INHALT 02/2011 > TITEL - der f&e manager
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<strong>TITEL</strong><br />
Dr. Heinrich Esser<br />
arbeitete nach dem Maschinenbaustudium mit Schwerpunkt<br />
Fertigungstechnik von 1988 bis 1993 als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Laboratorium für Werkzeugmaschinen<br />
und Betriebslehre (WZL) <strong>der</strong> RWTH Aachen. Am<br />
dortigen Lehrstuhl promovierte er mit einer Dissertation zum<br />
Thema „Montageorientierte Logistik“. 1994 übernahm er<br />
die Leitung <strong>der</strong> Abteilung Produktionstechnik bei einem<br />
Hersteller von Groß-Hydraulikbaggern in Dortmund.<br />
1997 begann er seine Tätigkeit bei Sennheiser im Bereich<br />
„Business Process Reengineering“. Die Verantwortung für<br />
die Produktion an den Standorten Wennebostel und Burgdorf übernahm er ein Jahr später. Im Januar 2000 wurde<br />
er zum Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung ernannt, im Oktober 2000 zum Geschäftsführer Produktion. Im Juli 20<strong>02</strong><br />
wechselte er seinen Aufgabenbereich und war bis zum Ende des Jahres 2010 als Geschäftsführer F&E tätig. Mit <strong>der</strong><br />
Einführung einer neuen divisionalen Unternehmensstruktur trägt Dr. Heinrich Esser seit Januar <strong>2011</strong> die Verantwortung<br />
für die beiden Business Divisions „Professional Systems” und „Installed Sound” und ist darüber hinaus Mitglied<br />
des Executive Management Boards <strong>der</strong> Sennheiser-Gruppe.<br />
Wie motivieren Sie Ihre Entwicklungsmannschaft<br />
dazu, Höchstleistungen zu bringen?<br />
Ich habe bei uns den Spezialisten für dynamische<br />
Mikrofone, <strong>der</strong> jetzt gerade für Sades neue Welttournee<br />
ein Spezialmikrofon entwickelt hat. Das ist<br />
motivierend: sich mit dem Künstler und den Toningenieuren<br />
um das beste Klangergebnis für eine<br />
Welttournee zu kümmern. Im Labor mit dem Team<br />
Visionen entwickeln:<br />
vom Valley bis in die Heide<br />
daran zu arbeiten, die Wünsche und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Künstlers umzusetzen. Dann wie<strong>der</strong>um das Ergebnis<br />
bei den Proben des Künstlers zu überprüfen<br />
und schließlich bei dem ersten Konzert dabei zu<br />
sein und das Produkt live zu erleben. An<strong>der</strong>e Mitarbeiter<br />
haben wir z. B. schon zu Ferrari geschickt.<br />
Aufgabe: Macht das Headset für die Boxencrew von<br />
Ferrari. Da braucht es keine zusätzliche Motivation.<br />
Wir achten auch darauf, dass bei unseren Ingenieuren<br />
von vornherein eine Leidenschaft vorhanden ist.<br />
In Bewerbungsgesprächen fragen wir, was das Thema<br />
Audio, Akustik und Musik dem Bewerber bedeutet.<br />
Wir haben eine hohe Dichte an Leuten, die eine tiefe<br />
Beziehung zur Musik haben. Sie machen entwe<strong>der</strong><br />
22 DER F&E MANAGER <strong>02</strong>/<strong>2011</strong><br />
selber Musik, arbeiten in ihrer Freizeit technisch mit<br />
Bands o<strong>der</strong> haben eine hohe Hi-Fi-Affinität.<br />
Außerdem gehört zur Motivation das Vorleben von<br />
Werten dazu. Sie werden von den Sharehol<strong>der</strong>n zu<br />
den Führungskräften transportiert und heruntergebrochen.<br />
Die Mitarbeiter spüren die Authentizität<br />
<strong>der</strong> Werte. Darauf ist Verlass. Risiken können auf<br />
dieser Basis gezielt eingegangen werden. Und basierend<br />
auf unserer Kultur und <strong>der</strong> Erfolgsgeschichte<br />
von Sennheiser können wir auch authentisch das<br />
Ziel formulieren, die besten Produkte im weltweiten<br />
Vergleich zu entwickeln.<br />
Welche Bedeutung hat das Entwicklungsbüro im Silicon<br />
Valley?<br />
Als wir mit unserem Office 2003/2004 starteten, waren<br />
vier Leute dort. Jetzt sind es schon acht. Wir<br />
haben einen regen Wissensaustausch, fliegen hin,<br />
nutzen den Ort als ständige Innovationsquelle, treffen<br />
uns mit Professoren und Spezialisten und entwickeln<br />
dort neue Technologien. Es gibt für Ingenieure<br />
kaum einen inspirieren<strong>der</strong>en Ort.<br />
Dieser Standort gibt uns auch die Möglichkeit, Mitarbeiter<br />
für eine gewisse Zeit in einer an<strong>der</strong>en Kultur<br />
leben und arbeiten zu lassen. Wir sind mit den<br />
amerikanischen Universitäten wie Berkley, Stanford<br />
und UC Davies eng vernetzt. Dazu braucht man eine<br />
Plattform vor Ort. Mit unserem schönen, loftartigen