FHA Frauenheilkunde aktuell
FHA Frauenheilkunde aktuell
FHA Frauenheilkunde aktuell
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
21/4/2012<br />
Tab. 1. EIN Schema mit Kommentaren<br />
EIN Criterion Comments<br />
Architecture Area of glands exceeds that of stroma<br />
Cytology Cytology differs between architecturally crowded focus and background<br />
Diameter [mt] 1 mm Maximum linear dimension of the lesion exceeds 1 mm<br />
Exclude mimics Benign conditions with overlapping criteria: basalis, secretory, polyps. repair and others<br />
Exclude cancer Carcinoma if maze-like meandering glands, solid areas, or appreciable cribriforming<br />
Kommentar<br />
Erst kürzlich hatten wir zwei Fälle bei unserem Endometriumkarzinomen,<br />
bei denen wir bei einer G1 Läsion im<br />
Abradat, in der endgültigen Histologie mit einer tiefen<br />
Infiltration bis unter die Serosa überrascht wurden. Die<br />
nachträgliche Beurteilung des Uteruspräparates zeigte<br />
genau diese Entität: Atropher Endometriumhintergrund<br />
und G1 Karzinom. Auch ist man ja immer einmal wieder<br />
erstaunt, wenn ein FIGO 1a G1 Karzinom plötzlich mit<br />
einem Rezidiv auftaucht. Genau für solche Verläufe<br />
scheinen die hier vorgestellten Ergebnisse einen guten<br />
Erklärungsansatz abzugeben.<br />
Kernaussagen<br />
Der Pathologe ist gefragt:<br />
• Besteht beim endometrioiden Endometriumkarzinom<br />
ein atrophes Rest-Endometrium?<br />
• Ist dieses serös-papilläre Endometrumkarzinom<br />
rein oder gemischt?<br />
• Löst die EIN-Klassifizierung die WHO 94 Klassifikation<br />
bei den Endometrium Ca Vorläufern mit<br />
Vorteilen für klinische Entscheidung, ab?<br />
31<br />
Forum<br />
Reproduced from Baak JP, Mutter GL. EIN and WHO94. J Clin Pathol 2005;58:1-6. Copyright ©2005 BMJ Publishing Group Ltd with permission<br />
from BMJ Publishing Group Ltd.<br />
Wesentlich interessanter ist aber das prospektive Potential<br />
dieser Studien. Könnte es doch bedeuten, dass man in<br />
Zukunft einem endometrioiden G1 Endometriumkarzinom<br />
in einem atrophen Hintergrundmilieu ein ausgedehntes<br />
Staging zuordnet. Weiter stellt sich die Frage, ob man zukünftig<br />
nicht auch hysteroskopische oder hysteroskopiebioptische<br />
Kriterien findet, um der Entität nicht erst am<br />
entfernten Uterus sondern bereits bei der invasiven Diagnostik<br />
auf die Spur kommt.<br />
Bei der Studie bezüglich der serös-papillären Endometriumkarzinome<br />
geht es eher in die andere Richtung, nämlich<br />
diejenige Gruppe herauszuschälen, welche ganz offensichtlich<br />
eine signifikant bessere Prognose hat. Sicher<br />
reichen aber die retrospektiven Daten dieser Studie nicht,<br />
um die bisherige Strategie, nämlich maximales Staging<br />
und allenfalls Chemotherapie bei den gemischten seröspapillären<br />
Tumoren zurückzunehmen.<br />
n