26.10.2013 Aufrufe

Zum Verlauf der EURO-Krise - Merkels Geisterfahrt an den Abgrund ...

Zum Verlauf der EURO-Krise - Merkels Geisterfahrt an den Abgrund ...

Zum Verlauf der EURO-Krise - Merkels Geisterfahrt an den Abgrund ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eurobonds o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e gemeinsam fin<strong>an</strong>zierte europäische Lösungen (wie etwa eine B<strong>an</strong>k<br />

für öffentliche Anleihen), um die Staatsfin<strong>an</strong>zierung von <strong>den</strong> Fin<strong>an</strong>zmärkten zumindest<br />

teilweise zu entkoppeln, wur<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong> von Deutschl<strong>an</strong>d abgeblockt.<br />

So führte <strong>der</strong> Zw<strong>an</strong>g sich über die Kapitalmärkte refin<strong>an</strong>zieren zu müssen, zu einer<br />

wachsen<strong>den</strong> Überschuldung <strong>der</strong> schwächeren Mitgliedstaaten und damit zur Euro-<strong>Krise</strong>.<br />

Griechenl<strong>an</strong>d als schwächstes Glied <strong>der</strong> Eurozone war diesem Druck am wenigsten<br />

gewachsen und <strong>an</strong> Griechenl<strong>an</strong>d wurde das Bedrohungsszenario für <strong>den</strong> <strong>EURO</strong><br />

durchexerziert, obwohl Griechenl<strong>an</strong>d wirtschaftlich mit 2,5 Prozent vom BIP <strong>der</strong> Eurozone<br />

ein Winzling unter <strong>den</strong> Mitgliedstaaten ist.<br />

Als die griechische Regierung die Schätzung des Staatstdefizits für 2009 auf 12 Prozent<br />

korrigierte, führte das zu einem schlechteren Rating mit <strong>der</strong> Folge, immer tiefer in <strong>der</strong><br />

Schul<strong>den</strong>krise zu versinken. Die Investoren for<strong>der</strong>ten aus Misstrauen über die<br />

Zahlungsfähigkeit des L<strong>an</strong>des immer höhere Zinsen auf Staats<strong>an</strong>leihen. In <strong>der</strong> EU wuchs die<br />

Angst vor einem Staatsb<strong>an</strong>krott, <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> <strong>an</strong>stecken könnte.<br />

Als d<strong>an</strong>n Griechenl<strong>an</strong>d im Frühjahr 2010 vor <strong>der</strong> Pleite st<strong>an</strong>d, weigerte sich die<br />

Bundesregierung l<strong>an</strong>ge, <strong>den</strong> Griechen zu helfen. Es wür<strong>den</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> wie Portugal<br />

ebenfalls um Unterstützung bitten und irgendw<strong>an</strong>n auch ein großes L<strong>an</strong>d. Das würde die<br />

Währungsgemeinschaft überfor<strong>der</strong>n.<br />

So hatten die Euro-Län<strong>der</strong> rund zwei Monate um <strong>den</strong> umstrittenen Notfallpl<strong>an</strong> gerungen. Vor<br />

allem Deutschl<strong>an</strong>d hatte gezögert und schließlich strikte Bedingungen für Hilfen sowie die<br />

Beteiligung des IWF durchgesetzt. Ziel war es, mit dem Notfallpl<strong>an</strong> die Fin<strong>an</strong>zmärkte von <strong>der</strong><br />

Kreditwürdigkeit Griechenl<strong>an</strong>ds zu überzeugen und die Hilfen nicht zum Einsatz zu bringen.<br />

Bis schließlich Anf<strong>an</strong>g Mai 2010 die EU-Fin<strong>an</strong>zminister beschließen, Griechenl<strong>an</strong>d Kredite<br />

in Höhe von 110 Milliar<strong>den</strong> Euro zu gewähren: 80 Milliar<strong>den</strong> kommen von <strong>den</strong> Euro-Staaten,<br />

30 vom IWF. Deutsche B<strong>an</strong>ken verpflichten sich Griechenl<strong>an</strong>d-Anleihen zu kaufen. Im<br />

Gegenzug wird Griechenl<strong>an</strong>d verpflichtet, hart zu sparen, die Wirtschaft zu reformieren und<br />

staatliche Unternehmen zu privatisieren.<br />

Die Europäische Zentralb<strong>an</strong>k (EZB) beschließt, Staats<strong>an</strong>leihen kriseln<strong>der</strong> Staaten<br />

aufzukaufen. Sie will verhin<strong>der</strong>n, dass die Län<strong>der</strong> ihre Schul<strong>den</strong> nicht mehr bedienen<br />

können, weil die Zinsen immer weiter steigen. Ihre Statuten verbieten ihr, Anleihen direkt von<br />

<strong>den</strong> Emittenten zu erwerben; also wird sie am öffentlichen und privaten Anleihemarkt – dem<br />

sogen<strong>an</strong>nten Sekundärmarkt – tätig. Mit <strong>der</strong> Ankündigung bricht die EZB mit einem Tabu:<br />

Bisher hat sie <strong>der</strong>artige Mittel zur <strong>Krise</strong>nbekämpfung stets abgelehnt.<br />

7. Juni 2010 Die Euro-Fin<strong>an</strong>zminister grün<strong>den</strong> die Europäische Fin<strong>an</strong>zstabilisierungsfazilität<br />

(EFSF), <strong>den</strong> sogen<strong>an</strong>nten Euro-Rettungsschirm. Die Zweckgesellschaft soll im Notfall am<br />

Kapitalmarkt Kredite aufnehmen, um klamme Staaten fin<strong>an</strong>ziell zu stützen. Die Euro-Län<strong>der</strong><br />

sollen für die Kredite bürgen, Deutschl<strong>an</strong>d mit bis zu 148 Mrd. Euro. Der EFSF umfasst<br />

insgesamt 750 Mrd. Euro. Die tatsächliche Kreditvergabekapazität liegt niedriger, weil für ein<br />

AAA-Rating hohe Gar<strong>an</strong>tien erfor<strong>der</strong>lich sind.<br />

21. November 2010 Irl<strong>an</strong>d bekommt Hilfskredite in Höhe von 85 Milliar<strong>den</strong> Euro vom EFSF.<br />

28. November 2010 Die Fin<strong>an</strong>zminister <strong>der</strong> Euro-Län<strong>der</strong> einigen sich auf einen dauerhaften<br />

<strong>Krise</strong>nfonds, <strong>den</strong> Europäischen Stabilitätsmech<strong>an</strong>ismus (ESM). Er soll 2013 <strong>den</strong> EFSF<br />

ablösen. Der ESM umfasst 700 Mrd. Euro, von <strong>den</strong>en maximal 500 Mrd. <strong>an</strong> Not lei<strong>den</strong>de<br />

Staaten verliehen wer<strong>den</strong> können. Der Rest dient als Sicherheitseinlage. Sie soll die Rating-<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!