Thüringer Aufnahmepunktanweisung - Freistaat Thüringen

1 Allgemeines
1.1 Geltungsbereich und Zuständigkeit
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(1) Diese Anweisung regelt die Anforderungen für den Anschluss von Liegenschaftsvermessungen
an das Koordinatenreferenzsystem ETRS89/UTM und damit in Verbindung
stehende Maßnahmen. Sie gilt für Liegenschaftsvermessungen, die durch die in § 8 Abs. 2
ThürKatG vom 7. August 1991 (GVBl. S. 285, -285-), zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes
vom 22. März 2005 (GVBl. S. 115), benannten Vermessungsstellen ausgeführt werden.
(2) Die Einhaltung der einheitlichen Standards nach dieser Anweisung wird durch das Landesamt
für Vermessung und Geoinformation (TLVermGeo) bei der Übernahme in die
Nachweise geprüft. Ziel ist der Aufbau eines Koordinatenkatasters mit der Koordinate als
bestimmendes Element.
(3) Das TLVermGeo führt und pflegt die Nachweise des Aufnahmepunktfeldes (AP-Feld).
1.2 Begriffsbestimmungen
(1) Aufnahmepunkte (AP) sind Festpunkte, die als Anschlusspunkte für den grundsätzlich
geforderten Anschluss an das Koordinatenreferenzsystem ETRS89/UTM dienen.
(2) Sicherungspunkte (SP) sind Punkte des AP-Feldes, die vermarkt sind und der Sicherung
der AP dienen.
(3) Vorhandene Netzpunkte, die aufgrund ihrer Genauigkeit die Anforderungen an AP nicht
erfüllen (z. B. Katasterfestpunkte, Polygonpunkte, Liniennetzpunkte), werden als Sonstige
Vermessungspunkte (SVP) bezeichnet. Neue SVP sollen nicht entstehen.
1.3 Grundsätze
(1) Auf die systematische und flächendeckende Einrichtung eines AP-Feldes wird im Hinblick
auf die permanent messenden Referenzstationen des Satellitenpositionierungsdienstes
der deutschen Landesvermessung (SAPOS ® ) verzichtet. Durch SAPOS ® steht den Nutzern
grundsätzlich der amtliche Raumbezug zur Verfügung.
(2) Die Anlage und Vermessung des AP-Feldes erfolgen in der Regel in Verbindung mit
Liegenschaftsvermessungen durch die ausführende Vermessungsstelle je nach Erfordernis.
(3) Wenn Vermessungsstellen in Gebieten, für die eine Nutzung von SAPOS ® nur eingeschränkt
möglich ist, nicht genügend AP mit hinreichender Genauigkeit und Zuverlässigkeit
(vgl. Abschnitt 3.3) zur Verfügung stehen, können AP nach den Abschnitten 3.1 und 3.2
bestimmt, vermarkt und gesichert werden. Anzahl und Verteilung der AP richten sich nach
den Erfordernissen der terrestrischen Vermessungsverfahren.
(4) Unabhängig von Abs. 3 können zur Anwendung terrestrischer Verfahren und zur Bereitstellung
von Kontrollpunkten auch in den übrigen Gebieten AP bestimmt, vermarkt und
gesichert werden. Bei der Einrichtung neuer Punktfelder in Flurbereinigungsverfahren kann
08/2009