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FHA Frauenheilkunde aktuell

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21/4/2012<br />

Osteogenesis imperfecta<br />

Femur<br />

Auflösung Sonoquiz aus Heft 3/12<br />

Ich nehme an, dass viele an die Differentialdiagnose<br />

thanatophore Skelettdysplasie (TD) gedacht haben. Wir<br />

damals auch! Erst das Röntgenbild, das Babygramm<br />

(s. Abb. 1) nach dem Abbruch der Schwangerschaft<br />

hat zur Revision der Diagnose geführt. Wir sehen dort<br />

multiple, deformierende Extremitäten- und Rippenfrakturen<br />

welche gut zum Bild einer Osteogenesis<br />

imperfecta (OI) Typ II passen. Dies war auch die definitive<br />

Diagnose in diesem Fall.<br />

Die OI ist eine sehr seltene Skelettdysplasie welche autosomal<br />

dominant vererbt wird und auch als Glasknochenkrankheit<br />

bezeichnet wird. Das Problem dabei liegt in der<br />

gestörten Synthese von Kollagen Typ I bedingt durch<br />

eine Punktmutation in kritischen Regionen auf den Chro­<br />

Abbildung Sonoquiz<br />

43<br />

Sonoquiz<br />

PD Dr. Luigi Raio<br />

Universitätsfrauenklinik Bern<br />

mosomen 7 und 17. Das Kollagen Typ I ist der wichtigste<br />

Bestandteil der Knochenmatrix (90 %) und besteht aus<br />

4 Tropokollagenketten welche je nach Typ der OI quantitativ<br />

und/oder qualitativ unterschiedlich zusammengesetzt<br />

ist. Entsprechend unterscheidet man heutzutage je<br />

nach klinischem Verlauf, Genetik oder Röntgenbefunden<br />

mittlerweile 7 (I–VII) OI­Typen [1]. Der OI Typ II gehört<br />

zu den eher letal verlaufenden Formen v. a. bedingt durch<br />

eine Lungenhypoplasie infolge multipler Rippenfrakturen<br />

und konsekutiv kleinem Thorax. Die Differentialdiagnose<br />

zur TD ist legitim da diese zwei i. d. R. letalen Dysplasien<br />

viele morphologische Gemeinsamkeiten aufweisen.<br />

Beide haben kurze, gebogene Femora und andere Röhrenknochen<br />

(so wie bei den meisten letalen Dysplasien!<br />

[2]) mit plump imponierenden Extremitäten und einem<br />

engen Thorax. Der OI Typ II zeigt i.d.R. eine Hypomineralisierung<br />

der Schädelkalotte und ein flaches Gesichts­

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