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Prinzipien der Elementarisierung - Fachbereich Chemie

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MODUL 3B<br />

SCHÜLERGERECHTES<br />

EXPERIMENTIEREN<br />

Fachdidaktik <strong>Chemie</strong> SS 13<br />

<strong>Fachbereich</strong> <strong>Chemie</strong><br />

Studiengang: Bachelor of Education<br />

TU Kaiserslautern


Än<strong>der</strong>ung: Bewertung Modul 3a/3b<br />

Modul 3b ist benotet, für die Studierenden die Modul 3 zum zweiten Mal hören<br />

Für ein erfolgreiches Bestehen des Moduls müssen folgende Kriterien erfüllt sein:<br />

1. die fristgerechte Erfüllung aller Aufgaben (auch Tutoring).<br />

2. ihre aktive Mitarbeit im Seminar.<br />

3. ihre Anwesenheit im Praktikum, beim BeiBringBasar, an ihrem kompletten<br />

Vortragstag und Seminartagen.<br />

4. Vorbereitung und Durchführung des „Schülerexperimentiervormittags“<br />

5. Beide Teile: Vortrag und Ausarbeitung müssen einzeln bestanden sein<br />

Modul 3a ist unbenotet (für alle die Modul 3, Teil 1(a) absolvieren)<br />

Modul 3b ist benotet (für alle die Modul 3, Teil 2 (b) absolvieren)<br />

Die Gesamtnote setzt sich aus dem bestandenen Vortrag (Vortragsleistung :<br />

Notenstufung + 0,3 o<strong>der</strong> - 0,3 o<strong>der</strong> 0) und <strong>der</strong> Note <strong>der</strong> Ausarbeitung zusammen.


DIDAKTISCHE ANALYSE<br />

Warum und wozu unterrichte ich<br />

dieses Thema?<br />

In <strong>der</strong> didaktischen Analyse wird das in <strong>der</strong><br />

Sachanalyse fachwissenschaftlich dargestellte<br />

Thema durch didaktische Überlegungen zum<br />

„Unterrichtsgegenstand“ transformiert/elementarisiert


DIDAKTISCHE ANALYSE<br />

Analyse des Lehrplans<br />

Analyse <strong>der</strong> Bedeutung des Themas für die Fachwissenschaft, für die<br />

Industrie und für die Gesellschaft (Fachrelevanz, Gesellschaftsrelevanz).<br />

Analyse <strong>der</strong> Bedeutung für die Schülerinnen und Schüler und ihren Alltag<br />

(Schülerrelevanz, Alltagsrelevanz)<br />

Analyse <strong>der</strong> Bedeutung des Themas im Rahmen <strong>der</strong> Schulchemie<br />

(Fachrelevanz)<br />

Analyse des Vorverständnisses und <strong>der</strong> Vorerfahrungen <strong>der</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler mit <strong>der</strong> daraus resultierenden didaktischen <strong>Elementarisierung</strong>.<br />

Worin liegen die Verstehens-Schwierigkeiten und was erschwert das Lehren<br />

und Lernen des „Gegenstands“? Wie kann ich diese Probleme vermeiden.


DIDAKTISCHE ANALYSE<br />

Analyse <strong>der</strong> Zugangsmöglichkeiten zu diesem Thema – mit einer<br />

Begründung <strong>der</strong> Entscheidung für den gewählten Weg (Didaktische<br />

<strong>Prinzipien</strong>, Fasslichkeit (didaktische Regeln), genetische Orientierung.<br />

Analyse möglicher Experimente<br />

(warum habe ich mich für dieses Experiment entschieden?)


<strong>Elementarisierung</strong><br />

6<br />

Elementare<br />

das Grundlegende<br />

das Allgemeine<br />

das Einfache<br />

Urform<br />

Urkraft<br />

Synonyme:<br />

• didaktische Reduktion<br />

• didaktische Transformation<br />

• Gegenstandsaufbereitung<br />

• Vereinfachung<br />

• Isolierung <strong>der</strong> Schwierigkeiten<br />

• Fasslichkeit


<strong>Elementarisierung</strong><br />

7<br />

<strong>Elementarisierung</strong> bedeutet nicht:<br />

-Simplifizierung<br />

-Trivialisierung<br />

-Ausdünnung des Lehrstoffes auf ein „erträgliches“ Maß


<strong>Elementarisierung</strong><br />

8<br />

…..das Kernstück <strong>der</strong> Unterrichtsvorbereitung (Bleichroth, 1991)<br />

„Bringe den Gegenstand o<strong>der</strong> Sachverhalt (…), über den<br />

unterrichtet werden soll, auf ein Anfor<strong>der</strong>ungsniveau, das mit dem<br />

Auffassungsvermögen und <strong>der</strong> geistigen Leistungsfähigkeit deiner<br />

Schüler entspricht.<br />

Dabei darf das Ziel, den „Kern“ <strong>der</strong> Sache zu erfassen, nicht aus<br />

dem Auge verloren werden. Zu bedenken ist außerdem, dass<br />

Lernen als ein Aufbauvorgang zu verstehen ist, <strong>der</strong> sich in <strong>der</strong><br />

Folge einzelner Schritte vollzieht.“


9<br />

<strong>Elementarisierung</strong>


<strong>Prinzipien</strong> <strong>der</strong> <strong>Elementarisierung</strong><br />

10<br />

Fachliche Richtigkeit:<br />

fachchemische Erkenntnisse müssen mit dem bisherigen Wissen <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler wi<strong>der</strong>spruchsfrei sein.<br />

Darstellungsniveau des Lehrenden muss dem Kenntnisstand des Lernenden<br />

angepasst sein.


<strong>Prinzipien</strong> <strong>der</strong> <strong>Elementarisierung</strong><br />

11<br />

Animistische Hilfsvorstellungen:<br />

Beseelung <strong>der</strong> unbelebten Natur


<strong>Prinzipien</strong> <strong>der</strong> <strong>Elementarisierung</strong><br />

12<br />

Anthropomorphisierende Hilfsvorstellungen (Vermenschlichung<br />

emotionale Eigenschaften): „Elektronen liebend“, „geht gerne Verbindungen ein“<br />

etc….<br />

mehr "emotionale<br />

Komponenten" in den<br />

Unterricht mit<br />

einzubringen,<br />

Sprache (in Maßen)<br />

schülergerecht und<br />

altersgemäß<br />

einzusetzen und<br />

den Unterricht (auch<br />

sprachlich) lebendig zu<br />

gestalten.<br />

es würde sich um<br />

Vorstellungen aus völlig<br />

wesensfremdem<br />

Bereich handeln,<br />

sie würden Schüler mit<br />

emotionalen Bezügen<br />

"belasten" und<br />

fachangemessenes<br />

Verständnis für lange<br />

Zeit blockieren.<br />

Ein beson<strong>der</strong>s inniges Paar bilden Chloridionen (das sind die negativen Teilchen im Kochsalz)<br />

und Protonen (das sind positiv geladene Wasserstoffatome, die sehr viel kleiner sind als<br />

gewöhnliche Atome und die für den sauren Geschmack von Zitronensaft, Magensäure, Cola<br />

u.s.w. verantwortlich sind), genannt Chlorwasserstoff.


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahme ?<br />

13<br />

Ionenfänger Die Piranhas hier SIND<br />

das Wasser. Sie symbolisieren die<br />

Wassermoleküle: Dipole mit einer<br />

negativen Partialladung am "Kopf"<br />

und zwei positiven Partialladungen am<br />

"Schwanz". Insgesamt ist die<br />

Partialladung an einem<br />

Wassermolekül dann aber<br />

ausgewogen.<br />

Diese Dipol-Piranhas treffen nun auf<br />

eine eingeschüchterte Kolonne von<br />

Salzionen.<br />

Juchhu, das ist ein gefundenes<br />

Fressen für die Wasser-Piranhas: Die<br />

Kationen umkreisen sie mit gieriger<br />

Schnauze, die Anionen umwedeln sie<br />

mit positiver Flosse.<br />

Und mit ergebener Mine begibt sich<br />

Ion für Ion in Lösung: Das ehemals<br />

feste Salz löst sich im polaren<br />

Lösungsmittel Wasser.<br />

..................................<br />

Quelle: http://www.mennel.net/chemie/galerie14.htm; Zugriff 30.04.2013


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahme ?<br />

14<br />

Hier sind wir mitten im<br />

Reaktionsgetümmel <strong>der</strong> <strong>Chemie</strong>: Ein<br />

Oxidationsmittel sammelt<br />

Elektronen - es oxidiert also seine<br />

Bindungspartner. Diese verlieren ihre<br />

Elektronen. Ihre Oxidationszahl wird<br />

dadurch positiver. Die Oxidationszahl<br />

des Oxidationsmittels wird<br />

entsprechend negativer. Warum<br />

dieses plussige und minussige Spiel?<br />

Weil ein Oxidationsmittel gieriger<br />

Elektronen sammelt als die bisherigen<br />

Bindungspartner in einer Verbindung<br />

mit <strong>der</strong> höheren Elektronegativität.<br />

Dabei entstehen stabilere<br />

Verbindungen, zumeist exotherm, und<br />

hinterlassen ein reduziertes<br />

ehemaliges Oxidationsmittel.<br />

.........................................<br />

Quelle: http://www.mennel.net/chemie/galerie14.htm; Zugriff 30.04.2013


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahme ?<br />

15<br />

Hier lernen die Ionen den Paartanz. Und<br />

das gefällt ihnen. Ein bisschen sportlicher<br />

Wettkampf - Das Chlor feuert das Natrium<br />

an.<br />

Und dann die Paarung: aggressives<br />

Natrium, zickiges Chlor - doch wenn sie<br />

sich gefunden haben, entsteht ein neuer<br />

Stoff mit neuen chemischen<br />

Kennzeichen - das friedliche Kochsalz.<br />

Und wenn wir das Paar aus Chlor-Anion<br />

und Natrium-Kation nicht unter hohem<br />

Energieaufwand getrennt haben, dann<br />

schmecken sie noch heute salzig.<br />

Quelle: http://www.mennel.net/chemie/galerie14.htm; Zugriff 30.04.2013


<strong>Prinzipien</strong> <strong>der</strong> <strong>Elementarisierung</strong><br />

16<br />

Fachliche Ausbaufähigkeit „Anschlussfähigkeit des Wissens“<br />

bedeutet:<br />

Beim Lehren von Inhalten sollte darauf geachtet werden, dass neues<br />

Wissen darauf aufgebaut werden kann (Atommodelle).<br />

Beispiele und Modelle so wählen, dass kein „Umlernen“ erfor<strong>der</strong>lich ist…<br />

Angemessenheit<br />

Um einen Unterricht zu planen ist es wichtig das Vorwissen und den<br />

Leistungsstand <strong>der</strong> Lerngruppe zu kennen.


<strong>Prinzipien</strong> <strong>der</strong> <strong>Elementarisierung</strong><br />

17<br />

Dem Lernenden muss je<strong>der</strong>zeit<br />

bewusst sein , dass man sich Modellen<br />

bedient, die<br />

‣historisch gewachsen sind<br />

‣aufeinan<strong>der</strong> aufbauen<br />

‣sich ablösen, weil sie sich als<br />

untauglich erweisen o<strong>der</strong><br />

‣mit <strong>der</strong> Zeit verfeinert werden,<br />

weil neue Erkenntnisse dies<br />

erfor<strong>der</strong>n und möglich machen.<br />

Klasse 9/10<br />

Klasse 5/6<br />

Atome verbinden sich zu Molekülen<br />

Bohrsches Schalenmodell<br />

Rutherfords Kern-Hülle Modell<br />

Atome bestehen aus Protonen und<br />

Elektronen<br />

Atome besitzen eine Masse<br />

Dalton: Atome sind unteilbare,<br />

kugelförmige, nach außen<br />

elektrisch neutrale Teilchen<br />

Stoffe bestehen aus Teilchen


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahmen<br />

18<br />

•Vereinfachung des Sachverhalts<br />

•Generalisierung des Sachverhalts<br />

•Vereinfachung <strong>der</strong> Begründung<br />

•Verzicht auf begriffliche Differenzierung<br />

•Anlehnen an „historische Zwischenergebnissen“<br />

•Anlehnen an überzeugenden Musterbeispielen<br />

•Veranschaulichung durch einfache Experimente<br />

•Verzicht auf quantitative Formulierung<br />

•….<br />

Lerninhalte von „unnötigen Ballast“ befreien<br />

Lerninhalte stufengerecht aufbereiten<br />

Lerninhalte für den Lernenden fassbar machen


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahmen<br />

19<br />

Vernachlässigung<br />

(Vorerst) nebensächliche Effekte o<strong>der</strong> Informationen<br />

werden (noch) nicht betrachtet<br />

z. B. Einführen von Reaktionsgleichungen<br />

Schüler erfahren zunächst nichts über:<br />

Reaktionszwischenstufen<br />

Aktivierungsenergie zum Starten <strong>der</strong> Reaktion<br />

Gleichgewichtslage<br />

Lösungsmittel etc.


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahmen<br />

20<br />

Vernachlässigung<br />

Vernachlässigung begrifflicher Differenzierung<br />

Wissenschaft<br />

Schüler<br />

Temperatur<br />

Hitze, Wärme<br />

Umwandlung<br />

Verbrauch von Stoff und Energie<br />

Unterscheidung in Begriffsebenen<br />

Verbrennung = Oxidation<br />

Luftblasen = Gasblasen<br />

aggressive Stoffe = Säure<br />

Teilchen = Atom, Molekül; Ion


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahmen<br />

21<br />

Beschränkung auf qualitative Ebene<br />

Chemische Reaktionen – Wortgleichungen<br />

Nachweisreaktionen nur phänomenologisch z.B. Kohlenstoffdioxid-<br />

Nachweis mit Kalkwasser<br />

Rückgriff auf historische Erkenntnisstufen<br />

Stoffbezeichnungen: Pottasche statt Kaliumcarbonat<br />

Maßeinheiten: cal statt J<br />

Größenbegriffe: (Molekulargewicht statt molare Masse)


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahmen<br />

22<br />

Rückgriff auf historische Erkenntnisstufen<br />

Atombau:<br />

400 v Chr: Demokrit Atome existieren<br />

1803 Dalton Kugelmodell<br />

1903 Thomson Rosinenkuchenmodell<br />

1911 Rutherford Kern-Hülle-Modell<br />

1913 Bohr Schalenmodell<br />

1926 Schrödinger Wellenmechanisches Atommodel<br />

Orbitalmodell


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahmen<br />

23<br />

Vernachlässigung durch bildhaft-symbolische Darstellungen


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahmen<br />

24<br />

Partikularisierung<br />

Zunächst wird nur ein Teilaspekt betrachtet, <strong>der</strong> zu grundlegenden<br />

Erkenntnissen und Gesetzmäßigkeiten führt<br />

z.B. Anorganische <strong>Chemie</strong> glie<strong>der</strong>t sich in mehrere komplexe Begriffsbündel auf:<br />

-Säure/Base/Salze<br />

-Oxidation / Reduktion / Redoxreaktionen<br />

-chemische Bindung/Verbindungsklassen/zwischenmolekulare Kräfte<br />

Diese können nur durch Einstiege über Teilaspekte bewältigt werden:<br />

-Sauerstoffsäuren nach Arrhenius<br />

-Reaktion von Metallen mit Sauerstoff<br />

-Atombindung im idealen Gas<br />

Kriterium <strong>der</strong> Entwicklungsfähigkeit muss gewährleistet sein


<strong>Elementarisierung</strong>smaßnahmen<br />

25<br />

Generalisieren<br />

Treffen von allgemeingültigen Aussagen…..<br />

-Definition Oxid : verbindet sich ein Element mit Sauerstoff, so entsteht ein Oxid<br />

-Feststoffe, Flüssigkeiten und Gase dehnen sich bei Erwärmung aus (Anomalie<br />

des Wassers)<br />

-Gesetze (Erhaltung <strong>der</strong> Masse, konstante Proportionen)<br />

-PSE: Elemente sind nach bestimmten Kriterien (Ionenradien, Elektronegativität,<br />

etc. geordnet)


Horizontale <strong>Elementarisierung</strong><br />

26<br />

Bei <strong>der</strong> horizontalen <strong>Elementarisierung</strong> (Darstellungselementarisierung)<br />

wird am fachlichen Sachverhalt nichts verän<strong>der</strong>t.<br />

Die <strong>Elementarisierung</strong> besteht darin, das abstrakte Aussagen<br />

anschaulich durch Hilfsmittel, wie Skizzen, Bil<strong>der</strong>, Versuche Filme o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e Methoden erläutert werden


Vertikale <strong>Elementarisierung</strong><br />

27<br />

Die vertikale <strong>Elementarisierung</strong> ist die "eigentliche" didaktische <strong>Elementarisierung</strong>.<br />

Hierbei wird <strong>der</strong> Gültigkeitsumfang einer wissenschaftlich korrekten Aussage von<br />

Stufe zu Stufe eingeengt.<br />

Lerngegenstand auf den „Verstehenshorizont“ <strong>der</strong> Lernenden zu transformieren.<br />

Für den Lehrenden stellt sich dabei die didaktische <strong>Elementarisierung</strong> als eine<br />

ständige Gratwan<strong>der</strong>ung zwischen "Gültigkeit" <strong>der</strong> Aussage einerseits und ihrer<br />

"Fasslichkeit" bzw. Verstehbarkeit an<strong>der</strong>erseits dar.


Entscheidungsschritte zur <strong>Elementarisierung</strong><br />

28<br />

1. Durch welche Sachstruktur (Begriffe, Aspekte, Elemente) ist die Komplexität des<br />

Inhalts bestimmt? (= Sachanalyse)<br />

2. Welche Strukturbestandteile sind von zentraler und welche von weniger zentraler<br />

Bedeutung, um die Struktur des Gegenstandes verstehen zu können? (= didaktische<br />

Strukturierung)<br />

3. Welche Strukturbestandteile können von den Adressaten verstanden werden, welche<br />

nicht?<br />

4. Kann die Verständlichkeit durch Beispiele, Analogien, Erläuterungen und<br />

Veranschaulichungen erhöht werden? (horizontale <strong>Elementarisierung</strong>)<br />

5. Auf welche Bestandteile (zentrale, weniger zentrale) kann verzichtet werden, ohne den<br />

Gültigkeitsumfang <strong>der</strong> Grundaussagen einzuschränken? (vertikale <strong>Elementarisierung</strong>)<br />

6. Welche Einschränkungen des Gültigkeitsumfanges müssen in Kauf genommen werden<br />

und können verantwortet werden, um das Verständnis <strong>der</strong> elementaren Strukturaspekte<br />

des Gegenstandes zu gewährleisten? (=vertikale <strong>Elementarisierung</strong>)<br />

Sechs Fragen (nach: Arnold 1990)


Übung zur <strong>Elementarisierung</strong>: Thermitverfahren<br />

29<br />

Arbeitsauftrag:<br />

1. Ordnen Sie das Thermitverfahren in den Lehrplan ein<br />

2. Sachanalyse in Schlagworten<br />

3. <strong>Elementarisierung</strong>


30<br />

Beispiel: Hochofenprozess


Beispiel: Hochofenprozess<br />

31<br />

Modellhafte Darstellung<br />

Probleme:<br />

•Hohe Informationsdichte- aber nicht<br />

selbsterklärend<br />

•Viele Fachbegriffe die zudem mit<br />

Präkonzepten verbunden sind (Hund,<br />

Koks, Gicht….)<br />

•Abbildung mit „Ballast“<br />

‣K(l)eine <strong>Elementarisierung</strong>


Beispiel: Hochofenprozess<br />

32<br />

Quantitative Formulierung<br />

Kohlenstoff + Sauerstoff<br />

Kohlenstoffdioxid<br />

C + O 2 CO 2 DH R = -393 kJ/mol<br />

Kohlenstoffdioxid + Kohlenstoff<br />

Kohlenstoffmonooxid<br />

CO 2 + C 2 CO DH R = +171 kJ/mol<br />

Kohlenstoffmonooxid + Eisenoxid Kohlenstoffdioxid + Eisen<br />

3 CO + Fe 2 O 3 3 CO 2 + 2 Fe<br />

Wenig anschaulich<br />

Abstrakt<br />

Verlangt gute chemische Grundkenntnisse


33<br />

Beispiel: Hochofenprozess


Literatur<br />

34<br />

-konkrete Fachdidaktik <strong>Chemie</strong>; Pfeifer et.al.; Oldenburg Verlag<br />

- Onlineskripte <strong>der</strong> Fachdidaktik Uni Bayreuth; Walter Wagner<br />

- <strong>Chemie</strong>didaktik heute; Barke, Harsch; Springer-Verlag<br />

- Fachdidaktik <strong>Chemie</strong>; Becker et al.; Aulis-Verlag<br />

--Mitteilungen des SOFI, Göttingen 1990, S. 53-66 ; Rolf Arnold

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