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Aufgabenblatt 4

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Praktikum zur Vorlesung: „Einführung in die Elektronik“<br />

Arbeitsblatt 4<br />

1<br />

Prof. Dr. H. Gemmeke<br />

Dr. S. Weseler<br />

Fakultät für Physik<br />

4.1: Kenngrößen von Eintransistorschaltungen *<br />

4.2: Spannungsstabilisiertes Netzgerät *<br />

4.3: RC-Oszillator *<br />

4.4: Multivibratoren *<br />

4.5: Impedanzwandler: Emitterfolger und Darlington-Schaltungen *<br />

4.6: Emitterfolger mit Bootstrap *<br />

4.1 Kenngrößen von Eintransistorschaltungen<br />

Einige der Schaltungen nach den Abb. 4.2 bis 4.6 werden aufgebaut, ihre Funktion untersucht<br />

und nach den Näherungsformeln in Tabelle 4.1 berechnete Kenngrößen (vu und Za) überprüft.<br />

Eine der Schaltungen ist ausführlich vorzubereiten, durchzuführen und auszuwerten. Bei<br />

zwei weiteren können Sie sich einen weiteren Punkt gutschreiben lassen.<br />

Als Kleinsignalquelle wird entweder der Funktionsgenerator direkt (z.B. im Rechtecksbetrieb mit<br />

1 kHz, Abb.4.1.a) oder mit Pulsformung für kurze Pulse nach Abb. 4.1.b benutzt. Die RC-CR-<br />

Pulsformung stellt einen Bandpassfilter dar, der hier den Vorteil hat ein geringeres<br />

Frequenzspektrum um ca. 100 kHz zu produzieren. Der Ausgangswiderstand des Generators<br />

ist in beiden Fällen effektiv 25 Ω. Der Gleichstromanteil muß für einige Schaltungen durch einen<br />

großen Kondensator (z.B. 10 µF) entkoppelt werden (siehe unten). Im Normalfall sollte mit<br />

kleinen Amplituden (< 1 V) gearbeitet werden. Die maximale Eingangsamplitude kann grob<br />

durch Beobachten der Ausgangsform abgeschätzt werden. Zur Messung der Verstärkung sollte<br />

genügend Abstand zu dieser Grenze eingehalten werden.<br />

Die Spannungsverstärkung vu wird aus den gemessenen Werten der Eingangs- und der<br />

Ausgangsimpulshöhe berechnet. Die Ausgangsimpedanz wird aus der Leerlaufimpulshöhe, der<br />

Impulshöhe bei Belastung und der Größe des Lastwiderstandes gemäß (F4.1.1) berechnet. Zur<br />

Vermeidung von Arbeitspunktverschiebungen muß der Lastwiderstand über einen Kondensator<br />

angeschlossen werden, dessen Wert anhand von (F4.1.2) bestimmt wird. Der Wert von RL ist<br />

so zu wählen, daß sich deutlich meßbare Effekte ergeben.<br />

R<br />

U<br />

R R U L = ⋅ g<br />

(F4.1.1)<br />

+<br />

i L<br />

T<br />

C = mit ε ≈ 001 . ; Ze → Za + RL<br />

(F4.1.2)<br />

ε Z<br />

1 kHz<br />

Za=50Ω<br />

FG<br />

e<br />

10µ<br />

47Ω<br />

Ua<br />

1 kHz<br />

Za=50Ω<br />

Abb. 4.1.a Funktionsgenerator mit Abschluss Abb. 4.1.b Impulsgenerator mit RC-CR Pulsformung<br />

FG<br />

330n<br />

200n<br />

10µ<br />

47Ω<br />

Ua


Kollektorgrundschaltung<br />

(Emitterfolger)<br />

Basisgrundschaltung<br />

Weseler / Gemmeke: Praktikum zur „Einführung in die Elektronik“<br />

Ue<br />

Ue<br />

Ue<br />

Prinzipschaltbild Vu Vi Ze Za<br />

R1<br />

RE<br />

Ue<br />

Ue<br />

Emitter-<br />

RC β ⋅RC<br />

grundschaltung −<br />

R + r<br />

Stromgegengekoppelter<br />

Verstärker<br />

Spannungsgegengekoppelter<br />

Verstärker<br />

RB<br />

RE<br />

RC<br />

RE<br />

R2<br />

U<br />

Ua<br />

U<br />

Ua<br />

RC<br />

RC<br />

U<br />

Ua<br />

U<br />

Ua<br />

2<br />

U<br />

Ua<br />

1 ß ß RE<br />

R<br />

R<br />

C<br />

E<br />

B B<br />

− R<br />

R<br />

C<br />

E<br />

− R<br />

R<br />

2<br />

1<br />

r B<br />

β<br />

1 RE RC<br />

ß Rb + rB RC<br />

ß ß RE RC<br />

R<br />

2<br />

R1<br />

RC R ⎛ r ⎞<br />

2<br />

B<br />

⎜1+<br />

⎟<br />

β ⎝ RR 1 2⎠<br />

Tabelle 4.1 Übersicht über die Kenngrößen von Eintransistorschaltungen.<br />

vu, vi = Spannungs- und Stromverstärkung, Ze, Za = Eingangs- und Ausgangsimpedanz.<br />

ue<br />

Ze<br />

Za<br />

ua ≈ ue<br />

Ue<br />

22k<br />

Abb. 4.2 Emitterfolger: Spannungsäquivalent und Dimensionierungsbeispiel<br />

Ug<br />

Ri<br />

18k<br />

1k<br />

Ua<br />

12V<br />

RL


Ue<br />

RE<br />

Weseler / Gemmeke: Praktikum zur „Einführung in die Elektronik“<br />

RC<br />

U<br />

Ua<br />

ue<br />

ie<br />

RE<br />

iB<br />

rB<br />

Abb. 4.3 Basisgrundschaltung: a) Prinzipschaltung, b) Ersatzschaltung für das Kleinsignalverhalten und<br />

c) Dimensionierungsbeispiel<br />

Ue<br />

d)<br />

IC<br />

Ue R1<br />

RB<br />

Ue<br />

1<br />

A<br />

2<br />

-<br />

1<br />

470Ω<br />

RC<br />

RC<br />

RE<br />

U<br />

Ua<br />

U<br />

ue<br />

-<br />

1<br />

1,47kΩ<br />

UA<br />

12V<br />

ue<br />

iB<br />

RB<br />

rB<br />

iB<br />

rB<br />

βiB<br />

UCE<br />

RE<br />

rC<br />

rC<br />

βiB<br />

RC<br />

3<br />

rC<br />

βiB<br />

ua<br />

RC<br />

ua<br />

ia<br />

RC<br />

ia<br />

ua<br />

ua<br />

Ue<br />

10k<br />

10k<br />

330<br />

2,2k<br />

10k 470<br />

1k<br />

10k 1,5k<br />

Abb. 4.5 Stromgegengekoppelter Verstärker: a) Prinzipschaltung, b) Ersatzschaltung für<br />

Kleinsignalverhalten und c) Dimensionierungsbeispiel<br />

R2<br />

U<br />

RC<br />

Ua<br />

ie<br />

R1<br />

ue iB<br />

R2<br />

rB βiB<br />

rC<br />

Abb. 4.4 Emittergrundschaltung:<br />

a) Prinzipschaltung<br />

b) Ersatzschaltung für das<br />

Kleinsignalverhalten<br />

c) Dimensionierungsbeispiel<br />

d) Ausgangskennlinien des Transistors<br />

1 = statische<br />

2 = dynamische Arbeitsgerade<br />

A = Arbeitspunkt<br />

RC<br />

RC`<br />

Ue<br />

ia<br />

ua<br />

2,2k<br />

2 x 2,2k<br />

Abb. 4.6 Spannungsgegengekoppelter Verstärker: a) Prinzipschaltung, b) Ersatzschaltung für<br />

Kleinsignalverhalten, und c) Addierverstärker als Dimensionierungsbeispiel<br />

Ue1<br />

Ue2<br />

470<br />

10k<br />

12V<br />

6,8<br />

Ua<br />

1k<br />

1k<br />

12V<br />

Ua<br />

-12V<br />

12V<br />

Ua<br />

100n<br />

12V<br />

-12V<br />

Ua


Weseler / Gemmeke: Praktikum zur „Einführung in die Elektronik“<br />

4.2 Spannungsstabilisiertes Netzgerät<br />

Das spannungsstabilisierte Netzgerät gemäß Abb. 4.7 enthält den Emitterfolger T, dessen<br />

Basisspannung mit Hilfe einer Zener-Diode stabilisiert wird. Der Widerstand R1 begrenzt die<br />

Verlustleistung in T auf 0.6 W und macht die Schaltung kurzschlußfest. ( In einer realistischen<br />

Schaltung wäre R1 durch eine aktive Begrenzung des Ausgangsstroms Ia zu ersetzen.)<br />

Übersteigt Ia 60 mA, so sinkt die Kollektorspannung unter 6.8 V, die Zenerdiode wird stromlos,<br />

und T geht in Sättigung. Im Stabilisierungsbereich beträgt die Ausgangsimpedanz Za der<br />

Schaltung nach (F4.2.1) mit (F4.2.2) etwa UT / Ia + rZ / β (rZ = Zener-Impedanz). Za läßt sich unter<br />

Verwendung der in Abb. 4.7 dargestellten Lastwiderstände mit 100 - Hz - Schalter bestimmen.<br />

Aus ∆Ua = Za · ∆Ia folgt Za ≈ ∆Ua / 6 mA. Die Strom-Spannungs-Charakteristik Ua (Ia) der<br />

Schaltung kann durch Messen von Ua (RL) für Lastwiderstände RL bis hinab zu 5 Ω ermittelt<br />

werden.<br />

rB rB<br />

Za<br />

= RE rC<br />

≅<br />

(F4.2.1)<br />

β+ 1 β<br />

r UT<br />

= (F4.2.2)<br />

I<br />

A<br />

Za=50Ω<br />

FG<br />

12 V 50 Hz<br />

1 : 2<br />

D1<br />

D2<br />

Abb. 4.7 Spannungsstabilisiertes Netzgerät<br />

D3<br />

D4<br />

4<br />

+<br />

R1=120Ω<br />

100n 220µ<br />

4.3 RC-Oszillator<br />

Der Phasenschieberoszillator gemäß Abb. 4.8 ist mit der folgenden Dimensionierung<br />

aufzubauen: R = 1 kΩ, R1 = 4.7 kΩ, R2 = 15 kΩ, R3 = 470 Ω , R4 = 1 kΩ- Potentiometer, C =<br />

3.3 nF und C1 = 10 µF. Der rechte Kondensator C‘ muß kleiner sein (1 nF), damit er mit<br />

rB || R1 || R2 etwa die gleiche Zeitkonstante bildet wie RC.<br />

Selbsterregung (fe ≈ 20 kHz) findet statt, wenn der Abgriff am Kollektorwiderstand so eingestellt<br />

wird, daß bei fe die Schleifenverstärkung 1 erreicht wird.<br />

u1<br />

C C C<br />

R R<br />

R2<br />

u2<br />

R1<br />

R3<br />

R4<br />

C1<br />

Uv<br />

Ua ~ sin ω0t<br />

Abb. 4.8 RC-Oszillatorschaltung<br />

Die Frequenz kann bei der angegebenen Schaltung durch Wahl anderer Kapazitäten verändert<br />

werden. An den Widerständen der Kette kann die schrittweise Phasenverschiebung und<br />

Abschwächung des Signals verfolgt werden.<br />

1,5k<br />

Z 6,8<br />

T<br />

Ia<br />

1k<br />

Ua<br />

1k<br />

S


4.4 Multivibratoren<br />

Weseler / Gemmeke: Praktikum zur „Einführung in die Elektronik“<br />

a) Der Multivibrator nach Abb. 4.9 wird mit UV = 12 V, R1 = 470 Ω, R2 = R3 = 10 kΩ und<br />

C1 = C2 = 330 nF in Betrieb genommen. Die Impulsdauern τ werden mit (F4.4.1) verglichen.<br />

Durch Verändern von R2, R3, C1 und C2 kann die Frequenz des Multivibrators erhöht werden.<br />

Bei welcher Frequenz beginnt die Verzerrung des Ausgangssignals?<br />

τ ≅RC ln 2 , τ ≅RC<br />

ln 2<br />

(F4.4.1)<br />

1 2 1 2 3 2<br />

T1<br />

R1 R2 R3 R1<br />

C1<br />

C2<br />

Abb. 4.9 Multivibratorschaltung<br />

T2<br />

τ1 τ2<br />

Uv<br />

Ua<br />

b) Der nichtsättigende Multivibrator gemäß Abb. 4.10 ist mit Uv = 12 V, R1 = 10 kΩ, R2 = 15 kΩ,<br />

R3 = 1.5 kΩ, R4 = 1 kΩ und C = 330 nF aufzubauen. Die Beziehungen (F4.4.2) bis (F4.4.6)<br />

werden anhand der beobachteten Spannungen ua , UE1 , UE2 und UB2 überprüft. Durch<br />

Verkleinern von C wird die Frequenz erhöht. Bei welcher Frequenz beginnt hier die Verzerrung<br />

der Ausgangsimpulse?<br />

R4<br />

R4<br />

u<br />

T1<br />

R3<br />

C<br />

T2<br />

Ua<br />

Uv<br />

UB2<br />

UE2<br />

UE1<br />

τ1<br />

R1<br />

R2<br />

-Uv<br />

Abb. 4.10 Multivibrator (nichtsättigend)<br />

I UV<br />

3UV<br />

UV<br />

= + =<br />

R 2R R 23⋅R<br />

( )<br />

1 2 1 2<br />

u I R<br />

a = ⋅ 3 (F4.4.4)<br />

Ua<br />

dU<br />

dt<br />

τ2<br />

5<br />

-Uv<br />

2<br />

-Uv<br />

2<br />

0<br />

+Uv<br />

(F4.4.2) u I R4<br />

R4<br />

= = Uv<br />

2 2 R ( 2 3)⋅R<br />

U<br />

=− (F4.4.5)<br />

RC<br />

E1V 1<br />

( 1 2)<br />

dU<br />

dt<br />

(F4.4.3)<br />

32U<br />

=− (F4.4.6)<br />

RC<br />

E2V 2


Weseler / Gemmeke: Praktikum zur „Einführung in die Elektronik“<br />

4.5 Emitterfolger und Darlington-Schaltungen<br />

Die Eingangsimpedanz Ze von Impedanzwandlern ist im Versuchsaufbau meist durch einen<br />

eingangsseitigen Spannungsteiler stark erniedrigt (Abb. 4.11.b). Die Eingangsimpedanz der<br />

Prinzipschaltung läßt sich messen, indem man den Wandler direkt an einen Kondensator C<br />

anschließt, der auf eine Gleichspannung aufgeladen wird und sich über Ze entlädt. Am Ausgang<br />

des Impedanzwandlers wird der Signalabfall beobachtet. Die Abklingzeitkonstante τ = C·Ze<br />

ergibt einen Mittelwert für Ze über den durchlaufenden Arbeitspunktbereich.<br />

Zur Messung der Ausgangsimpedanz Za wird der Eingang des Impedanzwandlers niederohmig<br />

auf konstantem Potential gehalten (z.B. direkt an die Spannungsversorgung mit 6 V).<br />

Zu ermitteln sind Ze und Za nach der vorgeschlagenen Methode für Emitterfolger (siehe<br />

Tabelle 4.1), Darlington- und Komplementär-Darlington-Schaltung (Abb. 4.11) mit RE = 3.3 kΩ<br />

und Ri = 0 Ω.<br />

Ri<br />

ue<br />

T1<br />

T2<br />

RE<br />

Uv<br />

ua<br />

Abb. 4.11.a Darlington-Schaltung Abb. 4.11.b Komplementär-Darlington-Schaltung<br />

4.6 Emitterfolger mit Bootstrap<br />

Der Emitterfolger nach Abb. 4.12 wird aufgebaut mit C1 = C2 = 10 µF, R1 = R2 = 4.7 kΩ,,<br />

R3 = 6.8 kΩ, RE = 1k, UV = 12 V. Zur Untersuchung der bootstrap-Wirkung wird er über einen<br />

10 kΩ - Widerstand an den Funktionsgenerator mit Umax = 3V angeschlossen (damit hat man<br />

effektiv eine Stromquelle). Die Ausgangsspannung des Emitterfolgers wird beobachtet.<br />

ue<br />

C1<br />

R2<br />

R1<br />

R3<br />

C2<br />

RE<br />

Abb. 4.12 Emitterfolger mit Bootstrap<br />

Uv<br />

ua<br />

Läßt man zunächst C2 weg, so wirkt R3 + R1 || R2 als Eingangsimpedanz, und folglich bricht die<br />

Eingangs- und damit auch die Ausgangsspannung auf etwa den halben Wert der<br />

Leerlaufspannung der Quelle zusammen. Nach Anschließen von C2 mißt man am Ausgang des<br />

Emitterfolgers erwartungsgemäß nahezu die volle Leerlaufspannung.<br />

6<br />

Ri<br />

ue<br />

T1<br />

RE<br />

T2<br />

ua<br />

-Uv

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