FHA Frauenheilkunde aktuell
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21/4/2012<br />
Abb. 3. Problemlose Entfernung nach kleiner Peritonealinzision Abb. 4. Adaptation der Wundränder<br />
Wie sicher sind IUD’s?<br />
Nach wie vor sind Ovulationshemmer mit Abstand die<br />
häufigste kontrazeptive Methode. Insbesondere bei<br />
jün geren Frauen ist jedoch die fehlerhafte Anwendung<br />
(nicht regelmässige und falsche Anwendung) relativ hoch<br />
(ca. 13 % bei Teenagern im Vergleich zu 9 % bei einer<br />
Normalpopulation). (Kost, K. et al. Contraception 2008;<br />
77:10–21). Demgegenüber braucht das IUD keine<br />
Kooperation der Anwenderinnen und ist deshalb gerade<br />
auch für Risikopopulationen attraktiv.<br />
Der Pearlindex beträgt 0.1. Damit sind IUD’s ebenso<br />
sicher wie der „Goldstandard“ die Tubensterilisation. In<br />
einer grossen prospektiven Kohortenstudie erwiesen sich<br />
IUD’s gegenüber allen anderen Methoden mit signifikant<br />
weniger Versagern als überlegen. (Winter, B. et al.,<br />
N. Engl. J. Med. 2012; 366:1998).<br />
Die Versagerquote mit Pille, Patch oder Ring war 4,55<br />
pro 100 Frauenjahre gegenüber 0.27 mit IUD’s! Unter<br />
33<br />
Think!<br />
Ovulationshemmer war bei Frauen unter 21 Jahren die<br />
Versagerquote fast doppelt so hoch. Bei IUD’s zeigt sich<br />
dieser Trend nicht, d. h. sehr niedrige Versagerquoten in<br />
allen Altergruppen.<br />
Da auch das Infektionsrisiko mit 0.54 % nach IUD-Einlage<br />
sehr niedrig ist (Sufrin B. et al., Obstet. Gynecol.<br />
2012; 120:1314–21) dürfen IUD’s gerade für junge<br />
Anwenderinnen heute als Methode der Wahl angesehen<br />
werden.<br />
In einigen Studien wurde sogar ein protektiver Wirkmechanismus<br />
gezeigt gegenüber PID’s (Pelvic inflammatory<br />
disease). (Prago S., et al. Contraception 2007; 75:125).<br />
Bei der Behandlung dysfunktioneller Blutungen werden<br />
progesteronhaltige IUD’s immer häufiger eingesetzt und<br />
entwickeln sich langsam aber sicher zum „Goldstandard“<br />
bei dieser Indikation.