ch</strong>tung ein.<br />

Kosten<br />

Kursgebühr Fr. 590.–,<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aftsunterkunft Fr. 250.–,<br />

Verpflegung Fr. 230.–<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

Sektion <strong>für</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft am<br />

Goetheanum, Hügelweg 59,<br />

4143 Dorna<strong>ch</strong>, Tel. 061 706 42 12,<br />

Fax 061 706 42 15, E-Mail sektion.<br />

landwirts<strong>ch</strong>aft@goetheanum.<strong>ch</strong><br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Tagung<br />

Wann<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 7. bis Samstag,<br />

10. Februar<br />

Wo<br />

Goetheanum, 4143 Dorna<strong>ch</strong><br />

Inhalt<br />

«Kohlenstoff und Klimawandel<br />

– Düngerpflege und Bodendynamik<br />

im Jahreslauf» ist das Jahresthema<br />

der weltweiten biologis<strong>ch</strong>dynamis<strong>ch</strong>en<br />

Bewegung und<br />

damit au<strong>ch</strong> das Thema der<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Tagung.<br />

Kosten<br />

Tagungsgebühr Fr. 230.–,<br />

Ehepaare Fr. 370.–, Studierende,<br />

Auszubildende, Stellenlose<br />

Fr. 140.–; Verpflegung im Speisehaus<br />

und Vermittlung von Unterkunft<br />

auf Anfrage<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

Sektion <strong>für</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft am<br />

Goetheanum, Hügelweg 59,<br />

4143 Dorna<strong>ch</strong>, Tel. 061 706 42 12,<br />

Fax 061 706 42 15, E-Mail sektion.<br />

landwirts<strong>ch</strong>aft@goetheanum.<strong>ch</strong><br />

DIVERSES<br />

Bionährstoff- oder Humusbilanz<br />

selber bere<strong>ch</strong>nen<br />

Wann<br />

Montag, 8. Januar, 9.15–15.45<br />

Wo<br />

Inforama Waldhof, 4900 Langenthal<br />

Inhalt<br />

Einführung in die Nährstoffbilanzierungsmethode<br />

Suisse-Bilanz und<br />

Humusbilanzierungsmethode <strong>für</strong><br />

Biobetriebe; Hinweise zu den EDV-<br />

Programmen, individuelle Arbeit<br />

mit Computer unter Anleitung in<br />

Kleingruppe<br />

Kosten<br />

Fr. 60.– plus Material und<br />

Verpflegung<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

Inforama Waldhof, Kurssekretariat,<br />

4900 Langenthal, Tel. 062 916 01<br />

01, E-Mail info.inforama@vol.be.<strong>ch</strong><br />

Wintertagung<br />

der Bärner Bio Bure<br />

Wann<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 21. Februar, 9.00–16.00<br />

Wo<br />

Bio S<strong>ch</strong>wand, 3110 Münsingen<br />

Inhalt<br />

Au<strong>ch</strong> auf Biohöfen gibt es Verdi<strong>ch</strong>tungsers<strong>ch</strong>einungen.Verdi<strong>ch</strong>tungen<br />

haben Einflüsse auf die<br />

Erträge, die Pflanzengesundheit und<br />

die Nährstoffdynamik im Boden.<br />

Die Kursteilnehmer lernen die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Einflüsse der Bewirts<strong>ch</strong>aftung,<br />

die im Zusammenhang<br />

mit der Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit stehen,<br />

besser kennen. Unters<strong>ch</strong>iede<br />

bezügli<strong>ch</strong> Gewi<strong>ch</strong>t, Luftdruck<br />

und Bereifung im Bezug auf die<br />

Verdi<strong>ch</strong>tungstiefe erkennen.<br />

Auskunft, Anmeldung<br />

Inforama Waldhof, Kurssekretariat,<br />

4900 Langenthal BE,<br />

Tel. 062 916 01 01,<br />

E-Mail info.inforama@vol.be.<strong>ch</strong>


… und sie bewegt si<strong>ch</strong><br />

do<strong>ch</strong>!<br />

Zur Öffnung der Zertifizierung.<br />

Galileo Galilei musste wider besseres<br />

Wissen der Erkenntnis abs<strong>ch</strong>wören,<br />

dass si<strong>ch</strong> die Erde bewegt. Nur<br />

so konnte er den Kopf aus der S<strong>ch</strong>linge<br />

ziehen, die ihm bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on um<br />

den Hals gelegt war. Heute lä<strong>ch</strong>eln wir<br />

darüber, dass es einmal eine Zeit gegeben<br />

hat, in der neue Erkenntnisse von den<br />

Herrs<strong>ch</strong>enden als Teufelswerk verurteilt<br />

wurden und ihre Verfe<strong>ch</strong>ter verbannt,<br />

ins Irrenhaus gesteckt oder gar hingeri<strong>ch</strong>tet<br />

wurden. Das Beispiel Galileo<br />

Galilei ist nur ein markantes unter vielen.<br />

Heute sind wir da wesentli<strong>ch</strong> weiter.<br />

Wirkli<strong>ch</strong>?<br />

Bei uns in der S<strong>ch</strong>weiz riskiert niemand<br />

mehr das Leben, wenn er unangenehme<br />

Wahrheiten ausspri<strong>ch</strong>t. Aber russis<strong>ch</strong>e<br />

Journalisten oder südamerikanis<strong>ch</strong>e<br />

Politiker leben immer no<strong>ch</strong> lebensgefährli<strong>ch</strong>,<br />

wenn sie si<strong>ch</strong> kritis<strong>ch</strong> über die<br />

Herrs<strong>ch</strong>enden äussern.<br />

Damit sind die Probleme der Biobewegung<br />

ni<strong>ch</strong>t verglei<strong>ch</strong>bar. Aber wie jeder<br />

Bewegung, die in die Jahre kommt und<br />

deren Verhaltensmuster si<strong>ch</strong> fest etablieren,<br />

droht au<strong>ch</strong> ihr, dass sie Abwei<strong>ch</strong>ler<br />

in den eigenen Reihen ausgrenzt. Au<strong>ch</strong><br />

jeder und jede Einzelne von uns kann<br />

der Versu<strong>ch</strong>ung unterliegen, notwendige<br />

Veränderungen ni<strong>ch</strong>t zuzulassen. Da ist<br />

ein Vater, der seinem Sohn keinen Freiraum<br />

lässt, um Neues auszuprobieren,<br />

dort eine Mutter, die ihre Kinder emotional<br />

an si<strong>ch</strong> bindet, und sie damit am<br />

Selbstständigwerden hindert. Hier ein<br />

Vorsitzender, der den Kurs seines Vereins<br />

in Alleinherrs<strong>ch</strong>aft bestimmt, bis ihm die<br />

Mitglieder davonlaufen, dort ein Politiker,<br />

der Jasager um si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>art und na<strong>ch</strong><br />

seinem Abgang ein Vakuum hinterlässt.<br />

Wir alle haben ein mehr oder weniger<br />

ausgeprägtes Beharrungsvermögen und<br />

oft eine gewisse Betriebsblindheit, die<br />

uns hindern, notwendige Kurskorrekturen<br />

re<strong>ch</strong>tzeitig an die Hand zu nehmen.<br />

Wohl dem, der si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t stur an<br />

eingefahrene Strukturen klammert.<br />

So gesehen war es ein weiser Ents<strong>ch</strong>eid<br />

des Bio Suisse Vorstandes, die Opposition<br />

gegen die Öffnung der Zertifizierung<br />

aufzugeben und den Weg<br />

<strong>für</strong> Mitbewerber frei zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

In der Oktober-Nummer des bioaktuell<br />

bedauert Alfred S<strong>ch</strong>ädeli, dass der Umgangston<br />

unter Biobauern rauer geworden<br />

sei und dass mit härteren Bandagen<br />

gekämpft werde als früher. Dem mö<strong>ch</strong>te<br />

i<strong>ch</strong> entgegenhalten, dass sol<strong>ch</strong>e Auseinandersetzungen<br />

das Zei<strong>ch</strong>en da<strong>für</strong> sind,<br />

dass die Biobewegung no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verkrustet<br />

ist, dass sie lebt und si<strong>ch</strong> bewegt!<br />

Unsere ganze Bewegung ist das Ergebnis<br />

einer jahrelangen und s<strong>ch</strong>merzvollen<br />

Auseinandersetzung mit der etablierten<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft. Was haben die Initianten<br />

des FiBL ni<strong>ch</strong>t alles über si<strong>ch</strong> ergehen<br />

lassen müssen bis zur heutigen Anerkennung!<br />

Aber au<strong>ch</strong> innerhalb der Biobewegung<br />

gab es immer wieder S<strong>ch</strong>eidewege.<br />

Die Gründung der Biofarm ist ein<br />

Beispiel, die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Bio-Gemüse<br />

AV-AG ein weiteres. Und wenn wir<br />

die Bio Suisse der ersten Jahre mit der<br />

von heute verglei<strong>ch</strong>en, können wir uns<br />

nur verwundert die Augen reiben ob der<br />

rasanten Entwicklung, die sie in 25 Jahren<br />

dur<strong>ch</strong>laufen hat. Gegründet wurde<br />

sie mit dem einzigen Vereinszweck, die<br />

Knospe in S<strong>ch</strong>utz zu nehmen. Heute ist<br />

sie eine ernst zu nehmende Gesprä<strong>ch</strong>spartnerin<br />

bis in hö<strong>ch</strong>ste Bundesstellen.<br />

Zu glauben, mit den jüngsten Ents<strong>ch</strong>eiden<br />

sei nun Ruhe eingekehrt, wäre eine<br />

Illusion. Es gibt no<strong>ch</strong> viel zu<br />

tun bis zum Bioland S<strong>ch</strong>weiz –<br />

wenn wir etwas anderes wollten<br />

wären wir unglaubwürdig<br />

– und bis unsere ganze Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

si<strong>ch</strong> an ökologis<strong>ch</strong>em Gedankengut<br />

ausri<strong>ch</strong>tet. In einigen<br />

Jahren wird der jüngste Ents<strong>ch</strong>eid im<br />

Rückblick nur eine kleine Episode auf<br />

einem langen Weg sein. Si<strong>ch</strong>er keine<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te!<br />

Werner S<strong>ch</strong>eidegger, Madiswil BE<br />

Lieber Heu vom Na<strong>ch</strong>barn<br />

Zum Artikel «Bald 100 Prozent Biofutter<br />

<strong>für</strong> die Kühe?», bioaktuell Nr. 9, November<br />

06<br />

100 Prozent Biofutter dur<strong>ch</strong> Vertragsproduktion?<br />

Das zielt na<strong>ch</strong><br />

meiner Meinung am Problem vorbei. In<br />

normalen Jahren muss der Viehbestand<br />

ganz klar aus Betriebsfutter ernährt werden<br />

können. Nun gab es aber in kurzer<br />

Folge Sommertrockenheiten und -<br />

nässen, wel<strong>ch</strong>e auf reinen Grünlandbetrieben<br />

grosse Futterwu<strong>ch</strong>slücken hinterliessen.<br />

Betriebe mit Ackerbau sind<br />

da flexibler und können bei Bedarf die<br />

Zwis<strong>ch</strong>enfutterflä<strong>ch</strong>e ausdehnen. Glückli<strong>ch</strong>erweise<br />

bes<strong>ch</strong>erten uns die Jahre<br />

2003 und 2006 einen zweiten Frühling<br />

im Herbst. So sind wir von australis<strong>ch</strong>en<br />

D AS L E T Z T E WORT <br />

Krisenszenarien vers<strong>ch</strong>ont geblieben,<br />

nämli<strong>ch</strong> dem Abs<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>ten wegen Futtermangels.<br />

In diesem s<strong>ch</strong>limmsten<br />

Fall mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Bioheu aus der<br />

Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ei herankarren lassen, um das<br />

Lo<strong>ch</strong> zu stopfen. In diesem Fall mö<strong>ch</strong>te<br />

i<strong>ch</strong> viel lieber die extensive Grünflä<strong>ch</strong>e<br />

meines viehlosen Na<strong>ch</strong>barn mit eigener<br />

Me<strong>ch</strong>anisierung nutzen dürfen. Zwar<br />

ist das ni<strong>ch</strong>t Bio, aber <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> viel ökologis<strong>ch</strong>er<br />

und so oder so zum Kompost<br />

bestimmt.<br />

Hansruedi S<strong>ch</strong>legel, Ulmiz FR<br />

Knospe lässt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

beliebig interpretieren<br />

Zum Artikel «Importe mit der Knospe:<br />

was, wie viel, woher», bioaktuell Nr. 9,<br />

November 06<br />

Als ehemaliger Mitarbeiter von Bio<br />

Suisse habe i<strong>ch</strong> die Knospe-Zertifizierung<br />

ausländis<strong>ch</strong>er Bioprodukte in<br />

den Neunzigerjahren hautnah miterlebt<br />

bzw. selber handfest dur<strong>ch</strong>gezogen.<br />

Die Anwendung der strengen, unter<br />

S<strong>ch</strong>weizer Verhältnissen entstandenen<br />

Anforderungen war<br />

unerbittli<strong>ch</strong>, ja stur. Aber das war<br />

und ist au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig so,<br />

denn ein Label lässt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t beliebig<br />

interpretieren – übrigens au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

im Rahmen einer (i<strong>ch</strong> traute beim Lesen<br />

der Kolumne von Eugen Oggenfuss im<br />

glei<strong>ch</strong>en Heft meinen Augen ni<strong>ch</strong>t)<br />

«weitgehenden Selbstkontrolle» der<br />

Knospe-Bewirts<strong>ch</strong>after!<br />

Heute bin i<strong>ch</strong> ein hartgesottener Konsument<br />

von Knospe-Produkten und froh<br />

darüber, dass das qualitativ und quantitativ<br />

limitierte Sortiment von S<strong>ch</strong>weizer<br />

Knospe-Produkten dur<strong>ch</strong> gute Auslandware<br />

berei<strong>ch</strong>ert und ergänzt wird. Es<br />

ermögli<strong>ch</strong>t mir bei Coop, Migros und<br />

im Biodetailhandel einen nahezu 100prozentigen<br />

Knospe-Warenkorb, dessen<br />

sämtli<strong>ch</strong>e Bestandteile – ein willkommener<br />

Nebeneffekt <strong>für</strong> mi<strong>ch</strong> Knospe-<br />

Aficionado – satte Lizenzgebühren in die<br />

Kasse von Bio Suisse spült! Dass dur<strong>ch</strong><br />

Importe die Saisonalität des Knospe-<br />

Angebots tangiert wird, ist unbestritten.<br />

Knospe-Tomaten im Winter lasse<br />

i<strong>ch</strong> aber genauso links liegen wie die anderen<br />

s<strong>ch</strong>rägen Produkte, die zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

Gestelle unserer Einkaufsläden füllen.<br />

Irgendwo fängt s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> die Eigenverantwortung<br />

an.<br />

Matthias S<strong>ch</strong>eurer,<br />

Gewerks<strong>ch</strong>aftssekretär, Basel<br />

bioaktuell 10/06 31


Biofutter ist Vertrauenssa<strong>ch</strong>e<br />

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<br />

<br />

LINUS SILVESTRI AG<br />

Nutztiervermarktung<br />

9450 Lü<strong>ch</strong>ingen/SG<br />

Tel. 071 757 11 00 Fax 071 757 11 01<br />

E-Mail: kundendienst@lsag<br />

homepage: www.bioweidebeef.<strong>ch</strong><br />

Vermarktung und Beratung:<br />

Linus Silvestri, Lü<strong>ch</strong>ingen, SG Natel 079 222 18 33<br />

Jakob Spring, Kollbrunn, ZH Natel 079 406 80 27<br />

Hans Gantenbein, Mühledorf, SO Natel 079 423 14 62<br />

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