26.10.2013 Aufrufe

Forschungsbericht 2011 - ZfP Südwürttemberg

Forschungsbericht 2011 - ZfP Südwürttemberg

Forschungsbericht 2011 - ZfP Südwürttemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14 <strong>Forschungsbericht</strong> 2010<br />

Fragestellung<br />

Methoden<br />

Aktueller Stand<br />

2. Forschungsprojekte<br />

2.1 Versorgungsforschung<br />

(Leitung Prof. Dr. T. Steinert)<br />

Traumabezogene Dissoziation als Mittel der Differenzialdiagnose<br />

unter Traumafolgestörungen bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />

Dana Bichescu-Burian, Tilman Steinert, Stefan Tschöke<br />

Das Auftreten dissoziativer Symptome bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen<br />

stellt ein wichtiges Hindernis für den psychotherapeutischen<br />

Erfolg dar. Die Weiterentwicklung sinnvoller psychotherapeutischer<br />

Strategien erfordert eine Erweiterung des ätiologischen Wissens. Ziel des<br />

Projekts ist das empirische Testen des theoretischen Modells von Schauer<br />

& Elbert (2010), das das erste evolutionär-basierte Modell darstellt, in dem<br />

Dissoziation unter den Abwehrmechanismen bei lebensbedrohlichen Situationen<br />

systematisch integriert wurde. Getestet werden drei Hypothesen: (a) Die<br />

Patienten mit einem hohen Dissoziationsniveau werden bei der Präsentation<br />

von traumabezogenen Skripts eine ausgeprägtere parasympathische Aktivierung<br />

zeigen; (b) die Ausprägung der dissoziativen Symptomatik korreliert positiv<br />

mit der posttraumatischen und komorbiden Symptomatik, sowie mit der<br />

Frequenz und Schwere der selbstverletzenden Verhaltensweisen und negativ<br />

mit dem Funktionsniveau; (c) es gibt einen bedeutsamen Zusammenhang<br />

zwischen der dissoziativen Symptomatik und der Fantasieneigung einerseits<br />

und der Ausprägung Psychose-ähnlicher Symptome anderseits. Die Anzahl und<br />

Schwere der traumatischen Ereignissen moderiert diesen Zusammenhang. Die<br />

traumatische Vorgeschichte spielt bei dieser Assoziation eine wesentliche Rolle.<br />

Geplant ist die Untersuchung einer Stichprobe von 150 Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />

anhand einer Querschnitts-Erhebung. Nach einer<br />

ausführlichen Symptomerhebung und Diagnosestellung per semistrukturierter<br />

Interviews, Selbst- und Fremdauskunftsbögen und Checklisten wird ein Skriptbasiertes<br />

Experiment zur Messung von physiologischen Reaktionen geplant.<br />

Dafür werden wir die physiologischen Reaktionen während des Experiments,<br />

die Symptome und andere psychische Merkmale bei den Probanden untersuchen.<br />

Auf der Basis der Scores in den Dissoziationsbögen werden die Teilnehmer<br />

nach dem Dissoziationsniveau in zwei Gruppen eingeteilt. Die Studie wird<br />

<strong>2011</strong> beginnen.<br />

Die Entwicklung des Studiendesigns und der Studieninstrumente ist bereits<br />

abgeschlossen, der Datensatz wurde teilweise aufgebaut. Der Ethikantrag<br />

wurde eingereicht und inzwischen von der Ethikkommission der Universität<br />

15 <strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2011</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!