Pfarrblatt Nr. 3 - Pfarrei Schmitten
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Kongos Reichtum – Kongos Armut<br />
Die Demokratische Republik Kongo ist eines<br />
der reichsten Länder – gemessen an den Boden<br />
schätzen. Doch die Bevölkerung lebt in<br />
bit terer Armut. «Die Armut des Kongos ist<br />
skandalös», sagt Pater Ferdinand Muhigirwa<br />
Ru sem buka. Der Jesuit weiss wovon er spricht.<br />
Er gilt als einer der besten Kenner der Bergbauproblematik<br />
in seinem Land. Während der<br />
Kampagne 2011 zu Bodenschätzen und Menschenrechten<br />
ist er als Gast des Fastenopfers<br />
in der Schweiz.<br />
Gemäss Weltbank gibt es im Kongo über 1 100<br />
verschiedene mineralische Rohstoffe. Das Land<br />
verfügt über einen Drittel der bekannten Kobaltreserven,<br />
10 Prozent des weltweiten Kupfers<br />
und 80 Prozent des Coltans, ohne das die<br />
heutige Elektronikindustrie undenkbar ist.<br />
Auch bei der Diamantenförderung belegt der<br />
Kongo regelmässig eine der ersten vier Positionen<br />
der Weltrangliste.<br />
Der Reichtum des Landes steht in krassem Gegensatz<br />
zur Armut der Bevölkerung. Der Human<br />
Development Index führt das Land an<br />
168. Stelle. Einzig das von Mugabe heruntergewirtschaftete<br />
Simbabwe weist eine noch geringere<br />
Entwicklung auf. Jedes dritte Kind im<br />
Kongo leidet unter Mangelernährung. Die Lebenserwartung<br />
liegt gerade mal bei 53 Jahren.<br />
Die Infrastruktur des Landes ist acht Jahre<br />
nach dem Krieg erst zu einem kleinen Teil wieder<br />
aufgebaut.<br />
Ferdinand Muhigirwa will, dass der Reichtum<br />
den Kongolesinnen und Kongolesen zu Gute<br />
kommt. Er leitet das nationale Institut für soziale<br />
Fragen Cepas (Centre d’études pour l’action<br />
sociale) in Kinshasa, einer Partnerorganisation<br />
von Fastenopfer. Cepas engagiert sich<br />
für einen nachhaltigen Abbau von Rohstoffen.<br />
Das heisst, er soll von Nutzen für die lokale<br />
Bevölkerung und umweltfreundlich sein. Cepas<br />
organisiert Workshops mit direkt Betroffenen,<br />
damit diese die Rechte einfordern können,<br />
die ihnen vom Gesetz her zustehen. Und<br />
Cepas schaltet sich ein, wenn die kongolesische<br />
Regierung die Verträge mit den Bergbaufirmen<br />
neu aushandelt.<br />
Leidenschaftlich und beharrlich<br />
Muhigirwa stammt aus einer angesehenen Familie.<br />
1956 kam er als ältestes von sechs Kindern<br />
in Bukavu im Osten Kongos zur Welt, dort<br />
wo die Gier nach Bodenschätzen seit Jahren<br />
Augustinuswerk Dossier 03.11