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Ausgeflasht: Ein Versuch mit Gnash und Swfdec von Thorsten Schmidt<br />
W<br />
as erwartet den Nutzer Freier Software,<br />
wenn er das proprietäre Flash<br />
von seinem Computer verbannt und<br />
stattdessen auf die freien Alternativen Gnash<br />
und Swfdec setzt? Ein kleiner Versuch in<br />
zehn Schritten aus Perspektive eines ahnungslosen<br />
Nutzers.<br />
Vorgeschichte<br />
Gnash und Swfdec sind als Reaktion auf die<br />
Vorherrschaft des von Macromedia entwickelten,<br />
dann von Adobe übernommenen, proprietären<br />
Flashformats im WWW entstanden. Gnash im<br />
Jahr 2005 als „a new GNU project to build a<br />
media player that’s compatible with Macromedia<br />
„Shockwave Flash“ standards and plays common<br />
„.swf“ files“ [1]. Swfdec zog kurze Zeit später<br />
nach und will im Wesentlichen dasselbe erreichen.<br />
Aus der Anküngigung einer frühen Veröffentlichung:<br />
„Swfdec is a swf rendering library<br />
(Flash) for Unix based on libart available under<br />
the terms of the LGPL. It supports playback of<br />
most flash animations“ [2].<br />
Gegenwart<br />
Beides sind also Flash-Player, soviel darf der ahnunglose<br />
Nutzer annehmen. Gnash unterstützt<br />
zurzeit SWF v7+ (Shockwave Flash) und soll laut<br />
eigener Angabe das Schauen von Videos auf<br />
Youtube.com und Lulu.tv unterstützen [3]. Ähnliches<br />
trifft für das Swfdec-Projekt zu [4].<br />
Wo bekommt man’s her?<br />
Um Gnash oder Swfdex zu benutzen, tut man<br />
gut daran, zunächst alle Firefox-Instanzen und<br />
-prozesse auf seinem Rechner zu beenden, bevor<br />
man im ersten Schritt den Adobe-Flashplayer<br />
von seinem Rechner deinstalliert. Hat man den<br />
Flashplayer über das Paketmanagement installiert,<br />
dann deinstalliert man selbigen auch wieder<br />
darüber. Hat man den Flashplayer manuell installiert,<br />
sollte man zuvor im Terminal mit<br />
# updatedb<br />
die lokale Datenbank aktualisieren, um anschließend<br />
mit<br />
$ locate libflashplayer.so<br />
den Ort zu suchen, an dem sich das Plugin<br />
befindet. Dies wird höchstwahrscheinlich<br />
das Verzeichnis ~/.mozilla/plugins/ sein.<br />
Danach einfach die darin befindliche Datei<br />
libflashplayer.so löschen.<br />
Anschließend installiert man entweder Gnash<br />
oder Swfdec. Auf einem Arch Linux benötigt man<br />
in der Hauptsache folgende Pakete mit ihren jeweiligen<br />
Abhängigkeiten:<br />
➣ Gnash: gnash-common (V. 0.8.5-1) und<br />
gnash-gtk (V. 0.8.5-1)<br />
➣ Swfdec: swfdec (V. 0.8.4-1) und<br />
swfdec-mozilla (V. 0.8.2-1)<br />
MULTIMEDIA<br />
Zusätzlich braucht man die Pakete<br />
gstreamer0.10-base und gstreamer0.10-ffmpeg.<br />
Anschließend wäre noch zu überprüfen, ob die<br />
Installation auch beim Firefox angekommen ist.<br />
Dazu gibt man in der URL-Leiste „about:plugins“<br />
ein. Sollte alles soweit funktioniert haben, sieht<br />
man folgende Angabe:<br />
Swfdec<br />
Shockwave Flash<br />
File name: libswfdecmozilla.so<br />
Gnash<br />
Shockwave Flash<br />
File name: libgnashplugin.so<br />
Versuch in zehn Schritten<br />
Nun will man endlich sehen, was die beiden<br />
freien Alternativen zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
darstellen können.<br />
Achtung: Da sich beide Projekte in einem frühen<br />
Entwicklungsstadium befinden, sollte man die Erwartungen<br />
nicht allzu hoch setzen.<br />
Der Versuch läuft nun folgenderweise: Ausgesucht<br />
wurden zehn verschiedene Webangebote,<br />
einige mit Flash-Videos, andere mit Flash-<br />
Spielen. Alles ganz wahllos, so wie es ein ahnungsloser<br />
Nutzer vielleicht auch tun könnte.<br />
© <strong>freiesMagazin</strong> GNU FDL Ausgabe 05/2009 14