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museale<br />

Die Sparda-Bank-<strong>St</strong>iftung<br />

zu Gast im Ludwig Museum<br />

Koblenz<br />

Ausstellungsreihe<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Landesmuseum Mainz<br />

Saarlandmuseum Saarbrücken<br />

Pfalzgalerie Kaiserslautern<br />

Ludwig Museum Koblenz<br />

<strong>St</strong>adtmuseum Simeonstift Trier<br />

Willhelm-Hack-Museum Ludwigshafen<br />

11<br />

Ludwig Museum Koblenz<br />

Bernar Venet


Inhalt<br />

5<br />

7<br />

15<br />

35<br />

43<br />

46<br />

Vorwort<br />

Hans-Jürgen Lüchtenborg<br />

museale 11<br />

Die Skulptur Deux Arcs à 5<br />

von Bernar Venet<br />

Beate Reifenscheid<br />

Bernar Venet – Logik, Wahrheit<br />

und Schönheit der Mathematik<br />

Beate Reifenscheid<br />

Bernar Venet – Formeln des Irregulären<br />

Peter Joch<br />

Biografie, Bibliografie<br />

Museumskontakte


Vorwort<br />

Im Mai 2003 erschien der Katalog zur<br />

ersten museale der Sparda-Bank und<br />

nun sind wir schon bei der museale 11<br />

angekommen. Die museale ist eine<br />

Kooperation der <strong>St</strong>iftung Kunst, Kultur<br />

und Soziales der Sparda-Bank Südwest eG<br />

mit sechs wichtigen Kunstmuseen in<br />

Rheinland-Pfalz und im Saarland. Unsere<br />

<strong>St</strong>iftung unterstützt dabei jährlich eines<br />

der beteiligten Museen beim Ankauf<br />

eines Kunstobjekts für die jeweilige<br />

Sammlung.<br />

Prof. Jo Enzweiler hat die Idee zur museale<br />

gemeinsam mit uns entwickelt und<br />

betreut das Projekt seit nunmehr acht<br />

Jahren für uns. Dafür gilt ihm unser<br />

großer Dank.<br />

Mit der museale 11 kann sich das<br />

Ludwig Museum in Koblenz einen<br />

lang gehegten Wunsch erfüllen: den<br />

Ankauf einer großen Außenskulptur<br />

des Künstlers Bernar Venet. Wir wünschen<br />

uns, dass dieses neue Wahrzeichen<br />

des Museums viele Koblenzer Bürgerinnen<br />

und Bürger neugierig machen und dazu<br />

anregen wird, „ihrem“ Museum mal<br />

wieder einen Besuch abzustatten.<br />

Sonntags gemütlich mit der ganzen<br />

Familie eine Ausstellung anschauen oder<br />

auch mal die Mittagspause nutzen, um<br />

beim Betrachten der Kunst den Kopf<br />

wieder frei zu bekommen, sich inspirieren<br />

zu lassen und mit anderen über die<br />

Kunst ins Gespräch zu kommen – für<br />

individuellen Kunstgenuss gibt es viele<br />

Möglichkeiten.<br />

Ich wünsche Ihnen Ihre ganz persönlichen<br />

angenehmen Kunst-Momente im<br />

Ludwig Museum und viel Freude und<br />

Anregungen mit der museale 11.<br />

Hans-Jürgen Lüchtenborg,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparda-Bank Südwest eG,<br />

im April 2011<br />

5


3 Arcs à 4<br />

Präsentation während<br />

der Venet-Ausstellung<br />

im Ludwig Museum<br />

Koblenz, 2002<br />

6


museale 11:<br />

Die Skulptur<br />

224,5° Arcs x 5 et 225° Arcs x 5<br />

von Bernar Venet<br />

Beate Reifenscheid<br />

2003 wurde der Grundstein für die<br />

Kooperation der Sparda-Bank Südwest<br />

eG mit sechs Museen in Rheinland-Pfalz<br />

und im Saarland mit der museale 01<br />

gelegt. Dabei stellten sich die Museen<br />

zunächst gemeinsam in den Schalterräumen<br />

der Sparda-Bank in Mainz vor.<br />

Der Ausstellung folgten seitdem jährlich<br />

im Herbst EinzeIausstellungen.<br />

2007 präsentierte sich das Ludwig<br />

Museum Koblenz mit der museale 06<br />

„Edition MAT und die Nouveaux Réalistes“<br />

in Mainz. <strong>St</strong>att „Museen zu Gast bei der<br />

Sparda-Bank Südwest eG“ heißt es seit<br />

2008 „Die Sparda-Bank-<strong>St</strong>iftung zu Gast<br />

in den Kunstmuseen in Rheinland-Pfalz<br />

und im Saarland.“ Die <strong>St</strong>iftung Kunst,<br />

Kultur und Soziales der Sparda-Bank Südwest<br />

eG unterstützt in dieser zweiten<br />

Runde der museale jährlich eines der beteiligten<br />

Museen mit dem Ankauf eines<br />

Kunstobjekts für die jeweilige Sammlung.<br />

Dem Museum Ludwig hat die Sparda-<br />

Bank-<strong>St</strong>iftung mit der museale 11 den<br />

Ankauf des Werkes „224,5° Arcs x 5<br />

et 225° Arcs x 5“ von Bernar Venet<br />

ermöglicht.<br />

Darüber hinaus haben auch die Kulturstiftung<br />

der Länder und die Ludwig<br />

<strong>St</strong>iftung den Ankauf unterstützt.<br />

Die monumentale Skulptur, die Bernar<br />

Venet 2007 schuf, steht im Zusammenhang<br />

mit seiner Erschließung der Welt in<br />

mathematischen Kontexten und abstrakten<br />

Zeichencodes. Bereits im Frühwerk<br />

des wohl bedeutendsten französischen<br />

wie auch international renommierten<br />

Konzeptkünstlers findet sich eine deutliche<br />

Affinität zu abstrakten Erklärungsmodellen.<br />

Die großformatige Zeichnung<br />

„Numerical solution for flux component<br />

in potential flow“ von 1967/68, die Peter<br />

Ludwig wenig später in New York erwarb,<br />

bezeichnet den Auftakt innerhalb<br />

seines Frühwerks und zählt heute zu den<br />

herausragenden Werken des Sammlungsbestands<br />

im Ludwig Museum. Bereits<br />

Mitte der 1970er Jahre beginnt Bernar<br />

Venet auf der formalen Basis von Linie<br />

und Kreis sein skulpturales Vokabular<br />

zu entwickeln.<br />

Der Kreis bildet dabei eine der entscheidendsten<br />

Grundformen. 1984 entstehen<br />

die ersten „Arc“-Skulpturen, die Venet<br />

jeweils präzise aus dem Vollrund berechnet.<br />

Aus der Parallelisierung von angeschnittenen<br />

Bögen entwickelt er eine je<br />

unterschiedliche <strong>St</strong>affellungen der Enden<br />

und zugleich eine größere Dynamisierung<br />

im Gesamteindruck der Skulptur. Venet<br />

nutzt ab 1997 gerne eine Folge von vier<br />

oder fünf Parallellinien und kombiniert<br />

diese häufig zu ganzen Skulpturenensembles.<br />

Im Doppel von zwei Skulpturen<br />

schafft Venet somit eine Dialogisierung<br />

der Formen, die nicht nur mehr Masse<br />

demonstrieren, sondern auch den Raum<br />

entschiedener akzentuieren.<br />

Am Deutschen Eck, in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Ludwig Museum und<br />

der historischen Mauer des Deutschen<br />

Eck wird Bernar Venets Skulptur sicherlich<br />

zu einem neuen Wahrzeichen der<br />

<strong>St</strong>adt Koblenz und des neu gestalteten<br />

Museumsufers. Sie markiert zugleich<br />

einen der bedeutendsten Skulpturenankäufe<br />

in Rheinland-Pfalz.<br />

Die Übergabe der Skulptur an die <strong>St</strong>adt<br />

Koblenz wird begleitet von einer Präsentation<br />

aktueller, teils großformatiger<br />

Zeichnungen.<br />

7


2 Arcs à 5<br />

Ansicht am<br />

„Deutschen Eck“<br />

während der<br />

Venet-Ausstellung im<br />

Ludwig Museum<br />

Koblenz, 2002<br />

8


Bernar Venet<br />

Werke


Seite 12/13<br />

„The S Matrix Element“<br />

Museo Brasileiro da<br />

Escultura, Sao Paolo,<br />

Brasilien, 2001<br />

Numerical solution<br />

for flux component<br />

in potential flow<br />

1967/68<br />

110 x 335 cm<br />

Ludwig Museum,<br />

Koblenz, Leihgabe<br />

Sammlung Ludwig<br />

14


Bernar Venet – Logik, Wahrheit<br />

und Schönheit der Mathematik<br />

Beate Reifenscheid<br />

Als wir im Ludwig Museum gemeinsam<br />

mit Bernar Venet seine Ausstellung für<br />

den Sommer 2002 vorbereiteten, bestand<br />

zumindest anfangs die Idee, zahlreiche<br />

seiner größeren sowie kleineren<br />

Skulpturen zu zeigen und eventuell noch<br />

ein paar neuere Zeichnungen hinzuzunehmen.<br />

Ausgangspunkt sollte jedoch,<br />

so fand ich, jene Zeichnung von Bernar<br />

Venet sein, die schon seit der Gründung<br />

des Ludwig Museums zu dessen Bestand<br />

zählt. Tatsächlich hat sie dann die Konzeption<br />

der Ausstellung bestimmt, wurde<br />

zum Nukleus einer umfassenden Darstellung<br />

mathematischer Formeln, wie sie in<br />

dieser <strong>St</strong>ringenz nirgends zuvor so umfassend<br />

und mit all ihrer Radikalität präsentiert<br />

worden sind und schließlich zu<br />

seinen großformatigen Wandzeichnungen<br />

führten, die Venet erstmals im Ludwig<br />

Museum so extensiv experimentell<br />

auslotete. Die ausgewählten Skulpturen<br />

fanden dann nicht im Innen-, sondern<br />

ausschließlich im angrenzenden Gartenbereich<br />

des Ludwig Museums ihre Präsentation.<br />

Vor allem die dreiteilige Arcs-<br />

Skulptur war monumental. Sie stand in<br />

unmittelbarer Beziehung zu den Zeichnungen<br />

und Wandarbeiten, die Venet im<br />

Ludwig Museum realisiert hatte.<br />

Die als Ausgangspunkt gewählte Zeichnung<br />

stellt eine lange, scheinbar sehr<br />

ausführliche Erläuterung zur theoretischen<br />

Physik dar, die Bernar Venet bei<br />

seinen umfänglichen Recherchen und bei<br />

seinen Zusammenkünften mit dem Astrophysiker<br />

Jack Ullman an der Columbia<br />

University, New York, in dieser Zeit gewonnen<br />

hat. Er nimmt zwischen 1967<br />

und 1970 dessen Vorträge auf Band auf.<br />

„Mit dem Tonbandgerät, das er auf einen<br />

für Skulpturen vorgesehenen Sockel<br />

stellt, und Diaprojektionen von den im<br />

Vortrag diskutierten mathematischen<br />

Formeln, stellt er diese Einheit von Formeln<br />

und Inhalt wieder her. 1<br />

15


Ausstellungsansicht<br />

2002<br />

Ludwig Museum<br />

Koblenz<br />

16


Wall paintings,<br />

2002<br />

Ludwig Museum<br />

Koblenz<br />

17


Figure 241<br />

Représentation<br />

graphique de la<br />

fonction y=-x2/4<br />

1966<br />

Acryl auf Leinwand<br />

146 x 121 cm<br />

Sammlung Musée<br />

National d’Art Moderne,<br />

Centre Georges Pompidou,<br />

Paris<br />

20


Neben dem astrophysikalischen Kontext,<br />

in dem die Zeichnung entsteht, ist vor<br />

allem bemerkenswert, dass sie nichts Anderes<br />

als genau diesen komplexen Erklärungsmodus<br />

wiedergibt, ohne dass<br />

Bernar Venet künstlerisch etwas verändert<br />

oder hinzugefügt hätte. Das, was er<br />

abbildete, war eins zu eins das, was ihm<br />

die Wissenschaftler offeriert hatten. Das<br />

war ein völlig neuer, radikaler Ansatz innerhalb<br />

der Kunst, der sich bereits im<br />

Frühwerk von Venet deutlich abzeichnete.<br />

So wiesen vor allem seine tubes bereits<br />

jene unmittelbare Realitätsreferenz<br />

auf, die sie ununterscheidbar werden<br />

lässt gegenüber den in der Technik oder<br />

im <strong>St</strong>raßenbau genutzten Modellen. Ihre<br />

Vorzeichnungen gleichen ihrerseits den<br />

Modellzeichnungen von Architekten oder<br />

Bauingenieuren und wirken nur in zweiter<br />

Sehinstanz als ästhetisches Konstrukt.<br />

Die Korrelation von Skulptur und dem<br />

aus der technischen Objektwelt überführten<br />

Produkt scheint in eins zu fließen.<br />

Dies geschieht jedoch nur scheinbar, so<br />

wie auch seine Zeichnungen eben nicht<br />

nur als abgeschriebene Formeln aus<br />

Mathematik- oder Physikbüchern dieser<br />

Welt funktionieren sollen. Schon die<br />

Zeichnung „Nummerical solution for flux<br />

component in potential flow“ meint nicht<br />

die schriftliche Kopie einer bereits vorhandenen,<br />

errechneten, hoch komplexen Formel,<br />

sondern übersetzt diese bereits von<br />

Anfang an in ein „Bild”. Sie verbleibt zwar<br />

auf technischem Zeichenpapier, sucht sich<br />

aber bereits ein Format, das in der Mathematik<br />

nicht zwangsläufig als üblich zu bezeichnen<br />

ist (110 x 335 cm), überzieht das<br />

sensible Zeichenpapier mit einer Schutzfolie<br />

und lässt eine Rahmung (im Sinne<br />

eines klassischen Bilderrahmens) zu. Bei<br />

letzterem ist nicht mehr zu klären, ob<br />

dieser schon bei der Präsentation in der<br />

<strong>Galerie</strong> in New York, wo Peter Ludwig sie<br />

dann sah und auf Anraten von Venet<br />

auch erwarb, bereits so ästhetisch aufbereitet<br />

war. Dessen ungeachtet diente sie<br />

als ein Kunstobjekt an der Wand, genau<br />

so wie ein Bild an einer Wand inszeniert<br />

wird. Venets Werke suchen bei aller Affinität<br />

zur Mathematik, zur Physik oder zur<br />

Astronomie vor allem nach deren Wahrnehmung<br />

auf der Ebene der Kunst, die<br />

sich allein über die Gesetze der Ästhetik<br />

und deren Wahrnehmungsstrategien<br />

sinnlich veranschaulichen und erklären<br />

lassen. Dies ist entscheidend, weil nur so<br />

die Betrachtung der abstrakten Formel<br />

zugleich auch in ihrer sinnlichen Qualität<br />

– durchaus für Jedermann, selbst für den<br />

nicht versierten Laien – gelingt. In einem<br />

sehr instruktiven Beitrag des Mathematikprofessors<br />

Karl Heinrich Hofmann,<br />

schreibt dieser von dem – umgekehrt –<br />

auch für Mathematiker faszinierenden<br />

ästhetischen Reiz, der von den großformatigen<br />

Zeichnungen – insbesondere<br />

von Venets späteren Wandzeichnungen –<br />

ausgeht: „Naturally, as mathemeticians<br />

we are particularly interested in that very<br />

recent portion of his work which appears to<br />

link very closely with mathematics in the<br />

souls of trained art critics. But professional<br />

mathematicians should not be led astray by<br />

the professional art commentators. We as<br />

mathemeticians are in an excellent position<br />

to appreciate and experience straightforwardly<br />

conceptual art as well as its intrinsic<br />

quality.” 2<br />

Der normale Betrachter von Bernar Venets<br />

Werken ist aber selten mathematisch<br />

derart geschult, um sich an dem mathematisch<br />

korrelativen Konstrukt, welches<br />

eine Formel in Bezug auf die Realität ausdrückt,<br />

zu orientieren oder gar ihren<br />

Wahrheitsgehalt überprüfen zu können.<br />

Vielmehr wird er sich rein an dem ästhetischen<br />

Reiz begeistern können. Dieser<br />

funktioniert aber ebenfalls nicht mit den<br />

gebräuchlichen Begriffen, schon gar<br />

nicht dann, wenn der Betrachter sich einer<br />

für ihn ungewohnten Komplexität<br />

konfrontiert sieht und diese höchstens<br />

ahnt, nicht aber inhaltlich begreift.<br />

21


Seite 19/20<br />

Ausstellungsansicht<br />

Arcs 1977-1979<br />

ARCO Center for Visual<br />

Arts, Los Angeles,<br />

California<br />

Position de deux arcs<br />

35,5° et 123,5°<br />

1976<br />

Acryl auf Leinwand<br />

240 x 480 cm<br />

24


Venet arbeitet hier bewusst mit dem<br />

Überraschungseffekt: Durch das unvermutete<br />

Auftauchen seiner mathematischen<br />

Formeln, seiner spätestens ab<br />

2000 großformatig werdenden monochrom<br />

hinterlegten Zeichenformeln an<br />

den Wänden sowie schließlich seiner Arc-<br />

Skulpturen, denen ihrerseits mathematische<br />

Berechnungen zugrundeliegen, was<br />

durch Gradzahlen auch äußerlich markiert<br />

ist. All diese Werke spielen auch mit<br />

der Irritation. Nur durch sie gerät der<br />

Blick des Betrachters ins <strong>St</strong>ocken, zögert,<br />

schaut erneut hin und vertieft sich in die<br />

Arbeit. Irritation entsteht nach Venet deshalb,<br />

weil etwas <strong>St</strong>örendes in die Kunst<br />

integriert wird: „There is only one way to<br />

make art advance: to put existing art into<br />

the wrong.“ 3 Wenn man dies als Grundzug<br />

von Venets Arbeit versteht, eröffnen<br />

die Werke zugleich auch einen neuen Zugang,<br />

der aber dennoch nie ohne die<br />

klassischen ästhetischen Maßstäbe denkbar<br />

ist. Schlüssig mag dies für einen Mathematiker<br />

gerade deshalb sein, weil, wie<br />

Hofmann darlegt, Venet vornehmlich<br />

kommutative Diagramme einsetzt, die<br />

ihrerseits eine oder mehrere Gleichungen<br />

repräsentieren. Homologische Algebra<br />

sowie einige theoretische Kategorien innerhalb<br />

der Mathematik brachten gerade<br />

im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts<br />

anschauliche Modelle hervor. Sie basieren<br />

letztlich auf keiner anderen Funktion<br />

als dies durch die Schrift ihrerseits erreicht<br />

wird. Wenn man in diesem Zusammenhang<br />

Venets Ausspruch ernst nimmt,<br />

dass er keine Mathematik als Kunst deklariert,<br />

sondern, das was er ausdrückt<br />

auch darstellt, bleibt dennoch zu fragen,<br />

wohin seine mathematischen Formeln<br />

und Gleichungen (aus der Sicht des<br />

Künstlers) tendieren. Interessanterweise<br />

manifestiert sich dies für den Mathematiker<br />

Hofmann sowohl in der Authentizität<br />

als auch in dem nahezu pathetisch klingenden<br />

Begriff der Wahrheit 4 , die ihrerseits<br />

bereits in der mathematischen<br />

Gleichung begründet liegt. Diese bezieht<br />

er explizit auf Venets Adaption von Diagrammen<br />

– ungeachtet ihrer Größe oder<br />

farbigen Hinterlegung der Wandfläche.<br />

Folgerichtig schließt er analog zu Venets<br />

eigener Auffassung damit, dass die von<br />

Venet gezeigten mathematischen Formeln<br />

nicht nur in sich logisch und damit<br />

auch wahr sind, sondern, dass sie auch<br />

dann wahr sind und bleiben, wenn sie in<br />

einem anderen Kontext (und vor einem<br />

anderen Hintergrund) präsentiert werden.<br />

Sie bleiben – ungeachtet ob sie Mathematik<br />

oder Kunst sind – wahr.<br />

Authentizität und Wahrheit sind zwei<br />

Begriffe, die in der Kunst jenseits aller<br />

modischen <strong>St</strong>römungen ungebrochene<br />

Bedeutung behalten. Radikale Positionen<br />

wie sie das Werk von Bernar Venet verkörpern,<br />

haben maßgeblich dazu beigetragen,<br />

diese Unbedingtheit und den<br />

Glauben an das Absolute in den Mittelpunkt<br />

zu stellen. Jenseits der schon in der<br />

Antike durch Aristoteles begründeten<br />

Tradition der Metaphysik und der im Mittelalter<br />

durch Thomas von Aquin formulierten<br />

onthologischen Korrespondenztheorie<br />

der Wahrheit („adaequatio rei et<br />

intellectus Übereinstimmung der Sache<br />

mit dem Verstand“) ist wohl insbesondere<br />

Ludwig Wittgensteins logischer Empirismus<br />

für die Nachvollziehbarkeit der<br />

dargestellten Objekte und mathematischen<br />

Formeln Venets und ihrem Anspruch<br />

auf Logik und Wahhaftigkeit hilfreich.<br />

„Im Tractatus Logico-Philosophicus“ geht<br />

Wittgenstein zunächst davon aus, dass<br />

wir uns Bilder von der Wirklichkeit machen.<br />

Sie sind ein „Modell der Wirklichkeit“<br />

(2.12). Bilder drücken sich in Gedanken<br />

aus, deren Gestalt „der sinnvolle<br />

Satz“ darstellt (4). Wittgenstein definiert<br />

die Wirklichkeit als „die Gesamtheit der<br />

Tatsachen“ (1.1). Tatsachen sind bestehende<br />

Sachverhalte, die von bloßen,<br />

25


Position of Four Right<br />

Angels, 1979<br />

Graphit auf Holz<br />

Höhe 240 cm<br />

Museum Küppersmühle<br />

Duisburg, 2007<br />

nicht bestehenden Sachverhalten zu unterscheiden<br />

sind (2.04–2.06). Sie bestehen<br />

aus Gegenständen oder Dingen und<br />

der Verbindung zwischen ihnen (2.01).<br />

Auch der Satz ist eine Tatsache (3.14).<br />

Eine Tatsache wird zum Bild durch die<br />

„Form der Abbildung“, die sie mit dem<br />

Abgebildeten gemeinsam hat. Wittgenstein<br />

versucht dies an folgendem Beispiel<br />

deutlich zu machen: „Die Grammophonplatte,<br />

der musikalische Gedanke, die<br />

Notenschrift, die Schallwellen, stehen alle<br />

in jener abbildenden Beziehung zueinander,<br />

die zwischen Sprache und Welt besteht.“<br />

(Ludwig Wittgenstein: Tractatus<br />

Logico-Philosophicus. 4.014.). Ebenso<br />

wie die Notenschrift ein Bild der durch sie<br />

dargestellten Musik ist, stellt der Satz<br />

„ein Bild der Wirklichkeit“ dar (4.021).<br />

Ein Satz besteht aus Namen und den Beziehungen<br />

zwischen ihnen. Er ist wahr,<br />

wenn die in ihm enthaltenen Namen auf<br />

reale Gegenstände referieren und die Beziehung<br />

zwischen den Namen der zwischen<br />

den referierten Gegenständen entspricht.“<br />

5 Umgekehrt stellt eine Formel<br />

eine Beziehung her zu dem komplexen<br />

Gedanken, der sich als Realität in ihr<br />

spiegelt. Venet greift mit seinen Werken<br />

in diesen dialogischen Prozess der Wahrheit<br />

ein und manifestiert in seiner Kunst<br />

nichts Anderes als diese Realitäts- und<br />

Wahrheitsbezogenheit.<br />

Was wiederum verbindet die Zeichnung<br />

oder Wandmalerei mit der Skulptur?<br />

Wie bereits dargelegt nutzt Venet mathematische<br />

Formeln, um in seinen Zeichnungen<br />

nichts Anderes auszudrücken als<br />

genau das, was er zeigt. Er möchte bewusst<br />

keinen Interpretationsspielraum<br />

lassen und bleibt damit auch dem Anspruch<br />

auf Wahrheit und Authentizität<br />

treu. Insofern entspricht es der Logik,<br />

dass nach der funktional ausgerichteten<br />

Zeichnung unmittelbar auch die Skulptur<br />

aus ihr abgeleitet ist.<br />

26


Position of 3 Arcs<br />

of 243.5 °, 1979<br />

Graphit auf Holz<br />

Höhe 240 cm<br />

Museum Küppersmühle,<br />

Duisburg, 2007<br />

27


217,5° Arc x 28<br />

2008<br />

Cortenstahl<br />

440 x 500 x 672 cm<br />

Installationsansicht<br />

Atelier Venet, Le Muy<br />

28


Bernar beschreibt anschaulich in einem<br />

2008 geführten Interview mit Walter<br />

Smerling: „The arcs have their origin in the<br />

Représentation graphique de la fonction y<br />

= - x2 (Graphical representation of the<br />

function y = - x2) (1966). I grew conscious<br />

of the fact that the line had become<br />

a central element in my work in 1976<br />

when creating these large-format paintings<br />

- which are characterised by angles<br />

(broken lines), arcs (curved lines) and<br />

chords (straight lines). This exhibition features<br />

excellent examples of this. Furthermore,<br />

we are exhibiting wall reliefs which<br />

represent a logical development of the<br />

canvas works. It was during this time in<br />

1979 that I was struck by the idea of adding<br />

to these three variations – the<br />

straight line, the curved line and the broken<br />

line – the indeterminate line or ligne<br />

indéterminée. It is called this because it<br />

liberates itself from the geometrical constraints<br />

and consequently can no longer<br />

be determined mathematically. The subsequent<br />

focus on sculptures came about<br />

almost inexorably because I realised that<br />

they enabled me to represent my ideas,<br />

both visually and conceptually, even more<br />

convincingly. The larger dimensions of<br />

these works and their presentation in<br />

public spaces contributed to their wider<br />

acceptance because as a result they had<br />

become more accessible.“ 6<br />

Die Linie ist eine der Konstanten in Venets<br />

Werk, ganz gleich, ob sie gerade gezogen<br />

ist, oder ob sie sich „unbestimmt“<br />

und offen windet. Das Eine ist das Kalkulierbare,<br />

das Andere suggeriert mehr Offenheit<br />

und bleibt unberechenbar. Der<br />

„Arc“ entwickelt sich aus der geraden<br />

Linie, nur auf das Kreisrund bezogen und<br />

basiert auf mathematischen Grundlagen.<br />

Durch seine Öffnung bleibt er unvollkommen,<br />

strebt aber immer nach Ergänzung,<br />

nach dem zum Rund geschlossenen<br />

Kreis. Dabei bleibt er im Prozess des<br />

Dynamischen, wird niemals statisch und,<br />

gerade in der vierfachen oder fünffachen<br />

Parallelisierung seiner Bogenform und<br />

den damit verbundenen unterschiedlichen<br />

Endungen, umso offener und lebendiger.<br />

Nahezu tänzerisch verhalten sie<br />

sich zu dem Raum, in dem sie sich befinden.<br />

Trotz aller Monumentalität und<br />

Schwere gewinnen sie etwas Leichtes<br />

und lassen etwas Neues zu: Es ist die Eleganz<br />

und Schönheit, die ein Unbestimmtes,<br />

ein nicht letztes Endgültiges verkörpert.<br />

Es ist der Gedanke an die Freiheit.<br />

Anmerkungen<br />

1 Vgl.: Von Arman bis Andy Warhol.Die Meisterwerke<br />

des Ludwig Museum, Freiburg 2009, 129.<br />

2 Karl Heinrich Hofmann, Commutative Diagrams in<br />

the Fine Arts, in: Notice of the AMS, Volume 49,<br />

Number 6, June/July 2002, S. 665.<br />

3 Ebenda, S. 665, zitiert nach: Bernar Venet,<br />

Apoétiques 1967-1998, Musée d‘Art Moderne et<br />

Contemporain (MAMCO), Genève 1999, o.S.<br />

4 Ebenda, S. 667: „We concede, as mathematicians,<br />

that he attains an uncontested degree of authenticity<br />

by copying material from its scholarly environment<br />

without modifying or adulterating it, and<br />

thus maintains what we call “truth”.”<br />

5 Ludwig Wittgenstein, Logisch-philosophische Abhandlung,<br />

Tractatus logico-philosophicus, Kritische<br />

Edition, Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1998<br />

6 Bernar Venet, in: Fragen an den Künstler, Gespräch<br />

mit Walter Smerling, in: Bernar Venet, System und<br />

Zufall, Ausst.Kat., Museum Küppersmühle für<br />

Moderne Kunst, Duisburg 2007, S.62<br />

30


Sans titre<br />

3 arcs<br />

Privatsammlung,<br />

Eygalières<br />

31


Tas de charbon<br />

Charcoral Pile<br />

1963<br />

Installation im Musée<br />

d'Art moderne et d'Art<br />

contemporain Nizza<br />

34


Bernar Venet –<br />

Formeln des Irregulären<br />

Peter Joch<br />

Bernar Venet präsentiert in seinem Œuvre<br />

ein vielschichtiges Spiel mit den Kategorien<br />

‚kalkuliert’ und ,unbestimmt’, inszeniert<br />

einen Schwebezustand zwischen<br />

Rationalität und Zufall. In einigen seiner<br />

Werkblöcke scheint er zeichentheoretische<br />

Grundgedanken der – intellektuellen<br />

- Concept Art zu umspielen und in<br />

eine neue Materialsprache zu übersetzen.<br />

Auf vielen seiner stählernen „Bögen“<br />

und „Winkel“ sind Maßangaben zu<br />

lesen, die sich wie eine Konstruktionsanweisung<br />

für die jeweilige Plastik verstehen<br />

lassen. Ein Titel wie etwa „233,5·"<br />

definiert das Kreissegment eines "Bogens",<br />

zusätzliche Angaben wie beispielsweise<br />

„x 5“ charakterisieren ein ,mehrstimmiges'<br />

Ensemble geometrischer Grundelemente.<br />

Die eingelassenen Zahlen erinnern<br />

an Angaben, wie sie in genormte<br />

Bauteile oder Werkzeuge geprägt werden,<br />

suggerieren ein System funktionstüchtiger<br />

Elemente.<br />

Durch die systematisierten Kürzel konfrontiert<br />

Venet eine Basis-Information<br />

mit der künstlerischen Ausführung, stellt<br />

also zwei – miteinander gekoppelte –<br />

Zeichensprachen einander gegenüber.<br />

Er greift damit auf einen Themenkreis<br />

zurück, der ihn bereits in den sechziger<br />

Jahren beschäftigte. Zu dieser Zelt stellte<br />

er beispielsweise die technische Entwurfsskizze<br />

für ein Bakelitrohr aus und<br />

postulierte - ganz im Sinne der Concept<br />

Art - eine prinzipielle Gleichheit von Information<br />

und Objekt. Gerade Venets<br />

Opposition von Zeichen, die als Zahl und<br />

Metall verschiedenen Codes entstammen,<br />

aber ,denselben’ Gegenstand zu<br />

verkörpern scheinen, lässt sieh unmittelbar<br />

mit der Tradition der Konzeptkunst in<br />

Verbindung bringen.<br />

35


Erinnert sei etwa an Joseph Kosuth, der<br />

Alltagsgegenstände, beispielsweise einen<br />

<strong>St</strong>uhl, auf verschiedenen Zeichenebenen<br />

– in Gestalt von Gegenstand, Wort, Fotografie<br />

etc. – ,durchspielte’.<br />

In seine ,Gleichungssysteme’, in seine<br />

strenge konzeptuelle Urgeometrie, die<br />

eine Kongruenz von Information und<br />

Objekt vorgibt, bindet Venet Elemente<br />

von Verschiebung, Verstörung, Verunklärung<br />

ein. So komponiert er Ensembles<br />

aus „Bögen“, die gegeneinander versetzt<br />

sind, erzeugt Felder mit räumlichen Verspannungen,<br />

Lockerungen, Verdichtungen<br />

und dynamischen Wechseln. Die<br />

Verdrehungen der einzelnen „Bögen" –<br />

so schreibt Venet – folgen keiner mathematischen<br />

Regel, sind vielmehr Ergebnis<br />

von Zufall und spontanem Austarieren<br />

mit der Hand. In diesem <strong>St</strong>adium des Entstehungsprozesses<br />

wird die Kongruenz<br />

von Bezeichnung und Objekt aufgelöst.<br />

Die Ensembles von Spannungslinien im<br />

Raum entziehen sich der direkten Beschreibbarkeit,<br />

lassen sich nicht auf eine<br />

eindimensionale Konstruktionsanweisung<br />

zurückführen. Zum einen erzeugen sie<br />

mit ihren ,rhythmisiert’ gegeneinander<br />

verschobenen Elementen für den sich im<br />

Raum bewegenden Betrachter den Eindruck<br />

einer Abfolge von Materie und<br />

Transparenz. Zum anderen führen sie in<br />

den Zusammenhang des ,Konzeptuellen’<br />

wieder die Handschrift des Künstlers ein,<br />

der scheinbar überpersönliche Kürzel<br />

nutzt, um sein persönliches Augenmaß zu<br />

materialisieren.<br />

Mit seinen Ensembles gegeneinander versetzter<br />

Bögen als Versuchsanordnungen<br />

untersucht Venet das Thema bildhauerischer<br />

Proportion und die Verbindung<br />

von Urgeometrie und künstlerischer<br />

Individualität. So erobert sich der Künstler<br />

die genormte Geometrie, überführt<br />

die funktional wirkenden Maßangaben<br />

in autarke Raumwelten, die nur ihren<br />

eigenen Gesetzen unterworfen sind.<br />

Eine Vervielfältigung erfährt dieses Prinzip<br />

der ‚Versetzung’ bei den an Plätze erinnernden<br />

Plastiken. Hier erscheinen Bündel<br />

gegeneinander verdrehter Bögen, die<br />

wiederum gegeneinander verdreht sind.<br />

Venet interpretiert mit diesen ,Versammlungen’<br />

einen von Alberto Giacometti<br />

entwickelten Gedanken neu: Benutzte<br />

Giacometti „Plätze“, um in surrealistischer<br />

Manier Verweise auf menschliche<br />

Grundgrößen wie Geschlecht oder Sinnesorgane<br />

zu kombinieren, so überlässt<br />

es Venet vollständig dem Betrachter, Proportionen<br />

und Positionen mit Bedeutungen<br />

zu versehen und die Kluft zwischen<br />

geometrischem Konzept und lebendiger<br />

Plastik zu ergründen. Die Platz-Plastiken<br />

zeigen vielfach eine wie organisch gewachsen<br />

wirkende ,Architektur', sind,<br />

wie die einzelnen aus „Arcs“ gebildeten<br />

Figuren, dem Zufall verpflichtet.<br />

Diese Grundgröße seines bildhauerischen<br />

Werks bringt Venet auch wortwörtlich<br />

zur Anschauung: Mehrfach schafft er<br />

Plastiken, die wie auseinander gefallene<br />

Bündel von Mikado-<strong>St</strong>äben wirken, also<br />

an das Spiel erinnern, das eine kalkulierte,<br />

sorgsame Auseinandersetzung mit dem<br />

Zufall erfordert.<br />

Die Maxime des Unberechenbaren bestimmt<br />

vollständig die Werkreihe der<br />

"Indeterminate Lines". Die unregelmäßigen<br />

,Linien’ zeigen Brüche, Verwerfungen,<br />

Verknotungen, lassen sich nur mühsam<br />

optisch ,entflechten’, bilden gerade bei<br />

den Raum füllenden Installationen ineinander<br />

verhakte stählerne Knäuel, die jede klare<br />

Raumordnung unterlaufen. Die „Indeterminate<br />

Lines“ betonen durch ihre vitale<br />

Unregelmäßigkeit den Materialcharakter<br />

der Arbeiten. So erscheinen etwa die aus<br />

,unbestimmten Linien’ aufgebauten Spiralen<br />

weniger als Zeichen für Unendlichkeit<br />

denn als lebende Substanz, mit der der<br />

Künstler, so Venet, „kämpft".<br />

Die sich jedem geometrischen Raster widersetzenden<br />

Plastiken erzählen von ihrer<br />

Entstehung. Venet passt sie jeweils den<br />

verschiedenen Raumsituationen an,<br />

behandelt sie als flexibles, organisches<br />

System, das, so der Künstler in einem<br />

Eigenkommentar, die „Energie atomischer<br />

Massen“ verkörpert.<br />

Die Zeichnungen Venets greifen diese<br />

Prinzipien unmittelbar auf. Sie bestehen<br />

aus Kraftlinien, die sich zu Objekten verdichten,<br />

dynamische Verläufe bilden,<br />

Verwischungen zeigen. So konservieren<br />

sie, wie die “Indeterminate Lines“ Spuren<br />

des Entstehungsprozesses, betonen<br />

durch den fleckigen, durchgearbeiteten<br />

Grund ihren Charakter als Materie.<br />

In seinem Œuvre greift Bernar Venet auf<br />

genormte Elemente zurück, um sie<br />

schrittweise zu verlebendigen, benutzt er<br />

das präzise Berechnete als Ausgangspunkt<br />

für das Unkalkulierbare. Damit<br />

schreibt er der Kunst die Rolle zu, die<br />

Welt der Normen zu durchbrechen und<br />

standardisierten Elementen eine Identität<br />

zu verleihen. Aus Ansätzen der Concept<br />

Art entwickelt Venet eine Kunst, die dem<br />

Leben des Materials entstammt.<br />

Bernar Venet erzeugt offene Systeme,<br />

flexible Verbünde, die den Umraum einbeziehen.<br />

Die „Arcs“ beispielsweise sind<br />

offen, sie strahlen in den Raum. Der Betrachter<br />

ist versucht, sie optisch zum Vollkreis<br />

zu ergänzen, die Lücke mit Imagination<br />

zu füllen. Venets Skulpturen ziehen<br />

den Betrachter in ihr Kraftfeld, entwickeln<br />

Energie, indem sie die Leere nutzen.<br />

Diese kreative Paradoxie tritt neben<br />

den Gegensatz von berechnet und ,unbestimmt’,<br />

der seit den frühen Jahren das<br />

CEuvre charakterisiert. Vielleicht erklären<br />

gerade diese Oppositionen den Bann der<br />

Werke von Bernar Venet.<br />

36


Zeichnungen<br />

Kohle auf Papier<br />

Museum Küppersmühle<br />

für Moderne Kunst<br />

Duisburg, 2007<br />

37


Accident<br />

Performance<br />

Museum Küppersmühle<br />

für Moderne Kunst<br />

Duisburg, 2007<br />

38


Seite 30/31<br />

Arcs<br />

Installation im Arsenale Novisssimo<br />

während der Biennale Venedig<br />

2009<br />

Bernar Venet<br />

42


Bernard Venet<br />

1941<br />

Geboren am 20. April in Château-Arnoux,<br />

Haute-Provence, Frankreich<br />

1979<br />

<strong>St</strong>ipendium des „National Endowment of the<br />

Arts“, Washington, DC<br />

1958<br />

<strong>St</strong>udium an der Ècole Municipale d’Art de la<br />

ville de Nice, Villa Thiole<br />

1959<br />

Bühnenbildner an der Opéra de Nice<br />

1964<br />

Teilnahme am „Salon comparaison“,<br />

Museum der Modernen Kunst, Paris<br />

1966<br />

Kreiert ein Ballett, „Graduation“, das auf einer<br />

vertikalen Ebene getanzt wird.<br />

Es entstehen neue Werke, die auf dem<br />

Gebrauch von mathematischen Diagrammen<br />

basieren.<br />

1971<br />

Bernar Venet beschließt, seine künstlerische<br />

Tätigkeit einzustellen und konzentriert sich<br />

auf kunsttheoretische Fragen.<br />

1974<br />

Unterrichtet “Kunst und Kunsttheorie”<br />

an der Sorbonne, Paris<br />

Vertritt Frankreich bei der XIII. São Paulo<br />

Biennale, Brasilien<br />

1976<br />

Beginnt wieder, künstlerische Werke zu<br />

schaffen<br />

1984<br />

Seine Skulpturen werden im Atelier Marioni<br />

angefertigt, einer Gießerei in den Vogesen,<br />

Frankreich.<br />

1988<br />

Jean-Louis Martinoty beauftragt Bernar Venet<br />

das Ballet „Graduation“ (konzipiert 1966) an<br />

der Opéra in Paris zu inszenieren. Der Künstler<br />

ist verantwortlich für Musik, Choreographie,<br />

Bühnenbild und Kostüme.<br />

„Design Award“ für seine Skulptur vor dem<br />

World Trade Center in Norfolk, Virginia<br />

1989<br />

„Grand Prix des Arts de la Ville de Paris“<br />

1991<br />

Kreiert mehrere musikalische Kompositionen<br />

u.a. „Sound and Resonance“ im <strong>St</strong>udio<br />

Miraval, Var, Frankreich<br />

Veröffentlichung von zwei CDs bei Circé-Paris,<br />

Gravier/Goudron, 1963, und Acier roulé E 24-2,<br />

1990<br />

1993<br />

Teilnahme am „Festival du film d’Artiste“<br />

in Montreal, Canada mit seinen Film „Rolled<br />

<strong>St</strong>eel XC-10“<br />

Retrospektive im Musée d’Art Contemporain<br />

de Nice und im Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen<br />

1977<br />

Teilnahme an der documenta VI, Kassel<br />

1978<br />

Teilnahme an der Ausstellung „From nature to<br />

Art. From Art toNature“ bei der Biennale von<br />

Venedig, Italien<br />

1994<br />

Jacques Chirac lädt Venet ein, zwölf seiner<br />

Skulpturen der Serie „Indeterminate Line“ auf<br />

dem Champ de Mars auszustellen. Diese Ausstellung<br />

ist der Beginn einer Welttournee seiner<br />

Skulpturen.<br />

43


1996<br />

Verleihung des Ordens „Commandeur dans<br />

l’ordre des Arts et Lettres” des Kulturministeriums<br />

von Frankreich. Präsentation des Films<br />

Lines, unter der Regie von Thierry Spitzer, der<br />

das gesamte Oeuvre des Künstlers behandelt.<br />

Ausstellung von 10 Skulpturen in Brüssel und<br />

im Rheingarten, Köln<br />

1997<br />

Zieht in ein <strong>St</strong>udio in Chelsea, New York City.<br />

Beginnt eine neue Serie von Skulpturen, „Arcs<br />

x 4 und Arcs x 5“<br />

Mitglied der Europäischen Akademie der<br />

Wissenschaften und Künste, Salzburg, Österreich<br />

1998<br />

Reise nach China. Einladung durch den Bürgermeister<br />

von Shanghaizur Teilnahme am<br />

„Shanghai International Sculpture Symposium“<br />

teilzunehmen<br />

1999<br />

Errichtung der Skulptur „4 Arcs de 235,5“<br />

in Köln, anlässlich des G-8 Gipfels<br />

Veröffentlicht die dritte Version des Films “Tarmacadam“<br />

(von 1963) bei Arkadin Productions.<br />

Ausstellung im „Musée d’Art Moderne et<br />

Contemporain“ in Genf<br />

Veröffentlicht ein Sammelwerk seiner Gedichte,<br />

„Apoétiques“ 1967-1998<br />

2000<br />

Ausstellung der Wandgemälde „Major Equations“:<br />

Kunstmuseum Rio de Janeiro; Saõ Paulo,<br />

Brasilien; Centre d‘Art Contemporain<br />

Georges Pompidou in Cajarc, Frankreich,<br />

und im MAMCO in Genf.<br />

Publikationen: „Bernar Venet 1961-1970“,<br />

Monographie über den jungen Künstler von<br />

Robert Morgan; „Sursaturation“, Aufsätze über<br />

die Möglichkeiten in der Literatur; „Bernar<br />

Venet: Sculptures & Reliefs“, von Arnauld Pierre;<br />

„La Conversion du regard“, mit Texten und<br />

Interviews von 1975-2000; „Global Diagonals“.<br />

2001, Katalog zu einem Projekt mit geraden<br />

Linien von 100 m Länge, die die 5 Kontinente<br />

virtuell verbinden.<br />

2001<br />

Begleitend zu den Ausstellungen in der <strong>Galerie</strong><br />

Rabouan Moussion und dem SMART (Salon<br />

du mobilier et de l'objet design), beide in Paris<br />

veröffentlicht Éditions Assouline „Furniture“,<br />

mit einem Text von Claude Lorent<br />

Dichterlesung mit Robert Morgan in der<br />

White Box in New York<br />

Einweihung der Kapelle Saint-Jean in seinem<br />

Geburtsort Château-Arnoux. Die Kirchenfenster<br />

sowie die Möbel wurden von Bernar<br />

Venet entworfen.<br />

<strong>Galerie</strong> Jérôme de Noirmont in Paris stellt die<br />

neue Serie von „Equation“-Gemälden aus<br />

2002<br />

Ein Performance Abend im Centre Georges<br />

Pompidou, Paris, Frankreich baut Gedichte,<br />

Film und Musik des Künstlers mit ein.<br />

<strong>St</strong>ellt „Indeterminate Line“ Skulpturen in der<br />

<strong>Galerie</strong> Academia in Salzburg, Österreich, und<br />

in der Robert Miller Gallery in New York aus.<br />

<strong>St</strong>ellt seine Serie der Wandgemälde im Ludwig<br />

Museum, Koblenz, Deutschland aus.<br />

Monographie von Thomas McEvilley über das<br />

Gesamtwerk des Künstlers - auf Französisch<br />

und Deutsch, und ein Jahr später auch auf<br />

Englisch.<br />

<strong>St</strong>ellt „Equation“ und „Saturation“ Gemälde<br />

bei Anthony Grant, Inc., New York aus.<br />

Wanderausstellung der Skulpturen erreicht die<br />

Vereinigten <strong>St</strong>aaten. Der Fields Sculpture Park<br />

des Omi International Art Center in New York<br />

<strong>St</strong>ate zeigt eine Ausstellung mit zwölf Skulpturen<br />

des Künstlers, welche sich mit dem Thema<br />

„Linie“ beschäftigen. Die Ausstellung wird im<br />

November in das Atlantic Center for the Arts<br />

in Florida gezeigt.<br />

2003<br />

Siebzehn Einzelausstellungen, einschließlich<br />

einer Retrospektive seiner frühen Werke von<br />

1961-1963 im Hôtel des Arts, Toulon, Frankreich,<br />

und „Autoportrait“ im Musée d’Art<br />

moderne et d’Art contemporain (MAMAC) in<br />

Nizza, Frankreich<br />

<strong>St</strong>ellt „Saturation“ Gemälde in Frankreich,<br />

Kalifornien und bei der Art Basel Miami aus<br />

Der Verlag L’Yeuse, Paris publiziert das<br />

erste Buch über die „Equation“ Gemälde, von<br />

Donald Kuspit<br />

Wanderausstellung der Skulpturen erreicht<br />

Europa: Nizza, Frankreich; <strong>St</strong>adt Luxembourg;<br />

Bad Homburg; Schloss Herberstein, Österreich;<br />

Jardin des Tuileries, Paris<br />

2004<br />

Einzelausstellungen in New York City, u.a.<br />

Robert Miller Gallery sowie von drei großen<br />

Skulpturen auf der Park Avenue<br />

Veröffentlichung von „Art: A Matter of<br />

Context“, ein Buch über die Schriften des<br />

Künstlers und seine Interviews aus den Jahren<br />

1975-2003<br />

Wanderausstellung der Skulpturen erreicht<br />

Lüttich, Belgien; Miami, Florida; Denver,<br />

Colorado<br />

Ein Jahr wichtiger Ankäufe durch die Sammlung<br />

Bosch in <strong>St</strong>uttgart, Deutschland;<br />

AGF, Paris, Frankreich und das Colorado Convention<br />

Center, in Denver.<br />

Retrospektive der „Arcs“ ausgestellt im Musée<br />

Sainte-Croix in Poitiers, Frankreich.<br />

2005<br />

Am 1. Januar wird der Künstler mit dem Titel<br />

„Chevalier de la Légion d’honneur” geehrt,<br />

die höchste Ehrung Frankreichs<br />

Seine Skulpturen bereisen weiterhin Europa<br />

und Nordamerika, mit Ausstellungen in<br />

Boulogne-Billancourt und Cergy-Pontoise in<br />

Frankreich; in der <strong>Galerie</strong> Guy Pieters Knokkele<br />

Zoute, Belgien; der Evo Gallery in New<br />

Mexico; und der Carrie Secrist in Chicago,<br />

Illinois<br />

44


2006<br />

Erhält den „Robert Jacobsen Preis“ für Skulpturen<br />

von der Würth <strong>St</strong>iftung in Deutschland.<br />

Von der Jury des Kulturministeriums in Paris<br />

beauftragt, die Decke des „Palais Cambon“,<br />

des Rechnungshofes in Paris, zu bemalen<br />

2007<br />

Einweihung des Deckengemäldes „Saturation“<br />

im „Palais Cambon“ in Paris durch den Präsidenten<br />

Jacques Chirac.<br />

Drei retrospektive Ausstellungen: im National<br />

Museum of Contemporary Art, Seoul, Südkorea;<br />

im Busan Museum of Modern Art in<br />

Busan, Südkorea; und im Museum Küppersmühle<br />

in Duisburg.<br />

Ausstellung der Skulpturen in Bordeaux und<br />

Metz<br />

Einweihung einer Skluptur von der 25 m<br />

„2 Arcs de 135.5° et 100.5°“, Metro in<br />

Toulouse<br />

2008<br />

Sotheby's lädt zum ersten Mal nur einen<br />

Künstler – Bernar Venet – ein, sein Werk im<br />

Isleworth Country Club zu zeigen.<br />

Von Januar bis April 2008 zeigen etwa 25<br />

monumentale Skulpturen die Arbeit der letzten<br />

zwei Jahrzehnte<br />

Die <strong>St</strong>adt San Diego zeigt im Herbst ein<br />

Dutzend seiner Skulpturen in Kalifornien<br />

2009<br />

L'Espace de l'Art Concret in Mouans-Sartoux<br />

zeigt die erste öffentliche Ausstellung mit<br />

Werken der Venet Family Collection.<br />

Das „Arsenale Novissimo“ stellt ihm 1200 m 2<br />

auf der 53. Biennale von Venedig zur Verfügung,<br />

um vier neue monumentale Skulpturen<br />

auszustellen.<br />

Eine Übersicht seiner Gemälde und Skulpturen<br />

wird in der Kunsthalle Darmstadt gezeigt,<br />

anschließend im Palais des Beaux Arts (BOZAR)<br />

in Brüssel, ergänzt durch eine Ausstellung<br />

neuer „Shaped Canvases" in der <strong>Galerie</strong> Guy<br />

Pieters in Knokke-Heist, Belgien.<br />

2010<br />

Das IVAM in Valencia zeigt eine Retrospektive<br />

der konzeptionellen Werke Venets sowie<br />

einen Gesamtüberblick all seiner Gemälde,<br />

kuratiert von Barbara Rose.<br />

Die texanisch-französische Allianz der Künste<br />

und die McClain Gallery lassen zehn große<br />

Skulpturen von Venet im Hermann Park aufstellen<br />

Anlässlich des 150. Jubiläums der Zugehörigkeit<br />

der <strong>St</strong>adt Nizza zu Frankreich weiht<br />

Nicolas Sarkozy eine monumentale Skulptur<br />

auf der Promenade des Anglais ein.<br />

Zwei Ankäufe in Seoul, Korea für Dongkuk<br />

<strong>St</strong>eel Mill und Hannam The Hill<br />

2011<br />

Retrospektive der Gemälde im Seoul Museum<br />

of Art, Südkorea<br />

Große Einzelausstellung im Château de Versailles,<br />

und eine weitere im Château de Marly<br />

in Frankreich<br />

Biennale sowie Ausstellung im Musée des Beaux-Arts,<br />

<strong>St</strong>adt Valenciennes, Frankreich<br />

Ankauf einer Skulptur (Deux arcs à 5) für das<br />

Ludwig Museum, Koblenz, durch die Sparda-<br />

Bank Südwest eG, die Kulturstiftung der Länder<br />

sowie die Peter und Irene Ludwig <strong>St</strong>iftung<br />

Wanderausstellung der Skulpturen wird in<br />

Frankfurt, Deutschland sowie der Poppy &<br />

Pierre Salinger <strong>St</strong>iftung in Frankreich gezeigt<br />

Bernar Venet<br />

45


Museumskontakte<br />

Ludwig Museum im Deutschherrenhaus<br />

Danziger Freiheit 1<br />

56068 Koblenz<br />

Tel.: 0261- 304040<br />

Fax: 0261-3040413<br />

www.ludwigmuseum.org<br />

mail: info@ludwigmuseum.org<br />

Lage:<br />

Unmittelbar am Deutschen Eck,<br />

am Zusammenfluss von Rhein und Mosel<br />

Nähe der Altstadt<br />

Vom Bahnhof aus mit der Buslinie 1 erreichbar<br />

A 3, Autobahndreieck Dernbach,<br />

Richtung Trier auf der A 48:<br />

Abfahrt Koblenz Nord / Richtung Deutsches Eck<br />

A 61 Abfahrt: Waldesch<br />

Richtung Koblenz Innenstadt / Deutsches Eck<br />

Öffnungszeiten<br />

Während der BUGA 2011<br />

Sonntag – Samstag 9:00 – 18:00 Uhr<br />

ab dem 30.10.2011:<br />

Dienstag – Samstag 10:30 – 17:00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags 11:00 – 18:00 Uhr<br />

Führungen<br />

Mittwochs 16 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags 15 Uhr<br />

Gruppen auf Anfrage und nach Voranmeldung,<br />

max. 25 Personen<br />

Programme für Schulklassen (nach Absprache<br />

mit der Museumspädagogik)<br />

Ausstellungsprogramm<br />

Das Ludwig Museum organisiert zahlreiche<br />

Wechselausstellungen zu aktuellen Themen<br />

der Kunst. Dabei stehen sowohl monographische<br />

Ausstellungen im Vordergrund, die sich<br />

im weitesten Sinne mit der Sammlung Ludwig<br />

vornehmlich französischen Künstlern im<br />

Koblenzer Ludwig Museum verbinden als auch<br />

auf den internationalen Kontext der Ludwig<br />

<strong>St</strong>iftung in Aachen. Weitreichende Kontakte in<br />

Europa, den USA, Südamerika, Russland, den<br />

Vereinigten Emiraten und China vergrößern<br />

das Spektrum der Ausstellungen und der<br />

damit verknüpften Aktivitäten des Ludwig<br />

Museums. Darüber hinaus entwickeln sich<br />

Konzepte mit jungen Künstlern, denen das<br />

Ludwig Museum ebenfalls einmal pro Jahr ein<br />

eigenes Forum bietet.<br />

Museumspädagogik<br />

Die Museumspädagogische Abteilung unter<br />

der Leitung von Ute Hofmann-Gill bietet ein<br />

jeweils auf die wechselnden Ausstellungen abgestimmtes<br />

Programm an, das sich nicht nur<br />

an Kinder und Jugendliche, sondern auch an<br />

Erwachsene richtet. Ein wesentlicher Aspekt<br />

der pädagogischen Arbeit im Ludwig Museum<br />

besteht darin, nicht nur theoretisches Wissen<br />

über Kunst und Künstler zu vermitteln, sondern<br />

auch zu eigener kreativer Auseinandersetzung<br />

mit der Kunst anzuregen. Dementsprechend<br />

stehen Rallyes, Workshops, Gestaltungskurse,<br />

Diskussionsrunden und natürlich<br />

auch traditionelle Ausstellungs-Führungen auf<br />

dem Programm. Einbezogen sind auch die<br />

Grenzüberschreitungen von Kunst und Musik<br />

(mit ausgewiesenen Pädagogen der Musik),<br />

Tanz und Kunst sowie Kunst und Literatur.<br />

Die schulspezifischen Angebote sind am<br />

aktuellen Lehrplan des Faches Bildende Kunst<br />

orientiert.<br />

Anmeldungen bei Ute Hofmann-Gill:<br />

0261-3040415 oder 3040412.<br />

Freunde des Mittelrhein Museums<br />

und des Ludwig Museums, e.V.<br />

Werden Sie aktiv im Koblenzer Kulturleben!<br />

Der Verein der Freunde bietet das entsprechende<br />

Forum, um Kunst, Kultur- und <strong>St</strong>adtgeschichte<br />

spannend zu erleben. Durch<br />

seine mehr als 350 Mitglieder unterstützt der<br />

Verein der Freunde die beiden städtischen<br />

Museen Koblenz, das Mittelrhein-Museum<br />

und das Ludwig Museum im Deutschherrenhaus,<br />

das sich der Gegenwartskunst Frankreichs<br />

verpflichtet. Mitglieder haben freien<br />

Eintritt zu allen Ausstellungen und werden<br />

über das überaus interessante und vielfältige<br />

Programm beider Museen gezielt informiert.<br />

Reisen zu anderen Ausstellungszielen sowie<br />

zahlreichen Sonderaktivitäten bereichern das<br />

Spektrum der Möglichkeiten und die Attraktiviät<br />

des Vereins.<br />

46


Das Ludwig Museum am Deutschen Eck in Koblenz<br />

47


Impressum<br />

Herausgeber: Jo Enzweiler<br />

Sparda-Bank Südwest eG<br />

Redaktion<br />

Babette Kuhn, Beate Reifenscheid<br />

Englische Übersetzung:<br />

Sofia zu Sayn-Wittgenstein.Sayn<br />

Sekretariat Ludwig Museum:<br />

Monique Franke<br />

Bildnachweis:<br />

Axel Ronnisch S. 6, 8, 9<br />

Museum Ludwig Koblenz S. 14<br />

Koblenz-Touristik S. 47<br />

Alle übrigen Abbildungen<br />

Atelier Bernar Venet, New York<br />

und Le Muy<br />

© Künstler, Autoren,<br />

Ludwig Museum Koblenz<br />

VG Bild-Kunst, Bonn 2011<br />

Auflage: 1.200<br />

Druck: Krüger Druck+Verlag GmbH,<br />

Dillingen<br />

Verlag: <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong>, Saarbrücken<br />

ISBN: 3-938070-56-0<br />

Saarbrücken 2011<br />

Verlag <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong><br />

Beethovenstraße 31<br />

66111 Saarbrücken<br />

Fon: (0681) 33473<br />

Fax: (0681) 30547<br />

www.galerie-st-johann.de

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