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ktuell ohnen - mieterverein-hagen

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<strong>ohnen</strong> <strong>ktuell</strong><br />

ZEITUNG FÜR MIETER Ausgabe 3/2012<br />

09455<br />

Heute lesen Sie<br />

Kommentar<br />

Das Mietrecht<br />

hat sich bewährt<br />

Seite 2<br />

„Schüssel“<br />

erlaubt? Seite 4<br />

RA Bräutigam<br />

berät in<br />

Eschwege Seite 6<br />

GEZ kassiert<br />

pro Haushalt Seite 6<br />

Abrechnung<br />

muss inhaltlich<br />

stimmen Seite 8<br />

Therapie schlägt<br />

beim Vermieter<br />

nicht an Seite 10<br />

„Kurzprogramm“<br />

kurz – aber teuer<br />

Seite 12<br />

Mitgliederversamlung<br />

MV Nordhessen<br />

Hagen. (MV) Die Mitgliederversammlung<br />

des Mietervereins Nordhessen<br />

e.V. findet wie vorgesehen<br />

am Freitag, 2. November 2012, um<br />

18.00 Uhr statt. Der ursprünglich<br />

geplante und veröffentliche Veranstaltungsort<br />

steht aber leider<br />

nicht mehr zur Verfügung. Deshalb<br />

treffen sich die Mitglieder des<br />

MV Nordhessen im Restaurant „El<br />

Torito“ in Korbach, Oberstraße 4.<br />

Die Tagesordnung bleibt wie<br />

vorgesehen bestehen. (Di)<br />

W A<br />

Deutscher Mieterbund kritisiert geplantes Mietrechtsänderungsgesetz<br />

Bundesregierung will Mieterrechte abschaffen<br />

und Kündigungsvorschriften einschränken<br />

Hagen. (MV) Der von der Bundesregierung<br />

am 23. Mai diesen Jahres<br />

beschlossene Gesetzentwurf ruft<br />

heftige Kritik des Deutschen Mie-<br />

terbundes (DMB) hervor. Das<br />

geplante Gesetz, das möglicherweise<br />

schon im kommenden Jahr in<br />

Kraft treten könnte, sei in Wahrheit<br />

ein „Mietverschlechterungsge-<br />

setz“. Die von der Bundesregierung<br />

angeblich angestrebten Ziele –<br />

Erhöhung der energetischen Modernisierungsquote<br />

im vermiete-<br />

ten Gebäudebestand und besserer<br />

Schutz vor Mietnomaden und<br />

Wohnungsbetrügern – seien mit<br />

dem vorgelegten Gesetzentwurf<br />

nicht zu erreichen. Es gehe schlicht<br />

um Abschaffung bzw. Einschränkung<br />

von Mieterrechten. So soll bei<br />

energetischen Sanierungen das<br />

Recht der Mieter, die Miete wegen<br />

der dadurch entstehenden Einschränkung<br />

der Nutzbarkeit ihrer<br />

Wohnung zu mindern, für drei<br />

Monate abgeschafft werden.<br />

Der DMB nimmt dazu deutlich<br />

Stellung: „Kommt es im Zuge der<br />

Neues vom Bundesgerichtshof<br />

Geänderte Rechtsprechung bei<br />

der Nebenkosten-Abrechnung<br />

Hagen. (MV) Legionen von Rechtsanwälten und<br />

Richtern – bis oftmals hin zum Bundesgerichtshof<br />

in Karlsruhe – hatten sich in der Vergangenheit<br />

damit zu beschäftigen: Mit Nebenkosten,<br />

deren Abrechnungen und daraus resultierenden<br />

Nachforderungen des Vermieters an den Mieter.<br />

Mal waren sie im Mietvertrag nicht klar definiert,<br />

mal waren die Mieter mit den Verteilerschlüsseln<br />

nicht einverstanden und mal gab es keine<br />

Möglichkeit für die Mieter, die entsprechenden<br />

Belege einzusehen. Dazu kam eine BGH-<br />

Rechtsprechung (VIII ZR 258/09), die lediglich<br />

die formell korrekte Abrechnung für eine<br />

Anpassung der Vorauszahlungen voraussetzte.<br />

Da gibt´s Neuigkeiten, die für Mieter sehr<br />

interessant sind! Lesen Sie Details auf Seite 8.<br />

Sanierungsarbeiten zu einem Kritisch beurteilt der DMB auch,<br />

Ausfall von Heizung und Warm- dass in Zukunft eine Wohnung per<br />

wasser, ist das Haus komplett einstweiliger Verfügung geräumt<br />

eingerüstet, gibt es keine Lüftungs- werden kann. Der Gesetzentwurf<br />

möglichkeiten mehr und leben die sieht vor, dass bei Streitigkeiten<br />

Mieter wochenlang mit Dreck und von Mietern und Vermietern über<br />

Lärm auf einer Großbaustelle, Mietzahlung oder Mietminderung<br />

müssen sie künftig trotzdem die das Gericht anordnen kann, dass<br />

volle Miete – also 100 Prozent – der Mieter den strittigen Geldbezahlen.<br />

Eine vergleichbare Rege- trag hinterlegt. Regiert der Mieter<br />

lung gibt es im Zivilrecht nicht nicht, kann das Gericht die Räu-<br />

noch einmal. Niemand muss 100 mung der Wohnung per einstweili-<br />

Prozent zahlen, wenn die Gegen- ger Verfügung anordnen. DMB:<br />

leistung nicht zu 100 Prozent in „Damit wird der Rechtsweg für den<br />

Ordnung ist.“ Mieter in unangemessener Weise<br />

Geplant ist ferner, dass der verkürzt. Folge könnte sein, dass<br />

Vermieter künftig fristlos kündigen der Mieter aufgrund einer einstwei-<br />

darf, wenn der Mieter die Kaution ligen Verfügung seine Wohnung<br />

nicht zahlt oder mit der Kautions- räumen muss, nur weil er die<br />

zahlung in Höhe von zwei Monats- Sicherheit nicht oder nicht voll-<br />

mieten (Teilzahlungen) in Verzug ständig erbracht hat. Selbst wenn<br />

ist. Diese Regelung ist nach Ansicht im weiteren Verlauf des Rechtsdes<br />

DMB schlicht überflüssig: streits die Räumungsklage des Ver-<br />

„Hierdurch wird kein einziger mieters abgewiesen würde – der<br />

sogenannter Mietnomadenfall ver- Mieter also letztlich die eigentliche<br />

hindert. Schon heute gilt: Wer Streitigkeit vor Gericht gewonnen<br />

nicht zahlt, kann gekündigt hätte – wären Fakten geschaffen<br />

werden – auch fristlos.“ und die Wohnung verloren.“ (Di)<br />

Umzug ist<br />

Vertrauenssache<br />

Seit vielen Jahren<br />

Vertragspartner der<br />

Mietervereine:<br />

Möbelspediteur Helmut<br />

Klein. Unsere Mitglieder<br />

bekommen dort<br />

Sonderkonditionen.<br />

Mehr lesen Sie auf Seite 3<br />

Foto: Di<br />

Grund<br />

zur Freude . . .<br />

. . . haben<br />

Rechtsanwalt Franz<br />

Michalek und Joël<br />

Nguetsa Tanké, hier<br />

auf den Stufen des<br />

Amtsgerichts<br />

Schwelm. Tanké, der<br />

Mitglied des Mietervereins<br />

Schwelm und<br />

Umgebung ist, zeigt<br />

sich sehr zufrieden<br />

damit, dass Michalek<br />

ihn im Rechtsstreit<br />

mit seinem<br />

ehemaligen<br />

Vermieter erfolgreich<br />

vertreten hat.<br />

(Foto: Di)<br />

Abrechnung reklamieren<br />

Spätestens 12 Monate nachdem er<br />

die Nebenkosten-Abrechnung erhalten<br />

hat, muss der Mieter eventuelle<br />

Fehler beim Vermieter<br />

reklamieren. Tut er das nicht, muss<br />

er auf die falsche Abrechnung<br />

zahlen. Das gilt auch dann, wenn<br />

der Vermieter jedes Jahr den<br />

gleichen Fehler in der Abrechnung<br />

macht und der Mieter in den vergangenen<br />

Jahren immer erfolgreich<br />

reklamiert hatte (BGH VIII ZR<br />

185/09).


2<br />

Meldung und Meinung<br />

Der Kommentar – von Klaus-P. Dietrich<br />

Das Mietrecht<br />

hat sich bewährt<br />

„Never touch a running system!“ Rechte von<br />

Auf deutsch könnte das sinnge- Vermietern zu<br />

mäß heißen: „Finger weg von stärken, um<br />

einem gut funktionierenden beispielsweise<br />

System!“ Das a<strong>ktuell</strong>e Mietrecht Impulse für den Wohnungsbau<br />

ist ein solches System. Die zu geben. Die Vermietung von<br />

Bundesregierung lässt trotzdem Wohnraum hat sich für den<br />

nicht die Finger davon. Welche Vermieter schon immer rentiert<br />

nachvollziehbaren Gründe gibt – und das hat sich auch in<br />

es, ein sogenanntes Mietrechtän- jüngster Vergangenheit nicht<br />

derungsgesetz zu verabschieden? geändert!<br />

Die von der Regierung angeführ- Private Vermieter, die ihr<br />

ten Argumente sind schon beim Mehrfamilienhaus oftmals als<br />

ersten Hinsehen als vorgescho- Altersvorsorge nutzen wollen,<br />

ben zu erkennen. So soll zum legen Wert auf einen guten Zu-<br />

Beispiel das Recht auf Mietmin- stand der Immobilie und fast<br />

derung bei energetischen Moder- immer auch auf ein gutes Vernisierungen<br />

für drei Monate hältnis zu ihren Mietern. Völlig<br />

wegfallen. Doch im Ernst: Wel- anders sieht es bei den Großvercher<br />

Vermieter macht Investitio- mietern aus, die oftmals über<br />

nen im fünfstelligen Euro-Be- viele tausend Wohnungen verreich<br />

davon abhängig, ob ein fügen. Hier geht es im Prinzip<br />

Mieter die Miete um ein paar nur um drei Dinge: Rendite,<br />

hundert Euro mindert oder Rendite und Rendite!<br />

nicht? Es geht offensichtlich ins- Wenn die Bundesregierung die<br />

gesamt einfach nur darum, Mie- energetische Modernisierung<br />

terrechte abzuschaffen oder zu- fördern will, muss sie dafür mehr<br />

mindest einzuschränken. finanzielle Anreize schaffen. Ge-<br />

Da bei Auseinandersetzungen setze beschließen und die Kosten<br />

zwischen Vermieter und Mieter anderen aufbürden – das ist<br />

in der Regel sich der Mieter in leider der schlechte Stil der in<br />

einer klar schwächeren Position Berlin Regierenden. Denn eins<br />

befindet, stärkt der vorgelegte ist klar: Hier geht es um erhebli-<br />

Gesetzentwurf den Partner im che Kosten, die letztendlich den<br />

Mietverhältnis, der dieser Mietern aufs Auge gedrückt wer-<br />

Stärkung überhaupt nicht den, und zwar über die bekannte<br />

bedarf. Es ist nicht erforderlich 11-Prozent-Regelung. Folge: Der<br />

und auch nicht angezeigt, die Mieter zieht aus! Schönen Tag!<br />

DMB NRW zum Mietrechtsänderungsgesetz<br />

„Völlig überflüssig und unsozial“<br />

Hagen. (MV) „Das Mietrechtsän-<br />

derungsgesetz ist in Wahrheit ein<br />

Mietrechtsverschlechterungsge-<br />

setz. Mieterrechte werden abge-<br />

schafft und Kündigungsschutzvorschriften<br />

eingeschränkt. Die geplanten<br />

Änderungen werden weder<br />

zur Erhöhung der energetischenModernisierungs-<br />

quote im Gebäudebestand<br />

führen noch eine wirksame<br />

Bekämpfung von Woh-<br />

nungsbetrügern erreichen“,<br />

kritisiert der Vorsitzende des<br />

Mieterbundes NRW, Bernhard<br />

von Grünberg, den von der<br />

Bundesregierung beschlossenen<br />

Gesetzesentwurf, der jetzt im Bun-<br />

destag beraten wurde. „Die Vorstellung<br />

der Bundesregierung,<br />

durch die Abschaffung des Mietminderungsrechts<br />

werde ein<br />

Hemmnis für die Vornahme von<br />

Modernisierungsmaßnahmen ab-<br />

gebaut, ist nicht nachvollziehbar“,<br />

sagt von Grünberg. „Sollten<br />

in einem zu modernisierenden 10-<br />

Familien-Haus tatsächlich zwei<br />

Mieter die Miete um 20 Prozent<br />

kürzen, wären das bei einer Miete<br />

von 600 Euro 120 bzw. 240 € im<br />

Monat. Hiervon aber wird kein<br />

vernünftig denkender Eigentümer<br />

eine Investition in Höhe von 300<br />

Euro je Quadratmeter, also etwa<br />

200.000 € für ein 10-Familien-<br />

Haus, abhängig machen.“<br />

Von Grünberg befürchtet,<br />

dass mit den geplanten<br />

Mietrechtsänderungen<br />

eine Flut von Streitigkeiten<br />

und Mietrechtsprozessen<br />

ausgelöst wird. Gleichzeitig<br />

warnt er davor, das bewährte<br />

und sozial ausgewo-<br />

gene Mietrecht durch einen neuen<br />

Kündigungstatbestand aufzuweichen.<br />

„Mieter, die regelmäßig die<br />

Miete überweisen, aber die Miet-<br />

kaution nicht rechtzeitig eingezahlt<br />

haben, sind weder Mietno-<br />

maden noch Wohnungsbetrüger.<br />

Unakzeptabel ist es außerdem,<br />

wenn Mietern die Räumung der<br />

Wohnung künftig per einstweiliger<br />

Verfügung droht. Damit wird der<br />

Rechtsweg für den Mieter in unangemessener<br />

Weise verkürzt.“<br />

Hagen. (MV) Großvermieter sollten<br />

selbst in der Lage sein, ausste-<br />

hende Mietzahlungen anzumah-<br />

nen. Für die Gebühren eines<br />

beauftragten Inkassounternehmens<br />

müssen die Mieter daher<br />

nicht aufkommen, wie das Amts-<br />

gericht Dortmund in einem Urteil<br />

vom 8. August 2012 entschied (Az.:<br />

425 C 6285/12).<br />

Was genau war passiert? 2011<br />

lagerte die Deutsche Annington<br />

die eigene Mahnabteilung aus<br />

und gründete die Deutsche<br />

Wohn Inkasso GmbH, eine<br />

hundertprozentige Tochtergesellschaft.<br />

Seitdem werden<br />

Zahlungsrückstände durch zusätzliche<br />

Inkassogebühren in<br />

die Höhe getrieben und<br />

fließen letztlich in die Kasse<br />

der Deutschen Annington.<br />

Das trifft auch die Mieter, die<br />

ihre Betriebskostenabrech-<br />

nung prüfen lassen. Wird eine<br />

Nachzahlung fällig, darf der Mieter<br />

Einwände erheben und von<br />

seinem gesetzlichen Prüfungsrecht<br />

Gebrauch macht. Dabei ist eine<br />

Zahlungsverzögerung unvermeid-<br />

bar.<br />

So war es auch im Streitfall. Der<br />

Mieter hatte eine Heizkostennachzahlung<br />

von 175,70 Euro prüfen<br />

lassen und nicht fristgerecht<br />

gezahlt. Der Inkassobrief flatterte<br />

ins Haus.<br />

DMB Mieterbund 24 Info<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012<br />

Deutsche Annington wieder schlechtes Beispiel<br />

Mahnabteilung wurde ausgegliedert<br />

und Inkasso GmbH gegründet<br />

„Nach dem Dortmunder Urteil<br />

muss der Mieter nur die berechtigten<br />

Heizkosten zahlen, nicht aber<br />

die Inkassokosten“, zieht Elisabeth<br />

Gendziorra, Geschäftsführerin des<br />

Deutschen Mieterbundes NRW,<br />

das Fazit. Mahnungen seien standardisierte<br />

Schreiben, die ein<br />

Großvermieter problemlos selbst<br />

abfassen und verschicken könne,<br />

so das Amtsgericht zur Begründung.<br />

Wer trotzdem ein Inkassobü-<br />

ro beauftrage, verletzte seine<br />

gesetzliche Pflicht zur Schadensminderung.<br />

Über die Inkasso-<br />

Tochter würden „künstliche Scha-<br />

denspositionen" geschaffen, die<br />

bei einem großen Wohnungsunternehmen<br />

unnötig seien. So sieht<br />

es auch der Mieterbund NRW und<br />

rät allen Mietern größerer Wohnungsunternehmen,Inkassoge-<br />

bühren nicht zu zahlen und sich<br />

im Zweifel an den örtlichen Mie-<br />

terverein zu wenden. (Di)<br />

Baumfällung muss der Vermieter bezahlen<br />

Hagen. (MV) Immer mal wieder ge zu. Dorthin gehörten nur Maßkommt<br />

es vor, dass ein Vermieter nahmen, die ziemlich regelmäßig –<br />

versucht, die Kosten für das Fällen auch im mehrjährigen Turnus –<br />

eines Baumes in der Nebenkosten- anfallen.„Bäume werden häufig<br />

Abrechnung für die Mieter untermehrere Jahrzehnte alt. Dass sie gezubringen.<br />

So hatte sich auch das fällt werden, ist eine außerge-<br />

Amtsgericht Potsdam (23 C wöhnliche Maßnahme, die sich<br />

349/11) mit dem Thema zu be- nicht in den Rahmen üblicher Garschäftigen.<br />

Der Richter ordnete tenpflegearbeiten fügt“ begrün-<br />

diese Kosten nicht der Gartenpfle- dete das Gericht sein Urteil. (Di)<br />

Umzug kostet ca. drei Monatsgehälter<br />

In Deutschland muss man für einen Umzug im Schnitt drei<br />

Monatsgehälter ausgeben. So das Ergebnis einer Umfrage von Infratest.<br />

Neben den Kosten für Transport und ggf. Makler belasten vor allen<br />

Dingen neue Möbel und Renovierungsarbeiten die Haushaltskasse.<br />

Insbesondere für die Küche wird viel Geld ausgegeben.<br />

Vorkaufsrecht bei Umwandlung in ETW<br />

Wird ein Mietshaus in Eigentumswohnungen umgewandelt, haben die<br />

jeweiligen Mieter ein Vorkaufsrecht. Oftmals versucht dann der<br />

Wohnungsverkäufer, die Mieter dazu zu bringen, auf dieses<br />

Vorkaufsrecht zu verzichten. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem<br />

noch gar kein Kaufvertrag abgeschlossen ist. Lässt der Mieter sich dazu<br />

überreden und unterschreibt den Verzicht, so ist das nicht<br />

rechtswirksam! Im Klartext: Wenn der Mieter per Unterschrift auf sein<br />

Vorkaufsrecht verzichtet, bevor seine Wohnung verkauft ist, hat das<br />

keine Auswirkungen auf sein Vorkaufsrecht. Er kann es immer noch<br />

ausüben, wenn der Verkaufsfall – also der Abschluss des Kaufvertrages –<br />

eintritt. Auch ein Verzicht ist erst dann rechtswirksam.


W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012 Sonderthema: Vertragspartner Umzug 3<br />

Wir sprachen mit Helmut Klein, Möbelspediteur und Vertragspartner der Mietervereine<br />

„Geh zum Fachmann, damit der Umzug keine Katastrophe wird“<br />

Hagen. (MV) „Dreimal umgezogen ist genauso WA: Wie kann ich mich als Umzugs-Kunde WA: Was ist für einen Menschen, der<br />

wie einmal abgebrannt!“ Damit diese alte gegen solches Verhalten wehren? umziehen will, noch wichtig?<br />

Volksweisheit bei Ihrem Umzug nicht zur HK: Gar nicht, wenn Sie Ihre Möbel nicht erst HK: Dass der Möbelspediteur gute und<br />

Realität wird, sollte man ihn – den<br />

gerichtlich wieder einfordern wollen. Sie sachkundige Mitarbeiter hat. Nur mit guten<br />

Umzug – gründlich planen! Egal<br />

müssen ja schließlich w<strong>ohnen</strong> . . . Leuten können Sie auch eine gute Dienstleiob<br />

man mit Hilfe von Familie<br />

Wir haben in Deutschland das stung erbringen. Wir haben beispielsweise 15<br />

und Freunden selbst Hand<br />

Problem, dass jeder ein Gewerbe festangestellte Mitarbeiter, die bei Bedarf durch<br />

anlegt oder ob man ein<br />

anmelden kann, sich einen qualifizierte Aushilfen ergänzt werden. Stellen<br />

Unternehmen beauftragt.<br />

kleinen alten Lastwagen besorgt Sie sich mal vor, wir würden unsere Möbelauf-<br />

Wer auf der sicheren Seite<br />

und dann mit billigen – oft auch züge von kurz angelernten Kräften bedienen<br />

sein will, nimmt einen<br />

schwarz arbeitenden – Aushil- lassen! Ich als Unternehmer hafte schließlich<br />

Spediteur, auch wenn das<br />

fen Kleintransporte und Um- dafür, dass den Mitarbeitern alle Arbeitsschutzteurer<br />

ist als Mettbrötchen<br />

züge anbietet.<br />

und Bier für die „kostenlose<br />

Von Sachkenntnis<br />

Hilfstruppe“. Aber dann sollte es<br />

oftmals keine Spur!<br />

auch ein wirklicher Fachmann sein,<br />

WA: Also wie sollte ich vordamit<br />

keine bösen Überraschungen die Freude gehen, um keine Überraschun-<br />

auf die neue Wohnung trüben können. Mit gen zu erleben?<br />

einem solchen sprachen wir.<br />

HK: Jede „richtige“ Möbelspe-<br />

Helmut Klein, der seit 37 Jahren Möbel aller dition hat eine Konzession, die<br />

Art – vom Aktenschrank bis zum Klavier – mit alle fünf Jahre erneuert werden<br />

seinen Möbelwagen durch die Lande reisen muss. Außerdem gibt es den<br />

lässt.<br />

Bundesverband Möbelspediti-<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong>: Herr Klein, worauf sollte ich on (AMÖ). Möbelspediteure, die<br />

achten, wenn ich umziehen will oder muss? das Känguru-Logo tragen, ver-<br />

Helmut Klein: Wenn ich mich entschlossen pflichten sich, ihren Kunden<br />

habe, ein Unternehmen zu beauftragen, will qualifizierte und vertrauensvol-<br />

ich natürlich einen problemlosen, aber le Dienstleistungen anzubieten.<br />

trotzdem nicht zu teuren Umzug.<br />

Ausschließlich die Unterneh-<br />

WA: Im Telefonbuch, in Zeitungen und im men, welche die vorgegebenen<br />

Internet findet man doch preiswerte Angebote, Bedingungen erfüllen, erhalten<br />

oder . . . das a<strong>ktuell</strong>e AMÖ-Zertifikat als Bestätigung für<br />

seriöse Leistungen und guten Umgang<br />

mit Kunden, Mitarbeitern und<br />

der Umwelt.<br />

WA: Was bietet ein Möbelspediteur<br />

seinen Kunden an?<br />

HK: Bei uns können sie alle<br />

Varianten bekommen. Wenn zum<br />

Beispiel Menschen, die schon älter<br />

sind oder gesundheitlich nicht ganz<br />

fit, räumen wir die Schränke aus,<br />

nehmen die Bilder von der Wand,<br />

bauen die Möbel ab, transportieren<br />

alles in die neue Wohnung und<br />

machen diese praktisch „wohnfer-<br />

Schreinermeister Theo Hemmerle löst Küchenprobleme tig“.<br />

WA: Was ist mit der Einbauküche?<br />

und Unfallverhütungs-Vorschriften bekannt<br />

sind – und auch eingehalten werden!<br />

WA: Gibt es eine Frage, die Sie beantworten<br />

möchten, obwohl ich sie gar nicht gestellt<br />

habe?<br />

HK: Ja, die gibt es! Wenn man gute Mitarbei-<br />

ter halten will, müssen diese auch zufriedene<br />

Mitarbeiter sein. ich sehe nicht Kostenfaktoren,<br />

sondern Menschen! Wenn Sie sich unseren<br />

Aufenthaltsraum anschauen, dann wissen Sie,<br />

was ich meine. Dort kann man auch nach<br />

Feierabend zusammensitzen, eine Runde Dart<br />

spielen oder ein gepflegtes Bier trinken. Dieses<br />

Angebot wird oft genug angenommen.<br />

WA: Herr Klein, vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Gespräch führte Klaus-P. Dietrich – Fotos: Di<br />

HK: Unterscheiden Sie bitte zwischen billig<br />

und preiswert! Wenn jemand für 75 Euro pro<br />

Stunde Fahrzeug und drei Mann anbietet, dann<br />

kann das nicht seriös sein! Dann gibt´s auch<br />

schonmal Überraschungen . . .<br />

WA: Welcher Art?<br />

HK: Ein beliebtes Verfahren ist folgendes: Es<br />

wird ein sehr günstiger „Festpreis“ vereinbart.<br />

Die Möbel werden auf den Lastwagen geladen –<br />

und dann kommt es, das dicke Ende: Es wird<br />

nach BAT (Bar auf Tatze) ein drastischer<br />

„Nachschlag“ auf den ursprünglich vereinbar-<br />

ten Preis draufgesattelt, verbunden mit der<br />

Drohung, die gesamten Möbel „einzulagern“.<br />

HK: Ich bin gelernter Schreiner. Wir<br />

haben eine hochwertig ausgestattete Schreine-<br />

rei, in der unser Schreinermeister bei Bedarf<br />

Teile millimetergenau anpassen kann oder<br />

auch ganz neu erstellt. Faule Kompromisse gibt<br />

es bei uns nicht! Wir bauen die Küche komplett<br />

auf und schließen alles an.<br />

WA: Und wenn es zwischenzeitlich Probleme<br />

gibt, weil Möbel eingelagert werden müssen?<br />

HK: Wir haben jede Menge temperierter,<br />

abgeschlossener Boxen, in denen unsere<br />

Kunden zwischenzeitlich ihre Möbel unterstellen<br />

können. Natürlich holen wir diese ab und<br />

bringen sie später in die neue Wohnung.<br />

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Fachpersonal, eigene Schreinerei<br />

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Möbellagerung in beheizten Räumen<br />

Klaviertransport<br />

ob nah, ob fern, ob groß, ob klein<br />

Internationale Fachspedition<br />

Mitglied im Verband der Möbelspediteure<br />

UMZÜGE<br />

(Di)<br />

durch Helmut Klein<br />

Tel. (0 23 35) 6 25 25<br />

Fax (0 23 35) 6 97 26<br />

Für Mitglieder der Mietervereine gewähren wir<br />

10 % Rabatt auf übliche Preise.<br />

Firmenchef<br />

Helmut Klein<br />

ist stolz auf den<br />

gemütlich<br />

ausgestatteten<br />

Aufenthaltsraum, in<br />

dem sich die<br />

Mitarbeiter auch<br />

nach Feierabend gern<br />

aufhalten.


4<br />

Urteile a<strong>ktuell</strong><br />

§<br />

Vor einer Mietminderung sollte der Mieter immer fachlichen Rat einholen<br />

Mieter haben sich geirrt – Kündigung droht<br />

§<br />

Wenn der Vermieter Eigenbedarf nur vortäuscht:<br />

Anspruch auf Schadensersatz<br />

Hagen. (MV) Wenn ein Vermieter<br />

die Kündigung eines Mietvertrags<br />

auf einen in Wahrheit nicht beste-<br />

henden Eigenbedarf stützt, ist das<br />

eine Verletzung seiner Pflichten<br />

aus dem Mietvertrag. In einem<br />

solchen Fall hat der Mieter unter<br />

Umständen auch Anspruch auf<br />

Schadensersatz durch den Vermie-<br />

ter. Das trifft auch zu, wenn er den<br />

Mieter nicht darüber informiert,<br />

dass vor Ablauf der Kündigungsfrist<br />

der Eigenbedarf weggefallen<br />

ist (BGH VIII ZR 356/11).<br />

Folgender Sachverhalt lag dem<br />

Urteil zugrunde: Die Vermieterin<br />

eines Einfamilienhauses kündigte<br />

das Mietverhältnis wegen Eigenbe-<br />

darf. Ihre Enkelin sollte mit ihrem<br />

Vermieter gewährt dem Mieter keine Einsicht:<br />

Mieter hat „Zurückbehaltungsrecht“<br />

Stefan<br />

Wintersohle<br />

Rechtsanwalt<br />

Frankfurter Straße 74<br />

58095 Hagen<br />

§<br />

Lebensgefährten dort einziehen.<br />

§<br />

§<br />

Großvermieter schaltet zu schnell Anwalt ein<br />

Mieter trägt<br />

§<br />

nicht die Kosten<br />

§<br />

Urteile in Kürze<br />

Fachanwalt für<br />

Miet- und<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

Telefon 0 23 31 / 3 41 99 50 • Fax 0 23 31 / 2 04 36 29<br />

eMail RA.Wintersohle@t-online.de<br />

Die gekündigten Mieter zogen aus,<br />

die Enkelin aber nie ein. Diese<br />

behauptete später, sie habe sich<br />

nach den Renovierungsarbeiten<br />

im Haus mit ihrem Lebensgefähr-<br />

ten zerstritten und eine andere<br />

Wohnung angemietet. Das Gericht<br />

hielt diese Aussage für widersprüchlich<br />

und nicht glaubhaft.<br />

Einerseits habe die Enkelin die<br />

andere Wohnung schon angemietet,<br />

bevor die Mieter aus dem ge-<br />

kündigten Haus ausgezogen wa-<br />

ren. Andererseits konnten oder<br />

wollten sowohl die Enkelin als<br />

auch die Großmutter den Namen<br />

des angeblichen damaligen Lebensgefährten<br />

nicht nennen. (Di)<br />

(Di)<br />

(Di)<br />

Hagen. (MV) Mancher Mieter hat<br />

das schon erlebt: Der Vermieter<br />

schaltet oftmals sehr schnell – auch<br />

bei einfach gelagerten mietrechtli-<br />

chen Routinefällen – einen Rechts-<br />

anwalt ein und verlangt anschließend<br />

vom Mieter die Übernahme<br />

dieser Kosten.<br />

Zumindest bei sogenannten<br />

Großvermietern (Vermieter mit<br />

sehr vielen Wohnungen) hat der<br />

Bundesgerichtshof jetzt noch ein-<br />

mal (VIII ZR 277/11) klar Position<br />

bezogen: „Von einem Großvermie-<br />

ter kann erwartet werden, dass er in<br />

mietrechtlichen Routinefällen bei<br />

der Mahnung und Kündigung<br />

ohne Anwalt auskommt. Dies gilt<br />

auch dann, wenn es sich bei dem<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012<br />

Zieht der Mieter am Ende der Schlaf gerissen, so das Amtsgericht<br />

Mietzeit nicht aus, muss er eine so- Düsseldorf (55 C 7723/10).<br />

genannte Nutzungsentschädigung Der Vermieter darf gegenüber<br />

zahlen. Diese Zahlungspflicht be- dem Anspruch des Mieters auf<br />

steht nur bis zu seinem tatsächli- Rückzahlung der Mietkaution nur<br />

chen Auszug, nicht bis zum Ende mit Forderungen aufrechnen, die<br />

des Monats. aus diesem Mietverhältnis stam-<br />

Ist nicht ausdrücklich vereinbart,<br />

men (BGH VIII ZR 36/12).<br />

dass der Mieter Schönheitsrepara- Im Rahmen der Betriebskostenturen<br />

in seiner Wohnung durch- abrechnung darf der Vermieter<br />

führen muss, ist der Vermieter auch Sperrmüllkosten abrechnen<br />

selbst für die erforderlichen und auf die Mieter umlegen. Es<br />

Tapezier- und Anstreicharbeiten handelt sich um Kosten der<br />

verantwortlich (LG Berlin 65 T Müllbeseitigung (BGH VIII ZR<br />

104/01). 137/09).<br />

Wenn die im Mietvertrag verein- Innerhalb der zwölfmonatigen<br />

barte Renovierungsklausel unwirk- Abrechnungsfrist muss der Mieter<br />

sam ist, muss der Vermieter die die Abrechnung erhalten haben. Es<br />

Schönheitsreparaturen in der Miet- genügt nicht, wenn der Vermieter<br />

wohnung durchführen (LG Berlin die Abrechnung in diesem<br />

62 S 213/02). zeitraum abgeschickt hat. Ein<br />

Mieter haben das Recht, auch eventuelles Verschulden der Post<br />

abends nach 22.00 Uhr die wird dem Vermieter zugerechnet<br />

Rolläden ihrer Wohnung herunter<br />

„Schüssel“ erlaubt?<br />

Vermieter um eine ausländische<br />

Gesellschaft handelt.“ Der BGH<br />

hatte sich im Oktober 2010 in einer<br />

Grundsatzentscheidung klar geäußert.<br />

„In einem tatsächlich und<br />

rechtlich einfach gelagerten Fall<br />

bedarf ein gewerblicher Großver-<br />

mieter für die Abfassung einer auf<br />

Zahlungsverzug gestützten Kündigung<br />

eines Wohnungsmietvertrages<br />

keiner anwaltlichen Hilfe. Die<br />

Kosten für einen gleichwohl beauftragten<br />

Rechtsanwalt sind dann<br />

vom Mieter nicht zu erstatten. Es<br />

ist bei einem solchen Sachverhalt<br />

unerheblich, ob der Großvermieter<br />

eine eigene Rechtsabteilung hat<br />

oder nicht“ (BGH vom 6. 10. 20100<br />

– VIII ZR 271/09).<br />

(Di)<br />

(BGH VIII ZR 107/08).<br />

zu lassen. Das gilt auch dann, Sonstige Betriebskosten sind nur<br />

wenn sich ein Nachbar durch die umlagefähig, wenn im Mietvertrag<br />

lauten Geräusche gestört fühlt und die umzulegende Kostenart<br />

behauptet, sein Kind werde konkret vereinbart wurde (BGH<br />

hierdurch allabendlich aus dem VIII ZR 167/03).<br />

(Di)


W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012<br />

Es gibt keine automatische Mieterhöhung<br />

Ohne Zustimmung nicht mehr Geld<br />

Hagen. (MV) Eigentlich ist die der Mieter zwei bis drei Monate<br />

Sache klar: Ein Vermieter möchte Zeit zu überprüfen, ob denn die<br />

die Miete erhöhen. Er geht zu Vermieterforderung zulässig und<br />

diesem Zwecke wie folgt vor: Er begründet ist. Dazu kann der<br />

bezieht sich in dem schriftlichen Mieter natürlich die Hilfe des<br />

Erhöhungs-Verlangen auf den ent- örtlichen Mietervereins in Ansprechenden<br />

Mietspiegel oder fügt spruch nehmen – und auch das<br />

ein Gutachten bei – oder aber er braucht manchmal seine Zeit.<br />

verweist auf die Miethöhe ver- Konkret heißt das: Der Mieter<br />

gleichbarer Wohnungen. Der erhält im September das Mieterhö-<br />

Mieter stimmt dem Erhöhungs- hungs-Schreiben. Dann hat er bis<br />

wunsch zu – oder auch nicht; dann Ende November Gelegenheit, die<br />

geht der Weg zum Gericht. Soweit Erhöhung auf Herz und Nieren zu<br />

ist alles bekannt.<br />

überprüfen. Wenn alles in Ord-<br />

Neu allerdings ist das Verfahren, nung und die Forderung gerechtwelches<br />

kürzlich von einem Ver- fertigt ist, muss er ab 1. Dezember<br />

mieter angewandt wurde. Der ging die höhere Miete zahlen.<br />

davon aus, dass bei der Neuauflage In welcher Form der Mieter einer<br />

des Mietspiegels mit geänderten – geforderten Mieterhöhung zu-<br />

sprich angehobenen – Daten auch stimmt, bleibt ihm überlassen. Er<br />

die von ihm bis dahin geforderte ist nicht zu einer ausdrücklichen<br />

Miete automatisch mit „ange- schriftlichen Zustimmung<br />

passt“ würde. Dementsprechend verpflichtet, so zum Beispiel das<br />

erwartete er auch eine erhöhte Amtsgericht Berlin-Schöneberg (6<br />

Mietzahlung. Der Mieter konnte C 280/09). Der Mieter kann<br />

das allerdings überhaupt nicht mündlich, schriftlich, per Mail<br />

nachvollziehen – und war damit oder Fax zustimmen – oder ganz<br />

auf der rechtlich korrekten Seite. einfach dadurch, dass er seinen<br />

Denn vom Zugang des Schreibens Dauerauftrag entsprechend ändert<br />

an, in dem der Vermieter eine bzw. der Abbuchung des Vermie-<br />

Erhöhung der Miete verlangt, hat ters nicht widerspricht. (Di)<br />

Ihr gutes Recht / Service 5<br />

Auch ein gutes Verhältnis mit dem Vermieter muss nicht auf Dauer Garant für Frieden sein<br />

Rechtsanwalt Franz Michalek streitet wieder erfolgreich<br />

Hagen. (MV) Es fing alles so schön an: Der stritt sich – erst außergerichtlich – um insge- schließlich nicht sein, dass in unserem Rechts-<br />

Ingenieur und Prozessentwickler Joël Nguetsa samt mehr als 3500 Euro. Dann erhob der staat jemand rechtskräftig zur Zahlung ver-<br />

Tanké wohnte seit November 2007 in Schwelm<br />

in einer Wohnung des Vermieters T. Man<br />

pflegte lange Zeit ein gutes Verhältnis miteinander.<br />

Beispielsweise gab der Mieter der<br />

Tochter des Vermieters kostenlos Nachhilfe-<br />

Unterricht. Der Vermieter hingegen kaufte und<br />

Vermieter aber die Forderung, dass der Mieter<br />

sich an den Kosten für die Renovierung der<br />

Wohnung zu beteiligen habe, und machte eine<br />

Gegenrechnung auf. Es gab ein erstes Urteil des<br />

Amtsgerichts Schwelm, das dem Vermieter eine<br />

Zahlung von 800 Euro – die Rückzahlung der<br />

Mietkaution – auferlegte. Es passierte erst<br />

urteilt wird – und einfach überhaupt nichts<br />

macht.“ Das Gericht schlug einen Vergleich auf<br />

der Grundlage der Argumentation von Micha-<br />

lek vor. Der Vermieter muss nun monatlich 250<br />

Euro an seinen ehemaligen Mieter bezahlen.<br />

Wenn er das pünktlich und regelmäßig ein Jahr<br />

lang getan hat, wird ihm die Restsumme in<br />

einmal – nichts! Weder gab es Geld für den Höhe von 500 Euro erlassen. Der Anwalt des<br />

Mieter noch eine Erklärung des Vermieters. Vermieters, der ohne seinen Mandanten am<br />

Statt dessen legte der Vermieter Berufung Verfahren teilnahm, stimmte nach kurzer<br />

beim Landgericht Hagen gegen das Urteil Überlegung zu. Die aufgelaufenen Verfahrensein.<br />

Nach entsprechenden Hinweisen des und Gerichtskosten hat der Vermieter allein zu<br />

Gerichts – und möglicherweise gründlichem tragen, entschied die Richterin am Schluss der<br />

Nachdenken – wurde die Berufung jedoch Sitzung.<br />

zurückgezogen. Eine Rückzahlung der Nebenkosten-Vorauszahlungen<br />

fand ebenfalls<br />

nicht statt, obwohl die Rechtslage eindeutig<br />

zugunsten des Mieters war.<br />

Joël Nguetsa Tanké hatte sich im Vorfeld<br />

dieser Auseinandersetzung im Bekanntenkreis<br />

Rat geholt, ob denn wohl die Mitgliedschaft im<br />

Mieterverein oder die Einschaltung eines<br />

Der Mieter verfügte inzwischen über voll- „freien Anwalts““ sinnvoll sei. Beim Mieterverstreckbare<br />

Titel; der Vermieter rührte sich ein sei er nur einer unter ganz vielen Mitgliemit<br />

keinem einzigen Cent. Statt dessen dern; man habe sicher kaum Zeit für ihn, war<br />

erhob er seinerseits eine sogenannte Voll- ein oft gehörter Ratschlag. Aber eine Bekannte<br />

streckungs-Gegenklage vor dem Amtsgericht in der Christus-Kirchengemeinde in Schwelm<br />

Schwelm. In der Verhandlung machte hatte ihm empfohlen, Mitglied des Mietervertransportierte<br />

im Auftrag des Mieters diverse<br />

Möbel. Zu diesem Zweck hatte er vom Mieter<br />

4500,- Euro erhalten, aber nur ca. 3400 € ausgegeben.<br />

Dann jedoch kündigte der Vermieter<br />

wegen Eigenbedarfs zum 31. 7. 2009. Gleich-<br />

zeitig bot er dem Mieter eine Ersatzwohnung<br />

an, die nach seinen Aussagen vor Einzug<br />

renoviert werden sollte.<br />

Rechtsanwalt Franz Michalek, der Vertragsanwalt<br />

des Mietervereins Schwelm und Umgebung<br />

e. V. ist, dann endgültig Nägel mit<br />

Köpfen. „Die Situation war für meinen Mandanten<br />

inzwischen nur noch nervig. Er kam<br />

extra aus Nürnberg, wo er zur Zeit beruflich<br />

tätig ist, nach Schwelm, um das Ende dieser<br />

Auseinandersetzung mitzuerleben. Ich habe<br />

gefordert, dass der Vermieter an meinen Maneins<br />

zu werden. Tanké ist mit seiner Entschei-<br />

dung sehr zufrieden: „Ich hatte beim Mieterverein<br />

Schwelm nie das Gefühl, dass man mich<br />

und meine Probleme nicht so wichtig genom-<br />

men hätte. Ich wurde von Anfang an gut<br />

beraten und habe mich sicher gefühlt. Herr<br />

Michalek hatte immer Zeit für mich – und das<br />

Ergebnis des Gerichtsverfahrens beweist mir,<br />

dass ich mich richtig entschieden hatte. Ein<br />

Ein Problem waren die Nebenkosten-Ab- danten die Summe von 3500 Euro – alles richtiger Fachjurist ist schon was wert! Übrirechnungen,<br />

die aufgrund zahlreicher Form- zusammengenommen – zu zahlen hat. Wenn er gens: Ich werde aus beruflichen Gründen nach<br />

und inhaltlicher Fehler rechtsunwirksam das nicht in der gesetzten Frist tut, werden wir Nürnberg umziehen. Meine Mitgliedschaft im<br />

waren. Es kam, wie es kommen musste: Man den Gerichtsvollzieher beauftragen. Es kann Mieterverein nehme ich mit!“<br />

(Di)<br />

Neue Wohnung – neues Konto?<br />

Dann denken Sie bitte an Ihren Mieterverein, damit Briefe und<br />

unsere Zeitung W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> auch in Zukunft den Weg zu Ihnen<br />

finden.<br />

Diesen Coupon ausfüllen, ausschneiden, auf eine Postkarte kleben<br />

und senden an:<br />

Geschäftsstelle der Mietervereine<br />

Frankfurter Straße 74, 58095 Hagen<br />

Sie können uns die Änderungen auch telefonisch durchgeben:<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Mitgliedsnummer Geburtsdatum<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ Wohnort<br />

Kontonummer BLZ<br />

Name und Ort des Kreditinstitutes<br />

Haus-Nr.


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z. B. Hausrat, Privathaftpflicht und Kfz.<br />

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Mietervereine<br />

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an Ihrer Seite MV<br />

Guter Rat ist hier nicht teuer<br />

Die Mitgliedschaft im Mieterverein kostet für Wohnungsmieter und selbstnutzende<br />

Wohnungseigentümer 54,- € jährlich. Aufnahmegebühr: 25,- €. Erteilen Sie uns eine<br />

Abbuchungs-Erlaubnis, beträgt die Aufnahmegebühr 20,- €.<br />

Auch wenn ich gar keinen Fernseher habe:<br />

Die GEZ kassiert 17,89 pro Haushalt<br />

Hagen. (MV) Sie waren nicht gern<br />

gesehene Gäste: Die Außendienst-<br />

Mitarbeiter der GEZ, wie die Ge-<br />

bühreneinzugszentrale abgekürzt<br />

wird. Doch ihre bisherige Aufgabe<br />

– das Aufspüren von „Schwarzse-<br />

hern“ – entfällt ab 1. Januar 2013.<br />

Denn während bisher Gebühren<br />

nur anfielen, wenn auch Rundfunk-<br />

oder Fernsehgeräte im Haus-<br />

halt vorhanden waren, wird in Zukunft<br />

alles anders! Ab Beginn des<br />

kommenden Jahres gibt es eine<br />

sogenannte „Haushaltsabgabe“.<br />

Wie der Name schon sagt, wird<br />

dann jeder Haushalt – egal ob dort<br />

ferngesehen wird oder nicht – zur<br />

Kasse gebeten. Und zwar in Höhe<br />

der bisherigen Gebühren für<br />

Rundfunk und Fernsehen, also<br />

17,89 Euro je Monat. Lebens- und<br />

Wohngemeinschaften, in denen<br />

bisher mehrere Mitglieder gebührenpflichtig<br />

waren, profitieren von<br />

der Neuregelung. Auch Selbständi-<br />

ge, die zu Hause mit dem Computer<br />

arbeiten, zahlen nur noch die<br />

Haushaltsabgabe. Von der Abgabe<br />

befreien lassen können sich Hartz-<br />

IV-Empfänger, Bezieher von Sozialgeld<br />

oder einer Grundsicherung im<br />

Alter und Pflegehilfe-Empfänger.<br />

Wer Bafög bekommt und nicht zu<br />

Hause lebt, muss ebenfalls nicht<br />

zahlen. Auch Taubblinde und<br />

Empfänger von Blindenhilfe kön-<br />

nen von der zahlungspflicht be-<br />

freit werden. Andere Behinderte<br />

zahlen ab 1. 1. 2013 monatlich<br />

5,99 Euro.<br />

(Di)<br />

Franz<br />

Michalek<br />

Rechtsanwalt<br />

Frankfurter Straße 74<br />

58095 Hagen<br />

§<br />

§<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012<br />

Rechtswalt Matthias Frank beendet Arbeit für MV<br />

Rechtsanwalt Jürgen Bräutigam<br />

berät ab 1. Oktober in Eschwege<br />

Eschwege. (MV) Viele Jahre hat er in Eschwege in seiner Kanzlei<br />

Mitglieder des Mietervereins Nordhessen e.V. beraten. Nun hat er sich<br />

beruflich anders orientiert – der ehemalige Vertragsanwalt,<br />

Rechtsanwalt Matthias Frank. Für viele Jahre guter und<br />

vertrauensvoller Zusammenarbeit danken wir ihm an dieser Stelle<br />

noch einmal herzlich!<br />

Der „Neue“ berät ganz in der<br />

Nähe – zehn Gehminuten<br />

entfernt. In der Bahnhofstraße<br />

12 finden die Mitglieder des<br />

Mietervereins Nordhessen ab 1.<br />

Oktober Rat und Hilfe. Von 15<br />

bis 18 Uhr steht Rechtsanwalt<br />

Bräutigam dort jeden<br />

Donnerstag Rede und Antwort.<br />

Jürgen Bräutigam (Jahrgang<br />

1955) ist verheiratet und Vater<br />

zweier Kinder, die beide im<br />

Ausland studieren. Er hat in<br />

Marburg das Studium der<br />

Rechtswissenschaften mit dem<br />

ersten Staatsexamen abgeschlossen.<br />

Das zweite Staatsexamen folgte dann in Kassel. Er ist begeisterter<br />

Sportler, der aber im Laufe der Jahre das Basketball-Trikot an den Nagel<br />

gehängt hat. Heute hält er sich gern mit Tennis und Rudern fit.<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> wünscht ihm viel Erfolg im Interesse unserer<br />

Mitglieder.<br />

Fachanwalt für<br />

Miet- und<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

Familienrecht<br />

Arbeitsrecht<br />

Telefon 0 23 31 / 3 41 99 40 • Fax 0 23 31 / 2 04 36 29<br />

eMail F.Michalek@arcor.de<br />

Rechtsberatung auch in polnischer Sprache<br />

(Di)<br />

Zu einer<br />

Arbeitstagung<br />

hatte der DMB NRW<br />

nach Kleve<br />

eingeladen. Für die<br />

Bürogemeinschaft<br />

der Mietervereine in<br />

Hagen waren<br />

Wiebke Böhland,<br />

Carsten Wendt und<br />

Klaus-P. Dietrich<br />

dabei.<br />

Die Probleme mit den Nebenkosten-Abrechnungen<br />

Voraussetzungen für korrekte Abrechnung<br />

Hagen. (MV) Jetzt ist die Jahreszeit, die<br />

Zusammenstellung der<br />

in der wieder Millionen von Ne- Gesamtkosten für jede Nebenkosbenkosten-Abrechnungen<br />

ver- tenart<br />

schickt werden. Nach Einschät- die<br />

Angaben des zugrunde<br />

zung des DMB ist nach wie vor jede gelegten Verteilerschlüssels<br />

zweite Abrechnung falsch. Hier die<br />

Berechnung des Mieterannoch<br />

einmal die Mindestangaben, teils für die einzelnen Betriebskosdie<br />

in keiner Nebenkosten-Ab- tenarten<br />

rechnung fehlen dürfen: die<br />

Verrechnung der monatli-<br />

die<br />

konkrete Bezeichnung des chen Vorauszahlungsbeträge des<br />

Objekts, auf das sich die Abrech- Mieters<br />

nung bezieht Fehlt eine dieser Angaben, ist die<br />

die<br />

Benennung des Abrech- Abrechnung nicht korrekt. Ihr<br />

nungszeitraums Mieterverein hilft Ihnen weiter. (Di)


W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012 Unsere Beratungsstellen 7<br />

Hagen<br />

Büroöffnungszeiten: Montags von<br />

9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis<br />

19.00 Uhr, dienstags bis freitags von<br />

9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis<br />

17.30 Uhr, samstags von 9.00 bis<br />

13.00 Uhr.<br />

Telefonische Erreichbarkeit: Montags<br />

von 8.15 bis 19.00 Uhr,<br />

dienstags bis freitags von 8.15 bis<br />

17.30 Uhr, samstags von 9.00 bis<br />

13.00 Uhr.<br />

Telefonische Kurzberatung montags<br />

bis freitags von 8.30 bis 9.15 Uhr,<br />

samstags von 9.00 bis 9.30 Uhr.<br />

Telefon 0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Telefax 0 23 31 / 2 04 36 29<br />

Beratung für Mitglieder nach Voranmeldung.<br />

Kurzberatung ohne Voranmeldung<br />

dienstags und donnerstags 9.30 bis<br />

12.00 Uhr, evtl. längere Wartezeiten.<br />

Geschäftsstelle: Frankfurter Str. 74,<br />

58095 Hagen (Buslinien 510, 512,<br />

516 und 519, Haltestelle CineStar).<br />

Mail: Info@<strong>mieterverein</strong>e-<strong>hagen</strong>.de<br />

Diplom-Jurist Klaus K. Helms<br />

Rechtsanwalt Franz Michalek<br />

Rechtsanwalt Carsten Wendt<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Altena<br />

Jeden 2. und 4. Donnerstag im<br />

Monat, 16.00 bis 17.00 Uhr –<br />

Bürgerzentrum Burg Holtzbrink,<br />

Kirchstraße 20.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Diplom-Jurist Klaus K. Helms<br />

Arnsberg<br />

Jeden Mittwoch, 15.30 bis 17.00 Uhr<br />

– Altes Rathaus, Alter Markt 19, EG,<br />

Zi. 2 a.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Bad Wildungen<br />

Jeden Dienstag, 16.00 bis 18.00 Uhr<br />

– Brunnenstraße 41.<br />

0 56 21 / 7 22 11<br />

Rechtsanwalt Gerhard H. Wiegand<br />

Brilon<br />

Jeden 1. und 3. Montag im Monat,<br />

15.00 bis 16.30 Uhr – Altes Amtshaus,<br />

Verwaltungsgebäude, Bahnhofstraße<br />

33, 2. OG, Zi. 26 (Trauzimmer).<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Ennepetal<br />

Jeden Montag, 15.30 bis 17.30 Uhr –<br />

Haus Ennepetal, Gasstraße 10.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Franz Michalek<br />

Eschwege<br />

Finnentrop<br />

Gevelsberg<br />

Herdecke<br />

Korbach<br />

Lennestadt<br />

Marsberg<br />

Meinerz<strong>hagen</strong><br />

Menden<br />

NEU ab 1. 10.<br />

Jeden Donnerstag, 15.00 bis 18.00<br />

Uhr – Bahnhofstraße 12<br />

0 56 51 / 5 00 44<br />

Rechtsanwalt Jürgen Bräutigam<br />

Jeden 1. und 3. Donnerstag im<br />

Monat, 16.00 bis 17.00 Uhr –<br />

Rathaus, Markt 1, Zi. 112.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Jeden Mittwoch, 15.00 bis 16.30 Uhr<br />

– Bürgerzentrum, Mittelstraße 86,<br />

Raum B 002, EG (im rechten<br />

Gebäudetrakt).<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Diplom-Jurist Klaus K. Helms<br />

Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat,<br />

17.00 bis 18.30 Uhr – Robert-Bonnermann-Schule,<br />

Bahnhofstraße 7.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Diplom-Jurist Klaus K. Helms<br />

Jeden Dienstag, 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

– Gemeindehaus Kilianstraße, neben<br />

Kilian-Kirche, 1. OG.<br />

0 56 31 / 78 90<br />

Rechtsanwältin Christiane Wurdak<br />

Jeden 1. und 3. Donnerstag im<br />

Monat, 14.30 bis 15.30 Uhr –<br />

Rathaus Lennestadt-Altenhundem,<br />

Helmut-Kumpf-Straße 25, Zi. 125.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Jeden 1. und 3. Montag im Monat,<br />

13.15 bis 14.15 Uhr – Bürgerhaus,<br />

Casparistraße, Zi. 3.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Jeden 1. und 3. Donnerstag im<br />

Monat, 11.00 bis 12.00 Uhr – Kath.<br />

Pfarramt St. Marien, Kampstraße 3,<br />

Besprechungsraum Jugendheim.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Jeden 2. und 4. Donnerstag im<br />

Monat, 14.00 bis 15.00 Uhr – Anne-<br />

Frank-Schule, Robert-Leusmann-<br />

Straße 2a, Stadtteiltreff.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Carsten Wendt<br />

§<br />

Meschede<br />

Neheim-Hüsten<br />

Olpe<br />

§ § § § § §<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Jeden Mittwoch, 14.00 bis 15.00 Uhr<br />

– VdK, Stiftsplatz 3, Fußgängerzone.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Jeden 2. und 4. Donnerstag im<br />

Monat, 16.00 bis 17.30 Uhr –<br />

Arnsberg-Hüsten, Petrus Haus St.<br />

Petri, Kirchplatz 4, Eingang neben<br />

der Bücherei.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Carsten Wendt<br />

Jeden 1. und 3. Donnerstag im<br />

Monat, 12.45 bis 13.45 Uhr – Altes<br />

Lyzeum, Franziskanerstr. 8, Zi. 17.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Olsberg<br />

Jeden 1. und 3. Montag im Monat,<br />

9.30 bis 10.30 Uhr – Rathaus,<br />

Bigger Platz 6, 2. OG, Zi. 215.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Plettenberg<br />

Jeden 1. und 3. Donnerstag im<br />

Monat, 9.00 bis 10.00 Uhr – Altes<br />

Rathaus, Bahnhofstraße 103,<br />

Stadtarchiv.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Schmallenberg<br />

Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat,<br />

11.15 bis 12.15 Uhr – Kurhaus<br />

Fredeburg, Am Kurhaus 4.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Schwelm<br />

Jeden Mittwoch, 16.30 bis 18.00 Uhr<br />

– Gemeinschaftsgrundschule, Engelbertstraße<br />

2.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Franz Michalek<br />

Sundern<br />

Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat,<br />

09.30 bis 10.30 Uhr – Rathaus,<br />

Rathausplatz 1.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Warburg<br />

Jeden 1. und 3. Montag im Monat,<br />

11.30 bis 12.30 Uhr – Verwaltungsgebäude<br />

(Behördenhaus), Bahnhofstraße<br />

28, Zi. 121.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

Werdohl<br />

Dipl.-Jur. Klaus K. Helms<br />

Unsere Beratungsstelle in Gevelsberg, Bürgerzentrum, Mittelstraße 86<br />

Jeden 2. und 4. Donnerstag im<br />

Monat, 14.00 bis 15.00 Uhr – Rathausanbau,<br />

Eingang Lüdenscheider<br />

Straße 6, Zi. 61.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Diplom-Jurist Klaus K. Helms<br />

Wetter<br />

Jeden 1. und 3. Donnerstag im<br />

Monat, 16.00 bis 17.30 Uhr – Bürgerhaus,<br />

Kaiserstraße 132, Zi. 6, 1.<br />

OG.<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 0<br />

Diplom-Jurist Klaus K. Helms<br />

Kurzfristig notwendige<br />

Änderungen<br />

entnehmen Sie bitte der<br />

Tagespresse


8<br />

Urteile a<strong>ktuell</strong><br />

Der Bundesgerichtshof zu Schnee und Eis:<br />

§<br />

Carsten<br />

Wendt<br />

Rechtsanwalt<br />

Frankfurter Straße 74<br />

58095 Hagen<br />

§<br />

§<br />

Miet- und<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

Verkehrsrecht<br />

Strafrecht<br />

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W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012<br />

Mit dem am 15. Mai 2012 verkündeten Urteil schafft der BGH Rechtssicherheit<br />

Nebenkosten-Abrechnung muss formell und inhaltlich stimmen<br />

§<br />

Hagen. (MV) Bis zum Urteil des Bundesge- ten „Hausmeisterkosten“ seien schon allein hof, der zu dem Ergebnis kam: „Die Revision<br />

richtshofes vom 15. Mai 2012 (VIII ZR 246/11) deshalb nicht umlagefähig, weil die Mieter hat keinen Erfolg“. In seiner Begründung<br />

hatten Mieter schlechte Karten, wenn der gemäß der mietvertraglichen Regelung sowohl erklärte der BGH, das Mietverhältnis zwischen<br />

Vermieter die Nebenkosten-Vorauszahlungen die Treppenhausreinigung als auch die<br />

den Parteien bestehe fort, weil der<br />

erhöhen wollte. Es war nämlich – so die bis Pflege der Parkflächen selbst<br />

Kläger zur fristlosen oder fristgerech-<br />

dahin gängige Rechtsprechung – ausreichend, durchführten. Es war jeden-<br />

ten Kündigung nicht berechtigt<br />

wenn der Vermieter eine formell korrekte<br />

Abrechnung vorlegte. Mögliche inhaltliche<br />

Fehler, die sich interessanterweise fast immer<br />

zum Nachteil des Mieters auswirkten, spielten<br />

bis dahin keine Rolle.<br />

Dann sprach jedoch der Bundesgerichtshof<br />

folgendes Urteil: BGB § 560 Abs. 4 – Die<br />

Anpassung von Vorauszahlungen setzt eine<br />

formell und inhaltlich korrekte Abrechnung<br />

voraus (Änderung der bisherigen Senatsrechtsprechung,<br />

zuletzt Senatsurteil vom 16. Juni<br />

2012 - VIII ZR 258/09, NZM 2010, 736 Rn. 26).<br />

Im vorliegenden Fall hatten Mieter und<br />

Vermieter Nebenkosten-Vorauszahlungen in<br />

Höhe von 40 Euro monatlich vereinbart. Im<br />

Anschluss an die Abrechnung erhöhte der<br />

Vermieter den Betrag ab August 2005 auf 70<br />

Euro, ab Januar 2008 auf 80 und ab Juni 2008<br />

auf 90 Euro. Mit der Abrechnung für 2008<br />

passte er sie ab 1. Januar 2010 auf wiederum 70<br />

Euro monatlich an. Der Mieter jedoch zahlte<br />

weiterhin die ursprünglich vereinbarten 40<br />

Euro und erhob jeweils konkrete Einwendun-<br />

gen gegen die Abrechnungen. So war die<br />

Abrechnung bei den Kosten für Wasser und<br />

falls nicht ersichtlich, ob der<br />

Hausmeister überhaupt umlagefähige<br />

Arbeiten ausgeführt<br />

habe.<br />

Der Vermieter zog mit<br />

seinen Forderungen bereits<br />

2005 vor Gericht und erlitt<br />

dort sehr deutlich Schiffbruch.<br />

Das Gericht folgte der Argu-<br />

mentation des Mieters und wies<br />

die Klage ab. Bei Streichung der<br />

Positionen Hausmeister und<br />

Festbetrag Wasserkosten ergebe<br />

sich keine Nachforderung seitens<br />

des Vermieters.<br />

Die Hausverwaltung des Vermieters kündigte<br />

das Mietverhältnis mit Schreiben vom 11.<br />

November 2009 wegen „Zahlungsrückstands“<br />

fristlos, hilfsweise fristgerecht. Mit Datum 26.<br />

März 2010 wiederholte der Vermieter die<br />

Kündigung mit der Begründung, dass der<br />

Mieter die erhöhten Nebenkosten-Vorauszahlungen<br />

nicht entrichtet habe. Die eingereichte<br />

Räumungsklage wurde vom Amtsgegewesen<br />

sei. Der Wirksamkeit der<br />

Kündigung wegen nicht gezahlter<br />

Erhöhungsbeiträge stehe bereits die<br />

Kündigungssperre des § 569 Abs. 3<br />

Nr. 3 BGB entgegen, weil der<br />

Vermieter danach wegen derartiger<br />

Rückstände erst dann kündigen<br />

könne, wenn er den Mieter<br />

deswegen auf Zahlung verklagt<br />

habe und seit der rechtskräftigen<br />

Verurteilung zwei Monate<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle,<br />

Vertragsanwalt des<br />

Mietervereins, kommentiert das Urteil<br />

mit sichtlicher Freude und Zufriedenheit: „Für<br />

mich war die frühere Rechtsprechung des BGH<br />

nicht nachvollziehbar. Die jetzt geforderte<br />

inhaltliche Korrektheit der Nebenkosten-<br />

Abrechnungen erleichtert unsere anwaltliche<br />

Arbeit im Interesse der Mieter erheblich.<br />

Vermieter können nicht mal eben „auf die<br />

Schnelle“ höhere Vorauszahlungen verlangen,<br />

ohne dass die Abrechnung gründlich auf Form<br />

und Inhalt überprüft wurde. Zu einer gründli-<br />

Abwasser formell nicht ordnungsgemäß, weil richt Hoyerswerda abgewiesen, die eingelegte chen Überprüfung gehört natürlich auch die<br />

ein Teil der Kosten als „Festbetrag“ genannt Berufung wies das Landgericht Bautzen zurück. Einsichtnahme in alle Unterlagen wie Rechwurde,<br />

ohne dass ein Umlageschlüssel definiert Mit der vom Berufungsgericht zugelassenen nungen etc., die Grundlagen für die Abrech-<br />

worden sei. Die in der Abrechnung aufgetauch- Revision befasste sich dann der Bundesgerichts- nung waren.“<br />

(Di)<br />

Keine Streupflicht bei Glättestellen<br />

Hagen. (MV) Wer wann und wie<br />

oft für schnee- und eisfreie Wege zu<br />

sorgen hat – darüber streiten sich<br />

Mieter, Vermieter und die Kommunen,<br />

die das in ihren Satzungen<br />

regeln. Da wird nicht nur festgelegt,<br />

in welcher Breite der Gehweg<br />

von Schnee und Eis freizuhalten<br />

ist, sondern es werden auch die<br />

Uhrzeiten vorgeschrieben. Und<br />

natürlich wird diese Pflicht in der<br />

Regel den Anwohnern auferlegt.<br />

Wobei sich die immer wieder<br />

geäußerte, aber dennoch falsche<br />

Weisheit, dass nur die Bewohner<br />

des Erdgeschosses für diese Arbei-<br />

ten zuständig sind, einfach nicht<br />

aus der Welt schaffen lässt. Aber<br />

das ist in diesem Fall nicht das<br />

Thema.<br />

Jetzt hatte der Bundesgerichtshof<br />

mit einem speziellen Fall zu<br />

tun (BGH VI ZR 138/11) und ur-<br />

teilte wie folgt: Kommt ein Passant<br />

oder Besucher auf dem nicht ge-<br />

streuten Grundstücksweg zum<br />

Hauseingang auf einer 20 mal 30<br />

cm großen Eisfläche zu Fall und<br />

stürzt, hat er trotz entsprechender<br />

Verletzungen keinen Anspruch auf<br />

Schadensersatz oder Schmerzens-<br />

geld. Entscheidend sei, dass hier<br />

keine konkrete Gefährdung durch<br />

Glättebildung bzw. Schneebelag<br />

vorhanden war. Grundvoraussetzung<br />

für die Räum- und Streupflicht<br />

auf Straßen oder Wegen ist<br />

das Vorliegen einer allgemeinen<br />

Glätte und nicht nur das Vorhan-<br />

densein einzelner Glättestellen. (Di)<br />

abgelaufen seien.<br />

§<br />

Deutschland muss kinderfreundlicher werden<br />

Vermieter will Kinderwagen nicht<br />

im Hausflur – Mieter bekommt Recht<br />

Hagen. (MV) Es wird in unserem<br />

Land viel über Kinderfreundlich-<br />

keit und Familienförderung<br />

gesprochen und geschrieben.<br />

Doch wenn es um das ganz<br />

normale „tägliche Leben“ geht,<br />

klafft zwischen den Lippenbe-<br />

kenntnissen und der Realität eine<br />

nicht zu übersehende Lücke. Das<br />

ist auch an dem vorliegenden Fall,<br />

in dem es um die Abstellmöglich-<br />

keit für einen Kinderwagen im<br />

Hausflur geht, schnell festzustel-<br />

len.<br />

Mieter mit einem kleinen Kind<br />

wohnten im zweiten Oberge-<br />

schoss. Es gab zwar einen Aufzug in<br />

dem Hause; der war allerdings<br />

recht klein. Der Kinderwagen<br />

zumindest passte nicht hinein.<br />

Deshalb stellten die Mieter den<br />

Kinderwagen im Hausflur ab und –<br />

nach schlechten Erfahrungen –<br />

ketteten ihn dort an. Der Vermieter<br />

sah das gar nicht gern. Er bezog<br />

sich auf eine Regelung im Mietver-<br />

trag, die das Abstellen von<br />

Gegenständen – zum Beispiel eines<br />

Kinderwagens – im Treppenhaus<br />

verbietet oder von der ausdrücklichen<br />

Genehmigung des Vermieters<br />

abhängig macht.<br />

Das Landgericht Berlin (63 S<br />

487/08) hielt diese Regelung<br />

allerdings für unwirksam, weil „der<br />

vertragsgemäße Gebrauch der<br />

Mietsache“ hierdurch unzulässig<br />

eingeschränkt werde. Auch das<br />

Argument „Brandschutz“ vermochte<br />

das Gericht nicht zu<br />

überzeugen. Zumindest solange<br />

die Ordnungsbehörde keine<br />

konkrete Verletzung von Brandschutzbestimmungen<br />

sehe, dürfe<br />

der Kinderwagen im Hausflur<br />

stehen. Wenn der Vermieter oder<br />

Verwalter keine andere Abstellmöglichkeit<br />

zur Verfügung stellt<br />

und dem Mieter – wie in diesem<br />

Fall – der Transport des Kinderwa-<br />

gens in die Wohnung nicht<br />

zumutbar ist. Und ein täglicher<br />

oder sogar mehrmals täglicher<br />

Transport über die Treppe ins<br />

zweite Obergeschoss sei den<br />

Mietern nicht zuzumuten.<br />

Anketten dürfen die Mieter den<br />

Kinderwagen aber nicht. Sie hatten<br />

diesen direkt hinter der Haustür<br />

abgestellt mit der Folge, dass sich<br />

die beiden Flügel der Tür nicht<br />

mehr vollständig öffnen ließen.<br />

Das müssen Vermieter und<br />

Mitmieter nicht hinnehmen. (Di)


W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012 Geld und Tipps / Urteile 9<br />

Es gibt Versicherungen, auf die man gut und gerne verzichten kann – aber nicht auf die<br />

Hausratversicherung, damit man nicht plötzlich „nackt“ dasteht<br />

Hagen. (MV) Wir hängen an unseren Möbeln wohnbar ist. einem entsprechenden Fall 50.000 Euro, um<br />

und Alltagsgegenständen zu Hause, an vielen Aber was kostet diese Sicherheit? Es ist wie im sich komplett neu einrichten zu können. Es<br />

Dingen, die uns umgeben. Und doch unter- wirklichen Leben: Es gibt gute und weniger gibt genug andere Bereiche, in denen Sie<br />

schätzen wir oft ihren Wert. Wer eine Versiche- gute, preiswerte und teure Versicherungen! ebenfalls sparen können, ohne so böse Konse-<br />

rung für seinen Hausrat abschließt, muss für Gute Angebote findet man schon je nach quenzen erleben zu müssen!<br />

den Vertrag den Wert beziffern. Doch dabei<br />

verschätzen wir uns leicht. Und das kann böse<br />

Konsequenzen haben. Wer bei der Versicherung<br />

einen zu niedrigen Wert angibt, bleibt im<br />

Falle eines Wasserschadens oder eines Brandes<br />

auf einem Teil des Schadens sitzen. „Unterversicherung“<br />

nennen das die Versicherungsgesellschaften.<br />

Es gibt mehrere Gründe, warum wir unseren<br />

Region für 1 Euro bis 1,60 Euro pro Quadratme-<br />

ter und Jahr.<br />

Je größer die Wohnung, um so höher die<br />

Versicherungssumme, natürlich auch der<br />

monatliche Beitrag. Deshalb kalkulieren viele<br />

Versicherungsnehmer knapp – eher unter Wert.<br />

Das kann eine recht teure Sparsamkeit werden.<br />

Folgendes Beispiel: Sie bew<strong>ohnen</strong> eine<br />

Für alle, die sich bei dem Wert ihres Hausrats<br />

unsicher sind, gibt es eine Lösung, die zwar<br />

nicht ganz billig ist, aber das Risiko ausschaltet,<br />

auf dem Schaden sitzen zu bleiben. Fast alle<br />

Versicherer bieten Pauschalangebote (in der<br />

Regel 650 Euro pro Quadratmeter als Versiche-<br />

rungssumme) mit einem sogenannten „Unter-<br />

versicherungsverzicht“ an. Das heißt, der<br />

Versicherer verzichtet auf Abzüge wegen<br />

Hausrat oft falsch einschätzen. Zum einen,<br />

Unterversicherung. Bezogen auf Ihren o. g.<br />

weil uns Dinge, die wir schon lange besitzen,<br />

Fall würde das bedeuten: 650 Euro pro<br />

schnell nicht mehr so wertvoll erscheinen.<br />

Quadratmeter ergibt für seine 100 Quadratme-<br />

Hausratversicherungen versichern aber im-<br />

ter große Wohnung eine Versicherungssumme<br />

mer den sogenannten Wiederbeschaffungs-<br />

von 65.000 Euro. Dadurch fällt auch der<br />

wert, das heißt, sie ersetzen im Schadensfall<br />

Beitrag etwas höher aus. Ihre 18.000-Euro-<br />

die Summe, die der Gegenstand heute neu<br />

Küche brennt ab. Der Sachverständige braucht<br />

kosten würde. So wird, wenn zum Beispiel ein<br />

nicht zu kommen. Sie sind zwar unterversialtes<br />

Sofa verbrennt, ein neues bezahlt.<br />

chert, aber wegen des „Unterversicherungsver-<br />

Zum zweiten werden die Mengen falsch<br />

zichts“ des Versicherers bekommen Sie<br />

geschätzt. Wer weiß schon, wie viele Hosen,<br />

trotzdem den vollen Schaden erstattet, also<br />

Kleider oder T-Shirts er im Schrank hat? Und<br />

18.000 Euro für die Küche. Natürlich werden<br />

wieviel die Sachen gekostet haben? Wie teuer<br />

auch bei Policen mit „Unterversicherungsver-<br />

war wohl das von der Tante geerbte Porzel-<br />

zicht“ Schäden nur bis maximal in Höhe der<br />

lan-Geschirr? Was haben Computer und<br />

Versicherungssumme erstattet.<br />

Zubehör wirklich komplett gekostet. Ein<br />

Im Schadensfall muss der Versicherungsneh-<br />

Nischendasein führen oftmals auch Keller<br />

und Dachboden. Schnell wird übersehen,<br />

was dort an „Schätzen“ schlummert. Egal, wie<br />

alt und vergessen die Dinge dort sind, sie sind<br />

alle zum Neuwert versichert und müssen mitgerechnet<br />

werden!<br />

Hausrat – so die Faustformel – ist alles, was<br />

herausfällt, wenn man ein Haus schütteln<br />

würde. Möbel, Küchengeräte, Besteck, Geschirr,<br />

Textilien – alles gehört zum Hausrat. Die<br />

Hausratversicherung versichert alle Schäden,<br />

die durch Einbruch oder Diebstahl, durch<br />

Brand- oder Wasserschäden, durch defekte<br />

Leitungen, Blitzschlag oder ähnliche Ereignisse<br />

entstehen. Außerdem übernimmt die Versicherung<br />

die Kosten zur Beseitigung der Schäden,<br />

wie etwa Reparaturkosten an Türen und<br />

Schlössern, sowie Hotel- und Lagerkosten,<br />

wenn die Wohnung vorübergehend unbe-<br />

1 0 0<br />

Quadratmeter große Wohnung. Bei flüchtigem<br />

Rechnen kommen Sie auf einen Wert des<br />

gesamten Hausrats von 50.000 Euro – also 500<br />

Euro je Quadratmeter. Es entsteht in Ihrer<br />

Küche (Neupreis 18.000 Euro) ein Feuer. Die<br />

ganze Küche ist hin und muss neu gekauft<br />

werden. Es kommt ein Sachverständiger der<br />

Versicherung vorbei und besieht sich den<br />

Schaden. Außerdem taxiert er den Wert Ihres<br />

gesamten Hausrats auf ca. 100.000 Euro,<br />

dementsprechend 1000 Euro je Quadratmeter.<br />

Die Versicherer nennen das Unterversicherung.<br />

Sie bekommen deshalb für Ihre 18.000 Euro<br />

teure Küche nur 9.000 Euro. Sie bleiben also auf<br />

9.000 Euro Schaden sitzen. Viel schlimmer ist es<br />

allerdings, wenn bei einem Brand Ihr gesamter<br />

Hausrat zerstört wird! Dann fehlen Ihnen in<br />

mer angeben, was er besessen hat, und das im<br />

Zweifel auch nachweisen können. Daher<br />

sollten Sie Belege und Zertifikate aufbewahren<br />

und nicht etwa nach der Garantiezeit wegwer-<br />

fen. Fotografieren Sie zusätzlich Ihren Haus-<br />

halt. Fotos dienen als Erinnerungsstütze, wenn<br />

gar nichts mehr erkennbar ist, und in einigen<br />

Fällen auch als Beweis. Alle Belege und Fotos<br />

sollten Sie auf gar keinen Fall in Ihrer Wohnung<br />

lagern, damit diese bei einem Wasser- oder<br />

Feuerschaden nicht mit vernichtet werden.<br />

Und wer Sammlungen oder viele Wertsachen<br />

wie Bargeld, Schmuck oder Antiquitäten hat,<br />

muss aufpassen. Denn bei den meisten Hausratversicherungen<br />

dürfen Wertsachen nur 20<br />

Prozent des Hausrats ausmachen. Das bedeutet:<br />

Wer besonders viele kostbare Stücke besitzt,<br />

muss das vorab angeben und gegebenenfalls<br />

extra versichern.<br />

(Di)<br />

Ein Fall aus der Praxis von RA Wintersohle<br />

Mieterhöhungen unbegründet<br />

Arnsberg. (MV) Ein Vermieter aus Arnsberg hatte für zwei<br />

Mieter Mieterhöhungen ausgesprochen. Das Baujahr des<br />

Objektes war 1956, bei der Erhöhung wurden die Wohnungen<br />

jedoch in die Baualtersklasse 1971 – 1974 des Mietspiegels<br />

eingruppiert. Hiergegen wandten sich die Mieter mit<br />

Hilfe des Rechtsanwaltes des Mietervereins Sauerland und<br />

wiesen darauf hin, dass die angeblichen Modernisierungen,<br />

wie z. B. neue Fenster und neue Etagen- und Zimmertüren<br />

bereits seit längerer Zeit im Objekt bzw. nicht geeignet<br />

waren, sich mietwerterhöhend als Modernisierung auszuwirken.<br />

Dies sah der Vermieter anders und klagte auf<br />

Zustimmung zur Mieterhöhung vor dem Amtsgericht Arnsberg.<br />

Dort wandten die Mieter zusätzlich ein, dass aufgrund<br />

der Erläuterungen zum Mietspiegel eine Höhergruppierung<br />

der Baualtersklasse nur möglich sei, wenn die Wohnung in<br />

allen Anforderungen der höheren Baualtersklasse entsprechen<br />

würde. Dies sei hier nicht gegeben. Das Amtsgericht<br />

holte zu dieser Frage ein Gutachten ein, das zu dem Ergebnis<br />

kam, dass die Voraussetzungen für eine höhere<br />

Einstufung als die des tatsächlichen Baujahres 1956 nicht<br />

vorliegen würden. Die Klage wurde zurückgenommen. (Wi)<br />

Anzeige


10<br />

Vermischtes<br />

Kaution: Klage und Gegenklage vor dem Amtsgericht Hagen<br />

Vermieter wollte Kaution nicht zurückzahlen<br />

Hagen. (MV) An dieser Stelle<br />

berichten wir in regelmäßigen Abständen<br />

über Gerichtsverfahren,<br />

die von den Vertragsanwälten<br />

der Mieter-<br />

vereine für Mitglieder<br />

geführt werden.<br />

Heute Stefan Win-<br />

tersohle, Fachanwalt<br />

für Miet- und Woh-<br />

n u n g s e i g e n t u m s-<br />

recht.<br />

Nach Beendigung<br />

eines Mietverhältnis-<br />

ses in Hagen-Haspe<br />

gab es Streit zwischen<br />

Vermieter und Mieter<br />

bezüglich der Rück-<br />

zahlung der Kaution.<br />

Außerdem machte<br />

der Vermieter noch weitere Mietzahlungen<br />

geltend. Der Mieter ver-<br />

langte seine zu Beginn des Mietverhältnisses<br />

gezahlte Kaution in<br />

Höhe von ca. 500,00 € zurück. Der<br />

Vermieter rechnete hiergegen mit<br />

vermeintlichenSchadensersatzansprüchen auf und verlangte<br />

darüber hinaus die Zahlung<br />

weiterer dreier Monatsmieten, da<br />

die Wohnung angeblich nicht zu<br />

vermieten gewesen sei.<br />

Sachen gibt´s – die gibt´s nicht<br />

Auszug aus einem Brief an eine Mieterin<br />

Was tun, Wenn die Therapie<br />

beim Vermieter nicht anschlägt?<br />

Hagen. (MV) Es begann (fast) wie<br />

ein ganz normales Mietverhältnis:<br />

Eine junge Frau zieht im Jahre 2006<br />

in eine 2½-Zimmer-Wohnung in<br />

Hagen. Ein wenig ungewöhnlich<br />

lang ist die Liste der Pflichten, die<br />

der Mieterin vertraglich aufgebürdet<br />

werden. wobei ein Teil nach der<br />

neuesten BGH-Rechtsprechung so-<br />

wieso rechtsunwirksam ist. Aber<br />

zurück zu den Fakten. Frau S. zahlt<br />

eine Kaution in Höhe von 400<br />

Euro. Zum 15. 8. 2010 wird das<br />

Mietverhältnis durch Kündigung<br />

von Frau S. einvernehmlich beendet.<br />

Doch auf die Rückzahlung<br />

der Kaution wartet Frau S. ein<br />

halbes Jahr vergeblich. Sie bittet<br />

ihren Mieterverein um Hilfe. Mit<br />

zwei Schreiben fordert der Rechtsanwalt<br />

F. Michalek den Vermieter<br />

zur Zahlung auf. Mahnbescheid<br />

und Vollstreckungsbescheid fol-<br />

gen. Aus 400 Euro sind inzwischen<br />

522 € geworden. Am 20. 7. 2012<br />

sendet der Vermieter dann an Frau<br />

S. folgendes Schreiben:<br />

„Betreff: Grüße von Wolke<br />

sieben – ich kriege noch Geld von<br />

Ihnen! Sehr geehrte . . . letzte<br />

Woche war ich noch total mies<br />

drauf. Das monatelange erfolglose<br />

Der Mieter, Mitglied des Mie- Im Ergebnis schloss sich das<br />

tervereins Hagen, holte sich Rat Amtsgericht Hagen der Auffassung<br />

und Hilfe bei seinem Verein. des Rechtsanwalts des Mieterver-<br />

Rechtsanwalt Stefan eins Hagen an und wies darauf hin,<br />

Wintersohle, Ver- dass sämtliche möglichen Ansprütragsanwalt<br />

des Mie- che der Gegenseite bereits durch<br />

tervereins, argumen- die Zahlung der Haftpflichtversi-<br />

tierte, dass die be- cherung der Mieterin ausgeglichen<br />

rechtigten Schadens- worden seien. Weitere Mieten<br />

e r s a t z a n s p r ü c h e könnten alleine schon deshalb<br />

bereits durch die nicht verlangt werden, da es der<br />

Haftpflichtversiche- Vermieterseite nicht einmal<br />

rung der Mieterin ansatzweise gelungen sei, darzuleausgeglichen<br />

worden gen, worin der Mietausfallschaden<br />

seien. Darüber hin- bestehen solle. Sie habe noch nicht<br />

aus habe kein An- einmal eine konkrete Person be-<br />

spruch auf Zahlung nennen können, die zum fragliweiterer<br />

Mieten be- chen Zeitpunkt die Wohnung<br />

standen, da die Woh- übernommen hätte.<br />

nung keinesfalls auf- Dadurch erhielt die Mietpartei<br />

grund eines Fehlverhaltens der ihre gesamte Kaution zurück, die<br />

Mieterin nicht habe weitervermie- Widerklage bezüglich der weitergetet<br />

werden können. Rechtsanwalt henden Mieten wurde abgewiesen<br />

Wintersohle setzte dem Vermieter mit der Kostenfolge, dass der<br />

eine Frist zur Rückzahlung der Vermieter die kompletten Kosten<br />

Kaution. Da eine freiwillige Kau- des Rechtsstreits zu tragen hatte<br />

tionsrückzahlung auch nach (AG Hagen 15 C 354/11). Winter-<br />

Fristablauf nicht erfolgte, wurde sohle meint dazu: „Bei einer so<br />

das Amtsgericht in Hagen einge- klaren und eindeutigen Rechtslage<br />

schaltet, worauf der Vermieter als kann ich Vermieter manchmal<br />

Gegenklage die Zahlung dreier nicht verstehen! Das ist ein teurer<br />

Mieten verlangte. Spaß geworden.“<br />

rattenhafte Benagen von OOO-<br />

JOOMLAJIMBODRUPALTYPO3<br />

zur Lösung gewissen Probleme haben<br />

mich total frustiert. Und mei-<br />

nen Umgangsformen sehr geschadet.<br />

So habe ich letzte Woche<br />

glatt zwei „Fahrende Musikanten“<br />

im RE beim Servicepoint verpfif-<br />

fen. Seit dem Samstag hat sich<br />

meine Laune sehr verbessert, da<br />

mein rattenhaftes Benagen von<br />

HTMLCSS dank SELFHTML von<br />

Erfolg gekrönt war. Da fällt mir ein,<br />

dass ich von Ihnen noch Geld<br />

kriege . . .“<br />

Neben dem Vorwurf, die Miet-<br />

sache vernachlässigt zu haben,<br />

kommen diverse schwer nachvoll-<br />

ziehbare Forderungen. Aber es geht<br />

noch weiter:<br />

„Sie haben mir immer noch<br />

nicht mitgeteilt, ob Sie die Woh-<br />

nung bis zum Ende der Mietzeit<br />

wirklich allein bewohnt haben. Ich<br />

glaube nicht, dass Ihr Kind durch<br />

einen „Onenightstand“ oder<br />

durch Jungfernzeugung entstanden<br />

sein könnte.“<br />

Hier stellt sich dem Beobachter<br />

die Frage, ob der Vermieter eine<br />

Therapie ohne Rücksprache mit<br />

dem Arzt abgebrochen hat. (Di)<br />

Einen<br />

„grünen<br />

Daumen“<br />

hat er, wie man<br />

deutlich sehen kann!<br />

Unser Mitglied<br />

Heinrich Wunder<br />

wohnt mit seiner<br />

Familie seit mehr als<br />

30 Jahren in einer<br />

Wohnung der<br />

Gemeinnützigen<br />

Wohnungsgenossenschaft<br />

in<br />

Hagen-Haspe und ist<br />

begeisterter<br />

Hobbygärtner.<br />

Wenn Sie auch ein<br />

schönes Hobby<br />

haben, schreiben Sie<br />

uns. Am besten legen<br />

Sie auch einige Bilder<br />

bei.<br />

Die schönsten Fotos<br />

wollen wir in einer<br />

der nächsten<br />

Ausgaben von<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong><br />

veröffentlichen.<br />

Foto: Di<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012<br />

Mal keine Probleme<br />

mit der Heizung . . .<br />

Wenn die Wohnung<br />

zu heiß ist . . .<br />

Hagen. (MV) Über hohe Heizkosten,<br />

zu kalte Wohnungen und die<br />

Zeit, in der die Zentralheizung für<br />

angenehme Temperaturen zu<br />

sorgen hat, wurde und wird häufig<br />

berichtet. Aber es gibt auch völlig<br />

gegenläufige Sachverhalte. Im<br />

vorliegenden Fall, mit dem sich der<br />

Verfassungsgerichtshof des Landes<br />

Berlin (40/ 06) auseinanderzusetzen<br />

hatte, ging es um eine zu heiße<br />

Wohnung. In der Dachgeschosswohnung<br />

wurde es im Sommer<br />

zeitweise bis zu 46 Grad Celsius<br />

warm. Die Temperaturunterschiede<br />

außen und innen betrugen bis<br />

zu 19 Grad. Die normale Nutzung<br />

der Wohnung war unter diesen<br />

Umständen nicht möglich. Wachskerzen<br />

seien geschmolzen – und<br />

auch die Topfblumen hätten diese<br />

Temperaturen nicht alle überlebt.<br />

Außerdem habe der Wellensittich<br />

einen Hitzschlag erlitten.<br />

Eine solche Situation könne zur<br />

Mietminderung führen oder im<br />

Extremfalle sogar einen Kündigungsgrund<br />

darstellen und Ersatzansprüche<br />

der Mieter auslösen. (Di)


W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012 Leser werben Mitglieder 11<br />

Für jedes neu gewonnene Mitglied erhalten Sie eine Prämie von 15 Euro!<br />

Bitte ausfüllen, ausschneiden und senden an: Geschäftsstelle der Mietervereine, Frankfurter Straße 74, 58095 Hagen<br />

Beitrittserklärung Mitglieds-Nr. (wird vom Mieterverein eingetragen)<br />

Ich / wir erkläre(n) hiermit ab meinen / unseren Beitritt zum Mieterverein<br />

und erkenne(n) gleichzeitig die Vereinssatzung an, die mir / uns auf besonderen Wunsch ausgehändigt wird.<br />

Es ist mir / uns bekannt, dass ein Austritt entsprechend der Kündigungsbedingungen in § 4 Absatz 2 nur mit einer Frist von einem Jahr zum Ende<br />

des Kalenderjahres erfolgen kann.<br />

Ich bin / wir sind damit einverstanden, dass bei einer Adressänderung diese dem Mieterverein durch den Postdienst bekanntgegeben wird und<br />

die Mitglieds-Daten EDV-mäßig beim Mieterverein / der MVS gespeichert werden (BDSG).<br />

Ich bin / wir sind darüber informiert worden, dass ich / wir die regelmäßig erscheinende Mitgliederzeitung „W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong>” erhalten werde(n).<br />

Durch diese Zeitung werden auch alle für das Mitgliedschafts-Verhältnis wichtigen Informationen mitgeteilt, sofern das nicht anderweitig<br />

geschieht.<br />

Bitte nachfolgende Angaben in Druckschrift!<br />

Anrede, Titel<br />

Vorname selbst / Ehegatte / Lebensgefährte(in)<br />

Name selbst / Ehegatte / Lebensgefährte(in)<br />

Geburtsdatum<br />

Straße / Hausnummer<br />

PLZ Wohnort<br />

Handy E-Mail<br />

Geburtsdatum Ehegatte / Lebensgefährte(in)<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> – Herausgeber: Geschäftsstelle der Mie- 2 04 36 - 0, Fax: 0 23 31 / 2 04 36 - 29, E-Mail: wieder. – Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird<br />

tervereine (Mieterverein Hagen e.V., Mieterverein Schwelm info@<strong>mieterverein</strong>e-<strong>hagen</strong>.de, Internet: www.<strong>mieterverein</strong>e- keine Haftung übernommen – Satz und Layout: Klaus-P.<br />

und Umgebung e.V., Mieterverein Herdecke-Wetter e.V., <strong>hagen</strong>.de – Verlag: MVS Gesellschaft für Verlags- und Dietrich – Erscheinungsweise: Vierteljährlich; Einzelpreis:<br />

Mieterverein Sauerland und Umgebung e.V., Mieterverein Serviceleistungen mbH, Frankfurter Str. 74, 58095 Hagen, 1,50 Euro (für Mitglieder im Jahresbeitrag enthalten);<br />

Lennetal und Umgebung e.V., Mieterverein Nordhessen e. V. Tel.: 0 23 31 / 3 76 40 70, Fax: 0 23 31 / 2 04 36 29, E-Mail: Auflage: 15 000 – Druck: Druck- und Verlagszentrum<br />

– Vorstandsmitglieder: Klaus H. Budde, Thomas Wessner, info@mv-service-gmbh.de – Redaktion: Klaus-P. Dietrich GmbH & Co. KG, Hohensyburgstr. 65 - 67, 58099 Hagen,<br />

Andreas Weber, Jürgen Klippert, Frank Haurand, Klaus-P. (verantw., Di), Klaus H. Budde (Bd) – Die mit Namen ge- Tel.: 0 23 31 / 6 98 - 0 – Nachdruck – auch auszugsweise –<br />

Dietrich), Frankfurter Straße 74, 58095 Hagen, Tel.: 0 23 31 / kennzeichneten Beiträge geben die Meinung des Verfassers mit Quellenangabe und Belegexemplar gestattet.<br />

Beruf<br />

Beruf Ehegatte / Lebensgefährte(in)<br />

Ort Datum Unterschrift des neuen Mitglieds / Ehegatten / Lebensgefährten(in)<br />

Geworben durch:<br />

Telefon<br />

Konto-Nr. Bank / Sparkasse Bankleitzahl<br />

Telefax<br />

Name / Vorname Straße / Haus-Nr. PLZ Wohnort.<br />

Zahlung per Lastschrift<br />

Hiermit ermächtige(n) ich / wir Sie, ab den von mir / uns zu entrichtenden Beitrag und alle sonstigen kostenpflichtigen Leistungen des<br />

Mietervereins von meinem / unserem Konto per Lastschrift abzubuchen. Dieses kann ich / können wir jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen.<br />

Name / Vorname Kontoinhaber (wenn abweichend von Mitglied) Abbuchung soll erfolgen jährlich halbjährlich vierteljährlich<br />

Konto-Nr. Bank / Sparkasse Bankleitzahl<br />

Ort Datum Unterschrift Kontoinhaber<br />

Bei Eintritt in den Verein und sofortiger Inanspruchnahme von Leistungen<br />

ist die Zahlung von Aufnahmegebühr und Erstbeitrag in bar erforderlich!


12<br />

Geld und Tipps<br />

Schimmelpilze fühlen sich ganz unten wohl<br />

Im Keller wird oft falsch gelüftet<br />

W<strong>ohnen</strong>A<strong>ktuell</strong> 3/2012<br />

Hagen. (MV) Die Zeiten sind lange vorbei, in Sie kennen diesen<br />

denen der Keller nur als Lagerstätte für Holz, Effekt sicherlich aus<br />

Kohlen und Briketts diente. Bestenfalls kam der eigenen Erfahrung.<br />

noch ein Regal mit Eingekochtem hinzu und Sie holen eine gekühlte<br />

etwas Gerümpel. Dichte Kellerfenster Flasche Bier aus dem<br />

waren die Ausnahme, häufig gab es<br />

Kühlschrank und stel-<br />

nur luftdurchlässige Gitter. Heute<br />

len sie auf den warmen<br />

ist das alles anders! Kellerräume<br />

Balkontisch. Schon<br />

gehören manchmal zum Wohnraum,<br />

dienen oftmals als Werk- und<br />

Bastelräume, zumindest aber als<br />

Lagerraum für Dinge, die<br />

man vorübergehend nicht<br />

benötigt. Auch die Haustechnik<br />

wie beispielsweise<br />

die Zentralheizung ist in der<br />

Regel im Keller untergebracht.<br />

Gewissenhafte Eigentümer<br />

und Mieter achten deshalb<br />

auch darauf, dass die<br />

Kellerräume ab und zu<br />

gelüftet werden. Und dabei<br />

werden unwissentlich die<br />

größten Fehler gemacht!<br />

Beispiel: Draußen scheint<br />

die Sonne – es ist schön warm.<br />

Also der richtige Zeitpunkt,<br />

die muffige Luft aus dem<br />

Keller zu verjagen? Auf gar keinen Fall! Denn die<br />

warme Luft trifft auf die kalten Wände des<br />

Kellers – und gibt an diese Feuchtigkeit ab. Die<br />

Fachleute nennen das „Sommerkondensation“.<br />

Die kann natürlich auch an warmen Frühlingsoder<br />

Herbsttagen stattfinden. Wir müssen uns<br />

kurz das Prinzip vergegenwärtigen, das heißt<br />

warum durch den sogenannten „Kondensa-<br />

tionseffekt" Wasser aus der Luft an Festkörpern<br />

kondensiert. Das Prinzip ist einfach – je wärmer<br />

die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie<br />

aufnehmen – je kälter die Luft ist, desto weniger<br />

Wasser kann sie aufnehmen. Konkret bedeutet<br />

das, daß die Luftfeuchtigkeit an kälteren<br />

nach wenigen<br />

Minuten kondensiert die Luftfeuch-<br />

tigkeit an der Bierflasche - sie ist<br />

ringsherum mit Kondenswasser<br />

bedeckt.<br />

Der gleiche Effekt tritt<br />

ein, wenn Sie Kellerräu-<br />

me im Sommer ständig<br />

lüften. Nehmen wir ein Beispiel<br />

eines warmen Sommertages:<br />

Die Außentemperatur<br />

beträgt 25°C und die<br />

Luftfeuchte liegt bei<br />

80%. In einem Kubikme-<br />

ter Luft wären dann 18,5<br />

Gramm Wasser vorhanden.<br />

Dringt diese Luft nun in den<br />

Keller ein, wird Sie auf etwa<br />

18°C abgekühlt – mit<br />

anderen Worten – die Luft<br />

kann bei diesen Temperaturen schon 3,1<br />

Gramm Wasser weniger aufnehmen.<br />

Wir halten also fest: Warme Luft kann viel<br />

mehr Feuchtigkeit speichern und transportieren<br />

als kalte. Kühlt sie sich im Keller ab, bleibt<br />

die Feuchtigkeit dort. Statt frischer, warmer und<br />

trockener Luft hat man ein muffiges und<br />

feuchtes Gemäuer. Und schon finden Pilze im<br />

Keller optimale Lebensbedingungen – und zwar<br />

keine Fliegenpilze wie auf dem Bild, sondern<br />

Schimmelpilze. Pilzsporen sind in der Luft fast<br />

immer und überall vorhanden. Diese warten<br />

nur darauf, sich irgendwo ansiedeln zu können,<br />

wo ausreichend Feuchtigkeit für sie vorhanden<br />

Wie sollte also ein Keller optimal gelüftet<br />

werden? An heißen Sommertagen nur morgens<br />

und abends für höchstens zehn bis fünfzehn<br />

Minuten! Keinesfalls sollten tagsüber Keller-<br />

fenster dauerhaft geöffnet sein. Wenn möglich,<br />

sollte ein „Durchzug“ erzeugt werden. Insbe-<br />

sondere bei Waschküchen und Trockenräumen<br />

ist das besonders wichtig, weil in diesen<br />

Räumen naturgemäß die Luftfeuchtigkeit noch<br />

höher ist. An kühlen, trockenen Frühlings- und<br />

Herbsttagen kann auch länger gelüftet werden,<br />

da die eben angesprochene Sommerkondensation<br />

nicht entstehen kann. Am effektivsten<br />

allerdings ist die Lüftung an klaren, kalten<br />

Wintertagen. Denn dann ist die Luft in den<br />

Kellerräumen in der Regel wärmer als die zugeführte<br />

frische Luft von draußen. Das heißt im<br />

Klartext: Die Feuchtigkeit wird aus dem Keller<br />

hinaustransportiert. Aber Vorsicht! Genauso<br />

wie im Sommer dürfen Kellerfenster tagsüber<br />

nicht geöffnet bleiben. Allerdings aus anderen<br />

Gründen. Denn bei Frost besteht sonst die<br />

Gefahr, dass es zu Schäden an Leitungen und<br />

Einrichtungen kommt. Und noch eins: Sinn-<br />

voll ist es, Schränke und Regale nicht direkt an<br />

den Wänden aufzustellen. Denn gerade in<br />

Kellerräumen ist die Luftzirkulation auch<br />

hinter Möbelstücken wichtig, um die Entstehung<br />

von Schimmel zu vermeiden.<br />

Fazit: Wenn man den Keller nutzen will,<br />

reicht es nicht, ab und zu ein Fenster zu öffnen!<br />

Lüften mit System und Augenmaß ist für<br />

Kellerräume mindestens so wichtig wie für<br />

Objekten kondensiert. ist. Wohnräume!<br />

(Di)<br />

Der Ehemann ist nicht die preiswerteste Variante, doch bei Spülmaschinen gilt:<br />

Das Kurzprogramm ist zwar kurz – aber recht teuer<br />

Hagen. (MV) Die Spülmaschine<br />

hat schon eine lange Geschichte.<br />

Bereits 1862 wurde von der Amerikanerin<br />

Josephine Cochrane ein<br />

Patent für einen mit Wasserdruck<br />

arbeitenden Geschirrspüler eingereicht.<br />

Sie gilt als Erfinderin des<br />

Geschirrspülers. Die erste Geschirrspülmaschine<br />

wurde auf der Welt-<br />

ausstellung 1893 in Chicago präsentiert.<br />

Bei der Firma Miele wurden<br />

1929 die ersten Geschirrspül-<br />

maschinen Europas gebaut.<br />

Es ist ein offenes Geheimnis,<br />

dass eine moderne Geschirrspül-<br />

maschine ihre Aufgabe zwar nicht<br />

so schnell, aber auf jeden Fall<br />

kostengünstiger erledigt als zum<br />

Beispiel der eigene Ehemann! Sie<br />

benötigt deutlich weniger Wasser<br />

und Energie als jeder noch so<br />

effizient spülende Mensch. Die<br />

Stiftung Warentest hat in ihrem<br />

Heft 8/2012 Geschirrspüler und<br />

ihre Programme unter die Lupe ge-<br />

nommen. Ergebnis dieser Unter-<br />

suchung ist die Feststellung, dass etwas verändern, um die gleiche vom Nutzer Geduld. Die Spülzeit<br />

man für eine mit „gut“ bewertete Reinigungswirkung zu erzielen. beträgt rund drei Stunden. Nicht<br />

Spülmaschine 1200 Euro ausgeben Entweder die Temperatur erhöhen besonders energiesparend sind die<br />

kann, aber auch schon für 500 Euro (was die Stromkosten steigen lässt) Automatik-Programme. Der Ge-<br />

fündig wird. Näheres ist der Zeit- oder mit mehr Wasser spülen – das schirrspüler stellt selbst den Verschrift<br />

„test“ zu entnehmen. schlägt sich dann in der Wasser- schmutzungsgrad fest und reinigt<br />

Mindestens genauso interessant rechnung nieder. In der Regel ist entsprechend. Die getesteten Ma-<br />

allerdings sind die Aussagen, die das Spülen im Kurzprogramm gut schinen verbrauchten zwischen<br />

zur Programmgestaltung der ein- ein Drittel teurer als im Sparpro- 6,5 (Spar-) und 20,9 Liter (Kurzprozelnen<br />

Geräte gemacht werden! gramm. Dieses reinigt mit wenig gramm) Wasser und zwischen 0,9<br />

Wer beispielsweise bisher geglaubt<br />

hat, dass ein sogenanntes Kurzpro-<br />

Strom und Wasser – fordert aber und 1,6 kW/h Strom. (Di)<br />

gramm besonders sparsam ist, weil<br />

ja in einer kürzeren Spülzeit weniger<br />

Strom und Wasser verbraucht Ihr kurzer Draht zu uns<br />

werden, der ist auf dem klassischen<br />

Holzweg! Und dieses scheinbare<br />

Phänomen findet auch eine ein-<br />

fache Erklärung: Die Reinigungswirkung<br />

eines Geschirrspülers ist<br />

von den Faktoren Temperatur,<br />

Wassermenge, Reinigungsmittel,<br />

Mechanik und Zeit abhängig.<br />

Wenn ich nun etwas verändere –<br />

zum Beispiel die Zeit verkürze –,<br />

muss ich an anderer Stelle auch<br />

Ihr Mieterverein ist nur so weit<br />

von Ihnen entfernt wie das<br />

nächste Telefon! Unsere Rechtsberater<br />

stehen Ihnen für telefonische<br />

Kurzauskünfte montags bis<br />

freitags von 8.30 bis 9.15 Uhr und<br />

samstags von 9.00 bis 9.30 Uhr zur<br />

Verfügung. Bitte halten Sie Ihre<br />

Mitgliedsnummer und die nötigen<br />

Unterlagen bereit.<br />

Diplom-Jurist Klaus K. Helms<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 14<br />

Rechtsanwalt Franz Michalek<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 16<br />

Rechtsanwalt Carsten Wendt<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 15<br />

Rechtsanwalt Stefan Wintersohle<br />

0 23 31 / 2 04 36 - 13

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