György Lehoczky 1901-1979 - Galerie St. Johann
György Lehoczky 1901-1979 - Galerie St. Johann
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Vorwort<br />
<strong>Johann</strong>es wittenkämper<br />
Sprecher des „Arbeitskreises <strong>György</strong> <strong>Lehoczky</strong>“<br />
Das vorliegende Buch antwortet der erfreulichen Aufmerksamkeit<br />
und Beliebtheit, die der Person und dem facettenreichen<br />
Lebenswerk des Architekten und Künstlers <strong>György</strong> <strong>Lehoczky</strong><br />
seit geraumer Zeit gilt. Es darf als ein glücklicher Moment bezeichnet<br />
werden, dass ein Personenkreis von Bewunderern und<br />
Sammlern, von Fachleuten und Freunden der Familie <strong>Lehoczky</strong>,<br />
von Kollegen und Schülern im Herbst 2007 zusammentrat und<br />
sich im Februar 2008 als „Arbeitskreis <strong>György</strong> <strong>Lehoczky</strong>“<br />
konstituierte.<br />
Dieser „glückliche Augenblick“ lenkte die fast gleichzeitig<br />
stattfindenden Aktivitäten: einerseits der Evangelischen Akademie<br />
im Saarland und des Instituts für aktuelle Kunst im<br />
Saarland, die in Exkursionen eine große Zahl von Interessenten<br />
mit der Kunst <strong>Lehoczky</strong>s in Verbindung brachten; anderseits<br />
fand die Bemühung des Klosters Heiligenborn, die ursprüngliche<br />
Intention <strong>Lehoczky</strong>s in dieser Kirche wieder<br />
deutlicher hervortreten zu lassen, Aufmerksamkeit. Auch hier<br />
muss die wichtige Begleitung durch das Institut in Saarlouis<br />
dankbar erwähnt werden. Ein weiterer Umstand fällt in diesen<br />
animierenden Zeitraum: das Auffinden des zweiten Auftragsbuches<br />
ihres Vaters durch Vera Dieckmann-<strong>Lehoczky</strong>.<br />
In der Zielsetzung ist es dem Arbeitskreis zunächst darum zu<br />
tun, eine möglichst breite Öffentlichkeit mit dem architektonischen<br />
und künstlerischen Erbe das <strong>Lehoczky</strong> hinterlassen<br />
hat, bekannt zu machen. Eine angehobene Wertschätzung<br />
und eine verstärkte Wachsamkeit vermag ein wirksamer<br />
Schutz vor dem Vergessen wie auch der Gefährdung dieses<br />
Werkes zu sein, etwa angesichts der aktuellen Tendenz der<br />
Schließung vieler Kirchen. Hiervon berichten die Beiträge<br />
von Kristine Marschall und Werner Zimmer.<br />
Öffentliche Wertschätzung wird nachhaltig vom Urteil der<br />
Fachwelt gefördert. Im Beitrag des namhaften Kunsthistorikers<br />
Lorenz Dittmann wird eine vielfach beklagte Lücke in der<br />
kunsthistorischen Einordnung des Malers und Glaskünstlers<br />
<strong>Lehoczky</strong> geschlossen. Entgegen einer verbreiteten Ansicht<br />
interpretiert Dittmann, dass die Formensprache der Fenster<br />
und Gemälde sowohl gegenständlich als auch „abstrakt“ gelesen<br />
werden könne.<br />
Neben diesem kunstwissenschaftlichen <strong>Lehoczky</strong>-Bild stehen<br />
weitere hervorragende Beiträge, darunter von Eva Wolf,<br />
Joachim Conrad und Thomas Wagner, die dem verstehenden<br />
Erleben dieser Kunst auch aus theologischer Sicht dienen<br />
können.<br />
Dem Verstehen und dem ästhetischen Genuss ist es jedoch<br />
wesentlich, <strong>Lehoczky</strong>s Architektur – die Kirchen, Schulen,<br />
oder auch ein Firmengebäude – zu beschreiben und in die<br />
Baugeschichte des 20. Jahrhunderts einzuordnen. Der Architektur<br />
dienen daher Beiträge des früheren Kollegen Günther<br />
Mönke und des ehemaligen Schülers Elmar Kraemer sowie<br />
hier wieder zugänglich gemachte Arbeiten von Claudia Maas<br />
und Gudula Overmeyer.<br />
Zum oben genannten „glücklichen Augenblick“ zählen unbedingt<br />
die Erinnerungen der Tochter des geehrten Künstlers,<br />
Vera Dieckmann-<strong>Lehoczky</strong>. Ohne ihre Erinnerungsarbeit<br />
wäre vieles vom Leben ihres Vaters und seiner Familie uns verloren<br />
gewesen. Oranna Dimmig hat diese Erinnerungen sehr<br />
einfühlsam zusammengefasst. Es liegt nun eine von Nina Jäger<br />
anspruchs voll gestaltete Publikation über Leben und Werk<br />
<strong>Lehoczky</strong>s vor, die mit einem Werksverzeichnis, das dank der<br />
Fotodokumentation insbesondere von Hans-Jürgen Ruppenthal<br />
sowie Walter Dietrich und Werner Zimmer schließt.<br />
Nun obliegt es dem Sprecher des Arbeitskreises, zum Schluss<br />
dieses Vorwortes dem Institut für aktuelle Kunst im Saarland,<br />
dem Direktor Jo Enzweiler und seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen,<br />
unseren Dank zum Ausdruck zu bringen. Der<br />
Leser wird es begrüßen, dass dieses Buch in der renommierten<br />
Reihe der Publikationen dieses Instituts erscheinen konnte.<br />
In unseren Dank schließen wir auch die Spender mit ein, durch<br />
deren Großzügigkeit das Erscheinen dieses Buches möglich<br />
wurde. Diese Dokumentation möchte jedoch zuvorderst Ausdruck<br />
unserer Verpflichtung sein, ihm, dem Menschen, Künstler<br />
und Architekten <strong>György</strong> <strong>Lehoczky</strong> für das Geschenk seines<br />
Lebenswerkes zu danken.<br />
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