Burgund - Maison de la France

Rund zehn Kilometer nördlich von Cluny liegt das kleine Dorf Taizé. Auch hier findet sich eine kleine
romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, um die herum sich ab 1949 eine ökumenische
Gemeinschaft gebildet hat, die heute Tausende von Christen aus aller Welt anzieht.
Das Tournugeois
Im Umland von Tournus können Burgundreisende inmitten lieblicher Hügellandschaften weniger bekannte
Kleinode der burgundischen Romanik entdecken.
Laives
Von der Autobahn A6 sichtbar liegt nördlich von Tournus in abgeschiedener Hügellage die Kirche Saint-
Martin de Laives, die im 11. Jahrhundert errichtet wurde. Im 16 Jahrhundert wurde die von einem
mächtigen viereckigen Turm dominierte Anlage grundlegend umgestaltet.
Brancion
Im Herzen eines malerischen Dorfes, das sich auf eine Anhöhe über dem Tal der Grosne schmiegt, liegt
die Kirche von Brancion. Sie ist eines der schönsten Bauwerke der burgundischen Spätromanik. Vor
allem der viereckige Turm beeindruckt durch seine klare Linienführung. Im Innern erwarten den Besucher
ein Langhaus mit Spitzbogengewölbe, gotische Fresken aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert und
zahlreiche Grabsteine, darunter den des letzten Herren von Brancion.
Chapaize
Als Wahrzeichen des zwischen Tournus und Cluny gelegenen Örtchens Chapaize ragt der 35 Meter hohe
Glockenturm der Kirche Saint-Martin empor, der wie das Gotteshaus im lombardischen Stil gehalten ist.
Dieser Sakralbau, dessen Bau im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts vermutlich mit der Hilfe italienischer
Maurer begonnen wurde, zählt zu den schönsten Zeugnissen der Frühromanik in Burgund. Im Innern
beeindrucken die mächtigen Rundpfeiler (Durchmesser 4,80 Meter) und die darüber liegende originelle
Kapitellzone, die von gekippten Dreiecken gebildet wird.
Malay
Unweit von Chapaize zieht in Malay eine andere romanische Kirche die Aufmerksamkeit der Besucher auf
sich. Das im 12. Jahrhundert erbaute Gotteshaus weist außen eine strenge Ordnung auf. Dazu tragen
drei identische Giebel auf den Armen des Querschiffs, der Chor und ein schöner viereckiger Glockenturm
bei, der das Ensemble dominiert.
2 – Andere Gebiete in Burgund
Im Vergleich zum Departement Saône-et-Loire, in dem mehr als 80 % des romanischen Erbes der
Region beheimatet sind, nimmt sich die Konzentration romanischer Baukunst in den anderen
Departements recht bescheiden aus. Aber auch in diesen finden sich hochinteressante Bauwerke.
Im Departement Côte-d'Or
Ganz im Norden des Departements nennt das vor allem für seine berühmte Vase von Vix bekannte
Städtchen Châtillon-sur-Seine eines der ältesten romanischen Bauwerke Burgunds sein eigen. Einige
Experten für mittelalterliche Kunst sind sogar der Auffassung, dass „die Kirche Saint-Vorles in Burgund
einen der Berührungspunkte von karolingischer Baukunst und Kunstformen des Mittelmeerraums
darstellt“.
Rund zwanzig Kilometer nördlich von Dijon besitzt Til-Châtel eine bemerkenswerte romanische Kirche
aus dem 12. Jahrhundert, zu deren Schmuckstücken ein schönes Kapitellensemble und ein Portal
gehören, auf dem Christus als Weltenrichter von den Symbolen der vier Evangelisten umgeben ist.