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Artikel als PDF-Datei - Franz Hörmann

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Herbert R. Haeseler/<strong>Franz</strong> <strong>Hörmann</strong><br />

Preisbildung nach dem „Gesetz von Angebot und Nachfrage“ erfunden und <strong>als</strong> „Wissenschaft“<br />

etikettiert. Preise fallen danach aufgrund komplexer, für normale (nicht akademisch<br />

verbildete) Menschen nicht nachvollziehbarer, Naturgesetze vom Himmel und sind daher<br />

auch sakrosankt, dürfen nicht hinterfragt, sondern müssen (von der „ungebildeten Masse“)<br />

einfach hingenommen werden. Kunden, Mitarbeiter und Politiker müssen diese „Gesetze“<br />

einfach akzeptieren, so wie das Naturgesetz der Schwerkraft! Wer diese Doktrin mitenwickelte<br />

und verbreitete, wurde mitunter sogar mit einem Nobelpreis belohnt.<br />

Preise entstehen, zunächst <strong>als</strong> Preisvorstellung, in den Gedanken von Käufern und Verkäufern<br />

zunächst in völlig unterschiedlicher Höhe und müssen danach erst abgestimmt<br />

(verhandelt) werden. In den meisten praktischen Fällen sorgen jedoch ungleiche Macht-<br />

und Informationsverhältnisse dafür, dass eine Partei ihre Preisvorstellung gegen die Interessen<br />

der anderen Partei erfolgreich durchsetzen kann. Diese permanente Manipulation<br />

der „Marktpreise“ wurde durch das geradezu absurde „Gesetz von Angebot und Nachfrage“<br />

Jahrzehnte hindurch erfolgreich verschleiert. Preise werden offiziell daher nicht<br />

vom mächtigsten Marktteilnehmer erpresserisch durchgesetzt, sondern der (anonyme!)<br />

„Markt“ erzeugt die Preise, denn Anonymität und Abstraktion sind die besten Waffen gegen<br />

Straffähigkeit! Sollten nationale oder überregionale Instanzen diese Manipulationen<br />

hingegen tatsächlich jem<strong>als</strong> aufdecken oder hinterfragen, so sorgt das nächste Erpressungsinstrument<br />

(„Gefahr für Arbeitsplätze“!) erfolgreich dafür, die Thematik aberm<strong>als</strong>, höchst<br />

nachhaltig zu tabuisieren, da Arbeitsplatzverluste für die meisten gewählten Volksvertreter<br />

gleichbedeutend mit ihrem Mandatsverlust sind und die Bezieher leistungsloser „Eigentumsprämien“<br />

sich solcherart der störrischen Kritiker ganz einfach entledigen konnten.<br />

Eigentümer können ihr Eigentum (insb. auch Unternehmen) z.B. verpachten und sich<br />

diese Blockierung in Form eines Miet- oder Pachtzinses entgelten lassen.<br />

2.2. Ungedecktes, wertloses Geld <strong>als</strong> Betrugsinstrument<br />

Bis 1971 wurde angeblich Geld (konkret der US-$) mit Gold „gedeckt“ (35 US-$ pro<br />

Unze Gold galt lange Zeit <strong>als</strong> fixe Relation). Merkwürdigerweise fand aber dennoch ein<br />

tägliches Goldpreisfixing in London statt, bei dem der Goldpreis wiederum in US-$ (nach<br />

„Angebot und Nachfrage“, <strong>als</strong>o leicht manipulierbar) festgesetzt wurde. Dadurch entstand<br />

ein klarer und zugleich fataler jeder Logik widersprechender Zirkelschluss: Gold deckt<br />

den Dollar, wird zugleich aber wiederum in Dollar bepreist!<br />

Da die Golddeckung für die USA auf Dauer nicht durchhaltbar war, wurde der Goldstandard<br />

1971 abgeschafft, und Währungen werden seit dam<strong>als</strong> mittels sog. Wertpapiere „gedeckt“<br />

(insb. Staatsanleihen, <strong>als</strong>o Schuldscheine!), welche aber sämtliche wiederum an<br />

den Wertpapiermärkten bepreist werden, sodass nach wie vor ein logischer Zirkelschluss<br />

existiert und die Währungen somit nach wie vor ungedeckt sind und bleiben.<br />

Währungen können nicht durch etwas gedeckt werden, das wiederum in Geld bepreist<br />

wird! Solange die Politik dies versucht, handelt es sich um ungedecktes und<br />

damit wirtschaftlich völlig wertloses Geld!<br />

452 Seicht, Jahrbuch für Controlling und Rechnungswesen 2011, LexisNexis

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