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Dienstag, 4. Mai 2010<br />

Altmark-Konferenz<br />

Nur ein Dialog<br />

Von Donald Lyko<br />

Schön, dass wir mal darüber<br />

geredet haben. So lässt sich<br />

salopp das Ergebnis der gestrigen<br />

Altmark-Konferenz zusammenfassen.<br />

Man könnte wohlwollend hinzufügen:<br />

Das ist doch schon mal was. Dass keine<br />

umwerfenden neuen Erkenntnisse zu<br />

erwarten waren, stand vorher fest. Das<br />

war auch nicht das Ziel der Einladung,<br />

hatte Finanzminister Bullerjahn vor der Veranstaltung<br />

vorsorglich erklärt. Vielmehr ging es um den Dialog.<br />

Es ging darum, dass die Betroffenen vor Ort ihre<br />

Wünsche und Forderungen formulieren, die sich in der<br />

Politik der künftigen Landesregierung ab 2011 wiederfi<br />

nden sollen. Doch ob sich die neue Regierung von<br />

der alten ihre Politik vorschreiben lässt, darf wohl zu<br />

Recht in Frage gestellt werden. Darum wollten sich die<br />

Minister auch nicht so recht darauf festlegen, dass das<br />

Leitbild Niederschlag im neuen Landesentwicklungsplan<br />

fi nden wird. Der wäre dann nämlich Gesetz – und<br />

könnte künftigen Koalitionen im Wege stehen. (Seite 1)<br />

Kuranyi nicht zur Fußball-WM<br />

Löws eigenwilliger Weg<br />

Von Uwe Tiedemann<br />

Am Ende kam dem Bundestrainer<br />

auch der Zufall zu Hilfe:<br />

Hätte Schalkes Stürmer Kevin<br />

Kuranyi, der nicht mit zur Fußball-<br />

WM darf, weiter getroffen, wäre Joachim<br />

Löw gehörig in Erklärungsnot<br />

geraten. Aber nach dessen einmonatiger<br />

Ladehemmung, vermutlich<br />

auch bedingt durch seine ungewisse<br />

berufl iche Zukunft, und dem Argument, er passe<br />

taktisch und personell <strong>ohne</strong>hin nicht ins Konzept,<br />

war Löw letztlich fein raus.<br />

Den Spieler in einem solchen Moment für seine Stadionfl<br />

ucht 2008 zu begnadigen, fällt natürlich leicht.<br />

Es liegt allerdings der Verdacht nahe, dass „Dickkopf“<br />

Löw eben diesen Aussetzer nicht vergessen und am<br />

Ende das persönliche Ressentiment überwogen hat.<br />

Was für Löw spricht, ist die Tatsache, dass er seinerzeit<br />

auf die Kuranyi-Hysterie besonnen reagiert und<br />

nicht überstürzt gehandelt hat. Diese Souveränität<br />

wäre auch in Südafrika hilfreich. (Sport)<br />

Spitzentreffen zum Ärztemangel<br />

Vertane Chance<br />

Von Wolfgang Schulz<br />

Eine ausgestreckte Hand schlägt<br />

man nicht aus. Die Absage des<br />

Spitzentreffens bei Bundesgesundheitsminister<br />

Rösler durch die<br />

Länder-Gesundheitsminister mit<br />

SPD- und Linke-Parteibuch ist ein Affront,<br />

der nicht zu entschuldigen ist.<br />

Der Ärztemangel, insbesondere in<br />

den dünnbesiedelten Gebieten von<br />

Sachsen-Anhalt, ist ein Problem, das unabhängig<br />

von kleinkarierter Parteipolitik gelöst werden muss.<br />

Es geht um Menschen, und dabei vor allem um alte<br />

und kranke. Die brauchen dringend Hilfe.<br />

Die SPD-Gesundheitsminister haben sicher ihre<br />

Probleme mit einigen Zielen von Rösler, so mit der<br />

Kopfpauschale. Das darf aber kein Grund sein, einer<br />

Diskussion über die Gesundheitspolitik auszuweichen.<br />

Das Spitzentreffen wäre eine Möglichkeit<br />

gewesen, dem obersten Gesundheitspolitiker die<br />

Meinung zu sagen und zugleich nach Lösungen zu<br />

suchen. Schade, eine vertane Chance. (Politik)<br />

Von Jörg Nielsen<br />

Spricht jemand abfällig<br />

über die deutschen Soldaten<br />

in Afghanistan,<br />

fährt Monica Melloh aus der<br />

Haut: „Niemand will seinen<br />

24-jährigen Sohn beerdigen<br />

müssen, der in Afghanistan gestorben<br />

ist, weil er den Auftrag<br />

des Bundestages erfüllt hat“,<br />

sagt die 58-jährige Geschäftsfrau<br />

und ehemalige Krankenschwester<br />

aus Oldenburg. Gegen<br />

solche überheblichen<br />

Äußerungen wollte sie ein Zeichen<br />

setzen und erfand die<br />

„Gelbe Schleife der Solidarität<br />

mit unseren Soldaten“.<br />

In ihrem Geschäft am Rande<br />

der Oldenburger Innenstadt<br />

verkauft Melloh Outdoor-Bekleidung<br />

und militärische Klei-<br />

KOMMENTARE<br />

dungsstücke: „Soldaten bekommen<br />

in der Grundausstattung<br />

drei T-Shirts. Das<br />

reicht nicht.“<br />

Außerdem vertreibt sie seit<br />

zweieinhalb Jahren bundesweit<br />

die Gelben Schleifen, die<br />

an die rote AIDS-Schleife erinnern.<br />

Es gibt sie als Ansteck-<br />

Pin, als Aufkleber, groß und<br />

klein, als T-Shirt-Aufdruck<br />

und sogar als emaillierten Kettenanhänger<br />

für die Freundin<br />

in der Heimat.<br />

Auf dem Rückweg von der<br />

Gelöbnisfeier ihre S<strong>ohne</strong>s hörte<br />

Melloh im Radio den alten<br />

Schlager „Tie a yellow ribbon<br />

round the ole oak tree“ („Binde<br />

ein gelbes Band um die alte Eiche“)<br />

von Tony Orlando: „Da<br />

war die Idee der Gelben Schleife<br />

geboren.“ Das Lied erinnert<br />

MEINUNG UND DEBATTE<br />

In Genf steht das größte Wissenschaftsinstrument aller Zeiten<br />

Karikatur: Martin Erl<br />

Teilchenbeschuss katapultiert<br />

Forschung in neue Dimension<br />

Von Uwe Seidenfaden<br />

Vor einem halben Jahrhundert<br />

rechnete der<br />

Physiknobelpreisträger<br />

Enrico Fermi mit dem Bau<br />

eines Teilchenbeschleunigers<br />

im Weltraum. Das mehrere<br />

Fußballfelder große Gerät sollte<br />

– in sicherer Distanz zur<br />

Erde – den Urknall simulieren,<br />

aus dem das bekannte Universum<br />

vor mehr als zwölf Milliarden<br />

Jahren hervorging. Das<br />

Projekt wurde bekanntlich<br />

nicht realisiert – technisch zu<br />

anspruchsvoll und viel zu teuer.<br />

Statt im Weltall, bauten die<br />

Physiker einen 27 Kilometer<br />

großen Beschleunigerring bei<br />

Genf, 100 Meter unter der<br />

Erde. Vor wenigen Wochen<br />

begannen Wissenschaftler unter<br />

großer öffentlicher Anteilnahme<br />

mit den ersten Experimenten<br />

am sogenannten Large<br />

Hadron Collider (LHC). Es ist<br />

das größte Wissenschaftsinstrument<br />

aller Zeiten. Philosophische<br />

Maschinen nannte der<br />

Schweizer Schriftsteller Friedrich<br />

Dürrenmatt die Teilchenbeschleuniger,<br />

weil sich Menschen<br />

davon die Beantwortung<br />

grundlegender Fragen der<br />

Existenz erhoffen: Warum<br />

existiert die Welt? Wie ist sie<br />

in ihrem Innersten beschaffen?<br />

Und wie wurde sie erschaffen?<br />

In der Sprache der Physik<br />

klingt das weniger bombastisch:<br />

Es geht um die Suche<br />

nach Higgs-Feldern, die Berechung<br />

von Symmetrien <strong>oder</strong><br />

einfach gesagt, um den Vorstoß<br />

in neue Erkenntniswelten. Die<br />

Mehrheit der Bevölkerung mag<br />

die mathematisch-physikalischen<br />

Theorien, die Grundlage<br />

für die Experimente am<br />

LHC sind, nicht verstehen.<br />

Das tut der weitverbreiteten<br />

Faszination am intellektuellen<br />

an die Zeit des amerikanischen<br />

Bürgerkrieges von 1861 bis<br />

1865. Damals hingen die Frauen<br />

gelbe Bänder in die Bäume,<br />

um ihren aus den Krieg heimkehrenden<br />

Ehemännern zu signalisieren,<br />

dass sie sie noch<br />

liebten. Seit dieser Zeit ist das<br />

gelbe Band in den Vereinigten<br />

Staaten ein Zeichen der Verbundenheit<br />

mit ihren Soldaten.<br />

Diese Verbundenheit mit den<br />

eigenen Soldaten vermisst Melloh<br />

in Deutschland. „Ich ärgere<br />

mich fürchterlich über die<br />

Leute, die unsere Soldaten als<br />

Söldner beschimpfen“, sagt sie.<br />

Bundespräsident Horst Köhler<br />

habe es treffend formuliert, als<br />

er vom „höfl ichen Desinteresse“<br />

der Deutschen am Afghanistan-Einsatz<br />

gesprochen<br />

Der Magnetkern des Genfer Teilchenbeschleunigers. Foto: dpa<br />

Abenteuer der M<strong>oder</strong>ne offensichtlich<br />

keinen Abbruch. Wie<br />

sonst ist zu erklären, dass die<br />

Bücher theoretischer Physiker<br />

wie Steven Hawking <strong>oder</strong> Brian<br />

Greene viele Jahre die Bestseller-Listenpopulärwissenschaftlicher<br />

Literatur<br />

anführten?<br />

Angst vorm Riesenloch<br />

Manchmal schürt das Ängste.<br />

Zwar wollen die meisten<br />

Teilchenphysiker genau das<br />

nicht. Andererseits sind es aber<br />

gerade diese Berichte, die für<br />

mehr öffentliche Aufmerksamkeit<br />

als jede Pressekampange<br />

sorgen. So war es vor sieben<br />

Jahren der Thriller „Illuminati“<br />

von Dan Brown, der mit einer<br />

Story um Antimaterie, die<br />

von Terroristen aus dem Genfer<br />

Teilchenlabor herausge-<br />

habe. Ihr eigener Vater sei im<br />

Zweiten Weltkrieg schwer verwundet<br />

worden. Schon als<br />

schmuggelt wird, für Furore<br />

sorgte.<br />

Ähnliches wiederholte sich,<br />

als vor wenigen Wochen die<br />

ersten Teilchenkollisionen im<br />

LHC erfolgten. Diesmal hatten<br />

Berichte über die Erzeugung<br />

winziger Schwarzer Löcher für<br />

Aufregung gesorgt. Das sind<br />

hypothetische Objekte, die Steven<br />

Hawking mit seinem Büchern<br />

und Vorträgen populär<br />

machte. Theoretisch sollte die<br />

Möglichkeit bestehen, dass ein<br />

künstlich erzeugtes Schwarzes<br />

Loch die gesamte Erde verschlingt,<br />

meinten einige Wissenschaftler,<br />

die nicht mit dem<br />

LHC arbeiten konnten <strong>oder</strong><br />

wollten. Vor drei Jahren nahm<br />

sich die BBC des Themas an<br />

und drehte eine Fernseh-Dokumentation<br />

über das vermeintliche<br />

Weltende. Die Doku<br />

schlug wie eine Bombe in die<br />

Zehnjährige habe sie nicht verstanden,<br />

dass den Menschen<br />

das Leid der Kriegsversehrten<br />

so gleichgültig ist.<br />

Durch ihr Geschäft kennt<br />

Melloh viele besorgte Familien<br />

von Bundeswehrsoldaten, die<br />

in Afghanistan stationiert waren<br />

<strong>oder</strong> sind. Viele Kunden<br />

gehören zur Oldenburger Luftlandebrigade<br />

31, die immer<br />

wieder Kontingente an den<br />

Hindukusch schickt. Sie berichteten<br />

Dinge über den Einsatz,<br />

die aus den Medien nicht<br />

zu erfahren seien. „Gutes und<br />

Böses“ sei von dort zu hören.<br />

Etliche Kunden kritisierten sogar<br />

den Bundeswehr-Einsatz,<br />

bei dem bereits 43 deutsche<br />

Soldaten und drei Polizisten<br />

getötet wurden. „Aber alle sind<br />

sich einig, dass die Soldaten<br />

Medienwelt ein. Berichte über<br />

die Schwarzen Löcher aus Genf<br />

nahmen explosionsartig zu.<br />

Das blieb nicht <strong>ohne</strong> Folgen.<br />

Besorgte Bürger in den USA<br />

und Deutschland klagten vor<br />

Gerichten, um den Weltuntergang<br />

zu verhindern. Eine in der<br />

Schweiz lebende Deutsche ging<br />

sogar bis vor das Bundesverfassungsgericht<br />

in Karlsruhe.<br />

Erfolglos. Wenige Wochen vor<br />

Beginn der Experimente lehnten<br />

die Richter die Verfassungsbeschwerde<br />

als unzulässig<br />

ab. Die Klägerin hatte nicht<br />

überzeugend darlegen können,<br />

dass „ihr Grundrecht auf Leben<br />

und körperliche Unversehrtheit“<br />

durch die Versuche<br />

im Teilchenforschungslabor<br />

verletzt werden könnte.<br />

Kein Schuss nach hinten<br />

Was wäre gewesen, hätte die<br />

Klägerin Recht erhalten? Es<br />

wäre zukünftig schwerer,<br />

wenngleich nicht unmöglich<br />

geworden, mehr über den Aufbau<br />

und den Beginn der Welt<br />

zu erfahren. Investitionen von<br />

über vier Milliarden Euro wären<br />

umsonst gewesen. Wissenschaftler<br />

in aller Welt hätten es<br />

als Votum gegen die Forschungsfreiheit<br />

empfunden.<br />

Weltweit arbeiten über zehntausend<br />

Wissenschaftler an<br />

dem Großexperiment. Das sind<br />

nicht nur EU-Bürger, sondern<br />

auch Amerikaner, Russen, Brasilianer,<br />

Inder und Menschen<br />

vieler anderer Nationalitäten.<br />

Allein in Deutschland sind 19<br />

Universitäten, zwei Max-<br />

Planck-Institute und die Großforschungszentren<br />

in Hamburg<br />

sowie Karlsruhe am LHC beteiligt.<br />

Sie alle können froh<br />

sein, dass die große öffentliche<br />

Aufmerksamkeit am Teilchenbeschuss<br />

nicht nach hinten losging.<br />

die Missachtung der Gesellschaft<br />

nicht verdient haben.“<br />

<strong>Mit</strong>tlerweile ist Mellohs Projekt<br />

auch international bekannt.<br />

Viele der inzwischen<br />

patentierten Schleifen verschickt<br />

sie in die USA und in<br />

andere Länder, die sich in Afghanistan<br />

militärisch engagieren.<br />

„In jüngster Zeit bestellen<br />

auch ganz viele Bundestagsabgeordnete<br />

bei mir.“ Nach Karfreitag,<br />

als drei Soldaten bei<br />

Kämpfen mit Taliban ums Leben<br />

kamen, ist der Verkauf<br />

sprunghaft angestiegen. Mehrere<br />

Tausend Schleifen hat<br />

Monica Melloh bereits versandt.<br />

„<strong>Mit</strong> dieser Flut haben<br />

wir gar nicht gerechnet.“ Zehn<br />

Freunde und Verwandte tüten<br />

allabendlich die Bestellungen<br />

ein. „Ohne ihre Hilfe wäre das<br />

Volksstimme<br />

WORTE<br />

„Unser Protest war<br />

friedlich, fröhlich und<br />

gewaltfrei.“<br />

Bundestagsvizepräsident Wolfgang<br />

Thierse (SPD) zur Verteidigung<br />

seiner Sitzblockade gegen<br />

Neonazis am 1. Mai in Berlin,<br />

wegen der die Staatsanwaltschaft<br />

den Anfangsverdacht eines strafbaren<br />

Verhaltens prüft.<br />

*<br />

„Es war ein in allen<br />

Facetten gelungener<br />

1. Mai.“<br />

Die Berliner SPD-Abgeordnete Anja<br />

Härtel im Innenausschuss über<br />

den 1. Mai, an dem bei Krawallen<br />

85 Polizisten und zahlreiche Demonstranten<br />

verletzt wurden.<br />

*<br />

„Sie beweist doch: Man<br />

kann in diesem Land als<br />

türkischstämmiger Mensch<br />

aufsteigen, <strong>ohne</strong> Fußball-<br />

Nationalspieler sein zu<br />

müssen.“<br />

Niedersachsens Ministerpräsident<br />

Christian Wulff gegenüber der<br />

„Rheinischen Post“ über seine türkischstämmige<br />

Sozialministerin<br />

Aygül Özkan (beide CDU).<br />

BP ist keine Klitsche<br />

„Aftenposten“ (Oslo) zur Ölkatastrophe<br />

in den USA:<br />

Die Katastrophe im Golf<br />

von Mexiko ist eine neuerliche<br />

heftige Erinnerung an die Unsicherheit<br />

bei der Öl- und<br />

Gasförderung auf See. Sie<br />

zeigt auch, warum man der<br />

ausgeprägten Selbstsicherheit<br />

der Energiekonzerne mit<br />

Skepsis begegnen muss. BP ist<br />

ja keine kleine Hinterhof-<br />

Klitsche in dieser Branche.<br />

Aber die eigenen Sicherheitsanalysen<br />

zur Beruhigung der<br />

Behörden werden den Konzern<br />

noch lange verfolgen.<br />

Angeblich unmögliche Unglücke<br />

sind möglich. Das ist die<br />

einzig mögliche und verantwortbare<br />

Grundhaltung bei<br />

Offshore-Aktivitäten. Alle Sicherheitsmaßnahmen<br />

müssen<br />

davon als Grundvoraussetzung<br />

ausgehen.<br />

Ehemalige Krankenschwester greift Tradition aus dem amerikanischen Bürgerkrieg auf<br />

Gelbe Schleife bekundet Solidarität mit deutschen Soldaten in Afghanistan<br />

Monica Melloh bietet die Solidaritäts-Schleifen<br />

an. Foto: epd<br />

STIMMEN DER<br />

ANDEREN<br />

Gewinner in Asien<br />

„Der Standard“ (Wien) zur Finanzkrise:<br />

Steuererhöhungen im Westen<br />

werden den Wettbewerbsvorteil<br />

Chinas, Indiens <strong>oder</strong><br />

Brasiliens noch ausdehnen<br />

und Investitionen noch stärker<br />

in diese Regionen lenken.<br />

Doch diese relativ simple Botschaft<br />

scheint nirgendwo anzukommen.<br />

Vielmehr spekulieren<br />

die Staaten, dass sie<br />

schon irgendwie der Schuldenfalle<br />

entrinnen können,<br />

wenn nur das Wachstum wieder<br />

anspringt. Inzwischen<br />

wird weiter alles aufgefangen,<br />

was fällt, und – wie im Falle<br />

Griechenlands – verschleiert,<br />

dass die (auf Pump fi nanzierten)<br />

Kredithilfen nie wieder<br />

zurückfl ießen werden. Die<br />

vielgerühmte Rückkehr des<br />

Staates führt direkt in die<br />

nächste Tragödie.<br />

alles gar nicht möglich“, sagt<br />

Melloh.<br />

Für ihre Solidaritätsarbeit<br />

ist ihr bereits von höchster militärischer<br />

Ebene gedankt worden.<br />

Stolz präsentiert sie ein<br />

Dankesschreiben des höchsten<br />

deutschen Soldaten, Generalinspekteur<br />

Volker Wieker.<br />

Auch Verteidigungsminister<br />

Karl-Theodor zu Guttenberg<br />

(CSU) habe Unterstützung zugesagt.<br />

„Ein Geschäft sind die Bänder<br />

nicht“, resümiert Melloh.<br />

Von den 2,95 Euro pro Band<br />

gingen 19 Prozent an das Finanzamt<br />

und 20 Prozent an das<br />

Projekt „Lachen lernen“, das<br />

sich um Kinder in Afghanistan<br />

kümmert. (epd)<br />

Internet: www.gelbe-schleife.de

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