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DEUTSCH- LAND IM DRITTEN ANLAUF - FIFA.com

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m Training von Valerij<br />

Lobanovski gab es<br />

selbst während der<br />

Weltmeisterschaft kein<br />

Pardon . Der gestrenge<br />

Verantwortliche aus der<br />

Sowjetunion ließ seine<br />

Spieler auch zwischen<br />

den einzelnen Einsätzen arbeiten,<br />

wie das bekannt geworden<br />

ist : intensiv, hart und in<br />

hohem Tempo . In die verschiedenen<br />

Trainingsformen brachte<br />

er seine Erkenntnisse ein, die<br />

er dank gründlicher Beobachtungen<br />

und Analysen von Spielen<br />

gewonnen hatte . Er zog<br />

daraus auch seine taktischen<br />

Konsequenzen für eine anstehende<br />

Partie . Denn Lobanovski<br />

war der Auffassung,<br />

das Wissen um gegnerische<br />

Schwächen, das eigene Können<br />

und Selbstvertrauen könne<br />

das Glück herausfordern .<br />

Glück braucht es zum Erfolg .<br />

Die Sowjetunion war bei Italia<br />

'90,< davon verlassen .<br />

Das 4 :0 im letzten Aufritt gegen<br />

Kamerun war gewiß ein ehrenvolles<br />

Resultat . Es hätte selbst<br />

nach den Niederlagen gegen<br />

Rumänien und Argentinien<br />

zum Weiterkommen ausgereicht,<br />

wenn Rumänien zur<br />

gleichen Zeit gegen Argentinien<br />

nicht mehr zum 1 :1 ausgeglichen<br />

hätte . Doch auch dieser<br />

hohe Sieg konnte nicht versöhnen<br />

. Von einer Nation,<br />

deren Mannschaften zweiJahre<br />

zuvor in München den Final<br />

der Europameisterschaft<br />

bestritten und in Seoul olympisches<br />

Gold gewonnen hatten,<br />

waren mehr als nur zwei Punkte<br />

und ein letzter Gruppenplatz<br />

erwartet worden .<br />

Dabei spielte Lobanovskis Auswahl<br />

taktisch nach der so oft<br />

bewährten Ordnung . Khidiyatullin<br />

war der Libero, vor ihm<br />

verteidigte der unerbittliche<br />

DAS RÄTSEL-<br />

HAFfE<br />

SCHEITERN<br />

D ON<br />

250<br />

Kuznetsov gegen den Mann,<br />

und beide schalteten sich im<br />

Wechsel ins Offensivspiel ein .<br />

Die Außenbacks Bessonov und<br />

Gorlukovich deckten in ihren<br />

Zonen den angreifenden<br />

Mann . Wenn es nötig war,<br />

rückten sie zur Beschattung einer<br />

zweiten gegnerischen Spitze<br />

oder zur Staffelung nach innen<br />

. Im Mittelfeld gab es einen<br />

Spieler, zum Beispiel Aleinikow,<br />

in zentraler Rolle sowie<br />

rechts und links je ein Paar.<br />

Protasov war der einsame Stürmer<br />

. Hoffnungslos auf sich allein<br />

gestellt war er, wenn die<br />

Spieler aus Abwehr und Mittelfeld<br />

nicht schnell genug zu seiner<br />

Unterstützung aufschlossen<br />

. So etwas kam leider vor.<br />

Noch vor zwei Jahren wäre<br />

dies undenkbar gewesen .<br />

Erfahrene und ausgezeichnete<br />

Leute wie Dassaiev, Khidiyatullin,<br />

Bessonov, sonst wegen seiner<br />

Vielseitigkeit sehr wertvoll,<br />

Zavarov und Protasov blieben<br />

unter Form und konnten nur<br />

selten bestimmenden Einfluß<br />

auf das Spielgeschehen nehmen<br />

. Ihre Leistungsschwankungen<br />

übertrugen sich auf die<br />

anderen Spieler . Die Mannschaft<br />

war, als Folge davon, anfällig<br />

auf Fehlleistungen in Abwehr<br />

und Angriff. Ein anderer<br />

Eindruck war, daß es ihr trotz<br />

Valerij Lobanovski (51) verbrachte<br />

seine von 1957 bis<br />

1964 dauernde aktive Laufbahn<br />

in erster Linie bei Dynamo<br />

Kiew . Zwei kurze Abstecher<br />

nach Odessa und Shakthjor<br />

Donez, wo er auch seine<br />

Karriere beendete, bildeten die<br />

einzigen Ausnahmen .<br />

Als Trainer begann Lobanovski<br />

ebenfalls bei Dynamo Kiew,<br />

wo er von 1964-70 tätig war .<br />

1970-73 tat er einen Abstecher<br />

zu Dnepr Dnepropetrovs, um<br />

dann 1974 wieder zu seinem<br />

Stammverein zurückzukehren,<br />

mit dem er bis 1982 sechs Meistertitel,<br />

drei Pokalsiege sowie<br />

einen Sieg im Europapokal der<br />

aller Verbissenheit an Aggressivität,<br />

Selbstbewußtsein und<br />

Begeisterung mangelte . Die<br />

Ursachen dafür waren für den<br />

Beobachter nicht mit Sicherheit<br />

aufzuspüren . Bekannt war nur,<br />

daß sieben Kadermitglieder<br />

vor derWM bei ausländischen<br />

Vereinen unter Vertrag standen<br />

. Sie verdienten für ihre geleisteten<br />

Dienste sehr viel mehr<br />

Geld als ihre Mitspieler, die unverändert<br />

in ihrer Heimat tätig<br />

waren . Solche finanziellen Unterschiede<br />

haben dem Mannschaftsgeist<br />

noch nie gut getan .<br />

Ebensowenig aber ließ sich belegen,<br />

ob die von Lobanovski<br />

gewählte Form der Belastung<br />

und Erholung im richtig ausgewogenen<br />

Verhältnis zueinander<br />

stand . Und noch mehr<br />

schlägt über dem zusammen,<br />

dem es nicht läuft . Die sowjetische<br />

Mannschaft hatte in entscheidenden<br />

Augenblicken der<br />

Partien gegen Rumänien und<br />

Argentinien kein Glück mit<br />

Schiedsrichter-Entscheidungen<br />

. Die Probleme in diesem<br />

Team gingen allerdings tiefer,<br />

als daß man das frühzeitige<br />

Scheitern nur damit hätte erklären<br />

und abtun können .<br />

Ein empfindlicher Verlust für<br />

Lobanovski war unbestritten<br />

das Fehlen von Mikhailitchenko<br />

und Yakovenko . Es gibt Per-<br />

Pokalsieger errang .<br />

Nach zwei Kurzeinsätzen als<br />

Nationaltrainer 1975/76 und<br />

1981/82 trat Lobanovski<br />

1983 erneut das Amt des Chefcoaches<br />

an, um die Mannschaft<br />

durch die Qualifikationsphase<br />

der Europameiserschaft 1984<br />

zu führen . Dieses Unterfangen<br />

schlug aber fehl und Lobanovski<br />

wurde erneut abgelöst . Enttäuscht<br />

wandte er sich wieder<br />

Dynamo Kiew zu, mit welchem<br />

er 1986 den sowjetischen<br />

Pokal sowie zum zweitenmal<br />

den Europapokal der Pokalsieger<br />

gewann . Drei Wochen vor<br />

Beginn der Weltmeisterschaft<br />

1986, als die sowjetische Nationalmannschaft<br />

in den Vorbereitungsspielen<br />

nicht zu überzeugen<br />

wußte, berief man Lobanovski<br />

wieder ins Amt des<br />

Cheftrainers der ~~Sbornaja

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