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alchemie – der<br />

traum vom<br />

gold (ausstellung<br />

2001 in<br />

frohnleiten bei<br />

graz).<br />

Die Alchemisten des Mittelalters<br />

versuchten aus unedlen Metallen<br />

Gold zu erzeugen. Trotz intensivster<br />

Forschung gelang es ihnen<br />

nicht. Sie beschäftigten sich auch<br />

mit lebensverlängernden Elixieren<br />

und wollten dem Geheimnis der<br />

„ewigen Jugend“ auf die Spur<br />

kommen. Kurzum: Sie suchten<br />

den „Stein der Weisen“, konnten<br />

ihn jedoch nicht finden. Vielleicht<br />

deswegen, weil es ihn auf dieser<br />

unvollkommenen menschlichen<br />

Welt gar nicht geben kann!<br />

LFR UNIV.-LEKTOR DR. OTTO WIDETSCHEK, GRAZ<br />

kaleiDosk0p<br />

Gibt es ein<br />

Universallöschmittel?<br />

ALS DAS WASSER<br />

VERSAGTE!<br />

Ähnlich erging es der Brandschutzforschung<br />

mit der Suche<br />

nach einem universellen Löschmittel.<br />

Bis vor über 100 Jahren<br />

kannte man eigentlich nur das<br />

Wasser, mit welchem man das<br />

Feuer niederringen konnte. Und<br />

dieses Löschmittel versagte nun<br />

erstmals kläglich bei der Bekämpfung<br />

der in der Erdölindustrie<br />

auftretenden großen Mineralölbrände.<br />

Die Fachleute jener Zeit<br />

mussten resignierend feststellen,<br />

dass derartige Großbrände mit<br />

den damaligen Mitteln nicht zu<br />

löschen waren.<br />

Wasser war also in dieser Form<br />

mit Sicherheit nicht das Universallöschmittel,<br />

welches man zu<br />

finden hoffte!<br />

DER LUFTSCHAUM WIRD ENT-<br />

DECKT!<br />

Im Jahre 1904 wurde erstmals erfolgreich<br />

ein gigantischer Erdölbrand<br />

in Baku, Russland, mit dem<br />

damals neu entwickelten chemischen<br />

Schaum gelöscht. Das war<br />

der Beginn einer neuen Epoche<br />

in der Geschichte des Feuerlöschwesens.<br />

Die chemische Schaumerzeugung<br />

war jedoch zu kompliziert und so<br />

war man auf der Suche nach einem<br />

neuen Schaumlöschverfah-<br />

30 <strong>Blaulicht</strong> 11-2012<br />

ren. Es sollte einfacher und vor<br />

allem billiger sein! Im Jahre 1927<br />

wurde es schließlich in Dresden<br />

entwickelt und ist bis heute –<br />

wenn auch in etwas abgewandelter<br />

Form – in Verwendung: Der<br />

sogenannte Luftschaum war geboren!<br />

LöSCHENDER STAUB<br />

Bereits um die Jahrhundertwende<br />

machten französische Bergwerkstechniker<br />

die Entdeckung, dass<br />

sich Gesteinsstaub erfolgreich zur<br />

Bekämpfung von Grubenbränden<br />

verwenden lässt. Und im Jahre<br />

1912 wurde schließlich in Berlin<br />

das erste Patent für ein Trockenlöschmittel<br />

beantragt. Es handelte<br />

sich dabei im Wesentlichen um<br />

Natriumbikarbonat-Pulver, welches<br />

auch zur Entsäuerung eines<br />

beleidigten Magens nach einem<br />

Alkoholexzess hochwirksam ist.<br />

Um 1930 wurden die ersten Feuerspritzen<br />

unter Verwendung von<br />

Gesteinsstaub gebaut und von der<br />

Budapester Feuerwehr erfolgreich<br />

eingesetzt. Trotzdem verschwanden<br />

Trockenlöschmittel für die<br />

nächsten 25 Jahre fast von der<br />

Bildfläche. Der Grund: Das<br />

Löschpulver konnte gegen Wasserdampf<br />

nicht stabilisiert werden<br />

und bildete häufig Klumpen. Es<br />

verlegte dadurch die Rohrleitungen<br />

und Ventile der Feuerlöscher.<br />

spätestens nach dem großbrand<br />

bei der fa. sandoz,<br />

Basel, im Jahre 1986 kam<br />

auch das wasser als löschmittel<br />

in verruf!<br />

DIE WENDE: DAS<br />

GLUTBRANDPULVER!<br />

Zwei Entdeckungen brachten das<br />

Pulver jedoch bald wieder nach vorne:<br />

Einerseits gelang es in der Ecole<br />

des Mines in Paris, das Löschpulver<br />

zu stabilisieren, und andererseits<br />

wurde das sogenannte Glutbrandpulver<br />

erfunden. Um 1955 schwelgte<br />

man daher in einer<br />

Pulver-Euphorie und glaubte das<br />

Universallöschmittel gefunden zu<br />

haben. Zwischen 1960 und 1970<br />

verdrängte das ABC-Pulver – vor<br />

allem in den damaligen Handfeuerlöschern<br />

– auch alle anderen Löschmittel.<br />

Doch bald erkannte man auch seine<br />

Nachteile: Es war wegen seiner Verschmutzungsgefahr<br />

vor allem in<br />

feinmechanischen und elektronischen<br />

Anlagen kaum verwendbar.<br />

Darüber hinaus war durch die unkontrollierte<br />

Pulverwolke bei großen<br />

Menschenansammlungen mit<br />

Panikreaktionen zu rechnen.<br />

HALON – DAS LöSCHGAS, DAS<br />

AUS DER „KäLTE“ KAM!<br />

Bereits um 1900 wurden die ersten<br />

chemischen Löschgase eingesetzt.<br />

Vor allem der Tetrachlorkohlenstoff<br />

(kurz „Tetra“ genannt) zeigt hervorragende<br />

Eigenschaften. Leider bildete<br />

er in den Flammen jedoch<br />

giftige Gase (unter anderem auch<br />

das im Ersten Weltkrieg eingesetzte

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