Schweißtechnik Elmag 2012 - freytool
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Für das Gleichstromschweißen dünner<br />
Aluminiumbleche am Pluspol (= +) ist ein<br />
Anschleifen der Elektrodenspitze nicht<br />
erforderlich.<br />
Schweißstromkreis und Massekontakt<br />
Für elektrische Schweißverfahren ist ein<br />
geschlossener Schweißstromkreis erforderlich.<br />
Er wird vorbereitet, indem die<br />
Masseklemme des Massekabels vor dem<br />
Schweißen am Werkstück befestigt wird.<br />
Die Masseklemme sollte in der Nähe der<br />
Schweißstelle angebracht werden, um<br />
einen guten Stromfluss sicherzustellen.<br />
Die Schweißstelle und die Massekontaktstelle<br />
müssen sauber bzw. metallisch<br />
blank sein. Werkstück daher vor dem<br />
Schweißen reinigen, Lack o.ä. entfernen.<br />
Schutzgas<br />
Das beim Schweißen entstehende<br />
Schweißbad wird durch Schutzgas vor<br />
Luftzutritt geschützt.<br />
Für das WIG-Schweißen werden reines<br />
Argon oder Argongemische verwendet.<br />
Argon- und Spezial-Schutzgasflaschen<br />
sind bei ELMAG ® erhältlich.<br />
Die Durchflussmenge wird am Druckregler<br />
der Gasflasche voreingestellt.<br />
Das Schutzgas wird aus der Gasflasche<br />
durch das Schlauchpaket in den Schweißbrenner<br />
geleitet, tritt an der Gashülse aus<br />
und umströmt die Wolframelektrode und<br />
das Schweißbad. Vor Schweißbeginn<br />
Gasdurchfluss prüfen.<br />
WIG/TIG Schutzgasmenge<br />
Einstellung der Schutzgasmenge<br />
am Durchflussmengenmesser:<br />
5 - 10 Liter Schutzgas pro Minute,<br />
bei großer Fugenbreite bis zu<br />
15 Liter pro Minute<br />
WIG/TIG-Schweißstromeinstellung<br />
Elektroden-Ø<br />
Wolfram-<br />
Reinelektrode<br />
Gleichstrom Wechselstrom<br />
= - = + ~ +<br />
Wolfram-<br />
Oxidelektrode<br />
Wolfram-<br />
Reinelektrode<br />
Wolfram-<br />
Oxidelektrode<br />
Wolfram-<br />
Reinelektrode<br />
Wolfram-<br />
Oxidelektrode<br />
mm A A A A A A<br />
1,6 40-130 60-150 10-20 10-20 45-90 60-125<br />
2,0 75-180 100-200 15-25 15-25 65-125 85-160<br />
2,4 130-230 170-250 17-30 17-30 80-140 120-210<br />
3,2 160-310 225-330 20-35 20-35 150-190 150-250<br />
4,0 275-450 350-480 35-50 35-50 180-260 240-350<br />
5,0 400-625 500-675 50-70 50-70 240-350 330-460<br />
Empfohlene Einstellwerte nach EN 26848<br />
Der Schweißstrom wird je nach Elektrodendurchmesser<br />
und Schweißaufgabe<br />
ausgewählt und am Leistungsregler des<br />
Schweißgeräts eingestellt.<br />
Für die Ermittlung optimaler Schweißparameter<br />
kann eine Probeschweißung<br />
erforderlich sein.<br />
Weitere Einstellwerte S. 75<br />
WIG/TIG-Steuerungsfunktionen<br />
Je nach Schweißgerät sind folgende<br />
Steuerungsfunktionen verfügbar:<br />
PRE GAS<br />
Gasvorströmzeit in Sekunden. Das<br />
Schutzgas fließt bereits vor Zündung des<br />
Lichtbogens und erzeugt an der Schweißstelle<br />
eine Schutzgasatmosphäre.<br />
START POWER<br />
Start- bzw. Suchstromwert in Ampere bei<br />
Zündung des Lichtbogens.<br />
SLOPE UP<br />
Stromanstiegszeit in Sekunden von 0<br />
Ampere oder ab Startstromwert bis zur<br />
aktuellen Schweißstrom-Einstellung. Optimierung<br />
der Wärmeeinbringung und des<br />
Materialflusses am Schweißnahtanfang.<br />
WIG BALANCE<br />
Balance-Regelung der Wellenform des<br />
Schweißstroms für optimalen Einbrand<br />
und höchste Schweißgeschwindigkeit.<br />
WIG 2-TAKT<br />
Betriebsart für kurzes Heftschweißen.<br />
Schweißstart: Betätigen und Festhalten<br />
der Schweißbrennertaste.<br />
Schweißende: Loslassen der Schweißbrennertaste.<br />
WIG 4-TAKT<br />
Betriebsart für lange Schweißstrecken.<br />
Schweißstart: Betätigen und Loslassen<br />
der Schweißbrennertaste.<br />
Schweißende: Betätigen der Schweißbrennertaste.<br />
WIG 2-WERT<br />
Betriebsart im 4-Takt-Modus. Ideal für<br />
Schweißstrecken, bei denen die Schweißposition<br />
geändert werden muss, der<br />
Lichtbogen bzw. das Schweißbad aber<br />
erhalten bleiben soll.<br />
Voreinstellung von zwei Stromwerten,<br />
Schweißstrom und Lichtbogen-Erhaltungsstrom.<br />
Schweißstart: Betätigen und Loslassen<br />
der Schweißbrennertaste.<br />
Absenken zum Lichtbogen-Erhaltungsstrom:<br />
Kurzes Betätigen und Loslassen<br />
der Schweißbrennertaste.<br />
Rückkehr zum Schweißstrom: Kurzes<br />
Betätigen und Loslassen der Schweißbrennertaste.<br />
Schweißende: Längeres Betätigen der<br />
Schweißbrennertaste.<br />
WIG IMPULS<br />
Betriebsart für dünne Bleche zur Optimierung<br />
der Wärmeeinbringung, auch<br />
für dicke Bleche zur Optimierung der<br />
Einbrandtiefe und für eine gute Beherrschung<br />
des Schweißbads beim Schweißen<br />
in Zwangslagen.<br />
PULS FREQ<br />
Einstellung der Pulsfrequenz für das WIG-<br />
Impulsschweißen.<br />
POWER FREQ<br />
Powered by Quality<br />
Einstellung der Schweißstromfrequenz.<br />
WIG PUNKT<br />
Betriebsart Punktschweißautomatik mit<br />
Einstellung einer gleichmäßigen Schweißzeit.<br />
Je nach Materialstärke ist eine An-<br />
passung der Schweißleistung erforderlich.<br />
SLOPE DOWN<br />
Stromabstiegszeit in Sekunden bis zu<br />
einem voreingestellten Endstromwert mit<br />
Lichtbogenerhaltung oder bis 0 Ampere<br />
mit Lichtbogenlöschung. Optimierung der<br />
Wärmeeinbringung, Zeitspanne für das<br />
Auffüllen des Schweißnahtendes.<br />
END POWER<br />
Endstromwert in Ampere für das Füllen<br />
des Schweißnahtendes (Krater).<br />
FUZZY LOGIC<br />
Automatischer Start der Stromabstiegszeit<br />
bei Anheben des Brenners, ohne<br />
Betätigung der Brennertaste.<br />
POST GAS<br />
Gasnachströmzeit in Sekunden, Nachlaufzeit<br />
des Gasflusses. Das Schutzgas fließt<br />
auch nach dem Erlöschen des Lichtbogens,<br />
um die Schutzgasatmosphäre zu<br />
erhalten, bis das Schweißgut erstarrt ist.<br />
WIG-Zündarten<br />
WIG CONTACT<br />
WIG-Kontaktzündung (Streichzündung).<br />
Außerhalb des Schweißspalts ohne<br />
Krafteinwirkung mit der Elektrode über<br />
Kupferblech streichen.<br />
Nachteil: Bei hohem Schweißstrom oder<br />
zu langem Kontakt Beschädigung der<br />
Elektrode und Wolframeinschlüsse in der<br />
Schweißnaht möglich.<br />
WIG HF<br />
WIG-Hochfrequenzzündung. Berührungslose<br />
Zündart mit impulsförmiger Wechselspannung<br />
und sichtbarer Funkenstrecke<br />
zwischen Elektrode und Werkstück.<br />
Gashülse des Schweißbrenners schräg am<br />
Schweißspalt ansetzen und bei gedrückter<br />
Brennertaste anheben, bis der Lichtbogen<br />
zündet.<br />
Nachteil: Frequenzstörung benachbarter<br />
Elektronikgeräte möglich.<br />
LIFT WIG<br />
WIG-Kontaktzündung (Liftzündung). Beste<br />
WIG-Zündart mit voreingestelltem, niedrigem<br />
Zündstrom. Die Elektrode bleibt auch<br />
bei längerem Kontakt unversehrt.<br />
Werkstück mit Elektrode berühren und<br />
Schweißbrenner bis Zündung anheben.<br />
WIG-Funktionsvergleich S. 75<br />
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