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Die Schreibspielwiese<br />
Kreisarbeitsgemeinschaft schreibender Grundschulkinder<br />
lch bin da und du bist hier<br />
Kindertexte aus einer Schreibwerkstatt mit<br />
Frantz <strong>Wittkamp</strong><br />
Halle, Oktober 2010
Der Schreibimpuls<br />
Gedichte kann man schon machen, wenn man einfach spazieren<br />
geht. Man braucht dafür kein spezielles Werkzeug oder<br />
Kleidung… So berichtete uns Frantz <strong>Wittkamp</strong> von seinen<br />
Erfahrungen als Dichter. Mit zahlreichen Gedichten regte er die<br />
Kinder an, sich selbst einmal am Verseschreiben zu versuchen.<br />
Erstaunlich waren die Ergebnisse der Kinder, die zum Teil die<br />
Vorlagen von Frantz <strong>Wittkamp</strong> nachgeahmt und variiert oder<br />
ganz eigene freie Gedichte geschrieben haben. So sind sehr<br />
unterschiedliche Ergebnisse entstanden, die die Hörer im<br />
Vorlesekreis doch sehr erstaunt haben.<br />
2
Meine liebe Mutti<br />
Meine liebe Mutti,<br />
ich hab dich lieb das ganze Jahr.<br />
Das wollte ich dir sagen.<br />
Luise, 2. Klasse<br />
Ich bin zu bunt, sagte der Hund.<br />
Ich bin zu schwach, sagte der Spatz.<br />
Ich bin die Kuh und mache Muh.<br />
Ich bin das Schwein und trinke kein Wein.<br />
Heide, 3. Klasse<br />
3
Die Tierwelt<br />
Die Eule macht hu<br />
und die Kuh macht muh.<br />
Das Schaf macht mäh<br />
und das Fuchsbaby schreit wäh.<br />
Das Känguru macht doing<br />
und der Hase oing.<br />
Der Löwe brüllt wah<br />
und die Affenmutter singt la.<br />
Der Ochse macht mü<br />
und der französische Hund sagt salut.<br />
Die Maus macht macht pieps<br />
und die Katze schreit mietz.<br />
Der Rabe macht ra<br />
und die Krähe lacht kra.<br />
Der Fisch macht blub<br />
und die Robbe schwimmt schwubdiwub.<br />
Die Ente macht nag<br />
und der grüne Frosch quak.<br />
Doch weil sie sich so gut vertragen<br />
gibt es zu ihnen viele Fragen.<br />
Lavinia, 3. Klasse<br />
4
Ich bin ich,<br />
du bist du,<br />
er ist er,<br />
sie ist sie,<br />
und ihr seid vier.<br />
Zugfahrten<br />
der Zug fährt weit,<br />
der Zug fährt lang,<br />
der Zug fährt kurz,<br />
der Zug fährt morgen<br />
schnell, die Zeit ist dran<br />
Leonard, 4. Klasse<br />
Leonard, 4. Klasse<br />
5
Ich bin klein, der Baum ist groß<br />
das Nashorn ist dick, der Freund ist Nick<br />
das Haus ist eckig, die Maus ist rund<br />
die Beine der Maus sind bunt<br />
klein und fein will ich sein<br />
Meine Brille<br />
Leonard, 4. Klasse<br />
Meine Brille hat schöne dicke Schreiben,<br />
ich kann mit ihr lesen und anderen schreiben.<br />
Mit Brillenputztüchern pfleg ich sie immer.<br />
Danach hat sein einen schönen Schimmer.<br />
Ich hab sie letzten Herbst bekommen<br />
und dieses tolle Gestell genommen.<br />
Sie hat auch nicht so viel gekostet,<br />
ich hoffe, dass sie nicht im Regen rostet.<br />
Kristina, 5. Klasse<br />
6
Der Hase<br />
Blätter fallen,<br />
Nüsse knallen,<br />
Vögel fliegen weg,<br />
Igel gucken keck<br />
aus dem Laub,<br />
gleich machen sie sich aus dem Staub,<br />
das Eichhörnchen raubt Nüsse,<br />
da hört man plötzlich Schüsse,<br />
der Jäger kommt jetzt in den Wald<br />
und macht einen Hasen kalt,<br />
zum Abendbrot gibt’s also Hase,<br />
das duftet in der Nase.<br />
Helene, 4. Klasse<br />
7
Ich sehe eine Maus<br />
mit einer Laus.<br />
Sie zogen beide in das Haus.<br />
Ich sehe eine Maus,<br />
sie hatte einen Rucksack<br />
auf dem Rücken.<br />
Sie zog in ein Haus,<br />
Marie, 5. Klasse<br />
sie stellte kleine Möbel rein.<br />
Sie briet sich ein Bein<br />
und trank dazu einen Wein.<br />
Sein Zuhause war groß.<br />
Vor seinem Haus war Moos.<br />
Marie, 5. Klasse<br />
8
Im Schlaraffenland<br />
Es gibt viel im Schlaraffenland zu sehen:<br />
viele Mäuse mit Gehäuse,<br />
schreiben Kinder über Winter,<br />
alle Pinguine lieben über Mienen zu reden,<br />
und der Pele geht zur übergeschnappten Mele,<br />
die Butter fliegt über die Mutter,<br />
der Herbst geht aufs Herz,<br />
das Tier geht mit Langeweile zu mir.<br />
Leider kann ich dort nicht hin.<br />
Was soll ich denn nur machen?<br />
Vielleicht soll ich träumen und nicht viel versäumen.<br />
Antonina, 4. Klasse<br />
9
Das Wörter-ABC<br />
A wie Anne<br />
B wie Bär<br />
C wie Clara<br />
D wie der<br />
E wie Ente<br />
F wie Fee<br />
G wie gehen<br />
H wie Hase<br />
I wie Igel<br />
J wie Jäger<br />
Clara, 1. Klasse<br />
10
Das Durcheinander<br />
Der Stern ist sehr fern.<br />
Das Abc ist so schön wie aus V.<br />
Der Hund am Feld bellt manchmal wau-wau.<br />
Die Maus läuft durch die Gänge.<br />
Ein Rabe schreit: Es ist zu Enge!“<br />
Ein Hecht ist nicht so dumm.<br />
Denn Trommeln machen bumm bumm.<br />
Alles über die Tiere<br />
Die Maus macht Piep,<br />
der Vogel macht Schip.<br />
Die Katze macht miau,<br />
der Hund wau.<br />
Der Löwe ist laut,<br />
der Hase ist leise.<br />
Maja, 3. Klasse<br />
Lea-Josephine, 2. Klasse<br />
11
<strong>Franz</strong>i sagt: „Hallo, du da.<br />
Was machst du denn da?“<br />
Ich dichte jetzt, weil ich es kann<br />
und ich Spaß daran habe.<br />
A sagt die Anne und<br />
B der Bernd.<br />
C und D das ist das E.<br />
Ronja, 3. Klasse<br />
12
Der Stern und der Kern<br />
Der Stern ist ein Kern.<br />
Der Kern ist so fern.<br />
Ich und du, wir tanzen im Nu.<br />
Der Bär ist so leer, wie das Meer.<br />
Das Meer ist so schwer.<br />
Schwer ist auch ein Elefant.<br />
Der Elefant ist rund und bunt.<br />
Bunt ist nicht so schlecht.<br />
Denn bunt ist auch ein Specht.<br />
Lena, 2. Klasse<br />
13
Tiere aus Zoo und Welt<br />
Ein Tier, das hieß Lißi,<br />
sie war vier.<br />
An einem schönen Tag, bezahlte sie mit einer Mark.<br />
Ein anderes Tier lebte im Zoo,<br />
es war ein Floh.<br />
Er hieß So.<br />
Der große Hase<br />
hat eine große Vase.<br />
In der Vase stehen viele Blumen.<br />
Ulrike, 4. Klasse<br />
14
Du und ich<br />
Du bist Deutsch<br />
und ich bin Mathe und<br />
zusammen sind wir ne Platte.<br />
Du bist Leben und ich bin Tod,<br />
wenn ich dich seh im Morgenrot.<br />
Thaddäus, 3. Klasse<br />
15
Der Stift<br />
Mein Stift ist winzig klein,<br />
rosarot und glitzert fein.<br />
Der Radiergummi ist rot<br />
und glänzt im Abendrot.<br />
Mein Stift ist groß und deiner klein.<br />
Ja so soll es immer sein.<br />
Stell ich dir vorm See ein Bein,<br />
fällst du mit deinem Stift hinein.<br />
Gina, 4. Klasse<br />
16
Ein Trauergedicht<br />
Meine Träume sterben hier<br />
langsam brechend am Herzen von dir.<br />
Wie weiße Flügel schlagen sie<br />
doch wann ich fließen kann, weiß man nie.<br />
Ich lebe neben deinem Haus<br />
in einem Karton.<br />
Doch ohne dich komme ich nicht aus.<br />
Eine Seele glänzend, zerbrechlich wie Glas<br />
brach, als sie folgende Zeilen las.<br />
„Es tut mir zwar nicht wirklich leid<br />
ich geh, war mir zu viel,<br />
na ja, jetzt weißt du Beschied.“<br />
Selbst die weißen Schwäne sterben<br />
und mit sachtem Flügelschlagen<br />
verließen gefallene Engel Erden.<br />
Weiße Tauben fallen ins Meer.<br />
Rosen trinken mein Herz leer.<br />
Nun stehe ich einsam vor einem Geschäft,<br />
sein Glas mein Ich spiegeln lässt.<br />
Teure Bücher schwarz wie die Nacht.<br />
Gnade jedem, wenn der Dämon erwacht.<br />
Anderer Gedanken kosten halt Geld,<br />
nur alle deine kosten die Welt.<br />
Alexandra, 8. Klasse<br />
17
Der Herbst<br />
Blätter werden bunt,<br />
es bellt ein Hund.<br />
Der Wind braust,<br />
da drüben steht mein Haus.<br />
Die Drachen steigen,<br />
ich will zeigen,<br />
dass ist mein Drachen<br />
und ihr sollt lachen.<br />
Das Wetter ist auch manchmal mies,<br />
und manche Pfützen sind sehr tief.<br />
Die Blätter waren fleißig<br />
manche Leute, die sind geizig.<br />
Enya, 4. Klasse<br />
18