25.10.2013 Aufrufe

Eine Studie im Auftrag des Österreichischen Fussball-Bundes

Eine Studie im Auftrag des Österreichischen Fussball-Bundes

Eine Studie im Auftrag des Österreichischen Fussball-Bundes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 — I H S / ESCE / ExAqua — Fußball in Österreich<br />

Vorteilsäquivalent aus verringerten ambulanten und stationären Behandlungskosten, entgan-<br />

genem Lebenseinkommen, Pensionen wegen Erwerbsunfähigkeit und Krankenstandskosten<br />

in Höhe von € 104,1 Millionen errechnen. Dem gegenüber stehen die durch die Ausübung<br />

<strong>des</strong> Fußballsports verursachten direkten und indirekten volkswirtschaftlichen Kosten. Sie<br />

belaufen sich auf jährlich rund € 27,1 Millionen, sodass ein Nettovorteilsäquivalent in Höhe<br />

von € 77 Millionen resultiert.<br />

Sozialpolitische Funktion <strong>des</strong> Fußballs – Bedeutung <strong>des</strong> Ehrenamtes<br />

Komplementär zur ökonomischen Bedeutung kommt dem Fußballsport ein hoher Stellenwert<br />

<strong>im</strong> sozialen Leben und in der Integrationspolitik zu. Eng damit verwoben und dabei in seiner<br />

wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Funktion mitunter drastisch unterschätzt ist das ehrenamtliche<br />

Engagement.<br />

Der Fußball ist geradezu prä<strong>des</strong>tiniert, die soziale Kohäsion zu stärken. Im Gegensatz zu<br />

anderen Sportarten erfordert seine Ausübung in ihrer unmittelbaren Form keine teuren Geräte,<br />

sodass die Teilnahmebarrieren min<strong>im</strong>al ausfallen. Dabei fehlt es aber keineswegs an<br />

einem hochorganisierten institutionellen Rahmen, <strong>im</strong> Gegenteil. Dieser erstreckt sich von<br />

Nachwuchsförderprogrammen über die Schiedsrichterausbildung bis hin zu Fußballfanklubs.<br />

Die Nachwuchsarbeit ist die Grundlage einer dauerhaft erfolgreichen Vereinsarbeit. Österreichweit<br />

ist jeder dritte männliche Jugendliche bei einem Fußballverein gemeldet. Fußball<br />

ist somit nach wie vor die Sportart unter Kindern und Jugendlichen schlechthin. In auffälligem<br />

Gegensatz zur sportlichen und sozialen Bedeutung dieses Aufgabenbereiches steht<br />

sein budgetäres Gewicht: mehr als die Hälfte der Vereine wendet für die Nachwuchsarbeit<br />

weniger als 25 Prozent <strong>des</strong> Vereinsbudgets auf, obwohl bei einem durchschnittlichen Verein<br />

4,6 Nachwuchsmannschaften und nur eine Kampfmannschaft (und eine Reservemannschaft)<br />

für Meisterschaften gemeldet sind. In welchem hohen Ausmaß die Nachwuchsarbeit<br />

auf ehrenamtlichem Engagement basiert, geht aus dem folgenden Vergleich hervor: während<br />

von den Vereinen € 6 Millionen für Nachwuchsarbeit aufgebracht werden, liegt der<br />

monetäre Wert von sämtlichen <strong>im</strong> Nachwuchsbereich erbrachten, unmittelbar sportbezogenen<br />

Leistungen bei € 51 Millionen.<br />

Fußballvereine sind ihrer Natur nach personalintensiv. Leistungsorientierte Sportler und Betreuer,<br />

idealistische Funktionäre sowie familiäre Nachwuchsstrukturen sind die grundlegenden<br />

Eckpfeiler eines Amateurvereins. Im Profibereich stellt die Position <strong>des</strong> Trainers, insoweit<br />

ein Trainerwechsel vermeidbar ist und keine zusätzlichen (Abfindungs-)Kosten entstehen,<br />

einen eher untergeordneten Kostenfaktor dar, wohingegen <strong>im</strong> Amateurbereich der Trainer<br />

einen Gutteil der Personalkosten verursacht. Umgekehrt ist der Befund bei den Spielern.<br />

Die Spielerkader bei den Profis repräsentieren den größten personellen Budgetposten, wäh-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!