DEUTSCH- LAND IM DRITTEN ANLAUF - FIFA.com
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ie personellen<br />
Ressourcen, aus<br />
denen der<br />
schwedische<br />
Nationalcoach<br />
Olle Nordin für<br />
diese WM<br />
schöpfte, waren<br />
breit gestreut . Die Hälfte seines<br />
Aufgebotes kam von Vereinen<br />
in Portugal, Italien, Frankreich,<br />
England, Holland und der<br />
Schweiz . Da waren letzte<br />
Saison Magnusson, Thern,<br />
Limpar, Strömberg, Ekström,<br />
Hysen, Roland Nilsson, Larsson,<br />
Pettersson, Gren und<br />
Ljung beschäftigt gewesen .<br />
Nordin erachtete das jedoch<br />
nicht als Nachteil für die mannschaftliche<br />
Harmonie bei der<br />
WM . In ihrer Heimat waren<br />
alle diese Spieler durch dieselbe<br />
Schule gegangen . Denn in<br />
Schweden kennen sie im Fußball<br />
ein einheitliches Auftreten,<br />
das sich eng an die Gedankenwelt<br />
der Engländer anlehnt .<br />
Angewandt wird überall ein<br />
íßm<br />
WERT GE-<br />
SCHIAGEN<br />
242<br />
4-4-2 mit Linienabwehr, einem<br />
Vierer-Mittelfeld, zwei Sturmspitzen,<br />
Zonendeckung und<br />
Pressing . Nordin stand als Trainer<br />
zudem im Ruf, gerne an<br />
dem festzuhalten, was er einmal<br />
für richtig erkannt hat . Das<br />
Bewährte sollte demnach die<br />
Schweden in Italien zum Erfolg<br />
führen .<br />
Der Ertrag fiel nicht so aus, wie<br />
die Skandinavier sich das erhofft<br />
hatten . Ihre drei Vorrundenspiele<br />
verloren sie jeweils<br />
mit 1:2 und belegten in ihrer<br />
Gruppe den letzten Platz . Das<br />
entsprach nicht ihrem wirklichen<br />
Wert als Mannschaft . In<br />
der Analyse ließen sich Gründe<br />
für den Leistungsabfall finden .<br />
Taktisch waren die Spieler gut<br />
gruppiert . In einem Band von<br />
25 bis 30 Metern Breite stellten<br />
sie sich dem Gegner, wenn er<br />
in Ballbesitz war. Sie verstanden<br />
es, schnell ihre Positionen<br />
einzunehmen . Dabei formierten<br />
sich in der Abwehr zumeist<br />
Roland Nilsson, Hysen, Larsson<br />
und Schwarz auf der Linie, im<br />
Mittelfeld Limpar, Thern, Ingesson<br />
und Joakim Nilsson . Im<br />
Angriff bildete Brolin mit immer<br />
wechselnden Partnern<br />
eine erste ,>Defensivreihe«< .<br />
Thern war ein Vorbild darin,<br />
wie er die Bälle erkämpfte und<br />
sofort das Angriffsspiel des eigenen<br />
Teams forcierte .<br />
Schwarz, ein schußkräftiger<br />
junger Mann, war eine Entdeckung<br />
als linker Außenverteidiger<br />
. Im Angriff bestätigte<br />
Brolin fraglos das Versprechen,<br />
das er vor derWM geweckt<br />
hatte . Damals gelangen ihm<br />
gegen Wales und Finnland je-<br />
Olle Nordin<br />
Olle Nordin (41) begann seine<br />
Spielerkarriere 1970 beim IFK<br />
Norrköping . 1975 wechselte er<br />
zu Sundvall, um ab 1977 seine<br />
erfolgreichste Zeit beim IFK<br />
Göteborg zu erleben.<br />
In diesen zehn Jahren wurde<br />
der talentierte Mittelfeldspieler<br />
19mal ins Aufgebot der Nationalmannschaft<br />
Schwedens<br />
weils zwei Treffer. Im Verlauf<br />
der drei Spiele bei derWM<br />
konnten die Schweden einen<br />
Verlust an defensiver Beweglichkeit<br />
nicht verbergen . Vor<br />
allem in der zentralen Achse<br />
fiel es ihnen schwer, sich dem<br />
Tempound den Rhythmuswechseln<br />
des Gegners anzupassen<br />
. Das galt auch für<br />
Hysen und Larsson, die in all<br />
denJahren zuvor stets unbestrittene<br />
Teamstützen gewesen<br />
waren . Jedenfalls zeigte sich<br />
das System der Zonendeckung<br />
verwundbar . Diese Verwundbarkeit<br />
war die Konsequenz<br />
fehlender Schnelligkeit und<br />
einer möglicherweise ungenügenden<br />
körperlichen Verfassung<br />
einiger Spieler .<br />
In jeder Partie waren die<br />
Schweden gezwungen, verstärkt<br />
Risiken einzugehen . Das<br />
drückte sich gegen Spielende<br />
hin im Wechsel vom 4-4-2 zu<br />
3-5-2 aus . Das offensive Potential<br />
wurde zugleich größer .<br />
Und die Mannschaft aus dem<br />
europäischen Norden hatte nie<br />
einen Mangel an Chancen,<br />
Tore zu erzielen . Zwölf waren<br />
es im Durchschnitt pro Spiel .<br />
Doch, Brolin ausgenommen,<br />
war die Rate an Wirksamkeit<br />
der Stürmer bescheiden . Ein<br />
Mangel an Kreativität und Inspiration<br />
wurde enthüllt .<br />
Nordin hatte zwar die meisten<br />
Varianten ausprobiert . Magnusson<br />
begann gegen Brasilien<br />
neben Brolin und wurde durch<br />
Pettersson ersetzt . Gegen<br />
Schottland begann Pettersson<br />
und wurde durch Ekström ersetzt<br />
. Gegen Costa Rica startete<br />
Ekström . Und als Brolin verletzt<br />
berufen, mit der er 1978 auch<br />
an der Weltmeisterschaft in<br />
Argentinien teilnahm .<br />
Eine Knieverletzung zwang<br />
ihn dann 1980 zur Aufgabe<br />
seiner Laufbahn .<br />
Als Trainer begann Nordin 1981<br />
dort, wo er seine Spielerkarriere<br />
beendet hatte, beim IFK Göteborg<br />
. Cheftrainer Sven-Göran<br />
Eriksson ernannte ihn damals<br />
zu seinem Assistenten .<br />
Erstmals als alleinverantwortlicher<br />
Coach saß Nordin 1982<br />
beim schwedischen Zweitligisten<br />
Västra Frolunda auf der<br />
Bank . Einem kurzen Gastspiel<br />
in Norwegen bei Valerengen<br />
folgte 1986 die Übernahme der<br />
schwedischen Nationalmannschaft<br />
.<br />
war, kam Gren zum Einsatz.<br />
Dazu waren im Mittelfeld, wo<br />
Thern wegen einer Verletzung<br />
nicht mehr verfügbar war, mit<br />
Ingesson, Strömberg und Pettersson<br />
gleich drei Offensivspieler<br />
aufgereiht. Die Anfälligkeit<br />
in der Abwehr dagegen<br />
ließ sich nicht verstecken . Das<br />
vorzeitige Ausscheiden war<br />
nicht mehr zu vermeiden .<br />
Entwicklung<br />
Als eine der wenigen am XIV.<br />
<strong>FIFA</strong>-Weltpokal 1990 vertretenen<br />
Mannschaften hat Schweden<br />
weder an einerJugend<br />
weltmeisterschaft noch einem<br />
<strong>FIFA</strong>-U16-Weltturnier teilgenommen<br />
.