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Technische Fachhochschule Berlin Fachbereich VI (Informatik und ...

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• Die Feinstruktur des Übergangsverhaltens von einem Systemzustand in den anderen<br />

bei einer Führungs− oder Störgrößenänderung wird durch die Auswahl eines Reglers<br />

<strong>und</strong> die Wahl der Systemparameter seiner Übertragungsfunktion bestimmt.<br />

• Beim Vorgang der Regelkreisoptimierung (Auswahl <strong>und</strong> Parametrierung des Reglers)<br />

müssen einige Randbedingungen eingehalten werden:<br />

− Der Regelkreis soll stationär genau arbeiten oder eine vorher definierte stationäre<br />

Ungenauigkeit (bleibende Regelabweichung) nicht überschreiten.<br />

− Da ein Regelkreis wegen seiner Kreisstruktur instabil werden kann, d.h. die<br />

Regelgröße nicht gegen einen stationären Endwert läuft, sondern Dauerschwingungen<br />

oder aufklingende Schwingungen erzeugt, ist das Hauptziel des Reglerentwurfs<br />

Stabilität des Regelkreises.<br />

• Die Stellgröße u(t), also die Eingangsgröße in die Regelstrecke, kann bei überhöhten<br />

Forderungen an die Regelgüte (z.B. wenn gefordert wird, daß bei einer Raumheizung<br />

bei einer Führungsgrößenänderung von 20°C auf 25°C die Regelgröße nach unrealistischen<br />

10 sek ihren neuen stationären Endwert erreichen soll) übersteuert<br />

werden. Übersteuerung bedeutet Nichtlinearität des Regelkreises, was zu einem<br />

nichtvorhersagbaren Verhalten des Kreises führen kann. Eine Randbedingung des<br />

Reglerentwurfs ist es daher, die Stellgröße nur innerhalb ihrer Begrenzungen<br />

auszusteuern.<br />

Mit den in /1/ erworbenen systemtheoretischen Kenntnissen wird es uns in den folgenden<br />

Kapiteln möglich sein, den Reglerentwurf unter Erreichung von bestimmten<br />

Regelgüteforderungen <strong>und</strong> bei Einhaltung der obigen Randbedingungen systematisch<br />

durchzuführen.<br />

1.3 Praktische Beispiele von Regelkreisen<br />

Bevor wir uns der analytischen Durchdringung des Regelkreisverhaltens <strong>und</strong> der<br />

Regleroptimierung zuwenden, wollen wir uns in diesem Kapitel noch mit einigen<br />

Beispielregelkreisen beschäftigen, um insbesondere festzustellen, daß sich in ihnen immer<br />

die vorgestellte Regelkreisstruktur wiederfindet.<br />

Bild 1.1.10 zeigt einen Regelkreis zur Positionierung einer Teleskop−Antenne. Mit Hilfe<br />

eines solchen Regelkreises kann die Antennenposition ϕ(t) einem beweglichen Objekt<br />

nachgeführt werden. Windbelastungen der Antenne, die die Position ϕ(t) verändern<br />

würden, werden ausgeregelt.<br />

1.10

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