Lizenzierungsverfahren der Deutschen Fußball Liga GmbH

Hochschule Landshut 

Fachbereich Betriebswirtschaft 

Diplomarbeit 

Diplomarbeit 

Das Das Lizenzierungsverfahren Lizenzierungsverfahren der der Deutschen Deutschen Fußball Fußball Liga Liga GmbH 

GmbH 

Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades: 

Diplom-Betriebswirt (FH) an der Hochschule Landshut 

Vorgelegt von 

Harald Acker, Landshut 

Vorgelegt bei 

Prof. Dr. Stauffert 

September 2008

Inhaltsverzeichnis 

Inhaltsverzeichnis 

Abbildungsverzeichnis ......................................................................... IV 

Abkürzungsverzeichnis ......................................................................... V 

I. Einleitung ..................................................................................... 7 

II. Organisationsstruktur im deutschen Fußball .....................................10 

II.I. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ...............................................10 

II.II. Strukturreform .........................................................................11 

II.III. Der Liga-Fußballverband e.V. ....................................................12 

II.IV. Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) ............................................14 

II.IV.I. Zentrale Vermarktung der Übertragungsrechte .......................14 

II.IV.II. Organisation der DFL ..........................................................15 

II.IV.III. Grundlagen der Rechtsformwahl der Vereine ........................16 

II.V. Einflussnahme von Sponsoren oder Vermarktungsgesellschaften ....18 

II.VI. Die Klubs – Vereine und Kapitalgesellschaften .............................19 

II.VII. Die Fußballspieler ...................................................................20 

II.VIII. Der Grundlagenvertrag ..........................................................22 

II.IX. Der eingetragene Verein als juristische Person und Steuersubjekt ..24 

II.X. Abspaltung zur Neugründung einer Kapitalgesellschaft ..................29 

II.XI. Ausgliederung zur Neugründung einer Kapitalgesellschaft .............30 

III. Prüfung der nicht-wirtschaftlichen Kriterien .....................................32 

III.I. Erfüllung der sportlichen Kriterien ............................................32 

III.I.I. Errichtung und Unterhaltung von Leistungszentren ...................33 

III.II. Erfüllung der rechtlichen Kriterien .............................................36 

III.III. Erfüllung der personellen und administrativen Kriterien ..............38 

III.IV. Erfüllung der infrastrukturellen und sicherheitstechnischen Kriterien 40 

I

III.V. Erfüllung der medientechnischen Kriterien ..................................41 

III.VI. Erfüllung der spielorganisatorischen Kriterien .............................42 

IV. Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ................................43 

IV.I. Liquiditätssituation ....................................................................45 

IV.II. Gegenstand der Prüfung ...........................................................46 

IV.III. Durchführung der zweistufigen Prüfung .....................................48 

IV.III.I. Erste Stufe: Externe Prüfung durch einen unabhängigen 

Wirtschaftsprüfer .................................................................49 

IV.III.II Zweite Stufe: Interne Prüfung durch die Organe des 

Ligaverbandes .....................................................................51 

IV.IV. Sanktionen .............................................................................54 

V. Rechnungslegung .........................................................................57 

V.I. Der Jahresabschluss ......................................................................57 

V.II. Bilanz .........................................................................................58 

V.II.I. Aktivierung der Spielerwerte ..................................................61 

V.II.II. Bewertung der Spielerwerte ..................................................64 

V.II.III. Bewertungsverfahren .........................................................65 

V.III. Gewinn- und Verlustrechnung ...................................................66 

V.IV. Anhang ...................................................................................70 

V.V. Lagebericht ..............................................................................71 

V.VI. Planergebnisrechnung ...............................................................72 

V.VII. Controlling in den Fußballklubs .................................................73 

VI. UEFA Klublizenzierung ..................................................................76 

VI.I. Zweck der UEFA .......................................................................76 

VI.II. Das UEFA-Handbuch zur Klublizenzierung ...................................77 

VI.III. Umsetzung des Verfahrens ......................................................78 

VI.IV. Die Entscheidungsorgane .........................................................79 

II

VI.IV.I. Erste Instanz .....................................................................80 

VI.IV.II. Berufungsinstanz ...............................................................80 

VI.V. Vergleich der finanziellen Kriterien der Lizenzierungsverfahren ......81 

VI.VI. Wesentliche Unterschiede der finanziellen Kriterien der UEFA und 

der DFL ..................................................................................85 

VII. Ausblick: Abschaffung der „50+1“-Regelung zur Öffnung der 

Lizenzligen für Investoren .............................................................87 

VIII. Kritische Betrachtung....................................................................90 

Literaturverzeichnis .............................................................................93 

Eidesstattliche Erklärung .................................................................... 102 

III

Abbildungsverzeichnis 

Abbildungsverzeichnis 

Abb. 1: Organisatorische Einbindung des DFB nach der Strukturreform.. ...12 

Abb. 2: Rechtsformen der 1. Bundesliga (Stand August 2008).. ................17 

Abb. 3: Beziehungsgeflecht im deutschen Fußball.. .................................24 

Abb. 4: Geschäftsbereiche des gemeinnützigen Vereins. ..........................26 

Abb. 5: Liquiditätsberechnung nach Anhang IX zur LO. ............................45 

Abb. 6: Zeitlicher Ablauf des Lizenzierungsverfahrens. ............................48 

Abb. 7: Gliederung des Prüfungsberichts. ..............................................50 

Abb. 8: Beurteilung der Vermögenslage. ................................................52 

Abb. 9: Entscheidungsmatrix des Ligaverbandes. ....................................52 

Abb. 10: Methoden der Spielerbewertung ..............................................65 

Abb. 11: Einordnung des Controlling .....................................................74 

Abb. 12: Vergleich der finanziellen Kriterien der UEFA und der DFL ...........85 

IV

Abkürzungsverzeichnis 

Abkürzungsverzeichnis 

a.F. = alte Fassung 

Abb. = Abbildung 

Abs. = Absatz 

AO = Abgabenordnung 

aRAP = aktive Rechnungsabgrenzungsposten 

Art. = Artikel 

BFH = Bundesfinanzhof 

BGB = Bürgerliches Gesetzbuch 

Bspw. = beispielsweise 

BV = Ballverein 

bzw. = beziehungsweise 

Ca. = circa 

d.h. = das heißt 

DFB = Deutscher Fußball-Bund 

DFL = Deutsche Fußball Liga GmbH 

e.V. = eingetragener Verein 

EStG = Einkommensteuergesetz 

Etc. = et cetera 

EuGH = Europäischer Gerichtshof 

FC = Fußballclub 

ff. = und folgende 

FIFA = Fédération Internationale de Football Association 

FSV = Fußball- und Sportverein 

Gem. = gemäß 

GG = Grundgesetz 

Ggf. = gegebenenfalls 

HGB = Handelsgesetzbuch 

Hrsg. = Herausgeber 

i.V.m. = in Verbindung mit 

V

IDW = Institut der Wirtschaftsprüfer 

LO = Lizenzierungsordnung 

LOS = Lizenzordnung Spieler 

NBA = National Basketball Association 

Nr. = Nummer 

o.V. = ohne Verfasser 

OVR = Ordnung für die Verwertung kommerzieller Rechte 

PAOK = Panthessalonikeios Athlitikos Omilos Konstantinoupoliton 

pRAP = passive Rechnungsabgrenzungsposten 

PS = Prüfungsstandard 

S. = Seite 

SC = Sportclub 

Sog. = sogenannt 

SpOL = Spielordnung des Ligaverbandes 

SV = Sportverein 

TSV = Turn- und Sportverein 

TV = Television 

UEFA = Union of European Football Associations 

UmwG = Umwandlungsgesetz 

UStG = Umsatzsteuergesetz 

VBG = Verwaltungsberufsgenossenschaft 

VfB = Verein für Bewegungsspiele 

VfL = Verein für Leibesübungen 

Vgl. = Vergleiche 

z. B. = zum Beispiel 

Ziff. = Ziffer 

VI

I. I. I. Einleitung 

Einleitung 

Der Fußball ist die beliebteste Sportart in Deutschland. Mehr als 15 Millionen 

Zuschauer besuchten in der Spielzeit 2005/2006 die Fußballstadien der 1. 

und 2. Bundesliga. Die beiden Lizenzligen sind aber nicht nur ein Zu- 

schauermagnet, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutsch- 

land. Die 36 Klubs 1 erwirtschafteten in der Saison 2005/2006 einen Gesamt- 

ertrag von insgesamt über eineinhalb Milliarden Euro. Die wichtigsten Er- 

tragsbringer waren dabei Einnahmen aus dem Sponsoring, Merchandising, 

Spielbetrieb und den TV-Rechten. Gleichzeitig konnten die Klubs ihre Ver- 

bindlichkeiten um fast acht Prozent auf ca. 89.000.000 Millionen Euro sen- 

ken. 2 

Mit ein Grund für die positiven Zahlen ist sicherlich das solide Lizenzierungs- 

verfahren der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL), welches die Klubs zu 

wirtschaftlicher Vernunft zwingt. Die DFL ist als Tochtergesellschaft des Li- 

gaverbandes seit der Strukturreform für die Durchführung der beiden Lizenz- 

ligen und für die Erteilung der Lizenz verantwortlich. Die Klubs müssen fi- 

nanzielle, sportliche, rechtliche, personell-administrative, infrastrukturelle 

und medientechnische Kriterien erfüllen, um am Spielbetrieb teilnehmen zu 

können. Das zentrale Kriterium ist dabei sicherlich die wirtschaftliche Leis- 

tungsfähigkeit der Bewerber. Durch die sorgfältige Überprüfung der Klubs 

will die DFL sicherstellen, dass der Spielbetrieb aufrechterhalten wird und 

kein Klub während der Saison seinen Verbindlichkeiten nicht mehr nach- 

kommen kann. Den Bewerbern soll mit der Erteilung der Lizenz ein 

Höchstmaß an Sicherheit gegeben werden. 

Ziel dieser Arbeit ist es, das Lizenzierungsverfahren der DFL einfach und 

verständlich darzustellen, wobei besonderer Wert auf die Prüfung der wirt- 

schaftlichen Leistungsfähigkeit und die Rechnungslegungs- und Prüfungsvor- 

1 Zusammenfassend für Vereine und Kapitalgesellschaften. 

2 Vgl. Bundesliga Report, 2007, S. 34. 

7

schriften gelegt wird. Außerdem werden aktuelle Themen wie die Aktivierung 

und Bewertung der Spielerwerte sowie die mögliche Abschaffung der sog. 

„50 + 1“- Regelung behandelt. 

Die Arbeit stellt zunächst die Organisationsstruktur des deutschen Fußballs 

dar. Bis zur Saison 2000/2001 war alleinig der DFB für die Durchführung der 

beiden Lizenzligen verantwortlich. Nach der sog. Strukturreform und der 

Ausgliederung der 1. und 2. Bundesliga in den Ligaverband ist nun dessen 

Geschäftsführer – die DFL – dafür zuständig. In Kapitel II wird zudem auf die 

Rechtsformwahl der Klubs eingegangen, wobei eingetragene Vereine und 

Kapitalgesellschaften zu unterscheiden sind. Abschließend werden die Steu- 

erpflicht der Klubs und der Grundlagenvertrag zwischen dem Ligaverband 

und dem DFB betrachtet. 

Im Anschluss daran werden die nicht-wirtschaftlichen Kriterien innerhalb des 

Lizenzierungsverfahrens erläutert. Diese erstrecken sich über sportliche, 

rechtliche, personelle und administrative, infrastrukturelle und sicherheits- 

technische, medientechnische und spielorganisatorische Faktoren. 

Im vierten Abschnitt wird der wichtigste Teil des Lizenzierungsverfahrens, 

die Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, betrachtet. Zunächst 

wird die Prüfung der Liquiditätssituation untersucht. Des Weiteren werden in 

diesem Kapitel der Gegenstand und die Durchführung der zweistufigen Prü- 

fung sowie mögliche Sanktionen für die Klubs beäugt. 

In Kapitel V der Arbeit werden die Rechnungslegungsvorschriften für die 

Klubs dargestellt. Besonderes Augenmerk wurde auf Grund der aktuellen 

Diskussion auf die Aktivierung und anschließende Bewertung der Spielerwer- 

te gelegt. Darüber hinaus betrachtet der Verfasser das Controlling in den 

Klubs, da die gestiegene wirtschaftliche Bedeutung des Fußballs die Anfor- 

derungen an das Management der Fußballklubs verändert hat. 

8

Im darauf folgenden Kapitel werden das aktuelle UEFA- 

Klublizenzierungsverfahren sowie dessen Umsetzung vorgestellt. Anschlie- 

ßend werden die finanziellen Kriterien im Lizenzierungsverfahren der UEFA 

und der DFL verglichen und die wesentlichen Unterschiede erläutert. 

Abschließend wird auf die Diskussion zur Abschaffung der „50 + 1“- Rege- 

lung und die damit verbundene Öffnung der Klubs für Großinvestoren einge- 

gangen und das deutsche Lizenzierungsverfahren in seiner Gesamtheit kri- 

tisch beurteilt. 

9

II. II. Organisationsstruktur Organisationsstruktur im im deutschen deutschen Fußball 

Fußball 

II.I. II.I. II.I. II.I. Der Der Der Der Deutsche Deutsche Deutsche Deutsche Fußball Fußball----Bund Fußball Fußball Bund Bund Bund (DFB) (DFB) (DFB) (DFB) 

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wurde am 28. Januar 1900 in Leipzig von 

Vertretern aus 86 Vereinen gegründet. Die Zentrale befindet sich in Frank- 

furt am Main und wird geleitet von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niers- 

bach. Präsident des DFB ist Dr. Theo Zwanziger, der seit 2004 geschäftsfüh- 

render und seit September 2006 sogar alleiniger Präsident ist. Das Präsidium 

setzt sich aus dem Präsidenten, dem Generalsekretär, dem Schatzmeister, 

den Vertretern der Nationalmannschaft, den Ehrenpräsidenten und elf Vize- 

präsidenten zusammen. Zu diesen gehören unter anderem Dr. Reinhard 

Rauball (Präsident des Ligaverbandes), Christian Seifert (Geschäftsführer der 

Deutschen Fußball Liga), Peter Peters (Vizepräsident des Ligaverbandes) und 

Harald Strutz (Vizepräsident des Ligaverbandes). Dem Vorstand des DFB 

gehören neben den Mitgliedern des Präsidiums auch 21 Vertreter der DFB- 

Landesverbände, insgesamt fünf Vertreter der fünf DFB-Regionalverbände 

sowie zwölf Vertreter des Ligaverbandes an. Des Weiteren verfügt der DFB 

über insgesamt 22 Fachausschüsse und –kommissionen. Er vertritt die 

Interessen seiner Mitgliedsverbände sowohl im In- als auch im Ausland. 

Mittlerweile gibt es in Deutschland 26.000 Fußballvereine mit insgesamt 6,3 

Millionen Mitgliedern, die sich in über 180.000 Mannschaften aufteilen. Der 

DFB ist der größte Fachverband im Deutschen Olympischen Sportbund 3 und 

zählt zu den größten Mitgliedern im Fußball-Weltverband FIFA. 4 Die größten 

Erfolge in der Geschichte des DFB sind die jeweils drei Weltmeisterschafts- 

und Europameisterschaftserfolge der Herren sowie die Weltmeisterschafts- 

siege 2003 und 2007 und die sechs Europameisterschaftserfolge der Frauen- 

Nationalmannschaft. 

Doch nicht nur im Herrenbereich hat der DFB die weltweit größte Mitglieder- 

zahl erreicht: Auch im Frauenfußball wurde im Jahr 2008 mit über einer Mil- 

3 Der Dachverband für Sport in Deutschland. 

4 Vgl. Schmeh, 2005, S. 114. 

10

lion Mitgliedern ein neuer Rekord aufgestellt. Besonders positiv auf die Mit- 

gliederzahlen dürften sich die vielen Erfolge der Frauen-Nationalmannschaft 

und der gewachsene Stellenwert in der Öffentlichkeit ausgewirkt haben. 

Nach der Herren-Weltmeisterschaft im Jahr 2006 ist Deutschland der Gast- 

geber für die Weltmeisterschaft der Frauen 2011. 5 Dadurch könnte der posi- 

tive Trend weiterhin fortgesetzt werden. 

II.II. II.II. II.II. II.II. Strukturreform 

Strukturreform 



Bis zur Saison 2000/2001 waren sowohl der deutsche Profi- als auch der 

Amateurfußball unter dem Dach des DFB organisiert. Dies führte jedoch zu- 

nehmend zu Spannungen zwischen den Vertretern des Profi- und Amateur- 

bereichs, da der DFB-Ligaausschuss gem. § 47 DFB-Satzung a. F. die In- 

teressen der Lizenzvereine und -spieler immer unter Berücksichtigung der 

Gesamtinteressen des DFB zu vertreten hatte. Aufgrund des hohen finanziel- 

len Stellenwertes des Lizenzfußballs wurde am 30. September 2000 auf ei- 

nem außerordentlichen Bundestag des DFB die so genannte Strukturreform 

verabschiedet. Die Folge war eine Trennung der beiden Bereiche. Damit 

machte der DFB von seinem Recht nach § 6 Nr. 3 der Satzung Gebrauch, 

Rechte ganz oder teilweise auf einen oder mehrere Mitgliedsverbände zu 

übertragen. 6 Der neu gegründete Ligaverband e. V. sollte die Aufgaben des 

Profibereichs übernehmen, insbesondere die exklusiv überlassene Durchfüh- 

rung der beiden Lizenzligen. Seitdem sind die 36 Klubs der 1. und 2. Bun- 

desliga, ob Verein oder Kapitalgesellschaft, Mitglieder des Ligaverbandes e. 

V., der nun eigenständiger Mitgliedsverband des DFB ist. Bis zum Frühjahr 

2001 gehörten die Klubs als außerordentliche Mitglieder dem DFB unmittel- 

bar an. 7 Der DFB bleibt aber weiterhin der Dachverband für den Ligaverband 

auf der einen Seite sowie für die ab der Saison 2008/2009 neu geschaffene 

dritte Liga und die Re-gional- und Landesverbände auf der anderen Seite. 

5 Vgl. http://www.dfb.de/index.php?id=11015. 

6 Vgl. DFB-Satzung § 6 Nr. 3. 

7 Vgl. Schilhaneck, 2006, S. 109. 

11

Abb. 1: Organisatorische Einbindung des DFB nach der Strukturreform. Eigene Darstellung 

in Anlehung an Thyll, 2004, S. 170. 

Die internationalen Wettbewerbe werden durch die FIFA bzw. die UEFA auf 

europäischer Ebene organisiert. Der DFB ist Mitglied in beiden Verbänden 

und somit deren Bestimmungen unterworfen. Die jeweiligen Statuten und 

Reglements sind deshalb auch für den Ligaverband und seine Mitglieder, d. 

h. die Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen, verbindlich. 

II.III. II.III. II.III. II.III. Der Der Der Der Liga Liga----Fußballverband Liga Liga Fußballverband Fußballverband Fußballverband e.V. e.V. e.V. e.V. 

Der Liga-Fußballverband e.V. (Ligaverband) ist ein eingetragener Verein und 

umfasst die lizenzierten Klubs der Fußball-Lizenzligen 1. und 2. Bundesliga. 

Zur Wahrung der Interessen des DFB ist der Ligaverband gem. § 3 Nr. 1 ei- 

gener Satzung ordentliches Mitglied des Dachverbandes DFB und erkennt 

dessen in den Statuten festgelegten Ziele an. 8 

Die übergeordnete Aufgabe des Ligaverbandes ist die Umsetzung des Spiel- 

betriebs der beiden Bundesligen einschließlich der Vermarktung und der Li- 

zenzierung. Dazu vergibt der Ligaverband an die Klubs und deren Spieler die 

entsprechenden Lizenzen, wobei die Erfüllung der vom Ligaverband aufge- 

stellten sportlichen, technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Kri- 

8 Vgl. Ligaverband-Satzung, 2004, § 3 Nr. 1. 

12

terien für die Vergabe ausschlaggebend sind. Weitere zentrale Aufgabenge- 

biete sind das Betreiben der 1. und 2. Bundesliga, die Ermittlung des deut- 

schen Fußballmeisters, der Teilnehmer an den internationalen Wettbewerben 

und der Auf- bzw. Absteiger sowie die Vertretung der sportlichen und wirt- 

schaftlichen Interessen der Mitglieder gegenüber Verbänden und anderen 

Dritten. 9 Der Ligaverband hat den DFB bei der Durchführung der Ligen als 

direkten Vertragspartner bei der Zulassung der Bundesligisten zum Spielbe- 

trieb abgelöst. 

Während sich die Stärke der Klubs auf die Durchführung der beiden Bundes- 

ligen seit der Gründung des Ligaverbandes erhöht hat, hat sich am Prinzip 

des Lizenzierungsverfahrens nur wenig geändert. Der erhöhte Einfluss ergibt 

sich aus der Zusammensetzung der Mitgliederversammlung des Ligaverban- 

des. Die Mitglieder des Ligaverbandes sind die lizenzierten Klubs der beiden 

Bundesligen als ordentliche Mitglieder. 10 Eine Mitgliedschaft endet mit Ablauf 

des Jahres, für das die Lizenz erteilt wurde, durch den sportlichen Abstieg 

aus der 2. Bundesliga in die 3. Liga, durch Lizenzentzug, Auflösung der Bun- 

desligen oder mit dem Austritt des Klubs durch die Rückgabe der Lizenz. Ei- 

ne Mitgliedschaft kann also nicht wie z. B. in der amerikanischen Basketball- 

profiliga NBA von einer Stadt an die andere verkauft, sondern nur durch die 

direkte Lizenzvergabe an den Klub erlangt werden. 

Der Vorstand setzt sich aus insgesamt vier Mitgliedern beider Ligen, den vier 

Geschäftsführern 11 der DFL sowie dem Ligapräsidenten Dr. Reinhard Rauball 

(Borussia Dortmund, 1. Bundesliga), den Vizepräsidenten Harald Strutz (FSV 

Mainz 05, 2. Bundesliga) und Peter Peters (FC Schalke 04, 1. Bundesliga) 

zusammen. Anders als der ehemalige DFB-Ligaausschuss nimmt der Vor- 

stand keine Exekutivaufgaben wahr, sondern beschränkt sich auf die Regel- 

gebung und judikative Angelegenheiten. Der Ligaverband hat für die Ge- 

schäftsführung die Deutsche Fußball Liga GmbH gegründet. 12 


10 Vgl. Ligaverband-Satzung, 2004, §7. 

11 Die Geschäftsführer sind Christian Seifert, Holger Hieronymus, Christian Müller und Tom 

Bender. 

12 Vgl. Schafmeister, 2007, S. 14. 

13

II.IV. II.IV. II.IV. II.IV. Deutsch Deutsche Deutsch Deutsche 

e e Fußball Fußball Fußball Fußball Liga Liga Liga Liga GmbH GmbH GmbH GmbH (DFL) (DFL) (DFL) (DFL) 

Die DFL führt das operative Geschäft des Ligaverbandes. Nach § 4 der Sat- 

zung des Ligaverbandes i.V.m. § 2 der DFL-Satzung übernimmt die GmbH 

als Dienstleistungsgesellschaft, bis auf die Lizenzvergabe an Klubs und Spie- 

ler, fast alle verbundenen Aufgaben die bei der Durchführung der Lizenzligen 

anfallen. Dazu gehören neben der Leitung des Spielbetriebs auch die exklu- 

sive Vermarktung der beiden Bundesligen, z. B. durch die Vergabe von Über- 

tragungsrechten im Fernsehen, Hörfunk und Internet sowie die Vermarktung 

des Logos der Bundesliga. 13 Die DFL ist der direkte Vertragspartner für alle 

Rechtsgeschäfte in diesem Zusammenhang. 

II.IV.I. II.IV.I. Zentrale Zentrale Vermarktung Vermarktung der Übertragungsrechte 

Die Ausschreibung der Übertragungsrechte erfolgt zentral und sichert somit 

allen Klubs, unter Wahrung des Solidaritätsgedankens, fixe sowie variable, 

durch einen Verteilungsschlüssel 14 errechnete Einnahmen. Diese relativ 

gleichmäßige Geldverteilung stößt vor allem bei international aktiven Klubs 

auf wenig Gegenliebe, da diese im internationalen Vergleich immer mehr an 

Boden verlieren. Klubs aus Spanien oder Italien können durch eine dezentra- 

le Vermarktung vier- bis fünfmal mehr Geld aus den Übertragungsrechten 

generieren. Zum Vergleich: Konnte der VfB Stuttgart in der Meistersaison 

2006/2007 insgesamt ca. 26 Millionen Euro aus der Vermarktung der Fern- 

sehrechte einnehmen 15 , so erwirtschaftete der spanische Erstligist Real Ma- 

drid dagegen durch eine dezentrale Vermarktung im gleichen Zeitraum Ein- 

nahmen in Höhe von 150 Millionen Euro. 

Die zentrale Vermarktung der TV-Rechte ist unter dem Gesichtspunkt der 

Monopolstellung der DFL nicht unumstritten. So muss regelmäßig im Rah- 

men eines Freistellungverfahrens von der EU eine Genehmigung eingeholt 

13 

Vgl. DFL-Satzung § 2 i.V.m. Ligaverband-Satzung § 4. 

14 

Die Aufteilung der Gelder für die 1. und 2. Bundesliga erfolgt 80 zu 20. Für die anschließende 

Berechnung des Verteilungsschlüssels werden nicht nur die Platzierungen der aktuellen 

Saison, sondern die der letzten drei Spielzeiten herangezogen. 

15 

Vgl. Ernst & Young, 2007, S. 20. 

14

werden. Derzeit diskutieren die DFL mit dem Kartellamt über das neue Mo- 

dell der Zentralvermarktung der Medienrechte ab der Saison 2009/2010. Die 

Behörde drohte der DFL an, den Sechsjahresvertrag mit einem Gesamtvo- 

lumen von 3 Mrd. Euro zu untersagen, da das DFL-Modell vorsieht, die Spiel- 

zusammenfassungen der 1. Bundesliga samstags erst nach 22 Uhr im frei 

empfangbaren Fernsehen zu übertragen. Das Kartellamt deutete an, ein 

Szenario mit einer zeitnahen Highlight-Erstberichterstattung - z. B. im Rah- 

men der Sportschau in der ARD - zu bevorzugen. 16 Ein Vorschlag der DFL, 

wonach die Höhepunkte der Spiele anstatt ab 18 Uhr zukünftig erst ab 19.30 

Uhr übertragen werden könnten, lehnte das Kartellamt ab mit dem Hinweis, 

dass dieser Vorschlag inakzeptabel und damit keine Alternative sei. Die 

Wettbewerbsbehörde begründete ihre Entscheidung damit, dass eine solche 

Zusammenfassung nicht genügend Zuschauer im frei empfangbaren Fernse- 

hen erreichen und damit die Öffentlichkeit von einer zeitnahen Berichterstat- 

tung ausgeschlossen werden würde. 17 

II.IV.II .IV.II .IV.II. .IV.II . Organisation der DFL 

Im Gegensatz zum DFB und zum Ligaverband wird die DFL nicht als gemein- 

nütziger Verein, sondern als Kapitalgesellschaft (GmbH) mit einer Stamm- 

einlage in Höhe von einer Million Euro geführt. Einziger Gesellschafter der 

DFL ist der Ligaverband. 18 Der zwölfköpfige Aufsichtsrat der DFL setzt sich 

gem. § 7 DFL-Satzung aus den Vorstandsmitgliedern des Ligaverbandes, al- 

so den gewählten Vertretern aus der 1. und 2. Bundesliga, zusammen. 

Mit der Gründung des Ligaverbandes und der DFL als Betreibergesellschaft 

der beiden Lizenzligen haben die Klubs merklich an Macht gewonnen, da sie 

Kraft ihrer Ämter direkt mit der Kontrolle der Rechtsgeschäfte rund um die 

Ligen beauftragt sind. Dieses Machtverhältnis ist allerdings durch die Mit- 

gliedschaft des Ligaverbandes im DFB und die Anerkennung der Statuten 

des Dachverbandes begrenzt. Auch die DFL ist gem. § 2 Nr. 2 der Satzung 

16 Vgl. http://www.ftd.de/.../DFL_greift_Kartellamt_an/390940.html. 

17 Vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,572351,00.html. 

18 Vgl. DFL-Satzung, 2007, S. 3. 

15

an die Statuten des DFB gebunden. Die darin enthaltenen Regelungen sind 

außerdem auch für die Durchführung des Spielbetriebs durch den Ligaver- 

band bzw. durch die DFL maßgeblich. Der Vorteil für die Klubs besteht darin, 

dass sie nun die Rechte an den beiden Lizenzligen aus ihrer Sicht gewinn- 

maximierend vermarkten können. 19 

II.IV.III. II.IV.III. II.IV.III. II.IV.III. Grundlagen Grundlagen Grundlagen Grundlagen der der der der Rechtsformwahl 

Rechtsformwahl Rechtsformwahl 

Rechtsformwahl der der der der Vereine Vereine Vereine Vereine 

Der DFB hat den Vereinen bei der Aufstellung der Richtlinien zur Rechts- 

formwahl enge Grenzen auferlegt, um den Wettbewerb der 1. und 2. Bun- 

desliga durch die strukturellen Veränderungen möglichst wenig zu beein- 

trächtigen und weiterhin eine starke Bindung zwischen der Lizenzabteilung 

auf der einen und dem Breitensportbereich der Vereine auf der anderen Sei- 

te zu erhalten. Im Wesentlichen kommen daher nur die Rechtsformen der 

Aktiengesellschaft (AG), der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) 

sowie der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) in Betracht. Darüber 

hinaus besteht die Möglichkeit, die Rechtsformen der GmbH und KGaA zu 

kombinieren. In diesem Fall fungiert die GmbH als Komplementär der GmbH 

& Co. KGaA. Diese Gesellschaftsform ermöglicht es dem Verein, einerseits 

mehr als die Hälfte seiner Anteile zu veräußern ohne dabei an wirtschaftli- 

chem Einfluss zu verlieren, und andererseits das Risiko der unbeschränkten 

Haftung auszuschließen. 

19 Vgl. Littkemann / Stübinger / Brast, 2003, S. 416. 

16

Abb. 2: Rechtsformen der 1. Bundesliga (Stand August 2008). Eigene Darstellung. 

Eine Kapitalgesellschaft (mit Ausnahme der GmbH & Co. KGaA) kann nur 

dann eine Lizenz für die Lizenzligen und damit die Mitgliedschaft im Ligaver- 

band erwerben, wenn ein solcher Verein mehrheitlich an ihr beteiligt ist, der 

über eine eigene Fußballabteilung verfügt. Der Verein (Mutterverein) ist 

mehrheitlich an der Kapitalgesellschaft beteiligt, wenn er über mindestens 

50% der Stimmanteile zuzüglich eines weiteren Stimmanteils in der Ver- 

sammlung der Mitglieder verfügt. Bei den Kommanditgesellschaften auf Ak- 

tien muss der Mutterverein oder eine von ihm zu 100% beherrschte Tochter 

die Stellung des Komplementärs innehaben. In diesem Fall genügt ein 

Stimmanteil des Muttervereins von weniger als 50% sofern auf andere Weise 

sichergestellt wird, dass er eine vergleichbare Stellung hat wie ein an der 

Kapitalgesellschaft mehrheitlich beteiligter Gesellschafter. Im Besonderen 

setzt dies voraus, dass dem Komplementär die kraft Gesetz eingeräumte 

Vertretungs- und Geschäftsführungsbefugnis uneingeschränkt zusteht. Li- 

zenzvereine dürfen weder unmittelbar noch mittelbar an anderen Tochterge- 

sellschaften der Lizenzligen, der 3. Liga oder der Regionalliga beteiligt sein. 

Dies gilt entsprechend für die Mitglieder von Organen der Tochtergesell- 

schaften bzw. der Lizenzvereine mit Ausnahme des jeweiligen Muttervereins. 

Als mittelbare Beteiligung der Tochtergesellschaft gilt auch die Beteiligung 

ihres Muttervereins an anderen Tochtergesellschaften. 20 

Eine Ausnahme von der zwingenden Stimmrechtsmehrheit bildet in diesem 

Zusammenhang die als „Lex Leverkusen“ bekannt gewordene Regelung: Der 

20 Vgl. § 16 c DFB-Satzung i. V. m. § 8 Nr. 2 Ligaverband-Satzung. 

17

Vorstand des Ligaverbandes behält sich das Recht vor, einem Wirtschaftsun- 

ternehmen eine mehrheitliche Beteiligung an einer Lizenzgesellschaft zu ge- 

nehmigen, wenn selbiges den Fußballsport des Muttervereins vor dem 

1.1.1999 seit mehr als 20 Jahren ununterbrochen und erheblich gefördert 

hat. Unter diese Bestimmung fallen z. B. die Vereine TSV Bayer Leverkusen 

und VfL Wolfsburg mit den langjährigen Förderern Bayer AG bzw. Volkswa- 

gen AG. 21 Voraussetzung dafür ist, dass das Wirtschaftsunternehmen auch 

in Zukunft den Amateurfußballsport im bisherigen Ausmaß fördert und die 

Anteile an der Kapitalgesellschaft nicht weiterveräußert bzw. nur an den 

Mutterverein kostenlos rückübereignet. Im Falle einer Weiterveräußerung 

entgegen dem satzungsrechtlichen Verbot bzw. der Weigerung zur kostenlo- 

sen Rückübereignung hat dies den Entzug der Lizenz für die Kapitalgesell- 

schaft zur Folge. 

II.V. II.V. II.V. II.V. Einflussnahme Einflussnahme Einflussnahme Einflussnahme von von von von Sponsoren Sponsoren Sponsoren Sponsoren oder oder oder oder Vermarktungs 

Vermarktungsgesell 

Vermarktungs 

Vermarktungsgesell 

gesell---- gesell 

schaften schaften schaften schaften 

Neben den Regelungen über Stimmrechtsverhältnisse versucht der DFB, 

durch zusätzliche Bestimmungen die Möglichkeiten der Einflussnahme von 

Sponsoren oder Vermarktungsgesellschaften auf die Lizenznehmer auszu- 

schließen. Für die Ausgliederung von Aufgaben der Vermarktung in eine ei- 

gene Gesellschaft gilt, dass der Mutterverein oder der Lizenznehmer, also 

der Lizenzverein oder die Kapitalgesellschaft, an der Vermarktungsgesell- 

schaft mehrheitlich beteiligt sein muss. Dies gilt nicht, wenn sich aus der 

vertraglichen Vereinbarung zwischen dem Lizenznehmer und der Vermark- 

tungsgesellschaft ergibt, dass der Lizenznehmer den jeweiligen Vertragsab- 

schlüssen im Bereich Marketing, insbesondere des Sponsorings, der Fern- 

seh-, Hörfunk- und Online- Rechte sowie der Überlassung von Nutzungsrech- 

ten vorab zustimmen muss. Bei den Kapitalgesellschaften der Lizenzligen 

genügt auch eine mehrheitliche Beteiligung des Muttervereins an der Ver- 

21 Vgl. Brast / Stübinger, 2004, S. 28. 

18

marktungsgesellschaft. Ein Mutterverein und eine Kapitalgesellschaft können 

nicht gleichzeitig eine Lizenz besitzen. 22 

Die Klubs der Lizenzligen erhalten die Lizenz durch einen Vertrag mit dem 

Ligaverband. Dieser Vertrag regelt die Zulassung, die verbindliche Unterwer- 

fung unter die einschlägigen Bestimmungen der Satzungen des Ligaverban- 

des und des DFB, die Ordnungen beider Verbände sowie die Entscheidungen 

seiner zuständigen Organe. 23 Die Einzelheiten der Lizenzerteilung regelt das 

Ligastatut. Dieses besteht aus der Lizenzierungsordnung (LO), der Lizenz- 

ordnung Spieler (LOS), der Spielordnung des Ligaverbandes (SpOL) und der 

Ordnung für die Verwertung kommerzieller Rechte (OVR) sowie weiteren 

Richtlinien und Durchführungsbestimmungen. 

II.VI. II.VI. II.VI. II.VI. Die Die Die Die KKlubs 

KK 

lubs lubs lubs –––– Vereine Vereine Vereine Vereine und und und und Kapitalgesellschaften 

Kapitalgesellschaften 



Eine wichtige Voraussetzung für die Zulassung zum Spielbetrieb ist nach § 4 

LO die organisatorische Gestaltung der Klubs gem. den Statuten des DFB. So 

muss ein Bewerber einen Auszug aus dem Vereins- bzw. Handelsregister 

vorlegen und versichern, sämtliche Änderungen unverzüglich dem Ligaver- 

band mitzuteilen. Für Kapitalgesellschaften gilt zusätzlich, dass ihr Sitz am 

Sitz des Vereins sein muss und dass der Name des Vereins im Namen der 

Kapitalgesellschaft enthalten sein muss. 24 

Neben der ursprünglichen Form der Führung als eingetragener Verein hat 

der DFB auf seinem Bundestag mit Beschluss vom 24.10.1998 den Klubs die 

Möglichkeit eröffnet, die Lizenzspielerabteilung durch die Umwandlung in ei- 

ne Kapitalgesellschaft aus dem nichtwirtschaftlichen gemeinnützigen Verein 

auszugliedern, sofern diese den Spielbetrieb durchführt. Der DFB reagierte 

damit auf die Tatsache, dass sich der Profifußball in Deutschland zu einem 

wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat. Die Umsätze der Vereine aus 

dem Lizenzspielbetrieb, Verträgen mit Sponsoren, der Vermarktung von 

Fernsehrechten, dem Merchandising, dem Verkauf von Eintrittskarten sowie 



24 Vgl. Lizenzierungsordnung, 2005, § 4. 

19

dem Transfergeschäft hatten einen Umfang und eine Komplexität erreicht, 

die mit mittelgroßen, teilweise sogar großen Kapitalgesellschaften vergleich- 

bar waren. 25 Die Rechtsform des Vereins ist für einen Wirtschaftsbetrieb ei- 

ner solchen Größenordnung nicht ausgeprägt. Die Grenze zwischen einem 

zulässigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb und einem wirtschaftlichen Ver- 

ein ist fließend. Wirtschaftliche Vereine benötigen eine staatliche Konzes- 

sion 26 , die die Lizenzfußballabteilungen in einem Idealverein nicht haben. 

Gefahren, die sich aus dieser Problemstellung für den Verein und die Ver- 

einsmitglieder ergeben, werden durch die Ausgliederung des wirtschaftlichen 

Geschäftsbetriebs in eine Kapitalgesellschaft, die durch ihre beschränkte 

Haftung die wirtschaftlichen Risiken des Lizenzspielbetriebs vom Verein fern- 

hält, abgewendet. Die Genehmigung der zusätzlichen Rechtsformen soll zum 

einen die Finanzierungsmöglichkeiten z. B. durch einen Börsengang 27 und 

zum anderen die verbindliche organisatorische Einbindung verschiedener 

Interessengruppen wie z. B. Sponsoren erleichtern. 28 So hat bspw. der FC 

Bayern München seine Lizenzspielerabteilung in eine Aktiengesellschaft aus- 

gelagert und davon zehn Prozent für 75 Millionen Euro an ihren langjährigen 

Sponsoren, die Adidas AG, verkauft. 29 

II.VII. II.VII. II.VII. II.VII. Die Die Die Die Fußballspieler 

Fußballspieler 



Die Fußballspieler sind eine weitere wichtige Gruppe der zentralen Organe 

innerhalb der Fußball-Bundesliga. Die Zulassung der Spieler zum Spielbe- 

trieb ist in der sog. Lizenzordnung Spieler geregelt. Grundsätzlich können 

Amateure, Vertragsamateure und Lizenzspieler zum Spielbetrieb zugelassen 

werden. Der Status der Fußballspieler wird wie folgt geregelt: 30 

1. Amateur ist, wer aufgrund seines Mitgliedschaftsverhältnisses Fußball 

spielt und kein Entgelt bezieht, sondern seine nachgewiesenen Ausla- 

25 

Vgl. Umschreibung der Größenklassen gem. § 267 HGB. 

26 

Vgl. § 22 BGB. 

27 

Die Finanzierungsmöglichkeit durch einen Börsengang nutzte bislang nur der BV Borussia 

Dortmund (erster Handelstag war der 31. Oktober 2000). 

28 

Vgl. Brast / Stübinger, 2004, S. 27. 

29 

Vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,157824,00.html. 

30 Vgl. LOS, 2005, Präambel. 

20

gen und allenfalls einen pauschalisierten Aufwendungsersatz bis zu 

149,99 Euro im Monat erstattet bekommt. Darin sind insbesondere 

etwaige Kosten für Ausrüstung, Vorbereitung und Versicherungen er- 

fasst. Die Auslagenerstattung erfolgt hauptsächlich für Reisekosten, 

Unterkunft und Verpflegung im Zusammenhang mit Spiel und Training. 

2. Vertragsspieler ist, wer über sein Mitgliedschaftsverhältnis hinaus ei- 

nen schriftlichen Vertag mit seinem Verein abgeschlossen hat und über 

seine nachgewiesenen Auslagen (siehe 1.) hinaus Vergütungen oder 

andere geldwerte Vorteile im Gesamtwert von mindestens 150 Euro im 

Monat erhält. Der Vertrag ist mit dem Verein oder dessen Tochterge- 

sellschaft, die am Spielbetrieb der Lizenzligen teilnimmt, zu schließen. 

Der Spieler muss Mitglied des Vereins sein. 

3. Lizenzspieler ist, wer das Fußballspiel aufgrund eines mit einem Li- 

zenzverein oder einer Kapitalgesellschaft geschlossenen schriftlichen 

Vertrages betreibt und durch Abschluss eines schriftlichen Lizenzver- 

trages mit dem Ligaverband zum Spielbetrieb zugelassen ist. Er ist 

Vertragspartner besonderer Art eines vom Ligaverband lizenzierten 

Vereins oder einer vom Ligaverband lizenzierten Kapitalgesellschaft. 

Die Mehrheit der Spieler der beiden höchsten deutschen Spielklassen ist der 

letzteren Gruppe zuzuordnen. Um am Spielbetrieb teilnehmen zu dürfen, 

muss der Spieler einen gültigen Vertrag mit einem Klub der Lizenzligen be- 

sitzen. Bei der Vertragsgestaltung müssen die beiden Parteien darauf ach- 

ten, dass die Vertragsinhalte nicht gegen die Statuten des DFB bzw. des Li- 

gaverbandes verstoßen (Mustervertrag vom DFB als unverbindlicher Vor- 

schlag). Der Lizenzvertrag zwischen dem Spieler und dem Ligaverband re- 

gelt die Rechte und Pflichten aller Lizenzspieler. Diese unterwerfen sich mit 

dem Abschluss des Vertrages den Satzungen, dem Ligastatut, den Ordnun- 

gen und Durchführungsbestimmungen des Ligaverbandes und des DFB sowie 

den Entscheidungen der Organe des Ligaverbandes, der DFL und des DFB. 

Die Lizenz wird unbefristet erteilt, stellt aber keinen Arbeitsvertrag dar. 31 

31 Vgl. LOS, 2005, § 1. 

21

II.VIII. II.VIII. II.VIII. II.VIII. Der Der Der Der Grundlagenvertrag 

Grundlagenvertrag 



Nach der Gründung des Ligaverbandes im Jahre 2000 wurde ein Jahr später 

der sog. Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und dem Ligaverband verab- 

schiedet. 32 Auf dem DFB-Bundestag 2004 wurde der ursprüngliche Grundla- 

genvertrag einvernehmlich bis 2009 verlängert. 33 Dieser Vertrag gilt als Ver- 

einbarung der Ausgestaltungen des Verhältnisses beider Parteien, wie es in 

den gemeinsamen Satzungen niedergelegt ist. Der Ligaverband erkennt 

ausdrücklich die Abstellungspflicht der Klubspieler für die Nationalmann- 

schaft an. Die Länderspieleinsätze ergeben sich aus den Vorschriften der 

FIFA und der UEFA, insbesondere jedoch aus dem internationalen Spielka- 

lender. Des Weiteren stellt der Ligaverband sicher, dass die abzustellenden 

Spieler die Verwertung ihrer Persönlichkeits- und andere Rechte als Natio- 

nalspieler dem DFB übertragen. Beide Seiten haben sich auf eine Entschädi- 

gung geeinigt, die der DFB für die Abstellung der Nationalspieler für Aus- 

wahlmannschaften an den Ligaverband zahlt. Demnach zahlt der DFB als 

Vergütung 18% seiner Einnahmen (aus TV-Rechten, Sponsorenverträgen, 

Eintrittsgeldern, etc.) an den Ligaverband. Außerdem übernimmt der DFB 

die Zahlung der Abstellungsentschädigung in Höhe von ca. 600.000 Euro pro 

A-Nationalspieler und die Prämien, die infolge der vom DFB abgeschlossenen 

Versicherungsverträge für den Versicherungsschutz der A- 

Nationalmannschaft anfallen, in Höhe von bis zu 1,15 Millionen Euro. Der 

DFB garantiert dem Ligaverband die Zahlung eines Mindestbetrages von 12 

Millionen Euro pro Spieljahr. Darüber hinaus wird der Ligaverband bei End- 

turnieren der FIFA und der UEFA zu 50% am wirtschaftlichen Überschuss des 

DFB beteiligt. 34 

Die Rechte und Befugnisse nach § 16a der DFB-Satzung wurden dem Liga- 

verband zur eigenverantwortlichen Nutzung verpachtet. Der jährliche Pacht- 

zins des Ligaverbandes und seiner Mitglieder berechnet sich aus den Ge- 

samteinnahmen aus dem Eintrittskartenverkauf, der Verwertung der Rund- 

32 Vgl. Grodde, 2006, S. 411. 

33 Vgl. http://www.focus.de/sport/fussball/fussball-dfb-viele-baustellen-auf-dem-mainzer- 

bundestag_aid_274242.html. 

34 Vgl. Grundlagenvertrag, 2004, § 7. 

22

funkrechte (Fernsehen und Hörfunk) sowie der Rechte aller anderen Bild- 

und Tonträger, technischer Einrichtungen jeder Art (Internet, E-Commerce, 

Business TV, etc.) und jeder Programm- und Verwertungsform. Der Pacht- 

zins beträgt 3% der Eintrittsgelder der Mitglieder des Ligaverbandes aus 

Meisterschaftsspielen der Lizenzligen und den Medien-Einnahmen, mindes- 

tens aber 12,8 Millionen Euro pro Spieljahr. Der Pachtzins wird vierteljährlich 

zum Quartalsende in gleichen Raten fällig. Alle Verträge und sonstigen Un- 

terlagen, die zur Berechnung der Höhe des Pachtzinses erforderlich sind, 

müssen dem Präsidium des DFB vor- und offengelgt werden. 35 

Anzumerken ist, dass das Kartellamt im Februar 2008 ein Ordnungswidrig- 

keitsverfahren aufgrund wettbewerbswidriger Absprachen zwischen dem DFB 

und dem Ligaverband einleitete und somit ebenfalls in den Grundlagenver- 

trag eingriff. Die Behörde war der Auffassung, dass sich der DFB und der Li- 

gaverband und dessen Mitglieder als Konkurrenten bei der Sponsorensuche 

abgesprochen hatten. Die beiden Verbände sollen eine Arbeitsgruppe für den 

Bereich Sponsoring gebildet haben, die verhindern sollte, dass der DFB und 

die Klubs um ein und denselben Sponsor konkurrieren. Die Behörde leitete 

Hausdurchsuchungen beim DFB und dem Ligaverband ein, um Unterlagen zu 

beschlagnahmen. 36 Belege für ein rechtswidriges Verhalten fand das Kartell- 

amt allerdings nicht und stellte das Verfahren im August 2008 ein. 37 

Abschließend soll folgende Grafik das Beziehungsgeflecht des deutschen 

Fußballs darstellen: 

35 Vgl. Grundlagenvertrag, 2004, § 6. 

36 Vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,538158,00.html. 

37 Vgl. http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,572502,00.html. 

23

Abb. 3: Beziehungsgeflecht im deutschen Fußball. Eigene Darstellung in Anlehnung an 

Klimmer, 2004, S. 137. 

II.IX II. II. II. IX. IX IX. 

. . Der Der Der Der eingetragene eingetragene eingetragene eingetragene Verein Verein Verein Verein als als als als juristische juristische juristische juristische Person Person Person Person und und und und Ste Steuuuueeeer- Ste Ste rrr 

subbbbjekt su su su jekt jekt jekt 

Nach Art. 9 Abs. 1 GG haben alle deutschen Staatsbürger das Recht, Vereine 

und Gesellschaften zu gründen. Ein Verein ist definiert als ein auf Dauer an- 

gelegter Zusammenschluss von mehreren Personen zur Verwirklichung eines 

gemeinsamen Zwecks mit körperschaftlicher Verfassung (Vorstand und Mit- 

gliederversammlung als Organe), der einen Gesamtnamen führt, nach außen 

24

als Einheit auftritt und in seinem Bestand von Mitgliederwechsel unabhängig 

ist. 38 

Als nichtwirtschaftliche Vereine gem. § 21 BGB, auch als ideelle Vereine oder 

Idealvereine bezeichnet, werden solche Vereine deklariert, die von ihrem 

Zweck her nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ausgerichtet 

sind. Diese Vereine sind im Regelfall aus steuerlicher Sicht gemeinnützig. Als 

rechtliche Folge der Anerkennung der Gemeinnützigkeit ergeben sich für den 

Verein Steuerbegünstigungen. Nach der Anerkennung der gemeinnützigen 

Eigenschaft ist der Verein dazu berechtigt, Spendenbescheinigungen für er- 

haltene Zuwendungen, die keine Mitgliedsbeiträge sind, auszustellen. Dieser 

Anreiz ist, vor allem für kleinere Vereine, in der Praxis oft von größerer Be- 

deutung als die eigentlichen Steuerbefreiungen. Darüber hinaus werden öf- 

fentliche und verbandsseitige Zuwendungen für gewöhnlich von der Aner- 

kennung der Gemeinnützigkeit abhängig gemacht. Im Allgemeinen müssen 

die formellen Voraussetzungen (Satzung) und die tatsächliche Geschäftsfüh- 

rung in jedem Veranlagungszeitraum den gemeinnützigkeitsrechtlichen Vor- 

gaben entsprechen. In Veranlagungszeiträumen, in denen dies nicht gege- 

ben ist, kann die Anerkennung von der Finanzbehörde versagt werden. Der 

Verlust der zuerst zuerkannten Gemeinnützigkeit hat gravierende Auswir- 

kungen: Sämtliche bisher steuerliche Einnahmen werden rückwirkend der 

Körperschaft- und Gewerbesteuer unterworfen. 39 

Erst nach Eintragung ins Vereinsregister ist der Verein eine juristische Per- 

son, besitzt nun eine eigene Rechtsfähigkeit und ist selbst Träger von Rech- 

ten und Pflichten. Als solche haftet der eingetragene Verein (e. V.) nur mit 

dem Vereinsvermögen für seine Verbindlichkeiten. Grundsätzlich gibt es kei- 

ne persönliche Haftung des ehrenamtlichen Vorstandes oder der Vereins- 

mitglieder. 40 Allerdings hat der Vorstand als gesetzlicher Vertreter des 

rechtsfähigen Vereins (§ 26 Abs. 2 BGB) gem. § 34 Abs. 1 AO alle Pflichten 

38 Vgl. § 21 ff. BGB. 

39 Vgl. Dehesselles, 2002, S. 26. 

40 Vgl. Dietrich, 2005, S. 238. 

25

zu beachten, die der Verein in Steuersachen zu erfüllen hat. So muss er ver- 

schiedenen Anzeige- und Meldepflichten nachkommen, insbesondere nach 

§ 137 AO der Pflicht zur Meldung aller Umstände, die für die steuerliche Er- 

fassung von Bedeutung sind. Der Vorstand muss gem. § 34 Abs. 1 Satz 2 

AO dafür sorgen, dass aus den von ihm verwalteten Mitteln die fälligen 

Steuern rechtzeitig entrichtet werden. Außerdem ist er dafür verantwortlich, 

dass die gesetzlich vorgeschriebene Buchführungs- und Aufzeichnungspflicht 

erfüllt und die Steuererklärung pünktlich abgegeben wird. Handelt der Vor- 

stand vorsätzlich oder grob fahrlässig und verletzt damit eine oder mehrere 

dieser Pflichten, so haftet er neben dem Verein (Vereinsvermögen) für alle 

Ansprüche aus dem Steuerschuldverhältnis persönlich, soweit diese durch 

eine Pflichtverletzung begründet sind. Die persönliche Haftungsinanspruch- 

nahme durch das Finanzamt konzentriert sich hierbei vorrangig auf die ge- 

wählten, vertretungsberechtigten Vorstände nach § 26 BGB. Ferner haftet 

der Vorstand für die Haftungsverpflichtungen des Vereins gem. §§ 69, 219 

AO. 41 

Die Abgabenordnung (AO) ist das zentrale Gesetz für Vereine. Steuer- 

rechtlich können Vereine vier Tätigkeitsbereiche haben: 42 

Abb. 4: : Geschäftsbereiche des gemeinnützigen Vereins. Eigene Darstellung in Anlehnung an 

Hilgenstock / Stegner, 2003, S. 36. 

41 Vgl. DFB-Steuer-Handbuch, 2006, S. 159. 

42 Vgl. Harant / Köllner, 1996, S. 57. 

26

(1) Den ideellen Bereich als Hauptzweck des Vereins und als Voraus- 

setzung für die Erfüllung der Gemeinnützigkeit mit Einnahmen 

aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Aufnahmegebühren und Zu- 

schüssen. 

(2) Den Bereich der Vermögensverwaltung, aus dem z. B. Zinser- 

träge erwirtschaftet werden. 

(3) Den Zweckbetrieb als wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zur un- 

mittelbaren Verfolgung der gemeinnützigen Satzungszwecke: 

Dies sind Einnahmen aus wirtschaftlichen Betätigungen, die not- 

wendig sind und dazu dienen, den Satzungszweck zu erfüllen (z. 

B. dürfen Einnahmen aus Sportveranstaltungen gem. der Gren- 

zen von § 67 a AO insgesamt 35.000 Euro im Jahr nicht über- 

steigen). 

(4) Den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb, der Sportveranstaltungen 

umfasst, die die Grenzen der Einnahmen gem. § 67 a AO über- 

schreiten und bei denen bezahlte Sportler zum Einsatz kommen 

und Einnahmen aus Werbung, Merchandising etc. generiert wer- 

den. Wirtschaftliche Aktivitäten sind nur im Rahmen des sog. 

Nebenzweckprivilegs erlaubt, d. h. sie dürfen gegenüber dem 

ideellen Zweck nie überwiegen. Des Weiteren existieren auch 

sog. wirtschaftliche Vereine 43 , die ihre Rechtsfähigkeit aus- 

schließlich durch eine staatliche Verleihung erlangen, die aber 

sehr selten angewendet wird. 

Mit seinem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ist der Verein körperschaft 44 - 

und gewerbesteuerpflichtig 45 . Darüber hinaus ist er gem. § 12 Abs. 2 Nr. 8 a 

Satz. 2 i. V. m. Abs. 1 UStG umsatzsteuerpflichtig zum Regelsteuersatz von 

derzeit 19 Prozent und für den Zweckbetrieb und die Vermögensverwaltung 

zum ermäßigten Satz 46 . Im Gegensatz dazu ist der ideelle Bereich bei der 

43 Vgl. § 22 BGB. 

44 Vgl. § 5 Abs. 1 Nr. 9 Satz 2 KStG. 

45 Vgl. § 2 Abs. 3 GewStG. 

46 Vgl. § 12 Abs. 2 Nr. 8 a Satz 3 UStG. 

27

Körperschaft-, Gewerbe-, Grund- und Umsatzsteuer in vollem Umfang steu- 

erbegünstigt. 47 

Die Vereinsorgane müssen nach § 27 Abs. 3 i. V. m. § 666 BGB über die Ge- 

schäftsführung Rechenschaft ablegen. Zu diesem Zweck müssen die Ein- 

nahmen und Ausgaben vollständig aufgezeichnet und geordnet zusammen- 

gestellt werden und die anfallenden Belege gem. § 259 BGB vorhanden sein. 

Dies wird als abgeleitete Aufzeichnungspflicht nach § 140 AO bezeichnet. 

Darüber hinaus muss die Körperschaft gem. § 63 Abs. 3 AO einen Nachweis 

über ihre Einnahmen und Ausgaben führen, aus dem ersichtlich ist, dass der 

Verein ausschließlich steuerbegünstigte Zwecke verfolgt. Daneben gibt es 

eine derivative Buchführungspflicht gem. § 140 AO, falls der Verein nach 

handelsrechtlichen Vorschriften (§§ 238 ff. HGB) für einen wirtschaftlichen 

Geschäftsbetrieb als Kaufmann Bücher und Aufzeichnungen führen muss, 

und eine originäre Buchführungspflicht nach § 141 Abs. 1 AO, falls der wirt- 

schaftliche Geschäftsbetrieb mindestens eine der folgenden Voraussetzungen 

erfüllt: 

(1) Umsätze einschließlich der steuerfreien Umsätze von mehr als 

500.000 Euro im Kalenderjahr. 

(2) Wirtschaftswert der selbstbewirtschafteten land- und forstwirt- 

schaftlichen Flächen von mehr als 25.000 Euro im Kalenderjahr. 

(3) Gewinn aus Gewerbebetrieb von mehr als 50.000 Euro im Kalen- 

derjahr. 

Das Betreiben eines wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs im Rahmen eines 

Idealvereins birgt – wenn sich die wirtschaftliche Bedeutung im Lizenzfußball 

weiterhin in demselben Umfang entwickelt wie bisher – Risiken. Die Form 

der Organisation des Vereins beruhend auf § 21 BGB ist nicht auf einen wirt- 

schaftlichen Geschäftsbetrieb ausgerichtet. Die Satzungen der Vereine be- 

stimmen grundsätzlich, dass der Verein ausschließlich und unmittelbar ge- 

meinnützige und nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgt. 

Der Betrieb einer Lizenzspielerabteilung stellt allerdings eine umfangreiche 

47 Vgl. Geckle, 2005, S. 45. 

28

wirtschaftliche Betätigung dar. Daraus ergibt sich das Risiko für den Verein, 

dass gem. § 43 Abs. 2 BGB angesichts der vorliegenden wirtschaftlichen Be- 

tätigung über die Lizenzspielerabteilung die Rechtsfähigkeit entzogen werden 

könnte. 48 Nach der Rechtsprechung gilt aber das sog. Nebenzweckprivileg. 

Dieses besagt, „dass der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb unschädlich ist, 

wenn er im Rahmen einer ideellen Zielsetzung nicht der Hauptzweck ist. So 

lange die wirtschaftliche Betätigung nicht über 90 v. H. der Gesamtaktivitä- 

ten ausmacht, ist für die Bestimmung des Nebenzweckes die wirtschaftliche 

Betrachtungsweise nicht maßgebend.“ 49 Entscheidend ist, unter Berücksich- 

tigung aller tatsächlichen Verhältnisse, welche Aktivitäten dem Verein und 

seinem Handeln das sog. Gepräge geben. 

II.X. II.X. II.X. II.X. Abspaltung Abspaltung Abspaltung Abspaltung zur zur zur zur Neugründung Neugründung Neugründung Neugründung einer einer einer einer Kapitalgesellschaft 

Kapitalgesellschaft 



Für das Verfahren der Abspaltung zur Neugründung oder zur Aufnahme sind 

rechtsfähige Vereine gem. §§ 123 Abs. 3, 125 UmwG als übertragende 

Rechtsträger und Kapitalgesellschaften als übernehmende Rechtsträger 

anerkannt. So ist es möglich, den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb als Teil- 

betrieb im Sinne des Umwandlungs- und Umwandlungsteuergesetzes aus- 

zugliedern. Der Teilbetrieb muss wirtschaftliche und organisatorische Selb- 

ständigkeit aufweisen und muss aufgrund des Mittelverwendungsgebots 

gem. § 55 AO insbesondere buchhalterisch abgegrenzt sein. Die entspre- 

chenden Maßnahmen müssen rechtzeitig vor der geplanten Ausgliederung 

eingeleitet werden, so dass zu diesem Zeitpunkt bereits ein Teilbetrieb orga- 

nisatorisch und buchhalterisch darstellbar ist. Der Teilbetrieb muss gewähr- 

leisten dass die Mindestkapitalausstattung als Sacheinlage vorhanden ist. 

Der Wert bei der Einbringung von Teilbetrieben ergibt sich aus dem Saldo 

zwischen Aktiva und Passiva, wobei stille Reserven bei Bedarf aufgedeckt 

werden könnten. Gem. § 24 UmwG ist eine Buchwertfortführung ebenfalls 

möglich. Der Vereinsvorstand hat zunächst einen Spaltungsplan aufzustel- 

48 Vgl. Thyll, 2004, S. 167. 

49 Quelle: DFB-Steuer-Handbuch, 2006, S. 15. 

29

len. 50 Dieser hat gem. § 37 i. V. m. § 125 Satz 1 UmwG die Satzung der zu 

gründenden Kapitalgesellschaft zu enthalten. Anschließend muss der Ver- 

einsvorstand einen Spaltungsbericht erstellen, während bei der Ausgliede- 

rung eines Teilbetriebes zur Neugründung einer Kapitalgesellschaft ein Be- 

richt der übernehmenden Kapitalgesellschaft nicht erforderlich ist. 51 

II.XI. II.XI. II.XI. II.XI. Ausgliederung Ausgliederung Ausgliederung Ausgliederung zur zur zur zur Neugründung Neugründung Neugründung Neugründung einer einer einer einer Kapitalgesellschaft 




Eine Ausgliederung zur Neugründung einer Kapitalgesellschaft wird grund- 

sätzlich ähnlich wie die Abspaltung zur Neugründung durchgeführt. Dem 

Ausgliederungsplan oder ggf. einem entsprechenden Entwurf müssen die 

Vereinsmitglieder gem. § 33 BGB und § 275 UmwG mit einer Mehrheit von 

drei Vierteln aller anwesenden Mitglieder zustimmen. Eine Prüfung des Aus- 

gliederungsplans im Sinne der §§ 9 bis 12 UmwG findet nicht statt. 52 Dieser 

muss aber als Grundlage für die Eintragung beim Registergericht notariell 

beurkundet werden. 

Im Anschluss an die Hauptversammlung sind nach § 137 i. V. m. § 16 Abs. 

2, § 3 und § 17 UmwG die Anmeldungen zum Vereins- und Handelsregister 

durchzuführen. Mit der Eintragung ins Vereinsregister wird die Ausgliederung 

gem. §§ 131, 135 UmwG wirksam. Zu diesem Zeitpunkt findet der Vermö- 

gensübergang statt und der Verein erhält die Anteile an der Kapitalgesell- 

schaft. 

Da die Vereine ein Interesse daran haben, die Kontrolle über die Lizenzspie- 

lerabteilung zu behalten, ist die Ausgliederung gegenüber der Aufspaltung 

die bevorzugte Methode. Des Weiteren gibt es auch steuerrechtliche Nach- 

teile der Abspaltung gegenüber der Ausgliederung. Nur die Ausgliederung 

bewirkt eine reine Vermögensumschichtung beim übertragenden Rechtsträ- 

ger, wohingegen die Abspaltung zu einer Vermögensminderung des übertra- 

genden Rechtsträgers führt, da die gewährten Anteile als Gegenleistung nun 

50 Vgl. § 136 i. V. m. §§ 6, 125 Satz 1 UmwG. 

51 Vgl. Dehesselles, 2002, S. 21. 

52 Vgl. § 125 Satz 2 UmwG. 

30

auf dessen Anteilseigner übergehen. Zusätzlich besteht auch die Gefahr ei- 

nes Verstoßes gegen die steuerliche Selbstlosigkeit, falls den Mitgliedern der 

Organisation gem. § 55 Abs. 1 Nr. 2 AO auf diesem Wege steuerbegünstigt 

gebildetes Vermögen in ungerechtfertigtem Maße zufließt. 

Zusammenfassend kann festgestellt werden dass nicht die Abspaltung, son- 

dern die Ausgliederung die größeren Vorzüge bei der Verselbständigung 

wirtschaftlicher Aktivitäten von Non-Profit-Organisationen birgt und in der 

Praxis im Vergleich der umwandlungsrechtlichen Spaltungsvarianten der ein- 

zig mögliche Weg ist. 53 

53 Vgl. Fischer, 2005, S. 110. 

31

III. III. Prüfung Prüfung der der nicht nicht-wirtschaftlichen nicht wirtschaftlichen Kriterien 

Kriterien 

Neben dem zentralen Kriterium der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bietet 

das Lizenzierungsverfahren der DFL die Möglichkeit, bestimmte nicht- 

ökonomische Mindeststandards bei den Klubs durchzusetzen. Die entspre- 

chenden Nachweise zur Erfüllung der Voraussetzungen sind von den Bewer- 

bern aus der 3. Liga bis zum 1. März bzw. von den Bewerbern der beiden 

Lizenzligen bis zum 15. März vorzulegen. 

III.I. III.I. III.I. III.I. Erfüllung Erfüllung Erfüllung Erfüllung der der der der sportlichen sportlichen sportlichen sportlichen Kriterien Kriterien Kriterien Kriterien 

Der Lizenzbewerber ist sportlich qualifiziert, wenn er die in der Spielordnung 

festgesetzten sportlichen Leistungen erbringt. Aufstiegsberechtigt in die 1. 

Bundesliga sind die beiden erstplatzierten Klubs der 2. Bundesliga, wohinge- 

gen die zwei letztplatzierten Klubs aus der 1. in die 2. Bundesliga absteigen. 

Ab der Saison 2008/2009 gilt eine neue Regelung bezüglich des dritten Auf- 

bzw. Absteigers. Der Tabellendritte der 2. Bundesliga muss in zwei Relega- 

tionsspielen (Hin- und Rückspiel) gegen den Drittletzten der ersten Liga an- 

treten. Nur der in der Addition siegreiche Klub ist für die 1. Bundesliga sport- 

lich qualifiziert. Aus der neu gegründeten dritten Liga steigen ebenfalls die 

beiden erstplazierten Klubs direkt in die 2. Bundesliga auf, dafür steigen die 

beiden letztplatzierten Klubs aus der 2. Bundesliga in die dritte Liga ab. Die 

Regelung für die Relegationsspiele gilt auch für den Tabellendritten der drit- 

ten Liga und den Drittletzten der 2. Bundesliga. 54 

54 Vgl. http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/bundesliga_aid_135357.html. 

32

III.I.I. III.I.I. Errichtung und und Unterhaltung von Leistungszentren 

Als sportlicher Unterbau wird verlangt, dass der Bewerber an seinem Sitz 

oder in seiner Region ein Leistungszentrum zur Förderung des Juniorenfuß- 

balls führt, das den Anforderungen der Richtlinien für die Errichtung und Un- 

terhaltung von Leistungszentren der Lizenznehmer der Lizenzligen ent- 

spricht. Diese sind im Folgenden ausführlicher beschrieben. Bei Kapitalge- 

sellschaften kann auch der Mutterverein ein Leistungszentrum führen. 55 Das 

Ziel des Aufbaus von Leistungszentren ist es, die Qualität der Juniorenaus- 

bildung im Lizenzbereich und oberen Amateurbereich zu optimieren und eine 

qualitativ hochwertige Ausbildung talentierter Nachwuchsspieler in den ver- 

schiedenen Altersklassen zu gewährleisten. Die Leistungszentren werden in 

zwei Kategorien 56 geführt. In der 1. Bundesliga müssen die Voraussetzungen 

der Kategorie I erfüllt werden, in der 2. Bundesliga die der Kategorie II. 

Trainingsgelände 

Kategorie I Kategorie II 

• Trainingsgelände mit Umklei- 

dekabinen und drei Rasenplät- 

zen (moderne Kunstrasenplät- 

ze zählen als Rasenplatz), da- 

von zwei mit Flutlicht 

• Technikparcours 

• Möglichkeit der Hallennutzung 

im Winter; wobei die Halle in 

der Nähe des Leistungszen- 

trums liegen sollte 

55 Vgl. § 3 LO. 

56 Vgl. Anhang V zur LO, 2007, Nr. 3. 

Analog zu Kategorie I 

33

Sportliche Betreuung 


• Für jede Mannschaft muss ein 

Trainer beschäftigt sein, davon 

mindestens drei hauptamtliche 

Trainer (mindestens zwei Fuß- 

ball-Lehrer 57 und ein A-Lizenz- 

Inhaber 58 ), davon ein sport- 

licher Leiter des Leistungszen- 

trums 

• Ein Torwarttrainer (Teilzeit) 

• Trainer im Grundlagenbereich 

müssen mindestens Inhaber 

der Trainer-C-Lizenz 59 des DFB 

bzw. der UEFA sein. Trainer im 

Aufbau- und Leistungsbereich 


der Trainer-B-Lizenz 60 des DFB 

bzw. der UEFA sein oder aber 

den entsprechenden Lehrgang 

bereits begonnen haben. 

• Trainer im Leistungszentrum 


der Trainer-B-Lizenz des DFB 

bzw. der UEFA sein bzw. den 

entsprechenden Lehrgang be- 

• Für jede Mannschaft muss ein 

Trainer beschäftigt sein, davon 

mindestens zwei hauptamtliche 

Trainer (mindestens ein Fuß- 

ball-Lehrer und ein A-Lizenz- 

Inhaber), davon ein sportlicher 

Leiter des Leistungszentrums 

• Ein Torwarttrainer (Teilzeit) 

• Die restlichen Kriterien sind 

analog zu Kategorie I 

57 

Die Fußball-Lehrer-Lizenz berechtigt, Mannschaften aller Lizenzligen und aller Amateurklassen 

zu trainieren. 

58 

Trainer mit einer A-Lizenz sind berechtigt, Mannschaften aller Amateurklassen zu trainieren. 

59 

Trainer mit einer C-Lizenz sind als Fachübungsleiter berechtigt, Kinder und Jugendliche, 

Erwachsene im unteren Amateurbereich und Freizeit- und Breitensportmannschaften zu 

trainieren. 

60 

Trainer mit einer B-Lizenz sind berechtigt, Junioren-Mannschaften (mit Ausnahme der 

U19-Junioren-Regionalligen), Herrenmannschaften der Amateurklassen (mit Ausnahme der 

Oberligen und der Regionalligen) und alle Frauenmannschaften (mit Ausnahme der Bundesliga) 

zu trainieren. 

34

eits begonnen haben. 

• Die Teilnahme an Informa- 

tions- und Fortbildungsveran- 

staltungen für Trainer im Leis- 

tungszentrum ist verpflichtend. 

Ärztlicher und physiotherapeutischer Bereich 


• Behandlungszimmer für einen 

Arzt 

• Zwei Massageräume, Sauna, 

Ermüdungsbecken 

Ärztliche und physiotherapeutische Betreuung 

• Behandlungszimmer für einen 

Arzt 


• Ein Arzt (Teilzeit), der in räum- 

licher Nähe zum Leistungszen- 

trum ansässig sein soll 

• Ein Physiotherapeut (Vollzeit) 

oder mindestens zwei Physio- 

therapeuten (Teilzeit) 

• Ein Diplomsportlehrer oder ein 

Physiotherapeut (Vollzeit) als 

Reha- und Koordinationstrainer 

• Einmal jährlich stattfindende 

medizinische Untersuchung al- 

ler Spieler des Aufbau- und 

Leistungsbereichs. Die genau- 

en Anforderungen werden von 

der Kommission Leistungszen- 

tren in Abstimmung mit der 

Kommission Sportmedizin des 

• Ein Massageraum 

• Ein Arzt (Teilzeit), der in räum- 

licher Nähe zum Leistungszen- 

trum ansässig sein soll 

• Ein Physiotherapeut (Teilzeit) 

• Ein Diplomsportlehrer oder ein 

Physiotherapeut (Teilzeit) als 

Reha- und Koordinationstrainer 

• Medizinische Untersuchung 

analog zu Kategorie I. 

35

DFB festgelegt. Die medizini- 

sche Untersuchung ist bis zum 

31.12.t nachzuweisen. 

Diese Voraussetzungen gelten verbindlich für alle Bewerber der 1. und 2. 

Bundesliga. Zur weiteren Optimierung der Leistungszentren und zur Evaluie- 

rung der qualitativen Standards führen der Ligaverband und der DFB eine 

Zertifizierung der Leistungszentren durch. Die Klubs der beiden Lizenzligen 

sind dazu verpflichtet, an der Zertifizierung teilzunehmen. 61 

III.II. III.II. III.II. III.II. Erfüllung Erfüllung Erfüllung Erfüllung der der der der rechtlichen rechtlichen rechtlichen rechtlichen Kriterien Kriterien Kriterien Kriterien 

Für die Erfüllung der rechtlichen Kriterien ist es erforderlich, dass der Be- 

werber: 62 

(1) einen vollständigen, aktuellen Auszug aus dem Vereins- bzw. Handels- 

register vorlegt und versichert, sämtliche Änderungen des Register- 

auszugs unverzüglich mitzuteilen. Für eine Kapitalgesellschaft gilt zu- 

dem, dass ihr Sitz am Sitz des Vereins liegen muss und dass der Ver- 

einsname im Namen der Kapitalgesellschaft enthalten sein muss. Die 

Aufnahme eines Firmennamens als Zusatz ist untersagt. 

(2) die aktuelle Satzung bzw. den aktuellen Gesellschaftsvertrag vorlegt 

und versichert, sämtliche Änderungen unverzüglich mitzuteilen. 

(3) sich in seiner Satzung oder dem Gesellschaftsvertrag seiner Satzung 

dem Statut, den Ordnungen und Durchführungsbestimmungen des Li- 

gaverbandes, des DFB und seiner Regional- und Landesverbände sowie 

den Entscheidungen und den Beschlüssen der Organe dieser Verbände 

und der DFL unterwirft. 

(4) sicherstellt, dass Mitarbeiter oder Mitglieder von Organen von Unter- 

nehmen, die zu mehreren Lizenznehmern oder mit diesen verbunde- 

nen Unternehmen in wirtschaftlich erheblichem Umfang in vertrag- 

61 Vgl. Anhang V, 2007, Nr. 1. 

62 Vgl. hierzu und im Folgenden § 4 LO. 

36

lichen Beziehungen stehen, nicht Mitglied in Kontroll-, Geschäftsfüh- 

rungs- und Vertretungsorganen des Lizenznehmers sein dürfen, wobei 

Konzerne und die ihnen angehörigen Unternehmen als ein Unterneh- 

men gelten. Im Übrigen dürfen Mitglieder von Geschäftsführungs- oder 

Kontrollorganen eines anderen Lizenznehmers keine Funktionen in Or- 

ganen des Lizenznehmers übernehmen. 

(5) eine Liste mit den Namen der Mitglieder der Geschäftsführungs-, Kon- 

troll- und Vertretungsorgane wie auch eine Erklärung, dass die Vor- 

aussetzungen aus (4) beachtet worden sind, vorlegt. 

(6) einen rechtsgültig unterzeichneten Lizenzvertrag und den Schieds- 

richtervertrag zwischen dem Bewerber und dem Ligaverband vorlegt. 

(7) die Namen der im Außenverhältnis und gegenüber dem Ligaverband 

vertretungsberechtigten Personen und die jeweiligen Vertretungsrege- 

lungen mitteilt und die Unterschriften der Vertretungsberechtigten vor- 

legt. 

(8) gegenüber dem Ligaverband bzw. der DFL den Vertretungsberechtig- 

ten in Lizenzierungsangelegenheiten ernennt. 

Für einen Verein gilt darüber hinaus, dass er in seiner Satzung sicherstellt 

oder sich dazu verpflichtet, dass die Mitgliederversammlung den Vorsitzen- 

den und gegebenenfalls auch die übrigen Mitglieder des Vorstandes wählt, 

nachdem zuvor ein Wahlausschuss den Vorsitzenden bzw. die Mitglieder des 

Vorstandes vorgeschlagen hat, oder ein von der Mitgliederversammlung in 

seiner Mehrheit gewähltes Vereinsorgan den Vorsitzenden und auch ggf. die 

übrigen Mitglieder des Vorstandes bestellt. 

Für Kapitalgesellschaften gilt zusätzlich, dass ein Recht, Mitglieder in den 

Aufsichtsrat bzw. ein anderes Kontrollorgan zu entsenden nur dem Mutter- 

verein eingeräumt werden darf. Der Mutterverein soll in dem Kontrollorgan 

der Kapitalgesellschaft mehrheitlich vertreten sein. 

37

III.III. III.III. III.III. III.III. Erfüllung Erfüllung Erfüllung Erfüllung der der der der personellen personellen personellen personellen und und und und administrativen administrativen administrativen administrativen Kriterien Kriterien Kriterien Kriterien 

Um die personellen und administrativen Anforderungen zu erfüllen, muss der 

Bewerber folgende Personen benennen und die von diesen unterzeichneten 

Stellenprofile vorlegen: 63 

(1) Cheftrainer, dem vertraglich und nach außen erkennbar alleinverant- 

wortlich die Leitung des Trainings der Lizenzmannschaft übertragen 

wurde. Dieser muss eine gültige Fußball-Lehrer-Lizenz des DFB oder 

eine gültige UEFA-Pro-Lizenz besitzen bzw. den entsprechenden Lehr- 

gang zumindest bereits begonnen haben. 64 Der Arbeitsvertrag des 

Cheftrainers ist vorzulegen. Falls der Cheftrainer den Befähigungs- 

nachweis erbringt, dass er über eine mindestens fünfjährige praktische 

Erfahrung als Cheftrainer einer Mannschaft der obersten drei Spielklas- 

sen eines UEFA-Mitgliedsverbandes verfügt, kann der Ligaverband 

nach Anhörung des DFB-Lehrstabs Trainerausbildung eine zeitlich be- 

fristete Ausnahmeregelung zulassen. 

(2) Assistenztrainer, der zumindest eine gültige Trainer-A-Lizenz des DFB 

oder eine UEFA-A-Lizenz besitzt bzw. den entsprechenden Lehrgang 

bereits begonnen hat. 

(3) Sportlicher Leiter des Leistungszentrums, der eine gültige Fußball- 

Lehrer-Lizenz oder eine Trainer-A-Lizenz des DFB besitzt bzw. den ent- 

sprechenden Lehrgang bereits begonnen hat. Die UEFA-Pro-Lizenz 

oder die UEFA-A-Lizenz ist ebenso gültig. 

(4) Mitglieder der operativ tätigen Geschäftsleitung. 

(5) Verantwortliche für den Finanzbereich, die über die erforderlichen Qua- 

lifikationen und Fachkenntnisse (z. B. aufgrund von Ausbildung oder 

mehrjähriger Erfahrung) verfügen müssen. 

(6) Medienverantwortlicher, der eine Ausbildung im Bereich Kommunika- 

tionswissenschaften / Journalistik absolviert hat oder mindestens ein 

Jahr Erfahrung in diesem Bereich aufweist (Befähigungsnachweis). 


64 Sollte die Fußball-Lehrer-Lizenz im Ausland erworben sein, muss diese von der UEFA 

anerkannt werden, um die Gültigkeit zu bestätigen. 

38

(7) Sicherheitsbeauftragter, der über die erforderlichen Qualifikationen 

und Fachkenntnisse verfügt, die er entweder durch eine Ausbildung im 

Polizei- oder Sicherheitsdienst oder durch nachgewiesene Teilnahme 

an speziellen Kursen und mindestens einjähriger Erfahrung im Bereich 

Stadionsicherheit (Befähigungsnachweis) erworben hat. Der Sicher- 

heitsbeauftragte muss bei jedem Heimspiel des Lizenzbewerbers zur 

Verfügung stehen. 

Des Weiteren muss der Lizenzbewerber den Veranstaltungsleiter, den Leiter 

des Ordnungsdienstes, den Stadionsprecher, den Fanbeauftragten, das an- 

gestellte oder beauftragte medizinische Personal, die Trainer sowie die ärzt- 

lichen und physiotherapeutischen Betreuer im Leistungszentrum und den 

Verantwortlichen für den Marketingbereich benennen und dem Ligaverband 

melden. Jede personelle Änderung im Zuständigkeitsbereich muss unverzüg- 

lich mitgeteilt werden. 

Darüber hinaus verpflichtet sich der Lizenzbewerber zu jedem Pflicht- 

Bundesspiel mindestens zwölf Lizenzspieler deutscher Staatsangehörigkeit 

unter Vertrag zu halten. Er versichert zudem, dass seine Spieler ihm die 

Verwertung seiner Persönlichkeitsrechte übertragen, um die im Zusammen- 

hang mit ihrer Tätigkeit erforderlichen Nutzungen zu ermöglichen und dass 

alle Spieler beim Ligaverband bzw. beim zuständigen Landesverband regis- 

triert sind und alle Lizenz- und Vertragsspieler über einen schriftlichen Ar- 

beitsvertrag verfügen. Ferner ist der Lizenzbewerber dazu verpflichtet jähr- 

lich zu Beginn des Spieljahres und bei Transfers während einer Saison die 

Sporttauglichkeit sämtlicher auf der Spielberechtigungsliste aufgeführten 

Spieler nach einer vorgeschriebenen ärztlichen Untersuchung auf orthopä- 

dischem und kardiologisch-internistischem Gebiet nachzuweisen. Der Be- 

werber muss außerdem einen schriftlichen Nachweis über eine ausreichende 

Haftpflichtversicherung zur Deckung von Ansprüchen im Zusammenhang mit 

der Vorbereitung und der Durchführung des Spielbetriebs vorlegen und 

nachweisen können, dass zumindest der Spielführer oder sein Stellvertreter 

sowie der Chef- oder Assistenztrainer an einer Schulung oder Veranstaltung 

zum Schiedsrichterwesen in der aktuellen Spielzeit teilgenommen haben. 

39

III.IV. III.IV. III.IV. III.IV. Erfüllung Erfüllung Erfüllung Erfüllung der der der der infrastr infrastrukturellen infrastr infrastrukturellen 

ukturellen ukturellen und und und und sicherheitstechnischen 

sicherheitstechnischen 



Kriterien Kriterien Kriterien Kriterien 

Der Bewerber muss an seinem Sitz oder in dessen angrenzenden Umland 

über ein Stadion verfügen, in dem die Spiele seiner Lizenzmannschaft aus- 

getragen werden können. 65 Sollte der Bewerber nicht der Eigentümer des 

Stadions sein, so muss ein Nachweis erbracht werden, dass das Stadion an 

allen vom Ligaverband, vom DFB und von der UEFA angesetzten Spieltermi- 

nen zur Verfügung steht. Das Stadion muss von der zuständigen Bauauf- 

sichtsbehörde genehmigt sein und den gesetzlichen Vorschriften entspre- 

chen. Die von der zuständigen Behörde erteilte Genehmigung und das Prü- 

fungsprotokoll sind im Lizenzierungsverfahren vorzulegen. Der Klub ist ver- 

pflichtet, spätestens vier Wochen vor Beginn der jeweiligen Spielzeit Sicher- 

heitsbesprechungen mit Vertretern des Eigentümers des Stadions, der Ret- 

tungs- und Sanitätsdienste, der Feuerwehr, des Ordnungsdienstes, der Ord- 

nungsbehörde und der Polizei zu führen und das Ergebnis hierüber dem Li- 

gaverband mitzuteilen. 

Das Fassungsvermögen des Stadions muss mindestens 15.000 Zuschauer 

betragen, wobei mindestens 3.000 Sitzplätze vorhanden sein müssen. Bspw. 

muss 1899 Hoffenheim bis zur Fertigung der „Rhein-Neckar-Arena“ (Sins- 

heim) seine Heimspiele im „Carl-Benz-Stadion“ (Mannheim) austragen, da 

das „Dietmar-Hopp-Stadion“ in Hoffenheim mit einem Fassungsvermögen 

von 6.350 Zuschauern nicht den offiziellen Kriterien entspricht. 66 Neben 

Kontrollräumen für die Sicherheits- und Ordnungskräfte muss das Stadion 

über einen Raum für den Sanitäts- und Rettungsdienst mit der erforderlichen 

Ausstattung verfügen. 

Ein Stromausfall darf auf keinen Fall zur Absage oder zum Abbruch eines 

Spiels führen. Deswegen muss jedes Stadion über eine Ersatzstromversor- 

gung verfügen, die gewährleistet, dass ein Spiel spätestens 30 Minuten nach 

dem Stromausfall fortgesetzt werden kann. 


66 Vgl. http://www.tsg-hoffenheim.de/1stadion.php. 

40

Das Spielfeld des Stadions muss eine Naturrasen-Spielfläche und eine Ra- 

senheizung haben. Die Spielfeldabmessung muss 105 Meter mal 68 Meter 

betragen. Der Ligaverband kann hier aber innerhalb folgender Bandbreite 

Ausnahmen genehmigen: Länge zwischen 100 und 105 Meter, Breite zwi- 

schen 64 und 68 Meter. Des Weiteren muss der Bewerber über angemesse- 

ne Trainingseinrichtungen verfügen, die der Lizenzmannschaft ganzjährig zur 

Verfügung stehen. Der Ligaverband kann insbesondere für Aufsteiger in die 

2. Bundesliga Ausnahmegenehmigungen erteilen, die von den erforderlichen 

Kriterien abweichen. 

III.V. II II III.V. 

I.V. I.V. Erfüllung Erfüllung Erfüllung Erfüllung der der der der medientechnischen medientechnischen medientechnischen medientechnischen Kriterien Kriterien Kriterien Kriterien 

Der Medienverantwortliche ist der Ansprechpartner für die Medien während 

der Spielwoche (z. B. für Akkreditierungen) und am Spieltag (z. B. Auswahl 

der Interviewpartner vor und nach dem Spiel). Zudem müssen die Mann- 

schaftsaufstellungen auch als Presseinformation allen Medienvertretern 

(Fernsehen, Hörfunk, Print, Internet, Fotografen) spätestens 30 Minuten vor 

Spielbeginn ausgehändigt werden. Die Pressetribüne muss in einer zentralen 

Position im überdachten Teil der Haupttribüne eingerichtet sein. Zusätzlich 

muss jedes Stadion über einen ausreichend großen Pressekonferenzraum 

und einen Medienarbeitsraum mit installierten Arbeitsplätzen (ISDN- 

Anschluss, Strom, etc.) verfügen. 67 

67 Vgl. § 7a LO. 

41

III.VI. III.VI. III.VI. III.VI. Erfüllung Erfüllung Erfüllung Erfüllung der der der der spielorganisatorischen spielorganisatorischen spielorganisatorischen spielorganisatorischen Kriterien Kriterien Kriterien Kriterien 

Der Bewerber muss die Spielkleidung einschließlich der Herstellerwerbung 

und die Sponsorenwerbung vom Ligaverband genehmigen lassen. Der Klub 

ist dazu verpflichtet, die komplette Spielkleidung (bestehend aus Hemd, Ho- 

se, Stutzen) jeweils eines Feldspielers und eines Torwarts vorzulegen und 

die Farbe der Haupt- und Ersatzspielkleidung zu melden. 68 

Für die Vertreter des Ligaverbandes, des DFB oder des Regional- und Lan- 

desverbandes sind bei jedem Spiel Ehrenkarten und Durchfahrtscheine bei 

jedem Spiel bereitzuhalten. 

68 Vgl. § 7 LO. 

42

IV. IV. Prüfung Prüfung der der wirtschaftlichen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit 

Leistungsfähigkeit 

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens ist der Nachweis der wirtschaftli- 

chen Leistungsfähigkeit die wichtigste Komponente. Bei den bislang dreizehn 

verweigerten Lizenzen war immer die fehlende wirtschaftliche Leistungsfä- 

higkeit ausschlaggebend für die Nichterteilung der Lizenz. 69 Viele Fußball- 

klubs haben sich in den letzten Jahren zu mittelständischen Unternehmen 

entwickelt. Dadurch erhöhte sich aber auch das Risiko für alle am Spielbe- 

trieb direkt oder indirekt Beteiligten. 70 Neben dem Schutz der Gläubiger be- 

steht das primäre Ziel der Überprüfung darin, ausgehend von den Liquidi- 

tätsverhältnissen des Lizenzbewerbers ein durch Insolvenz bedingtes Aus- 

scheiden während der laufenden Bundesligasaison zu vermeiden. Die Beur- 

teilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit wird ausgehend von der bis- 

herigen wirtschaftlichen Lage und ihrer zukünftigen Erwartung vorgenom- 

men. Falls eine Entscheidung des Ligaverbandes an Auflagen bzw. Bedin- 

gungen geknüpft ist müssen diese dem Bewerber begründet vorgelegt wer- 

den. Der Bewerber muss die Bedingung binnen einer festgesetzten Frist 

(Ausschlussfrist) noch vor Abschluss des Lizenzvertrages (i. d. R. Anfang Ju- 

ni) erfüllen. Werden dem Bewerber Auflagen auferlegt, erhält er zwar die 

Lizenz für die nächste Spielzeit, muss aber die Auflagen in einem festgesetz- 

ten Zeitrahmen erfüllen, da ansonsten Sanktionen 71 drohen. 72 

Das vorrangige Kriterium bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungs- 

fähigkeit ist die Liquiditätssituation des Lizenzbewerbers. Ebenso werden die 

Vermögenslage (siehe III.3.2.) und deren voraussichtliche Entwicklung be- 

rücksichtigt. Das Eigenkapital dient als Risikopuffer und erfüllt eine Haf- 

tungsfunktion. Der Entwicklung der Vermögenslage kommt darüber hinaus 

im Gemeinnützigkeitsrecht eine besondere Bedeutung zu, da die Möglichkeit 

der Verlustverrechnung zwischen dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb – 

69 Vgl. Kicker-Sportmagazin, Nr. 10 vom 31.01.2000, S. 23. 

70 Z. B. Lizenznehmer, Spieler, Partner der Wirtschaft, Medienpartner, etc. 

71 Siehe Gliederungspunkt 4.4. 

72 Vgl. Anhang IX zur LO, S. 1. 

43

der Lizenzspielabteilung – und der ideellen Sphäre des Vereins sehr restriktiv 

geregelt ist. Ist die Lizenzspielabteilung hingegen auf eine Kapitalgesell- 

schaft ausgelagert, kommt diesem Aspekt keine Bedeutung zu. 

44

IV.I. IV.I. IV.I. IV.I. Liquiditätssituation 

Liquiditätssituation 



Die Liquiditätssituation des Bewerbers soll sicherstellen, dass er während der 

zu lizenzierenden Spielzeit jederzeit in der Lage ist, den Spielbetrieb aufrecht 

zu erhalten. Um dies überprüfen zu können, erfolgt die Liquiditätsberech- 

nung für den Zeitraum 31.12.t 73 -1 bis 30.06.t+1 nach folgendem Schema: 

Abb. 5: Liquiditätsberechnung nach Anhang IX zur LO. Eigene Darstellung. 

73 t = aktuelles Jahr. 

45

Ausgehend vom testierten Bestand der flüssigen Mittel am 31.12.t-1 werden 

alle sich aus Bilanz und Planrechnungen ergebenden zahlungswirksamen 

Vorgänge bis zum 30.06.t+1 angesetzt und der Liquiditätssaldo zum 

30.06.t+1 berechnet. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ist nicht gege- 

ben, wenn der Bewerber nicht über die zur Finanzierung des Spielbetriebs 

für die kommende Spielzeit erforderlichen liquiden Mittel verfügt. Wenn die 

auf Grundlage der am 15. März eingereichten Unterlagen berechnete Liquidi- 

tät zum 30.06.t+1 mit einem negativen Betrag schließt, wird die Lizenz – 

wie bereits erwähnt – an die Erfüllung von Bedingungen geknüpft. Diese Mit- 

teilungen macht die DFL gewöhnlich in der zweiten Aprilhälfte. 74 

IV.II. IV.II. IV.II. IV.II. Gegenstand Gegenstand Gegenstand Gegenstand der der der der Prüfung Prüfung Prüfung Prüfung 

Bereits im Jahr 1963, als die Bundesliga eingeführt wurde, bestand eine 

Pflicht zur Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Diese be- 

schränkte sich jedoch auf die verpflichtende Erstellung einer Bilanz sowie 

einer Gewinn- und Verlustrechnung. Im Zuge der zunehmenden Kommerzia- 

lisierung der Bundesliga sowie den damit einhergehenden stetig steigenden 

Einnahmen und Ausgaben wurden die Anforderungen an das Lizenzierungs- 

verfahren an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst. 75 Der Bewer- 

ber hat zum Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit folgende Un- 

terlagen einzureichen: 76 

(1) Die Bilanz zum 31.12.t-1. Die Gliederung entspricht den Bestim- 

mungen gem. § 266 HGB und weist zusätzlich fußballspezifische 

Posten gesondert auf. 

(2) Die Gewinn- und Verlustrechnung für das abgelaufene Spieljahr 

(01.07.t-2 bis 30.06.t-1) und für die erste Hälfte des laufenden 

Spieljahres (01.07.t-1 bis 31.12.t-1) muss nach der vorgegebe- 

nen Gliederung erstellt werden. 

74 Vgl. Müller, 2005, S. 64. 

75 Vgl. Klimmer, 2004, S. 143. 

76 Vgl. Anhang VII zur LO. 

46

(3) Der Anhang ist zu erstellen unter Einbezug der Formblätter zum 

Anlagen-, Forderungs- und Verbindlichkeitenspiegel, der Über- 

sicht zu Eventualverbindlichkeiten und sonstigen finanziellen 

Verpflichtungen, Rangrücktritten, Forderungsverzichten mit Bes- 

serungsschein, der Mittelzu- und Mittelabflüsse im Transferbe- 

reich seit dem 01.07.t-2. 

(4) Der Lagebericht soll zusammen mit dem Jahres-/ Zwischenab- 

schluss insgesamt eine zutreffende Darstellung der Lage des Be- 

werbers vermitteln. Dieser ist vom Wirtschaftsprüfer analog der 

Vorschrift des § 317 Abs. 2 HGB zu prüfen. Die Berichterstattung 

zu den einzelnen Angaben ist auf Verlangen des Ligaverbandes 

bzw. der DFL beweiskräftig zu dokumentieren. 

(5) Die Darstellung der rechtlichen Verhältnisse des Bewerbers. Hier 

soll auf die gesellschaftlichen Grundlagen, steuerlichen Verhält- 

nisse, wichtigen Verträge 77 und auf die Beziehungen zu Beteili- 

gungsunternehmen und verbundenen Unternehmen eingegangen 

werden. 

(6) Gewinn- und Verlustrechnung (01.07.t-2 bis 30.06.t-1 und 

01.07.t-1 bis 31.12.t-1) und Plan-Gewinn- und Verlustrechnung 

(01.01.t bis 30.06.t und 01.07.t bis 30.06.t+1). In der Gewinn- 

und Verlustrechnung sowie in der Plan-Gewinn- und Verlustrech- 

nung sollen die Erträge aus der Fersehverwertung der Meister- 

schaft, Spielerträgen und Verbandsabgaben getrennt ausgewie- 

sen werden. TV-Erträge aus Meisterschaftsspielen werden unter 

der Ertragsposition „Entgelt für die Teilnahme am Spielbetrieb“ 

aufgeführt. 

(7) Bericht eines Wirtschaftsprüfers über die Prüfung des Jahres-/ 

Zwischenabschlusses und des Lageberichts sowie Feststellungen 

aus der Erweiterung des Prüfungsauftrags bezüglich der Plan- 

Gewinn- und Verlustrechnungen, der Einhaltung von Auflagen 

77 

Werbe- und Sponsorenverträge mit einem Volumen von über T€ 500 für Bewerber zur 

Bundesliga bzw. T€ 100 für Bewerber zur 2. Bundesliga und/oder Verträge, die Dritten 

Rchte des Bewerbers überlassen und somit Einflussnamemöglichkeiten sichern, sind hinreichend 

darzustellen. 

47

aus vorangegangen Lizenzierungsverfahren und der Erstellung 

eines Überschuldungsstatus bei bilanzieller Überschuldung. Au- 

ßerdem sollen die Ergebnisse der Prüfung in einem Bestäti- 

gungsvermerk zusammengefasst werden. 

IV.III. IV.III. IV.III. IV.III. Durchführung Durchführung Durchführung Durchführung der der der der zweistufigen zweistufigen zweistufigen zweistufigen Prüfung Prüfung Prüfung Prüfung 

Das Lizenzierungsverfahren durchläuft zwei Stufen. Auf der ersten Stufe fin- 

det eine externe Prüfung durch einen vom Ligaverband beauftragten unab- 

hängigen Wirtschaftsprüfer statt. Anschließend werden auf der zweiten Stufe 

die Unterlagen von der DFL überprüft und die Entscheidung zur Lizenzverga- 

be getroffen. 

Abb. 6: Zeitlicher Ablauf des Lizenzierungsverfahrens. Eigene Darstellung in Anlehnung an 

Klimmer, 2004, S. 140. 

48

IV.III.I. IV.III.I. Erste Stufe: Externe Prüfung Prüfung durch einen einen unabhä unabhängigen unabhä 

ngigen Wir Wirt- Wir t 

schaftsprüfer 

schaftsprüfer 

Für die Prüfung der Rechnungslegung der Bewerber beauftragt der Ligaver- 

band im Einvernehmen mit dem Bewerber einen unabhängigen Wirtschafts- 

prüfer gemäß § 7 LO. Die Abschlussprüfung der Klubs erfolgt nach den Vor- 

schriften der §§ 264 bis 289 i.V.m. §§ 242 ff. HGB und §§ 317, 321 bis 323 

HGB sowie den ergänzenden Bestimmungen nach der Satzung, den Ordnun- 

gen und den Bestimmungen des Ligaverbandes. 78 Dies hat zur Folge dass 

sich Klubs mittels verbandsrechtlicher Bestimmungen nicht nur den handels- 

rechtlichen Vorschriften zur Rechnungslegung unterwerfen, sondern auch 

denen der rechtlichen Normen zur Prüfung. Die Überprüfungspflicht erstreckt 

sich auf alle Kapitalgesellschaften, die sich um eine Lizenz bewerben. Die in 

§ 316 Abs. 1 HGB festgesetzte Befreiung von kleinen Kapitalgesellschaften 

von der Prüfung gem. § 267 Abs. 1 HGB kommt in den Vorschriften des Li- 

gaverbandes nicht zur Anwendung. 79 Der Wirtschaftsprüfer hat neben den 

handelsrechtlichen Regelungen auch die ergänzenden Bestimmungen des 

Anhangs VII der Lizenzierungsordnung zu beachten. Somit liegt ein erweiter- 

ter Prüfungsauftrag vor, der vor allen Dingen eine Plausibilitätskontrolle der 

Plan-Gewinn- und Verlustrechnung, die Überprüfung der Einhaltung mög- 

licher Auflagen der abgelaufenen und der aktuellen Spielzeit sowie die Er- 

stellung eines Überschuldungsstatus bei bilanzieller Überschuldung umfasst. 

Falls es sich bei dem zu prüfenden Klub um eine börsennotierte Kapitalge- 

sellschaft handelt 80 , muss der Prüfungsauftrag auch die Analyse eines Risi- 

kofrüherkennungssystems gem. § 91 Abs. 2 AktG einschließen. 81 Der Liga- 

verband weist darauf hin, dass für sämtliche Prüfungshandlungen durch 

Wirtschaftsprüfer die Standards des Instituts der Wirtschaftsprüfer in 

Deutschland anzuwenden sind. 

Ausdrücklich sind dies die Grundsätze ordnungsmäßiger Berichterstattung 

bei Abschlussprüfungen (IDW PS 450) und Grundsätze für die ordnungs- 

78 Vgl. Anhang VII b zur LO. 

79 Vgl. Galli / Gömmel / Holzhäuser / Straub, 2002, S. 90. 

80 In Deutschland werden nur Aktien von Borussia Dortmund an der Börse gehandelt. 

81 Vgl. Klimmer, 2004, S. 144. 

49

mäßige Erteilung von Bestätigungsvermerken bei Abschlussprüfungen (IDW 

PS 400). 

Abb. 7: Gliederung des Prüfungsberichts. Eigene Darstellung in Anlehnung an Klimmer, 

2004, S. 145. 

Abschließend ist zu erwähnen dass der Wirtschaftsprüfer nur die Aufgabe 

hat, die Richtigkeit der einzureichenden Unterlagen zu dokumentieren und 

per Testat zu bestätigen. Es fällt nicht in seinen Aufgabenbereich, ein end- 

gültiges Urteil über die wirtschaftliche Lage des Bewerbers zu fällen. Dies 

erfolgt ausschließlich durch die DFL. 

50

IV.III.II IV.III.II IV.III.II Zweite Stufe: Interne Prüfung durch die Organe des Ligave Ligaver- Ligave r 

bandes 

bandes 

Ausgehend von den vom Bewerber erstellten und vom Wirtschaftsprüfer ge- 

prüften Unterlagen und Rechnungslegungen urteilen schließlich die Gremien 

des Ligaverbandes bzw. seiner Tochtergesellschaft DFL über die wirtschaft- 

liche Lage des Klubs. Die Kriterien zur Beurteilung sind seit der Saison 

2002/2003 im Anhang IX der LO offen gelegt. Bis einschließlich der Spielzeit 

2001/2002 waren die entscheidenden Kriterien nur den Mitgliedern des Li- 

zenzierungsausschusses bekannt, den Klubs und den Wirtschaftsprüfern hin- 

gegen nicht. Erst nach einer richterlichen Anordnung in dem Gerichtsverfah- 

ren von Tennis Borussia Berlin gegen den Deutschen Fußball Bund wurde 

das Verfahren transparenter und für jedermann einsehbar. 

Schwerpunkt ist die Beurteilung der Liquiditätsverhältnisse der Klubs. Die 

primären Ziele sind die Sicherstellung des Spielbetriebs und dass der Klub 

jederzeit in der Lage sein muss, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzu- 

kommen. Dies wird anhand der Liquiditätsberechnung (vgl. Abb. 5) beurteilt, 

welche mit den Zahlen der eingereichten Unterlagen bedient wird. In diesem 

Zusammenhang wird zusätzlich gefordert dass das Vermögen des Bewerbers 

durch den Spielbetrieb nicht nachhaltig gemindert wird. Zur Beurteilung der 

Lizenzvergabe wird hier die Spitzenkennzahl „Vermögenslage per 31.12.t-1“ 

gebildet. 82 

82 Vgl. Klimmer, 2004, S. 148. 

51

Abb. 8: Beurteilung der Vermögenslage. Eigene Darstellung in Anlehnung an Klimmer, 

2004, S. 148. 

Auf Grundlage der Kennzahlen „Liquidität per 30.06.t+1“ und „Vermögensla- 

ge per 31.12.t-1“ können die Gremien auf vier mögliche Entscheidungsalter- 

nativen zurückgreifen. 

Abb. 9: Entscheidungsmatrix des Ligaverbandes. Eigene Darstellung in Anlehnung an Galli / 

Gömmel / Holzhäuser / Straub, 2002, S. 83. 

Wenn bei der internen Prüfung für eine der beiden Kennzahlen ein negativer 

Wert ermittelt wird, erhält der Bewerber die Lizenz nur unter Auflagen bzw. 

Bedingungen. Erhält ein Klub die Lizenz unter Auflagen, so ist er zwar dazu 

berechtigt an der zu lizenzierenden Spielzeit teilzunehmen, muss aber in 

dieser Zeit die festgelegten Auflagen einhalten. Wird ein Verstoß gegen die 

Auflagen festgestellt, führt dies für gewöhnlich zu Sanktionen 83 gegen den 

Klub. Werden vom Ligaverband Bedingungen festgelegt, so muss der Be- 

werber diese innerhalb einer Frist (Ausschlussfrist) erfüllen. Ein solcher 

Nachweis kann etwa in einer Liquiditätsreserve in bar hinterlegt werden oder 

83 Siehe Gliederungspunkt IV.IV. 

52

in einer Bürgschaft bestehen. Der Lizenzerhalt erfolgt ausschließlich nach 

Erfüllung der Bedingungen. 84 

Für den Fall von zwei positiven Werten wird die Lizenz ohne jegliche Ein- 

schränkung erteilt. Sollten allerdings beide Werte negativ sein, wird die Li- 

zenz verweigert. Zu erwähnen ist außerdem, dass ablehnende Entscheidun- 

gen und solche für die Erteilung einer Lizenz unter Auflagen oder Bedingun- 

gen unter Beifügung einer Rechtsmittelbelehrung zu begründen sind. Eine 

Entscheidung kann nur von dem betroffenen Bewerber angefochten werden. 

Dieser kann innerhalb einer Woche nach Zustellung der ersten Entscheidung 

Beschwerde einlegen und innerhalb dieser Ausschlussfrist neue Tatsachen 

vortragen. Diese müssen begründet und belegt sein und bei der DFL vorge- 

legt werden. Ist der Bewerber auch mit der zweiten Entscheidung nicht ein- 

verstanden, so kann er erneut Beschwerde einlegen und innerhalb von fünf 

Tagen nach der Zustellung letztmalig neue Tatsachen vortragen. Diese müs- 

sen nun dem Vorstand des Ligaverbandes vorgelegt werden, der nach einer 

Anhörung des Bewerbers und der Vorinstanz endgültig über den Sachverhalt 

entscheidet. Ebenso endgültig sind auch die Entscheidungen über die Erfül- 

lung der Bedingungen für die Lizenzerteilung. Gem. § 9 Nr. 6 LO können 

Mitglieder des Ligavorstandes, die ein direktes Interesse am Ausgang des 

jeweiligen Verfahrens haben, nicht bei der Entscheidung mitwirken. Danach 

bleibt dem Klub nur noch die Anrufung des Ständigen Schiedsgerichts. 85 

Nach § 13 der Ligaverband Satzung werden Streitigkeiten zwischen dem Li- 

gaverband und dem Bewerber nach der Ausschöpfung der verbandsinternen 

Instanzen als Ersatz des ordentlichen Rechtsweges durch ein neutrales 

Ständiges Schiedsgericht entschieden. 86 

Zusätzlich zum Lizenzierungsverfahren existiert im Lizenzfußball seit den 

80er Jahren ein Sicherungsfonds. An diesem sind die Klubs der Lizenzligen 

beteiligt und haben dadurch die Möglichkeit, bei kurzfristigen Liquiditätseng- 

pässen finanzielle Mittel zur Überbrückung in Anspruch zu nehmen. Dies ist 

im Interesse aller Lizenznehmer, da somit der laufende Spielbetrieb nicht 

84 Vgl. Klimmer, 2004, S. 149. 

85 Vgl. Müller, 2005, S. 69. 

86 Vgl. Ligaverband-Satzung, 2004, § 13. 

53

gefährdet wird. Der Sicherungsfonds hat eine Deckung von zehn Millionen 

Euro pro Spielzeit. Dieser Betrag steht während einer Spielzeit vom ersten 

Spieltag bis zum 30. April zur Verfügung. Jeder Klub sollte auf einem Treu- 

handkonto der DFL einen Betrag in Höhe eines monatlichen Personalauf- 

wands Spielbetrieb einzahlen. Bevor der Klub auf den Sicherungsfonds zu- 

rückgreifen darf muss er ohne Angabe von Gründen eine Auszahlung bean- 

tragen. Jeder Lizenznehmer kann einen Betrag in Höhe von bis zu zwei der 

in der Plan-Gewinn- und Verlustrechnung der Lizenzierungsunterlagen für 

die laufende Spielzeit geplanten Monatsgehälter seines Personalaufwandes in 

Anspruch nehmen, höchstens aber fünf Millionen Euro. Der Lizenznehmer 

muss dann allerdings einen Punktabzug hinnehmen. Bei einer Inanspruch- 

nahme des Sicherungsfonds durch Auszahlungen von bis zu einem geplanten 

monatlichen Gehalt für das Personal wird dem Klub noch in der laufenden 

Spielzeit ein Gewinnpunkt aberkannt. Je höher die Inanspruchnahme aus- 

fällt, desto mehr Gewinnpunkte werden abgezogen. Die Rückzahlung ein- 

schließlich der Zinsen in Höhe von fünf Prozent ist Bedingung für den Nach- 

weis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit im Lizenzierungsverfahren für 

die kommende Spielzeit. Falls die Rückzahlung nicht erfolgt, erhält der Klub 

keine Lizenz für die nächste Saison. Dieser rückerstattete Betrag wird nach 

einem Verteilungsschlüssel an die übrigen Lizenznehmer derjenigen Spielzeit 

ausgeschüttet, in welcher der Sicherungsfonds in Anspruch genommen wur- 

de. 87 

IV.IV. IV.IV. IV.IV. IV.IV. Sanktionen 

Sanktionen 

Sanktionen 

Sanktionen 

Bei wesentlichen Verstößen gegen die im Lizenzvertrag abgeschlossenen 

Verpflichtungen ist die DFL gem. § 6 des Lizenzvertrages dazu berechtigt, 

eine auf dem Lizenzvertrag beruhende Vertragsstrafe gegen den jeweiligen 

Klub festzusetzen. Falls der Lizenznehmer gegen die eingegangenen Ver- 

pflichtungen im Lizenzierungsverfahren verstößt, wird folgende Vertragsstra- 

fe festgesetzt: 

87 Vgl. Anhang VIII zur LO. 

54

„Verstoß gegen Verpflichtungen aus der Auflage Bestätigung der wirtschaft- 

lichen Leistungsfähigkeit während der Spielzeit.“ 88 Im Rahmen dieser Strafe 

gibt es drei mögliche Sanktionen: Gehen die Unterlagen zur Bestätigung der 

wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erst nach dem 31.10. bei der DFL ein, 

wird eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro festgesetzt. Bei Einreichung 

nach dem 30.11. erfolgt eine Geldstrafe zwischen 250.000 Euro und maxi- 

mal 1.000.000 Euro. Der Klub muss mit der Aberkennung von zwei Gewinn- 

punkten in der laufenden Spielzeit rechnen, falls die Vorlage nach dem 

15.12. unvollständig oder gar nicht erfolgt. 89 Die DFL behält sich bei der 

letzten Möglichkeit das Zustimmungsrecht zu etwaigen Spielerverpflichtun- 

gen in der zweiten Wechselperiode im Januar vor. 90 

Sollte der Lizenznehmer gegen die Kapitalauflage 91 , die immer dann aus- 

gesprochen wird wenn der Bewerber ein negatives Eigenkapital oder einen 

nicht gedeckten Fehlbetrag in der Bilanz 31.12.t-1 ausweist, verstoßen, 

kommt es zu Geldstrafen in Höhe von fünf Prozent der Eigenkapitalver- 

schlechterung. Falls sich das Eigenkapital im darauf folgenden Jahr nicht 

verbessert, wird eine Geldstrafe in Höhe von zehn Prozent berechnet und ein 

Gewinnpunkt sofort abgezogen. Bei jeder weiteren Verschlechterung im je- 

weiligen Folgejahr werden dem Klub in der laufenden Saison mit sofortiger 

Wirkung drei Gewinnpunkte aberkannt. 92 Verbessert sich das negative Ei- 

genkapital in einem Jahr, so wird eine Eigenkapitalverschlechterung im Fol- 

gejahr als erstmalige Eigenkapitalverschlechterung behandelt. 

Im Falle der Nichterfüllung der einem Klub auferlegten Auflagen, welche die 

Stellung einer Liquiditätsreserve und bzw. oder die Erbringung von Nach- 

weisen zur Schließung der Liquiditätslücke innerhalb einer bestimmten Frist 

zum Inhalt hat, wird die Aberkennung von zwei Gewinnpunkten mit soforti- 

ger Wirkung in der laufenden Spielzeit ausgesprochen. 93 Sollte ein Klub ge- 

gen die Auflage verstoßen, vor der Verpflichtung eines neuen Spielers die 

88 Quelle: Anhang XII zur LO, 2006. 

89 Vgl. Anhang XII zur LO, 2006. 

90 Vgl. Anhang XI zur LO, 2006, Ziffer V Nr. 4. 

91 Das sich aus der Bilanz/Zwischenbilanz per 31.12.t-1 ergebene Eigenkapital darf sich bis 

zum 31.12.t nicht verschlechtern. 

92 Vgl. Anhang XII zur LO, 2006, Nr. 2 a). 

93 Vgl. Anhang XII zur LO, 2006, Nr. 2 b). 

55

Zustimmung der DFL einzuholen, so werden ihm ebenfalls zwei Gewinnpunk- 

te in der laufenden Saison abgezogen. 94 

Bei Fristversäumnissen zur Übersendung der Ticketabrechnungen, Unterla- 

gen zur Erfüllung von Auflagen oder Vorlage der Unterlagen für die Beurtei- 

lung der Voraussetzungen für die Lizenzerteilung wird von der DFL eine 

Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro verhängt. 95 

94 Vgl. Anhang XII zur LO, 2006, Nr. 2 c). 

95 Vgl. Anhang XII zur LO, 2006, Nr. 3. 

56

V. V. Rechnungslegung 

Rechnungslegung 

V.I. V.I. V.I. V.I. Der Der Der Der Jahresabschluss 

Jahresabschluss 



Die Rechnungslegung der Klubs erfolgt auf Basis der §§ 264 bis 289 i. V. m. 

§§ 242 ff. HGB und §§ 317, 321 bis 323 HGB sowie den ergänzenden Be- 

stimmungen nach der Satzung, den Ordnungen und den Bestimmungen des 

Ligaverbandes. Diese sind dann auch die Unterlagen, die auch nach § 7 LO 

für den Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einzureichen sind. 96 

Ab dem 1.1.2005 besteht für kapitalmarktorientierte europäische Unterneh- 

men die Verpflichtung, ihre Abschlüsse nach IFRS aufzustellen. Diese Frist 

verlängerte sich für Unternehmen, die den Kapitalmarkt lediglich über 

Fremdkapitaltitel in Anspruch nehmen, bis zum 1.1.2007. 

Der wesentliche Unterschied der IFRS zum HGB ist, dass nicht mehr die 

Schutzfunktion der Gläubiger im Vordergrund steht. Vielmehr sollen den 

Share- und Stakeholdern Informationen zur Verfügung gestellt werden, die 

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, 

Finanz-, und Ertragslage des jeweiligen Unternehmens vermitteln. Dieser 

vorrangige Grundsatz führt in Deutschland im Gegensatz zur Bilanz nach 

HGB in der Regel zu einer Erhöhung von Bilanzsumme und Jahresüber- 

schuss. Anders als nach IFRS dominiert im HGB das Vorsichtsprinzip, wel- 

ches letztlich dem Gläubigerschutz und der vorsichtigen Bemessung der 

Ausschüttungsprämie sowie der Ertragssteuerzahlungen dient. Das Ziel der 

IFRS ist es, ein neues reales Unternehmensbild zu erstellen. 97 

Der Börsengang stellt für Fußball-Kapitalgesellschaften eine Möglichkeit der 

zusätzlichen Kapitalaufnahme dar. 98 Spätestens seit dem 1.1.2007 sind also 

auch Fußball-Kapitalgesellschaften dazu verpflichtet die Bilanzierung nach 

IFRS vorzunehmen, selbst wenn sie den Kapitalmarkt nur über die Platzie- 

rung einer Anleihe in Anspruch nehmen. 99 

96 Vgl. Thyll, 2004, S. 172. 

97 Vgl. http://www.verhuelsdonk.de/site001/04_vpakt/docs/2006_02/wir01.htm. 

98 Bsp.: Borussia Dortmund. 

99 Vgl. Wehrheim / Zulauf, 2007, S. 221. 

57

V.II. V.II. V.II. V.II. Bilanz Bilanz Bilanz Bilanz 

Es ist eine Bilanz zum 31.12.t-1 nach dem Gliederungsschema gem. § 266 

HGB, erweitert mit fußballspezifischen Posten, aufzustellen: 100 

Aktiva 

A. Anlagevermögen 

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 

und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 

2. Geschäfts- und Firmenwert 

3. Spielerwerte 101 

4. Geleistete Anzahlungen auf Spielerwerte 

II. Sachanlagen 

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, ein- 

schließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 

2. Technische Anlagen und Maschinen 

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 

III. Finanzanlagen 

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 

3. Beteiligungen 

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungs- 

verhältnis besteht 

5. Wertpapiere des Anlagevermögens 

6. Sonstige Ausleihungen 

7. Kaution - Ligaverband 102 

B. Umlaufvermögen 

I. Vorräte 

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 


101 Vgl. BFH-Urteil vom 26.08.1992 IR 24/91. 

102 Vgl. § 7 Ziffer 2 b) LO i. V. m. Anhang VIII LO. 

58

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 

2. Forderungen aus Transfers 

3. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 

4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteili- 

gungsverhältnis besteht 

5. Forderungen gegen juristische und/oder natürliche Personen, 

die direkt mit Mitgliedern von Organen des Lizenznehmers 

verbunden sind 

6. Sonstige Vermögensgegenstände 

III. Wertpapiere 

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 

2. Eigene Anteile 

3. Sonstige Wertpapiere 

IV. Schecks, Kassenbestand, Bundesbank- und Postgiroguthaben, 

Guthaben bei Kreditinstituten 

C. Rechnungsabgrenzungsposten 

Passiva 

A. Vereinsvermögen/Eigenkapital 

I. Gezeichnetes Kapital 

II. Kapitalrücklage 

III. Gewinnrücklage 

1. Gesetzliche Rücklage 

2. Rücklage für eigene Anteile 

3. Satzungsmäßige Rücklage 

4. Andere Gewinnrücklagen 

IV. Gewinn-/Verlustvortrag 

V. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 

B. Rückstellungen 

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 

2. Steuerrückstellungen 

3. Sonstige Rückstellungen 

C. Verbindlichkeiten 

1. Anleihen – davon konvertibel 

59

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 

3. Erhaltene Auszahlungen auf Bestellungen 

4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 

5. Verbindlichkeiten aus Transfers 

6. Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und 

der Ausstellung eigener Wechsel 

7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 

8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Be- 

teiligungsverhältnis besteht 

9. Sonstige Verbindlichkeiten 

a. Davon aus Steuern 

b. Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 

D. Rechnungsabgrenzungsposten 

Mit Ausnahme des Postens Spielerwerte gibt es keine wesentlichen Beson- 

derheiten gegenüber der handelsrechtlichen Bilanzierung. Die zusätzlichen 

fußballspezifischen Posten bei den Forderungen und Verbindlichkeiten dienen 

der Transparenz für den Ligaverband. 

Die Erlöse im Lizenzfußball stammen hauptsächlich aus Sponsoring, Wer- 

bung, Licensing, Merchandising, Zuschauereinnahmen, dem Verkauf von 

Fernseh- und Medienrechten 103 und aus Spielertransfers. Diese werden vor 

allem durch immaterielle Vermögenswerte geprägt. Im Mittelpunkt steht da- 

bei die eigene Marke 104 , die unter anderem durch Lizenzrechte am Logo für 

Einnahmen verantwortlich ist. Auch direkte oder abgeleitete Rechte sind von 

Bedeutung. Diese beruhen auf arbeitsvertraglichen oder mitgliedschaftlichen 

Regelungen. Dadurch werden die Klubs in die Lage versetzt, künftigen Nut- 

zen zu ziehen, indem Spieler (Human Resources) sportlich in der Mannschaft 

und für Vermarktungszwecke eingesetzt sowie gegebenenfalls während des 

103 

Die Fernseh- und Medienrechte werden zentral von der DFL angeboten. Die Einnahmen 

für die Klubs ergeben sich nach einem Verteilungsschlüssel. 

104 

Vgl.: http://www.bbdoconsulting.com/news...PM_Fussballclub_Ranking_2007.pdf, S. 2. 

Der Markenwert des FC Bayern München wird auf 727 Mio. Euro geschätzt. 

60

laufenden Vertrages gegen eine Tranferentschädigung an einen anderen 

Klub abgegeben werden. 105 

V.II.I. V.II.I. V.II.I. V.II.I. Aktivierung Aktivierung Aktivierung Aktivierung der der der der Spielerwerte 

Spielerwerte 

Spielerwerte 

Spielerwerte 

„Ein Vermögenswert liegt vor, wenn es sich bei dem Spielerwert um eine 

vom betreffenden Unternehmen kontrollierte ökonomische Ressource han- 

delt, die aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit einen künftigen 

wirtschaftlichen Nutzenzufluss für das Unternehmen erwarten lässt.“ 106 

Ein zukünftiger Nutzen eines Wirtschaftsgutes, der auf Ereignisse in der Ver- 

gangenheit beruht, führt zwingend zu einer Aktivierung. 

Eine zwingende Voraussetzung für einen Spielerwechsel von einem Verein zu 

einem anderen war gem. § 29 LSpSt des DFB in der Fassung vom 1.5.1985, 

dass der aufnehmende Verein an den abgebenden Verein – ungeachtet des 

Bestehens eines Arbeitsvertrages beim abgebenden Verein – eine Transfer- 

entschädigung zu zahlen hatte. Am 26.8.1992 hat der Bundesfinanzhof mit 

Hinweis auf § 29 LSpSt entschieden, dass Transferentschädigungen beim 

Spielerwechsel im Lizenzfußball Anschaffungskosten für die Spielerlaubnis 

darstellen und folglich als entgeltlich erworbene immaterielle Wirtschaftsgü- 

ter zu aktivieren sind. 107 Auf dieses Urteil stützt sich die Finanzverwaltung 

nach wie vor, obwohl zwischenzeitlich weitreichende Rechtsänderungen er- 

folgten: Die wohl tiefgreifenste Änderung trat am 15.12.1995 mit dem sog. 

Bosman-Urteil 108 des Europäischen Gerichtshof (EuGH) ein, das zur grund- 

sätzlichen Freiheit der Berufswahl von Berufsspielern ergangen ist und zum 

Inhalt hatte, dass im Falle eines abgelaufenen Arbeitsvertrages zwischen 

Spieler und abgebendem Verein keine Transferentschädigung mehr zu leis- 

ten sei. Unmittelbar nach Ergehen dieses EuGH-Urteils hat der DFB die in 

105 Vgl. Galli, 2005, S. 645. 

106 Quelle: Wehrheim / Zulauf, 2007, S. 221. 

107 Vgl. BFH vom 26.8.1992 – I R 24/91, BStBl. II 1992, 977. 

108 Vgl. EuGH vom 15.12.1995 – Rs. C-415/93 – Bosman. 

61

§ 29 LSpSt geregelte Verpflichtung zur Zahlung einer Transferentschädigung 

mit Wirkung ab dem 1.1.1997 ersatzlos gestrichen. 

Seither gibt es somit keine satzungsrechtliche Regelung mehr, nach der 

beim Klubwechsel eines Spielers eine Transferentschädigung zu zahlen ist. 

Selbst nach der Strukturreform und der Gründung des Ligaverbandes wurde 

keine dem § 29 LSpSt entsprechende Regelung in der neuen Lizenzordnung 

Spieler (LOS) erlassen. Obwohl die Aktivierung von Transferentschädigungen 

nicht mehr mit den Vorschriften des LSpSt zu begründen ist und ein Rechts- 

vakuum entstanden ist, verfährt die Finanzverwaltung wie bisher und stützt 

sich auf das BFH-Urteil IR 24/91 vom 26.8.1992. 109 Auch bei den Klubs sind 

Transferzahlungen bei laufenden Arbeitsverträgen weiterhin gängige Praxis. 

Gem. § 248 Abs. 2 HGB i. V. m. § 5 Abs. 2 EStG ist für immaterielle Wirt- 

schaftsgüter des Anlagevermögens nur dann ein Aktivposten anzusetzen, 

wenn sie entgeltlich erworben wurden. Laut dem Est-Handbuch 2006 wird 

als Beispiel für immaterielle Wirtschaftsgüter i. S. d. § 5 Abs. 2 EStG die 

Spielerlaubnis nach Maßgabe des Lizenzspielerstatus des DFB genannt, die 

es so nicht mehr gibt. 

Nach den Bestimmungen der LOS erhält ein vertraglich an einen anderen 

Verein gebundener Spieler nur dann eine Spielerlaubnis für die beiden Li- 

zenzligen, wenn der abgebende Verein der Aufnahme des Spielers auf die 

Transferliste zugestimmt hat. Die Transferliste ist gem. § 4 LOS eine Einrich- 

tung des Ligaverbandes zur Offenlegung des Vereinswechsels von Lizenz- 

spielern, um einen geordneten Ablauf des Spielbetriebs sicherzustellen. Vor- 

aussetzung für die Aufnahme in die Transferliste ist, dass bei einem Wechsel 

die Verträge zum Zeitpunkt der Antragstellung fristgerecht gekündigt oder in 

beiderseitigem Einverständnis aufgelöst worden sind oder zu diesem Zeit- 

punkt auslaufen. Für die Aufnahme von Spielern aus dem Ausland muss ein 

gemeinsamer Antrag von ausländischem Klub und Spieler zur Aufnahme auf 

die Transferliste vorliegen. Sollte dieser Antrag nicht vorliegen, kann er 

durch die Einwilligung des zuständigen ausländischen Verbandes ersetzt 

werden. 110 

109 Vgl. ESt-Handbuch 2006, H 5.5. 

110 Vgl. § 4 LOS. 

62

Experten sind der Meinung, dass der BFH in seinem Urteil I R 24/91 nach 

fälschlicherweise davon ausgeht, dass die Spielerlaubnis für einen Spieler 

dem Klub zugesprochen wird. Die Spielerlaubnis wird aber wie schon in der 

Vergangenheit nur dem Spieler selbst erteilt. 111 Infolgedessen kann die Be- 

gründung für die Aktivierung der Anschaffungskosten der Spielerlaubnis 

nicht auf das BFH-Urteil I R 24/91 gestützt werden. Die Voraussetzungen für 

die Erteilung der Spielerlaubnis sind der Abschluss eines wirksamen Arbeits- 

vertrages zwischen dem Spieler und dem Klub, zu dem er wechseln will, und 

dass der Spieler rechtlich an keinem anderen Klub gebunden ist. Erst mit 

dem Abschluss des Arbeitsvertrages und der Erteilung der Spielerlaubnis an 

den Spieler erwirbt der Klub die Berechtigung, den Spieler einzusetzen. 

Die Spielberechtigung des aufnehmenden Klubs ist demnach kein Wirt- 

schaftsgut i. S. d. § 5 Abs. 2 EStG, da sie nicht entgeltlich erworben wird 

und gem. § 248 Abs. 2 HGB nicht zu aktivieren ist. Zwischen dem abgeben- 

den und dem aufnehmenden Klub wird zwar ein gegenseitiger Vertrag ge- 

schlossen, durch welchen der aufnehmende Klub jedoch nicht die Spielbe- 

rechtigung erwirbt. Diese entsteht erst mit Abschluss des Arbeitsvertrages 

zwischen Spieler und Klub und der danach erfolgenden Erteilung der Spiel- 

erlaubnis durch den Ligaverband an den Spieler. 112 Anzumerken ist aber, 

dass die Finanzverwaltung immer auf eine Aktivierung nach § 5 Abs. 2 EStG 

besteht und somit die Meinungen zum rechtlichen Sachverhalt im Schrifttum 

erheblich auseinander gehen. Es bleibt wohl in Zukunft einer weiteren 

höchstrichterlichen Entscheidung vorbehalten, in der Frage der Aktivierung 

der Spielerwerte, Rechtsklarheit zu schaffen. 

111 Vgl. § 13 LOS. 

112 Vgl. Jansen, 2007, S. 838. 

63

V.II.II. V.II.II. V.II.II. V.II.II. Bewertung Bewertung Bewertung Bewertung der der der der Spielerwerte 

Spielerwerte 

Spielerwerte 

Spielerwerte 

Der Wert eines Spielers bestimmt sich aus Angebot und Nachfrage auf dem 

Transfermarkt. Darüber hinaus gibt es noch weitere Indikatoren, die für die 

Spielerbewertung von Bedeutung sind. So sollten zunächst die Ligazugehö- 

rigkeit des abgebenden Vereins und die Position des Spielers sowie dessen 

sportliche Tauglichkeit betrachtet werden. Außerdem müssen sein Alter und 

die Restlaufzeit des Arbeitsvertrages in die Bewertung einfließen. Jüngere 

Spieler haben anders als ältere eine längere „Restnutzungsdauer“, stärkere 

physische Leistungsfähigkeit und weisen noch Entwicklungspotenzial auf, 

was den Nutzen für den aufnehmenden Klub steigern kann. 113 Bei der Lauf- 

zeit des Vertrages ist entscheidend, wie lange dieser noch gültig ist, da nach 

Ablauf des Vertrages Transferzahlungen nicht mehr nötig sind. 114 

Natürlich will ein Klub die Spieler an sich binden, von denen er überzeugt ist, 

dass sie ihm einen sportlichen und somit wirtschaftlichen Erfolg erbringen. 

Der Klub hat den Vorteil einen Spieler der eigenen Mannschaft für Vermark- 

tungszwecke einsetzen zu können. Zum Beispiel könnten die Einnahmen aus 

dem Trikotverkauf laut einer Prognose des FC Bayern München in der Saison 

2007/2008 einen neuen Höchststand von 900.000 115 verkauften Trikots er- 

reichen und somit einen erheblichen Teil zur Amortisation der Kosten für 

Spielerneuzugänge beitragen. 

113 Vgl. Galli, 2005, S. 647. 

114 Seit dem sog. "Bosman-Urteil" dürfen vertragslose Spieler ablösefrei den Klub wechseln. 

115 Vgl. http://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/finale-bestseller-fc- 

bayern_aid_262731.html . 

64

V.II.III. V.II.III. V.II.III. V.II.III. Bewertungsverfahren 

Bewertungsverfahren 



Die Bewertung von Spielervermögen erfolgt grundsätzlich nach denselben 

theoretischen Ansätzen und Methoden wie die Bewertung von Unternehmen 

und sonstigen Vermögenswerten. Die Spielerwerte können somit auf Basis 

historischer Anschaffungs- und Herstellungs- bzw. Entwicklungskosten (kos- 

tenorientierter Ansatz), mit Hilfe des Discounted Cashflow-Verfahrens (kapi- 

talwertorientierter Ansatz) sowie mittels unterschiedlicher Marktpreisverfah- 

ren (marktpreisorientierter Ansatz) ermittelt werden. 116 

Abb. 10: Methoden der Spielerbewertung. Eigene Darstellung in Anlehnung an Fischer / 

Rödl / Schmid, 2006, S. 311. 

In der Bilanz wird nur das erworbene Spielervermögen nach den Vorschriften 

des HGB mit den gezahlten Anschaffungskosten (entspricht der Transferent- 

schädigung) als immaterieller Vermögensgegenstand im Sinne eines konzes- 

sionsähnlichen Rechts aktiviert. Dieser wird planmäßig über die Laufzeit des 

Arbeitsvertrages abgeschrieben, da die Spielerlaubnis mit Ablauf der Ver- 

tragsdauer ihre Gültigkeit verliert. Bei einer dauerhaften Wertminderung des 

Spielers (z. B. Sportinvalidität) muss darüber hinaus eine außerordentliche 

Abschreibung vorgenommen werden. Bei einer vorübergehenden Wertmin- 

derung besteht gem. § 253 Abs. 2 HGB für die Klubs ein Abschreibungswahl- 

recht. Spieler aus eigenen Jugend- und Amateurmannschaften dürfen han- 

dels- und steuerrechtlich nicht aktiviert werden, da für selbst geschaffene 

immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ein Aktivie- 

rungsverbot nach § 248 Abs. 2 HGB besteht. 117 Es muss außerdem ange- 

116 Vgl. KPMG, 2006, S. 6. 

117 Vgl. KPMG, 2006, S. 4. 

65

merkt werden, dass ein sportlicher Abstieg von der 1. in die 2. Bundesliga 

ein Kriterium für die Bewertung sein sollte. Der Spielerwert verliert selbstän- 

dig an Wert, sobald der Spieler für einen Klub in der 2. Bundesliga spielt. 118 

Bei der Bewertung muss diesem Umstand Rechnung getragen werden. 

V.III. V.III. V.III. V.III. Gewinn Gewinn---- Gewinn Gewinn und und und und Verlustrechnung 

Verlustrechnung 



Die Gewinn- und Verlustrechnungen für das abgelaufene Spieljahr (01.07.t-2 

bis 30.06.t-1) und für die erste Hälfte der laufenden Saison (01.07.t-1 bis 

31.12.t-1) sind nach einer vom Ligaverband vorgegebenen Gliederung auf- 

zustellen. Die Zahlenangabe für die laufende Saison ist im Hinblick auf die 

Lizenzerteilung für das Spieljahr und die Plan-Gewinn- und Verlustrechnung 

notwendig. Anders als die Bilanz ist die GuV stärker durch fußballspezifische 

Posten gekennzeichnet. 119 

1. Umsatzerlöse 

1.1. Spielbetrieb 

1.1.1 Meisterschaftsspiele 

1.1.2 Pokalspiele 

1.1.3 Internationale Wettbewerbe 

1.1.4 Sonstige 

1.2 Werbung 

1.2.1 Hauptsponsor 

1.2.2 Bandenwerbung 

1.2.3 Ausstatter / Ausrüster 

1.2.4 Co-Sponsoren 


1.3 Fernseh- und Hörfunkverwertung 

1.3.1 Meisterschaft 

118 

Laut www.transfermarkt.de sank der Marktwert von Benjamin Lauth nach seinem Wechsel 

von Hannover 96 (1. Bundesliga) zu TSV 1860 München (2. Bundesliga) um mehr als 

zwei Millionen Euro (Schätzung). 

119 

Vgl. Thyll, 2004, S. 175. 

66

1.3.2 Pokal 

1.3.3 Internationale Wettbewerbe 


1.4 Transfer 

1.5 Handel 

1.4.1 Ausbildungsentschädigung 

1.4.2 Transferentschädigung 

1.4.3 Ausleihentschädigung 

1.5.1 Warenwirtschaft / Merchandising 

1.5.2 Überlassung von Nutzungsrechten 

1.5.3 Catering 


1.6 Vermietung und Verpachtung 

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen 

Erzeugnissen 

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 

4. Sonstige betriebliche Erträge 

4.1 DFB Grundlagen-Vertrag 

4.1.1 § 7 Abs. 3 – Anteil aus Verteilung an alle Lizenznehmer 

gemäß TV-Schema 

4.1.2 § 7 Abs. 3 – Anteil aus Verteilung nur an Nationalspieler 

abstellende Lizenznehmer 

4.1.3 § 7 Abs. 4 – Abstellungsentschädigung für Nationalspieler 

4.2 Signing Fees 

4.3 Mitgliedsbeiträge 

4.4 Zuwendungen Dritter 

4.4.1 Spenden 

4.4.2 Öffentliche Zuschüsse 

4.5 Amateur- und Jugendfußball 

4.6 Andere Abteilungen 

4.7 Sonstige 

67

5. Materialaufwand 

5.1 Gesundheitliche Betreuung 

5.2 Kleidung und Sportmaterialien 

5.3 Sonstiger Materialaufwand 

6. Personalaufwand 

6.1 Personalaufwand Spielbetrieb 

6.1.1 Löhne und Gehälter 

6.1.1.1 Grundgehälter 

6.1.1.2 Jahresleistungsprämien 

6.1.1.3 Einsatzprämien 

6.1.1.4 Punktprämien 

6.1.1.5 Sondervereinbarung/Handgeld 

6.1.1.6 Abfindungen 

6.1.2 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersvorsorgung 

6.1.2.1 Gesetzlicher sozialer Aufwand 

6.1.2.2 Aufwand für VBG 

6.2 Personalaufwand für Handel und Verwaltung 


6.2.2 Soziale Abgaben 

6.3 Personalaufwand für Amateur- und Jugendfußball 



6.4 Personalaufwand für andere Abteilungen 



7. Abschreibungen 

7.1 Spielervermögen 

7.2 Sachanlagen 

7.3 Finanzanlagen 

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 

8.1 Spielbetrieb 

8.1.1 Stadionbenutzung 

8.1.2 Kassen-, Ordnungs- und Sanitätsdienst 

68

8.1.3 Schiedsrichteraufwand 

8.1.4 Bewirtung und sonstiger Aufwand für Repräsentation 

8.1.5 Entschädigung Spielgegner 

8.1.6 Verbandsabgaben 

8.1.7 Reisekosten / Trainingslager / Hotel 

8.1.8 Öffentlicher Nahverkehr 

8.1.9 Aufwand für Lizenzerteilung (Leistungszentrum) 


8.2 Werbung 

8.3 Fernseh- und Hörfunkverwertung 

8.4 Transfer 

8.4.1 Ausbildungsentschädigung 

8.4.2 Transferentschädigung 

8.4.3 Ausleiheentschädigung 

8.4.4 Spielervermittler und –beobachtungen 

8.4.5 Sonstiger Aufwand 

8.5 Handel 

8.6 Verwaltung 

8.7 Amateur- und Jugendfußball 

8.8 Andere Abteilungen 

8.9 Sonstige 

9. Erträge aus Beteiligungen 

10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanz- 

anlagevermögens 

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Um- 

laufvermögens 

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 

14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 

15. Außerordentliche Erträge (Angabe der Einzelposition) 

16. Außerordentliche Aufwendungen (Angabe der Einzelposition) 

17. Außerordentliches Ergebnis 

18. Steuern vom Einkommen und Ertrag 

69

19. Sonstige Steuern 

20. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 

Es ist sehr auffällig, dass von den Klubs äußerst weitgehende Aufgliederun- 

gen verlangt werden, die einen Einblick in die Ertragslage und in Verbindung 

mit der Planergebnisrechnung einen Eindruck von der Plausibilität der vorge- 

legten Zahlen ermöglichen. 

V.IV. V.IV. V.IV. V.IV. Anhang Anhang Anhang Anhang 

Für die Erstellung des Anhangs gelten grundsätzlich die Vorschriften der §§ 

284 bis 288 HGB. Des Weiteren verlangt der Ligaverband von seinen Bewer- 

bern die Aufnahme von Formblättern nach seinen Vorgaben für seinen Anla- 

gen-, Forderungs- und Verbindlichkeitenspiegel. In diesen sind neben han- 

delsrechtlichen auch fußballspezifische Angaben zu finden. Das Ziel hierbei 

ist, ein möglichst umfassendes Bild von der Vermögens- und Finanzlage der 

Klubs zu bekommen. 120 

Im Anlagenspiegel sollen die Bewerber die Entwicklung der einzelnen Posten 

des Anlagevermögens darlegen. Ausgehend von den gesamten Anschaf- 

fungs- und Herstellungskosten sind die Zugänge, Abgänge, Umbuchungen, 

Zuschreibungen und die Abschreibungen des betreffenden Geschäftsjahres 

in ihrer gesamten Höhe gesondert aufzuführen. Bei der Darstellung der Posi- 

tion Spielerwerte wird eine namentliche Aufschlüsselung verlangt. Der Anla- 

genspiegel ist gemäß § 268 Abs. 2 HGB horizontal nach der direkten Brut- 

tomethode zu gliedern. Mögliche Belastungen durch Verpfändung, Siche- 

rungsübereignung und Abtretung sind durch Angabe des Sicherungszweckes 

darzustellen. 121 

Im Forderungsspiegel müssen Forderungen, die 100.000 Euro übersteigen, 

einzeln aufgeführt werden. Des Weiteren sind Bilanzposten anzugeben, die 


121 Vgl. Thyll, 2004, S. 177. 

70

während der laufenden Saison (bis 30.06.t), während der kommenden 

(01.07.t bis 30.06.t+1) und nach der kommenden Spielzeit (nach dem 

30.06.t+1) fällig werden. Diese Angaben müssen für alle Bilanzposten ge- 

macht werden, die unter den Forderungen gesondert ausgewiesen sind, also 

auch für Forderungen aus Transfer und Forderungen gegen juristische und / 

oder natürliche Personen, die direkt oder indirekt mit den Mitgliedern von 

Organen des Lizenznehmers verbunden sind. Zusätzlich sind Angaben über 

die übrigen Posten des Umlaufvermögens, ausgenommen der Vorräte, zu 

machen, also für Wertpapiere, Kasse / Bankguthaben und Rechnungsab- 

grenzungsposten. 122 Eine Besonderheit ist die Angabe der Restlaufzeiten für 

die Zeiträume, für die eine Planergebnisrechnung aufzustellen ist. 

An den Verbindlichkeitsspiegel werden die gleichen Anforderungen gestellt 

wie an den Forderungsspiegel. Auch hier müssen die Restlaufzeiten parallel 

zur Planergebnisrechnung angegeben werden. Zusätzlich gilt aber auch § 

285 Ziff. 1.a) HGB. Die Verbindlichkeiten, die in ihrem Wert 100.000 Euro 

übersteigen, müssen gesondert aufgeführt werden. 123 Neben Angaben zu 

Rückstellungen, Rechnungsabgrenzungsposten und Steuerverbindlichkeiten 

sind besondere Angaben über Kontokorrentkredite zu machen. 124 

V.V. V.V. V.V. V.V. Lagebericht 

Lagebericht 

Lagebericht 

Lagebericht 

Der Ligaverband stellt keine zusätzlichen Anforderungen an die Erstellung 

des Lageberichts. Er verweist auf die Regelungen gemäß § 289 HGB. Danach 

sind der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die 

Lage der Kapitalgesellschaft so darzustellen, dass ein den tatsächlichen Ver- 

hältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird. Zusätzlich soll der Lagebe- 

richt eine umfassende Analyse des Geschäftsverlaufs und der Lage der Ge- 

sellschaft enthalten. Darin sind alle finanziellen Leistungsindikatoren einzu- 

122 

Vgl. Galli / Gömmel / Holzhäuser / Straub, 2002, S. 89. 

123 

Vgl. Thyll, 2002, S. 178. 

124 

Kreditinstitut, Stand 31.12.t-1, zugesagter Kreditrahmen, verbindliche Zusage bis ange- 

gebenes Datum. 

71

eziehen und unter Bezugnahme auf die im Jahresabschluss ausgewiesenen 

Beträge und Angaben zu erläutern. Des Weiteren soll die voraussichtliche 

Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken beurteilt und erläu- 

tert werden. 125 

V.VI. V.VI. V.VI. V.VI. Planergebnisrechnung 

Planergebnisrechnung 



Die Planergebnisrechnung dient der Sicherstellung des laufenden Spielbe- 

triebs für die jeweils kommende Saison. Sie soll der DFL eine Beurteilung der 

künftigen Ertragslage auf Basis der nachgewiesenen Ertragskraft in der Ver- 

gangenheit ermöglichen. 

„Das Vier-Spalten-Schema erfordert die Angabe von Ist-Zahlen für die Zeit- 

räume 01.07.t-2 bis 30.06.t-1 und 01.07.t-1 bis 31.12.t-1, sowie von Plan- 

zahlen für die Zeiträume 01.01.t bis 30.06.t und 01.07.t bis 30.06.t+1. Die 

Kombination der beiden Halbjahreszeiträume kann mit den Planzahlen im 

geprüften Vorjahresabschluss verglichen werden, um so ein Maß für die Rea- 

litätsnähe der Planung zu haben.“ 126 

Die Transferposten für die Planergebnisrechnung sind detaillierter aufzuglie- 

dern als in der Gewinn- und Verlustrechnung. Es müssen genauere Angaben 

zu Ausbildungs-, Transfer- und Ausleihentschädigung sowohl bei den Erlösen 

als auch bei den Aufwendungen gemacht werden. Außerdem wird von den 

Bewerbern gefordert, dass sie Angaben zu geplanten Investitions- und Fi- 

nanzierungstätigkeiten für die beiden Planungszeiträume machen. 

125 Vgl. § 289 Abs. 1 HGB. 

126 Quelle: Alfred Thyll, 2004, S. 178. 

72

V.VII. V.VII. V.VII. V.VII. Controlling Controlling Controlling Controlling in in in in den den den den Fußballklubs 

Fußballklubs 



Fußballklubs haben sich in den vergangenen Jahren zu mittelständischen Un- 

ternehmen entwickelt. Diese erwirtschaften jährlich Umsätze in dreistelliger 

Millionenhöhe. In Deutschland konnte der FC Bayern München in der Spiel- 

zeit 2006/2007 ein Rekordergebnis in Höhe von 223,3 Millionen Euro erzie- 

len. Damit kletterte der deutsche Rekordmeister in der Rangliste der um- 

satzstärksten Klubs im Weltfußball auf Platz sieben. Real Madrid bleibt mit 

351 Millionen Euro an der Spitze und ist der einzige Klub der die 300 Millio- 

nen Euro Marke überschreiten konnte. Unter den ersten 20 Rängen befinden 

sich mit dem Hamburger SV (120,4 Millionen Euro; 15. Platz), FC Schalke 04 

(114,3 Millionen Euro, 16. Platz) und dem SV Werder Bremen (97,3 Millionen 

Euro, 20. Platz) drei weitere deutsche Klubs. 127 

Industrieunternehmen dieser Größenordnung setzen seit langem Control- 

linginstrumente ein, um ihr Unternehmen zielgerichtet steuern zu können. 

Planung, Kontrolle, Organisation, Personalführung und Informationsversor- 

gung bilden die Kernelemente des betrieblichen Führungssystems. Diese 

einzelnen Bereiche sind aufeinander abzustimmen und stehen nicht unver- 

bunden nebeneinander. Die Abstimmung fällt in den Bereich des Control- 

lings. Es ist die Summe aller Maßnahmen die dazu dienen, die Führungsbe- 

reiche so zu koordinieren, dass die Unternehmensziele optimal erreicht wer- 

den. Dem Controlling kommt damit eine Aufgabe zu, die in dieser Form von 

keinem anderen Teilbereich des Führungssystems erfüllt wird. 128 

127 Vgl. Handelsblatt Nr. 33, 15.02. 2008, S. 20. 

128 Vgl. Wöhe, 2002, S. 205. 

73

Abb. 11: Einordnung des Controlling. Eigene Darstellung in Anlehnung an Wöhe, 2002, S. 

206. 

Die gestiegene wirtschaftliche Bedeutung der Fußballbranche hat die Anfor- 

derungen an das Management von Fußballunternehmen verändert. Durch die 

Dynamik des Wachstums müssen sich die Klubs an ständig neue Umweltver- 

änderungen anpassen. Sie benötigen hierfür zeitnahe Informationsinstru- 

mente, die ein zielgerichtetes Handeln ermöglichen. Erst in den letzten Jah- 

ren wurde in den Klubs das Controlling eingeführt und aufgebaut, um eine 

professionellere ganzheitliche Steuerung der Führungsaufgaben zu gewähr- 

leisten und um mehr Transparenz und Struktur in den Managementprozes- 

sen zu erreichen. 

Eine sorgfältige wie realistische Planung und Vorbereitung von Fußball- 

Wettkämpfen sind wesentliche Voraussetzungen für den Spielerfolg. Dies gilt 

ebenso für die Planung und Steuerung des wirtschaftlichen Erfolgs der Klubs. 

Da die Planung im Klub stark von der Unsicherheit des sportlichen Erfolgs 

gekennzeichnet ist und sich dessen Veränderungen gravierend auf die Pla- 

nungsprämissen auswirken kann (z. B. Zahlung von Punktprämien für die 

Spieler), werden in der Praxis vier verschiedene Szenarien (worst case, me- 

dium case, best case, real case) simuliert. Das Controlling wird hierbei durch 

eine integrierte Softwarelösung zur Businessplanung unterstützt. Die DFL 

hat in ihrer Funktion als Dienstleister für die Klubs einen Weg gesucht, die 

Planungsprämissen von der reinen Rechenlogik zu trennen und die hoch 

entwickelten Planungsmethoden der Klubs auf eine neue technologische 

Plattform zu stellen. Der „sports planner“ verknüpft alle relevanten be- 

triebswirtschaftlichen Größen miteinander. Einzelne Parameter können in der 

74

Datenbank definiert und in einem Prämissenbericht zusammengefasst wer- 

den. Sollten die Werte der Planungsprämissen aktualisiert werden, rechnet 

die Datenbank die Unternehmensrechnung komplett durch. Die Klubs kön- 

nen sich beliebig viele Szenarien ausrechnen und sich die jeweiligen Auswir- 

kungen in Vergleichsberichten (GuV, Finanzplan und Bilanz) nebeneinander 

stellen. Von besonderer Bedeutung sind dabei aussagekräftige Informationen 

aus der GuV, dem Finanzplan und der Bilanz. Die Finanzleiter und Geschäfts- 

führer der Klubs benötigen diese Daten, um die Auswirkungen eines Ge- 

schäftsvorfalls oder einer Entscheidung nicht nur auf die Vermögens- und die 

Ertragssituation, sondern auch auf den Cash-Flow erkennen und damit ein- 

heitlich beurteilen zu können. Die Bilanz zeigt, neben der Bestandssicht, die 

wirtschaftliche Entwicklung des Klubs bis zum jeweiligen Stichtag in der Ver- 

gangenheit. Die Klubs verbinden die Evolution von Deckungsbeiträgen, Jah- 

resüberschüssen, Cash-Flows und Bilanzbeständen mit einem Maßnahmen- 

controlling, welches konkrete Wege zur jeweiligen Zielerreichung aufzeigt. 129 

129 Vgl. Haas / Hillebrand / Lummer, 2006, S. 138. 

75

VI. VI. UEFA UEFA Klublizenzierung 

Klublizenzierung 

VVVVI.I I.I. I.I I.I. 

. . Zweck Zweck Zweck Zweck der der der der UEFA UEFA UEFA UEFA 

Die UEFA (Union of European Football Associations) ist die Führungsinstanz 

des europäischen Fußballs und für die Behandlung aller Fragen, die diesen 

betreffen, zuständig. Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, den Fußball in 

Europa im Geiste des Friedens, der Verständigung und des Fairplay und oh- 

ne Diskriminierung aufgrund der politischen Haltung, des Geschlechts, der 

Religion, der Rasse oder aus anderen Gründen zu fördern. Des Weiteren fal- 

len Überwachung und Kontrolle der Entwicklung des Fußballs in Europa 

ebenso in ihr Aufgabengebiet wie die Organisation und Durchführung von 

internationalen Wettbewerben 130 und Turnieren 131 . Das Exekutivkomitee der 

UEFA legt die Teilnahmebedingungen und die Art der Durchführung der 

Wettbewerbe fest. Dazu gehören insbesondere die Mindestanforderungen an 

die Lizenzbewerber im Rahmen des Klublizenzierungsverfahrens. Auch die 

Pflege guter Beziehungen und Zusammenarbeit mit dem Weltverband FIFA 

(Fédération Internationale de Football Association) und den anderen von ihr 

anerkannten Konföderationen fällt in ihr Tätigkeitsfeld. 132 

Die Mitgliedsverbände und ihre Ligen, Vereine, Spieler und Offizielle ver- 

pflichten sich nach den nationalen Statuten dazu, die Reglemente, Entschei- 

dungen und Statuten der UEFA sowie die Zuständigkeit des Schiedgerichts 

des Sports in Lausanne (Schweiz) anzuerkennen und zu akzeptieren. 

130 

UEFA Champions League; UEFA-Pokal; UEFA-Intertoto Cup; UEFA-Superpokal; UEFA- 

Futsal-Pokal; UEFA-Frauenpokal. 

131 

Europameisterschaft; Unter-21 Europameisterschaft; Unter-19 Europameisterschaft; 

Unter-17 Europameisterschaft; Europameisterschaft für Frauen; Unter-19 Europameisterschaft 

für Frauen; Futsal-Europameisterschaft; UEFA-Regionen-Pokal. 

132 

Vgl. UEFA Statuten, 2007, S. 7. 

76

VVVVI.II I.II I.II. I.II. 

. . Das Das Das Das UEFA UEFA----Handbuch UEFA UEFA Handbuch Handbuch Handbuch zur zur zur zur Klublizenzierung 




Die erstmalige Umsetzung des UEFA-Klublizenzierungsverfahrens in allen 53 

Mitgliedsverbänden in der Saison 2004/2005 war ein bedeutender Schritt hin 

zu höheren Standards im europäischen Fußball. Die Ergebnisse zeigen, dass 

das Verfahren dazu beiträgt höhere infrastrukturelle Standards, Transparenz 

in finanziellen Angelegenheiten und ein professionelleres Umfeld zu schaffen. 

Die nationalen Verbände müssen sicherstellen, dass die für die UEFA- 

Klubwettbewerbe qualifizierten Lizenznehmer zumindest die Mindestanforde- 

rungen (siehe Abb. 12) erfüllen. Die Einführung der finanziellen Anforde- 

rungskriterien war in drei Phasen aufgeteilt: Graduell wurde der Umfang der 

finanziellen Kriterien sowie der einzureichenden Rechnungslegungsunterla- 

gen und der Prüfungshandlungen durch Wirtschaftsprüfer erhöht. Mit der 

endgültigen Implementierung ist die Zielsetzung der UEFA erfüllt und sicher- 

gestellt, dass sie alle erforderlichen Informationen zur Beurteilung und 

Überwachung des Wettbewerbs erhält. 133 Ein weiterer Grundpfeiler ist die 

Unabhängigkeit und die fachliche Kompetenz der Mitglieder der Entschei- 

dungsbehörden. 

Die UEFA hat das erste Klublizenzierungs-Handbuch auf Grundlage der ers- 

ten Ergebnisse weiter ausgearbeitet. Seit 2005 gilt das Handbuch 2.0, wel- 

ches den Anforderungen des heutigen Fußballs besser gerecht werden soll. 

Mit der neuen Version soll das Klub-Benchmarking 134 europaweit im Hinblick 

auf finanzielle, sportliche, rechtliche, personelle, administrative und infra- 

strukturelle Kriterien weiterentwickelt werden. Des Weiteren lassen sich die 

Klubs nun besser miteinander vergleichen, was wiederum wichtige Rück- 

schlüsse auf weitere Verbesserungen erlaubt. Das aktuelle Handbuch ist das 

grundlegende Arbeitsinstrument für die Nationalverbände anhand dessen sie 

die notwendigen Mindestanforderungen und Richtlinien erstellen. Es tritt ab 

der Saison 2008/2009 in Kraft. 

133 Vgl. Galli, 2002, S. 103. 

134 Eine Methode, mit der ein Klub Best Practices identifizieren, verstehen, auf die eigene 

Situation anpassen und implementieren kann. 

77

„Aus Sicht der UEFA ist insbesondere die Tatsache erfreulich, dass 39 Ver- 

bände im Hinblick auf die Spielzeit 2008/2009 planen, sowohl für UEFA- 

Wettbewerbe als auch für nationale Meisterschaften Lizenzen auszustel- 

len.“ 135 

Dies fördert nicht nur die Gleichbehandlung der Klubs auf nationaler und eu- 

ropäischer Ebene sondern auch die Glaubwürdigkeit und Transparenz des 

Klublizenzierungsverfahrens. 

VVVVI.III I.III I.III. I.III. 

. . Umsetzung Umsetzung Umsetzung Umsetzung des des des des Verfahrens 

Verfahrens 

Verfahrens 

Verfahrens 

Das Klublizenzierungsverfahren wird nicht von der UEFA selbst durchgeführt. 

Es stellt vielmehr einen Katalog an Anforderungen an die jeweiligen Natio- 

nalverbände bzw. die ihnen angeschlossenen professionellen Fußballligen 

und ihre Klubs dar. Die Umsetzung erfolgt nach der Anpassung an die natio- 

nalen Gesetzgebungen und die Regelungswerke der Nationalverbände. 

Grundsätzlich verlangt die UEFA die Lizenzerteilung aber nur für die Klubs, 

die sich sportlich für die internationalen Wettbewerbe qualifiziert haben. Die 

Einführung für mindestens alle Klubs der höchsten Spielklasse stellt lediglich 

eine Empfehlung dar. 

Die im Handbuch 2.0 enthaltenen Kriterien sind in drei Kategorien unterteilt. 

Die Abstufungen werden wie folgt definiert: 136 

• A-Kriterien Kriterien – zwingend: Wenn der Lizenzbewerber die A-Kriterien nicht 

erfüllt, kann ihm keine Lizenz erteilt werden, die ihm die Teilnahme an 

UEFA-Klubwettbewerben eröffnet. 

• B-Kriterien Kriterien – zwingend: 

zwingend: Wenn der Lizenzbewerber die B-Kriterien nicht 

erfüllt, wird er mit den vom Lizenzgeber vorgesehenen Sanktionen be- 

legt, kann aber weiterhin eine Lizenz erhalten, die die Teilnahme an 

UEFA-Klubwettbewerben eröffnet. 

135 Quelle: uefadirect Nr. 60, 4/2007, S. 6. 

136 Vgl. UEFA-Klublizenzierungsverfahren Handbuch Version 2.0, 2005, S. 3. 

78

• C-Kriterien Kriterien – Empfehlung: Die Erfüllung von C-Kriterien wird lediglich 

empfohlen. Die Nichterfüllung führt nicht zu Sanktionen oder zu einer 

Verweigerung der Lizenz. C-Kriterien können jedoch zu einem späteren 

Zeitpunkt zu zwingenden Kriterien werden. 

Den nationalen Lizenzgebern steht es zusätzlich frei, weitere Kriterien einzu- 

führen, auch wenn diese nicht im Handbuch vorgeschrieben werden. Jeder 

Nationalverband kann aber in begründeten Fällen Ausnahmeregelungen er- 

wirken, die es ihm erlauben, von den Mindestanforderungen abzuweichen. 

Diese Regelung ist zeitlich begrenzt auf die Dauer einer Spielzeit. Allerdings 

behält sich die UEFA das Recht vor, die Entscheidungen der Nationalverbän- 

de bzw. der professionellen Ligen selbst zu überprüfen. Die Lizenzbehörden 

sind dazu verpflichtet der UEFA eine entsprechende Einsicht in die Unterla- 

gen zu gewähren. 

VVVVI.IV I.IV I.IV. I.IV. 

. . Die Die Die Die Entscheidungsorgane 

Entscheidungsorgane 



Der Lizenzgeber bildet zwei Entscheidungsorgane, deren Beziehungen er 

festlegt: 

a) Erste Instanz 

b) Berufungsinstanz 

Die beiden Entscheidungsorgane sind voneinander unabhängig. Durch den 

Lizenzgeber erhalten sie administrative Unterstützung. In dessen Aufgaben- 

gebiet fallen die Vorbereitung, Umsetzung und die weitere Entwicklung des 

Klublizenzierungsverfahrens. Des Weiteren muss er die Lizenznehmer wäh- 

rend der Spielzeit unterstützen, beraten und kontrollieren. Zusätzlich dient 

der nationale Lizenzgeber als Kontaktstelle für andere UEFA- 

Mitgliedsverbände und die UEFA selbst. 

79

VI.IV.I VI.IV.I. VI.IV.I . Erste Instanz 

Die Erste Instanz entscheidet ob einem Lizenzbewerber auf Grundlage der 

eingereichten Unterlagen und gemäß den Bestimmungen des nationalen 

Handbuchs zum Lizenzierungsverfahren innerhalb der festgelegten Frist eine 

Lizenz erteilt werden kann. Der Lizenzgeber legt das Quorum der Ersten Ins- 

tanz fest. Dafür sind mindestens drei Mitglieder erforderlich. Der Vorsitzende 

verfügt bei Stimmengleichheit über den Stichentscheid. Die Entscheidung 

muss in schriftlicher Form erfolgen. Bei einer Lizenzverweigerung muss au- 

ßerdem eine Begründung enthalten sein. 137 

VI.IV.II I.IV.II I.IV.II. 

. Berufungsinstanz 

Berufungsinstanz 

Die Berufungsinstanz entscheidet über schriftlich eingereichte Berufungen 

und trifft anschließend die endgültige und bindende Entscheidung ob eine 

Lizenz erteilt wird oder nicht. Als Entscheidungsgrundlage dienen die von der 

Ersten Instanz getroffenen Entscheidungen sowie sämtliche Nachweise, die 

vom Lizenzbewerber zusätzlich eingereicht wurden. Die Entscheidung erfolgt 

wiederum schriftlich und muss – wie schon bei der Ersten Instanz – im Falle 

einer Lizenzverweigerung eine Begründung enthalten. 138 

Eine Lizenzverweigerung für die UEFA-Pokal Saison 2006/2007 musste der 

FC PAOK Saloniki akzeptieren. Der griechische Verein verpasste die fristge- 

rechte Abgabe seiner Lizenzierungsunterlagen. Der Verband musste bis zum 

31. Mai 2006 der UEFA die Klubs melden, die bereits eine Lizenz erhalten 

hatten. PAOK Saloniki qualifizierte sich sportlich für den Wettbewerb und 

reichte die Unterlagen mit neuen finanziellen Nachweisen zur Prüfung ein. 

Trotz erhaltener Lizenz verweigerte die UEFA dem griechischen Verein die 

Teilnahme am UEFA-Pokal, woraufhin der Verein vor das Schiedsgericht des 

Sports in Lausanne zog, um dort die Zulassung zu erhalten. Dieser wies je- 



80

doch die Klage mit der Begründung ab, dass es in der Verantwortung des 

griechischen Vereins liege, die in den Lizenzierungsbestimmungen festgeleg- 

ten Fristen einzuhalten und die notwendigen Finanznachweise auch von Drit- 

ten (z. B. Banken) rechtzeitig beim Lizenzgeber einzureichen. Dieser Ent- 

scheid ist richtungsweisend, da er die strikte Einhaltung der vorgegebenen 

Fristen primär für den Lizenzbewerber aber auch für den Lizenzgeber bekräf- 

tigt. 139 

VVVVI.V I.V. I.V I.V. 

. . Vergleich Vergleich Vergleich Vergleich der der der der finanziellen finanziellen finanziellen finanziellen Kriterien Kriterien Kriterien Kriterien der der der der Lize Lizenzierungsver 

Lize Lizenzierungsver 

nzierungsver---- 

nzierungsver 

fahhhhren fa fa fa ren ren ren 

Erkenntnisse aus dem deutschen, niederländischen, norwegischen und dem 

schwedischen Lizenzierungsverfahren sind in das Klublizenzierungsverfahren 

der UEFA eingeflossen. Im Folgenden zeigt ein Vergleich des internationalen 

und des deutschen Verfahrens die Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf: 

UEFA UEFA Lizenzierungsverfahren Lizenzierungsverfahren 

DFL DFL Lizenzierungsordnung Lizenzierungsordnung (LO) 

(LO) 

Vergangenheitsbezogene Vergangenheitsbezogene Finanzinfo 

Finanzinfor- 

Finanzinfo 

Finanzinfo r 

mationen mationen 

140 

Stufe Stufe A: A: Jahresabschluss 

Jahresabschluss Jahresabschluss – geprüft 

geprüft 

Aufstellung eines den nationalen gesetzlichen 

Vorschriften für Kapitalgesellschaften 

entsprechenden (oder auf 

Basis der IFRS) Jahresabschlusses 

zum satzungsmäßigen Abschlussstichtag 

und Prüfung durch unabhängigen 

Abschlussprüfer. Festgelegte Vorschriften 

zu Mindestangaben und 

Rechnungslegungsgrundsätzen gemäß 

Handbuch. 

Bestandteile des Jahresabschlusses: 

• Bilanz (Mindestgliederung) 

• GuV (Mindestgliederung) 

• Kapitalflussrechnung (Mindestgliederung) 

§ § 8 8 Nr Nr. Nr Nr . 1 1 LO LO i. i. V. V. m. m. m. Anhang Anhang Anhang VII 

VII 

und und und IX 

IX 

Einreichung folgender Unterlagen 

(nach Vorschriften der §§ 264 bis 

289 i. V. m. §§ 242 ff. HGB und §§ 

317, 321 bis 323 HGB): 

• Bilanz zum 31.12.t-1 (erweitert 

um fußballspezifische 

Posten); bei bilanzieller ÜberschuldungÜberschuldungsstatus 

zum 31.12.t-1 

• GuV 01.07.t-2 bis 30.06.t-1 

bis 31.12.t-1 (nach vorgegebener 

Gliederung) 

• Anhang (unter Einbezug der 

Ligaverband-Formblätter) 

• Lagebericht 

139 Vgl. uefadirect Nr. 60, 4/2007, S. 6. 

140 Informationen über die finanziellen Auswirkungen vergangener Ereignisse auf das betref- 

fende Unternehmen. 

81

• Anhang 

• Lagebericht 

Zzgl. Spielerverzeichnis (sofern Anschaffungskosten 

für Spieler aktiviert 

werden) 

Stufe Stufe A: A: Zwischenabschluss Zwischenabschluss – prüf prüfe- prüf prüf e 

risch risch durchgesehen 

durchgesehen 

Wenn der Jahresabschluss mehr als 

sechs Monate vor dem Stichtag zur 

Einreichung der Liste der lizenzierten 

Klubs bei der UEFA liegt, ist ein gemäß 

den nationalen gesetzlichen Vorschriften 

(oder IFRS) entsprechender Zwischenabschluss 

(Stichtag < sechs Monate 

vor Einreichungstermin) aufzustellen 

und von einem unabhängigen 

Abschlussprüfer prüferisch durchzusehen 

(„reviewed“). Festgelegte Vorschriften 

zu Mindestangaben und 

Rechnungslegungsgrundsätzen gemäß 

Handbuch. 

Bestandteile 

ses: 

des Zwischenabschlus- 

• Bilanz (Mindestgliederung) 

• GuV (Mindestgliederung) 

• Kapitalflussrechung 

gliederung)(Mindest- 

• Spezifische erläuternde Anhangsangaben 

Zzgl. Spielerverzeichnis (sofern Anschaffungskosten 

für Spieler aktiviert 

werden) 

Stufe Stufe A: A: Keine Keine Keine überfälligen überfälligen Verbin Verbind- Verbin d 

lichkeiten lichkeiten lichkeiten aus aus aus Spielertransfers Spielertransfers ge ge- 

ge 

genüber nüber anderen anderen Fußballklubs 

Eine gesonderte Übersicht zum 

• Plan-GuV 01.01.t – 30.06.t 

und 01.07.t – 30.06.t+1 

• 

(nach vorgegebener Gliederung) 

Bericht des Wirtschaftsprüfers 

(IDW-Standard) über die Prüfung 

der o. g. Unterlagen und 

Erweiterungen des Prüfungsauftrags 

(Plan-GuV, Einhaltung 

möglicher Auflagen, 

Überschuldungsstatus 

Überschuldung) 

bei 

• Anstelle einzureichender Kapitalflussrechnung 

stellt der Lizenzgeber 

(DFL) eine Liquiditätsberechnung 

sowie Berechnung 

der Vermögenslage 

(nach Schema in Anhang IX) 

an. 

Siehe oben 

§ § 8 8 Nr. Nr. 2c) 2c) LO LO i. i. V. V. m. m. Anhang Anhang VII 

VII 

Rechtsverbindliche schriftliche Erklärung, 

dass sämtliche fälligen Transferverbindlichkeiten 

bis 31.12.t-1 

82

31.12.t-1 mit Mindestanforderungen 

gemäß Handbuch ist anzufertigen. 

Stufe Stufe A: A: Keine Keine Keine überfälligen überfälligen Verbin Verbind- Verbin d 

lichkeiten lichkeiten lichkeiten gegenüber gegenüber gegenüber Arbeitnehmern 

Arbeitnehmern 

und und Sozialversicherungsinstitutionen 

Sozialversicherungsinstitutionen 

bzw. bzw. Steuerbehörden 

Steuerbehörden 

Anfertigung eines Arbeitnehmerverzeichnisses 

und Vorlage dokumentarischer 

Nachweise zum 31.12.t-1 gem. 

Handbuch. 

Stufe Stufe A: A: Schriftliche Schriftliche Erklärung Erklärung vor vor der 

der 

Entscheidung Entscheidung des des Lizenzgebers 

Lizenzgebers 

Innerhalb von sieben Tagen vor der 

Entscheidung über die Klublizenzierung 

muss eine schriftliche Erklärung 

eingereicht werden, ob seit dem Bilanzstichtag 

des Jahresabschlusses 

bzw. Zwischenabschlusses Ereignisse 

oder Bedingungen mit erheblicher 

wirtschaftlicher Bedeutung und negativen 

Auswirkungen auf Vermögens-, 

Finanz- oder Ertragslage aufgetreten 

sind. 

Stufe Stufe A/B: A/B: Zukunftsbezogene Zukunftsbezogene Finan Finanz- Finan z 

informationen informationen 

141 

Anhand realistischer Annahmen sind 

zukunftsbezogene Finanzinformationen, 

die den Mindestanforderungen 

gem. Handbuch entsprechen, für den 

gesamten zu lizenzierenden Zeitraum 

ab dem Bilanzstichtag des Jahresabschlusses 

bzw. Zwischenabschlusses 

in Sechs-Monats-Intervallen zusammenzustellen 

und von der Unternehmensleitung 

zu genehmigen. 

Bestandteile: 

• Plan-GuV 

• Plan-Kapitalflussrechnung 

• Erläuternde Anhangsangaben 

einschließlich Annahmen und 

Risiken sowie Plan / Ist- 

Vergleich 

erfüllt sind oder ersatzweise Regelungen 

getroffen sind. 

§ § 8 8 Nr. Nr. 2k) 2k) 2k) LO LO i. i. V. V. m. m. Anhang Anhang VII 

VII 


dass sämtliche fälligen Verbindlichkeiten 

gegenüber Angestellten 

und damit korrespondierende 

Verbindlichkeiten in Form von Sozialabgaben 

und / oder Lohnsteuern 

gegenüber Sozialversicherungsträgern 

bis 31.12.t-1 erfüllt sind oder 

ersatzweise Regelungen getroffen 

sind. 

§ § 8 8 Nr. Nr. 2m) 2m) LO LO i. i. V. V. m. m. Anhang Anhang VII 

VII 


sämtliche Vorgänge von großer 

wirtschaftlicher Bedeutung, die 

mit erheblichen finanziellen Risiken 

verbunden sein können, der DFL 

stets zeitnah zu melden. 

Siehe oben 

141 

Informationen über die erwarteten finanziellen Auswirkungen zukünftiger Ereignisse und 

möglicher Aktionen auf das betreffende Unternehmen. 

83

Nur bei Nichterfüllung eines oder mehrerer 

der drei Indikatoren sind umfassende 

Beurteilungen der zukunftsbezogenen 

Finanzinformationen durch 

Lizenzgeber oder einen unabhängigen 

Abschlussprüfer einzuleiten. Bei Zutreffen 

der beschriebenen Situation 

gilt der jeweilige Indikator als nicht 

erfüllt. 

Indikatoren: 

• Prüfungsbericht zum Jahresabschluss 

enthält Zusatz zum Bestätigungsvermerk 

Einschränkung 

oder eine 

• Bericht über prüferische Durchsicht 

des Zwischenabschlusses 

enthält Zusatz zum Bestäti- 

• 

gungsvermerk oder eine eingeschränkte 

Schlussfolgerung im 

Hinblick auf die Unternehmensfortführung 

Im Jahresabschluss Verschlechterung 

des negativen Eigenkapitals 

Nachträglich Nachträglich eingereichte eingereichte eingereichte Informati Informatio- 

Informati o 

nen 

nen 

Stufe Stufe B: B: Verpflichtung Verpflichtung zur zur Benachric Benachrich- 

Benachric h 

tigung tigung tigung über über Ereignisse Ereignisse nach nach dem 

dem 

Stichtag 

Stichtag 

Nach Erteilung der Lizenz muss der 

Lizenznehmer bis zum Ende der lizenzierten 

Spielzeit in schriftlicher Form 

über jedes Ereignis informieren, das 

Anlass gibt zu erheblichem Zweifel 

daran, dass er zur Unternehmensfortführung 

bis zum Spielzeitende in der 

Lage ist. Angabe über Art des Ereignisses 

oder der Bedingung sowie 

Schätzung der daraus resultierenden 

finanziellen Auswirkungen, sofern 

möglich. 

Siehe oben 

84

Nur bei Verletzung eines oder mehrerer 

Indikatoren: 

Stufe Stufe B: B: Aktualisierungspflicht Aktualisierungspflicht für für zzu 

z u 

kunftsbezogene kunftsbezogene Finanzinformationen 

Finanzinformationen 

§ § 8 8 Nr. Nr. 1 1 LO LO i. i. V. V. m. m. Anhang Anhang Anhang VII 

VII 

Mögliche Auflage: periodische betriebswirtschaftliche 

Auswertungen 

Aktualisierung der zukunftsbezogenen 

Finanzinformationen in Sechs-Monats- 

Intervallen und Plan / Ist-Vergleich, 

einschließlich Erläuterungen zu Abweichungen, 

innerhalb vorgegebener Frist 

(< drei Monate nach Intervalltermin). 

Von der Unternehmensleitung zu genehmigen. 

Stufen: 

Stufen: 

A-Kriterium Kriterium – zwingend 

Bei Nichterfüllen keine Lizenzerteilung 

B-Kriterium Kriterium Kriterium – zwingend 

Bei Nichterfüllen Sanktionierung, Lizenzerteilung möglich 

Abb. 12: Vergleich der finanziellen Kriterien der UEFA und der DFL. Eigene Darstellung in 

Anlehnung an Ernst & Young, 2006, S. 32. 

VVVVI.VI I.VI I.VI. I.VI. 

. . Wes Wesentliche Wes Wesentliche 

entliche entliche Unterschiede Unterschiede Unterschiede Unterschiede der der der der finanziellen finanziellen finanziellen finanziellen Kriterien Kriterien Kriterien Kriterien der der der der 

UEFA UEFA UEFA UEFA und und und und der der der der DFL DFL DFL DFL 

In Anlehnung an die UEFA-Kriterien zu Jahresabschluss und Zwischenab- 

schluss ist im deutschen Lizenzierungsverfahren der 31.12. des der Lizenzie- 

rung vorausgegangenen Jahres (t-1) als Stichtag des einzureichenden ge- 

prüften Jahres- bzw. Zwischenabschlusses festgelegt. Dies bedeutet für die 

Klubs mit abweichendem Wirtschaftsjahr, dass sie zwei Abschlüsse pro Ka- 

lenderjahr aufstellen und durch einen Wirtschaftsprüfer prüfen lassen müs- 

sen. Das deutsche Lizenzierungsverfahren umfasst im Gegensatz zum UEFA- 

Verfahren nicht den prüferisch durchgesehenen Zwischenabschluss. 

Die DFL verlangt von ihren Bewerbern auch keine Kapitalflussrechnung. Der 

Lizenzgeber stellt eine Liquiditätsberechnung anhand der eingereichten Un- 

terlagen auf. Bei der Liquiditätsberechnung, der Grundlage für die Entschei- 

dung über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Bewerbers, werden 

85

strenge Kriterien zu Grunde gelegt. Anzumerken ist auch, dass nur ausrei- 

chend dokumentierte Mittelzuflüsse in der Prüfung berücksichtigt werden. 

Ein Unterschied ergibt sich ebenfalls bei der Betrachtung der zukunftsbezo- 

genen Finanzinformationen. Die LO sieht vor, dass die Planzahlen von vorn- 

herein in die Prüfung des unabhängigen Wirtschaftsprüfers mit einbezogen 

werden. Im Gegensatz dazu fordert die UEFA dies nur von Bewerbern, die 

einen oder mehrere von drei Indikatoren verletzen. Die DFL behandelt alle 

Lizenzbewerber gleich und stellt nicht, wie im UEFA-Verfahren, diejenigen in 

den Vordergrund, bei denen sich Warnsignale zeigen. Allerdings hat die DFL 

die Möglichkeit, im Nachhinein Sanktionen für bestimmte Bewerber festzule- 

gen. 142 

Des Weiteren fordert das Verfahren der DFL weitere umfangreiche Unterla- 

gen und schriftliche Erklärungen von ihren Bewerbern, die in der Klublizen- 

zierungsordnung der UEFA nicht thematisiert werden (z. B. Plan-Gewinn- 

und Verlustrechnung). 

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Deutsche Fußball Liga 

GmbH von ihrem Recht Gebrauch macht, anspruchsvollere Anforderungen 

an die Bewerber zu stellen als es in der Klublizenzierungsordnung der UEFA 

gefordert wird. Damit ist der deutsche Verband sehr gut gerüstet für die ab 

der Spielzeit 2008/2009 geforderten Qualitätsstandards im sportlichen, per- 

sonellen, administrativen, rechtlichen und finanziellen Bereich. 143 

142 Vgl. Ernst & Young, 2006, S. 34. 

143 Vgl. uefadirect Nr. 60, 4/2007, S. 6. 

86

VII. VII. Ausblick Ausblick: Ausblick Ausblick: 

: Abschaffung der der „50+1“ „50+1“-Regelung „50+1“ 

Regelung zur 

zur 

Öf Öffnung Öf nung nung der Lizenzligen für Investoren 

Investoren 

Der Ligaverband und die geschäftsführende DFL wollen noch im Jahr 2008 

entscheiden, ob die sog. „50+1“-Regelung abgeschafft werden soll. Diese 

Vorschrift ist sowohl in der Satzung des Ligaverbandes (§ 8 Nr. 2 Abs. 2) als 

auch in der des DFB (§ 16 c Nr. 2) verankert. Sie besagt, dass der Verein an 

der lizenzierten Kapitalgesellschaft beteiligt sein und über 50 Prozent der 

Stimmenanteile zuzüglich mindestens eines weiteren Stimmenanteils in der 

Versammlung der Anteilseigner verfügen muss. 144 Für eine Satzungsände- 

rung bedarf es jeweils einer Zweidrittel-Mehrheit der Mitgliederversammlung 

des Ligaverbandes und des DFB. 

Anders als in England, wo z. B. Manchester United von Multimilliardär Mal- 

com Glazer für 1,15 Milliarden Euro übernommen worden ist, ist es Großin- 

vestoren in Deutschland nicht möglich, mehr als 50 Prozent der Anteile an 

einem Klub zu halten. Die Vorsitzenden der Klubs kritisieren deshalb, dass 

es den Mitgliedsversammlungen der Vereine selbst vorbehalten sein sollte, 

eigenständig zu entscheiden, ob man bis zu 100 Prozent seiner Anteile an 

einen Investoren verkauft. Die starre Haltung des Ligaverbandes hemmt die 

Entwicklung der Klubs in den beiden Lizenzligen. Dem FC Carl Zeiss Jena 

wurde von der DFL sogar untersagt, 25 Prozent seiner Anteile an einen rus- 

sischen Investor zu veräußern, da sich die Liga über den Einfluss und die Se- 

riosität der Gesellschafter Gedanken machte, obwohl sich der Klub strikt an 

die Verbandsregeln und Statuten gehalten hatte. 145 Aber nur mit dem Ein- 

stieg neuer finanzstarker Besitzer oder Mitbesitzer ließe sich der Kapital- 

nachteil gegenüber den besten Klubs im Ausland wettmachen. Der Besitzer 

der Red Bull Salzburg, Red Bull Gründer und Milliardär Dietrich Mateschitz, 

hat bereits Übernahmepläne für Fortuna Düsseldorf in der Schublade. Zu- 

dem wollte er den Viertligisten Sachsen Leipzig finanziell unterstützen und 

durch eine Investition von 50 Millionen Euro in den kommenden zehn Jahren 

144 

Vgl. http://www.handelsblatt.com/.../dfl-nimmt-50-1-regelung-unter-die-lupe;1363411. 

145 

Vgl. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr. 44, 2007, S. 17. 

87

in die Bundesliga führen. Im Gegenzug sollten Red-Bull die Namensrechte an 

dem Klub übertragen und eine Mehrheitsbeteiligung gewährt werden. Jedoch 

scheiterte auch diese Übernahme an der “50+1”-Regel. 

Die deutschen Klubs können kaum noch mehr Einnahmen generieren. Die 

Profite aus TV-Geldern, Merchandising und Eintrittsgeldern sind an ihre 

Grenzen gestoßen. Deshalb versuchten die Klubs in den letzten Jahren ande- 

re Wege zu gehen, um ihr Kapital zu erhöhen und somit Investitionen und 

die damit verbundene Wettbewerbsfähigkeit zu finanzieren. Der BVB Dort- 

mund ging als erster Klub in Deutschland an die Börse, Schalke 04 hat An- 

leihen ausgegeben und der FC Bayern München zehn Prozent seiner Anteile 

an die Adidas AG verkauft. Aber nicht nur auf dem Kapitalmarkt können sich 

die Klubs Kapital verschaffen. Einige von ihnen verfügen über reiche Gönner, 

die als Mäzene auftreten und dafür keine Gegenleistung verlangen. So hat z. 

B. der Präsident Micheal A. Roth des 1. FC Nürnberg den Klub mit einer pri- 

vaten Spende von zehn Millionen Euro vor der Insolvenz gerettet. Dem FC 

Schalke gewährte sein Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies einen Pri- 

vatkredit. Das aufsehenerregendste Beispiel ist in diesem Zusammenhang 

jedoch 1899 Hoffenheim mit ihrem Mäzen, dem SAP-Gründer Dietmar Hopp. 

Er unterstützte den Klub und verhalf diesem zum Aufstieg in die 1. Bundesli- 

ga. 

Die Forderung der Verfechter 146 der Abschaffung der „50+1“-Regelung will 

den Profifußball als Wirtschaftsunternehmen organisieren und führen. Für 

professionelle Investoren sind die Satzungen bislang aber nicht akzeptabel. 

Diese wollen durch ihr eingesetztes Kapital Mitspracherecht bei der Unter- 

nehmensstruktur, der Finanzierung und der Besetzung der Geschäftsfüh- 

rung. Auf die sportliche Leitung sollen die Investoren indes keinen Einfluss 

haben, doch lässt sich dies wirklich ausschließen? Genau bei dieser Frage 

äußert die Gegenseite bedenken. Sie befürchten einen Interessenkonflikt 

zwischen den Großinvestoren und den Fußballklubs, finanzielle Ungerechtig- 

keit, undurchsichtige Eigentumsverhältnisse und warnen vor einem Heu- 

schreckenrisiko. Außerdem fürchten sie eine Explosion in der Gehaltsstruktur 

146 Wortführend sind vor allem der Präsident von Hannover 96 Martin Kind und der Geschäftsführer 

der Bayer 04 Fußball GmbH Wolfgang Holzhäuser. 

88

der Fußballprofis. In der englischen Liga verdient z. B. Nationalmannschafts- 

kapitän Michael Ballack 130.000 Pfund in der Woche. 147 Diese Summen sind 

für deutsche Klubs bisher utopisch. 

Selbst in den osteuropäischen Ligen können die Klubs dank finanzieller Un- 

terstützung der Besitzer ihren Rückstand auf den europäischen Spitzenfuß- 

ball aufholen. So kaufte sich der ukrainische Milliardär Rinat Achmetow den 

ukrainischen Klub Schachtjor Donezk, um aus diesem ein europäisches Spit- 

zenteam zu formen. In den Spielzeiten 2006/2007 und 2007/2008 konnte 

sich der Klub bereits in der Champions League präsentieren, die Vorrunde 

überstand er aber nicht. 148 Es ist jedoch anzumerken, dass die osteuropä- 

ischen Klubs, insbesondere die russischen, den Rückstand weitestgehend 

schon wettmachen konnten. ZSKA Moskau (UEFA-Cup Gewinner 

2004/2005), Zenit St. Petersburg (UEFA-Cup Gewinner 2007/2008) und die 

russische Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2008 149 sorgten 

bereits für Aufsehen. 

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Abschaffung der „50+1“- 

Regelung und damit die Öffnung der Lizenzligen für Investoren für die zu- 

künftige Entwicklung der deutschen Lizenzmannschaften unumgänglich ist. 

Die Klubs sollten aber die Autonomie des Sports nicht in Frage stellen und 

eine genaue Regelung finden, um eine gewisse Eigenständigkeit zu behalten. 

147 Vgl. http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,470349,00.html. 

148 Vgl. http://www.fussballdaten.de/vereine/schachtjordonezk/2008/spiele/. 

149 Die russische Nationalmannschaft scheiterte erst im Halbfinale am späteren Europameis- 

ter Spanien. 

89

VIII. VIII. Kritische Kritische Betrachtung 

Betrachtung 

Der DFB hat bereits mit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 auf die ge- 

setzliche Lücke fehlender Rechnungslegungsbestimmungen bei Vereinen 

reagiert und ein Lizenzierungsverfahren eingeführt, welches im Laufe der 

Zeit stetig weiterentwickelt wurde. Nach der Strukturreform (30. September 

2000) und der Ausgliederung der Lizenzvereine in den Ligaverband (ab der 

Saison 2000/2001) ist nun dessen Geschäftsführer, die DFL, für das Lizen- 

zierungsverfahren und die Erteilung der Lizenz zuständig. Mit dem Lizenzver- 

fahren ist Deutschland einer der wichtigsten Vorreiter in ganz Europa. Seit 

Bestehen der Bundesliga musste noch kein Klub während der laufenden Sai- 

son Insolvenz anmelden. Die UEFA nutzte die Erfahrungen des Ligaverbands 

bei der Entwicklung einer für die internationalen Klubwettbewerbe verpflich- 

tenden Klublizenzierung für alle europäischen Mitgliedsverbände. Erst vor 

wenigen Monaten hat die UEFA der DFL bescheinigt, dass die Anforderungen 

des UEFA-Qualitätsstandards für Lizenzgeber in vollem Umfang erfüllt wer- 

den. 150 Positiv anzumerken ist, dass insbesondere die Prüfung der finanziel- 

len Kriterien des deutschen Lizenzierungsverfahrens weit über die Mindest- 

anforderungen der UEFA hinausgeht. Im Übrigen gelten die Anforderungen 

der UEFA für alle 36 Lizenzvereine und nicht nur für diejenigen, die sich 

sportlich für die internationalen Klubwettbewerbe qualifiziert haben. Dies ist 

z. B. in Italien noch nicht der Fall, wo zwei verschiedene Lizenzen vergeben 

werden – eine nationale und eine internationale. 

Die DFL hat im Laufe der letzten Jahre das Verfahren weiter verbessert. So 

wurde z. B. im November 2007 eine Nachschau im Lizenzierungsverfahren 

bei den Klubs vorgenommen, die für die laufende Spielzeit Auflagen für ihre 

wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bekommen hatten. Die DFL steuerte damit 

der Tatsache entgegen, dass jeder Klub nach einer im Frühjahr positiv er- 

folgten Lizenzentscheidung im restlichen Jahr wirtschaftliche Risiken einge- 

hen konnte, ohne dass die DFL dies verhindern konnte. Als Beispiele können 

150 Vgl. Müller, 2008, S. 53. 

90

hier hohe Ablösezahlungen und Gehälter für neue Spieler genannt werden. 

Die DFL erlangte darüber regelmäßig erst nach abgeschlossenen Verträgen 

Kenntnis. Gerade vor Beginn einer Saison Ende Juli bzw. Anfang August er- 

gaben sich oft negative Abweichungen gegenüber den Planzahlen und da- 

raus resultierende Liquiditätsrisiken. Der Klub musste dann selbständig ent- 

sprechende Lösungen finden, während die DFL eine passive Rolle einnahm 

und nur hoffen konnte, dass sich die Risiken nicht auf den gesamten Spiel- 

betrieb ausweiten würden. Um diese Schwachstelle des Lizenzierungsverfah- 

rens besser in den Griff zu bekommen stellte die DFL im Dezember 2006 den 

Antrag an die Mitgliederversammlung, jeweils im November eine zweite Prü- 

fungsphase während der laufenden Saison einzuführen, ausschließlich für die 

Bestätigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Auflage sich dieser 

Nachschau zu unterziehen wurde im Verfahren für die Saison 2007/2008 

erstmals ausgesprochen, aber nur wenn ein Klub im Mai und Juni noch Be- 

dingungen zum Nachweis der finanziellen Kriterien erfüllen musste. Davon 

waren immerhin 14 der 36 Klubs betroffen. Im Falle einer Liquiditätsunter- 

deckung wird die DFL die Auflage erteilen, dass der Klub innerhalb einer be- 

stimmten, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannten Frist Nachweise zur 

Schließung der Liquiditätslücke vorlegt. Darüber hinaus kann die DFL mögli- 

che Transfers in der Winterpause von ihrer vorherigen Zustimmung abhän- 

gig machen. Mit dieser weiteren Absicherung will die DFL die wirtschaftliche 

Vernunft der Klubverantwortlichen weiter stärken. 151 

Ein Schwachpunkt des Verfahrens ist sicherlich das starre System, das re- 

formiert werden sollte. So werden z. B. bei der Beurteilung der Planzahlen 

Vergleichswerte der Einnahmen und Ausgaben der letzten Jahre herangezo- 

gen um anschließend die Obergrenze der Ausgaben für die Klubs festzule- 

gen. Dies geschieht auch dann, wenn der Klub zusätzliche vertraglich garan- 

tierte Einnahmen vorweisen kann und somit mehr Kapital investieren könn- 

te, ohne dabei ein negatives Kapitalkonto auszuweisen. Ferner werden neue 

Tatsachen, die in der Zeit vom 15.3. (Einreichen der Lizenzierungsunterla- 

151 Vgl. Müller, 2007, S. 33. 

91

gen) bis zum 30.6. (Ende der Saison) wie z. B. unvorhersehbare Transfer- 

einnahmen, nicht gewürdigt. 

Außerdem sollte die Möglichkeit der Auslagerung des gesamten Lizenzie- 

rungsverfahrens an eine unabhängige Wirtschaftsprüfergesellschaft nicht aus 

den Augen verloren werden. Denn nur so kann vermieden werden, dass es 

in Härtefällen nicht zu sportpolitischen Entscheidungen wie z. B. im Fall von 

BV Borussia Dortmund kommt, der im Jahr 2004 ca. 118,8 Millionen Euro 152 

an Verbindlichkeiten hatte und trotzdem die Lizenz für die 1. Bundesliga er- 

hielt. Des Weiteren kann mit der Auslagerung einer mögichen Wettbewerbs- 

verzerrung vorgebeugt werden, denn die Klubvertreter in den Gremien er- 

halten z. B. Informationen über Mehreinnahmen für die Liga, die dann an die 

Klubs verteilt werden, natürlich früher als die Klubs die keine Vertreter für 

die Gremien stellen. Mit einer Auslagerung könnte die Objektivität des Lizen- 

zierungsverfahrens gewahrt und eine mögliche Wettbewerbsverzerrung aus- 

geschlossen werden. 

152 Vgl. http://www.sport-finden.de/berichte/sport_news_2004_10_08_2.shtml. 

92

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Eidesstattliche Eidesstattliche Eidesstattliche Erklärung Erklärung 

Erklärung 

Ich versichere, dass ich die Arbeit selbständig verfasst, noch nicht anderwei- 

tig für Prüfungszwecke vorgelegt, keine anderen als die angegebenen Quel- 

len oder Hilfsmittel benutzt sowie wörtliche und sinngemäße Zitate als solche 

gekennzeichnet habe. 

Landshut, den 5.9.2008 ______________________ 

Harald Acker 

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Lizenzierungsverfahren der Deutschen Fußball Liga GmbH

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