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Das Intercultural Media Training - Verband Freier Radios Österreich

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<strong>Intercultural</strong> <strong>Media</strong> <strong>Training</strong><br />

● Interkulturelle Öffnung und Interkultur als offenen und synergetischen Prozess begreifen: 1+1=3<br />

(statt Assimilierung: 1+1=1 oder Multikultur: 1+1=2)<br />

►Was ist Interkultur?: 1 und 1 macht 3 (1.5)<br />

● Politiken zur Gleichstellung als Politiken der Gleichheit von Möglichkeiten, Chancen und Beteiligung<br />

verstehen, Ungleichheiten als Folge sozialer Positionen und Machtverhältnisse erkennen, soziales<br />

Konkurrenzverhalten reflektieren<br />

►Gleichheit in Frage stellen (1.6)<br />

● Unterschiedliche Formen der Unterdrückung erkennen, (persönliche und strukturelle)<br />

Diskriminierungen als Hindernis für die individuelle Entwicklung einerseits und Mittel zur<br />

Aufrechterhaltung von Privilegien andererseits reflektieren<br />

►Diskriminierungen in Frage stellen (1.7)<br />

● <strong>Das</strong> Eigeninteresse und die Motivation reflektieren, gegen Diskriminierungen anzugehen, um eine<br />

chauvinistische Haltung in der interkulturellen Kommunikation zu vermeiden<br />

►Diskriminierungen in Frage stellen (1.7)<br />

● (Unsichtbare) Barrieren (wie Zeit und Geld, physische Hindernisse und 'Barrieren im Kopf')<br />

erkennen, barrierefreien Zugang reflektieren<br />

►Interkulturelle Öffnung (1.8)<br />

● Prinzipien der interkulturellen Offenheit (Anerkennung von Vielfalt, Zugangsoffenheit und<br />

Barrierefreiheit, Chancengleichheit und Partizipation, 'Retention' als Förderung dauerhafter<br />

Beteiligungsmöglichkeiten für MitarbeiterInnen, der 'Whole organisation'-Ansatz als Einbeziehung der<br />

gesamten Organisation und 'Empowerment' als Ermächtigung, sich Kompetenzen selbst anzueignen)<br />

und Bereiche der interkulturellen Öffnung (Infrastruktur, 'Outreach' und 'Retention') erarbeiten und<br />

reflektieren<br />

►Interkulturelle Öffnung (1.8)<br />

1.b Lerninhalte<br />

1.1 Der Turm von Babel? – Mach die Sprache zum Thema!<br />

Sprache scheint (zumindest den Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft) selbstverständlich und der<br />

Umgang mit ihr wird selten hinterfragt: 'Man' erwartet, dass in der jeweiligen offiziellen Sprache<br />

gesprochen und verstanden wird. Auf internationalen Treffen greift 'man' wiederum wie selbstverständlich<br />

auf die (dominierende) englische Sprache zurück.<br />

SprecherInnen, die die Mehrheitssprache nicht so gut beherrschen – meist Menschen, für die sie die<br />

zweite Sprache ist – erfahren dagegen alltäglich Ausgrenzung durch Sprache. Sprachliche Probleme<br />

gibt es auch zwischen Gleichsprachigen durch Milieu-, Dialekt-, soziale Schichten- und Bildungsunterschiede,<br />

sowie durch Sprachbehinderungen.<br />

Im Radio kommt dem gesprochenen Wort eine herausragende Bedeutung zu. Dabei kommt es häufig<br />

vor, dass die verwendete Sprache und der Akzent, mit dem sie gesprochen wird, zu Ausgrenzung<br />

von Nicht-MuttersprachlerInnen (bzw. Nicht-StandardsprecherInnen) bei der Besetzung von Moderations-<br />

und SprecherInnen-Posten führt. Infolgedessen wird den Hörenden die Möglichkeit verwehrt,<br />

unterschiedliche Sprachen und Akzente im Radio zu hören. Und so zieht der hegemoniale Umgang<br />

mit Mehrheitssprachen und -dialekten immer weitere Kreise.<br />

Für mögliche Kommunikationsprobleme für SprecherInnen, die auf eine Zweit- oder Fremdsprache<br />

angewiesen sind und die damit verbundenen sprachlichen Hierarchien, soll gleich zu Anfang des<br />

Workshops sensibilisiert werden. (►Aktivität Welcome people! [Alle willkommen!]) In dieser, zeitlich<br />

vor der 'offiziellen' Begrüßung stattfindenden Aktivität werden die frisch ankommenden<br />

TeilnehmerInnen (im Folgenden TN) 'wie selbstverständlich' in einer anderen als der offiziellen<br />

Sprache empfangen, ohne in diesem Moment die Sprachwahl zu thematisieren. Dies versetzt die TN<br />

in die von vielen MigrantInnen alltäglich erfahrbare Situation, sich nicht in ihrer Erstsprache<br />

ausdrücken zu können. Diese Aktivität sollte nur bei einsprachiger Zusammensetzung der TN<br />

durchgeführt werden (oder in der Erstsprache der migrantischen TN), um<br />

ZweitsprachensprecherInnen nicht wiederum mit Kommunikationsproblemen zu konfrontieren. Über<br />

die Sprachkompetenzen der TN sollten sich die WL vorab informieren.<br />

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