Sektion Erfurt in Ettlingen eV - was nun? - Deutscher Alpenverein ...
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E<strong>in</strong> paar Tage später wollten wir den Barranco<br />
del Agua bei Los Tilos besuchen; dort gibt es<br />
e<strong>in</strong>en der größten Lorbeerbaumwälder der<br />
Insel und e<strong>in</strong>e bei Trockenheit begehbare tiefe<br />
Schlucht. Zuerst stiegen wir <strong>in</strong> die Schlucht<br />
e<strong>in</strong>, die zwischen 3 und 10 Metern breit war.<br />
Die Wände wurden immer höher, weil die<br />
Schlucht fast ohne Steigung verlief.<br />
Hängepflanzen schickten ihre Luftwurzeln<br />
h<strong>in</strong>ab, und jede geeignete Stelle war von Farn<br />
bewachsen. An zwei Stellen mußten wir die<br />
Hände zu Hilfe nehmen, um auf den nächsten<br />
„Level“ zu gelangen, bis wir nach e<strong>in</strong>er halben<br />
Stunde von e<strong>in</strong>er sechs Meter hohen<br />
senkrechten Wand gestoppt wurden.<br />
Nachdem wir aus der Schlucht wieder<br />
herausgelangt waren machten wir uns an den<br />
Aufstieg zu e<strong>in</strong>em Aussichtspunkt weit<br />
oberhalb der Schlucht auf den steilen<br />
Seitenwänden des Barranco. Im Pr<strong>in</strong>zip führte<br />
dieser Weg bis auf den Rand der Caldera,<br />
aber das wären dann deutlich mehr als 2000<br />
Höhenmeter. Wir begnügten uns damit, ihm<br />
Im Barranco del Agua<br />
etwa anderthalb Stunden steil zu folgen. Es<br />
gab tatsächlich sehr viele Lorbeerbäume, aber<br />
auch viel Farn an feuchten Stellen. Irgendwann kam dann der Abzweig zum<br />
Aussichtspunkt, der sich auf e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> den Barranco h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragenden Berg befand. Auf<br />
dem Gipfel war e<strong>in</strong>e Wettermeßstation aufgebaut und gerade mal Platz für zwei Leute;<br />
schon die letzten 10 Meter verliefen auf e<strong>in</strong>em messerscharfen Grat, der aber mit<br />
e<strong>in</strong>em Geländer gesichert war. Die Aussicht war berauschend, von allen drei Seiten<br />
schlängelte sich die Schlucht um den Berg, nur nach oben begrenzten die<br />
Passatwolken die Sicht.<br />
Die letzte große Wanderung führte uns <strong>in</strong> die Caldera de Taburiente. Mit e<strong>in</strong>em<br />
Allradfahrzeug ließen wir uns bis auf 1200 Meter Höhe nach Los Brecitos kutschieren<br />
und wanderten dann gemächlich auf breiten Pfaden h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Caldera. Im Zentrum,<br />
auf etwa 700 Metern Höhe, bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Camp<strong>in</strong>gplatz; d.h. e<strong>in</strong> Platz, wo man mit<br />
entsprechender Genehmigung e<strong>in</strong> Zelt aufbauen darf. Infrastruktur gab es ke<strong>in</strong>e, und<br />
die schon seit Jahren auf den Karten e<strong>in</strong>gezeichnete und <strong>in</strong> Reiseführern erwähnte<br />
Berghütte war immer noch im Bau. Es sah allerd<strong>in</strong>gs eher so aus, als wäre der Bau<br />
e<strong>in</strong>gestellt worden.<br />
Da es kaum geregnet hatte, war die <strong>was</strong>serführende Schlucht passierbar. So machten<br />
wir uns nach e<strong>in</strong>er Pause an den Abstieg durch den Barranco de las Angustias – die<br />
Schlucht der Todesängste. Zuerst g<strong>in</strong>g es steil <strong>in</strong> vielen Kehren h<strong>in</strong>ab zum Flußbett<br />
des Rio Almendro. Auf e<strong>in</strong>er atemberaubend ausgesetzten Abkürzung hatten wir 15<br />
Meter oberhalb des Wasserspiegels e<strong>in</strong>e tolle Sicht auf die Schlucht und e<strong>in</strong>en<br />
zerstörten kle<strong>in</strong>en Staudamm. Kurz darauf kamen wir an den Zusammenfluß von Rio<br />
Almendro und Rio Ribanseras, dessen Wasser orange (!) ist. E<strong>in</strong> kurzer Abstecher mit<br />
Klettere<strong>in</strong>lage entlang des orangen Flusses führte uns zur Cascada colores, dem farbigen<br />
Wasserfall, wo grünes Moos und orangefarbene Ablagerungen harmonieren.<br />
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