Burgund - Maison de la France

Tatsache, dass der Schöpfer des herausragenden Tympanons, Gislebertus, sein Werk am Rand des
Türsturzes zu den Füßen Christi wie folgt signiert hat: Gislebertus hoc fecit. Seit seiner detailgetreuen
Restaurierung erstrahlt das Tympanon wieder in seiner ganzen Pracht.
Wer sich ein vollständiges Bild vom romanischen Erbe der Stadt Autun machen möchte, sollte unbedingt
das unweit der Kathedrale gelegene Musée Rolin besuchen. Zwei Ausstellungssäle beherbergen echte
Meisterwerke der romanischen Skulpturenkunst Burgunds. Am besten in Erinnerung bleiben die
Überreste des Lazarusgrabes und natürlich die Versuchung Evas, ein anderes Hauptwerk von
Gislebertus. Das häufig als erster weiblicher Akt mittelalterlicher Bildhauerkunst bezeichnete Werk ist von
geradezu irritierender Sinnlichkeit, wenn man bedenkt, dass es aus einem heute verschwundenen
Seitenportal der Kathedrale stammt. Ein Schelm, wer Schlüpfriges dabei denkt. Natürlich versinnbildlicht
das Portal lediglich die Erbsünde.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme d’Autun - www.autun-tourisme.com
Saulieu
Als Feinschmeckeradresse im Grenzland zwischen dem Morvan und dem Auxois hat sich das Örtchen
Saulieu bereits einen Namen gemacht. Doch es birgt auch einen wahren Schatz der romanischen
Bildhauerei: die Kapitelle der Basilika Saint-Andoche. Das zu Beginn des 12. Jahrhunderts geschaffene
Bauwerk musste im Laufe der Jahrhunderte etliche Beschädigungen und Umbauten über sich ergehen
lassen, doch glücklicherweise konnten einige sehr schöne Originalkapitelle gerettet werden, an denen der
starke Einfluss der Kathedrale von Autun nicht zu übersehen ist.
Alle bestechen durch einen besonders ausdrucksstarken und kraftvollen Stil und zeigen mal
Pflanzenmotive, mal Tiere und dann wieder Grimassen schneidende Monster. Dargestellt werden auch
und vor allem zahlreiche biblische Szenen, von denen die Flucht nach Ägypten, der Tod des Judas, der
Falsche Prophet Bileam mit seiner Eselin sowie die Versuchung Christi besonders ansprechend gelungen
sind. Seit der jüngsten Restaurierung der Basilika kommt dieser reiche skulpturale Schmuck noch viel
besser zur Geltung.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme de Saulieu - www.saulieu.fr
Avallon
Die ehemalige Kollegiatskirche Saint-Lazare d’Avallon stammt im Wesentlichen aus der Mitte des 12.
Jahrhunderts. Der Reiz, der von der Innenarchitektur des Bauwerks ausgeht, wird vom üppigen
Figurenprogramm der beiden Fassadenportale noch übertroffen. Trotz grober Beschädigungen haben die
zwei Portale nichts von ihrem Glanz eingebüßt. Dies liegt nicht zuletzt an ihrer reichen Bauplastik, ihren
Säulenfiguren und einer unübersehbar an das Königsportal der Kathedrale von Chartres erinnernden
säulenhaften Gestalt. Die Portale kündigen bereits den Übergang von der burgundischen Romanik zu
Gotik an.
Nähere Auskünfte:
Office de Tourisme d’Avallon - www.avallonnais-tourisme.com