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Technische Fachhochschule Berlin Fachbereich VI (Informatik und ...

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2.3 Die Optimierung von Regelkreisen<br />

Auf der Basis der beiden in Kapitel 2.2.6 eingeführten Stabilitätsprüfungsmethoden, dem<br />

Pollage-Kriterium <strong>und</strong> dem Nyquist−Kriterium, wurden sehr leistungsfähige Verfahren zur<br />

Optimierung von Regelkreisen entwickelt:<br />

• auf der Basis des Nyquist−Kriteriums, das Verfahren zur Optimierung von Regelkreisen<br />

im Bodediagramm des offenen Regelkreis <strong>und</strong><br />

• auf der Basis des Pollagekriteriums, das sog. Wurzelortskurven−Verfahren das in der s-<br />

Ebene arbeitet.<br />

Wir wollen uns zunächst mit einem gr<strong>und</strong>sätzlichen Entwurfprinzip, nämlich das des<br />

dominierenden Polpaares auseinandersetzen. Mit Hilfe diese Prinzips wird es uns<br />

gelingen, Regelgüteforderungen, die wir im Zeitbereich spezifizieren an Forderungen im<br />

Frequenz- oder Laplace-Bereich zu übersetzen.<br />

Anschließend gehen wir sehr ausführlich auf den Entwurf von Regler im Bodediagramm<br />

des offenen Kreises auf der Basis des Nyquistkriteriums ein. Anschließend wird die<br />

Funktionweise des Wurzelortskurven-Verfahrens erläutert. Aus Zeit- <strong>und</strong> Platzgründen<br />

könne nicht alle Feinheiten behandelt werden.<br />

2.3.1 Das Entwurfsprinzip des dominierenden Polpaares<br />

Regelkreisoptimierung bedeutet, für eine gegebene Regelstrecke einen Regler<br />

auszuwählen <strong>und</strong> seine Parameter so einzustellen, daß der entstehende Regelkreis<br />

Führungsgrößen gut folgt <strong>und</strong> Störgrößen gut ausregelt. Um diese Beurteilung vornehmen<br />

zu können, müssen einige aussagefähige Gütekennwerte des Regelkreisverhaltens<br />

("Regelgüte-Kriterien") ausgewählt werden. Wegen der Eindeutigkeit des<br />

Führungsverhaltens − es hat bei einem stabilen Regelkreis, egal ob sich im Kreis global<br />

proportionale <strong>und</strong>/oder global integral wirkende Übertragungsglieder befinden, immer<br />

näherungsweise aperiodisches oder gedämpft schwingfähiges PT2- Verhalten − benutzt<br />

man zur Definition der Regelgüte überwiegend die Kennwerte der Führungssprungantwort,<br />

die im folgenden Bild 2.3.1 dargestellt sind.<br />

In der Anstiegszeit tr (r: rise=ansteigen) schlägt sich die Regelgeschwindigkeit des Kreises<br />

nieder, je kleiner tr ist, um so schneller wird der Kreis Führungsgrößen folgen <strong>und</strong><br />

Störgrößen ausregeln.<br />

Die Überschwingweite 0 ≤ Mp ≤ 1 (bezogen auf einen stationären Endwert der<br />

Regelgröße von 1) ist ein Maß für das Dämpfungs− bzw. das Stabilitätsverhalten des<br />

Regelkreises (0: aperiodische Führungssprungantwort, 1: Führungssprungantwort mit<br />

Dauerschwingungen).<br />

2.63

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