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Übung 2, WS 2011/2012

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<strong>Übung</strong> 2, <strong>WS</strong> <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

Tutorien für Studentinnen in der Woche vom 12. bis 16. 12. nach Vereinbarung mit der Tutorin, bitte<br />

schauen Sie auf dieser Internetseite nach den dort angegebenen Seminarräumen oder Hörsälen.<br />

Für Studenten: Eine <strong>Übung</strong>sgruppe am Dienstag, 13. Dezember <strong>2011</strong>, 15:30 Uhr im Audimax. An<br />

diesem Dienstag findet keine Vorlesung statt, weil die Vorlesungszeit für die <strong>Übung</strong> benötigt wird.<br />

Stoff: Aggregatzustände, Chemische Reaktionen, Chemisches Gleichgewicht<br />

Die bearbeiteten <strong>Übung</strong>sblätter können am Ende der <strong>Übung</strong> abgegeben werden.<br />

Wegen der Mehrarbeit bei der Durchsicht können wir keine einzelnen Blätter mehr annehmen, auch<br />

nicht durch Papierfaltkunst verbundene Exemplare. Wer keine Möglichkeit hat, eine Heftklammer<br />

oder eine Büroklammer, einen Schnellhefter oder Klebstoff, eine Folientasche, eine Naht mit Nadel<br />

und Faden oder eine Verbindung mit Klebstreifen anzubringen, kann auf ein einmal quer gefaltetes<br />

Blatt DIN A3 schreiben, das sind immerhin vier Seiten DIN A4.<br />

Bitte behalten Sie jeweils eine Kopie für sich.<br />

2a) Definieren Sie in kurzen Formulierungen folgende Begriffe:<br />

Positives Azeotrop mit Beispiel. Schlagen Sie vor, wie man trotzdem destillativ trennen kann.<br />

Zwei Stoffe bilden ein Gemisch, das konstant siedet (der Dampf hat die gleiche Zusammensetzung<br />

wie die Flüssigkeit). Der Siedepunkt entspricht einem lokalen Minimum im Siedediagramm.<br />

Beispiele<br />

Komponente 1 Siedepunkt Komponente 2 Siedepunkt Azeotrop Siedepunkt<br />

Wasser 100 °C Ethanol 78.3 °C 4.0/96.0 78.17 °C<br />

Wasser 100 °C 1,4‐Dioxan 101 °C 17.9/82.1 87.6 °C<br />

sind Wasser/Ethanol (96.0%; 78.17 °C), Wasser/HBr (47.63%; 126 °C)<br />

Siedekurve und Taukurve<br />

Linien im Druck/Temperatur‐Diagramm, die das Gleichgewicht zwischen Gasphase und flüssiger<br />

Phase beschreiben. Bei Substanzgemischen hat der Dampf eine andere Zusammensetzung als die<br />

Flüssigkeit. Deshalb unterscheidet sich die Kondensationstemperatur des Dampfes von der<br />

Siedetemperatur der Flüssigkeit, mit der sich dieser Dampf im Gleichgewicht befindet.<br />

Eutektikum (zwei Bedeutungen)


a) Ein Punkt im Phasendiagramm von Mischungen. In diesem Punkt berührt die Liquiduslinie die<br />

Soliduslinie.<br />

b) Ein feinkristallines Gemisch von zwei verschiedenen Sorten von Mischkristallen.<br />

Siededruckkurve<br />

Die Gleichgewichtslinie zwischen Flüssigkeit und Dampf im Phasendiagramm einer reinen Substanz.<br />

Tripelpunkt<br />

Punkt im Phasendiagramm, in dem drei Phasen miteinander im Gleichgewicht sind<br />

Kritischer Punkt<br />

Punkt im Phasendiagramm, an dem die Dichte des Dampfes gleich der Dichte der flüssigen Phase ist<br />

und daher die beiden Phasen nicht mehr unterscheidbar sind.<br />

Wurzeldruck<br />

Der osmotische Druck, den Pflanzenwurzeln aufbauen.<br />

Semipermeabel<br />

Halbdurchlässig, meist im Zusammenhang mit Membranen gebraucht, die das Lösungsmittel<br />

durchlassen, nicht jedoch die gelöste Substanz.<br />

2b) Beschreiben Sie in einer kurzen Formulierung, wie man Wasserdampf ohne Phasenübergang in<br />

flüssiges Wasser überführen kann. Nennen Sie sechs Begriffe für sechs verschiedene Phasenüber‐<br />

gänge, die in einer reinen Substanz möglich sind.<br />

Wasserdampf über die kritische Temperatur erhitzen, dann über den kritischen Druck komprimieren<br />

und unter die kritische Temperatur abkühlen (z. B. 500 K). Man erhält flüssiges Wasser, das man<br />

genau so auch erhalten hätte, wenn man flüssiges Wasser zuerst einem überkritischen Druck<br />

ausgesetzt und dann auf die gleiche (unterkritische) Temperatur (z. B. 500 K) gebracht hätte.<br />

2c) Berechnen Sie den osmotischen Druck einer Lösung von Natriumsulfat mit einer Konzentration<br />

von 50 g/L bei einer Temperatur von 298 K. (R = 8.314 J/mol K)<br />

Ein Mol Natriumsulfat, Formel Na2SO4, entspricht 119.07 g des Salzes. 50 g/L entsprechen deshalb<br />

einer Konzentration von 0.42 mol/L. Da ein Mol Natriumsulfat beim Lösen in Wasser in drei Teilchen<br />

dissoziiert (zwei Na + und ein SO4 2‐ ), enthält die Lösung 1.26 mol/L gelöste Teilchen. Der osmotische<br />

Druck beträgt daher = n/V RT = 1.26 mol/L 8.314 kJ/mol K 298 K = 3.122 MPa.<br />

2d) Für 10 g Kaliumfluorid wurde eine Lösungsenthalpie von ‐3 kJ bestimmt. Die molare<br />

Hydratationsenthalpie beträgt ‐830 kJ/mol. Wie groß ist die Gitterenergie?<br />

Umrechnung: Ein Mol Kaliumfluorid entspricht einer Masse von 58.096 g. Daraus ergibt sich ein Wert<br />

von ‐3 kJ/10 g 58.096 g/mol = ‐17,43 kJ/mol. Die Gitterenergie beträgt ‐830 kJ/mol –(‐17.4 kJ/mol)<br />

= 812.6 kJ/mol.<br />

2e) Formulieren Sie eine Redoxreaktion zwischen Kaliumpermanganat (KMnO4) und Schwefeldioxid<br />

(SO2) in saurer wässriger Lösung.<br />

Bedenken Sie bei der Aufstellung der Teilgleichungen für Reduktion und Oxidation, dass Mangan in<br />

seiner höchsten Oxidationsstufe vorliegt und zur Oxidationsstufe +II reduziert wird.<br />

Schwefeldioxid wird zu Schwefelsäure (H2SO4) oxidiert.<br />

Tipps für die <strong>Übung</strong>: Zuerst muss der Elektronenfluss vom Reduktionsmittel zum Oxidationsmittel<br />

ausgeglichen sein. Das Reduktionsmittel gibt genau so viele Elektronen ab wie das Oxidationsmittel<br />

aufnimmt.


Wenn man Teilgleichungen mit ausgeglichener Ladungsbilanz verwendet, gibt es beim späteren<br />

Zusammenzählen keine Probleme. Für den Ladungsausgleich in den Teilgleichungen verwendet man<br />

in saurer Lösung Protonen. Man kann auch den Ladungsausgleich am Ende vornehmen.<br />

KMnO4 + 8 H + + 5 e ‐ ⇌ Mn 2+ + 4 H2O (Reduktion von Permanganat zu Mangan(II) )<br />

SO2 + 2 H2O H2SO4 + 2 H + + 2 e ‐ (Oxidation von Schwefeldioxid zu Schwefelsäure)<br />

Wenn die obere Gleichung (Reduktion) mit dem Faktor 2 und die untere mit dem Faktor 5<br />

multipliziert wird, kommt eine ausgeglichene Elektronenbilanz zustande: Zwei Permanganat‐Ionen<br />

nehmen zehn Elektronen auf und fünf Moleküle Schwefeldioxid geben zehn Elektronen ab.<br />

Wir schreiben alles in eine Reaktionsgleichung:<br />

2 KMnO4 + 16 H + + 5 SO2 + 10 H2O ⇌ 2 Mn 2+ + 8 H2O + 5 H2SO4 + 10 H +<br />

Nach Entfernen des überschüssigen Wassers und der nicht benötigten Protonen sieht die Gleichung<br />

so aus:<br />

2 KMnO4 + 6 H + + 5 SO2 + 2 H2O ⇌ 2 Mn 2+ + 5 H2SO4<br />

2f) Berechnen Sie den pH‐Wert folgender Lösungen:<br />

Chlorwasserstoff in Wasser, c(HCl) = 10 ‐9 mol/L<br />

pH = 7 (die Säure ist extrem verdünnt, Eigendissoziation des Wassers)<br />

Ammoniak in Wasser, c(NH3) = 0.2 mol/L. pKB = 4.75 (Achtung, Base!)<br />

pOH = ½[pKB – log c(NH3)] = ½(4.75 + 0.7) = 2.725; pH = 14 – pOH = 11.275<br />

6 g Essigsäure und die halbe molare Menge (halbe Stoffmenge in mol) Natriumhydroxid werden in<br />

100 mL Wasser gelöst und auf 1 Liter aufgefüllt. pKS (Essigsäure) = 4.75<br />

M(C2H4O2) = 60.053; 6 g /60.053 g/mol = 0.100 mol; dazu 0.05 mol NaOH ergibt eine Mischung von<br />

0.05 mol/L Essigsäure mit 0.05 mol/L Natriumacetat. pH = pKS = 4.75<br />

(Näherung Henderson/Hasselbalch: pH = pKS + log c(Base)/c(Säure) ).<br />

6 g Essigsäure und die gleiche molare Menge (äquivalente Stoffmenge) Natriumhydroxid werden in<br />

100 mL Wasser gelöst und auf 1 Liter aufgefüllt. pKS (Essigsäure) = 4.75<br />

Es entsteht eine Lösung von Natriumacetat, Konzentration 0.1 mol/L. Dieses ist eine Base, es gilt:<br />

pOH = ½[pKB – log c(Acetat)]; pKB = 14 ‐ pKS = 9.25. Einsetzen ergibt: pOH = ½[9.25 – log 0.1] = 5.125;<br />

pH = 14 – pOH = 8.875.<br />

6 g Essigsäure und die 1.2fache molare Menge Natriumhydroxid (das entspricht 20% NaOH‐<br />

Überschuss) werden in 100 mL Wasser gelöst und auf 1 Liter aufgefüllt.


Rechnung: Natriumacetat wird vernachlässigt (pOH ca. 5, siehe Teilaufgabe 7d) ), die überschüssige<br />

Natronlauge dominiert, die Lösung enthält 0.02 mol/L Natriumhydroxid, pOH = 1.70, pH = 14 – 1.7 =<br />

12.3<br />

Kommentar: Ein Fehler, der bei Aufgabe c) oft gemacht wurde, vernachlässigte die Reaktion von<br />

Natronlauge mit der Essigsäure. Wenn wir von einem Liter Lösung ausgehen, dann geben wir zu 0.1<br />

mol Essigsäure 0.05 mol Natronlauge. Wenn wir dann in die Gleichung nach Henderson und<br />

Hasselbalch die Werte 0.1 mol/l für die Säure und 0.05 mol/l für die Base einsetzen, ist das falsch. Die<br />

Natronlauge reagiert nämlich mit der Essigsäure zu Natriumacetat. Aus 0.1 mol Essigsäure werden<br />

also 0.05 mol Natriumacetat, es bleiben nur 0.05 mol Essigsäure übrig. Außerdem ist nicht<br />

Natronlauge die Base, deren Konzentration in die Gleichung eingesetzt werden soll. Nach der Zugabe<br />

gibt es in dem System keine Natronlauge mehr, weil diese ja mit der Essigsäure reagiert. Die Base,<br />

von der in der Gleichung die Rede ist, ist die mit der Säure (Essigsäure) korrespondierende Base<br />

(Acetat‐Anion). Also hatte bei Aufgabe c) die Lösung einen pH, der dem pKS entspricht (4.75).<br />

Ganz folgerichtig wurde denn auch bei d) die Konzentration der Säure häufig mit 0.1 mol/l eingesetzt,<br />

als könnte die Säure völlig unbeeindruckt neben der Natronlauge existieren … Bei Aufgabe d)<br />

entsteht eine Lösung, die man auch durch Auflösen von reinem Natriumacetat in der<br />

entsprechenden Menge Wasser erhalten hätte. Natriumacetat ist eine Base, deren pKB‐Wert sich aus<br />

14 – pKS zu 9.25 ergibt. Mit dieser Base ist rechnerisch genau so zu verfahren wie mit<br />

Ammoniaklösung in Teilaufgabe b), die häufig korrekt bearbeitet wurde.

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