Sektion Erfurt in Ettlingen eV - was nun? - Deutscher Alpenverein ...
Sektion Erfurt in Ettlingen eV - was nun? - Deutscher Alpenverein ...
Sektion Erfurt in Ettlingen eV - was nun? - Deutscher Alpenverein ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Familienurlaub 2000 <strong>in</strong> den Pf<strong>in</strong>gstferien<br />
Entgegen unserer jahrelangen Gepflogenheit, die Familienfreizeit <strong>in</strong> Frankreich zu<br />
verbr<strong>in</strong>gen, g<strong>in</strong>g es dieses Jahr nach Italien. Wir steuerten mit unseren Zelten,<br />
Wohnwagen und Camp<strong>in</strong>gbussen den Zeltplatz Eurocamp<strong>in</strong>g <strong>in</strong> F<strong>in</strong>ale Ligure an der<br />
italienischen Rivieraküste an. F<strong>in</strong>ale Ligure ist e<strong>in</strong> Badeort, der zwischen Savona und<br />
Alassio liegt und auch viel von deutschen Urlaubern besucht wird. Die Anfahrt über<br />
schweizer und italienische Autobahnen verlief reibungslos und selbst am<br />
Gotthardtunnel hatte ke<strong>in</strong>er von uns e<strong>in</strong>en nennenswerten Stau.<br />
Der Camp<strong>in</strong>gplatz erwies sich mal wieder als Glückstreffer. Etwa 90 Stellplätze lagen<br />
teils unter L<strong>in</strong>den, Orangen- und Zitronenbäumen, so dass die sommerlichen<br />
Temperaturen zum<strong>in</strong>dest auf dem Camp<strong>in</strong>gplatz gut zu ertragen waren. E<strong>in</strong> großer<br />
Swimm<strong>in</strong>gpool (25 x 12 m) und e<strong>in</strong> nettes Restaurant rundeten das Platzangebot ab.<br />
Nach und nach trafen alle Familien e<strong>in</strong> und als wir durchzählten, stellten wir zu unserem<br />
Erstaunen fest, dass wir <strong>in</strong>sgesamt 22 Personen waren. Mit so vielen Menschen<br />
gleichzeitig Programm zu machen, ist fast nicht möglich. So bildeten sich immer<br />
Gruppen mit gleichen Interessen, die zusammen et<strong>was</strong> unternahmen. Da unser<br />
Stützpunkt nur ca. 1200 m vom Meer entfernt lag, konnten wir mit dem Fahrrad zum<br />
Strand radeln und auch zum E<strong>in</strong>kaufen g<strong>in</strong>g's ziemlich flott mit unseren Drahteseln. Nur<br />
die Kletterfelsen lagen et<strong>was</strong> außerhalb, so dass wir mit den Autos zu den jeweiligen<br />
Felsmassiven fahren mussten. Als erstes besorgten wir uns e<strong>in</strong>en Kletterführer und<br />
e<strong>in</strong>e topographische Karte, die uns noch sehr gute Dienste leisten sollte.<br />
Thomas machte sich die Mühe, den Kletterführer durchzulesen und alle <strong>in</strong> Frage<br />
kommenden Kletterfelsen herauszuschreiben, damit wir es leichter hatten, die<br />
jeweiligen Routen zu f<strong>in</strong>den. Teilweise mussten wir uns die Zustiege durch Macchia,<br />
Ste<strong>in</strong>eichen und Dornengestrüpp erkämpfen, teilweise führten auch markierte<br />
Wanderwege direkt an den Fuß der Felsen, die so schöne Namen hatten wie Monte<br />
Sordo, Pian Mar<strong>in</strong>o, Monte Cucco oder Rocca di Corno. Von den Felswänden hatte<br />
man oft e<strong>in</strong>e herrliche Aussicht <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>terland oder bis ans Meer und da es der<br />
Sonnengott gut mit uns me<strong>in</strong>te, waren schattige Plätze immer sehr willkommen.<br />
Neben Baden und Klettern waren auch Wandern, Kultur und Radfahren angesagt,<br />
letzteres jedoch erst, nachdem sich Thomas schon als professioneller Zweiradmonteur<br />
vorkam, da er das Fahrrad se<strong>in</strong>es Sohnes <strong>in</strong>nerhalb kürzester Zeit mehrmals flicken<br />
musste und erst e<strong>in</strong> neuer Schlauch und e<strong>in</strong> neuer Mantel den ersehnten Erfolg<br />
brachten.<br />
Wenn man <strong>in</strong> Italien ist, sollte man sich auch unbed<strong>in</strong>gt das e<strong>in</strong>e oder andere Dorf oder<br />
Städtchen ansehen und so besuchten wir Noli mit se<strong>in</strong>en Geschlechtertürmen und dem<br />
Kastell, Albenga, F<strong>in</strong>alborgo und Toirano mit se<strong>in</strong>en Tropfste<strong>in</strong>höhlen, <strong>in</strong> denen man<br />
noch Reste e<strong>in</strong>es Bärenfriedhofs sehen kann.<br />
Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Oft saßen wir abends zusammen und<br />
erzählten oder feierten den Vatertag (Christi Himmelfahrt) im Restaurante mit Pizza,<br />
V<strong>in</strong>o und italienischer Live-Musik. Aber auch dieser Urlaub g<strong>in</strong>g wieder mal viel zu<br />
schnell zu Ende und es wäre schön, wenn nächstes Jahr an Pf<strong>in</strong>gsten wieder so viele<br />
Familien den Urlaub geme<strong>in</strong>sam mit uns verbr<strong>in</strong>gen würden.<br />
Herbert Hoppe<br />
36