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Aviator (2 DVDs) The Aviator USA 2004 | ca 155 min | ab 12 R: Martin Scorsese D: Cate Blanchett, Leonardo DiCaprio Vertrieb: Buena Vista Sprache: dt./engl. Untertitel: dt./engl./engl.f.Hg. Bild: 16:9 (2,35:1) Ton: Dolby Digital 5.1,DTS (dt.) Extras: Audiokommentar, Dokumentationen, zusätzliche Szene, Making Of, Blick hinter die Kulissen, Gespräche, Musik u.a. Cate Blanchett Eine Königin „Aufrichtig peinlich“ sei es Gwyneth Paltrow gewesen, den Oscar für „Shakespeare In Love“ ausgerechnet in jenem Jahr gewonnen zu haben, in dem Cate für „Elizabeth“ nominiert war und „die herausragende Darstellung einer Frau in den 90ern gezeigt hat, ohne dass es die Academy begriff.“ Verletzlichkeit und Stärke markieren Pole ihrer Charakterdarstellungen. Für viele ist die 34-jährige Cate Blanchett die beste Schauspielerin Hollywoods. Drama | Start: ab 09.06.2005 Aviator SCHNELLER, HÖHER, WEITER Nachdem er sich auf der Toilette die Hände geschrubbt hat, bis sie anfingen zu bluten, wartet Howard Hughes (Leonardo DiCaprio) darauf, dass der nächste Herr das stille Örtchen aufsucht. Dann stiehlt er sich heimlich durch die geöffnete Tür. Hätte er selbst den Knauf berühren müssen, wäre die ganze Waschprozedur umsonst gewesen. Unglaublich, aber wahr: Der größte Filmtycoon und Flugpionier seiner Zeit, der Milliarden schwere Verführer Howard Hughes war krankhaft von dem Gedanken an allgegenwärtige Keime besessen. Nur, wenn er eine Frau verehrte, bewies er grenzenlosen Mut und trank mit ihr aus demselben Gefäß. Und Hughes liebte die Frauen, er betörte mit Katherine Hepburn (sensa- tionell: Cate Blanchett) und Ava Gardner (Kate Beckinsale) unnahbare Diven, von denen andere allenfalls träumen konnten. Wenn er gerade nicht der holden Weiblichkeit frönte, dann drehte Hughes aufwändige Kinofilme, die ihrer Zeit weit voraus waren oder er konstruierte Flugzeuge, die schneller oder größer waren, als alle vorhandenen Modelle. Kein brutaler Unfall, keine Intrige und erst recht keine gigantischen Kosten vermochten das ehrgeizige und getriebene Genie je zu stoppen. Wenn da nur, wie gesagt, diese imaginären Keime nicht gewesen wären. Packt Martin Scorsese etwas an, so entsteht in aller Regel gewaltiges und episches Kino. Auch seine Filmbiografie des legendären Howard Hughes ist überlebensgroß, mitreißend und fantastisch anzuschauen. Offensichtlich hat die Zusammenarbeit mit Leonardo DiCaprio bei „Gangs Of New York“ gut funktioniert, denn Scorsese ging mit ihm nahtlos zu diesem nächsten Projekt über. Mit modernsten Mitteln wurde der Look von „Aviator“ auf alt getrimmt. Selbst wenn die Geschichte nicht spannend und mitreißend wäre, was allerdings der Fall ist, man könnte sich diesen Film anschauen und einfach nur offenen Mundes staunen. Scorsese ist ein neuerliches Meisterwerk gelungen, sein wohl bester Film seit Jahren. ANDRÉ WESCHE
Alexander GESCHICHTSSTUNDE UND ABENTEUER Historienfilm | Start: ab 12.05.2005 Als Alexander, genannt der Große, im Jahre 323 vor Christi Geburt einer schweren Krankheit erlag, war er nicht einmal 33 Jahre alt. In seinem kurzen Leben hatte er ein Reich erobert, das 3.200.000 Quadratkilometer umfasste. Er war ein furchtloser Krieger, der seinen Soldaten stets voranschritt und unterwarf Völker, ohne sie zu demütigen. Alexander verlor niemals. Ptolemaios (Anthony Hopkins) hält Alexanders Biografie für die Ewigkeit fest. Er erzählt von einer schwierigen Kindheit, berichtet von Alexanders frühen Visionen, von Macht und Ansehen und einem endlosen Feldzug. Nur eine heimtückische Krankheit vermag den Krieger schließlich zu besiegen. Verkörpert wird Alexander der Große vom Ausnahmetalent Colin Farrell, der dem Helden menschliche Eigenschaften verleiht, ihn manchmal gar schwach und fehlbar erscheinen lässt. „Alexander“ wäre kein Oliver-Stone- Film, hätte es nicht schon vor Kinostart kontroverse Diskussionen gegeben. In erster Linie drehten sich diese um die geschlechtlichen Vorlieben des großen Kriegers. Tatsächlich hat der Film einen starken homoerotischen Aspekt. Alexanders Verhältnis zu seinem Heerführer Hephaistion (Jared Leto) übersteigt unzweifelhaft die Vertrautheit einer Männerfreundschaft. Außerdem kann der Eroberer den perfekten Körpern fremder Tänzer mindestens ebensoviel abgewinnen wie den üppigen Rundungen seines eigenen Weibes Roxane (Rosario Dawson). Mit solchen Anspielungen hat Stone nicht nur am Denkmal des griechischen Nationalhelden gewackelt, sondern auch Alexander-Fans und Homophobiker in aller Welt schockiert. Viele historische Indizien sprechen für eine allseitige Orientierung des Herrschers. Man sollte das Filmepos indes nicht auf diese Problematik reduzieren. Oliver Stone war sehr an historischer Authentizität gelegen. Aus diesem Grund engagierte er nicht nur den weltweit anerkannten Alexander-Experten Robin Lane Fox, sondern auch Fachmänner für jede einzelne Kultur, die der Film in seinen gut zweieinhalb Stunden darstellt. Die beiden Schlachten, die Stone ausführlich inszeniert, sind so atemberaubend und imposant wie sonst nur die Kämpfe in „Der Herr der Ringe“. ROBERT LUCAS Alexander GB/USA 2004 | ca 176 min | ab 12 R: Oliver Stone D: Colin Farrell, Angelina Jolie Vertrieb: Paramount Sprache: dt./engl. Untertitel: dt.f.Hg. Bild: 16:9 Ton: Dolby Digital 5.1 Colin Farrell Draufgänger Im Antikriegsfilm „Tigerland“ spielte ein damals Unbekannter namens Colin Farrell (geboren am 31.03.1976 in Dublin) den Hinterwäldler so überzeugend, dass Kritiker ihn umgehend zum Newcomer des Jahres erhoben. Von nun an ging es mit Colins Karriere rasant aufwärts. Er ergatterte markante Rollen und wusste neben Stars zu bestehen. In „Minority Report“ jagte er Tom Cruise, in „Daredevil“ machte er Ben Affleck das Leben schwer. Colin Farrell dichtet man gerne alle Klischees eines Iren an. Er liebe, so heißt es, Alkohol ebenso wie Zigaretten, fluche unaufhörlich und könne schönen Frauen nur selten widerstehen.
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