22.10.2013 Aufrufe

FHA Frauenheilkunde aktuell

FHA Frauenheilkunde aktuell

FHA Frauenheilkunde aktuell

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

21/4/2012<br />

Haben Sie vielleicht Sushi oder Rohfisch<br />

als Festtagsmenu geplant?<br />

Wenn ja, könnte es sein, dass Sie sich nach der Lektüre<br />

dieses Artikels für etwas anderes entscheiden; oder<br />

aber, Sie haben bei der Bearbeitung von rohem Fisch<br />

etwas dazu gelernt. Warum, das soll der nachfolgende<br />

kleine Artikel Ihnen zur Kenntnis bringen.<br />

Rohfisch, wenn auch nicht als Sushi, gehört zu den geliebten<br />

Standards meines Kochrepertoirs, wie zum Beispiel<br />

Sardinen oder Lachs. Genau für dieses Gericht hatte<br />

mir mein Fischhändler vor einiger Zeit ein wunderschönes,<br />

dunkelrotes Stück kanadischen Wildlachs offeriert.<br />

Beim Auspacken zuhause fiel mir ein kleines entfärbtes<br />

Dreieck in dem ansonsten sehr frisch erscheinenden<br />

Fisch ins Auge. Die genaue Betrachtung förderte<br />

dann ein winziges weisses Würmchen zutage, was sich<br />

genau an dieser Stelle aus dem Fischfleisch herausringelte<br />

(Abb. 1a). Interessanterweise war das nicht die erste<br />

Begegnung mit einem solchen Ungeziefer; bereits vier<br />

Wochen zuvor hatte ich einen solchen Parasiten im Seeteufelfleisch<br />

– gekauft bei einem anderen Fischhändler –<br />

entdeckt, damals aber lediglich den Fisch zurückgegeben<br />

bb. 1a: Heringswurm oder Anisakis in kanadischem Wildlachs<br />

25<br />

unmittelbar nach dem Auspacken<br />

Spezial<br />

Prof. Bernhard Schüssler<br />

Neue Frauenklinik<br />

Dr. Patrick Aepli, Gastroenterologie/Hepatologie<br />

Dr. Christian Bussmann, Institut für Pathologie<br />

Luzerner Kantonsspital<br />

und mich nicht weiter darum gekümmert. Nun wollte ich<br />

es genau wissen: Ist es ein kleiner Fischbandwurm? Wie<br />

gefährlich ist es, wenn man versehentlich ein solches Tier<br />

im rohen Fisch mitverspeist? Wie schützt man sich<br />

davor? Ist ein solcher Wurmbefall ein Hinweis für eine<br />

verdorbene Ware?<br />

Recherche<br />

„Nein“, sagte der freundliche Herr vom Lebensmittelamt.<br />

„Verdorbene Ware ist das nicht. Heringswürmer (Anisakis)“,<br />

(zum ersten Mal hatte ich nun den Namen dieses<br />

Genussstörenfrieds gehört) gehören zur Gattung der<br />

Nematoden, deren natürliche Zwischen­ und Endwirte<br />

Krustentiere, Tinten­ oder andere Fische sind. Eine Sorgfaltspflichtsverletzung<br />

des Verkäufers würde man nur<br />

dann vermuten, wenn man im selben Fischladen häufiger<br />

so etwas findet. Fischverkäufer haben nämlich eine Verpflichtung<br />

insofern, als sie die zum Verkauf ausliegenden<br />

Fische genau auf dieses Thema untersuchen sollten.<br />

Abb. 1a: Heringswurm oder Anisakis in kanadischem Wildlachs unmittelb<br />

Abb. 1a. Heringswurm oder Anisakis in kanadischem Wildlachs Abb. 1b. Nach 24 Stunden im Tiefkühlschrank (immer noch leben­<br />

unmittelbar nach dem Auspacken<br />

Abb 1b: Nach dig)<br />

24 Stunden im Tiefkühlschrank (immer noch lebendig)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!