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Steckbrief: Dragon Oldie-Markt 8/07 19<br />

Dragon 1983 (v.l.): Robert Taylor, Terry<br />

Chambers, Todd Hunter, Marc Hunter,<br />

Paul Hewson<br />

Dragon<br />

Rock aus Neuseeland ist im allgemeinen vor<br />

allem sehr weit weg – nur sehr wenige Bands<br />

schaffen es von da nach Australien, geschweige<br />

denn Europa. Zu den wenigen Formationen, die<br />

nicht nur Australien eroberten, sondern auch<br />

durch Europa tourten, gehören Dragon, die in<br />

30 Jahren einen langen Weg vom progressiven<br />

Rock bis zum Pop gegangen sind. Der<br />

Ursprung der Gruppe lag in Taumaranui, einem<br />

Städtchen in der Mitte der Nordinsel<br />

Neuseelands, wo die Brüder Marc (* 7.9.1953)<br />

und Todd Hunter (* 22.6.1951) zuerst mit<br />

ihren Eltern als Familien-Gruppe auftraten, ehe<br />

Todd 1970 an der Waikato Lehrer-Schule zu<br />

studieren begann. Dort formierte er sein erstes<br />

Trio Zeke, wo er Gitarre spielte. Darauf folgten<br />

Bands wie Heavy Pork, OK Dinghy, Anteapot<br />

und Stadd, die alle progressiven Rock spielten<br />

und den Lebensstil pflegten, den die Hippies<br />

aus den USA popularisiert hatten. Musikalisch<br />

war das nicht viel und das sahen auch Todd<br />

Hunter und Gitarrist Ray Goodwin so, als sie<br />

für einen Festival-Auftritt das I-Ging für einen<br />

neuen Namen konsultierten und Dragon<br />

fanden. Von Mandrake kam Keyboarder Ivan<br />

Thompson, Neal Storey wurde für die Drums<br />

gewonnen und als Leadsänger stieß Marc<br />

Hunter dazu. Das musikalische Rezept blieb<br />

zwar gleich, aber die Qualität steigerte sich. Im<br />

Februar gewann man den Rock Marathon in<br />

Auckland und das benützte Marc, um Rick<br />

Shadwell von Phonogram anzusprechen, der<br />

tatsächlich an einem Engagement interessiert<br />

war. Im März ging man in das lokale<br />

Stebbing’s Studio und spielte Universal Radio<br />

ein, das mit 4000 Stück eines der<br />

bestverkauften Underground-Alben in<br />

Neuseeland wurde (wo für eine goldene<br />

Schallplatte 10.000 verkaufte Exemplare<br />

reichen). Mit Graeme Nesbitt, dem Manager<br />

von Mammal, bekam man einen anerkannten<br />

Profi und der schickte das Quintett auf eine<br />

Tour durch Neuseeland, wo man vor allem in<br />

Universitäten auftrat. Das steigerte den Ruf der<br />

Band enorm und als man im Herbst 1974 das<br />

nächste Album Scented Gardens For The Blind<br />

aufnahm, hatte man zuhause Star-Status<br />

erreicht. Doch das sollte nur kurz anhalten.<br />

Todd Hunter war unzufrieden mit Neal Storey<br />

und wollte, dass er ging, was Ivan Thompson<br />

zum Anlass nahm, aus Sympathie ebenfalls<br />

auszuscheiden, so dass man Ende des Jahres<br />

mit dem neuen Schlagzeuger Geoff Chunn nur<br />

zu viert agierte, was nicht klappte. Also war<br />

man am Ende, doch Nesbitt wollte davon nichts<br />

hören. Er überredete Storey, zurück zu kehren<br />

und holte statt Thompson als zweiten<br />

Gitarristen Robert Taylor, vorher bei seinen<br />

alten Klienten Mammal, die es mittlerweile<br />

nicht mehr gab. Das brachte es natürlich mit<br />

sich, dass die Band, die von Januar bis Mai<br />

1975 die beiden Inseln bereiste, nichts mit der<br />

zu tun hatte, die die LP im März auf den Markt<br />

gebracht hatte. Immerhin wurde erstmals eine<br />

Single veröffentlicht, Vermillion Cellars, die<br />

bewies, dass man auch Popsongs in petto hatte.<br />

Das war etwas, was vor allem Taylor<br />

vorschwebte. Die Konzerte wurden rockiger<br />

und tanzorientierter, zumal man noch einmal<br />

durch Neuseeland reiste. Für eine Band aus<br />

dem kleinen Land verdiente man gut, aber die<br />

Kosten waren höher – dank der Tatsache, dass<br />

Nesbitt mit Drogen dealte, konnte man sich das<br />

leisten. Um einen Schritt vorwärts zu kommen,<br />

musste man nach Australien und der Abflug<br />

war am 15. Mai 1975, während Nesbitt im<br />

Gefängnis saß (er wurde später zu 2 Jahren<br />

wegen Drogenhandel bestraft). Immerhin<br />

schien die australische Plattenfirma hinter der<br />

Formation zu stehen, man fand einen Club-Gig<br />

und mit Wayne de Gruchy auch einen<br />

Manager, aber das Leben war nicht einfach,<br />

weil man nicht viel Geld verdiente. Folglich<br />

ging Ray Goodwin gerne zurück, als er ein<br />

Angebot von den All-Stars erhielt. Für ihn kam<br />

der Keyboarder Paul Hewson, den man schon<br />

1975 hatte verpflichten wollen. Ein neuer<br />

Longplayer sollte aufgenommen werden, aber<br />

das alte Haus, in dem man wohnte, wurde Ende<br />

1975 ausgeraubt, so dass<br />

man ohne Instrumente und Anlage dastand.<br />

Polygram sorgte zwar für Ersatz und ließ die<br />

Jungs im Studio die Single Starkissed<br />

aufnehmen, aber als die floppte, war Schluss<br />

mit lustig. So stand man ohne Plattenvertrag<br />

S T E C K B R I E F

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