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DEUTSCH- LAND IM DRITTEN ANLAUF - FIFA.com

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annschaften<br />

aus Schottland<br />

sind<br />

zum festen<br />

Bestandteil<br />

einer WM<br />

geworden .<br />

.A. 'f JEL Seit 1974<br />

verpaßten sie keine Endrunde<br />

mehr . Bloß war der Ertrag<br />

ebenso regelmäßig bescheiden<br />

. Von ihren insgesamt<br />

zwölf Spielen seit Deutschland<br />

1974 gewannen sie nur drei<br />

und verpaßten, jedesmal und<br />

wie schon bei ihren ersten Teilnahmen<br />

1954 und 1958, den<br />

Einzug in die zweite Runde .<br />

Der Blick auf diese Bilanz<br />

mußte den Ehrgeiz der schottischen<br />

Fußballer, die nach<br />

Italien reisten, noch verstärkt<br />

haben. Sie waren voller Hoffnung,<br />

die historische Tat einer<br />

ersten Qualifikation für die<br />

Achtelfinals zu schaffen .<br />

Diesen Erfolg versuchten sie in<br />

ihrem traditionellen Stil zu erreichen<br />

.<br />

Basis war, zum einen trotz neuer<br />

taktischer Flexibilität in allen<br />

Spielen, die klassische Ordnung<br />

des 4-4-2 . Vier Verteidiger<br />

spielten auf der Linie und<br />

in der Zone . McLeish und<br />

McPherson, der einmal durch<br />

Levein vertreten wurde, bildeten<br />

das Duo in der Innenverteidigung,<br />

Malpas war auf der linken<br />

Abwehrseite unbestritten .<br />

SCHOTT-<br />

<strong>LAND</strong>-DIE<br />

ZWEITE<br />

RUNDEWIE-<br />

DER NICHT<br />

GESCHAFFr<br />

238<br />

Nur rechts war Trainer Roxburgh<br />

zu Änderungen gezwungen<br />

. Nach Goughs Verletzung<br />

gelangten McPherson und<br />

McKimmis zum Einsatz .<br />

Im Mittelfeld kam Aitken eine<br />

Schlüsselrolle zu . Hier übernahm<br />

er den Part des >Libero~~,<br />

der bestrebt war, das defensive<br />

Gleichgewicht der Mannschaft<br />

zu sichern . Er deckte nicht nur<br />

seine drei Partner im Aufbau<br />

ab, sondern auch die vorrückenden<br />

Außenverteidiger .<br />

Zudem war er ein Beispiel für<br />

die taktische Beweglichkeit,<br />

die Roxburgh im Vorfeld des<br />

Turniers angekündigt hatte . In<br />

der dritten Partie gegen Brasilien<br />

spielte er als zurückstaffelnder<br />

Libero hinter der Abwehr .<br />

Von seiner Treue profitierten in<br />

erster Linie die drei mobilen<br />

Mittelfeldspieler. McCall, der<br />

herausragende Organisator,<br />

agierte zumeist auf der rechten<br />

Seite, sein Gegenstück auf der<br />

linken Flanke war entweder<br />

Bett, Durie oder MacLeod . In<br />

der Mitte war vorwiegend Mc-<br />

Stay die Möglichkeit gegeben,<br />

in die Räume vorzustoßen, die<br />

von den beiden Sturmspitzen<br />

geschaffen worden waren .<br />

Eine dieser Spitzen warJohnston<br />

. Dank seiner Übersicht<br />

und seiner seltenen Eingabe, in<br />

Abschlußposition zu kommen,<br />

war er der auffälligste Angreifer.<br />

Mclnally, Fleck und Mc-<br />

Coist waren seine wechselnden<br />

Partner. Diese personelle<br />

Unbeständigkeit verriet jedoch<br />

Roxburghs Problem, die beste<br />

Andy Roxburgh<br />

Andy Roxburgh (46) war als<br />

Spieler ein relativ unbeschriebenes<br />

Blatt . Seine Karriere<br />

führte ihn zu Vereinen wie Falkirk,<br />

Partick Thistle, Clydebank<br />

und Queens Park. Einige Male<br />

wurde er in die Schüler- und<br />

Jugendnationalmannschaften<br />

Schottlands aufgeboten .<br />

Seine Trainerkarriere begann<br />

Roxburgh bei Clydebank bevor<br />

er 1976 vom schottischen Verband<br />

verpflichtet wurde . Dort<br />

Ergänzung zu Johnston zu<br />

finden .<br />

Zum andern war der Stil der<br />

Schotten von ihrer exzellenten<br />

Einstellung geprägt, von ihrem<br />

Kampf, den eigenen Strafraum<br />

zu verteidigen . Unablässig waren<br />

sie darum bemüht, den<br />

Gegner zu pressen : entweder<br />

den Spieler, der den Ball führte,<br />

oder den, der als Anspielstation<br />

gedient hatte . Als Folge<br />

dieser körperlichen Bereitschaft<br />

entsprang es keinem Zufall,<br />

daß die emotionellsten<br />

Spiele der Gruppe C jene mit<br />

schottischer Beteiligung waren .<br />

Die Aggressivität im Pressing<br />

war einer der entscheidenden<br />

Faktoren in der Spielentwicklung<br />

. Sie hatte nicht nur zum<br />

Ziel, den Gegner zu Fehlern zu<br />

zwingen; sie sollte auch die<br />

Voraussetzung dafür sein, dem<br />

eigenen Offensivspiel Impulse<br />

zu geben . McStay, McCall und<br />

MacLoed, tatkräftig unterstützt<br />

von Malpas, trugen die Verantwortung,<br />

eigene Angriffe aufzubauen<br />

und zu organisieren .<br />

Die Schotten verstanden es,<br />

den Ball laufen zu lassen . Wiederholt<br />

und vor allem nach<br />

Flanken von den Außenseiten<br />

kamen sie zu guten Torchancen<br />

. Daran hätte es jedenfalls<br />

nicht gefehlt, die Achtelfinals<br />

zu erreichen . Die beste Möglichkeit<br />

dafür wurde bereits in<br />

der ersten Partie vergeben, als<br />

sie auf eine ~>Mauer , namens<br />

Conejo im Tor Costa Ricas trafen<br />

und 0 :1 verloren .<br />

Nach dem 2 :1 über Schweden<br />

arbeitete er zuerst als Verantwortlicher<br />

für die Jugendauswahlen<br />

. Als größte Erfolge dieser<br />

Zeit sind der Gewinn der<br />

Junioren-Europameisterschaft<br />

1982 sowie die Teilnahme an<br />

derJugendweltmeisterschaft<br />

1983 in Mexiko anzuführen .<br />

Nach der Weltmeisterschaft<br />

1986 übernahm der früher als<br />

Schulrektor und Sportlehrer<br />

tätige Roxburgh die Nationalmannschaft<br />

. Der <strong>FIFA</strong> ist er als<br />

hervorragender Ausbildner<br />

und mit einem großen Fachwissen<br />

ausgerüsteter Techniker<br />

bekannt . Er figuriert seitJahren<br />

auf der Liste der <strong>FIFA</strong>-Instruktoren<br />

und wurde in der Vergangenheit<br />

für Lehrgänge innerhalb<br />

der diversen weltweiten<br />

Entwicklungsprojekte des<br />

internationalen Fußballverbandes<br />

eingesetzt .<br />

hätte ein Punkt gegen Brasilien<br />

zum Weiterkommen ausgereicht.<br />

Verständlich war deshalb,<br />

daß die Briten in diesem<br />

letzten Gruppenspiel erstes<br />

Augenmerk auf die Defensivarbeit<br />

legten . Ein Gegentor Mullers<br />

in der 82 . Minute wurde ihnen<br />

zum späten und bitteren<br />

Verhängnis . Ihre generöse Art<br />

und die geleisteten Efforts<br />

hätten aber ein anderes Schicksal<br />

verdient .<br />

Entwicklung<br />

Auch in Schottland werden die<br />

seitJahrzehnten immer wieder<br />

auftauchenden vielversprechenden<br />

Talente von den<br />

Großklubs des eigenen Landes<br />

oder Englands aufgekauft . Dies<br />

erschwert dem Verband natürlich<br />

die Aufgabe, eine schlagkräftigeJugendauswahl<br />

auf<br />

die Beine zu stellen, da die<br />

Großklubs ihren mit Profiverträgen<br />

ausgerüsteten Junioren<br />

keine Freigabe erteilen . Daher<br />

verwundert es wenig, daß<br />

Schottland erst zweimal, 1983<br />

in Mexiko und 1987 in Chile,<br />

an einer Jugendweltmeisterschaft<br />

teilnehmen konnte . 1983<br />

belegte das Team nach Siegen<br />

gegen Südkorea und Mexiko,<br />

sowie Niederlagen gegen Australien<br />

und Polen den 6 . PLatz .<br />

Aus dieser Auswahl selektionierte<br />

Andy Roxburgh Bryan<br />

Gunn, David McPherson und<br />

Paul McStay in sein 22er Kader.<br />

1987 gelang Schottland der erneute<br />

Vorstoß in die Viertelfinals<br />

. Widerum war dann aber<br />

Endstation ; der spätere Finalist,<br />

die Bundesrepublik Deutschland<br />

behielt im Penaltyschiessen<br />

die Oberhand . Noch kein<br />

Spieler dieser Auswahl hat Aufnahme<br />

im Nationalkader gefunden<br />

.<br />

Als Gastgeberland bestritt<br />

Schottland 1989 das 3 . <strong>FIFA</strong>-<br />

U-16-Weltturnier, an welchem<br />

es nach ausgezeichneten Leistungen<br />

erst im Final und nach<br />

Penaltyschießen von Saudiarabien<br />

gestoppt wurde .

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