Migrantinnen in Göttingen - Integration gestalten! - Frauenbüro ...
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Viele Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund tauchen <strong>in</strong> amtlichen Statistiken allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht auf, z. B. weil sie e<strong>in</strong>en deutschen Pass haben. Bundesweit ist der Anteil<br />
von Ausländer<strong>in</strong>nen und Deutschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund ohne Differenzierung<br />
nach Geschlecht etwa gleich hoch. Für Gött<strong>in</strong>gen können wir von <strong>in</strong>sgesamt ca.<br />
10.000 Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund ausgehen.<br />
Dabei ist es sehr wichtig genau h<strong>in</strong> zu schauen, denn Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
unterscheiden sich je nach Zuwanderungsgrund, aufenthaltsrechtlichem<br />
Status, ethnischer Zugehörigkeit, kulturellem H<strong>in</strong>tergrund, sozialem Status,<br />
Bildungsniveau, Migrationsgeneration und h<strong>in</strong>sichtlich ihrer <strong>in</strong>dividuellen Lebensentwürfe.<br />
Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund können se<strong>in</strong><br />
• Arbeitsmigrant<strong>in</strong>nen<br />
• Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />
• Student<strong>in</strong>nen<br />
• Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />
• Ehefrauen<br />
• Schüler<strong>in</strong>nen / Auszubildende, Au pair etc.<br />
• »Illegale« (häufig <strong>in</strong> privaten Haushalten)<br />
• Angehörige der ersten Generation der Arbeitsmigrant<strong>in</strong>nen, Flüchtl<strong>in</strong>ge ...<br />
• deren Töchter, Enkel<strong>in</strong>nen und Urenkel<strong>in</strong>nen<br />
Das bedeutet auch, dass all diese unterschiedlichen Frauen mit unterschiedlichen<br />
Problemen zu kämpfen haben, verschiedene Ressourcen mitbr<strong>in</strong>gen und <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Bereichen Unterstützung brauchen.<br />
Zur beruflichen und sozialen Situation und zur Bildung von Frauen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen gibt es ke<strong>in</strong>e Zahlen differenziert nach Geschlecht, allenfalls<br />
bundesweite Erhebungen:<br />
• 28,6 % der Ausländer<strong>in</strong>nen und Ausländer <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d arbeitslos<br />
(Arbeitslosenquote <strong>in</strong>sges. 11,5 %)<br />
• Die Armutsrisikoquote bei ausländischen Frauen beträgt 34,9 %<br />
(bei deutschen Frauen 12,2 %) im Bundesdurchschnitt<br />
• 51,4 % der Empfänger von Sozialleistungen bei der ausl. Bevölkerung s<strong>in</strong>d<br />
Frauen (46,9 % deutsche Frauen)<br />
• In der Stadtverwaltung haben nur 1,4 % der Beschäftigten e<strong>in</strong>e ausländische<br />
Staatsangehörigkeit (Frauen und Männer)<br />
• 25 % der ausl. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler erreichen ke<strong>in</strong>en Schulabschluss<br />
• In den Berufsschulen beträgt der Anteil ausländischer Schüler<strong>in</strong>nen lediglich<br />
2,1 % (außer Berufsvorbereitungsjahr: 14,2 % ausländische Schüler / <strong>in</strong>nen<br />
• Weiterbildungsmaßnahmen zur beruflichen Bildung werden von <strong>Migrant<strong>in</strong>nen</strong><br />
seltener genutzt als von deutschen Frauen<br />
• <strong>Integration</strong>skurse werden stärker von Frauen als von Männern genutzt (58 %)<br />
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