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Analyse von gefährlichen Kreuzungen und Einmündungen mit ...

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46 Empirischer Teil<br />

b) Einmündung<br />

Die Häufung der Unfälle auf Hauptstrassen sowie der erhöhte Anteil bei signalisierter Geschwindigkeit<br />

60 km/h dürfte auf die erhöhte Anzahl <strong>von</strong> <strong>Einmündungen</strong> unter diesen Bedingungen<br />

zurückzuführen sein. Diesbezügliche Daten sind jedoch nicht verfügbar. Die hohe Anzahl<br />

der Auffahr- sowie vor allem der Abbiegeunfälle ist durch die höheren Geschwindigkeiten<br />

erklärbar.<br />

c) Kreuzung<br />

Für die Häufung <strong>von</strong> Unfällen auf Nebenstrassen könnte eine überproportionale Anzahl <strong>von</strong><br />

<strong>Kreuzungen</strong> auf Nebenstrassen verantwortlich sein. Zudem dürften an diesen <strong>Kreuzungen</strong> oft<br />

Vollgrünanlagen zum Einsatz kommen, was zu ungesichertem Linksabbiegen <strong>und</strong> Konflikten<br />

<strong>mit</strong> Fussgängern führen kann. EWERT (1994) zeigte, dass Regelungen, die kein gesichertes<br />

Abbiegen gewährleisten, zu einem hohen Prozentsatz fehlinterpretiert werden. Am gefährlichsten<br />

scheinen Vollgrünanlagen zu sein, da über die Hälfte der Verkehrsteilnehmer <strong>mit</strong> grosser<br />

Sicherheit da<strong>von</strong> ausgeht, dass es sich dabei um einen vollständig gesicherten Linksabbiegevorgang<br />

handelt. Ein weiteres Indiz für mögliche Konflikte bei ungesichertem Abbiegen ist die<br />

Tatsache, dass der Anteil der Unfälle in der Dämmerung <strong>und</strong> der Nacht sehr gross ist. Gerade in<br />

den Nachtst<strong>und</strong>en kann die Geschwindigkeit <strong>von</strong> entgegenkommenden Fahrzeugen (Konfliktströme)<br />

schlecht eingeschätzt werden.<br />

Obwohl keine signifikanten Unterschiede bei der signalisierten Geschwindigkeit festgestellt<br />

wurden, kann da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass im Bereich <strong>von</strong> <strong>Kreuzungen</strong> (gegenüber <strong>Einmündungen</strong>)<br />

langsamer gefahren wird. Entsprechend ist der Anteil der Fussgänger- <strong>und</strong> Auffahrunfälle<br />

kleiner <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> die Anzahl Verletzter geringer als erwartet.<br />

1.5.3 Unfalltyp<br />

a) Fussgängerunfall<br />

Fussgänger sind auf Nebenstrassen überdurchschnittlich betroffen. Dies könnte darauf zurückzuführen<br />

sein, dass der Anteil <strong>von</strong> Fussgängern, die das Rotlicht missachten, auf Nebenstrassen<br />

relativ gross ist. Gemäss LINDENMANN, RIEDEL & THOMA (1987) missachten zwischen 20<br />

<strong>und</strong> 50 Prozent der Fussgänger das Rotlicht an Fussgänger-Lichtsignalanlagen, wobei der Anteil<br />

der "Rotgänger" stark vom Standort der LSA <strong>und</strong> der Fahrzeugmenge abhängt. Der grösste Teil<br />

der Rotlichtmissachtungen entsteht dann, wenn schwacher oder gar kein Fahrzeugverkehr<br />

herrscht <strong>und</strong> der Fussgänger auch ohne Schutz des Lichtsignals die Strasse überqueren kann.<br />

Der Fussgänger bedient im wesentlichen dann eine LSA, wenn er vor dem Fahrzeugverkehr<br />

Schutz sucht. Dass die Fussgänger überdurchschnittlich oft tagsüber <strong>und</strong> an Werktagen verunfallen,<br />

dürfte in der Exposition begründet sein.

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