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Magazin - FunWithMusic

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Plattenkritiken V Oldie-Markt 8/07 29<br />

Last Train Home<br />

Last Good Kiss<br />

Corazong 255100/Alive!<br />

Musikjournalisten wird<br />

von Musikern gerne<br />

vorgeworfen, sie seien nur<br />

frustrierte Musiker. Eric<br />

Brace machte es ganz<br />

anders: Er schmiss seinen<br />

Job als Schreiber bei der<br />

Washington Post, um sich<br />

ganz seiner Gruppe zu<br />

widmen. Das war ein guter<br />

Entschluss, denn mit dem<br />

Quintett hat er eine Band<br />

auf die Beine gestellt, die<br />

etwas drauf hat. Sie kann<br />

sowohl rocken wie auch<br />

Balladen herstellen und<br />

Brace ist zudem ein guter<br />

Songschreiber. Zusammen<br />

mit den Coverversionen ist<br />

das eine starke Platte.<br />

Lemke-Nendza-Hillman<br />

Kyrillis<br />

Jazzsick 5017 JS/<br />

Im Vergleich zum Rock<br />

hat das Trio im Jazz einen<br />

ganz anderen Stellenwert.<br />

Denn es gibt einem<br />

Solisten die Chance, sich<br />

mit Hilfe seiner Begleiter<br />

auszudrücken, wobei die<br />

durchaus Spielräume für<br />

das eigene Statement<br />

vorfinden. Diese Methode<br />

findet man auf der Platte<br />

des Saxofonisten Johannes<br />

Lemke geradezu ideal<br />

umgesetzt. Natürlich steht<br />

sein Instrument im<br />

Vordergrund, aber Bass<br />

und Schlagzeug gehören<br />

zum Gesamteindruck dazu<br />

wie auch die Violine auf<br />

mehreren Tracks.<br />

The Styrenes<br />

City Of Women<br />

Bone 3010-2/Alive!<br />

Energie ersetzt im Rock oft<br />

viele andere Elemente und<br />

die Band um Paul Marotta<br />

ist dafür ein gutes Beispiel:<br />

Obwohl sie keinen Punk<br />

bringen, wirkt das oft so<br />

nervös und vital wie das<br />

der Punk war. Allerdings<br />

ersetzt das nicht die<br />

fehlenden Songs. Obwohl<br />

man einige Klassiker<br />

aufnahm und Lieder des<br />

New Yorker Kollegen<br />

Tom Warnick, ist es<br />

schwer, abgesehen vom<br />

Gesamteindruck, einzelne<br />

Höhepunkte heraus zu<br />

picken. Deswegen<br />

beeindruckt das zwar, aber<br />

es reißt nicht mit.<br />

Mayra Veronica<br />

Vengo con to<br />

Beat Cat 59836-2/Edel<br />

Contraire<br />

Schönheit ist gewiss kein<br />

Hinderungsgrund für eine<br />

Karriere in der populären<br />

Musik, aber alleine nützt<br />

sie auch nicht viel. Die<br />

Dame aus Kuba besitzt<br />

davon eine ganze Menge,<br />

aber ausgehend von ihrem<br />

Debüt sollte sie dabei<br />

bleiben. Das ist gewiss<br />

kein schlechter Latinpop,<br />

den sie da offeriert, aber es<br />

fehlen das Feuer und die<br />

rhythmische Klasse, die<br />

dazu gehören. Dass ein<br />

Titel gleich dreimal in<br />

verschiedenen Fassungen<br />

zu hören ist, trägt auch<br />

nicht unbedingt zur<br />

Abwechslung bei.<br />

The Tangent<br />

Going Off On One (2<br />

CD)<br />

Inside Out/SPV 79512<br />

Zu einem Zeitpunkt, bei<br />

dem der progressive Metal<br />

ein Revirement des<br />

progressiven Rock<br />

eingeleitet hat, sollte man<br />

schon darauf hinweisen,<br />

dass es den guten alten<br />

Artrock der 70er immer<br />

noch gibt. Die Engländer<br />

um ihren Synthesizer-<br />

Virtuosen Andy Tillison<br />

beweisen dies auf dem live<br />

in England eingespielten<br />

Doppelpack knapp 1 ½<br />

Stunden lang. Der<br />

Höhepunkt ist die zweite<br />

CD, auf der sie Klassiker<br />

des Genres bringen – zuvor<br />

fehlen manchmal die<br />

starken Songs.<br />

Belle Perez<br />

Gotitas de Amor<br />

Chet 3018/Groove Attack<br />

Auch wenn alles danach<br />

aussieht: Die Dame kommt<br />

weder aus Spanien noch<br />

aus Südamerika, sondern<br />

hat in den letzten Jahren<br />

die Fans in Belgien und<br />

Holland begeistert. Ob das<br />

hierzulande klappt, wage<br />

ich zu bezweifeln. Zwar ist<br />

das keineswegs schlechter<br />

Latin Sound, aber<br />

verglichen mit dem, was<br />

man ansonsten aus dieser<br />

Szene hören kann, fehlt der<br />

letzte Pfiff. Das ist immer<br />

wieder nett und der Gesang<br />

klappt gut, aber ansonsten<br />

wirkt das zu häufig etwas<br />

zu betulich und<br />

hausbacken.<br />

Andrea Castelfranato<br />

If…<br />

Acoustic Music / Rough<br />

Trade 319.1384.2<br />

Scheuklappendenken ist in<br />

der Musik ebenso wenig<br />

zuträglich wie im richtigen<br />

Leben und der Italiener<br />

zeigt sich auf seinem<br />

Debüt als Gitarrist, der<br />

keine Probleme damit hat,<br />

zum einen stilistisch zu<br />

wildern, als auch einmal in<br />

den Hintergrund zu treten.<br />

So arbeitet er hier sowohl<br />

mit der Sängerin Silvia di<br />

Lello als auch dem Blues-<br />

Trio Dago Red zusammen<br />

– nicht zum Nachteil der<br />

CD. Dadurch gewinnt sie<br />

an Abwechslung und er<br />

kann immer noch oft<br />

genug zeigen, dass er sein<br />

Instrument beherrscht.<br />

Marion Raven<br />

Set Me Free<br />

Eleven Seven Music /<br />

Universal 7000922<br />

Einer Newcomerin hilft es<br />

immer, wenn sie<br />

Reminiszenzen an eine<br />

erfolgreiche Kollegin<br />

hervorruft und die<br />

Norwegerin wirkt auf<br />

dieser Platte wie Alannah<br />

Myles, die 1990 mit Black<br />

Velvet so abräumte. Die<br />

Stimme ist ähnlich, der<br />

Rock kommt auch so daher<br />

– nur der Hit fehlt. Das soll<br />

nicht heißen, dass diese<br />

CD nicht gut wäre. Das ist<br />

durchaus guter Mainstream<br />

Rock mit einigen starken<br />

Liedern. Aber neben der<br />

Dame gibt es zu wenig, um<br />

wirklich von sich reden zu<br />

machen.<br />

Jacques Stotzem<br />

Simple Pleasure<br />

Acoustic Music / Rough<br />

Trade 319.1381.2<br />

Im Vergleich zu seinem<br />

jungen Kollegen ist der<br />

Belgier längst ein<br />

Klassiker der Szene und<br />

das merkt man dieser<br />

Platte an. Hier geht es<br />

nicht mehr um die<br />

Demonstration von<br />

irgendwelchen besonderen<br />

Fähigkeiten, sondern nur<br />

um die Musik, die Stotzem<br />

so elegant wie gekonnt<br />

umsetzt. Ob Jazz, Folk<br />

oder Pop – das ist völlig<br />

belanglos. Er musiziert<br />

zwischen den Stilen,<br />

versucht, mit seiner Gitarre<br />

Bilder hervorzurufen und<br />

das gelingt ihm durchaus<br />

des Öfteren.<br />

Katherine Jenkins<br />

From The Heart<br />

Universal 4765927<br />

Auch bei der klassischen<br />

Musik hat sich längst das<br />

Bewusstsein durchgesetzt,<br />

das die Verbindung mit<br />

dem Pop Umsatzzahlen<br />

bringt, die ansonsten nicht<br />

zu erreichen wären.<br />

Folglich beschränkte sich<br />

die Dame nicht auf Arien,<br />

sondern brachte auch<br />

anderes Material unter.<br />

Zudem ließ sie die<br />

Klassiker so arrangieren,<br />

dass man sie leicht mit Pop<br />

verwechseln könnte.<br />

Heraus kam eine Platte, die<br />

Oper in ein modernes<br />

Umfeld stellt und so<br />

überzeugend ihre<br />

Aktualität demonstriert.

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