THEATERjournal - Theater Osnabrück
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Dienstag, 9. April 2013 11<br />
CYANKALI FÜR GADDAFI<br />
Uraufführung des Jugendclubs MANIA<br />
Der Jugendclub MANIA bringt<br />
Cyankali für Gaddafi als Uraufführung<br />
am 12. Mai 2013 um<br />
19.30 Uhr im emma-theater zur<br />
Premiere. Weitere Vorstellungen<br />
sind am 14. und 17. Mai.<br />
Spielleiterin Anja Deu erläutert<br />
die Entstehungsgeschichte:<br />
„Das Thema ist gut, aber das Stück<br />
ist doof, allein die Sprache!“ So war<br />
die Reaktion der Jugendlichen, als<br />
ich im September das Stück „Cyankali“<br />
von Friedrich Wolf vorstellte.<br />
Das Stück spielt in Berlin der<br />
Zwanziger Jahre und es geht um ein<br />
junges Mädchen, das ungewollt<br />
schwanger wird und das Kind nicht<br />
behalten will. „Abtreibung ist doch<br />
heute kein Problem mehr, das machen<br />
doch viele.“ Stimmt das? Ist es<br />
für junge Frauen heute kein Problem,<br />
ein ungeborenes Kind abzutreiben?<br />
Was macht das mit einem jungen<br />
Menschen? Warum ist es auch<br />
heute schwer, sich für ein ungewolltes<br />
Kind zu entscheiden? Mit diesen<br />
Fragen haben wir uns intensiv im<br />
Jugendclub beschäftigt. Die Entscheidung<br />
fiel schnell, wir wollten<br />
das Thema, aber ein eigenes Stück.<br />
Wo ist Abtreibung heute noch illegal<br />
und moralisch wie kulturell ein Tabu?<br />
Schnell kamen wir auf die Islamische<br />
Welt. Wir suchten nach ei-<br />
Jugendclub MANIA<br />
nem konkreten Kontext, der uns neben<br />
der Geschichte der schwangeren<br />
Frau und ihrem persönlichen<br />
Schicksal einen zweiten Erzählstrang<br />
bot. Wir entschieden uns für<br />
den Bürgerkrieg in Libyen, ein aktuelles<br />
Ereignis, das noch präsent in<br />
den Köpfen ist. Auch ist Libyen ein<br />
gemäßigt islamisches Land, uns ist<br />
es wichtig, kein islamfeindliches<br />
Stück zu machen. Die Jugendlichen<br />
haben sich intensiv mit dem Krieg<br />
in Libyen und der Rolle der Frau in<br />
der muslimischen Welt beschäftigt.<br />
Durch Improvisation und das<br />
Schreiben eigener Texte entstand<br />
das Stück:<br />
Libyen 2011. Ein großer Teil der Bevölkerung<br />
ist gegen das Gaddafiregime<br />
und wünscht sich mehr politi-<br />
sche Freiheit. Es kommt zu Massendemonstrationen,<br />
die von Gaddafi<br />
blutig niedergeschlagen werden. Es<br />
kommt zum Bürgerkrieg. Leila ist<br />
sechzehn, unverheiratet und<br />
schwanger von Younis, dem bestem<br />
Freund ihres Bruders Mustafa, mit<br />
dem Younis zusammen gegen Gaddafis<br />
Regierungstruppen kämpft.<br />
Keiner weiß von der Beziehung, sie<br />
zu verheimlichen, wird immer<br />
schwieriger. Beide stecken in einer<br />
Zwickmühle: Das Kind zu bekommen<br />
ist eine Schande; es abzutreiben,<br />
ist streng verboten.<br />
Die Rolle der Leila wird parallel von<br />
fünf Frauen gespielt. Musik komponiert<br />
die deutsch-türkische Rockband<br />
Safkan, die auch live auf der<br />
Bühne zu sehen sein wird.<br />
UNGESCHMINKT!<br />
Drei Fragen an die Schauspielerin Manja Haueis<br />
Manja Haueis, in Berlin geboren,<br />
absolvierte 2011 ihr Schauspielstudium<br />
am Mozarteum in Salzburg.<br />
2009 wirkte sie in Dries<br />
Verhoevens Produktion „You are<br />
here“ mit, die bei den Salzburger<br />
Festspielen mit dem Montblanc<br />
Young Directors Award ausgezeichnet<br />
wurde. Außerdem spielte<br />
sie in der Uraufführung von<br />
Juli Zehs „203“ am Düsseldorfer<br />
Schauspielhaus. Am <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
ist Manja Haueis seit der Manja Haueis<br />
Spielzeit 2012/13 als Schauspielerin<br />
für das Kinder- und Jugendtheater OSKAR engagiert, wo sie derzeit<br />
u. a. in Das Geschenk des weißen Pferdes, Der Chronist der Winde,<br />
Tschick und Clyde und Bonnie zu sehen ist.<br />
Verraten Sie uns Ihren Lieblingsort<br />
in <strong>Osnabrück</strong>?<br />
Na ja, DEN Lieblingsort habe<br />
ich natürlich nicht, aber ich<br />
mag den Schölerberg ganz ger-<br />
ne. Im Herbst mit Sonnenschein<br />
ist es wahnsinnig schön<br />
dort. Man kann jedenfalls super<br />
spazieren oder joggen gehen.<br />
Welches Buch hat Sie zuletzt<br />
bewegt?<br />
Das Buch „Heult doch: Über eine<br />
Generation und ihre Luxusprobleme“<br />
von Meredith Haaf hat<br />
mich aufgerüttelt und zum Nachdenken<br />
gebracht. Sie neigt dazu,<br />
ein bisschen zu verallgemeinern,<br />
aber im Großen und Ganzen beschreibt<br />
sie unsere Generation<br />
ganz gut. Und das Erschreckende<br />
daran ist, dass man sich darin<br />
selbst so oft wieder erkennt.<br />
Was würden Sie beruflich machen,<br />
wenn Sie nicht Schauspielerin<br />
geworden wären?<br />
Das frage ich mich auch immer<br />
wieder. Auf alle Fälle habe ich<br />
mal eine Geisteswissenschaft studiert,<br />
wie so viele andere auch<br />
ohne konkreten Berufswunsch.<br />
Nein, da gibt es gerade nichts,<br />
was ich mir vorstellen kann.<br />
THEATER OSNABRÜCK<br />
Domhof 10/11 | 49074 <strong>Osnabrück</strong> | Intendant: Dr. Ralf Waldschmidt<br />
ANFAHRT/BUS <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Domhof 10/11 (Haltestelle <strong>Theater</strong>):<br />
Erreichbar vom Hbf mit den Linien 81, 82<br />
und vom Altstadtbahnhof mit der Linie 41<br />
emma-theater<br />
Lotter Str. 6/Ecke Arndtstraße (Haltestelle Heger Tor):<br />
Erreichbar vom Hauptbahnhof mit den Linien 31, 32, 33<br />
und vom Altstadtbahnhof mit den Linien 51, 52, 53 –<br />
umsteigen am Neumarkt: Linien 11, R11<br />
<strong>Osnabrück</strong>halle<br />
Schloßwall 1-9 (Haltestelle <strong>Osnabrück</strong>halle):<br />
Erreichbar mit den Linien 51, 52, 91, 92, 491<br />
PARKHÄUSER <strong>Theater</strong> am Domhof: Nikolaizentrum oder L+T-Parkhaus<br />
emma-theater: Nikolaizentrum oder Stadthaus<br />
<strong>Osnabrück</strong>halle: Ledenhof (www.parken-os.de)<br />
KARTENVORVERKAUF Der Vorverkauf beginnt, sobald die Termine veröffentlicht<br />
sind, und zwar am ersten möglichen Werktag, an dem die<br />
<strong>Theater</strong>kasse geöffnet ist. Seit Mitte Dezember 2012<br />
sind alle Vorstellungen im <strong>Theater</strong> am Domhof bis zum<br />
Ende der Spielzeit 2012/13 im Vorverkauf erhältlich.<br />
THEATERKASSE/KASSENZEITEN<br />
Dienstag bis Freitag: 10.30 bis 18.30 Uhr<br />
Samstag: 10.30 bis 14 Uhr, Montag geschlossen<br />
(24 Stunden tägl. unter www.theater-osnabrueck.de)<br />
TELEFONISCHE RESERVIERUNG<br />
Dienstag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr<br />
Samstag: 11 bis 14 Uhr<br />
Karten-Telefon: 05 41/7 60 00 76<br />
Abonnenten-Telefon: 05 41/7 60 00 66<br />
Fax: 05 41/7 60 00 77<br />
E-Mail: karten@theater.osnabrueck.de<br />
<strong>THEATERjournal</strong><br />
Verlagsbeilage der Neuen <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung<br />
in Zusammenarbeit mit den Städtischen Bühnen <strong>Osnabrück</strong><br />
Herausgeber: Verlag Neue <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung,<br />
Breiter Gang 10-16, 49074 <strong>Osnabrück</strong>, Telefon 05 41/310-0<br />
Redaktion: Jürgen Wallenhorst (verantwortlich)<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Daniela Brendel, Hilko Eilts, Anja Sackarendt,<br />
Dorit Schleissing, Maria Schneider, Marie Senf, Patricia Stöckemann,<br />
Carolin Ströbel, Dr. Ralf Waldschmidt, Corinna Weber, Alexander Wunderlich<br />
Fotos: Marek Kruszewski, Jörg Landsberg, Uwe Lewandowski<br />
ANZEIGEN-/WERBEVERKAUF :<br />
MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Große Straße 17-19, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Telefon: 05 41/310 500, Geschäftsführer: Sebastian Kmoch (V.i.S.d.P.)<br />
Verantwortlich für Anzeigen-/Werbeverkauf:<br />
Sven Balzer, Wilfried Tillmanns; E-Mail: anzeigen@mso-medien.de<br />
Technische Herstellung: Druckzentrum <strong>Osnabrück</strong>, Weiße Breite 4, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Röwer Sicherheits- und<br />
Gebäudetechnik GmbH<br />
Im Felde 2 · 49076 <strong>Osnabrück</strong> www.roewer.de