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Debian GNU/Linux 5.0 „Lenny“ – Der Zustand der Distribution von Hans-Joachim Baader<br />
D<br />
ieser Artikel stellt Debian 5.0 „Lenny“<br />
mit einem Fokus auf den Neuheiten<br />
dieser Version vor. Die größte<br />
unabhängig von Firmen entwickelte Linux-<br />
Distribution hat wie immer lange für ihre neue<br />
Version gebraucht. Ob sie ihren Qualitätsanspruch<br />
erfüllen kann, soll ein wenig untersucht<br />
werden.<br />
Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Debian<br />
GNU/Linux 5.0 "Lenny" – Der Zustand der Distribution“<br />
erschien erstmals bei Pro-Linux [1].<br />
Am 14. Februar wurde Debian GNU/Linux 5.0<br />
„Lenny“ veröffentlicht [2]. In den Wochen davor<br />
mussten die Entwickler noch abstimmen, ob die<br />
unfreien Komponenten in der Distribution, hauptsächlich<br />
unfreie Firmware aus dem Linux-Kernel,<br />
einen Hinderungsgrund für die Freigabe darstellen<br />
sollten. Die große Mehrheit entschied sich<br />
pragmatisch und erkannte die Tatsache an, dass<br />
die Arbeit an der Beseitigung der unfreien Teile<br />
stetig weitergeht [3]. Danach war nur noch eine<br />
weitere Testversion des Installers nötig, um die<br />
langerwartete Veröffentlichung unter Dach und<br />
Fach zu bringen.<br />
In diesem Artikel werden hauptsächlich die Neuerungen<br />
von Debian 5.0 im Vergleich zum Vorgänger<br />
beleuchtet. Die Installation und grundlegende<br />
Eigenschaften sollen aber auch ein wenig zu<br />
ihrem Recht kommen.<br />
Debian 5.0<br />
Installations-Bootscreen von Debian 5.0.<br />
Die Veröffentlichung<br />
Der ursprünglich angestrebte Veröffentlichungstermin<br />
wurde zwar wieder um mehrere Monate<br />
verfehlt, aber dennoch gelang es den Entwicklern,<br />
den zeitlichen Abstand zum Vorgänger mit<br />
22 Monaten nahezu konstant zu halten. Mit diesem<br />
langen Veröffentlichungszyklus hebt sich die<br />
von der Gemeinschaft, nicht von einer einzelnen<br />
Firma getragene Distribution deutlich von den<br />
Konkurrenten ab, die pro Jahr ein bis zwei neue<br />
Versionen herausbringen.<br />
DISTRIBUTION<br />
Dies hat Auswirkungen auf<br />
den Support. Da eine Debian-<br />
Version mindestens zwölf Monate<br />
nach der Veröffentlichung<br />
des Nachfolgers gewartet<br />
wird, ergibt sich ein Support-<br />
Zeitraum von mehreren Jahren.<br />
Bei Debian 4.0 werden es<br />
knapp drei Jahre sein, wenn<br />
der Zeitraum nicht sogar verlängert<br />
wird. Bei Debian 5.0 ist<br />
die Dauer noch nicht absehbar,<br />
aber sicher sind mindestens<br />
zwei Jahre. Für Unternehmen<br />
ist das immer noch zu wenig,<br />
aber diese Lücke wird von verschiedenen<br />
Dienstleistern gefüllt,<br />
die Debian mit oder ohne<br />
eigene Anpassungen für längere<br />
Zeiträume unterstützen.<br />
Der Debian-Distribution wird oft vorgehalten,<br />
dass die mitgelieferten Pakete bereits bei der Veröffentlichung<br />
veraltet seien. In der Tat war Debian<br />
5.0 bereits seit dem 28. Juli 2008 im Freeze-<br />
Modus, was bedeutet, dass zwar noch Fehler<br />
korrigiert, aber nur in wenigen Fällen noch neue<br />
Versionen zugelassen wurden. Eine Ausnahme<br />
ist beispielsweise Iceweasel, die Firefox-Variante<br />
von Debian, die mit der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung<br />
aktuellen Version 3.0.6 von Firefox<br />
korrespondiert. Bis zum Ende des Supports<br />
© <strong>freiesMagazin</strong> GNU FDL Ausgabe 05/2009 4