Entmischung von Polymerlösungen
Entmischung von Polymerlösungen
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Das Mischungsverhalten eines Polymeren in einem Lösungsmittel ist <strong>von</strong> der Temperatur<br />
abhängig. Liegt oberhalb einer bestimmten Temperatur eine vollständige Lösung vor, so<br />
spricht man <strong>von</strong> einer UCST („upper critical solution temperature“). Ist dagegen das<br />
Polymer-Lösungsmittel-Gemisch unterhalb einer bestimmten Temperatur einphasig und zeigt<br />
dieses Polymer-Lösungsmittel-Gemisch oberhalb dieser Temperatur eine <strong>Entmischung</strong>,<br />
spricht man <strong>von</strong> einer LCST („lower critical solution temperature“).<br />
Die LCST entspricht einer entropisch induzierten <strong>Entmischung</strong> und die UCST einer<br />
enthalpisch induzierten <strong>Entmischung</strong>. Je nach Vorzeichen <strong>von</strong> Mischungsenthalpie und -<br />
entropie sollte man also völlige Mischbarkeit ( H < 0 und S > 0), eine untere<br />
Mischungslücke ( H > 0 und S > 0), eine Mischungslücke bei hohen Temperaturen ( H < 0<br />
und S < 0) oder völlige Unmischbarkeit ( H > 0 und S < 0) erwarten. In Wahrheit sind die<br />
Verhältnise komplizierter, da sowohl H wie auch S selber Funktionen der Temperatur sind,<br />
und das in nicht monotoner Weise. Aus komplexeren theoretischen Behandlungen ergibt sich,<br />
dass prinzipiell jedes Polymer-Lösungsmittel-Gemisch sowohl eine UCST als auch eine<br />
LCST aufweisen sollte, obwohl nicht immer beide kritischen <strong>Entmischung</strong>stemperaturen<br />
experimentell bestimmbar sind. Je nach der Lage der beiden <strong>Entmischung</strong>stemperaturen wird<br />
entweder ein „Stundenglas“-Diagramm (Abb. 2a) oder eine geschlossene Mischungslücke<br />
beobachtet. Dabei wird das konkrete Mischungsverhalten der Polymere durch die Wahl des<br />
Lösungsmittels bestimmt.<br />
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