Leseprobe (PDF-Download, 384 kB) - Frommann-Holzboog
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VIII<br />
Leben und Wirken in verschiedenen Richtungen vorangeschritten: Die Originaldrucke<br />
seiner Schriften sind inzwischen mit ganz wenigen Ausnahmen<br />
in digitalisierter Form im Internet zugänglich, und einige seiner Werke liegen<br />
mittlerweile auch in modernen Editionen vor; 2010 erschien im Rahmen<br />
der „Sämtlichen Werke“ schließlich auch die lang erwartete neue Ausgabe<br />
von Reuchlins Dialog „De arte cabalistica“. In den „Pforzheimer Reuchlinschriften“<br />
wurde eine stattliche Reihe von Tagungsbänden und Einzeluntersuchungen<br />
zum Leben und Wirken des Humanisten publiziert; seit dem<br />
Herbst 2008 gibt es in einem Anbau der Pforzheimer Schloßkirche auch ein<br />
neu konzipiertes „Museum Johannes Reuchlin“. 500 Jahre nach der Publikation<br />
von Reuchlins „Augenspiegel“ hat David H. Price 2011 mit seiner<br />
Monographie „Johannes Reuchlin and the Campaign to Destroy Jewish<br />
Books“ eine neue umfassende Darstellung des Judenbücherstreits vorgelegt,<br />
die an die Fragestellungen und Ergebnisse der jüngeren und jüngsten<br />
Forschung anknüpft und diese vertieft. Eine umfangreiche englischsprachige<br />
Reuchlin-Biographie aus der Feder von Franz Posset wird demnächst<br />
erscheinen. In Abwandlung eines späten Reuchlin-Wortes (aus Ep. 403)<br />
möchte man daher im festen Glauben an einen Nutzen der Historie für<br />
das Leben und bezogen auf die Rezeption Reuchlinscher Texte und Themen<br />
fast ausrufen: Iecimus singuli fundamenta novae posteritati.Obaberdie<br />
Wahrheit – wie von Reuchlin vorausgesagt – wirklich einer Sonne gleichend<br />
über den Horizont steigen, die Schatten vertreiben und mit hellem Glanze<br />
neu erstrahlen wird, das muß die Zukunft erst noch zeigen.<br />
Matthias Dall’Asta Gerald Dörner