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Trend | Frauen an den YB-Spielen<br />
Man sagt, ich sei das wandelnde<br />
YB-Geschichtsbuch. Nun ja, ganz<br />
richtig ist das nicht, aber tatsächlich<br />
befasse ich mich seit vielen<br />
Jahren mit dem BSC Young Boys.<br />
Wenn jemand zur Geschichte<br />
des Vereins eine Frage hat, weiss<br />
ich oft eine Antwort – dank inzwischen<br />
voller YB-Festplatte in<br />
meinem Gehirn einerseits, dank<br />
unserem Archiv anderseits.<br />
Nun aber bin ich ratlos. Der Auftrag<br />
für dieses YB-<strong>Ladies</strong>-<strong>Booklet</strong><br />
lautet nämlich: «Frauen in der<br />
YB-Geschichte». Und: Es gehe<br />
nicht um jene YB-Frauen, die seit<br />
einigen Wochen für unseren BSC<br />
auf Torjagd sind. Es geht um die<br />
Rolle, welche die Frauen seit 1898<br />
bei Gelb-Schwarz gespielt haben…<br />
Und: Ich könne durchaus auch die<br />
eine oder andere lustige Episode<br />
von früher erzählen.<br />
Ich gestehe verschämt: Hundert<br />
Jahre lang haben die Frauen beim<br />
BSC Young Boys eine untergeordnete<br />
Rolle gespielt. Zwar gab<br />
es immer wieder treue Helferinnen<br />
im Büro und an den Spielen, tüchtige<br />
Abwartsfrauen, dann registrierten<br />
wir die Spielerfrauen, die<br />
wie bei Staatsempfängen beim<br />
Damenprogramm oft unter sich<br />
22 | YB-<strong>Ladies</strong>-<strong>Booklet</strong><br />
100 Jahre<br />
Männersache<br />
blieben, dann gab es auch die ersten<br />
weiblichen YB-Fans, die sich<br />
im Grüppchen der damals noch<br />
kaum organisierten Supportergruppen<br />
ganz bös in der Minderzahl<br />
befanden (und vom Herrn<br />
mit Hut, Krawatte und Zigarre<br />
ganz bestimmt mit kritischen Blicken<br />
beäugt wurden). Mehr gabs<br />
damals noch kaum. YB war Männersache:<br />
jahrelang, jahrzehntelang,<br />
ja jahrhundertelang.<br />
Heute ist das nicht mehr so – zum<br />
Glück. Als sich YB im Exil des<br />
heimeligen Neufeldstadions im<br />
Jahr 2001 daran machte, die fast<br />
vier Jahre Neubauzeit (aus dem<br />
Wandorf wurde das STADE DE<br />
SUISSE) zu überbrücken, wurde<br />
YB auch von den Frauen entdeckt.<br />
«YB macht glücklich» hiess damals<br />
der Slogan – und so war es<br />
denn auch: Im Stadiönli am Rand<br />
des Bremgartenwaldes stieg der<br />
Frauenanteil im Publikum von<br />
einst vielleicht 3% markant an.<br />
Heute sind nahezu 30% des Publikums<br />
weiblich. Die Tendenz zeigt<br />
nach oben. Die Frauen schätzen<br />
im neuen, mittlerweile vierjährigen<br />
Stadion offensichtlich nicht<br />
nur die moderne Infrastruktur, sie<br />
finden auch Gefallen an den<br />
Künsten unserer Young Boys.<br />
Oder sind es vor allem die strammen<br />
Waden der Fussballer, die<br />
der Damenwelt imponieren?<br />
Wie auch immer: Heute macht<br />
YB allen Spass. Und so soll es<br />
auch bleiben!