Burgund - Maison de la France

PRESSEDOSSIER
Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung

Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Mit den 2010 stattfindenden Feierlichkeiten anlässlich des 1100-jährigen Bestehens der Abtei von Cluny
erinnert Burgund an seine lange und auch im 21. Jahrhundert fortgeschriebene Geschichte einer von der
Spiritualität geprägten Region. Die Gründung des Cluniazenser- und des Zisterzienserordens – der beiden
bedeutendsten Klosterorden – im mittelalterlichen Burgund beflügelte ab dem 11. Jahrhundert die sakrale
Baukunst derart, dass der aus Dijon stammende Chronist Raoul Glaber seinerzeit schrieb, die Gegend
habe ein „weißes Kleid von Kirchen“ angelegt.
Leider haben nicht alle diese Bauwerke die Wirren der Zeit überdauert, aber mehrere hundert Kirchen,
Kapellen, Kathedralen und Abteien zeugen noch heute in allen Winkeln der Region von diesem Bauboom,
der Burgund zu einem Hort für romanische Kunst gemacht hat.
Von prestigeträchtigen Monumenten, die in der Weltkulturerbeliste der Unesco geführt werden, bis zu
schlichten Dorfkirchen und von Schätzen der Bildhauerkunst bis zu Meisterwerken der Malerei betört das
romanische Erbe Burgunds durch außergewöhnlichen Reichtum und unglaubliche Vielfalt. Die Region
Burgund lädt Sie ein, dieses Erbe bei den zahlreichen über das Jahr verteilten Veranstaltungen im
Rahmen von Cluny 2010 (neu) zu entdecken. Dieses Ereignis lässt das Herz Europas für ein Jahr wieder
in Burgund schlagen.

INHALT
Hauptsehenswürdigkeiten
Weniger bekannte kleine Kulturschätze
Meisterwerke romanischer Bildhauerkunst
Meisterwerke romanischer Malerei
Lebendiges kulturelles Erbe
Fotos / Pressekontakte / Pressebereich

BURGUND
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Kartographie (Vervielfältigungsrechterechte vorbehalten) :
© Laura Margueritte – 6, Avenue de la Porte Brancion - 75015 PARIS
laura@margueritte.fr

Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Hauptsehenswürdigkeiten

Burgund :
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Hauptsehenswürdigkeiten
1 - Auf der Weltkulturerbeliste der Unesco verzeichnete Kulturgüter
Es lässt sich nicht leugnen, dass eine in die Welterbeliste der Unesco aufgenommene
Sehenswürdigkeit einen starken Besucherzuwachs verzeichnet. Wenig verwunderlich ist es
daher, dass sich alljährlich eine stetig zunehmende Anzahl von Kandidaten für die
prestigeträchtige (und wertvolle) Auszeichnung bewirbt. Auf der Liste stehen 890 Stätten des
Kultur- und Naturerbes, denen das Welterbekomitee einen „außergewöhnlichen universellen
Wert“ bescheinigt. Im Jahr 2009 umfasste die Liste 689 Kulturgüter, 176 Naturstätten und 25
Mischformen, die sich auf 148 Staaten verteilen.
In Frankreich befinden sich insgesamt 33 der auf der Welterbeliste verzeichneten Stätten. Drei
Kulturgüter sind in Burgund beheimatet, und bei allen drei handelt es sich um herausragende
Zeugnisse romanischer Kunst:
- Die Basilika und der Hügel von Vézelay (im Departement Yonne).
- Die Abtei von Fontenay (im Departement Côte-d’Or).
- Die Prioratskirche La Charité-sur-Loire (im Departement Nièvre), im Kontext der Pilgerwege
nach Santiago de Compostela.
Vézelay
Das im 9. Jahrhundert gegründete Kloster von Vézelay stieg sehr schnell zu einem bekannten
Wallfahrtsort auf. Der Ansturm der Pilger an den Ort mit den Reliquien der Heiligen Maria Magdalena war
so groß, dass die erste Kirche schon bald vergrößert werden musste. Die heutige Basilika wurde nach
der verheerenden Brandkatastrophe des Jahres 1120 wiederaufgebaut. Nacheinander wurden
Hauptschiff, Vorschiff, Querschiff und Chor rekonstruiert. Das Hauptschiff und das Vorschiff gelten
sowohl wegen ihrer eleganten Architektur als auch wegen der außergewöhnlichen Qualität des
Skulpturenschmucks an den Portalen und Kapitellen als glänzende Umsetzung romanischer Baukunst.
Der Chor und das Querschiff zählen ihrerseits zu den ersten Zeugnissen gotischer Architektur in Burgund
und verleihen dem Ensemble eine dezente Leuchtkraft.
Das Dorf und der „ewige Hügel“ erlebten ihre glorreichste Epoche im Mittelalter. In jener Zeit war Vézelay
gleichzeitig bedeutender Wallfahrtsort, Knotenpunkt des Jakobswegs, Ort des Aufrufs zum 2. Kreuzzug
durch Bernhard von Clairvaux sowie Ausgangspunkt der Kreuzzüge, die 1190 von Philipp II. und Richard
Löwenherz bzw. 1248 und 1270 von Ludwig dem Heiligen angeführt wurden. Nach den Zerstörungen im
Hundertjährigen Krieg, in den Religionskriegen und während der Französischen Revolution war es
Prosper Mérimée, der als zuständiger Denkmalpfleger die Basilika vor dem völligen Zerfall bewahrte. Mit
der Restaurierung betraute er einen damals noch unbekannten jungen Architekten: Viollet-le-Duc. Seit
1979 werden die Basilika und der Hügel von Vézelay in der Welterbeliste der Unesco geführt.
(Siehe auch das in diesem Pressedossier enthaltene Kapitel Meisterwerke romanischer Bildhauerkunst).
Nähere Auskünfte :
Office de Tourisme de Vézelay - www.vezelaytourisme.com

Fontenay
Mit der Abtei von Fontenay besitzt Burgund eine der herausragenden Stätten, die die lange spirituelle
Prägung der burgundischen Landschaft unterstreichen. Im Jahr 1118, zwanzig Jahre nach der Gründung
der Abtei von Cîteaux, sollte Bernhard von Clairvaux in dem abgelegenen Tal rund 5 Kilometer von
Montbard entfernt den Grundstein für eine weitere Abtei legen, deren Mönche in geradezu mustergültiger
Weise das Hauptprinzip des neuen Zisterzienserordens praktizierten: ora et labora.
Noch heute ist Fontenay ein Sinnbild für die glanzvollste Epoche der zisterziensischen Abteien und ihrer
„weißen Mönche“ im 12. Jahrhundert. Die Abteianlage ist rund um den Kreuzgang angeordnet, der seine
strahlende Schönheit der Harmonie seiner Arkaden verdankt. Die gleiche klare Linienführung und die
gleiche Nüchternheit des Dekors finden sich – in weitaus größerer Dimension – in der benachbarten
Kirche wieder, in der das Halbdunkel des Hauptschiffs einen Kontrast zum gut ausgeleuchteten Chor
bildet. Die anderen Gebäudeabschnitte veranschaulichen sehr gut die Einfachheit des klösterlichen
Lebens. Der Schlafsaal war zur Abhaltung der Nachtmessen direkt mit der Kirche verbunden, im
Kapitelsaal fanden die täglichen Zusammenkünfte der klösterlichen Gemeinschaft statt, und das
Skriptorium diente den als Kopisten tätigen Mönchen als Hauptarbeitsort. Auch die Nutzbauten ziehen
das Interesse auf sich. Zu nennen sind das Spital, die Bäckerei und vor allem die älteste Klosterschmiede
Europas, der dank der getreuen Rekonstruktion ihres hydraulischen Hammers im Jahr 2008 neues Leben
eingehaucht wurde.
Auf den Verkauf nach der Französischen Revolution folgte unter der Leitung der Familie Montgolfier die
Umwandlung der Anlage in eine Papierfabrik. Gerettet wurde die Abtei 1906, als der neue Eigentümer
Edouard Aynard, ein Schwiegersohn der Familie Montgolfier, dem Ensemble in einem baulichen Kraftakt
sein ursprüngliches Aussehen wiedergab. Die Restaurierungsarbeiten wurden von den nachfolgenden
Generationen der Familie Aynard fortgeführt. Als verdiente Belohnung für diese Anstrengungen wurde die
Abtei von Fontenay 1981 in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen. Es bleibt noch nachzutragen,
dass das prächtige Dekor der Abtei seither eine bemerkenswerte Aufwertung erfahren hat, wozu nicht
zuletzt die von dem berühmten englischen Landschaftsarchitekten Peter Holmes neu angelegten Gärten
beitragen.
Nähere Auskünfte :
Abbaye de Fontenay - www.abbayedefontenay.com
La Charité-sur-Loire
Die den großen Strom säumende Altstadt von La Charité-sur-Loire wird noch heute vom imposanten
Glockenturm Sainte-Croix der romanischen Prioratskirche Notre-Dame dominiert. Als beliebtes
Etappenziel der Pilger auf dem Jakobsweg gehörte die Kirche zu den bedeutendsten Dependancen der
Abtei von Cluny. Ursprünglich hatte die 1107 geweihte Prioratskirche enorme Ausmaße (sie war 122 m
lang, 37 m breit und 27 m hoch) und war damit im 12. Jahrhundert nach der Abteikirche von Cluny der
zweitgrößte Kirchenbau Frankreichs. Dies brachte ihr den Beinamen „älteste Tochter Clunys“ ein.
Das durch Kriege und Brände teilweise zerstörte Mittelschiff wurde im 17. Jahrhundert leider eher
unvorteilhaft restauriert. Chor und Querschiff haben hingegen nichts von der architektonischen Eleganz
des 11. und 12. Jahrhunderts eingebüßt. Ihr reicher Skulpturenschmuck, insbesondere eine
beeindruckende Kapitellreihe und die Tympana, deren Stil an das Königsportal der Kathedrale von
Chartres erinnert, hat die Zeiten unbeschadet überdauert. La Charité-sur-Loire wurde 1998 im Kontext
der Pilgerwege nach Santiago de Compostela in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen. Im Rahmen
zahlreicher Veranstaltungen setzt sich die „Stadt des Buches“ mit Nachdruck für die Restaurierung und
Aufwertung ihres bemerkenswerten architektonischen Erbes ein.
Nähere Auskünfte :
Office de Tourisme de La Charité-sur-Loire - www.lacharitesurloire-tourisme.com

2 - Weitere Perlen romanischer Architektur in Burgund
Cluny
Nach ihrer elf Jahrhunderte zurückliegenden Gründung im Süden Burgunds, an der zwölf Mönche aus
den im Jura gelegenen Abteien Baume-les-Messieurs und Gigny beteiligt waren, übte die Abtei von Cluny
im Mittelalter eine solche religiöse, wirtschaftliche und sogar politische Strahlkraft auf weite Teile Europas
aus, dass Papst Urban II. im Jahr 1098 gegenüber Abt Hugo bemerkte: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Als
Zeugnis dieser spirituellen und weltlichen Macht stellte die Abteikirche mit ihrer Innenlänge von 177
Metern die größte Kirche der Christenheit dar und wurde erst von dem im 16. Jahrhundert fertig
gestellten Petersdom in Rom übertroffen. Mit Beginn der Französischen Revolution wurde das Gros der
Gebäude bedauerlicherweise abgetragen, sodass heute nur noch einige eindrucksvolle Überreste wie der
schöne achteckige Glockenturm Eau Bénite und ein Teil der beiden Querschiffe zu besichtigen sind.
Im Hinblick auf die Feierlichkeiten anlässlich des 1100. Jahrestages der Abteigründung wurden
umfassende Restaurierungsarbeiten auf dem Gelände durchgeführt. Mit modernsten
Bildbearbeitungstechnologien wurde zudem ein neuer, virtueller Rundgang geschaffen, an dessen
Entstehung vor allem die in Cluny ansässige Fakultät der technischen Hochschule Paris-Tech (ehemals
Ecole Nationale Supérieure des Arts et Métiers) maßgeblich beteiligt war. Sie ist in den ehemaligen
Gebäuden der Abtei untergebracht. Mehrere Bildschirme für Darstellungen der „erweiterten Realität“
zeigen eine äußerst spektakuläre virtuelle 3D-Rekonstruktion, die den neuen Rundgang zu einem
Augenschmaus macht und die heute fehlenden Teile der Abteikirche für die Besucher wiederauferstehen
lässt. Auf diese Weise lassen sich die gigantischen Ausmaße von Cluny III erst richtig ermessen, und es
ist möglich, die Kirche so zu entdecken, wie sie sich nach Ihrer Fertigstellung im 12. Jahrhundert
präsentierte. Die Aussichtsplattform des hoch emporragenden Käseturms (Tour des Fromages) ist
wahrscheinlich der ideale Ort, um sich ein Bild vom ursprünglichen Aufbau der Anlage zu machen.
Die Höhepunkte des Veranstaltungsprogramms werden in der 16-seitigen Broschüre Burgund feiert
Cluny 2010 vorgestellt. Sie ist in allen größeren Fremdenverkehrsämtern Burgunds erhältlich und ist
außerdem auf der Website von Bourgogne Tourisme unter www.bourgogne-tourisme.com als Download
verfügbar. (Weitere Informationen im Internet unter www.cluny2010.eu)
Neben den Überresten ihrer prächtigen Abtei beherbergt die Stadt Cluny noch weitere Schätze
romanischer Kunst. Hierzu zählen insbesondere die herrlichen Kapitelle aus dem Chor der Abteikirche,
die im ehemaligen Kornspeicher der Abtei ausgestellt werden, sowie die zahlreichen Skulpturen, die im
Museum für Kunst und Archäologie zu bewundern sind. Teil des romanischen Universums von Cluny und
unbedingt zu erwähnen sind außerdem noch der sehr schöne achteckige Glockenturm der Kirche Saint-
Marcel und – eine Besonderheit von Cluny – die vielen noch erhaltenen romanischen Häuser, die
hauptsächlich in der Rue de la République, in der Rue d’Avril und in der Rue Lamartine zu finden sind.
Nähere Auskünfte :
Office de Tourisme de Cluny - www.cluny-tourisme.com

Paray-le-Monial
Wer einen Eindruck von der Größe der Abteikirche von Cluny gewinnen möchte muss sich zweifellos
nach Paray-le-Monial begeben. Die vom bedeutenden Abt Hugo von Semur im 12. Jahrhundert errichtete
Basilika Sacré-Coeur stellt in der Tat eine kleinere Ausführung der „Maior ecclesia“ Cluny III dar. Der
Portalvorbau der Kirche ist leicht achsenversetzt zum Hauptschiff angeordnet und wird von zwei Türmen
eingerahmt, deren Anblick vor allem im Nachmittagslicht verzaubert, wenn die untergehende Sonne mit
den warmen Farbtönen der golden schimmernden Steine spielt. Lohnenswert ist auch ein
Außenrundgang um die Basilika, auf dem sich dem Betrachter die harmonische Abstufung der von dem
wunderschönen achteckigen Vierungsturm dominierten Apsis am besten erschließt.
Das in sanftes Licht getauchte Innere des Bauwerks strahlt mit seinem 22 Meter emporragenden
Spitzbogengewölbe eine gewisse Schlichtheit und etwas Mystisches aus. Das Hauptschiff wiederum
zeigt den gleichen dreistufigen Aufbau wie die Abteikirche von Cluny: Arkadenzone, Blendtriforium und
dreigliedrige Obergadenfenster. Der von acht fein gearbeiteten Säulen begrenzte Chor wird von einem
Chorumgang und drei Chorkapellen umschlossen und besticht durch seine einzigartige Eleganz. Die
Omnipräsenz des Dreifaltigkeitssymbols prägt diesen Architekturstil, bei dem der Zahl Drei fundamentale
Bedeutung zukommt: drei Hauptschiffe mit jeweils drei Jochen, ein Triforium mit drei Blendarkaden,
Obergaden mit drei Fenstern, drei Chorkapellen.
Ihre ursprüngliche Schönheit hat die Basilika dank der jüngsten Restaurierung wiedererlangt, die sowohl
von den Touristen als auch von den jedes Jahr zu tausenden nach Paray-le-Monial strömenden Pilgern
sehr geschätzt wird.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Paray-le-Monial - www.paraylemonial.fr
Tournus
Vor den anstürmenden Normannen flüchtende Mönche aus Noirmoutier erbauten die Abteikirche Saint-
Philibert von Tournus, die älteste der großen Kirchen Burgunds, um dort die Reliquien Ihres
Schutzheiligen zu verwahren. Ihre hohe, von wenigen Öffnungen durchbrochene Fassade erinnert an
einen Festungsbau und zeugt von den unruhigen Zeiten ihrer Entstehung. Die Bauphase erstreckte sich
vom ersten Viertel des 11. Jahrhunderts bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts.
Die Krypta und das Vorschiff stellen die ältesten Abschnitte des Bauwerks dar. Ihre relative Dunkelheit
erzeugt einen markanten Kontrast mit der außerordentlichen Helligkeit des Hauptschiffs. Dieses
unterscheidet sich von den anderen romanischen Kirchen Burgunds durch das sehr seltene
Gewölbesystem. Es handelt sich um ein Quertonnengewölbe mit mehrfarbigen Doppelbögen, die sich auf
hohe Rundpfeiler stützen. Das sichtbare Mauerwerk der Wände und Pfeiler verleihen der Kirche Saint-
Philibert einen gleichermaßen archaischen und modernen Charakter. Der zuletzt errichtete Chor
übernimmt den Grundriss der Krypta. An den Chorumgang schließen sich drei strahlenförmig angebaute
Radialkapellen an. Der Boden dieses von modernen Fenstern erhellten Chorumgangs ist mit
wunderschönen Mosaiken aus dem 12. Jahrhundert geschmückt, die die Monate und die
Tierkreiszeichen darstellen.
Außen dominieren zwei hohe Türme das Erscheinungsbild der Kirche. Der eine Turm ragt an der
Nordfassade empor, der andere ist als Vierungsturm ausgebildet und wird im Süden von der einzigen
Galerie begrenzt, die von dem aus dem 11. stammenden Kloster erhalten geblieben ist.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Tournus - www.tournugeois.fr

Autun
Das Hauptmerkmal der Kathedrale, ihre hohe gotische Turmspitze aus dem 15. Jahrhundert, kann nicht
darüber hinwegtäuschen, dass Saint-Lazare d'Autun vor allem ein Meisterwerk romanischcluniazensischer
Baukunst ist, das im Wesentlichen zwischen 1120 und 1130 errichtet wurde.
Unmissverständlich klar wird dies jedem, der das Innere der Kathedrale betritt. Das Hauptschiff zeigt
denselben Aufbau wie das Hauptschiff von Cluny III: auf die Arkadenzone, das Blendtriforium und die
Obergadenfenster folgt als krönender Abschluss ein Spitzbogengewölbe.
Zu den Besonderheiten des Bauwerks zählen bestimmte Elemente seines Innendekors. Zu erwähnen
sind vor allem die kannelierten Pfeiler, deren Gestaltung direkt von den zahlreichen antiken Überresten
der Stadt Autun beeinflusst wurde. Sie gehörte bekanntlich zu den bedeutendsten gallorömischen
Zentren und führte deswegen den Beinahmen „Schwester und Nacheiferin Roms“.
Die architektonische Qualität der Kathedrale von Autun tritt angesichts ihres überragenden
Fassadenschmucks fast in den Hintergrund. Das bauplastische Programm der Kathedrale ist ein
Höhepunkt romanischer Baukunst in Burgund. Das Tympanon des Hauptportals mit der Darstellung des
Weltgerichts und die an den figürlichen Pfeilerkapitellen verewigten biblischen Szenen – einige der
menschengroßen Darstellungen sind heute im Kapitelsaal ausgestellt – ziehen den Betrachter in
besonderer Weise in ihren Bann.
(Siehe auch das in diesem Pressedossier enthaltene Kapitel Meisterwerke romanischer Bildhauerkunst).
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme d’Autun - www.autun-tourisme.com
Beaune
Mit der Stadt Beaune verbindet jeder spontan ihren Rang als Hauptstadt der burgundischen Weine oder
ihr berühmtes Hospiz, dessen glasierte Dachziegeln in Frankreich und im Ausland zu einem Symbol
Burgunds geworden sind. Leicht wird jedoch übersehen, dass mit der Stiftskirche Notre-Dame auch ein
Meisterwerk romanischer Baukunst in Beaune beheimatet ist.
Auch die in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts nach dem Vorbild der Kathedrale Saint-Lazare von
Autun errichtete Stiftskirche Notre-Dame de Beaune spiegelt beim Innenaufbau des Hauptschiffs die
Grundprinzipien der cluniazensischen Architektur wider. Ihr von einem Chorumgang und
hochromanischen Kapellen gesäumter Chor erfuhr in der Epoche der Gotik markante gestalterische
Veränderungen.
Die bildhauerische Kunst im Hauptschiff besteht im Wesentlichen aus Kapitellen mit bauplastischem
Schmuck, der unter anderem die Arche Noah, die Steinigung des Heiligen Stephanus und den Baum
Jesse darstellt. Aus nachromanischer Zeit stammen die zum Ende des 15. Jahrhunderts aus Wolle und
Seide gefertigten Bildteppiche hinter dem Hochaltar, die jeden Besucher verzaubern. Erwähnenswert ist
auch, dass die Stiftskirche den prachtvollen Rahmen für einige Konzerte des Internationalen Barockoper-
Festivals bildet, das jeden Juli in Beaune stattfindet.
(Siehe auch das in diesem Pressedossier enthaltene Kapitel Lebendiges kulturelles Erbe).
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Beaune - www.ot-beaune.fr

Nevers
Auch die von ihrer gotischen Kathedrale dominierte alte Herzogstadt Nevers birgt ein relativ unbekanntes,
aber bewunderungswürdiges Meisterwerk romanischer Baukunst. Die Rede ist von der Kirche Saint-
Etienne. « Sie ist ein Beispiel und Maß für die schönen Proportionen der Romanik“, charakterisierte sie
Henri Focillon, der große Kunsthistoriker und Mittelalterexperte, der 1881 in Dijon das Licht der Welt
erblickte.
Die Kirche, ursprünglich Teil einer cluniazensischen Prioratskirche, wurde gegen Ende des 11.
Jahrhunderts auf Betreiben des Grafen Wilhelm I von Nevers errichtet. Trotz ihrer Zerstörung während der
Französischen Revolution verkörpert sie eine große stilistische Reinheit, die vom Goldschimmer des
Mauerwerks noch unterstrichen wird. Ihre Architektur kombiniert auf harmonische Weise Einflüsse aus
Burgund und aus der Auvergne. Dies zeigt sich insbesondere an ihrem eleganten, von einem
Kapellenkranz umgebenen Vierungsturm.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Nevers - www.nevers-tourisme.com
Dijon
Franz I bezeichnete Dijon einst als „Stadt der hundert Kirchtürme“. Kurioserweise verbirgt sich der größte
romanische Schatz der Stadt aber unter der Erde, genauer gesagt unter der gotischen Kathedrale. Die
Krypta von Saint-Bénigne ist in der Tat der letzte Überrest der großen Abteikirche, die zwischen 1002 und
1012 unter dem jungen lombardischen Mönch Wilhelm von Volpiano errichtet wurde, den der Abt von
Cluny nach Dijon entsandt hatte.
Die Krypta bildet das Fundament einer gewaltigen Rotunde, deren zwei obere Etagen während der
Französischen Revolution zerstört wurden. Sie basiert auf einem achteckigen, von acht monolithischen
Rundsäulen begrenzten Grundriss und wird von einem inneren und einem äußeren Chorumgang
umgeben, die durch sechzehn Säulen voneinander abgegrenzt sind. Das Ensemble gehört zu den
frühesten Zeugnissen romanischer Kunst. Ein Relief an einem Kapitell der zweiten Säulenreihe zeigt
übrigens die früheste Darstellung eines Menschen in der romanischen Bildhauerkunst. Die übrigen
Kapitelle sind in karolingischer Tradition mit geometrischen Motiven geschmückt.
Gleich neben der Kathedrale stellt das Untergeschoss des archäologischen Museums ebenfalls ein
Frühwerk romanischer Baukunst dar. Das Museum beherbergt bemerkenswerte Sammlungen
mittelalterlicher Skulpturen, die erst kürzlich als Mittelpunkt einer neuen Ausstellung das Ansehen des
Museums weiter gesteigert haben.
(Siehe auch das in diesem Pressedossier enthaltene Kapitel Meisterwerke romanischer Bildhauerkunst).
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Dijon - www.dijon-tourism.com

Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Weniger bekannte kleine Kulturschätze

Burgund :
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Weniger bekannte kleine Kulturschätze
1 – In Südburgund
Bei allgemeiner Betrachtung stellt Burgund zwar als Ganzes einen Landstrich mit
herausragenden romanischen Kulturgütern dar, doch es bleibt festzustellen, dass der südliche
Teil der Region und insbesondere das Departement Saône-et-Loire die größte Dichte an
romanischen Kirchen und Kapellen zu bieten hat. Besonders auffällig ist diese hohe
Konzentration im Umland von Cluny, beispielsweise im Brionnais und im Mâconnais.
Das Brionnais
Dieses saftig grüne Ursprungsland der Charolais-Rinder ist auch die Heimat des Heiligen Hugo. In der
Burg von Semur-en-Brionnais, einem reizvollen Örtchen, das als eines der schönsten Dörfer Frankreichs
ausgezeichnet wurde, erblickte der wohl berühmteste unter den Äbten von Cluny im Jahr 1024 das Licht
der Welt. Mit den nachfolgend kurz beschriebenen rund dreißig Kirchen und Kapellen des Brionnais
präsentieren wir Ihnen eine (nicht abgeschlossene) Liste der weniger bekannten kleinen Kulturschätze.
Den Weg zu ihnen finden Sie, wenn Sie ab Semur-en-Brionnais den Rundwegschildern mit der Aufschrift
Circuit des églises romanes folgen. Dieser Rundweg, der mit dem südlichen Rundweg der
südburgundischen Romanikstraßen Chemins du Roman en Bourgogne du Sud identisch ist, wird im
Norden von Paray-le-Monial – besprochen im Kapitel „Hauptsehenswürdigkeiten“ – und im Süden von
der Ortschaft Charlieu begrenzt, die bereits außerhalb der Region Burgund im Departement Loire liegt.
Semur-en-Brionnais
Die im 12. Jahrhundert errichtete Kirche Saint-Hilaire weist alle architektonischen Merkmale der
cluniazensischen Romanik auf. Ihr reich verziertes Stufenportal zeigt Christus als Weltenrichter und die
Legende des Heiligen Hilarius. Über der besonders eleganten Vierung, die von mehreren Kapellen
umschlossen wird, ragt als Wahrzeichen der sehr schöne achteckige Vierungsturm empor.
Anzy-le-Duc
Ein wunderschöner achteckiger Vierungsturm mit drei Geschossen dominiert das Ensemble der
Prioratskirche von Anzy-le-Duc, deren Architektur, Bauplastik und malerische Ausgestaltung sie zu einem
der schönsten romanischen Bauwerke im Brionnais macht. Die Kirche birgt beeindruckende
Wandmalereien (siehe Kapitel „Meisterwerke romanischer Malerei“), und die Skulpturen ihres Portals und
an den Kapitellen zählen zu den frühesten Zeugnissen romanischer Bildhauerkunst, die anschließend in
Cluny ihre volle Blüte entfalten sollte.

Montceaux-l’Etoile
Im Vergleich zu den Sakralbauten von Semur-en-Brionnais und Anzy-le-Duc nimmt sich die Kirche von
Montceaux-l’Etoile auf den ersten Blick recht bescheiden aus. Die Hauptanziehungskraft dieses
Bauwerks übt in der Tat nicht ihrer Architektur, sondern ihr Portal aus, das häufig zu den vollkommensten
Werken romanischer Bildhauerkunst im Brionnais gerechnet wird. Tympanon und Türsturz sind aus
einem einzigen Block gehauen und geben die Himmelfahrt Christi wieder. Dabei trohnt der Gottessohn in
einer von zwei Engeln getragenen Mandorla über vierzehn kleineren, äußerst realistisch
herausgearbeiteten Figuren.
Varenne-l’Arconce
Während zahlreiche Kirchen im Brionnais aus einem golden leuchtenden Kalkstein gemauert sind,
besteht die am Ende des 11. Jahrhunderts errichtete Kirche von Varenne-l’Arconce aus schwererem
Sandstein, der das Bauwerk massiver erscheinen lässt. Der Einfluss von Cluny manifestiert sich vor allem
im Spitzbogengewölbe von Hauptschiff und Chor. Das Südportal schmückt eine das Osterlamm
darstellende Skulptur.
Bois-Sainte-Marie
Diese zwischen dem 11. und dem ersten Viertel des 12. Jahrhunderts errichtete Kirche wurde im 19.
Jahrhundert aufwändig restauriert. Ältester Teil des Baus ist der Chorumgang, dessen Gewölbe
chorseitig auf originell angeordneten Ensembles aus jeweils vier Säulen ruht. Das sehr hohe Hauptschiff
mit seinem Spitzbogengewölbe zieren zahlreiche Kapitelle mit reichem Figurenschmuck. Ein imposanter,
viereckiger Vierungsturm dominiert die Vierung und das Querschiff der Kirche.
Châteauneuf
Die elegante Kirche Saint-Paul wurde auf einer Felsterrasse errichtet, die das Tal des Flusses Sornin
beherrscht, und zählt zu den spätromanischen Bauwerken im Brionnais. Das Hauptschiff wird wie so oft
in Südburgund durch ein Spitzbogengewölbe nach oben abgeschlossen, und die Seitenschiffe weisen ein
Kreuzgratgewölbe auf. Außen stechen vor allem die prachtvolle, dreigeteilte Fassade und der viereckige
Kirchturm sowie ein kleines Portal an der Südseite hervor, dessen Sturzskulpturen die zwölf Apostel
darstellen.
Iguerande
An einem Platz hoch über dem Loiretal präsentiert sich die zum Ende des 11. Jahrhunderts errichtete
Kirche Saint-André von außen als ein recht wuchtiges, aber sehr ausgewogenes Ensemble. Während das
Hauptschiff ein Rundbogengewölbe krönt, sind die Seitenschiffe mit Kreuzgratgewölben ausgebildet. Die
Vierung wird innen durch eine Kuppel und außen von einem viereckigen Turm abgeschlossen.
Bemerkenswert ist der skulpturale Schmuck der Kirche. Dies gilt vor allem für die Kapitelle.
Saint-Julien-de-Jonzy
Das Hauptschiff dieser in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gebauten Kirche wurde im 19.
Jahrhundert rekonstruiert. Von der ursprünglichen Konstruktion haben der viereckige Kirchturm und vor
allem ein herrliches Portal die Zeit überdauert, dessen Tympanon und Türsturz aus demselben
Sandsteinblock geformt wurden. Der Türstürz illustriert die Szene des letzten Abendmahls, und das
Tympanon zeigt den von zwei Engeln umrahmten wiederauferstandenen Christus. Idee und Qualität der
Ausführung lassen vermuten, dass das Portal vom selben Meister geschaffen wurde wie das Portal der
Kirche von Charlieu.
Ausführlichere Informationen zum romanischen Erbe des Brionnais und Südburgunds erhalten Sie hier:
Centre international d’études des patrimoines culturels en Charolais-Brionnais (C.E.P.)
Le Montsac - F-71800-St-Christophe-en-Brionnais
Tel: + 33 (0)3 85 25 90 29 - contact.cep@charolais-brionnais.net
http://cep.charolais-brionnais.net/

Das Charolais
Ganz im Westen des Departements Saône-et-Loire liegt das Charolais, dessen Markenzeichen die
herausragende Qualität des hier produzierten Rindfleischs ist. Doch die Landschaft besitzt auch ein
reiches romanisches Erbe, für das stellvertretend drei besonders interessante Beispiele im Folgenden
vorgestellt werden sollen. Zwei Rundwege, die an zahlreichen weiteren Bauwerken vorbeiführen,
komplettieren hier die „Wege der Romanik“.
Perrecy-les-Forges
Die Prioratskirche von Perrecy-les-Forges stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und wird
von einem schönen Turm überragt, der die Merkmale des romanischen Baustils im Brionnais aufweist.
Besonders sehenswert ist der ausladende Vorbau, der an den Vorbau der Kirche von Vézelay erinnert.
Teil der Konstruktion ist ein mit reichem Figurenschmuck verziertes Portal. Es zeigt Christus in einer
Mandorla, die von zwei Engeln mit je drei Flügelpaaren getragen wird.
Gourdon
Die Kirche von Gourdon unterscheidet sich von den meisten anderen Kirchen Südburgunds, da zu ihrem
Bau Granitstein verwendet wurde. In ihrer Architektur vermischen sich Einflüsse aus dem Brionnais und
aus Cluny. Ihre Ausschmückung im Innern umfasst ein schönes Kapitellensemble mit figürlichen
Darstellungen und erst vor kurzem restaurierte Fresken aus dem 12. Jahrhundert, die das Thema der
Apokalypse illustrieren.
Mont-Saint-Vincent
Auf einer aus dem Relief des Departement Saône-et-Loire hervortretenden Erhebung thront auf einer
Höhe von 603 Metern die ehemalige cluniazensische Prioratskirche von Mont-Saint-Vincent, die gegen
Ende des 11. Jahrhunderts errichtet wurde. Zusammen mit der Abteikirche von Saint-Philibert in Tournus
ist sie die einzige romanische Kirche in Burgund, deren Hauptschiff von einem Quertonnengewölbe
abgeschlossen wird.
Das Mâconnais
Auf Grund der geografischen Lage des Mâconnais übte Cluny einen prägenden Einfluss auf die
Landschaft aus. Auch hier werden Liebhaber romanischer Kunst wundervolle Entdeckungen machen.
Zahlreich sind die Dörfer mit einer sehenswerten Kirche oder Kapelle. Da es unmöglich ist, an dieser
Stelle alle interessanten Objekte aufzuführen, stellen wir Ihnen nachfolgend eine kleine Auswahl vor.
Loché - © C. Guinchard
Mâcon
Die ehemalige Kathedrale „Vieux Saint-Vincent“ wurde während der Französischen Revolution
größtenteils zerstört. Von der ursprünglichen Konstruktion blieben lediglich zwei achteckige Türme und
ein Vorschiff erhalten, zu dem ein Portal aus dem 12. Jahrhundert gehört, dessen sehr entstelltes
Tympanon das Jüngste Gericht darstellt.
Umland von Mâcon und Cluny
In der unmittelbaren Umgebung von Mâcon fallen die Kirchen von Loché, Clessé und Charnay-les-Mâcon
mit ihren herrlichen achteckigen Glockentürmen ins Auge.
In der Nähe von Cluny stoßen Sie auf wunderschöne kleine romanische Kirchen in den Orten Massy,
Mazille, Donzy-le-National, Donzy-le-Pertuis, Ameugny und Saint-Vincent-des-Prés.

Rund zehn Kilometer nördlich von Cluny liegt das kleine Dorf Taizé. Auch hier findet sich eine kleine
romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, um die herum sich ab 1949 eine ökumenische
Gemeinschaft gebildet hat, die heute Tausende von Christen aus aller Welt anzieht.
Das Tournugeois
Im Umland von Tournus können Burgundreisende inmitten lieblicher Hügellandschaften weniger bekannte
Kleinode der burgundischen Romanik entdecken.
Laives
Von der Autobahn A6 sichtbar liegt nördlich von Tournus in abgeschiedener Hügellage die Kirche Saint-
Martin de Laives, die im 11. Jahrhundert errichtet wurde. Im 16 Jahrhundert wurde die von einem
mächtigen viereckigen Turm dominierte Anlage grundlegend umgestaltet.
Brancion
Im Herzen eines malerischen Dorfes, das sich auf eine Anhöhe über dem Tal der Grosne schmiegt, liegt
die Kirche von Brancion. Sie ist eines der schönsten Bauwerke der burgundischen Spätromanik. Vor
allem der viereckige Turm beeindruckt durch seine klare Linienführung. Im Innern erwarten den Besucher
ein Langhaus mit Spitzbogengewölbe, gotische Fresken aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert und
zahlreiche Grabsteine, darunter den des letzten Herren von Brancion.
Chapaize
Als Wahrzeichen des zwischen Tournus und Cluny gelegenen Örtchens Chapaize ragt der 35 Meter hohe
Glockenturm der Kirche Saint-Martin empor, der wie das Gotteshaus im lombardischen Stil gehalten ist.
Dieser Sakralbau, dessen Bau im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts vermutlich mit der Hilfe italienischer
Maurer begonnen wurde, zählt zu den schönsten Zeugnissen der Frühromanik in Burgund. Im Innern
beeindrucken die mächtigen Rundpfeiler (Durchmesser 4,80 Meter) und die darüber liegende originelle
Kapitellzone, die von gekippten Dreiecken gebildet wird.
Malay
Unweit von Chapaize zieht in Malay eine andere romanische Kirche die Aufmerksamkeit der Besucher auf
sich. Das im 12. Jahrhundert erbaute Gotteshaus weist außen eine strenge Ordnung auf. Dazu tragen
drei identische Giebel auf den Armen des Querschiffs, der Chor und ein schöner viereckiger Glockenturm
bei, der das Ensemble dominiert.
2 – Andere Gebiete in Burgund
Im Vergleich zum Departement Saône-et-Loire, in dem mehr als 80 % des romanischen Erbes der
Region beheimatet sind, nimmt sich die Konzentration romanischer Baukunst in den anderen
Departements recht bescheiden aus. Aber auch in diesen finden sich hochinteressante Bauwerke.
Im Departement Côte-d'Or
Ganz im Norden des Departements nennt das vor allem für seine berühmte Vase von Vix bekannte
Städtchen Châtillon-sur-Seine eines der ältesten romanischen Bauwerke Burgunds sein eigen. Einige
Experten für mittelalterliche Kunst sind sogar der Auffassung, dass „die Kirche Saint-Vorles in Burgund
einen der Berührungspunkte von karolingischer Baukunst und Kunstformen des Mittelmeerraums
darstellt“.
Rund zwanzig Kilometer nördlich von Dijon besitzt Til-Châtel eine bemerkenswerte romanische Kirche
aus dem 12. Jahrhundert, zu deren Schmuckstücken ein schönes Kapitellensemble und ein Portal
gehören, auf dem Christus als Weltenrichter von den Symbolen der vier Evangelisten umgeben ist.

Unbedingt erwähnenswert sind Im Süden von Dijon die kleine Kirche von Fixey inmitten der Weinberge
der Côte de Nuits, die Kirche von Reulle-Vergy im Gebiet der Hautes-Côtes sowie die Kirchen von La
Rochepot und Bligny-sur-Ouche im Hinterland von Beaune. Weiter nördlich befindet sich der wichtigste
romanische Sakralbau in Bussy-le-Grand.
Im Departement Nièvre
Zwischen Nevers und Decize liegt der Ort Béard, dessen kleine Kirche vor allem durch ihren schönen
viereckigen Vierungsturm auf sich aufmerksam macht. Die lange Zeit als Scheune genutzte Kirche wurde
glücklicherweise in jüngster Zeit intelligent restauriert.
Im äußersten Westen des Departements war Mars-sur-Allier im 12. Jahrhundert Teil eines
cluniazensischen Priorats. Die harmonisch proportionierte Kirche besticht durch ein schönes
Kapitellensemble und ein Portal, auf dem Christus als Weltenrichter umrahmt von den Symbolen der vier
Evangelisten und der zwölf Apostel zu sehen ist.
Weiter im Norden ist bei La Charité-sur-Loire die ehemalige cluniazensische Prioratskirche von Donzy-le-
Pré aus dem 12. Jahrhundert nur noch in Teilen erhalten. Das interessanteste Element ist zweifelsohne
das bemerkenswerte Portal, das die vom Propheten Jesaja und dem Engel der Heimsuchung umrahmte
Jungfrau mit dem Kind zeigt.
Die Kirche Saint-Agnan von Cosne-sur-Loire wurde im 11. Jahrhundert errichtet und gehörte ebenfalls zu
einem cluniazensischen Priorat. An ihr sind unter anderem die imposante Vierung, das mit Tiersymbolen
verzierte Portal und vor allem eine Reihe von Kapitellen zu bewundern, die mit Pflanzenmotiven
geschmückt sind oder den Kampf zwischen Gut und Böse thematisieren.
Im Departement Yonne
In der Nähe des romantischen Serein-Tal ist in der Gemeinde Châtel-Gérard vom ehemaligen Priorat von
Vausse ein kleines romanisches Kloster (nur in der Hauptsaison geöffnet) erhalten geblieben, das einen
reizvollen Klostergarten umschließt.
Weiter westlich liegt unweit der Quellen, die dem Dorf seinen Namen gaben, am Fuße eines
Burgruinenhügels die Kirche von Druyes-les-Belles-Fontaines und gibt ein malerisches Bild ab. Dieser
Bau aus dem 12. Jahrhundert stellt eine perfekte Einheit dar und besticht durch eine besonders
ausgewogene Silhouette.
Im Tal der Yonne liegen zwischen Vézelay und Auxerre die Stiftskirche von Châtel-Censoir mit ihrem Chor
aus dem 11. Jahrhundert und die Kirche von Vermenton mit einem äußerst interessanten Portal aus dem
12. Jahrhundert, das vier Figurensäulen und kunstvoll gearbeitete Kapitelle aufweist.
In Auxerre ist neben den im Kapitel „Meisterwerke romanischer Malerei“ erwähnten Fresken auch der 51
Meter hohe gotische Kirchturm der romanisch-gotischen Abtei Saint-Germain zu bewundern.
Auch wenn es sich um ein Bauwerk handelt, das den Übergang von der Romanik zur Gotik
veranschaulicht, lohnt ein Besuch der Abteikirche von Pontigny, die mit einer Innenlänge von 108 Metern
und einer Breite von 57 Metern am Querschiff der mit Abstand größte zisterziensische Kirchenbau
Frankreichs ist.

Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Meisterwerke
romanischer Bildhauerkunst

Burgund :
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Meisterwerke romanischer Bildhauerkunst
Vézelay
Im 11. und 12. Jahrhundert erlebte die Bildhauerei in ganz Burgund eine Blüte, doch die Basilika Sainte-
Madeleine von Vézelay nimmt zweifelsohne eine Ausnahmestellung ein. Ihr skulpturaler Schmuck gehört
zu den schönsten Schöpfungen der Romanik.
Schon nach Betreten des Baus steht der Besucher ergriffen vor den majestätischen Tympana der drei
Portale des Vorschiffs. Noch beeindruckender wirkt das Hauptportal, das das Pfingstwunder darstellt.
Der von seinen Jüngern umgebene Christus gilt vielen als das vollkommenste Werk romanischer
Bildhauerei in der gesamten westlichen Welt. Die Wallfahrt der Völker bildet das Thema des Türstürzes
und der inneren Archivolte des Tympanons. Die äußere Archivolte zeigt die Tierkreiszeichen und den
Zyklus der Monatsbilder. Das rechte Seitenportal setzt die Kindheit Christi in Szene: Mariä Verkündigung,
Heimsuchung, Anbetung der Hirten, Geburt und Anbetung der Könige. Das linke Seitenportal zeigt die
Erscheinung Christi nach seiner Wiederauferstehung vor den Jüngern und vor den Emmaus-Jüngern.
Die Pfeiler der Vorschiffs sind mit mehr als hundert Kapitellen geschmückt und zeigen die von den
Bildhauern der Romanik üblicherweise gestalteten Themen. Hierzu gehören natürlich biblische Szenen,
aber auch – und das ist viel seltener – Szenen aus der heidnischen Mythologie. Unabhängig von der
Inspiration zu diesen Werken wurden alle Themen mit viel Esprit und Fantasie behandelt. Alle Werke
zeugen zudem von einer außergewöhnlichen technischen Meisterschaft. Das berühmteste dieser
Kapitelle ist sicherlich das Kapitell, das den vom Hauptschiff betrachtet vierten Pfeiler von rechts
schmückt. Es zeigt die so genannte „Mystische Mühle“, eine Zusammenfassung der Bibel in einer Szene.
Abgerundet wird das bauplastische Programm von Vézelay von der von Viollet-le-Duc während der
Restaurierung der Basilika im 19. Jahrhundert zusammengestellten Skulpturensammlung, die sich im
Musée de l'Oeuvre befindet, das im ehemaligen Schlafsaal der Mönche über dem Kloster untergebracht
ist.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Vézelay - www.vezelaytourisme.com
Autun
Die Kathedrale Saint-Lazare von Autun ist die andere Hochburg romanischer Bildhauerkunst in Burgund.
Wie in Vézelay sind auch hier die Pfeiler des Hauptschiffs mit meisterhaft gestalteten Kapitellen
geschmückt. Die meist figürlichen Darstellungen illustrieren biblische Themen. Während der
Restaurierungsarbeiten im 19. Jahrhundert wurden etwa zwanzig dieser Kapitelle verlegt und durch
Kopien ersetzt. Besucher der Kathedrale können jedoch beruhigt sein. Bei dem Austausch ging nichts
verloren. Ganz im Gegenteil! Heute können Besucher die Originale auf Augenhöhe im an die Kathedrale
angrenzenden Kapitelsaal bewundern. Die vortrefflichsten dieser Kapitelle zeigen die Flucht nach
Ägypten, den Traum der Heiligen Drei Könige und den Tod des Judas.
Unangefochtenes Meisterwerk der Kathedrale bleibt jedoch das Tympanon des Hauptportals mit einer
Darstellung des Weltgerichts. In der Mitte thront Christus als Weltenrichter in einer Mandorla, die von vier
Engeln umgeben ist und den Türsturz überragt, dessen Reliefstreifen eine Gruppe sehr ausdrucksstarker
Personen mit einer ausgeprägten Körperlängung zeigt – die Seligen auf der einen und die Verdammten
auf der anderen Seite. Eine Besonderheit dieses Portals und eine absolute Seltenheit im Mittelalter ist die

Tatsache, dass der Schöpfer des herausragenden Tympanons, Gislebertus, sein Werk am Rand des
Türsturzes zu den Füßen Christi wie folgt signiert hat: Gislebertus hoc fecit. Seit seiner detailgetreuen
Restaurierung erstrahlt das Tympanon wieder in seiner ganzen Pracht.
Wer sich ein vollständiges Bild vom romanischen Erbe der Stadt Autun machen möchte, sollte unbedingt
das unweit der Kathedrale gelegene Musée Rolin besuchen. Zwei Ausstellungssäle beherbergen echte
Meisterwerke der romanischen Skulpturenkunst Burgunds. Am besten in Erinnerung bleiben die
Überreste des Lazarusgrabes und natürlich die Versuchung Evas, ein anderes Hauptwerk von
Gislebertus. Das häufig als erster weiblicher Akt mittelalterlicher Bildhauerkunst bezeichnete Werk ist von
geradezu irritierender Sinnlichkeit, wenn man bedenkt, dass es aus einem heute verschwundenen
Seitenportal der Kathedrale stammt. Ein Schelm, wer Schlüpfriges dabei denkt. Natürlich versinnbildlicht
das Portal lediglich die Erbsünde.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme d’Autun - www.autun-tourisme.com
Saulieu
Als Feinschmeckeradresse im Grenzland zwischen dem Morvan und dem Auxois hat sich das Örtchen
Saulieu bereits einen Namen gemacht. Doch es birgt auch einen wahren Schatz der romanischen
Bildhauerei: die Kapitelle der Basilika Saint-Andoche. Das zu Beginn des 12. Jahrhunderts geschaffene
Bauwerk musste im Laufe der Jahrhunderte etliche Beschädigungen und Umbauten über sich ergehen
lassen, doch glücklicherweise konnten einige sehr schöne Originalkapitelle gerettet werden, an denen der
starke Einfluss der Kathedrale von Autun nicht zu übersehen ist.
Alle bestechen durch einen besonders ausdrucksstarken und kraftvollen Stil und zeigen mal
Pflanzenmotive, mal Tiere und dann wieder Grimassen schneidende Monster. Dargestellt werden auch
und vor allem zahlreiche biblische Szenen, von denen die Flucht nach Ägypten, der Tod des Judas, der
Falsche Prophet Bileam mit seiner Eselin sowie die Versuchung Christi besonders ansprechend gelungen
sind. Seit der jüngsten Restaurierung der Basilika kommt dieser reiche skulpturale Schmuck noch viel
besser zur Geltung.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Saulieu - www.saulieu.fr
Avallon
Die ehemalige Kollegiatskirche Saint-Lazare d’Avallon stammt im Wesentlichen aus der Mitte des 12.
Jahrhunderts. Der Reiz, der von der Innenarchitektur des Bauwerks ausgeht, wird vom üppigen
Figurenprogramm der beiden Fassadenportale noch übertroffen. Trotz grober Beschädigungen haben die
zwei Portale nichts von ihrem Glanz eingebüßt. Dies liegt nicht zuletzt an ihrer reichen Bauplastik, ihren
Säulenfiguren und einer unübersehbar an das Königsportal der Kathedrale von Chartres erinnernden
säulenhaften Gestalt. Die Portale kündigen bereits den Übergang von der burgundischen Romanik zu
Gotik an.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme d’Avallon - www.avallonnais-tourisme.com

Cluny
Die Abtragung der Abteikirche im 19. Jahrhundert hat leider dazu geführt, dass ein großer Teil der
Bauplastik von Cluny verloren ging. Von den geretteten Werken üben die herrlichen Kapitelle aus dem
Chor der „Maior ecclesia“ die größte Faszination aus. Sie sind heute im ehemaligen Kornspeicher
(Farinier) der Abtei zu besichtigen. Diese Meisterwerke romanischer Bildhauerkunst sind Teil einer
überaus aufschlussreichen Ausstellung und vermitteln einen (zu) kleinen Eindruck vom skulpturalen
Schmuck der Abtei von Cluny auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Weitere Objekte, die im Museum für
Kunst und Archäologie (Musée Ochier) zu sehen sind, stammen aus der Abtei sowie aus den vielen
romanischen Häusern, die noch heute die Straßen der Altstadt von Cluny säumen.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Cluny - www.cluny-tourisme.com
Paray-le-Monial
Im Vergleich zu den anderen romanischen Hauptbauwerken der Region, weist die Basilika von Paray-le-
Monial ein relativ bescheidenes bildhauerisches Dekor auf. Wer ein echtes Meisterwerk der romanischen
Bildhauerkunst Burgunds bewundern möchte muss sich in das Musée Eucharistique du Hiéron begeben.
Es ist das älteste Museum für sakrale Kunst in Frankreich. Zur Sammlung gehört auch das berühmte
dritte Tympanon von Anzy-le-Duc, einer der sehr zahlreichen romanischen Kirchen im Brionnais. (Siehe
auch das in diesem Pressedossier enthaltene Kapitel „Weniger bekannte kleine Kunstschätze“).
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Paray-le-Monial - www.paraylemonial.fr
La Charité-sur-Loire
Trotz der von ihr in großer Zahl erlittenen Zerstörungen besitzt die Kirche Notre-Dame auch heute noch
ein bauplastisches Programm allerersten Ranges. Beispiel hierfür sind vor allem die eleganten Säulen des
Chors, die mit sehr schönen „erzählenden“ Kapitellen geschmückt sind. Auch zwei Tympana blieben
verschont. Das erste, am Turm Sainte-Croix, zeigt eine seltene Szene der Geburt Christi sowie weitere
Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria. Das zweite, das Tympanon der Verklärung, befindet sich im
rechten Arm des Querschiffs und zeigt Christus umgeben von den Propheten Moses und Elias sowie die
Anbetung der Könige und die Darstellung des Herrn.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de La Charité-sur-Loire - www.lacharitesurloire-tourisme.com
Dijon
Die im Stil der Frühromanik errichtete Krypta von Saint-Bénigne ist mit einem unauffälligeren
Skulpturenschmuck ausgestattet. Besonders hervor sticht jedoch ein Kapitellrelief mit der ersten
Darstellung eines Menschen in der Romanik. In den ehemaligen Gebäuden der Abtei ist heute das
Archäologische Museum untergebracht, in dem bedeutende Sammlungen mittelalterlicher Skulpturen zu
sehen sind. Nach einer Renovierung des Museums sind diese Skulpturen jetzt Teil einer äußerst
aufschlussreichen Ausstellung.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Dijon - www.dijon-tourism.com
Auch zahlreiche weniger monumentale Kirchen zeichnen sich durch ein sehr reiches bauplastisches
Programm aus. Dies gilt insbesondere für die Kirchen im Brionnais. (Siehe auch das in diesem
Pressedossier enthaltene Kapitel „Weniger bekannte kleine Kunstschätze“).

Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Meisterwerke
romanischer Malerei

Burgund :
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Meisterwerke romanischer Malerei
Zwar kommt die romanische Kunst Burgunds vor allem in der Architektur und in der Bildhauerei zum
Ausdruck, aber sie hat auch einige bemerkenswerte Werke auf dem Gebiet der Malerei hervorgebracht.
Besucher finden diese insbesondere in Berzé-la-Ville, Anzy-le-Duc und Auxerre.
Berzé-la-Ville
Auf halber Strecke zwischen Cluny und Mâcon liegt in einer der schönsten Landschaften Burgunds das
Priorat von Berzé-la-Ville, in dem die Äbte von Cluny mit Vorliebe ihre Sommer verbrachten. Abt Hugo
errichtete hier zu Beginn des 12. Jahrhunderts eine einfache Kapelle, die eines der schönsten Werke
romanischer Malerei in Burgund enthält.
Entdeckt wurde der Kunstschatz 1887 von einem Bauern, der die Kapelle als Scheune nutzte. Hinter
dem Anstrich der Wände verbarg sich ein außergewöhnliches Ensemble von Fresken aus dem 12.
Jahrhundert, deren prachtvoller Stil damals in Cluny weit verbreitet war. Das Hauptmotiv am fast vier
Meter hohen Halbkugelgewölbe des Chors der Chapelle des Moines ist Christus als Weltenrichter. Er
thront inmitten einer Mandorla und wird von Jüngern, Bischöfen und Diakonen umgeben. In besonders
leuchtenden Farbtönen sind an den Seitenwänden der Apsis auch einige der in Cluny verehrten Heiligen
dargestellt. Das Ensemble offenbart deutliche Anklänge an die byzantinische Kunst, da die in Berzé-la-
Ville tätigen Künstler aus Rom stammten, wo der Einfluss des oströmischen Reiches am Ende des 11.
Jahrhunderts noch sehr groß war.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Cluny - www.cluny-tourisme.com
Anzy-le-Duc
Die ebenfalls in Südburgund stehende Kirche von Anzy-le-Duc gehört zu den schönsten im Brionnais.
Ihre romanischen Wandmalereien wurden im 19. Jahrhundert entdeckt und restauriert. Sie bestechen
durch ihre meisterhafte Ausführung und thematisieren die Himmelfahrt Christi sowie das Leben Johannes
des Täufers und des Heiligen Hugo von Anzy.
(Siehe auch das in diesem Pressedossier enthaltene Kapitel „Weniger bekannte kleine Kunstschätze“).
Auxerre
Im Norden Burgunds besitzen zwei bedeutende gotische Bauwerke in Auxerre eine mit romanischen und
sogar vorromanischen Malereien ausgekleidete Krypta. Die Krypta der Abtei Saint-Germain schmücken
die ältesten Fresken Frankreichs. Sie illustrieren die Verurteilung und Steinigung des Heiligen Stephanus.
Die Krypta der Kathedrale Saint-Etienne birgt eine herausragende Darstellung des auf einem Pferd
reitenden Christus.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme d’Auxerre - www.ot-auxerre.fr

Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Lebendiges kulturelles Erbe

Burgund :
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Lebendiges kulturelles Erbe
Das außergewöhnliche romanische Erbe Burgunds manifestiert sich nicht nur in der glorreichen
Vergangenheit der Region. Es bleibt das ganze Jahr über lebendig, weil es von Institutionen und
Verbänden mit großem Engagement und bisweilen unter Zuhilfenahme modernster Technologien attraktiv
in Szene gesetzt wird und zahlreichen Festivals und Konzerten vor allem im Sommer als prachtvoller
Rahmen dient.
1 – Besichtigungen der etwas anderen Art
CLUNY: futuristische Technologien für einen Abstecher in die Vergangenheit.
Im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 1100. Jahrestages der Abteigründung wurden umfassende
Restaurierungsarbeiten auf dem Gelände durchgeführt. Durch die Einbeziehung modernster
Bildbearbeitungstechnologien wurde zudem ein neuer, virtueller Rundgang geschaffen. Mehrere
Bildschirme zeigen eine äußerst spektakuläre virtuelle 3D-Rekonstruktion, die den neuen Rundgang zu
einem Augenschmaus macht und die heute fehlenden Teile der Abteikirche für die Besucher
wiederauferstehen lässt. Auf diese Weise lassen sich an verschiedenen Standorten die gigantischen
Ausmaße von Cluny III erst richtig ermessen, und es ist möglich, die Kirche so zu entdecken, wie sie sich
nach Ihrer Fertigstellung im 12. Jahrhundert präsentierte. Die Aussichtsplattform des hoch
emporragenden Käseturms (Tour des Fromages) ist wahrscheinlich der ideale Ort, um sich ein
Gesamtbild vom ursprünglichen Aufbau der Anlage zu machen.
Nähere Auskünfte :
Office de Tourisme de Cluny - Tél. + 33 (0)3 85 59 05 34 - www.cluny-tourisme.com
AUTUN: eine Präsentation der Kathedrale im Lichte einer Sommernacht.
Mit der Veranstaltung Les Nuits de la Gargouille bietet das Fremdenverkehrsamt von Autun an
bestimmten Abenden im Juli und August geführte Besichtigungen bei Einbruch der Dunkelheit
an. Untermalt werden die Führungen von Schauspielern und Musikern, die von kleinen
Anekdoten und großen Geheimnissen aus der mittelalterlichen Zeit der Kathedrale Saint-Lazare
zu berichten wissen. Im Juli und August haben Gäste freien Eintritt zu der von 21 Uhr bis 23 Uhr
stattfindenden Veranstaltung La cathédrale en lumière, einer musikalisch umrahmten Licht-
Show, die die architektonische Schönheit und die herrlichen Kapitelle erstrahlen lässt.
2 – Ein origineller Rahmen für zahlreiche Festivals
Als ein Festival, bei dem große Meister ihres Fachs wie Jordi Savall, Hervé Niquet und Michel
Corboz seit nunmehr zehn Jahren immer wieder gern gastieren, haben sich die Rencontres Musicales de
Vézelay zu einer festen Größe in der Vokalmusikszene entwickelt. Die Basilika Sainte-Madeleine de
Vézelay bildet den Rahmen für die Hauptkonzerte, aber auch andere Kirchen rund um Vézelay wie die
romanische Kollegiatskirche Saint-Lazare in Avallon dienen als Austragungsort für Konzerte des Festivals.
Die elfte Auflage der Rencontres Musicales de Vézelay findet am19. und 20. August 2010 statt.
www.rencontresmusicalesdevezelay.com

Die Basilika von Vézelay leiht ihr prächtiges Dekor auch dem Festival Musique en Morvan, das
sich über mehrere Wochen im Sommer erstreckt und die großen Stätten romanischer Baukunst als
Austragungsorte bevorzugt, sodass auch in der Kathedrale Saint-Lazare von Autun musiziert wird.
www.musique-en-morvan.com
In die Riege der wichtigsten europäischen Barockmusikveranstaltungen ist das Internationale
Barockoper-Festival von Beaune vorgestoßen, dessen Aufführungsorte der Hof des berühmten Hospizes
sowie die romanischen Basilika Notre-Dame sind. Das nächste Festival findet vom 2. bis zum 25. Juli
2010 statt. www.festivalbeaune.com
Kirche, Kapitelsaal und andere Teile des ehemaligen cluniazensischen Priorats von La Charitésur-Loire
sind die Schauplätze verschiedener Festivals wie dem Klavierfestival von La Charité, dem
Streicherfestival oder dem Festival du Mot.
www.festival-piano-la-charite-sur-loire.com
www.festivaldecordes.com - www.festivaldumot.fr
Die Konzertreihe Les Grandes Heures de Cluny bildet einen Programmpunkt des Festival Musical
des Grands Crus de Bourgogne und verteilt sich auf verschiedene Veranstaltungsorte in und um Cluny.
www.francefestival.com
Das Festival Musique en Voûtes, das vor 25 Jahren vom Streichquartett Manfred de Dijon
gegründet wurde, öffnet seine Pforten im September an acht alljährlich wechselnden Aufführungsorten
(zwei je Departement). Es profitiert von der exzellenten Akustik der kleinen romanischen Kirchen, in denen
die Streichinstrumente des Quartetts perfekt mit den Gesangsstimmen harmonieren.
www.musiquesenvoutes.com
In der Abtei von Fontenay werden zwar keine Festivals organisiert, aber das Kulturprogramm der
Abtei wird jedes Jahr durch musikalische Darbietungen bereichert, die manchmal mit den
Abendführungen durch die Abtei kombiniert werden. Alljährlich wird ein großes Konzert mit Künstlern von
internationalem Klasse organisiert, und etliche weitere Konzerte sollen im Sommer die Liebhaber
klassischer Musik und gregorianischen Gesangs verzaubern.
www.abbayedefontenay.com
Dank ihrer typischen zisterziensischen Nüchternheit bietet die Abteikirche von Pontigny eine
grandiose Akustik, die sich ideal für Veranstaltungen eignet, bei denen die Vokalmusik im Mittelpunkt
steht. Mehrere Konzerte werden hier jedes Jahr im Rahmen der Saison Musicale de Pontigny aufgeführt.
Höhepunkt der Konzertreihe ist die Zeit um Pfingsten.
www.abbayedepontigny.eu
Der Reichtum des Brionnais an romanischen Kulturgütern findet seinen musikalischen Ausdruck
in hochklassigen Veranstaltungen wie dem Musiksommer von Anzy-le-Duc, dem Festival du Brionnais in
Bois-Sainte-Marie und dem keltischen Musikfestival Celtiques en Voûtes, die jedes Jahr in anderen
Bauwerken stattfinden.
Ergänzende Informationen zu Festivals und anderen Veranstaltungen in Burgund werden regelmäßig
aktualisiert und auf der Web-Site von BOURGOGNE TOURISME zur Verfügung gestellt:
www.bourgogne-tourisme.com
Verschiedene burgundische Reisebüros bieten nach Themen zusammengestellte Komplettpakete für die
Entdeckung des romanischen Kulturerbes von Burgund an. Darin enthalten sind Wanderungen,
Radtouren, Autorundfahrten und sogar Flüge im Heißluftballon (z. B. über Vézelay). Eine Übersicht liefert
die zugehörige Web-Site unter www.vite-en-bourgogne.com.
Besucher der Web-Site werden umfassend informiert!

Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Fotos
Pressekontakte / Pressebereich

Burgund
Romanische Kunst in höchster Vollendung
Bereitstellung von Fotos
Die in diesem Pressedossier enthaltenen Fotos wurden, sofern nichts anderes
angegeben ist, von dem Fotografen Alain Doire erstellt. Diese Fotos sind nicht
urheberrechtlich geschützt, dürfen aber nur für touristische Publikationen vervielfältigt
werden. Bei ihrer Vervielfältigung ist die Nennung des Urhebers zwingend erforderlich:
© Alain Doire (Bourgogne Tourisme).
Ein Antrag ist an folgende Adresse zu richten:
Bourgogne Tourisme (Service Photothèque)
B.P. 20623 - F-21006 DIJON Cedex
Wir möchten Sie außerdem darauf hinweisen, dass auf unserer Web-Site unter
www.bourgogne-tourisme.com eine Online-Fotothek zu Ihrer Verfügung steht. Hier
finden Sie eine große Auswahl an Fotos mit Motiven aus Burgund, die wir Ihnen mit
hoher Auflösung (300 dpi) zukommen lassen können. Bei weiteren Fragen zur Fotothek
und zur Bestellung von Fotos wenden Sie sich bitte an die Leiterin der Fotothek bei
Bourgogne Tourisme:
Séverine TROY
Tel: + 33 (0)3 80 280 286
Fax: + 33 (0)3 80 280 300
E-Mail: s.troy@crt-bourgogne.fr

Fotos des Kapitels « Hauptsehenswürdigkeiten »
Vézelay La Charité-sur-Loire Fontenay Cluny
Tournus Autun Nevers
Dijon : crypte de St-Bénigne Paray-le-Monial Cluny
Fontenay La Charité-sur-Loire
Cluny Vézelay

Fotos des Kapitels « Weniger bekannte kleine Kulturschätze »
Ameugny Anzy-le-Duc Brancion
Chapaize Vareilles (Brionnais) Chapelle St-André
Montceaux-L’Etoile Perrecy-les-Forges Pontigny
Semur-en-Brionnais St-Martin-de-Laives Taizé

Fotos des Kapitels « Meisterwerke romanischer Bildhauerkunst »
La Tentation d’Eve » Autun Avallon Vézelay
Vézelay Autun
Fotos des Kapitels « Meisterwerke romanischer Malerei »
Anzy-le-Duc Berzé-la-Ville Berzé-la-Ville
Fotos des Kapitels « Lebendiges kulturelles Erbe »
Anzy-le-Duc Vézelay Vézelay

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Claude GUINCHARD
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Presseabteilung
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PR-Beauftragte
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Tél. 03 80 280 303
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bereitstehender Pressebereich ist kostenlos zugänglich und ermöglicht Ihnen die Lektüre und das
Herunterladen unserer Pressemitteilungen, die wir regelmäßig im Internet veröffentlichen. Sie können sich
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Zur Erinnerung:
Wir haben unseren Pressebereich um Themenblätter zu touristischen Schwerpunkten Burgunds erweitert.
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