Mit oder ohne Folie - volksstimme.digital
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Dienstag, 4. Mai 2010<br />
MELDUNGEN<br />
Besucher strömen zu<br />
Kahlo und Elisasson<br />
Berlin (dpa). Die Ausstellungen<br />
des dänisch-isländischen<br />
Starkünstlers Olafur<br />
Eliasson und der mexikanischen<br />
Maler-Ikone Frida<br />
Kahlo in Berlin stoßen auf ungewöhnlichesZuschauerinteresse.<br />
Die spektakuläre Eliasson-<br />
Schau im Martin-Gropius-Bau<br />
lockte in den ersten fünf Tagen<br />
18 000 Besucher an, wie Museumsdirektor<br />
Gereon Sievernich<br />
mitteilte. Die Kahlo-Retrospektive,<br />
die zwei Tage später<br />
ebenfalls im Gropius-Bau anlief,<br />
zählte bis zum Sonntag<br />
7000 Zuschauer. „Das Interesse<br />
ist ungewöhnlich groß, und<br />
zwar bei allen Generationen –<br />
von 4 bis 94 Jahren“, sagte Sievernich.<br />
„Die Leute stehen von<br />
10 bis 20 Uhr Schlange.“<br />
Berlin Music Week hat<br />
im September Premiere<br />
Berlin (ddp). Bei der ersten<br />
Berlin Music Week vom 6. bis<br />
12. September treten die Popkomm,<br />
das Berlin Festival, die<br />
Berlin Clubnacht und der Kongress<br />
all2gethernow unter<br />
einem Dach auf. Nach der Absage<br />
der Popkomm 2009 sei<br />
„ein Ruck durch die Berliner<br />
Musikszene gegangen“, sagte<br />
gestern Berlins Wirtschaftssenator<br />
Harald Wolf (Linke). Die<br />
Berlin Music Week solle Berlins<br />
Ruf als „Hauptstadt der<br />
Musikindustrie“ unterstreichen:<br />
„Die gesamte Stadt soll<br />
eine Bühne sein für die Trends<br />
für morgen.“<br />
Auf dem Flughafen Tempelhof<br />
präsentieren sich Popkomm<br />
(8. bis 10. September), all2gethernow<br />
(6. bis 10.) und Berlin<br />
Festival (10. und 11.) gemeinsam.<br />
Erstmals ist die Popkomm<br />
am 10. September auch für Privatbesucher<br />
geöffnet.<br />
Schlingensief gestaltet<br />
deutschen Pavillon<br />
Berlin/Venedig (dpa). Der<br />
Film- und Theaterregisseur<br />
Christoph Schlingensief (49)<br />
wird Deutschland bei der international<br />
bedeutenden<br />
Kunstschau<br />
Biennale in<br />
Venedig 2011<br />
vertreten. Er<br />
soll als<br />
Künstler den<br />
deutschen<br />
Pavillon gestalten<br />
– eine<br />
Überraschung,<br />
eine<br />
Freude, aber<br />
auch eine<br />
„schwere<br />
Last“, wie er<br />
Christoph<br />
Schlingensief<br />
gestern sagte. Gleichzeitig<br />
schränkte Schlingensief aber<br />
ein: „Ich bin in der eigentlichen<br />
Kunstszene gar nicht<br />
stark verankert, daher soll<br />
sich durch meine Berufung<br />
auch kein Künstler angegriffen<br />
fühlen, ich bin keine Konkurrenz“,<br />
sagte Schlingensief,<br />
der zurzeit ein „Operndorf“<br />
im afrikanischen Burkina<br />
Faso errichtet.<br />
Warum sollte ich Trost brauchen?<br />
Ist doch alles beieinander:<br />
die Wohnung, draußen die<br />
Frühlingsnacht, meine Lampe<br />
brennt, und ich habe ein wenig<br />
Hunger. Ich kaue ein paar<br />
Stängel Schnittlauch. Sie<br />
schmecken sommerlich, und<br />
das macht mich müde. Im<br />
Schatten eines Baumes einschlummern,<br />
wenn heißer<br />
Nachmittag am Himmel steht.<br />
Wenn Laub mit dem sanften<br />
Wind tuschelt, der es streift<br />
und tiefer ergrünen lässt. Ja, so<br />
geborgen sein. So ruhen.<br />
Ich verschlucke mich, muss<br />
husten. Höre wieder meine -Altersknitter<br />
in der Stimme und<br />
winke der Sommerspinnerei unwirsch<br />
ab. Altfrauengefasel im<br />
mürben Hirn, weiter nichts.<br />
16. Folge<br />
Carl-Frederik Zeh trägt Musik<br />
in sich. Er spielt Klavier und<br />
Klarinette – und er komponiert.<br />
Wenn heute in Halberstadt<br />
mit 16 Bewerbern aus<br />
acht Bundesländern die 21.<br />
Orchesterwerkstatt beginnt, ist<br />
der Hallenser zum zweiten Mal<br />
mit dabei. <strong>Mit</strong> seinen zwölf<br />
Jahren ist der Schüler der<br />
Latina Halle auch in diesem<br />
Jahr wieder der jüngste<br />
Teilnehmer.<br />
Von Grit Warnat<br />
Halle/Halberstadt. Ja, er sei<br />
schon etwas aufgeregt, sagt<br />
Carl-Frederik, der die Sonne<br />
im Garten am Elternhaus genießt.<br />
Aber größer als die Aufregung<br />
sei doch die Freude auf<br />
die vier Tage in Halberstadt,<br />
auf die Proben, Seminare, Gesprächsrunden<br />
und auf das<br />
Abschlusskonzert unter Stabführung<br />
von MD Johannes Rieger,<br />
wenn die Kompositionen<br />
der Nachwuchskünstler zum<br />
Schluss von einem großen Orchester<br />
gespielt werden.<br />
„Das ist für uns alle eine<br />
große Erfahrung“, sagt Carl-<br />
Frederik und meint auch die<br />
Tipps der Profi s, zu denen die<br />
beiden Professoren Christoph<br />
Redel aus Detmold und Violeta<br />
Dinescu aus Oldenburg gehören.<br />
<strong>Mit</strong> „Unberechenbar“ hat<br />
sich Carl-Frederik für die<br />
Werkstatt geworben. „Unberechenbar“<br />
ist kurz, keine acht<br />
Minuten lang. „Es ist ein sehr<br />
m<strong>oder</strong>nes Stück, mit Effekten,<br />
die nicht so häufi g genutzt werden“,<br />
sagt der junge Komponist.<br />
Was sind das für Effekte?<br />
Carl-Frederik, der gern über<br />
Musik, auch über seine Musik<br />
spricht, will nicht so richtig<br />
raus mit der Sprache. Es sei<br />
eine Überraschung. Vielleicht<br />
will auch er sich überraschen<br />
KULTUR/ROMAN<br />
In Halberstadt beginnt heute die 21. Orchesterwerkstatt / Carl-Frederik Zeh ist jüngster Teilnehmer<br />
Ein 12-jähriger Komponist und<br />
seine „geplanten Geräusche“<br />
Carl-Frederik Zeh mit einer Partitur im Garten am elterlichen Wohnhaus in Halle. Foto: Grit Warnat<br />
<strong>Mit</strong>ten im Mai<br />
Unversehens bin ich mitten<br />
im Mai. Ich hatte gemeint, die<br />
Ankunft tiefer spüren zu müssen.<br />
Ein grünes Raunen im<br />
Blut. Nein, das gehört nicht<br />
mehr zu mir. Früher hat es<br />
Rune gegolten, der Jungen.<br />
Vom Wochenmarkt habe ich<br />
mir einen Strauß lilafarbenen<br />
Flieders mitgebracht. Sein<br />
Duft treibt wirre Erinnerungen<br />
in meine Sonne. Da sind Wege<br />
im schattengesprenkelten<br />
Frühlingslicht, auf denen<br />
Philipp davongeht, auf denen<br />
Klaas sich nähert. Klaas kommt<br />
in der Dämmerung des frühen<br />
Morgens, Sonne ist aufgegangen,<br />
Vogelstimmen schmeicheln<br />
der Luft. Klaas trägt eine<br />
Fliederdolde in der Hand, weiß.<br />
Werkstatt, Teilnehmer, Ablauf<br />
❍ Vom 4. bis 7. Mai fi ndet<br />
unter dem Motto „Ich komponiere<br />
für großes Orchester“<br />
der 2. Wettbewerb und<br />
die 21. Orchesterwerkstatt<br />
junger Komponisten statt.<br />
Veranstalter sind der Landesmusikrat<br />
Sachsen-Anhalt<br />
e.V. in Kooperation mit dem<br />
Nordharzer Städtebundtheater,<br />
der Stadt Halberstadt<br />
und der Deutschen Orchester<br />
Stiftung.<br />
❍ Die Teilnehmer:<br />
André Buttler, Marl (Nordrhein-Westfalen),<br />
geb.<br />
1993; Maximilian Dimanski,<br />
Halle (Sachsen-Anhalt),<br />
geb. 1992; Björn-Lennart<br />
Elias, Hannover (Niedersachsen),<br />
geb. 1987;<br />
Sven Gerrlich, Detmold<br />
(Nordrhein-Westfalen), geb.<br />
1987; Marianna Gorskaya,<br />
Augsburg (Bayern), geb.<br />
1995; Maximilian Guth,<br />
Minden (Nordrhein-Westfalen),<br />
geb. 1992; Julien<br />
Meisenzahl, Rheinstetten<br />
(Baden-Württemberg), geb.<br />
1990; Jonathan Meyns, Hu-<br />
Die hat er für Rune vom<br />
Strauch gebrochen.<br />
Und Rune geht ihm entgegen<br />
mit ausgebreiteten Armen. Sie<br />
lässt sich den Fliederstängel<br />
zwischen die Lippen stecken.<br />
Später küsst Klaas Rune in ihrem<br />
Zimmer. Ein Maimorgen<br />
zieht herauf, der Rune das Herz<br />
sprengen möchte vor Reue und<br />
Glück.<br />
Am <strong>Mit</strong>tag liegt er noch immer<br />
bei ihr. Er zählt an ihren<br />
Brustknöpfchen die Sterne des<br />
Himmels her: Großer Wagen,<br />
Kleiner Bär, Venus und Sirius<br />
… Rune verstellt sich zum Kind<br />
und plappert alle Namen albern<br />
nach.<br />
Klaas hat Zeit, seine Frau<br />
gastiert in Schwerin.<br />
Am Nachmittag fährt er mit<br />
Rune nach Moritzburg. Im Zug<br />
sitzt er ihr gegenüber. Als kenne<br />
er sie nicht. Doch als sie<br />
durch den Schlosspark gehen,<br />
umschlingt er sie heftig und<br />
seufzt. Seine Worte treffen<br />
Rune unverhofft.<br />
Es hat alles keinen Sinn,<br />
Süße.<br />
Der Kosename vom längst<br />
verschollenen Benjamin ihrer<br />
Jungmädchenzeit. Ist Klaas<br />
doch ein ebensolcher Windhund<br />
wie Benjamin war?<br />
Rune schiebt diesen Gedanken<br />
rasch von sich.<br />
Abends steigt Klaas in die<br />
sum (Schleswig-Holstein),<br />
geb. 1996; Lars Opfermann,<br />
Halle (Sachsen-<br />
Anhalt), geb. 1989; David<br />
Osten, Altenburg (Thüringen),<br />
geb. 1992; Patrick<br />
Schäfer, Augsburg (Bayern),<br />
geb. 1993; Jonathan Stark,<br />
Seelbach (Rheinland-Pfalz),<br />
geb. 1995; Christoph<br />
Stelljes, Hemmingen (Niedersachsen),<br />
geb. 1985;<br />
Clemens Thomas, Hatzenbühl<br />
(Rheinland-Pfalz), geb.<br />
1992; Paul Willot-Förster,<br />
Freiburg (Baden-Württemberg),<br />
geb. 1992; Carl-Frederik<br />
Zeh, Halle (Sachsen-<br />
Anhalt), geb. 1998<br />
❍ Ablauf:<br />
heute um 19.30 Uhr Eröffnungsveranstaltung<br />
im<br />
Gymnasium Martineum,<br />
morgen und übermorgen<br />
Proben, Seminare, Gespräche,<br />
am Freitag Auswertung<br />
der Werkstatt und<br />
ab 11 Uhr Abschlusskonzert<br />
mit den Uraufführungen<br />
und Preisverleihungen im<br />
Theater<br />
lassen, wie das, was er sich auf<br />
dem Papier ausgedacht hat,<br />
dann auch klingen wird.<br />
Wenn man Carl-Frederik zuhört,<br />
ist seine Liebe zur Musik<br />
spürbar. Musik sind für ihn<br />
Töne, <strong>ohne</strong> die die Welt nicht<br />
vorstellbar wäre. „Es sind geplante<br />
Geräusche.“<br />
Straßenbahn, um heimzufahren.<br />
Rune steht an der Haltestelle<br />
und schaut ihm nach. Der<br />
Abschiedsschmerz nach diesem<br />
Tag macht ihr Gesicht klein<br />
wie einen Apfel. Verzagt hebt<br />
sie eine Hand.<br />
Klaas wagt nicht, ihr zuzuwinken.<br />
Die Katze ist verschwunden.<br />
Schon den zweiten Tag lässt sie<br />
sich nicht bei ihr blicken.<br />
Ich wasche ihr Futternäpfchen<br />
aus uns fülle frische<br />
Fleischbröckchen hinein. Soll<br />
sie nur Appetit bekommen,<br />
sich nach Hause fi nden. Ich<br />
mache mir Sorgen um sie.<br />
Bei den Erinnerungen an<br />
Carl-Frederik war fünf Jahre,<br />
als er den ersten Klavierunterricht<br />
erhielt, und neun beim<br />
ersten Klarinettenunterricht.<br />
Schon mit sechs Jahren, so erinnert<br />
er sich, habe er sich am<br />
Komponieren versucht. Er hatte<br />
sich die Noten aufgeschrieben.<br />
Und er komponiert eifrig<br />
weiter, ist seit 2006 auch <strong>Mit</strong>glied<br />
der Komponistenklasse<br />
Halle, seit 2008 Schüler der<br />
Hallenser Latina. Kann er sein<br />
Stück sozusagen vom Papier<br />
hören? „Ich habe schon eine<br />
Vorstellung von der Klangfarbe,<br />
dem Rhythmus, den Tonhöhen“,<br />
sagt Carl-Frederik. Er<br />
habe schon immer ein Faible<br />
fürs Improvisieren gehabt,<br />
auch immer den Wunsch, was<br />
Neues zu hören. „Es gibt viele<br />
Komponisten, die Neue Musik<br />
machen und damit etwas ganz<br />
Eigenes. Ich fi nde das toll“,<br />
sagt er mit Begeisterung in der<br />
Stimme. Und Pop- und Rockmusik?<br />
Carl-Frederik hört sie<br />
auch, aber eher selten. „Es hört<br />
sich doch irgendwie alles so<br />
gleich an. Und Bands werden<br />
bekannt, die gut aussehen. Das<br />
ist doch schade.“<br />
Carl-Frederik blinzelt in die<br />
Sonne. „Ich weiß, es ist schon<br />
ungewöhnlich, mit 12 Jahren<br />
zu komponieren“, sagt er.<br />
„Aber ich spiele auch Fußball.“<br />
Das Spiel brauche er zum Abschalten.<br />
Carl-Frederik kickt<br />
bei Turbine Halle. Linkes <strong>Mit</strong>telfeld.<br />
Er ist auch Ersatztorwart.<br />
„Ich habe den Drang,<br />
nicht nur in der Musik etwas<br />
zu machen.“<br />
Klaas ist Rune erwacht. Sie<br />
tritt zu mir in die Küche, blickt<br />
mich fragend an. Ich Alte soll<br />
wissen, was sie damals nicht<br />
erfahren konnte über ihn.<br />
Ich sehe von ihr weg und<br />
fl üstere: Er hat dich nicht geliebt.<br />
Rune bäumt sich auf, als träfe<br />
der Schmerz sie noch jetzt.<br />
Doch!, schreit sie mir in den<br />
Rücken, doch hat Klaas mich<br />
geliebt!<br />
Ich ducke mich ein wenig<br />
unter ihrem zornigen Ausbruch,<br />
und ich frage vorsichtig:<br />
Meinst du nicht, dass er ein<br />
Herzensspieler war?<br />
Als ich mich nach Rune um-<br />
485. Telemann-Sonntagsmusik<br />
Kontraste durch<br />
nationale Stile<br />
Von Liane Bornholdt<br />
HÄGARS ABENTEUER<br />
Magdeburg. Zwei Künstler<br />
waren zur Sonntagsmusik im<br />
Schinkelsaal des Magdeburger<br />
Gesellschaftshauses zu erleben,<br />
der Geiger Bernhard Forck und<br />
die Cembalistin Hildegard Saretz.<br />
Umso erstaunlicher, wie<br />
vielgestaltig das Programm<br />
war, welches sie mitgebracht<br />
hatten.<br />
Sonaten, eine Fantasie, eine<br />
Ouvertüre sowie ein Violin-Solo<br />
aus Telemanns berühmter Musique<br />
de table erklangen, aber<br />
die Kontraste entstanden vor<br />
allem durch die verschiedenen<br />
Nationalstile. Italienisches Virtuosenspiel<br />
im munteren Tempomix<br />
bei Arcangelo Corelli,<br />
französische Eleganz und Grazie<br />
in einer gefühlvollen c-Moll-<br />
Sonate von Jean-Marie Leclair<br />
ließen die beiden Modeströmungen<br />
des 17./18. Jahrhunderts<br />
sehr deutlich werden. Und<br />
diese beiden so gegensätzlichen<br />
Werke wurden fl ankiert von<br />
Halle (dpa). Das Tanzoratorium<br />
„Maria XXX“ mit Händelmusik<br />
in m<strong>oder</strong>ner Form wird<br />
im Rahmen der Händel-Festspiele<br />
2010 in Halle am 8. Juni<br />
uraufgeführt. „Das Werk verbindet<br />
m<strong>oder</strong>nen Tanz mit Barockmusik“,<br />
sagte Intendant<br />
Clemens Birnbaum gestern bei<br />
der Vorstellung in Halle. „Wir<br />
wollen mit dem Stück ein jüngeres<br />
Publikum ansprechen.“ Im<br />
Zentrum der Inszenierung aus<br />
Gesang, Orchestermusik und<br />
Tanz steht die Figur der Jungfrau<br />
und Gottesmutter Maria.<br />
Die Musik – ausgewählte Marienkantaten<br />
und Marienarien –<br />
stammt von Georg Friedrich<br />
Händel (1685-1759) und Alessandro<br />
Scarlatti (1660-1725).<br />
Unter der Regie der Leipzigerin<br />
Heike Hennig wird das Werk<br />
Volksstimme<br />
Kompositionen des deutschen<br />
„vermischten“ Geschmacks mit<br />
Werken von Georg Philipp Telemann<br />
und Johann Sebastian<br />
Bach, in denen italienische und<br />
französische Besonderheiten<br />
verschmelzen, wofür dieser „typische<br />
deutsche“ Stil von den<br />
Zeitgenossen bewundert wurde.<br />
Bernhard Forck beherrschte<br />
die stilistischen Eigenheiten<br />
ausgezeichnet und hat sie sehr<br />
deutlich hervorgehoben. Er bezauberte<br />
mit seinem Virtuosenspiel<br />
ebenso wie mit den kunstvollen<br />
barocken Verzierungen,<br />
mit dem tänzerischen Schwung<br />
der Ouvertüren-Suiten wie mit<br />
der dynamischen Kraft von Corellis<br />
Sonate.<br />
Auch die Cembalistin hat<br />
einfühlsam begleitet und in einer<br />
Telemannschen „Ouvertüre<br />
mit zwei Folgesätzen“ auch als<br />
Solistin überzeugt. Sechs Werke<br />
für Violine und Cembalo, das<br />
war in diesem Konzert eine<br />
kleine Europareise.<br />
Händel-Festspiele mit 80 Veranstaltungen<br />
„Maria XXX“ wird<br />
in Halle uraufgeführt<br />
Kassel (ddp). Die Neue Galerie<br />
in Kassel wird zum Museum<br />
der M<strong>oder</strong>ne erweitert. Das<br />
zwischen 1871 und 1877 errichtete<br />
Gebäude wird momentan<br />
grundlegend saniert und<br />
umgebaut, wie das Kunstministerium<br />
mitteilte. Der Umbau<br />
soll im Herbst 2011 abgeschlossen<br />
sein.<br />
„Die Neue Galerie wird<br />
durch einen erheblichen Raumgewinn<br />
Spielraum für das Nebeneinander<br />
von Kunst des 19.,<br />
20. und 21. Jahrhunderts bie-<br />
vom Opern- und Tanzensemble<br />
Heike Hennig & Co. aufgeführt.<br />
Für die Inszenierung wurde die<br />
Musik der Barockzeit elektronisch<br />
bearbeitet. Es spielt das<br />
Barockorchester Lautten Compagney<br />
Berlin unter der musikalischen<br />
Leitung von Wolfgang<br />
Katschner. Die<br />
Gesamtkosten belaufen sich<br />
nach Angaben des Tanzensembles<br />
auf rund 300 000 Euro, davon<br />
kommen 110 000 Euro von<br />
der Kulturstiftung des Bundes<br />
(Halle). Bislang sind bis 2011<br />
fünf Aufführungen ge plant,<br />
darunter auch in Italien.<br />
Auf dem Programm der Händel-Festspiele<br />
vom 3. bis 13.<br />
Juni stehen rund 80 Veranstaltungen.<br />
Insgesamt werden nach<br />
Angaben des Intendanten rund<br />
40 000 Besucher erwartet.<br />
Hessen investiert in Kassel<br />
Neue Galerie wird zum<br />
Museum der M<strong>oder</strong>ne<br />
wende, ist sie gegangen. Solche<br />
Unterstellungen braucht sie<br />
sich nicht anzuhören.<br />
Wie ich auch warte und warte:<br />
Die Katze kommt und<br />
kommt nicht. Jetzt peinigt<br />
mich Angst um sie. Was kann<br />
ihr zugestoßen sein?<br />
Armselig steht das Futternäpfchen<br />
da, ganz vergeblich.<br />
Später Maiabend<br />
Zum Abend habe ich mich an<br />
den Schreibtisch gesetzt, eine<br />
bauchige Kanne Tee neben mir<br />
auf der Holzplatte. Ich nippe<br />
von dem faden Getränk und<br />
sehne mich nach einem Glas<br />
Wein. Es ist kein Tröpfchen im<br />
Haus.<br />
ten“, sagte Kunstministerin<br />
Eva Kühne-Hörmann (CDU).<br />
Wichtigste inhaltliche Veränderung<br />
sei die Verlagerung der<br />
Ausstellungsstücke aus dem<br />
18. Jahrhundert ins Schloss<br />
Wilhelmshöhe. Ein neues<br />
mehrgeschossiges Foyer verbinde<br />
künftig alle drei Ausstellungsebenen<br />
der Neuen Galerie.<br />
Das Land Hessen investiert<br />
insgesamt 200 Millionen Euro<br />
in den Ausbau der Kasseler<br />
Museumslandschaft.<br />
Von der Gambe mit dem<br />
schwarzen Zopf, die jetzt den<br />
grauen Eisenhelm trägt, ist<br />
wieder ein Zeichen gekommen.<br />
Sie hat mir eine Karte geschickt<br />
mit wenigen Worten<br />
darauf. ‚Liebe Rune, meine<br />
beiden Kinder sind tot. Und<br />
lebst du noch?‘<br />
Was soll ich ihr darauf antworten?<br />
Wird sie verstehen,<br />
dass von ihrer Rune nach langen<br />
Jahren nur noch Heidrun<br />
Erlenbach übrig geblieben ist?<br />
Aber das wäre eine Lüge; denn<br />
Rune ist bei mir.<br />
Fortsetzung folgt