Full paper (pdf) - CDC - Technische Universität Darmstadt
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Spezifikation der folgenden Generation berücksichtigt. Dies führte letztendlich zu<br />
einem ausgereiften betriebswirtschaftlichen Konzept von ProAd mit einer<br />
ergonomischen Anwenderschnittstelle.<br />
Die technische Plattform von ProAd basiert auf einem zweischichtigen Client-Server<br />
Konzept mit sogenannten ‚fetten Client’. Damit ist die Integration der<br />
Präsentationsebene und Anwendungslogik auf dem Client gemeint, während der<br />
Server einzig und allein für die Verwaltung von gemeinsamen Daten verantwortlich<br />
ist. Diese Architektur resultiert aus dem Einsatz des Entwicklungs- und<br />
Laufzeitsystems Omnis, das seiner Zeit die einzige stabile und vermarktbare Plattform<br />
für Anwendungen war, die auf Windows und Macintosh gleichzeitig lauffähig sein<br />
sollten.<br />
Die theoretische Alternative zum ‚fetten Client’, der sogenannte ‚leichter Client’<br />
(Thin Client), besagt, dass nur die Präsentationsschicht auf dem Client implementiert<br />
wird und die Anwendungslogik und die Datenebene außerhalb. Diese Architektur<br />
weist Vorteile im Hinblick auf die Implementierung einer verteilten Software, wie<br />
ProAd, auf. Durch die Auslagerung der Anwendungslogik auf den Server, wird der<br />
Client-Rechner entlastet und eine geringere Zahl an Netzwerktransfers verursacht.<br />
Wenn für die Realisierung der Datenebene ein Datenbankserver eingesetzt wird, dann<br />
muss der Anwendungslogik eine eigene Schicht zugeordnet werden, womit eine<br />
dreischichtige Architektur entsteht. Die Vorteile einer mehrschichtigen Architektur<br />
sind höhere Robustheit, Skalierbarkeit, Flexibilität und weniger aufwändige Pflege<br />
der Anwendung. Das wohl bekannteste Beispiel einer mehrschichtigen Architektur ist<br />
das Internet, wo der Webbrowser Dokumente anfordert, die auf fernen Rechnern<br />
gespeichert sind, und diese lokal darstellt. 56<br />
Das Internet stellt auf Grund seiner Plattformunabhängigkeit eine geeignete<br />
Alternative für eine Plattform für die nächste Generation von ProAd dar. Ein auf<br />
Internet-Technologien basierendes ProAd könnte im Inter-, Intra- und Extranet<br />
eingesetzt werden, womit bei Bedarf ein weltweiter Zugriff gewährleistet ist. Der<br />
Einsatz erprobter Open-Source Software wie Browser und Webserver als<br />
Programmkomponenten würde den Entwicklungsaufwand vermindern und<br />
Lizenzkosten für Systemsoftware, wie Omnis, vermeiden.<br />
Bei der Entwicklung von ProAd als Webanwendung müssen sicherheitskritische<br />
Aspekte besonders beachtet werden. Bei einer typischen ERP-Anwendung haben<br />
noch nicht einmal alle Mitarbeiter das Recht auf den gesamten Datenbestand<br />
zuzugreifen. Eine webfähige ERP-Anwendung, bei deren Entwurf sicherheitskritische<br />
Aspekte 57 vernachlässigt wurden, könnte als ein offenes Scheunentor für beliebige<br />
Internetteilnehmer aufgefasst werden. Der dabei entstandene Schaden wäre<br />
wesentlich größer als der gebotene Nutzen durch den Einsatz von Webtechnologien.<br />
Damit kann insgesamt geschlussfolgert werden, dass die Anforderung an die nächste<br />
Generation von ProAd darin besteht, eine auf Internet-Technologien basierende, nach<br />
den im Kapitel 2.1 genannten Richtlinien abgesicherte, mehrschichtige Plattform<br />
bereitzustellen und dabei die breite Funktionalität von ProAd Professional mindestens<br />
beizubehalten.<br />
56 Vgl. Edwards / Harkey / Orfali, 1997, S. 20-22<br />
57 Vgl. Kapitel 2.1<br />
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