Abschlussbericht: Rainer Stahn (Studiengang Biotechnologie ...
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<strong>Abschlussbericht</strong>: <strong>Rainer</strong> <strong>Stahn</strong> (<strong>Studiengang</strong> <strong>Biotechnologie</strong>)<br />
Studienarbeit an der KTH Stockholm,<br />
School of Biotechnology, Department of Bioprocess Technology<br />
WS 05/06<br />
Jetzt nach einem Monat wieder in der Heimat wird es Zeit für den <strong>Abschlussbericht</strong>. Eine<br />
Sache kann ich schon mal sagen. Das Einleben wieder in Berlin geht sehr schnell….<br />
Arbeit:<br />
Meine Zeit in Stockholm nutzte ich zur Anfertigung meiner Studienarbeit im Fachgebiet<br />
Bioprozesstechnik der KTH. Der Kontakt zum Fachgebiet war denkbar einfach durch ein paar<br />
E-Mails zustande gekommen.<br />
Zu Beginn wurde ich fast ohne jede Eingangshilfe durch Mitarbeiter in kalte Wasser<br />
geworfen. Dies war natürlich am Anfang etwas unangenehm, da ich doch viel Zeit mit der<br />
Suche nach Arbeitsmaterialien verbracht habe und oft auch wegen Kleinigkeiten andere Leute<br />
fragen musste. Damit ging aber auch viel Freiheit bei der Arbeit einher, d.h. dass mit dem<br />
Professor oft nur die grundlegende Arbeitsrichtung festgelegt wurde und ich dann in der<br />
Ausarbeitung von Experimenten inklusive der gesamten zeitlichen Planung meiner Arbeit<br />
freie Hand hatte. Auch wurde mir in meiner Arbeit viel Verantwortung übertragen, was mir<br />
gut gefallen hat.<br />
In meiner Zeit in Stockholm habe ich ohne Probleme genügend Ergebnisse für mein Projekt<br />
bekommen. Entgegen meiner guten Vorsätze die Studienarbeit noch in Schweden auch fertig<br />
zu schreiben, ist die Arbeit aber leider noch immer nicht fertig, aber das hat eigentlich auch<br />
nicht wirklich etwas mit dem Erasmusprogramm zu tun hat.<br />
Stockholm & Freizeit:<br />
Da ich ein Wintersemester in Stockholm verbracht habe, musste ich mich mit dem harten<br />
schwedischen Winter und den kurzen Tagen auseinandersetzen. Die Temperaturen hielten<br />
sich im erträglichen Rahmen. Es war zwar kalt (oft-10 Grad), aber man konnte sich mit<br />
geeigneter Kleidung gut dagegen wappnen. Etwas gewöhnungsbedürftiger war die kurze<br />
Tageslänge gegen Ende Dezember. Als die Sonne um 14.30 Uhr unterging versagte meine<br />
innere Uhr, so dass ich gegen 8 Uhr oft schon sehr Müde war (und dabei dachte, dass jetzt<br />
wirklich Zeit sei ins Bett zu gehen). Im Januar und Februar wurde es dann schon deutlich<br />
besser, vor allem da der Schnee die gesamte Umgebung aufhellte. Sicherlich ist Stockholm<br />
mit seinen Inseln und dem vielen Wasser im Sommer sehr schön, doch wer grundsätzlich den<br />
Winter nicht abgrundtief hasst, der wird Stockholm auch im Winter sehr schön finden. Wer<br />
sehr flexibel in seiner Aufenthaltszeit ist, dem empfehle ich den November und Dezember
noch zu Hause zu bleiben und erst im Januar nach Stockholm zu gehen - wer das nicht ist, der<br />
wird auch die kurzen Tage überleben.<br />
Für Aktivitäten stehen in Stockholm alle Türen offen. Man kann auf der einen Seite die<br />
Vorteile der Großstadt (Clubs, Konzerte, Sportveranstaltungen) je nach Geschmack nutzen. In<br />
fast allen kulturellen Bereichen ist Stockholm meist auch das Zentrum Schwedens.<br />
Demzufolge finden fast alle Großereignisse in Stockholm statt.<br />
Auf der anderen Seite sind es aber auch nur wenige Minuten bis in die Natur. Im Winter kann<br />
man in der Umgebung von Stockholm ausgiebig Ski-Langlaufen und Schlittschuhlaufen. Vor<br />
allem die Seenwelt westlich von Stockholm ist im Winter zum Schlittschuhlaufen perfekt<br />
geeignet.<br />
Da man als Student im Ausland auch immer Tourist ist, noch schnell ein paar Worte zu den<br />
Sehenswürdigkeiten. Es gibt eine Menge zu sehen und abgesehen von den absoluten<br />
Attraktionen (z.B. Vasa-Museum) sind die meisten Museen kostenlos. Dadurch kann man<br />
nach Belieben sich Zeit nehmen und einfach mehrfach in das gleiche Museum gehen. Nach<br />
meiner Meinung ist die Qualität der Museen durchgehend hoch, und zumindest im Winter hält<br />
sich der Besucherstrom sehr in Grenzen. Es macht auf jeden Fall viel Spaß die Stadt zu<br />
erkunden<br />
Zusammenfassung:<br />
Der Aufenthalt in Schweden hat mir sehr gut gefallen und ich würde jedem eine ähnliche<br />
Erfahrung wünschen. Das Land Schweden und die Stadt Stockholm sind wunderschön und<br />
die Menschen sind zwar sehr zurückhaltend, aber trotzdem herzlich, wenn man die äußere<br />
Hülle durchbohrt hat. Manchmal hat man als Deutscher das Gefühl, ein Südländer zu sein –<br />
das ist doch auch was Schönes.<br />
Aus wissenschaftlicher Sicht hat mich das halbe Jahr viel geholfen. Ich habe mich in ein<br />
fremdes Institut eingearbeitet und mit Freude an einem Forschungsprojekt gearbeitet.<br />
In diesem Sinne möchte ich die Frage „Lohnt es sich für ein halbes Jahr nach Schweden zu<br />
gehen?“ eindeutig mit „Na klar“ beantworten und jeden dazu ermutigen es zu tun.<br />
<strong>Rainer</strong>